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Warum ich mein Psychologie Fernstudium abbreche


Markus Jung

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In den letzten beigen Blogbeiträgen ist es schon angeklungen - ich werde meinen Fernunterrichtsvertrag an der PFH kündigen und somit mein Psychologie Fernstudium nicht fortsetzen.

Nachfolgend möchte ich ausführlich auf die Gründe eingehen - als Erläuterung für euch und auch für mich selbst.

Rahmenbedingungen, die ich mir für das Studium gesetzt habe.

Bevor ich mich für das Fernstudium angemeldet hatte, hatte ich drei Rahmenbedingungen für mich festgelegt:

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1. Das Fernstudium geht nicht zu Lasten der Gesundheit, hiermit meine ich insbesondere Schlaf.

2. Mir wichtige Sozialkontakte haben eine höhere Priorität als das Fernstudium.

3. Verzicht auf Perfektionismus, gute bis befriedigende Leistungen reichen aus.

Alle drei Rahmenbedingungen habe ich in den letzten sechs Monaten eingehalten. Allerdings habe ich festgestellt, dass mit 1. und 2. in Verbindung mit dem, was sonst in meinem Leben los ist auf Dauer nicht ausreichend Zeit für das Studium übrig bleibt. Was auch daran liegt, dass bei mir jedes zweite Wochenende eh so gut wie komplett zum lernen ausfällt.

Was ist aus meinen Gründen für das Studium geworden?

Neben den Rahmenbedingungen hatte ich seinerzeit auch zehn Gründe genannt, warum ich mich für das Fernstudium entschieden habe. Haben diese keine Gültigkeit mehr? - Doch, zum Teil haben sie diese, zum Teil haben sie sich aber auch bereits erfüllt und damit erledigt.

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1. Einen neuen Studiengang von Anfang an mitbekommen und darüber berichten

Erledigt. Ich denke, viel ausführlicher als ich in den letzten Monaten hier im Forum und Blog und in Videos über dern Studiengang berichtet habe ist kaum möglich. Zwar wäre ein Klausurbericht noch nett gewesen, jedoch wurde diese Lücke durch andere Studierende mehr als ausgefüllt.

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2. Vergleich mit meinen Erfahrungen an der FernUni Hagen

Erledigt. Ich konnte sowohl die Materialien als insbesondere auch den Service miteinander vergleichen, die Online- und Vor-Ort-Präsenzen sowie die Prüfungskonzepte. Und ich habe mit etlichen Studierenden Kontakt gehabt, die wie ich von der FernUni zur PFH gewechselt sind.

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3. Mir die Fähigkeit erhalten, mich in Fernstudierende "rein denken" zu können

Erledigt. Zwar hatte ich auch so immer wieder Fernlehrgänge gemacht nach meinem Erststudium und war auch eine Weile an der FernUni Hagen, jedoch habe ich jetzt nochmal für einige Monate mitbekommen, was es heißt ein akademisches Fernstudium durchzuziehen mit der entsprechenden Materialmenge und neben spannenden Themen immer auch mit solchen, durch die man sich durchkämpfen muss - bei mir besonders Statistik. Im Grunde waren aber alle Module des 1. Semesters jetzt noch nicht das, auf was ich mich besonders gefreut hatte. Auf jeden Fall ist mein Verständnis für euch alle jetzt nochmal gewachsen.

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4. Beratungskompetenz ausbauen

1. Erkenntnis: Das ist mit diesem Studiengang nur sehr begrenzt möglich, auch wenn ich ihn absolvieren würde. Ich komme später noch dazu bei meinen weiteren Gründen für den Abbruch. Jedoch ist mir in den letzten Monaten nochmals deutlich geworden, wie sehr ein Psychologie-Studium ein theoretisch-methodisches wissenschaftliches Studium ist und wie klein der praktische Anteil ist. So hätte es im gesamten Studium gerade mal ein Teilmodul des Moduls Klinische Psychologie gegeben (17.2.3), was einem Heft entsprechen dürfte, das sich mit dem Thema Beratung beschäftigt hätte. Und dies vermutlich auch eher theoretisch.

