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Silberpfeil

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Blogbeiträge von Silberpfeil

  1. Silberpfeil

    1.Semester
    Gerade kam das Ergebnis der letzten Klausur, "Einführung in die Gesundheitswissenschaften". Mit der 2,0 bin ich super zufrieden. Auf das Ergebnis der Eingangsprüfungsklausur in dem Fach warte ich noch, aber 50 Prozent zum Bestehen sollte drin gewesen sein.
    Und damit ist das erste Semester erledigt. In allen vier Modulen, Allgemeine Pädagogik, Grundlagen der Psychologie, Didaktik und Methodik, Einführung in die Gesundheitswissenschaften, habe ich die Studienleistungen erbracht und kann einen Haken dahinter machen, was mich gerade schon sehr freut. Nicht schlecht für eine ehemals mittelmäßige Realschülerin. 
     
    Wenn ich mir überlege, wie ich mir das erste Halbjahr 2017 den Kopf darüber zerbrochen habe, ob ich das Studium wirklich wagen soll, ob ich 9 Jahre nach der Ausbildung überhaupt noch lernen kann und ob ich es schaffe, mit den jüngeren Mitstreitern mitzuhalten, und das neben einer Vollzeit Berufstätigkeit.
     
    Aber wie so oft, wenn man etwas wirklich will, hat sich irgendwie alles eingerüttelt. Finanziell hält mein Freund mir den Rücken frei, bei der Arbeit habe ich in eine Abteilung gewechselt, in der ich im Kopf etwas mehr Kapazitäten frei machen kann, und das Lernen selbst kann ich so schlecht nicht gemacht haben mit einem Schnitt von 1,5. 
     
    2018 habe ich mir die Präsenzveranstaltungen mit Urlaub freigehalten, was hoffentlich etwas Entspannung bringt. Und auch sonst habe ich noch einige Optimierungsideen.
    Ich werde nicht mehr in jedem Modul Lernkarten schreiben, denn in Didaktik und Methodik (im 2. Semester steht das 2. Modul an) muss man den Inhalt aus den Studienbriefen umsetzen in die Unterrichtsvorbereitung, da nützen Lernkarten nichts.
    Im Modul Pädagogische Psychologie steht eine Hausarbeit an, da nützen Lernkarten vermutlich auch wenig.
     
    Aber zwei Module, Schulpädagogik und Grundlagen des Wirtschaftens, schließen mit Klausuren, da hat sich die Lernkartenmethode für mich bewährt.
     
    Mal schauen, was das nächste Semester so an Höhen und Tiefen bringt. Langeweile hat man mit so einem Studium jedenfalls eher selten. 
  2. Silberpfeil

    1.Semester
    Die Woche vom 27.11. bis 1.12. hatte ich Urlaub, so dass ich das Portfolio für eine Unterrichtseinheit im Modul Didaktik und Methodik fertig stellen und mich außerdem auf die anstehenden Klausuren am 2.12. in Einführung in die Gesundheitswissenschaften vorbereiten konnte. Da ich ohne Abitur studiere, musste ich vor der regulären Klausur noch eine Klausur zur Eingangsprüfung schreiben.
     
    Didaktik und Methodik war ein tolles Modul, das zwar noch einige organisatorische Schwächen hatte, was einfach der Tatsache geschuldet ist, dass wir die ersten sind, die diesen neuen Studiengang belegen.
    Wir sollten uns (vor der komplexen Übung) eine Unterrichtseinheit zu einem frei wählbaren Thema überlegen, die dann in der Gruppenarbeit durchgespielt wird. Da ich (bis auf einige Fortbildungen im Kollegenkreis) noch nie unterrichtet habe, konnte ich praktisch meine eigenen Lernfortschritte sehen. Hatte ich vor der Bearbeitung der Studienbriefe noch überhaupt gar keinen Schimmer, wie so etwas ablaufen könnte, sprudelten auf einmal die Ideen, und das schwierigste war, sich für eine zu entscheiden. :-)
    Nach der Komplexen Übung sollte dann als Hausaufgabe das Portfolio fertig gestellt werden, und ich war dann doch ein bisschen stolz, als ich nach wochenlanger Arbeit das gute Stück in die Post gegeben habe.
    Fazit: Didaktik und Methodik ist  ein sehr lehrreiches Modul, in dem viel mehr Arbeit steckt, als man am Anfang denkt. 
     
    Als ich das erste mal gelesen habe, dass es ein Modul "Gesundheitswissenschaften" gibt, dachte ich erst mal: Bäääh, langweilig.
    Aber auch hier weit gefehlt. Die Studienbriefe waren gut geschrieben und die Themen so spannend, dass es mich zum Teil richtig gefesselt hat. Beispiel Thema "die Auswirkungen sozialer Ungleichheit auf die Gesundheit", oder der Aufbau des Gesundheitssystems.
    Das sind Dinge, die man jeden Tag im Krankenhausalltag sieht, und die Studienbriefe bieten eine neue Perspektive darauf.
    Der Haken: Es war unglaublich viel Stoff zum Lernen. Teilweise konnte ich abends nicht mal mehr Krimi lesen, weil ich den Kopf so voll hatte mit Lernstoff. 
    Und weil ich eben zwei Klausuren hintereinander schreiben musste, hatte ich anschließend einige Tage Schmerzen in der Hand vom vielen Schreiben.
    Ob sich die Masse am Ende positiv auf das Ergebnis auswirkt, kann ich unmöglich sagen. Ich hoffe sehr, die Klausur bestanden zu haben.
     
    Und seit dem 2.12. sind alle Module des ersten Semesters beendet (sofern ich keine Klausur wiederholen muss, aber das wäre erst nächstes Jahr der Fall).
    Fühlt sich einerseits gut an, aber in den ersten Tagen wusste ich gar nicht, was ich nach der Arbeit mit der freien Zeit anstellen soll. 
    Mittlerweile fehlt es mir schon richtig, die Nase in Studienbriefe zu stecken, so als wäre mein Hirn nicht ausgelastet.
    Ich hoffe, das Paket mit den neuen Studienbriefen kommt noch vor Weihnachten...
     
    Euch allen eine schöne Adventszeit und vielen Dank fürs Lesen!
  3. Silberpfeil

    1.Semester
    Heute kam die Vorabnote, und die erste Klausur des Studiums, Allgemeine Pädagogik, ist bestanden!
    Dazu auch noch viel besser, als ich das selbst je gedacht hätte... wenn man bedenkt, dass ich eigentlich einfach nur bestehen wollte. 
    Ich freue mich wie Bolle und es fühlt sich wirklich gut an, dass sich die Plackerei gelohnt hat! 
     
    Aber da am Samstag schon die nächsten Klausuren anstehen, bleibt leider nicht viel Zeit zum Feiern.
  4. Silberpfeil

    Allgemeines
    Ich hatte mich für das Deutschland Stipendium beworben, und gerade heute kam per Mail die Absage. Auch wenn die Chance von vorne herein nicht so groß ist, frustriert es mich doch sehr.  So ein Motivationsschreiben und das Zusammenstellen der Unterlagen nimmt ja doch einiges an Zeit in Anspruch, und da fühlt sich die Absage doch sehr persönlich an.
     
    Zumal ich mich schon frage, was und wen die überhaupt fördern... wenn man schon am besten ein Auslandspraktikum absolviert und beste Noten haben sollte. Aufgrund meines Alters falle ich aus so gut wie allen Stipendien raus.
    Diese Woche läuft es...
     
  5. Silberpfeil

    Allgemeines
    Zum Start des Fernstudiums hatte ich mir ein neues Notebook zugelegt, das nun auch erst wenige Wochen alt ist. Und weil mein Freund IT´ler ist, ist es auch ein seeeehr schnelles mit viel Speicherplatz.  Dazu noch einen ordentlichen Virenscanner, und schon... nunja, verhallten die Rufe meines Freundes "Sichere immer Deine Daten! Das ist so wichtig!" irgendwo im Orbit zwischen meinen Ohren.
     
    Und am Wochenende passierte von einer Sekunde auf die andere plötzlich gar nichts mehr... die Programme liefen von einer Sekunde auf die andere nur noch unvollständig - bitte entschuldigt meine unqualifizierte Beschreibung, meine Kenntnisse reichen gerade für den Haus- und Arbeitsgebrauch.
    Am Beispiel Open Office: ich konnte das Programm zwar öffnen, aber kein neues Dokument erstellen. Vorhandene Dokumente konnte ich zwar öffnen, aber darin nicht mal nach unten scrollen.
    Nach der letzten komplexen Übung mussten wir einen Unterrichtsentwurf erstellen, der dann als Portfolio eingeschickt werden soll... ich habe ihn fast fertig und da steckt so richtig viel Arbeit drin. 
    Ich habe erst mal geweint... aber zum Glück konnten wir die Daten doch sichern.
     
    Zuerst dachten wir, das Notebook hätte einen Hardware Schaden. So ganz ist der Verdacht auch noch nicht vom Tisch.
    Da nichts anderes ging, haben wir es komplett zurück gesetzt. Möglichkeit b ist, dass ich den vorinstallierten Virenscanner nicht vollständig entfernt habe und dieser mit der Vollversion der anderen zusammen die Probleme verursacht hat.
     
