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Diskussionen über Diskussionen zur IU in diesem Forum


Empfohlene Beiträge

vor 8 Minuten schrieb brotkorb:

 

Ich glaube wir reden aneinender vorbei. In dem Post auf den ich geantwortet habe, hast sagst du, dass zunehmend Unternehmen Bachelor fordern wo keiner gebruacht wird. Ich schlussfolgere nur aus der von dir gesetzten Prämisse:
Personaler fordern Bachelorabschlüsse wo keine notwendig sind --> Personalmangel kann nicht so groß sein. 

 

Zum "Azubis sind nicht mehr dass was sie mal waren" fallen mir zwei Punkte ein:

- 1. Arbeitgeber- vs Arbeitnehmermarkt

- 2. „Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." (Zitat Sokrates, 470 v. Chr)

 

Ich unterstütze deine Meinung voll und ganz und würde sogar noch weiter gehen: Während man früher noch eine größere Trennung zwischen Berufsausbildung und Studium gemacht hat, sind heutzutage beides sehr stark vermischt. Früher gab es noch die Trennung zwischen Uni und FH (z.B. der Diplom Informatiker und der Diplom(FH) Informatiker, wobei das weglassen des FHs sogar strafbar war). Heute sind beides Bachelor und Master und sogar mit einer Berufsweiterbildung hat man den Bachelor / Master (professional).

 

Dazu kommen die neuen "fancy" Studiengänge, wofür man früher nur eine Ausbildung gebraucht hatte.

Zahnarzthelferin --> heute Studium Dentalhygiene B.A.

Hebamme --> Angewandte Hebammenwissenschaften B.A

Krankenschwester --> Physician Assistent B.Sc (die Pflegekraft, die etwas mehr darf)

 

Ist ein psychologischer Trend, da inzwischen mehr als 50% der Schulabgänger studieren. Da muss man eben Berufsausbildung "höherwertiger" aussehen lassen durch ein Bachelorstudium. Dass die Unternehmen natürlich darauf reagieren und einen akademischen Status verlangen, ist nur eine natürliche Reaktion. Sagt aber nichts aus, dass man mehr Gehalt bekommt.

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vor 11 Minuten schrieb Juggler95:

Dazu kommen die neuen "fancy" Studiengänge, wofür man früher nur eine Ausbildung gebraucht hatte.

Ich bin nicht sicher ob deine Beispiele stellvertretend für die wirklich klassischen Ausbildungsberufe sind.  Grundsätzlich geht es ja so schonmal los -> kein Abi/Fh-Reife, kein Studium. Und ein reines Studium (mit Ausnahme Dual) ist auch sicherlich nicht für jeden/jede so direkt geeignet, z. b. wegen monetären Aspekten. Wenn sich das Studium per Berufsausbildung vorher ergänzen lässt, schaut das aber dann für mich sehr sinnvoll aus. Auch wenn es alternativ die IHK-Fortbildungen gibt.

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vor 19 Minuten schrieb TheHumanHunter:

Ich bin nicht sicher ob deine Beispiele stellvertretend für die wirklich klassischen Ausbildungsberufe sind.  Grundsätzlich geht es ja so schonmal los -> kein Abi/Fh-Reife, kein Studium.

Früher: Kein Abi --> kein Uni-Studium. Kein FH-Reife --> kein FH-Studium.

Vor einigen Jahren: Jeder Berufstätige mit abgeschlossener Berufsausbildung und Berufserfahrung darf studieren.

Heute: Jeder Berufstätige mit abgeschlossener Berufsausbildung und Berufserfahrung darf direkt in den Master.

Zukünftig (meine Vermutung): Jeder Berufstätige mit abgeschlossener Berufsausbildung darf direkt die Doktorarbeit anfangen.