2. Erledigt: Dennoch kann ich durch die Erfahrungen, die ich in den letzten Monaten in dem Studiengang gemacht habe (siehe auch vorhergehender Punkt) und dadurch, dass ich mich so intensiv mit Aufbau und Inhalt des Studiums beschäftigt und auch so viel von anderen Studierenden mitbekommen habe meine Beratungstätigkeit hier künftig noch etwas besser ausüben. Also auch dieser Grund zumindest teilweise erledigt.

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5. Methodik mit vielen, dafür (hoffentlich) überschauberen Prüfungsleistungen und echten Klausuren statt Multiple Choice sowie der Ergänzung um Präsenzveranstaltungen spricht mich an.

Teilweise sehe ich das immer noch so. Zum Beispiel den Vorteil, dass es echte Klausuren gibt und diese anspruchsvoll, dabei aber fair zu sein scheinen und Multiple Choice tatsächlich nur eine kleine Rolle spielt.

Die Klausurorganisation ist für mich bei meinen persönlichen Rahmenbedingungen jedoch eines der KO-Kriterien. Ich habe keine Möglichkeit gesehen, die Klausuren eines Semesters in diesem zu schreiben. Das ging schon damit los, dass es im 1. Semester nur einen Termin für die Statistik-Klausur gab, an dem ich nicht konnte. Somit landete diese im 2. Semester. In diesem stehen aber weitere drei Klausuren an. Die einzige Möglichkeit wäre gewesen, diese vier Klausuren alle verteilt auf zwei Wochenenden in diesem Jahr zu schreiben, da ich an den Alternativterminen im nächsten Jahr nicht kann. Das wäre aber praktisch unmöglich, da ich damit auch den kompletten Stoff für dieses Semester hätte bis Anfang Dezember klausuranwendbar lernen müssen plus die Klausurvorbereitung für Statistik. Also hätte ich wieder Klausuren schieben müssen. Das ist nicht nur wenig motivierend, sondern es geht auch der Anschluss zur Gruppe der Mitstudierenden verloren, da diese ständig mit anderen Fächern beschäftigt sind als ich.

Hinzu kommt, dass sich der Präsenzanteil doch deutlich geringer gestaltet (auch der Anteil an virtuellen Präsenzen), als ich mir das gewünscht hätte. Für viele Module gibt es zum Beispiel gar keine Präsenzen.

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6. Präsenzstandort in der Nähe (Ratingen)

Theoretisch ja. Und zumindest für Klausuren auch praktisch. Für die Präsenz hat sich bei mir gezeigt, dass ich um an der Pflichtpräsenz teilnehmen zu können nach Berlin reisen musste. Und ergänzende Veranstaltungen außerhalb des Curriculums werden, zumindest soweit ich das bisher gesehen habe, nur in Göttingen angeboten.

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7. Zusammenarbeit mit dem Hogrefe Verlag - davon erwarte ich eine hohe fachliche Qualität

Die Skripte sind gut - allerdings handelt es sich dabei auch um weitgehend übernommene Bücher aus dem normalen Programm des Hogrefe Verlags. Außerdem führt die Kooperation dazu, dass alle Inhalte eben nur aus dem Verlagsprogramm des Hogrefe Verlags stammen. Hat mich jetzt bisher nicht so gestört, halte ich aber doch für recht einseitig.

Außerdem hatte ich gehofft, dass die Zusammenarbeit auch zum Beispiel darin bestehen würde, dass wir auf weitere Materialen des Verlages (Bücher/Zeitschriften) Zugriff hätten. Dies ist aber bisher nicht der Fall.

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8. Fragen zum Studium wurden sowohl hier im Forum als auch bei meinen individuellen Anfragen per Mail bisher immer schnell, freundlich und kompetent beantwortet - ich erhoffe mir, dass dies im Studium selbst auch so sein wird.