    Bis jetzt funktioniert alles... aber lieber geht er jetzt kaputt als außerhalb der Garantie.
     
    Aber es ist erschreckend, wie sehr man als Fernstudent von der Technik abhängig ist. Da kam bei mir die Frage auf, ob wirklich Leute früher komplett nur auf dem Postweg ihr Fernstudium gemeistert haben.
     
    Das alles hat mich etwas aufgehalten. Eigentlich steht an, für die Klausur in Einführung in die Gesundheitswissenschaften zu lernen... und da muss ich jetzt unbedingt einsteigen.
     
    Ergebnisse der letzten Klausuren oder KÜs liegen immer noch nicht vor... Warten wird nicht mein Freund.
     
    LG
  6. Silberpfeil

    1.Semester
    Nach den Pädagogik Klausuren stehen gleich wieder die nächsten Termine an. Komplexe Übung in Didaktik und Methodik, für die man sich zumindest schon mal grob einen Unterrichtsentwurf überlegen soll, und Anfang Dezember die Klausur in Einführung in die Gesundheitswissenschaften - plus  die Eingangsklausur vorher, wenn man ohne Abitur studiert. Langeweile kommt jedenfalls nicht auf, und ich frage mich jetzt schon, womit ich eigentlich meine Zeit verbracht habe, bevor ich Fernstudentin wurde. 
     
    Die Klausuren waren inhaltlich auch alles andere als leicht. Zwar wurden die Themen etwas eingegrenzt, dafür wollten sie es dann aber ganz genau wissen, und dazu noch  die Bedeutung des Gelernten - also Transferwissen.
     
    Wenn ich jetzt böse wäre, könnte ich schreiben, dass man es als Krankenschwester gar nicht mehr gewöhnt ist, Dinge zu hinterfragen, wissenschaftlich zu beleuchten... aber lassen wir das :-)
    An diese Fragestellung werde ich mich auch gewöhnen. Es ist ja nicht so, dass es nicht auch Spaß macht.
     
    Schlimm ist das Warten auf die Ergebnisse... 
  7. Silberpfeil

    1.Semester
    Hallo, alle zusammen!
    Ich bin von Beruf Gesundheits- und Krankenpflegerin, arbeite in einem Haus der Maximalversorgung im Intensivbereich und bin beinahe 40 Jahre alt. Schon lange trage ich den Gedanken, noch mal zu studieren. Es gibt sicher Bereiche, in denen man auch ohne Studium gut Karriere machen kann, aber im Gesundheitswesen ist ein Studium doch irgendwann nötig, wenn man mehr Entscheidungsspielraum in seinem Arbeitsbereich braucht.
    Management kam allerdings für mich nie infrage, da man meiner Meinung nach den Personaldruck nur von der anderen Seite aus hat, zusätzlich zu wirtschaftlichen Zwängen.
     
    Als ich mich Anfang des Jahres gerade für die 2 jährige Fachweiterbildung für Intensiv- und Anästhesiepflege entschieden hatte, habe ich mehr zufällig auf der Homepage der HFH vom neuen Bachelorstudiengang Berufspädagogik gelesen und war sofort begeistert. Die Inhalte des Studiums sind viel Pädagogik- lastiger als ein reines Pflegepädagogik Studium - während man im Pflegepädagogik Studium eben einen großen Anteil Pflege und pflegewissenschaftlicher Inhalte hat (so zum Beispiel beim berufsbegleitenden Studiengang in Hannover), bietet der HFH Studiengang Module in Grundlagen der Psychologie, Didaktik und Methodik, zusätzlich zur Allgemeinen Pädagogik.
    Außerdem denke ich, dass die ganzen Angebote an Weiterbildungen in der Pflege -Fachweiterbildung, Stationsleitung, Praxisanleiter- Auslaufmodelle sind und die Bachelor Abschlüsse das übernehmen werden. Das mag zwar langfristig sein, aber ich habe ja auch noch eine Weile Arbeitszeit bis zur Rente. :-)
    So entschied ich mich also dazu, die Fachweiterbildung sein zu lassen und es ohne Abitur zu wagen, zu studieren.
     
    So kam also irgendwann mit 2 Wochen Verspätung der dicke Packen Studienbriefe und ich dachte erst mal: "Ach Du sch***e!"
    Mittlerweile habe ich sie aber alle durchgearbeitet und muss sagen, die meisten waren sehr gut geschrieben, also verständlich und gut strukturiert. Probleme hatte ich (und auch meine Kommilitonen) leider ausgerechnet mit den Pädagogik Studienbriefen. Die waren so unverständlich geschrieben, die hätten auch gleich in Klingonisch verfasst werden können.  Aber dass ein Studiengang, der gerade erst neu anläuft, noch Kinderkrankheiten haben wird, war ja klar. Unsere Kritik wurde von der HFH auch sehr ernst genommen, und es gab extra Sprechstunden dazu.
    Überhaupt muss ich sagen, fühle ich mich sehr gut betreut. Auf Anfragen bekommt man zum Teil noch am gleichen Tag Antwort per Mail, und die Studienfachberatung per Mail klappt auch super - natürlich dauern die Antworten da mal einen Tag länger, aber das ist völlig im Rahmen.
     
     
    Anfangs hatte ich gedacht, die finanzielle Belastung durch die Studiengebühren wären das größte Problem (ich lebe mit Mann und Kind in einem Eigenheim), aber eigentlich ist es das Jonglieren mit der Zeit - ihr werdet jetzt vermutlich müde lächeln, weil ihr die Erfahrung bereits gemacht habt.
    Haushalt, Gartenarbeit, Privatleben und Vollzeitjob brauchen auch irgendwoher Zeit, und manchmal ist es ein Akt, alles unter einen Hut zu bekommen. Aber durch meine Tätigkeit auf Intensivstation habe ich gelernt zu unterscheiden, was wichtig ist und was gerade warten kann. Das kommt mir jetzt sehr zugute.
     
    Die Präsenzveranstaltungen sind auch sehr gut, die Dozenten geben viel Hilfestellung. Mit unserer kleinen Lerngruppe haben wir großes Glück gehabt, wir verstehen uns sehr gut und sind immer in Kontakt. Mein Eindruck ist, dass man ganz anders lernt, wenn man es a) freiwillig tut und b dafür bezahlen muss.
     
    Inhaltlich ist das Studium ein Knaller und entspricht genau meinen Interessen. Ich muss mich nicht mal motivieren zum lernen... was aber nicht heißt, dass ich an manchen Verständnisfragen nicht stundenlang knabbern muss. Also ich will sagen, es fällt mir auch nicht in den Schoß. So langsam rücken die Klausuren näher und ich habe doch ziemlich großen Respekt davor.
    Der Arbeitsaufwand entspricht in etwa dem, was die HFH vorgibt, also 15 bis 20 Stunden, wobei ich in der Klausurvorbereitung eigentlich ständig die Lernkarten dabei habe, egal wo ich gerade bin.
    Die Probeklausur war ganz schön happig und ich hoffe, dass die Klausuren nicht viel schwerer sind. 
    Ich mache mir selbst ziemlich großen Druck und muss mir immer wieder sagen, dass Bestehen ausreicht und auch Durchfallen kein Beinbruch wäre. Rocky Balboa hat ja auch gesagt: "Es zählt bloß, wie viele Schläge man einstecken kann und ob man trotzdem weitermacht." 
     
    Drückt mir bitte die Daumen! Ich werde berichten!
     
  8. Silberpfeil

    Allgemeines
    Nach einer Rundmail unserer Pflegedirektorin mit der Bitte um Unterstützung für die Pflegekräfte in den Covid Bereichen, habe ich meinen Urlaub für einen Nachtdienst auf Intensiv um einen Tag verschoben.
    Pflege zu unterrichten geht viel besser, wenn man selbst noch im Job ist. Leider ist das mit einer normalen Tätigkeit an der Schule schwer vereinbar, aber so kann ich während der Pandemie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. 🙂
     
    Es ist so erschreckend, wie sehr diese Verschwörungstheorien und die Rücksichtslosigkeit der Leute zugenommen hat, die dann auch noch mit gefährlichem Halbwissen glänzen. Es kommt einem noch absurder vor, wenn man in Vollschutzkleidung arbeitet und Kollegen sieht, die in Vollzeit dort arbeiten und die 5., 6. oder 7. Nachtschicht ableisten, und sich dann andererseits von selbsternannten Experten anhören muss, dass von Globulis bis zur  Klangschalentherapie alles zur Therapie mehr geeignet ist als Intensivtherapie. 🙄🤦‍♀️
    Ich kann da nur noch mit dem Kopf schütteln und zumindest das an Dienst ableisten, was in meinem begrenzten Rahmen möglich ist. Und ich hoffe, dass nach Corona überhaupt noch jemand in der Pflege arbeiten möchte.
     
     
     
    Abgesehen davon überlege ich weiterhin, wie es mit meinem Studium weitergehen soll und erstelle sozusagen eine Wunschliste für den Master.
    Eine Sache aus meinem Bachelorstudium soll auf jeden Fall auf den Master zutreffen: 
    Es soll mir neue Möglichkeiten und Horizonte eröffnen. Ich weiß, es gibt viele, die sich erst überlegen, welches Ziel sie mit dem Studium genau verfolgen und sich dann den passenden Studiengang dazu suchen.
    Mich hat aber bei dem ganzen Aufwand, den das Studium ja gekostet hat, am meisten bei der Stange gehalten, dass ich bei jedem Inhalt neugierig war, was es mit mir macht und wohin es mich führt.
     
