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Ich versteh was nicht - bitte Hilfe


DerLenny

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vor 8 Minuten schrieb Muddlehead:

Jedoch gibt es bestimmte Regeln und Werte, wie "Ehrlichkeit" oder "Genauigkeit" die den Forschenden und dessen Forschungsresultat nicht beeinflussen bzw. im Einklang mit wissenschaftlicher Arbeit stehen. Wissenschaftliches arbeiten sollte auf Ehrlichkeit und Genauigkeit basieren. Das sind sozusagen Axiome.

 

Jo, aber so würdest Du dann wieder mehr in den Satz interpretieren, als da steht, oder?

Er sagt ja zum einen "offenbar im Widerspruch" und dennoch beeinflussen "bestimmte Werte" in der Praxis den Wissenschaftler. Welcher Art / in welche Richtung diese Beeinflussung geht, wird ja nicht genannt.

 

Sie stehen mit der Objektivität nur dem Anschein nach im Widerspruch (da offenbar als Adverb, nicht als Adjektiv genutzt wird).

 

vor 11 Minuten schrieb Muddlehead:

Eher beeinflussende Werte wären "Lügen" und "Schusseligkeit", die ggf. aus dem gesellschaftlichen Kontext gefördert werden.

"Lüge" und "Schusseligkeit" wären jetzt für mich auch eher keine Werte.

Man misst dem Lügen ja keinen hohen Wert bei, strebt es nicht an, etc. Ebenso bei der Schusseligkeit.

Kennst Du Kulturen, in denen Lügen und Schusseligkeit als wertvoll erachtet und gefördert werden?

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Ich versuche mal, ein paar Punkte aus meinem Gedächtnis zu zaubern, wie ich sie noch in Erinnerung habe. Vielleicht ist was dabei, was in den o. g. Kontext passt.

  • Objektivität/Neutralität im Forschungsprozess ist immer ein Stück weit relativ. Das beginnt bereits bei der Entscheidug, welche Forschungsfrage es überhaupt "wert" ist, untersucht zu werden. Hier geht es nicht unbedingt um eine "wertfreies" Forschungsinteresse, sondern es finden bei der Auswahl der Forschungsfrage zumindest die Präferenzen des Forschers Berücksichtigung und vermutlich auch sehr häufig die des Geldgebers.
  • Die Auswahl der Forschungsmethode bzw. deren Ausgestaltung wird u. U. von dem Paradigma beeinflusst, das der Forscher vertritt (z. B. in der Psychologie Behaviorismus, Konstruktivismus o. ä.).
  • Gerade bei qualitativen Forschungsmethoden besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Forschungsprozess durch die Werte des Forschers beeinflusst wird. Dies kann z. B. bei Interviewstudien der Fall sein, wenn der Forscher bei seiner Reaktion auf sein Gegenüber durch Vorurteile/Vorannahmen (z. B. hinsichtlich Geschlecht, Alter, Hautfarbe etc.) beeinflusst wird, die ihm vielleicht selbst noch nicht einmal bewusst sind. Je stärker der Forscher mit seiner Person in den Forschungsprozess involviert ist, desto größer ist das Risiko, das seine subjektiven Werte den Prozess der Datenerhebung und damit auch die Ergebnisse beeinflussen.

 

 

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vor 6 Minuten schrieb DerLenny:

"Lüge" und "Schusseligkeit" wären jetzt für mich auch eher keine Werte.

Man misst dem Lügen ja keinen hohen Wert bei, strebt es nicht an, etc. Ebenso bei der Schusseligkeit.

Kennst Du Kulturen, in denen Lügen und Schusseligkeit als wertvoll erachtet und gefördert werden?

 

Nein, deswegen hatte ich auch geschrieben, dass es ein überspitztes Beispiel ist, um den Satz besser zu verstehen. 

 

Ich interpretiere da nicht mehr rein. Wenn du den Abschnitt weiter liest im Skript, werden genau diese Eigenschaften als Erklärung erwähnt ;-).