Die Betreuung war super. Egal ob es um fachliche Themen ging, ob Fragen an das Fernstudienteam im Forum gestellt wurden oder ob es um den Kontakt zum Prüfungsamt ging, was zum Beispiel die Anerkennung von Vorleistungen angeht. Meine Erfahrungen waren durchweg positiv. Die Rückmeldungen waren schnell, freundlich und hilfreich. Das gilt auch für die Kommentare zu den Einsendeaufgaben.

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9. Austausch mit anderen Studierenden und Dozenzten - an der Quelle bleiben.

Diesen habe ich sehr aktiv betrieben. Ich bin studentischer Moderator des PFH-internen Forums, habe mich wöchentlich in einer Skype-Lerngruppe getroffen, eine Facebook-Gruppe für Studierende gegründet und verwaltet (und eine bei Google+, in der aber nichts los ist ;-)), es gab hier bei Fernstudium-Infos.de viel Austausch und auch in individuellen Mails und bei der Präsenz auch vor Ort. Dadurch habe ich viele Eindrücke mitbekommen.

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10. Persönliche Herausforderung

Das war es. Hier muss ich mir eingestehen, dass mich diese Herausforderung überfordert hat. Nicht in fachlicher Hinsicht, da hätte ich mir durchaus zugetraut das bewältigen zu können und die Einsendeaufgaben waren auch alle ordentlich, wohl aber in organisatorischer Hinsicht muss ich sagen, dass ich das Studium nicht in meinem Leben unterbringen kann bzw. nur dazu in der Lage wäre mit Konsequenzen, die ich nicht bereit bin zu tragen.

Weitere Gründe für den Abbruch

Auf vieles bin ich ja nun schon eingegangen und möchte mich daher hier etwas kürzer halten.