    Das trifft zum Beispiel auch auf Management-lastige Studiengänge zu, aber leider auch auf Quantenmechanik und Arabistik. 😀 Ich werde mir also weitere Kriterien und auch mögliche Ziele überlegen müssen.
     
    Meine Ungeduld und Spannung zur Bewertung der Bachelorarbeit muss ich wohl noch zügeln (auch wenn das Warten am schlimmsten ist).
    Nun genieße ich aber erst mal den Urlaub! Die Finnen haben übrigens eine sehr passende Beschäftigung für einen Urlaub im Lockdown: Kalsarikännit. Das bedeutet so viel wie: sich in Unterhose zuhause betrinken, ohne die Absicht, das Haus zu verlassen. Wenn diese Sprache so großartige Worte beinhaltet, sollte ich vielleicht finnisch lernen. 😀
     
    Euch schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
    Silberpfeil

  9. Silberpfeil

    Allgemeines
    Während meines nun fast 3,5 Jahre andauernden Studiums konnte ich verschiedene Jobs ausprobieren und habe, beispielsweise über Stellenanzeigen oder durch den Austausch mit anderen Studierenden, einige berufliche Möglichkeiten entdeckt, die man mit dem Studium hat.
    Ich weiß leider keine offiziellen Zahlen der HFH, aber zumindest über den Austausch mit anderen habe ich mitbekommen, dass die Anzahl der Studierenden in diesem Studiengang ziemlich gewachsen ist. Daher möchte ich in diesem Beitrag auflisten, welche Perspektiven der Studiengang so bietet. Das hat natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und darf gern in den Kommentaren ergänzt werden.
     
    Da wäre als erstes natürlich die Lehrtätigkeit an einer Berufsfachschule für Pflege. Diese haben im dualen System einen Sonderstatus, da sie häufig nicht an staatliche Berufsschulen angegliedert sind, sondern traditionell an Krankenhäuser. Schon hier ist die Vielfalt groß: von kleinen Krankenhäusern (freie, private oder konfessionell gebunden) bis zu den großen Universitätskliniken. Ich selbst habe beides kennengelernt: meine Ausbildung habe ich an einer kirchlichen Krankenpflegeschule absolviert, und nun arbeite ich an einer großen Universitätsklinik.
    Außerdem gibt es auch Schulen in freier Trägerschaft, an die viele Pflegeheime ihre Auszubildenden schicken.
    Und in einigen Bundesländern ist auch die Pflegeausbildung an staatlichen Schulen untergebracht. Die Vielfalt ist echt groß und es ist unmöglich, hier allgemeingültige Aussagen über die Zulassung zu machen.
    Ich kann für Niedersachsen sagen, dass ich mit dem Bachelor in den Seiteneinstieg in den Schuldienst gehen könnte, mich dann aber weiter qualifizieren müsste.
    Auch die Unterschiede in den Tätigkeitsbereichen sind groß: im regulären Schuldienst hat man eine Stundenzahl pro Woche, die man unterrichten muss, aber kaum bis gar keine Zeit für Praxisbegleitungen. Dafür muss man in der Zusatzqualifikation noch ein Zweitfach studieren.
    An allen anderen Schulen gibt es zwar keine feste Stundenzahl Unterricht pro Woche, dafür kommen aber vielfältige Aufgaben dazu: Klassenleitung mit organisatorischen Aufgaben, Stundenplanung, QM, Praxisbegleitungen... 
    Zu beachten sind hier auf jeden Fall die Gehaltsunterschiede: An Kliniken und Berufsschulen ist man im öffentlichen Dienst, während man an freien Schulen an Haustarifverträge gebunden ist.
     
    Weitere Lehrtätigkeiten sind natürlich auch als freiberufliche*r Dozent*in möglich und kann von einzelnen Fortbildungsverantstaltungen bis hin zur Übernahme ganzer Themenbereiche an Berufsfachschulen alles umfassen.
     
    Was mir selbst gar nicht so bekannt war und was viele vermutlich nicht kennen, ist eine Tätigkeit in der innerbetrieblichen Fortbildung. 
    Hier hatte ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber für ein halbes Jahr eine Tätigkeit als Fortbildungsreferentin. 
    Große Kliniken oder auch freie Unternehmen haben manchmal eigene Angestellte, die die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter organisieren. Das heißt, sie erkunden den Bedarf an Fort- und Weiterbildung, beispielsweise bei der Erweiterung um eine neue Abteilung, Fachrichtung oder Arbeitsfeld. Dann organisieren Fortbildungsreferenten dafür notwendige Veranstaltungen: sie können sie entweder selbst gestalten oder dafür Dozenten beauftragen - je nachdem, was sie für ein Jahresbudget zur Verfügung haben, und übernehmen die ganze Kursorganisation. Davor und danach regeln sie die Teilnehmerverwaltung: Zusagen, Absagen, Wartelisten, Teilnahmebescheinigungen, gesetzliche Grundlagen über regelmäßige Wiederholungen... Und auch eine Evaluation nach der Veranstaltung gehört dazu.
    Die Tätigkeit umfasst also den kompletten Kreislauf des Bildungscontrollings und ist im Prinzip ein Hybrid aus Management und Pädagogik. Ob der Bachelor ausreicht oder der Master gewünscht ist, hängt hier vom Arbeitgeber ab. 
    Mir hat der Bereich echt Spaß gemacht und ich habe dort viel gelernt. Schlussendlich hat mir aber der Kontakt und der enge Bezug zu den Schülern gefehlt, so dass ich dann ganz an die Pflegeschule gewechselt bin. Es gibt aber sicher Leute, bei denen die Interessen genau andersherum liegen.
     
    Eine weitere Möglichkeit ist eine Tätigkeit als freigestellte*r Praxisanleiter*in. Per Gesetz müssen Auszubildende in der Pflege eine bestimmte Anzahl an sogenannten Praxisanleiterstunden nachweisen. Dieses soll ihre praktische Ausbildung sicherstellen und dafür sorgen, dass sie nicht nur unqualifizierte Aufgaben erledigen müssen.
    Im Kampf um Auszubildende und neue Mitarbeiter "leisten" sich viele Pflegeeinrichtungen (sowohl Pflegeheime als auch Krankenhäuser) mittlerweile freigestellte Praxisanleiter, die die praktische Ausbildung der Azubis und die Einarbeitung neuer Mitarbeiter übernehmen. Freigestellt heißt, dass die Praxisanleitung ihre Hauptaufgabe ist und sie dafür freigestellt sind von der üblichen Arbeit in der Pflege.
    Die Arbeitszeit und weitere Tätigkeiten sind Verhandlungssache und so vielfältig wie die Arbeitgeber: manche arbeiten in Regelarbeitszeit (werktags von 8 Uhr bis 16 Uhr), andere sind außerhalb der Praxisanleitung im Springerpool und decken dann noch vakante Dienste auf Station ab.
    Diese Tätigkeit ist also sowohl pädagogisch, als auch sehr nah am Berufsalltag (im Gegensatz zur Tätigkeit an einer Schule). Man muss aber genau schauen, was man selbst möchte in Bezug auf Aufgaben, Verdienstmöglichkeiten und Arbeitszeiten, und sich das dann aushandeln.
    Zur Zeit ist der Bachelor als Qualifikation für diese Tätigkeit ausreichend.
     
    Noch eine berufliche Möglichkeit ist eine Tätigkeit als Beauftragter im Qualitätsmanagement. Viele Pflegeheime, aber auch Krankenhäuser haben in dem Bereich Stellen ausgeschrieben, und auch hier sind die Aufgaben so vielfältig wie die Arbeitgeber. Die Sicherung von Pflegequalität, die Optimierung von Arbeitsprozessen und die Schulung von Mitarbeitern  sind hier als große Aufgabenbereiche zu nennen, und dazu passen natürlich sehr gut Menschen mit Pflegeerfahrung und pädagogischem Studium. Wobei auch das wieder ein Hybrid ist aus Management und Pädagogik und damit vielleicht eine Option für Leute, denen beides gut liegt.
     
     
    Am Anfang des Studiums hätte ich nie gedacht, dass pädagogische Arbeit so vielfältig sein kann. Vermutlich kann man auch gut quer einsteigen in viele andere Bereiche, beispielsweise in die Kompetenzanalyse von Menschen  mit Behinderungen oder in die IT (Entwicklung von Pflegedokumentation oder Lernsoftware).
    Im Studium hat man viele Möglichkeiten, über den Tellerrand zu schauen, wenn man aktiv die Augen offen hält und sich neue Wege sucht.
     