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vor 41 Minuten schrieb brotkorb:

Insgesamt ist die Zahl der Studierenden in zehn Jahren ja trotzdem um 1 Mio gestiegen

 

2011: 2.380.974

2021: 2.946,141

Ok bin grad kleinlich aber komme nur auf 565.167 Studierende (Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/221/umfrage/anzahl-der-studenten-an-deutschen-hochschulen/)

 

1991: 830.019

2001: 734.475

Im o. g. Zeitraum wurden 95.544 weniger Geburten registriert. (Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/lrbev04.html)

 

 

Zudem darfst du nicht ausschließlich diese Faktoren berücksichtigen

 

Woher kamen die Studierenden? Rund ein Fünftel der rund 349.000 Studierenden aus dem Ausland waren im Wintersemester 2021/2022 EU-Bürger*innen. Die größten Gruppen kamen aus Österreich (15.000), Italien (10.000) und Frankreich (7.000). Fast die Hälfte aller ausländischen Studieren kam aus Asien (rund 47 Prozent)

(Quelle: https://mediendienst-integration.de/integration/hochschule.html#:~:text=Woher kamen die Studierenden%3F,Asien (rund 47 Prozent).)

 

Diese Zahlen relativieren ein bisschen die sinkenden Geburtenraten und der marginaler Anstieg von Studierenden.

 

Ich habe extra die Geburtenraten der aktuell 20jährigen (Geburtsjahr) genommen. Außerdem darfst du solche Exoten wie @DerLenny und mich ("alte" Studierende) nicht vergessen ;)

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vor 45 Minuten schrieb Juggler95:

Krankenschwester --> Physician Assistent B.Sc (die Pflegekraft, die etwas mehr darf)

Es gibt einen Studiengang der äquivalent zur Krankenpflegeausbildung ist, aber hier verwechselst du definitiv zwei völlig unterschiedliche Professionen

B. Sc. Pflege und B. Sc. Physician Assistant

 

Und der Studiengang angewandte Hebammenwissenschaft ist zum großen Teil aufgrund der sinkenden Anstellungen wegen den extremst hohen Versicherungskosten geschuldet. Aus diesem Grunde wurde entschieden den Beruf der Hebammen als Studium zu etablieren.

Bearbeitet von Kruemmelchen
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vor 27 Minuten schrieb Kruemmelchen:

2011: 2.380.974

2021: 2.946,141

Ok bin grad kleinlich aber komme nur auf 565.167 Studierende (Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/221/umfrage/anzahl-der-studenten-an-deutschen-hochschulen/)

 

1991: 830.019

2001: 734.475

Im o. g. Zeitraum wurden 95.544 weniger Geburten registriert. (Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Tabellen/lrbev04.html)

 

 

Zudem darfst du nicht ausschließlich diese Faktoren berücksichtigen

 

Woher kamen die Studierenden? Rund ein Fünftel der rund 349.000 Studierenden aus dem Ausland waren im Wintersemester 2021/2022 EU-Bürger*innen. Die größten Gruppen kamen aus Österreich (15.000), Italien (10.000) und Frankreich (7.000). Fast die Hälfte aller ausländischen Studieren kam aus Asien (rund 47 Prozent)

(Quelle: https://mediendienst-integration.de/integration/hochschule.html#:~:text=Woher kamen die Studierenden%3F,Asien (rund 47 Prozent).)

 

Diese Zahlen relativieren ein bisschen die sinkenden Geburtenraten und der marginaler Anstieg von Studierenden

Okay das ist nicht kleinlich 😂 zwischen einer halben Million und einer Million gibt es schon einen größeren Unterschied, ich hatte es nur überschlagen 😅

 

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167053/umfrage/deutsche-studierende-im-ausland/

 

Akademikerquote 

="gibt an, wie hoch der Anteil der Hochschulabsolventen an einer Bevölkerung oder Erwerbsbevölkerung ist. Meist wird sie bezogen auf die Altersgruppe der in der Ausbildung befindlichen Personen angegeben"

 

1975: 7%

2000: 17%

2016: 21% 

 

Interessant. Das ist wirklich kein fundamentaler Sprung zwischen 2000 und 2016 und auf jeden Fall ein besseres Maß als Geburtenrate u. Studierende

 

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Mal ein Hinweis zur Systemakkreditierung. Ich sehe diese auch kritisch. Allerdings ist sie kein Freifahrtschein, jetzt tun und lassen zu können, was die Hochschulen wollen. Da das oft missverstanden wird, habe ich vor einiger Zeit den unten verlinkten FAQ-Beitrag dazu geschrieben und ein Video erstellt.