 

Es gibt Werte, die die Objektivität schlichtweg nicht beeinflussen. Meine Verständnis.

 

Wie soll "Ehrlichkeit" oder "Genauigkeit" ein Forschungsergebnis negativ beeinflussen?

Bearbeitet von Muddlehead
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vor 39 Minuten schrieb Muddlehead:

Wenn du den Abschnitt weiter liest im Skript, wird genau diese Eigenschaften als Erklärung erwähnt

Jo, das trägt aber eher zu Verwirrung bei.

Denn hier wird ja "Ehrlichkeit" erwähnt - wie Ehrlichkeit mit Objektivität  oder begründeten Tatsachen im Widerspruch stehen soll, ist mir nicht evident. Aber genau das ist ja die Aussage des ersten Teilsatzes.

 

Wenn, dann könnte man mit dem Blick auf die berüchtigten "Mad Scientists" sagen, dass die ethischen Grundlagen zur Wahrung der Selbstbestimmung oder dem Schutz der Versuchspersonen vor Schaden geeignet sein können, den Fortschritt aufzuhalten.

Aber auch hier stehen die Werte ja nicht wirklich im Gegensatz zu Tatsachen. Und es ist ja auch so, dass man sich laut Skript (un-) bewusst daran hält, nicht, dass man sich dazu bringen muss, die ethischen Regeln zu befolgen. 

Die Notwendigkeit von Ethikkomissionen scheint diesem Punkt aber zu widersprechen.

 

Wenn hier nur "Wissenschaftler sind als Menschen durch ihre Kultur geprägt." gemeint wäre, dann hätte man dies ja deutlich kürzer und klarer formulieren können. 

 

 

Edit: kann nicht Objektivität / Tatsachentreue als Wert gesehen werden?

Hmmm.. s sind ja auch nur einige, nicht alle.

Das Ding ist ein Puzzler.

Bearbeitet von DerLenny
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vor 5 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

Der Satz lässt ja einiges an Interpretationen zu. Man hätte ihn deswegen nicht unbedingt kürzer formulieren müssen, auf alle Fälle aber klarer.

Das hängt stark von der intendierten Aussage ab. Bei der aktuellen Vermutung wäre IMO beides möglich.

 

Ich hoffe ja, dass die Literatur etwas Licht ins Dunkel bringt. Wir bereits erwähnt ist dieser Absatz allerdings nicht durch eine Quelle belegt. Ich hoffe, dass hierfür auch die davor zitierte Quelle genutzt wurde.

Wenn dem so ist, klärt es sich ggf. durch Studium des Fachbuchs.

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Na ja, Sie schrieben ja, dass der Tutor nicht erklären konnte, was genau gemeint ist mit dieser Aussage. Der sollte im Thema ja so weit drin sein, dass er einem Studenten, der nachfragt, Hilfestellung geben kann. Da ich annehme, dass der Tutor eigentlich ziemlich fit ist, liegt es vielleicht doch an der Formulierung, die ich in Teilen als widersprüchlich empfinde.

 

Aber egal: Sie haben sich Zusatzliteratur besorgt und werden vermutlich herausfinden, was genau gemeint ist. 

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vor 5 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

Aber egal: Sie haben sich Zusatzliteratur besorgt und werden vermutlich herausfinden, was genau gemeint ist. 

 

Das ist zumindest meine Hoffnung.

Das Skript ist generell nicht gut durch Quellen gestützt, und an ein paar Stellen inkonsistent oder nach Aussagen des Titus tatsächlich falsch und/oder nicht als korrekt einstufbar.

 

Ich hoffe, dass diese Stelle nicht ein solcher Fall ist und es möglich sein wird, eine korrekte Interpretation abzuleiten.

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Ich war bisher leider nicht in der Lage, im Seiffert eine Stelle zu finden, welche die Seiffert attribuierten Stellen belegt.