    Ich selbst bin froh, Einblicke in verschiedene Tätigkeiten bekommen zu haben, weil es einfach den Horizont erweitert. Die Arbeit an der Schule macht mir bis jetzt am meisten Spaß, aber so ein Berufsleben ist ja lang. 🙂
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
     
     
  10. Silberpfeil

    Thesis
    Jetzt gerade in diesem Moment habe ich das Gefühl, dass eigentlich kein zusammenhängender Satz mehr aus mir raus kommen kann. 2/3 der Thesis ist erledigt. Ich muss noch ein Fazit schreiben (was ich aber schon in Stichpunkten habe) und verschiedene Formulierungen überarbeiten. 
     
    Am meisten macht mich der Feinschliff fertig. Ich will meine Definitionen und Begründungen unbedingt absolut präzise ausdrücken, aber raus kommen dann Sätze, die ich selbst kaum verstehe. 🙈 💩 Ehrlich gesagt zerrt das ziemlich an meinen Nerven. Mein Mann hat mir bereits mein Büro im Wohnzimmer eingerichtet, wo ich schön am Ofen sitzen kann.  Ich bin so glücklich darüber, dass ich alle technischen Aspekte des E-Learning mit ihm besprechen kann, das hilft mir sehr beim Formulieren.
     
    Was gar nicht hilfreich ist, ist dass der Kater faul auf dem Sofa rumlümmelt und ich nicht dabei sein kann. 😀
     
    Gefühlsmäßig ist der Schreibprozess ein Auf und Ab, und das überrascht mich doch etwas. Gestern hatte ich ein kurzes Hoch, weil ich in den letzten Tagen wirklich weit gekommen bin. Heute könnte ich wieder in die Tischkante beißen und habe das Gefühl, ich werde nie fertig, weil einfach nicht die passenden Wörter aus mir rauskommen, obwohl ich weiß, was ich sagen möchte.
     
    Soviel erst mal von der Thesis-Front.
    Liebe Grüße
    Silberpfeil

  11. Silberpfeil
    Ich kann einfach nahtlos anknüpfen an den letzten Eintrag. Nie hätte ich gedacht, dass der Schreibprozess so eine Achterbahn wird. Eigentlich hat das Studium meine Selbstlernkompetenz wirklich gefördert (was irgendwie ironisch ist, wenn man bedenkt, dass ich gerade in der Thesis auch darüber schreibe), und ich bin lange nicht mehr in Wallung geraten, wenn ich vor einer Prüfungsleistung stand.
     
    Dieses Wochenende habe ich Korrektur gelesen, noch Zitate eingefügt und Begründen präzisiert. Heute hatte ich ein kurzes Hoch, als ich plötzlich das Gefühl hatte, dass es so langsam auf das Ende zugeht. Die ersten 30 Seiten haben mir gefallen.
     
    Und dann... habe ich festgestellt, dass meine Ergebnisse Mist sind. ☹️😡 Der Teil drückt nicht annährend aus, was denn  eigentlich genau die Ergebnisse sind und geht ziemlich am Thema vorbei. 🤮
    Jetzt ist gerade irgendwie die Luft raus, nachdem ich auch drei Stunden dran saß. Ich versuche, optimistisch zu bleiben und mit ein paar Tagen Abstand und Rücksprache mit meiner Betreuerin etwas Besseres zu schreiben.
     
    Zur Zeit schaffe ich es ausschließlich am Wochenende, mich darauf zu konzentrieren. Ich habe neue, ziemlich umfangreiche Lerneinheiten an der Schule, die ich vorbereiten muss, und noch einige andere neue Aufgaben. Da geht abends einfach nichts mehr außer etwas körperliches wie Sport.
     
    Was mich immer wieder motiviert: Wenn ich den Bachelor habe, darf ich nächstes Jahr Examensprüfungen in der Gesundheits- und Krankenpflege abnehmen, und an der Aufgabe hätte ich echt Spaß.
    Und mein Mann legt den Technischen Betriebswirt nach und verbringt ebenfalls viel Freizeit am Schreibtisch.
     
    Da mussten heute also Kekse her, weil die grauen Zellen einfach Energie brauchen. 😉
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
  12. Silberpfeil
    Im letzten Blogeintrag habe ich geschrieben, dass meine Ergebnisse Mist waren. Das waren sie tatsächlich. 😉 Der Teil war einfach unpräzise und hatte nicht viel mit meiner vorherigen Analyse zu tun. Zum Glück ist es mir rechtzeitig aufgefallen. Ich habe einige ziemlich gute Tipps von meiner Betreuerin bekommen und den Teil noch mal komplett neu geschrieben. Auch die Diskussion und den Ausblick habe ich noch ergänzt.
     
    Mein Problem ist zur Zeit, dass ich noch nie eine Thesis geschrieben habe und mir im Endeffekt nicht klar ist, wie ich es richtig mache. Dazu kommt, dass ich mit meinem Thema ziemliches Neuland betrete (E-Learning eben), zu dem es nicht sooo viel Literatur gibt, zumindest nicht in der Art, wie ich das Thema angehe. So kann ich mich nicht eng an die Literatur halten. Ich gehe das Thema kritisch an und beleuchte es von verschiedenen Seiten. Vermutlich könnte ich zwar noch mehr Literatur lesen, aber das würde mich zu keiner weiteren neuen Erkenntnis bringen.
    Aber ich kann ja nicht ewig auf der Thesis hocken und nur noch Tippfehler korrigieren. Irgendwann werde ich sie wohl oder übel als "Fertig" deklarieren und abgeben müssen.
     
    Neulich saß ich bei einer Kollegin im Büro, die selbst im Master studiert und gerade eine ziemlich umfangreiche Hausarbeit geschrieben hat. Sie hat sie einem Kollegen gegeben, der seine Meinung dazu abgeben sollte... und meinte dann: "Wenn man so lange an etwas arbeitet und fragt jemanden nach seiner Meinung und der findet die Arbeit schlecht, dann ist das genauso, als wenn jemand sagt: Dein Kind ist hässlich." 😀
     
    Ich fand das unglaublich treffend. 😬🙈 Die Sorge davor, dass man so lange an etwas arbeitet und dann eine schlechte Bewertung bekommt, ist doch schon ziemlich groß.
     
    Zum Glück habe ich noch Zeit bis zum Abgabetermin. 🙃
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  13. Silberpfeil

    Thesis
    Nach all der Fachliteratur möchte ich heute  einen großen Fußballer zitieren. 😉😉 (Olli Kahn)
     
    Ich habe heute zwei Exemplare nach Hamburg geschickt und eins hochgeladen und bin also fertig. Zumindest bis ich weiß, ob ich noch mal schreiben muss. 🙈
     
    Eine Kollegin war so nett zu lektorieren, und das ganze letzte Wochenende habe ich mit Korrekturen verbracht. Das war echt nervenaufreibend und ich bin jetzt gerade einfach nur glücklich, dass es vorbei ist.
     
    Drückt mir bitte die Daumen! 
     
    Viele Grüße 
    Silberpfeil 
  14. Silberpfeil
    Zur Zeit sind zwei Kollegen so nett, die Thesis Korrektur zu lesen. Bei meiner eigenen letzten Korrektur ist mir glücklicherweise noch ein ziemlicher Klops aufgefallen in Bezug auf das Urheberrecht:
     
    Ich analysiere in der Thesis ja eine von mir selbst erstellte E-Learning Einheit auf der Lernplattform ILIAS. Weil die Lernplattform passwortgeschützte, personenbezogene Accounts hat, ist es urheberrechtlich erlaubt, dort Inhalte aus Fachbüchern, beispielsweise Abbildungen zu nutzen. (selbstverständlich mit Quellenangabe)
    In der Thesis geht es dann in einem kleinen Abschnitt um die Wirkung von Abbildungen in linearen Texten, und dort habe ich Screenshots der Abbildungen eingefügt. 🙈
    Zum Glück ist mir rechtzeitig aufgefallen, dass diese Abbildung einer Abbildung ein Problem sein könnte, und nach Rücksprache mit meiner Betreuerin habe ich diese dann entfernt oder gegen eigene Abbildungen ersetzt. Ersatz musste ich allerdings erst mal finden, und das war nicht so unkompliziert.
     
    Aber mal ehrlich, bei so viel Urheberrechtsfallen bekommt man einen Knoten im Kopf. Immerhin war das Modul Schulrecht und Schulorganisation, in dem es um Datenschutz und Urheberrecht ging und was mir überhaut gar keinen Spaß gemacht hat, nicht umsonst. 🙄
    Der Plan ist, noch ein Wochenende und maximal noch ein paar Tage mit diesen Korrekturen zu verbringen (während der Arbeitswoche schaffe ich sehr wenig), und dann gebe ich die Arbeit in Druck. Die Zusammenarbeit mit meiner Betreuerin klappt sehr gut und ich erhalte zum Teil noch am gleichen Tag Antworten auf Anfragen, so dass der Plan realistisch sein sollte. Das Ende erscheint mir wie ein Silberstreifen am Horizont. 😉
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
  15. Silberpfeil

    Thesis
    Vor einer Woche habe ich die Themenvereinbarung für die Bachelorarbeit abgeschickt, und heute kam die Genehmigung des Themas durch das Prüfungsamt.
    Es geht um die Konzeption von Lerneinheiten im E-Learning. Grundsätzlich beglückwünsche ich mich selbst jeden Tag zu dem Thema 😉, weil es so spannend ist und es mir echt Spaß macht, mich in der Materie zu vergraben.
    Die Zusammenarbeit mit meiner Betreuerin klappt auch sehr gut! Ich muss gestehen, auch wenn ich anfangs gemeckert habe über die detaillierte Gliederung, so sehr ist mir das jetzt eine große Hilfe, mich nicht im Dschungel aus Informationstechnologie, Psychologie und Pädagogik zu verlieren. 
    Mein größtes Problem ist eigentlich, dass es so viele interessante Nebenschauplätze gibt und ich mich da nicht verzetteln darf.
     