 

So können Hochschulen die Systemakkreditierung auch verlieren, was dann dazu führen würde, dass die Studiengänge einzeln programmakkreditiert werden müssen oder nicht mehr angeboten werden dürften. 

 

 

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Ich denke, man muss nicht besonders zynisch sein, um zu unterstellen, dass so etwas mit zunehmender Größe eher nicht wahrscheinlicher wird als denkbare Sanktion. Im Zweifel dürfte der politische Druck, der sich bei Bedarf erzeugen ließe (die Kontakte sind ja offenkundig vorhanden), schon enorm sein.

 

Ich setze da auf ein anderes Korrektiv: Den Arbeitsmarkt. Das mag sich alles ein bisschen träger gestalten und etwas länger dauern, aber wenn sich einmal herumspräche, dass aus dieser Hochschule "eher nicht die besten Kandidaten und Kandidatinnen kommen", dann würde das wie ein Bumerang auch auf die Akquise von neuen Studierenden zurückfallen. Zumal mit der großen Anzahl an Praxispartnern auch aus der Industrie und der wirklich enorm gesteigerten Sichtbarkeit.

 

Unterm Strich bin ich also weiterhin optimistisch ;-).

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vor 7 Stunden schrieb Juggler95:

Dazu kommen die neuen "fancy" Studiengänge, wofür man früher nur eine Ausbildung gebraucht hatte.

Zahnarzthelferin --> heute Studium Dentalhygiene B.A.

Hebamme --> Angewandte Hebammenwissenschaften B.A

Krankenschwester --> Physician Assistent B.Sc (die Pflegekraft, die etwas mehr darf)

Das find ich ziemlich cool.

Ist doch gut wenn die Krankenpflege ein hohes medizinisches Fachwissen hat.

Klar in der Ausbildung lernen die das auch, aber in drei Jahren wovon man die Hälfte der Zeit im Krankenhaus ist, eignet man sich sicher weniger Fachwissen an als in einem Studium. 

Oder auch in der Arztpraxis:

Zum Beispiel beim Hausarzt: Oft geht man dahin obwohl man weiß dass es nichts schlimmes ist. Eigentlich braucht man nur kurz ein Rezept oder eine Nachuntersuchung- wäre doch Klasse wenn der/die Assistentin das machen könnte. Untersuchen, Lage einschätzen, beraten, Rezept verschreiben, Krankschreibung. 

 

Es gibt in meinem Bundesland eine Physiotherapie-Ausbildung der vier Jahre statt drei Jahre dauert. Dafür macht man Bachelor und Ausbildung gleichzeitig, also drei Jahre normale bezahlte Ausbildung und dann ein Jahr bezahlt Studium. Find ich ein richtig gutes Konzept. 

Das kann ich mir auch für andere Ausbildung vorstellen. Ich denke je qualifizierter unsere Fachkräfte im Schnitt sind, desto besser ist das doch für uns als Gesellschaft.

 

 

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vor einer Stunde schrieb brotkorb:

Ist doch gut wenn die Krankenpflege ein hohes medizinisches Fachwissen hat.

Klar in der Ausbildung lernen die das auch, aber in drei Jahren wovon man die Hälfte der Zeit im Krankenhaus ist, eignet man sich sicher weniger Fachwissen an als in einem Studium. 

 

ich stimme dir in allen Punkten zu. Vor allem, da die Ausbildung der Pflege seit kurzem massiv verändert wurde. Nach der neuen Verordnung gibt es keine Unterscheidung mehr zwischen Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege, dieses fließt alles in die Berufsausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege zusammen.

Hierbei gibt es also definitiv Einbußen in der Qualität der Ausbildung. 

Ja ich weiß, das ist dem Pflegemangel geschuldet. So können die Häuser eine ehemalige Altenpflegerin als Krankenschwester einsetzen und die Krankenschwester als Kinderkrankenschwerster. Nur leider sind alte Menschen anders zu behandeln als Kinder. All dieses wird in der gleichen Zeit vermittelt (bzw. soll so sein) wie sonst die 3 einzelnen Ausbildungen.

Gerade vor diesem Hintergrund bin ich ein absoluter Verfechter der Akademisierung der Pflege. 

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