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Ich versteh was nicht - bitte Hilfe


DerLenny

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Hiho,

 

ich habe hier einen Satz, der sich mir einfach nicht erschließen möchte. Im Rahmen der Kategorisierung von Regeln findet sich unter "Ethische Regeln und Werte":

 

"Auch wenn Werte offenbar im Widerspruch [zu begründeten Tatsachen] stehen, so liegt in der praktischen Arbeit der Wissenschaft durchaus ein (un-)bewusstes Berücksichtigen bestimmter Werte vor."

 

Hat jemand eine Ahnung, was damit gemeint sein könnte?

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Auch Wissenschaftler sind "nur" Menschen, die nicht frei sind von Einstellungen (bewusst oder unbewusst)., selbst wenn diese sachlich gesehen falsch sind. Sie behandeln also Forschungsfragen nicht neutral. sondern lassen sich von diesen Einstellungen beeinflussen.

 

Ich ergänze: Und diese Tatsache ist ihnen nicht bewusst.

 

So würde ich diesen Satz interpretieren.

Bearbeitet von KanzlerCoaching
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vor einer Stunde schrieb KanzlerCoaching:

Sie behandeln also Forschungsfragen nicht neutral. sondern lassen sich von diesen Einstellungen beeinflussen.

Jo, das wäre der zweite Teil.

 

Aber was bedeutet der erste Teil und welche Auswirkung hat er auf den zweiten Teilsatz?

Er scheint wichtig zu sein (sonst wäre er ja nicht da).

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vor 24 Minuten schrieb DerLenny:

Aber was bedeutet der erste Teil und welche Auswirkung hat er auf den zweiten Teilsatz?

Er scheint wichtig zu sein (sonst wäre er ja nicht da).

 

Der Teil?

"Auch wenn Werte offenbar im Widerspruch [zu begründeten Tatsachen] stehen, ..."?

 

Ich denke, man muss diesen Wert in eine Aussage formulieren. Beispiel Toleranz: "Mit Toleranz lassen sich Konflikte am besten regeln." Mit dieser Einstellung, aus diesem Wert heraus wird dann eine These zur Konfliktforschung formuliert, die dann oft anders aussehen würde als bei jemandem, der Toleranz nicht als hohen Wert versteht und eher "Gerechtigkeit"  als Wert präferiert.

Bearbeitet von KanzlerCoaching
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@DerLenny Lernst du auch gerade für das Modul Forschungsmethodik? ;-)

 

Ich habe den Punkt so auf meiner Lernkarte berücksichtigt:

 

Ethische Regeln und Werte
auch wenn auf den ersten Blick ein Widerspruch im Gesamtkontext: Berücksichtigung und Einhaltung bestimmter moralischer Werte in der wissenschaftlichen Praxis, wie z.B. Ehrlichkeit und Genauigkeit (Ethische Regeln und Werte)

 

Es gibt also Regeln und Werte, die die Objektivität von Wissenschaftlern bzw. wissenschaftliches Arbeiten nicht beeinflussen. So mein Verständnis.

Bearbeitet von Muddlehead
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vor 3 Minuten schrieb Muddlehead:

@DerLenny Lernst du auch gerade für das Modul Forschungsmethodik? ;-)

 

Wirf mal nen Blick in den Course Feed, das sollte die Frage klären :)

 

Der Tutor kann den Satz leider auch nicht erklären, daher dachte ich, ich frage hier um Hilfe. Wir haben hier ja ein viele sowohl sprachlich als auch wissenschaftstheoretisch bewanderte Personen.

 

 

Ein paar Abschnitte davor ist ja mal ne Quelle angeben. Die habe ich bestellt und sollte morgen ankommen. So rein vom Thema des Buches her könnte das hier auch mit abgedeckt sein, auch wenn diese Absätze keine Quellenreferenz haben.
Ich hoff einfach mal.

 

 

vor 34 Minuten schrieb Muddlehead:

Es gibt also Regeln und Werte, die die Objektivität von Wissenschaftlern bzw. wissenschaftliches Arbeiten nicht beeinflussen.

Ich paraphrasiere Deine Antwort, mal, um zu prüfen, ob ich dich korrekt verstanden habe. Meinst Du, die Aussage ist:

 

Obwohl Werte als der wissenschaftlichen Objektivität entgegengesetzt wahrgenommen werden (können), so gibt es doch keinen Wissenschaftler, der nicht bewusst oder unbewusst dennoch von diesen beeinflusst wird?

 

Wenn ja: Merci. Das klingt echt wie eine gute Interpretation.

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vor 25 Minuten schrieb DerLenny:

Obwohl Werte als der wissenschaftlichen Objektivität entgegengesetzt wahrgenommen werden (können), so gibt es doch keinen Wissenschaftler, der nicht bewusst oder unbewusst dennoch von diesen beeinflusst wird?

 

Wenn ja: Merci. Das klingt echt wie eine gute Interpretation.

 

Ja klingt gut. Werte und Regeln sind in ihrer Definition eigentlich "Gift" für Objektivität. Siehe zum Beispiel Kapitel 2.2 Konstruktivismus "[...] von gesellschaftlich etablierten Wahrnehmungs- und Deutungsmustern." 

 

Jedoch gibt es bestimmte Regeln und Werte, wie "Ehrlichkeit" oder "Genauigkeit" die den Forschenden und dessen Forschungsresultat nicht beeinflussen bzw. im Einklang mit wissenschaftlicher Arbeit stehen. Wissenschaftliches arbeiten sollte auf Ehrlichkeit und Genauigkeit basieren. Das sind sozusagen Axiome.

 

Eher beeinflussende Werte wären "Lügen" und "Schusseligkeit", die ggf. aus dem gesellschaftlichen Kontext gefördert werden. Zum Beispiel überspitzt dargestellt in einer Diktatur , in der das Forschungsprojekt mit vorgegebenen Ergebnis ;) bereits vor Beginn feststeht.

 

Sich darüber als Wissenschaftler:in bewusst zu sein, hilft die Objektivität beizubehalten.

Bearbeitet von Muddlehead
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