    Es gibt tatsächlich viele Parallelen vom E-Learning zu meiner Arbeit auf Intensivstation. Bei beidem ist man eine Schnittstelle zwischen Mensch und Technik, und Informationstechnologie fasziniert mich mittlerweile genauso wie Medizintechnik (ich glaube, da ist auch kein Unterschied).
    Mir ist aufgefallen, dass viele im Umgang mit Hard- und Software einfach Angst haben, etwas kaputt zu machen. Das ist vermutlich der einzige Unterschied zwischen mir und den Kollegen... mir macht nichts Angst, wo kein Menschenleben dran hängt. 😃 (Mein IT-Mann kann ein Lied davon singen, da er oft genug wiederherstellen musste, was ich ins digitale Nirwana befördert habe 😅) Überhaupt ist es eine große Inspiration, zuhause noch detailliert mit ihm darüber reden zu können. Dabei kamen mir schon einige sehr gute Gedanken für die Bachelorarbeit.
     
    Nun habe ich aber eine ganze Woche Urlaub mit einem Haufen Bücher verbracht und schon einige Seiten geschrieben. Ich merke auch so langsam, dass ich an meine Grenzen komme. Die Zeit auf Corona Intensiv, die Einarbeitung im neuen Job, die letzten Studienleistungen, die ganzen bürokratischen Vorarbeiten zur Bachelorarbeit haben ganz schön an mir gezehrt. 
     
    Daher nehme ich mir nun unsere Katze zum Vorbild! 😎
    Euch allen ein schönes Wochenende!
  16. Silberpfeil
    Der Monat September verlief in Bezug auf die Thesis erst mal ruhig, aber geplant und aus gutem Grund.
    Am 1.09. sind bei uns 75 neue Auszubildende in die Ausbildung zum Pflegefachmann-/ Fachfrau (Fachdivers?) gestartet, und das brachte natürlich viele Aufgaben und Aufregung 😉 mit sich.
    Ich habe ja sozusagen zwei Stellen beim gleichen Arbeitgeber, nur in verschiedenen Abteilungen: mein anderer Job ist in der Fort- und Weiterbildung angesiedelt, und auch dort startete nach dem Lockdown und nach der Urlaubszeit im September wieder das fast volle Programm.
     
    Und weil ich mit der Thesis Zeit bis zum 31.12. habe und ich mich beim neuen Arbeitgeber gut einarbeiten will, habe ich mich im September erst mal in die Arbeit gestürzt.
    Nun läuft aber langsam alles in geregelteren Bahnen, was zwar nicht heißt, dass ich Langeweile habe, aber ich habe wieder mehr Muße für mein Thema.
     
    Abgesehen davon war ich ja gerade im E-Learning Bereich alles andere als untätig. Ich habe extrem viel dazu gelernt, und das wird ja auch einfließen.
    Neulich wollte ich ein Buch zum Thema Selbstgesteuertes Lernen bestellen, weil ich mein Exemplar aus der Unibibliothek bald zurückgeben muss. Die Dame in der Buchhandlung empfahl mir dabei ein anderes, das in der Relevanz höher gewertet wurde (wie auch immer so etwas entsteht), und gerade dieses Buch entpuppt sich gerade als neue Inspiration und Quelle für die Bachelorarbeit.
     
    Letzte Woche kam meine erste schlechte Note (in der letzten Prüfungsleistung vor der Bachelorarbeit). Eine 3,7 in der Hausarbeit im Modul Betriebliches Bildungsmanagement. 🧐
    Ich wusste vorher, dass das keine Glanzleistung wird. Diese Hausarbeit wollte ich unbedingt fertig haben, bevor ich auf die Corona Intensiv gehe (also habe ich sie Ende März geschrieben), weil ich wusste, dass ich im Schichtdienst keine Energie dazu haben werde.
    Die Kritik in der Auswertung war auch sehr berechtigt, und eigentlich auch ganz gut, um in der Bachelorarbeit noch genau auf Formalitäten zu achten.
     
    Ein bisschen muss ich mich wieder aufrappeln und die Zähne zusammen beißen, um in den Endspurt zu starten. Einerseits habe ich zwar echt Lust auf mein Thema, andererseits gehe ich auch so gern zum Sport oder in die Natur usw... die Ablenkungen sind umfangreich. 😄
    Aber... das Ende ist in Sicht!
     
    Bis bald!
    Silberpfeil
  17. Silberpfeil
    Achtung: Frust-Eintrag 
     
    Warum muss eigentlich jede Hausarbeit - und eine Thesis ist ja nur eine größere Hausarbeit - Frust bedeuten?
    Frust hat nur negative Auswirkungen auf den Lernerfolg. 
    Und wie kommt dieser Frust eigentlich zustande?
     
    Zumindest diese Frage kann ich beantworten: Wenn man keine Strategie hat, um das Problem zu lösen.
     
    Mein Problem ist verrückterweise die Gliederung. 
    Eigentlich lief bis jetzt alles super. Das Thema kam mehr oder weniger zu mir, es passt 1a in meinen beruflichen Alltag, seit Wochen betreibe ich Literaturrecherche, die sich auch noch als spannend herausstellt.

    Um einen Themenvorschlag einreichen zu können, brauche ich aber eine Gliederung. Natürlich habe ich eine und weiß außerdem schon ziemlich genau, was ich in den einzelnen Kapiteln bearbeiten werde.
     
    Aber eine so feine Gliederung wie von der HFH gefordert könnte ich erst erstellen, wenn die Arbeit schon fertig ist.
    An der Stelle drehe ich mich im Kreis und bin genervt, weil mich so eine (meiner Meinung nach völlig unnütze) Vorgabe in meiner Kreativität blockiert.
     
    Und das zum Montag...🙄🤬
  18. Silberpfeil
    Endlich ist die Klausur "Grundlagen des Sozialrechts und der Berufsbildungsgesetze" geschrieben. Sollte ich sie bestanden haben, war das meine letzte Klausur. 💪
    Wenn ich auch vermutlich nicht alles richtig habe und die Zeit knapp war, war die Klausur sehr fair. Wie ich es mir erhofft hatte, waren wenig Fragen dabei, in denen man auswendig gelerntes Wissen runterleiern musste.
    Dafür gab es Fallbeispiele, die durchaus knackig waren: Hier mussten aus einem beschriebenen Fall die Gesetzesverstöße herausgearbeitet werden, die verschiedene Gesetze (aus Arbeitsrecht, Berufsbildungsgesetz, Jugenarbeitschutzgesetz) betrafen.
    Besonders Freude hatte ich an einer Frage, in der es um die Lebenslage von Senioren ging, die sogar an die aktuelle Corona-Lage anknüpfte.
    So rein didaktisch hatte ich an der Klausur echt Spaß. Es ist schon Kunst, eine Klausur so zu gestalten, dass sie anspruchsvoll, aber weder zu schwer noch zu leicht und in der vorgegebenen Zeit zu schaffen ist.
    Hoffentlich habe ich an der Note auch Freude. 😀
     
    Viel schlimmer an diesem Tag war die Fahrt ins Studienzentrum Kassel. Wenn man aus Richtung Norden über die A7 nach Kassel fährt, kommt man über die Werratalbrücke. Sie ist fast 60 Meter hoch.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Werratalbr%C3%BCcke_Hedem%C3%BCnden
    Aus mir unerfindlichen Gründen habe ich seit einigen Jahren ziemliche Höhenangst, völlig grundlos, und sie trat fast über Nacht auf.
    Als ich im Dezember zur Klausur nach Kassel gefahren bin, war es noch dunkel, so dass ich die Höhe nicht gut genug sehen konnte, um Angst zu bekommen.
    Samstag morgen aber war schon strahlend schöner Sonnenschein, und als nach einer Kurve plötzlich die Brücke unter mir lag, hatte ich eine 1 A Panikattacke... als wäre ich noch niemals über diese Brücke gefahren. 😵🙄
    Was ja aber bei Panik immer hilft ist Singen, weil das Gehirn nicht gleichzeitig Musik hören und Angst haben kann. Ich habe also ziemlich laut und nicht schön das erste Lied gesungen, das mir in den Sinn kam: Bob Marleys Buffalo Soldier. 😀 Schön oder nicht, es hat geholfen, und bei der Rückfahrt gleich noch mal.
     