  • Der Bachelor alleine ist aktuell auf dem Arbeitsmarkt mehr oder weniger wertlos. Ein Master kommt für mich jedoch nicht in Frage und der angebotene Master wäre für mich auch nicht interessant. Ist zwar für mich nicht so entscheidend, da ich vor habe in der Selbstständigkeit zu bleiben, aber auch da ist ein runder Lebenslauf wichtig und zum Beispiel die Möglichkeit, sich nach einem Psychologie-Studium auch Psychologe nennen zu können. War mir im Grunde schon vorher bekannt, ist mir aber jetzt nochmal deutlicher geworden, als mir bewusst ist, welcher Aufwand für mich nötig wäre und wie vergleichsweise wenig mir das dann "bringen" würde.
  • Ich habe kein akademisch-wissenschaftliches, sondern ein theoretisch fundiert fachlich-praktisches Interesse an der Psychologie. Dieses wird aber durch einen Psychologie-Studiengang, gerade in der Form wie hier vorliegend mit wenig Praxisarbeiten und Präsenzterminen nur sehr eingeschränkt befriedigt. Dafür hätte ich mich durch sehr viel wissenschaftlich-statistischem Methodenwissen kämpfen müssen, für das ich kaum Verwendung habe. Nicht zu Unrecht ist der Studiengang ein Bachelor of Science.
  • Für meine Lebensverhältnisse ist die Organisation des Studiengang zu unflexibel. Neben den wenigen Klausurterminen kommt hier auch hinzu, dass eine Verlängerung des Studiums von Anfang an kostenpflichtig ist. Die Möglichkeit von Urlaubssemestern wäre hier für mich nicht ausreichend gewesen, ich hätte wenn dann das ganze Studium nach meinen zeitlichen Möglichkeiten strecken bzw. gestalten wollen, im Optimalfall so, dass ich mich nacheinander jeweils auf eine Klausur vorbereitet und dann die Prüfung dazu geschrieben hätte - ähnlich wie ich es von meinem Erststudium her kannte und wie es auch einige andere Anbieter ermöglichen.
  • Der Praxis-/Präsenzanteil, in dem miteinander gearbeitet wird, ist mir zu gering, also zum Beispiel Beratungspraxis etc.
  • Das finanzielle Budget und das Zeitbudget, welches durch das Studium beansprucht werden, glaube ich auf anderem Wege besser einsetzen zu können, zum Beispiel für gezielte Weiterbildungsmaßnahmen nach meinen Präferenzen oder auch ein selbstgestaltetes Lernen im Selbststudium.
  • Für den Gedanken, dass Studium ohne Prüfungen nur für mich zu machen und die Inhalte heraus zu suchen, die für mich passen, ist es zu teuer. Dann kann ich mir auch passende Bücher bei Hogrefe und anderen Verlagen heraus suchen und danach lernen - dabei kann ich dann noch selbst wählen.
  • Ich merke auch, dass so ein klassisches Fernstudium, das primär auf Studienbriefe setzt, mir nicht mehr reicht, zumindest nicht für ein komplettes akademisches Fernstudium. Vermutlich bin ich da durch die MOOCs, an denen ich in letzter Zeit teilgenommen habe (auch zum Thema Psychologie) zu sehr verwöhnt. Dennoch lässt es sich nicht leugnen. Ich denke, hier wird der Trend immer mehr zu einer Kombination aus (virtueller) Interaktion, Videos, anderen Online-Elementen und eben auch Skripten gehen - wie es einige Anbieter schon praktizieren.
  • Mein Alter spielt auf jeden Fall auch eine Rolle. Bis zum Abschluss des Bachelor wäre ich Mitte 40 und dennoch nichts wirklich Handfestes in Händen (siehe oben).
  • Im Grunde hatte ich die letzten Jahre fast immer noch einen Fernlehrgang nebenher laufen und ich empfinde es gerade als sehr befreiend, mal keine formelle Weiterbildung am Start zu haben und mich ohne schlechtes Gewissen den Inhalten zuwenden zu können, mit denen ich mich gerade beschäftigen möchte
  • Ein sehr persönlicher Grund ist noch, dass das Studium sicherlich auch von den (zum Glück wenigen :-)) Bereichen ablenken sollte, mit denen ich in meinem Leben unzufrieden bin, quasi ein Sublimierungsversuch ;-). Auch das hat nicht so geklappt, wie ich mir das gedacht hatte, weil die Begeisterung für das Studium dafür auf Dauer zu gering war.

Damit geht mein vermutlich bisher längster Blogeintrag zu Ende. In den nächsten Tagen werde ich daran gehen, nach und nach meine Entscheidung umzusetzen und dann auch zu überlegen, womit ich mich weiter beschäftigen werde. Ich habe ja noch die Skripte für das 2. Semester hier, die zum Teil sehr interessante Themen enthalten und auch von der FernUni Hagen gibt es noch Inhalte, die ich endlich mal angehen möchte. Dazu eine lange Literaturliste, einige MOOCs - ach ja, langweilig wird es wohl nicht werden ;-)

Update 31.10.2014: Mein Video zum Abbruch des Studiums

29 Kommentare


Empfohlene Kommentare



Danke dass du auch mal ungeschönt und ehrlich auf den Studienabbruch eingehst :)

Die Regel ist das ja nicht, meistens wird der Abbruch eher unter den Tisch fallen gelassen oder es verläuft sich so im Sande.

Klingt nach einer gut durchdachten und für dich richtigen Entscheidung.

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Eine sehr ausführliche und gelungene Beschreibung, du hast dir anscheinend selbst genau Gedanken gemacht, warum es nicht mehr sein sollte :-)

Ich finde ein Studium abzubrechen ist kein Verbrechen, heute sollte man seine Zukunft ja selbst in der Hand haben, wenn dann da was nicht passt ist das ok :)

:thumbup:

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Das nenne ich eine ausführliche Antwort ;)!

Da hast Du Dir aber gründlichst Gedanken gemacht über das Studium und den Abbruch.