Ich habe mal beim Tutor angefragt, ob hier weitere Information vorliegen. Gehe aber davon aus, dass dem nicht so sein wird.

 

Zu meinem Vorgehen: 

- ich habe erst das Buch manuell durchgesehen, auch, da ich das Thema interessant finde. Dies war aber ein Durchsehen, kein Studieren. Allerdings wurde mir dabei klar, dass das Thema des Buches doch weitab von dem ist, was belegt werden soll. Eine eingeschobene Erklärung, quasi als Nebenschauplatz halte ich aber für möglich.

- ein Teil des Buches ist bei books.google.com verfügbar und kann digital durchsucht werden. Ich habe nach einer großen Zahl an Stichworten gesucht, die vorkommen müssten, damit das Buch geeignet ist, diese Stelle zu belegen. Sollte der Treffer in einem Bereich gewesen sein, der nicht in der Vorschau enthalten war, so habe ich die betreffenden Seite(n) direkt im Buch nachgelesen. Ebenso habe ich Folgeseiten im Buch nachgeschlagen, falls diese nicht Teil der Vorschau waren.

 

Es kann also durchaus sein, dass mir hier die Stelle durch die Lappen gegangen ist, ich halte es aber für eher unwahrscheinlich.

Wahrscheinlicher ist, dass hier evtl. eine falsche Quelle angegeben worden ist. Das wäre kein Einzelfall.

 

Da ich selbst den Teil nicht im Seiffert finden konnte, auf den sich das Skript bezieht, war ich natürlich auch nicht in der Lage, für die unbelegten Aussagen etwas im Seiffert zu finden (da diese laut Skript Folge der vorherigen Aussagen sein sollen).

 

Auch eine unabhängige Suche nach relevanten Stichworten erbrachte keine Ergebnisse.

 

Wenn ich die Aussage des Tutors korrekt verstanden habe, soll diese Aussage aber auch verschwinden.

 

 

vor 10 Stunden schrieb Muddlehead:

Danke schon vorab einmal. Ich finde immer noch, @IU Internation. Hochschule sollte dich fürstlich bezahlen und in die IU QS stecken ;).

 

Selbst einfachste automatische Prüfungen würden hier weiterhelfen.

 

Meine Prüfskript (hehe) gibt mir zum Beispiel folgende Ausgabe:

image.png.941cb18431d02798ec09eaf3fb2c8e9d.png

Number of pages of content: 58

Number of pages with at least one reference: 23

 

Das ist schon.. naja.. nicht so gut. Wenn man bedenkt, dass laut dem Lehrbrief (S.55-56)  folgerichtig über 60% als schwerer Verstoß gegen den "Scientific Conduct" betrachtet werden müssen, und das in einem Lehrbrief, der wissenschaftliche Vorgehensweise zum Thema hat.

 

Andererseits gibt das Skript für die Punkte auf S.55-56, auf die ich mich gerade bezogen habe, auch keinerlei Quelle an. Daher möchte ich hier auf den Eintrag der Wikipedia verweisen, die Quellen angibt, und daher zumindest aus diesem Blickwinkel als überlegen angesehen werden kann.

 

Auch nach der von der Wikipedia zitierten Quellen würde also die Aussage von mindestens 60% schweren Verstößen von Bestand bleiben.

Geht man davon aus, dass auch auf den Seiten des Lehrbriefs, die eine oder mehr Quellen angeben sicherlich noch unbelegte Aussagen stehen, kann man von einem deutlich höheren Prozentsatz ausgehen.

 

Falls jemand über die geringe Anzahl an Seiten überrascht ist: Es gibt auch Pflichtlektüre (pro Lektion). Allerdings gibt es Fälle, in denen die Aussagen von Skript und der jeweiligen Pflichtlektüre sich widersprechen.

Für die Klausur rät der Tutor sich am Skript zu orientieren.

 

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