    Bei meiner neuen Arbeitsstelle hatte ich fast schon einen kleinen Kulturschock. Während alle Schulen jammern, dass sie weder personale Ressourcen noch die Technik für digitalen Unterricht haben und außerdem durch den großen Ansturm alle über Serverprobleme klagen, haben wir dort eine geradezu traumhafte, weil universitäre IT Infrastruktur. Und ziemlich nette Mitarbeiter, die sich damit gut auskennen und mich an ihrem Wissen teilhaben lassen.
    Letzte Woche habe ich begonnen, meine erste Blended Learning Einheit zu erstellen und saß jeden Tag Bauklötze staunend vor meinem Rechner. Es ist das andere Extrem, was ich gerade kennen lerne, und jeden Tag komme ich völlig aufgedreht nach Hause, weil ich noch mehr spannende Funktionen und Möglichkeiten entdeckt habe... wie ein Kind unter dem Weihnachtsbaum. 🤓 Mein IT Mann erträgt dann meine völlig unqualifizierten Schilderungen. 😀
     
    Nun werde ich es mir erst mal "gönnen", mich eine Weile völlig in die neue Arbeit zu stürzen und mich dort einzuleben. Aber so langsam geht die Suche nach einem Thema für die Bachelorthesis los.
     
    Euch einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
     
  19. Silberpfeil

    Pflege I "nurslife"
    Corona Blues
     
    Nun habe ich die erste Woche rum und war auch im Corona Bereich. Zur Zeit sind wir noch ziemlich gut besetzt, da die Kapazitäten nicht ausgelastet sind.
    Wobei ja die zahlenmäßige Besetzung immer eine andere Sprache spricht, als der tatsächliche Arbeitsaufwand. Eigentlich klingt eine 1:1 Betreuung traumhaft, sagt aber nichts über den Arbeitsaufwand aus.
    Ein kleines Beispiel aus dem pflegerischen Alltag dazu: an meinem ersten Tag übergab mir der Kollege den Patienten, dazu standen wir am Bett. Der Patient ist ziemlich groß und schwer, beatmet und in Narkose. Wir bemerkten, dass wir ihn säubern mussten und drehten ihn dazu ein kleines bisschen auf die Seite... woraufhin der Patient mit der Sauerstoffsättigung und dem Kreislauf sofort einbrach.
    Natürlich reagierten wir sofort und leiteten alle notwendigen Maßnahmen ein, aber letzten Endes dauerte es zwei Stunden, bis der Patient sich wieder stabilisiert hatte.
     
    Und das ist der Teil, den ich so gruselig fand, als ich gehört habe, dass mal eben so Pflegekräfte ohne Intensiverfahrung in Beatmungsgeräte eingewiesen werden. Es ist toll, wenn man weiß, wie die Knöpfe zu bedienen sind. Aber ohne Erfahrung mit solch hochkomplexen Krankheitsbildern werden die Kollegen da schnell an ihre Grenzen stoßen. Ich hoffe sehr, dass ihnen das auch gesagt wurde und sie nicht am Ende traumatisiert sind, weil sie im Ernstfall doch nicht helfen konnten.
     
    Dazu kommt noch, dass man im Covid Bereich diese spezielle Schutzkleidung tragen muss: Kittel, die beschichtet und dadurch flüssigkeitsabweisend sind, Haube, FFP3 Maske und Schutzbrille oder Visier, da das Virus auch über die Skleren übertragen werden kann.
    Man schwitzt schon beim Anziehen in der Schleuse, darf aber natürlich in diesem Bereich nichts trinken... was auch blöd wäre, weil man so nicht auf die Toilette gehen kann. Dafür muss man sich ablösen lassen und ausschleusen. Einmal draußen, schüttet man sich so viel Wasser rein, wie geht... nur damit man dann nach einer Stunde in der Iso feststellt, dass man wieder raus muss. Der ewige Kreislauf... 😁
     
    Spaß beiseite... ich kann mir nicht mal annähernd den Horror in den Kliniken vorstellen, die voll ausgelastet und unterbesetzt sind. Denn es braucht einen bestimmten Personalschlüssel, um Pausen zu gewährleisten. Denn man schwitzt, dehydriert, und soll sich dabei aber trotzdem voll konzentrieren und auf den Punkt reagieren.🥵 Da braucht man einfach Pausen.
    Lustig, dass gerade jetzt die tägliche maximale Arbeitszeit von 9 auf 12 Stunden angehoben wurde.🤦‍♀️ Das kann doch kein Mensch aushalten, ohne sich selbst zu schaden. Vielen Dank dafür an die Bundesregierung. Ich möchte nicht beklatscht, sondern mit vernünftigen politischen Entscheidungen unterstützt werden.
    Zum Glück gibt es diese 12 Stunden Schichten bei meinem Arbeitgeber nicht. Wir werden zur Zeit eher behandelt wie Goldstaub, und da gehe ich tatsächlich gern arbeiten.🙂
     
    Was mich persönlich betrifft, fühlt es sich an, als hätte mich die Station einfach absorbiert und als wäre ich nie weg gewesen. Es ist natürlich absolutes Luxus-Mimimi, aber es gab so zwei Tage, an denen mich der Corona Blues ziemlich im Griff hatte. Mein Leben hat sich von einem Tag auf den anderen um 180 Grad gedreht, ich kann meine Eltern und meinen Bruder nicht besuchen (Risikogruppe), und Konzerte oder Sport mit anderen ist gar nicht mehr möglich. Der Schichtdienst setzt mir auch zu, denn daneben komme ich zu kaum etwas. Weil ich das geahnt habe, habe ich meine Hausarbeit bereits fertig geschrieben.
    Gemessen an den Problemen anderer Leute ist das natürlich nichts.
     
    Und so oft ich über das deutsche Gesundheitssystem geschimpft habe, sehe ich doch zur Zeit auch sehr viele positive Seiten daran: Krankenversicherung für alle! In Deutschland bekommt jeder die lebensnotwendige Versorgung. Man muss nur zu den USA schauen... zivilisierte, aber bewaffnete Menschen mit einer 2-Klassen-Medizin. Schrecklich!
     
    Was mir in diesem Zusammenhang zunehmend auf den Geist geht, sind diese chronischen Meckerer, selbsternannten Experten und Aluhutträger, die meinen, sie wüssten alles besser. Vermutlich sind das die ehemaligen Impfgegner, die jetzt eine neue Spielwiese gefunden haben.😉
     
    Über Ostern habe ich  meine ersten Nachtdienste seit über einem Jahr! Mal schauen, wie mir das bekommt.
    Passt auf euch auf!
    Silberpfeil

  20. Silberpfeil

    Pflege I "nurslife"
    Die ersten Tage auf dem Schlachtfeld
     
    ... waren erst mal unspektakulär (zumindest, was Corona betrifft), aber trotzdem gut!
    Skurril ist ,dass ich mich kaum eingewöhnen muss. Zum einen scheint Pflegen wie Fahrradfahren zu sein, man verlernt das einfach nicht. Die Intensivstation macht da keine Ausnahme. Von Anfang an war es so, als wäre ich nie weg gewesen, während meine Sozialisation als Lehrkraft dagegen noch in den Kinderschuhen steckt. 
    Das ist ganz schön verrückt. Ich habe mich total gefreut, viele Kollegen wiederzusehen. Die Geräuschkulisse, die Gerüche, die Sprache, die Witze, alles war vertraut. Natürlich habe ich manches gesucht und einiges nicht gewusst, aber alle waren total hilfsbereit und sofort da, wenn ich Fragen hatte.
     
    Was mir gefehlt hat:
    - Die Arbeit im Team. Natürlich sind wir in der Schule auch ein Team, aber den Hauptteil der Arbeit, der Unterricht, macht man alleine. Das ist nun wirklich ganz anders auf einer Intensivstation, auf der man sehr angewiesen ist auf seine Kollegen und die Ärzte.
    - Der Humor. 💣 Wenn man von einer Intensivstation kommt, fällt man unter Pädagogen schon mal unangenehm auf. 😈
    - Die Art, wie man auf einer Intensivstation sein Gehirn benutzen muss, und zwar am besten schnell. Man muss Dosierungen von Medikamenten berechnen (wenn eine zweiprozentige Lösung eines Medikaments mit 7,5ml pro Stunde läuft, wie viel mg bekommt der Patient dann pro Stunde) oder etwas hervorkramen, was man womöglich vor Jahren mal gelernt hat, weil es relevant für Patientenbeobachtung ist.
    - die Nähe zum Patienten. Nicht umsonst heißt es "Intensiv"-Pflege. Eben weil man sehr nah dran ist.
    - dass man nie weiß, was der Tag bringt. Es kann immer alles und nichts passieren, während Tage in der Schule ziemlich genau planbar sind.
     
    Was mir nicht gefehlt hat:
    - der Schichtdienst. Es ist, als würden andere über mein Leben bestimmen. Man muss sich da komplett anpassen. Und was es für Auswirkungen auf dem Körper hat, ist einfach gruselig. Ich bin schon nach ein paar Tagen dauermüde. (Und dass, obwohl man auf dieser Station schon allein durch die Größe viele Freiheiten in Bezug auf Wünsche hat!)
    - der Schichtdienst
    - die Müdigkeit
    ...
     
    Zum Schlachtfeld selbst ist zu sagen, dass das Krankenhaus zur größeren Sorte gehört mit ca. 1500 Betten und allen medizinischen Fachabteilungen. Da sich Intensivbetten anteilig an der Gesamtbettenzahl berechnen (früher waren das tatsächlich mal 5%), hat dieses Haus also verschiedene Intensivstationen mit unterschiedlichen Fachrichtungen.
    Da geplante Behandlungen verschoben werden, sind Kapazitäten frei, und es wurden verschiedene Normalstationen extra für Corona Patienten bereit gestellt. Außerdem gibt es eine große Überwachungsstation für Corona Patienten, auf der auch die Verdachtsfälle behandelt werden.
     