Ich wünsche Dir, dass Du Deine Entscheidung genießen kannst und keine Entzugserscheinungen auftreten ;)

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Sehr gute Erläuterungen. Schon schade, aber die Gründe sind gut nachvollziehbar.

Und: Zumindest im klinischen Bereich reicht auch noch nicht mal der Master... da muss schon noch die 5-Jährige Psychotherapie Weiterbildung abgeschlossen werden.

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Oh, für mich kommt das plötzlich. Erst gestern hatte ich Dein Video mit dem Auspacken der Hefte für das 2. Semester angesehen.

Mein Alter spielt auf jeden Fall auch eine Rolle. Bis zum Abschluss des Bachelor wäre ich Mitte 40 und dennoch nichts wirklich Handfestes in Händen (siehe oben).

Dieser Satz ist wie Wasser auf meinen Selbstzweifel-Mühlen. Mit meinem evtl. bestandenen LL.B. kann man ja auch nix anfangen.

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vielen Dank für den ausführlichen Beitrag - ich kann deine Entscheidung nachvollziehen.

In einem Studium gibt es viele Inhalte, die nur den Zweck haben, den Abschluss zu erhalten - aber nicht interessieren. Für solche Inhalte Zeit zu investieren, die man auch anders und angenehmer verwenden könnte, dafür braucht es schon ein lohnendes Ziel. Und das hat dir wohl letztendlich doch gefehlt. Würde mir vielleicht ähnlich gehen...

Ein abschließendes Fazit von dir würde mich noch interessieren: du hast jetzt mehrere ganz verschiedene Lehrgänge/Studiengänge (unterschiedlich im Anspruch, Inhalten und Tiefe) im Bereich "Psychologie" absolviert - welcher davon hat dir persönlich nun am meisten gebracht und wieso?

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Danke für die ausführliche Schilderung - da möchte ich mich den anderen anschliessen.

Du beschreibst, dass der komplette Studiengang auf den Büchern eines einzigen Verlages beruht. Das finde ich einem akademischen Studium nicht angemessen. Ist es nicht ein wesentlicher Aspekt der Bildung auf Hochschulniveau, dass man lern, Quellen als solche zu sehen und zu verstehen? Natürlich können Autoren mit unterschiedlichen Ansichten beim gleichen Verlag veröffentlicht werden, aber ich halte es trotzdem für einseitig, wenn das ganze Studium auf den Veröffentlichungen eines einzigen verlages basiert ist.

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Ach Mensch. :( Ich muss zugeben, dass ich irgendwie bereits damit gerechnet habe und deine Gründe sind für mich völlig nachvollziehbar. Trotzdem finde ich es sehr schade, weil ich gleichzeitig einen Kommilitonen "verliere". Du warst definitiv eine große Bereicherung für unsere Lerngruppe - persönlich und auch fachlich. Ich glaube aber, dass ich dich - auch im Namen der anderen - einalden darf, trotzdem mal an unserem Termin vorbeizuschauen, falls du Lust hat. Du weißt ja wann und wo wir uns treffen. ;)

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Es war doch etwas viel. Daher ist dein Abbruch ok. In 2 Wochen beginnt ein MOOC, was deinen Interessen eher entsprechen sollte.

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Hallo Markus,

vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Viele der Punkte (Klausurtermine etc.) kommen mir natürlich sehr bekannt vor.

Deine Entscheidung kann ich gut nachvollziehen und ein bisschen bin ich neidisch darauf, dass du jetzt "befreit" bist *lach*.

Ich denke aber auch, dass du der "Weiterbildung" nicht soooo lange fernbleibst, wie du schon sagst, du hast ja noch einige Materialien da zum Stöbern. ;)

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Vielen Dank für eure ganzen Rückmeldungen :-)

@Mupfel: Einer meiner Gründe für das Studium war es ja, darüber zu berichten. Und da gehört ein Bericht über den Abbruch dann natürlich auch mit dazu :-)

@Schwedi: Damit der Entzug nicht so heftig wird, werde ich sicherlich einige Ersatzpräparate finden, sprich andere Möglichkeiten der Weiterbildung.