    Meine Intensivstation hat 22 Betten, die aus zwei baulich voneinander getrennten Bereichen aus 10 und 12 Betten besteht. Hier werden Patienten nach großen Operationen, Hirnblutungen oder schweren Unfällen mit allen nur denkbaren Organersatzverfahren behandelt.
    Diese Patienten kommen natürlich trotz Corona, und zwar ungeplant. Durch die bauliche Trennung hat man einen eigenen Corona Bereich. Die Pflegekräfte und Ärzte teilen sich in jeder Schicht in verschiedene Bereiche ein, wobei man sich dann eben für den Corona Bereich komplett in Schutzkleidung begibt. Zur Kommunikation mit den anderen außerhalb des Bereichs gibt es ein Funkgerät und selbstverständlich Telefon. 🙂
     
    Ich habe gleich eigene Patienten betreut, aber keine Corona Patienten. Die Arbeit ist so ziemlich die gleiche wie vor Corona, nur dass die Schichtbesetzung zur Zeit viel höher ist als noch 2017. Ehrlich gesagt ist das ziemlich absurd. Auch damals hatten die Patienten schon ansteckende Krankheiten (Influenza, Tuberkulose, etc.), aber es hat niemanden interessiert, wie es Pflegekräften und Ärzten damit geht.
    Überhaupt geht es das erste Mal seit Jahren nicht um Profit oder Prestige, das ist wirklich auffällig anders. Es geht tatsächlich um die Patienten, und das erste Mal, seit ich Krankenschwester bin, auch um die Menschen, die mit den Patienten arbeiten. Mein Arbeitgeber ist schon sehr deutlich um das Personal bemüht, das macht sich an vielen Stellen bemerkbar. Es gibt sogar ein spezielles Seelsorgeangebot, betriebsärztliche Untersuchungen und "Care-Päckchen" mit Getränken und Snacks. ❤️
     
    Ich wünsche mir wirklich sehr, dass das auch nach Corona so bleibt und dass man sich nicht wieder für jede Minute rechtfertigen muss, in der man nicht effizient war.
     
    Ansonsten ist dieser Ort erfrischend "unpanisch". Während die halbe Welt neuerdings aus Virologen zu bestehen scheint, anstatt wie früher aus Bundestrainern, ist hier niemand übertrieben paranoid. Vorsichtig natürlich, aber ohne Panik.
     
    In unserer Region sind die Fallzahlen noch nicht so hoch, daher haben wir noch Kapazitäten frei... warten aber auf das, was kommt. Und sind vorbereitet.
     
    Bis bald
    Silberpfeil
     
  21. Silberpfeil

    Allgemeines
    Hallo!
     
    Sehr häufig werde ich auf allen möglichen Kanälen angeschrieben und nach Altklausuren gefragt. Daher my two Cents zu dem Thema.
     
    Die HFH stellt im Webcampus Altklausuren oder Probeklausuren zur Verfügung. Sie helfen dabei, sich an die Fragestellungen zu gewöhnen und mögliche Antworten kennenzulernen. Das Spektrum, in dem sich die möglichen Antworten bewegen können, ist meistens ziemlich groß.
    Die Blätter mit den Klausurfragen darf man nach der Klausur behalten.
     
    Vielleicht war ich echt naiv, weil ich früher nicht mal auf die Idee kam, die Fragen zu veröffentlichen.
     
    Natürlich testen Klausuren nur zum Teil gelerntes Wissen ab. Sie testen auch „nebenbei“ Sprachverständnis, Umgang mit Prüfungssituationen, zeitliche Planung usw. Und natürlich sind auch Noten und Bewertungen  niemals objektiv, können sie gar nicht sein.

    All das ist Bestandteil der Module Allgemeine Pädagogik und Schulpädagogik.
    Irgendwie muss Wissen „nachgewiesen“ werden. Vor dem selben Problem stehen wir als Lehrkräfte auch, wenn wir uns überlegen müssen, mit welcher Leistung die Schüler das Gelernte zeigen sollen. 
     
    Sich Altklausuren besorgen zu wollen in der Hoffnung, dadurch weniger lernen zu müssen, ist als angehende (oder bereits unterrichtende) Lehrkraft ziemlich absurd.
    Wie rechtfertigt man dann die Klausuren und Leistungsnachweise, die man selbst von den Schülern verlangt?🙄
     
    Man lernt ja nicht nur für das Modul, sondern auch aus den Klausurfragen selbst: die Formulierung, Nutzen von Operatoren, die Abfolge von Schwierigkeitsgraden... als Lehrkraft lernt man aus Klausuren gleich mehrfach. 😉
     
    Von daher: Nein, ich habe keine Altklausuren. 🙂
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil 
  22. Silberpfeil

    5.Semester
    ... oder: die ewige Frage nach der Fragestellung.🙈
    Mal wieder ist eine Hausarbeit zu schreiben, und mal wieder ist die Hürde der Fragestellung so hoch, dass ich sie einfach nicht erklimmen kann.
    Und weil mich das im Moment sehr frustriert, muss ich heute einen Schimpf-Eintrag verfassen. 😈☠️
     
    Manchmal schiele ich neidisch auf die Blogs, in denen geschildert wird, dass sich der Schreiber (und weil das hier keine Hausarbeit ist, gendere ich nicht 😛 ) ein Thema unter mehreren aussuchen kann. Natürlich birgt das die Gefahr, dass ausschließlich Themen angeboten werden, zu denen man sich nicht aufraffen kann.
     
    Wir müssen selbst ein Thema und eine Fragestellung finden, und nun schon zum 4. Mal bereitet mir das schlaflose Nächte. Ein Thema, das mich interessiert, war schnell gefunden. Aber eine Fragestellung, die ich wissenschaftlich bearbeiten kann, will mir dazu partout nicht einfallen. 
    Vielleicht blockiert es mich auch, dass es mich ziemlich nervt, damit so unglaublich viel Zeit zu verbringen, die ich eigentlich gar nicht habe. Denn erfahrungsgemäß brauche ich für die Fragestellung länger als für das Schreiben selbst: Wenn ich erst mal begonnen habe und einen roten Faden sehe, ist das eigentlich der Teil, der mir am meisten Spaß macht.
    Aber ein Seminar zu Hausarbeiten im Allgemeinen gab es leider nicht, es ist eher ein learning by doing.
     
    Dann kommt die nächste Eskalationsstufe: Der Kampf mit Word. Ich verstehe einfach nicht, wie mir Seitenzahlen ab Seite 3 in meiner akademischen Entwicklung weiterhelfen können. Und ja: ich habe schon alle YouTube Tutorials gesehen. Ich kann Seitenumbrüche und neue Textabschnitte, und trotzdem schaffe ich es, auf allen Seiten eine 1 als Seitenzahl zu produzieren. Und natürlich könnte ich meinen IT-Mann fragen, aber es treibt mich einfach in den Wahnsinn, dass ich zwar lebensnotwendige Geräte bedienen kann, aber bei einem blöden Textverarbeitungsprogramm kapitulieren muss. 💀
     
    Bevor ich mich erneut in die frustrierende Suche nach der Fragen der Fragen stürze, ist noch die Klausur in Gesundheits- und Sozialpolitik fällig.
    Drückt mir die Daumen!
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  23. Silberpfeil
    Die Zeit rennt! 🙈
     
    Pünktlich zur Hochzeit kam das Paket mit den neuen Studienbriefen. Danke, HFH! 😀😉
    In den Flitterwochen in Italien war ich aber durchaus gewillt, am Strand ein bisschen zu stöbern. Allerdings erst, nachdem ich 10 Tage lang nullkommagarnichts gemacht habe, außer mir mit meinem Liebsten die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen.
     
    Eröffnet habe ich das Semester mit Schulrecht und Schulorganisation.
    Ist tatsächlich gar nicht so trocken, wie es klingt. Der erste Studienbrief hat das Thema "Bildungs- und Erziehungsauftrag". Stoff, um sich selbst (seine Haltung, seine Rolle, etc.) zu reflektieren und neue Perspektiven zu bekommen. Im Prinzip perfekt für mich als Berufsanfänger.
    Das Modul wird mit einer Klausur abgeschlossen. Es heißt für mich also: Lernkarten!  Da bin ich aber mittlerweile mit meiner Methode sehr zufrieden, also im ersten Durchgang Online-Lernkarten, und im zweiten eine noch "kleinere" Zusammenfassung auf oldschool Lernkarten aus Karton.
     
    Das nächste Modul heißt Medienpädagogik. Darauf bin ich wirklich sehr gespannt, denn digitales Lernen, Mediennutzung und Mediendidaktik sind heiße Themen an der Schule.
    Dieses Modul wird mit einer Komplexen Übung abgeschlossen. Beim Überfliegen der Anleitung zur KÜ im Webcampus habe ich gesehen, dass wir währenddessen eine größere Aufgabe bearbeiten und vorstellen sollen, evtl. als Video, Podcast oder ähnliches. Ich werde natürlich berichten.
     
    Das dritte Modul ist Gesundheits- und Sozialpolitik. Es ist mir schon fast peinlich zuzugeben, dass ich das sicher spannend finden werde.😁 Bis jetzt waren die Module mit "Hintergrundwissen" von der HFH sehr kurzweilig gestrickt, und im Nachhinein haben sie immer meinen Horizont erweitert.
    Mal wieder Stichwort Soziologie aus dem 3. Semester: Erst heute hatten wir bei der Arbeit wieder das Thema "Der Habitus ist Produkt und Produzent von Realität." Dieser Satz ist wirklich angewandte Soziologie!
    Jedenfalls wird auch das Modul Gesundheits- und Sozialpolitik mit einer Klausur beendet.
     
    Das vierte Modul heißt Professionelle Verantwortlichkeit und gesellschaftlicher Rahmen in der Pflege. Das ist wieder sehr nah am Berufsfeld Pflege, der erste Studienbrief heißt zum Beispiel "Handlungsfelder in der Pflege".
    Hier ist eine Hausarbeit Studienleistung. Da ich aber erst die Klausur in Schulrecht und Schulorganisation schreiben werde und danach die Komplexe Übung in Medienpädagogik ansteht, werde ich das vorerst nach hinten schieben.
     
    Außerdem läuft, schon fast im Hintergrund, das Hauptpraktikum. Dafür hatte ich ja ursprünglich eine freiberufliche Tätigkeit gesucht, um mir die Stunden anrechnen zu lassen, und bin gleich in einer Festanstellung gelandet. 😁
    Natürlich laufen die Schulpraktischen Studien nicht im Hintergrund, nur kann ich mir meine berufliche Tätigkeit voll anrechnen lassen. Das tolle ist, dass mich meine Fachbereichsleitung und meine neuen Kollegen dabei sehr unterstützen und mir überall helfen, wo sie können.
    Die Schulpraktischen Studien beinhalten 2 Lehrproben (Termine habe ich schon gemacht 🙈) und danach eine Hausarbeit über eine dieser Lehrproben. Das alles bringt mir 32 CP`s ein, und ich mache ehrlich drei Kreuze im Kalender, wenn ich das abgeschlossen habe.
     
    Gerade heute habe ich meine Hausarbeit in Fachdidaktik Sozialkunde abgeschlossen. Morgen lese ich noch mal Korrektur und formatiere ein paar Feinheiten, und dann geht sie raus.
    Wobei ich lachen muss bei "Ich formatiere ein paar Feinheiten"... das endet bestimmt wieder in einer Katastrophe. Ich HASSE Word!!! Open Office ist so unendlich viel einfacher! Und ein Viertel meiner Bearbeitungszeit verbringe ich grundsätzlich mit Formatierungen... ob das so sinnvoll ist?
     
    Nun ja. Ich wünsche euch allen einen schönen Abend!
     
    Bis bald
    Silberpfeil
     

  24. Silberpfeil
    Am Samstag stand die nächste Komplexe Übung in Fachdidaktik Pflege an. Während der letzten vier Wochen sollten wir in Gruppenarbeit Lernstationen als Unterrichtsplanung in Gruppenarbeit erstellen. Während der KÜ sollten die Gruppen ihre Stationen präsentieren. Danach sollte als Einzelleistung jeder noch mal seine didaktischen Entscheidungen und Ziele anhand eines didaktischen Modells begründen. So weit, so gut.
     
    Ich bin schon am Freitag nach Hamburg angereist, um den Abend mit meiner besten Freundin, die dort wohnt, zu verbringen. Die Anreise gestaltete sich schon als Abenteuer, denn mein ICE ab Göttingen hatte nicht nur Verspätung, er fiel gleich aus.
    Der nachfolgende Zug war dementsprechend unfassbar überfüllt.
    Aber so etwas verdirbt einer Bahn-geplagten Ferstudentin ja auch nicht die Laune. 116 Seiten Nordseekrimi später ging es ab ins Schanzenviertel, um den Staub der Anreise mit ein bis vier Bier runter zu spülen. 😎 
    Ergebnis am nächsten Morgen: Kopfweh. 🤕 Aber Jammern half nicht.
     
    Leider war der Dozent etwas gewöhnungsbedürftig. Wir kannten ihn ja schon vom letzten Mal. Eigentlich sind wir eine sehr lebhafte Kleingruppe, die gern und viel diskutiert und Erfahrungen austauscht. Immerhin sind die Präsenzen dafür auch ein perfekter Ort, denn wir kommen alle aus unterschiedlichen Bundesländern, so dass es sehr spannend ist zu hören, wie die jeweiligen Schulen der anderen organisiert sind.
    Skurrilerweise - denn es ging ja um Fachdidaktik Pflege, also darum, wie pflegerelevante Themen am besten unterrichtet werden können - war die Lieblingsmethode des Dozenten... Frontalunterricht. 🙈 
    Es gab PowerPoint Präsentationen mit langer Monolog-Zeit, so dass wir ständig das Gefühl hatten, in unserer Kreativität ausgebremst zu werden. 🙄 Es gibt sicher Gruppen, zu denen das sehr gut passt. Bei uns war das leider ganz anders.
     
    Trotzdem liefen sowohl die Gruppen- als auch die Einzelpräsentationen ziemlich gut, und wir konnten alle sehr gute Noten abräumen. Man muss aber wirklich sagen, dass auch eine Menge Arbeit darin steckte, und entsprechend habe ich mich auf mein Restwochenende gefreut, das ich mit meinem IT-Boy 😁 verbringen wollte.
     
    Aber zwischen mir und meinem Wochenende stand noch die Heimfahrt mit der Deutschen Bahn. Der Zug kam pünktlich in Hamburg an, aber er fuhr nicht los. Auf der Anzeigentafel stand plötzlich „Feuerwehreinsatz“. Zum sehr großen Glück stellte sich aber schnell heraus, dass es um keinen Personenschaden  ging, sondern dass in Harburg „nur“ eine Böschung brannte, ohne dass dabei ein Mensch zu Schaden kam. Mit 30 Minuten Verspätung ging es ab nach Hause.
    Und da ich gern die kleinen Freuden des Lebens feiere, habe ich auch diese Fahrt mit einem großartigen Nordseekrimi und einem Kaffee verbracht, so dass mir das bisschen Verspätung nicht den Tag verderben konnte. 😉
     
    Euch allen einen schönen Sonntag!
    Silberpfeil
     

  25. Silberpfeil

    4.Semester
    Zur Zeit passieren so viele Sachen auf einmal, dass es mir schwer fällt, alles in eine Reihenfolge zu bringen.
     
    Für das Studium bearbeite ich final die Präsentation eines Unterrichtsentwurfs, die wir in Gruppenarbeit Anfang Juni präsentieren sollen. Hierfür habe ich die Sequenz eines Unterrichts verwendet, den ich bereits geplant und durchgeführt habe, was natürlich für das Studium eine schöne Zeitersparnis bedeutet.
    Die Ziele und Methoden sollten wir didaktisch begründen und uns dafür ein didaktisches Modell heraussuchen. Diese Präsentation soll eine Einzelpräsentation sein. Und damit das nicht so trocken ist, habe ich die erste Powerpoint Präsentation meines Lebens erstellt. 😁
    Ich bin eigentlich kein großer Freund davon, da das ziemlich frontal ist. Im Unterricht muss man aus dieser frontalen Situation erst mal wieder heraus kommen, denn Zuhörer (und dazu neige ich selbst) lehnen sich automatisch zurück und lassen sich berieseln, sobald eine Präsentation los geht.
    Aber für die Darstellung einiger Sachverhalte ist es wirklich sehr praktisch.
     
    Sobald ich fertig bin, werde ich mit der anstehenden Hausarbeit in Fachdidaktik Sozialkunde starten.
     
    Die Arbeit in der Schule ist unglaublich interessant und vielseitig. Man bekommt noch mal einen anderen Bezug zu den Schülern, wenn man täglicher Ansprechpartner ist. Einige besucht man auch während ihres praktischen Einsatzes, was auch wirklich spannend ist. Denn in dieser "Einzelsituation" lernt man sich auch noch mal anders kennen.
     
    Und da sich ab nächstem Jahr mit dem Inkrafttreten des neuen Pflegeberufereformgesetz die Pflegeausbildung grundlegend ändern wird, gibt es auch an der Schule diverse Arbeitsgruppen, um die theoretische und praktische Ausbildung der zukünftigen Pflegefachleute zu organisieren.
    Diese Ausbildung wird eine "generalistische" Ausbildung sein, die dann eben den Schwerpunkt auf Langzeit-/, Akut- oder Kinderpflege legt.
     
    Als ich mich zu dem Studium entschlossen habe, hätte ich nie damit gerechnet, mal eine Tätigkeit auszuüben, die so viel Kreativität und Gestaltungsmöglichkeiten beinhaltet. 
    Und eigentlich bin ich ja immer noch dabei, alles zu entdecken. 😉
     
    Aber jetzt geht es erst mal zu den Miezekatzen in den Gartenstuhl. 😺
     
    Euch allen einen schönen Sonntag!
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