@Forensiker: Dass für den Therapeuten nach dem Master noch die Ausbildung folgt ist mir bekannt. Da für mich die klinische Richtung aber eh keine Option ist, auch wenn ich die Inhalte aus dem klinischen Bereich wichtig und auch zum Beispiel für die Beratung relevant finde, wäre das kein Problem. Aber immerhin ist man mit dem Master offiziell Psychologe und auch die Anerkennung und Job-Möglichkeiten sind bessere als nur mit dem Bachelor.

@Aliud: Die Entscheidung ist auch erst am letzten Wochenende gefallen. Bis dahin dachte ich noch, dass es für mich einen Weg geben würde - gefühlt hatte ich allerdings auch da schon, dass es für mich nicht passt.

Und den Bachelor in Psychologie kannst du mit dem in Recht nicht gleichsetzen. Zwar ist es allgemein so, dass der Bachelor in der Wirtschaft noch nicht so die Akzeptanz hat wie das Diplom oder der Master, jedoch ist Psychologie da schon ein Sonderfall, wo dies besonders extrem so ist.

@Dadi: Sehr gute Frage, was mir am meisten gebracht hat. Gar nicht so leicht zu beantworten. Der Laudius-Kurs hat mir einen guten Überblick verschafft. Im Impulse-Lehrgang wurde das Wissen vertieft und insbesondere von den Praxis-orientierten Seminaren konnte ich sehr profitieren so dass ich vielleicht sagen würde, dass mir dieser Kurs am Meisten gebracht hat. Die angefangenen Studiengänge an der FernUni Hagen und der PFH haben mir gezeigt, wie die wissenschaftliche Seite der Psychologie aussieht und auch viel nützliches Hintergrundwissen vermittelt. Fachlich hat mir auch der Udacity-MOOC "Intro to Psychology" sehr, sehr viel gebracht. Und dazu kommt halt viel Literatur, die ich so gelesen habe, Internet-Quellen, weitere Online-Kurse etc. Da ich mich schon sehr lange mit den Themen Psychologie, Kommunikation, Beratung und bewusste Lebensführung etc. beschäftige entsteht da mit der Zeit ein Gesamtbild, dass sich gar nicht so genau einer Quelle zuordnen lässt.

@Rumpelstilz: Ja, diese Problematik, dass alles aus dem Hause Hogrefe stammt, sehe ich halt auch. Ist allerdings nichts, was jetzt entscheidend für meinen Abbruch ist. Denn ich denke in jedem Studium ist es so, dass immer auch gewisse Präferenzen der Profs, der Hochschule, der Autoren und Kooperationspartner etc. mit rein spielen und es dann auch an den Studierenden liegt, sich durch eigene Recherche selbst ein Bild zu machen usw.

@Luna84: Vielen Dank für deine Einladung und dein schönes Feedback. :blushing: Die Kommunikation auch und insbesondere in unserer Lerngruppe würde mir in der Tat sehr fehlen und ich kann mir gut vorstellen, tatsächlich weiter rein zu schauen und zu verfolgen, wie es bei euch so weiter geht und mir davon vielleicht auch manche Anregung mitzunehmen, was meine ganz persönliche Weiterbildung angeht. Das Thema Psychologie ist für mich mit dem Abbruch des Studiums ja nicht abgehakt. Nur der Statistik werde ich mich wohl nicht freiwillig weiter intensiv widmen ;-)

@jedi: Ja, es war zu viel. Der von dir empfohlene MOOC ist für mich nicht so interessant, aber es gibt viele andere MOOCs und sonstige Materialen, die für mich spannend sind und mit denen ich mich beschäftigen werde.

@TylerRae: Weiterbildung ist für mich ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens. Lediglich ein akademisches Studium wird es bei mir wahrscheinlich nicht mehr geben.

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Ich fände es auf jeden Fall schön, wenn du weiter vorbeischauen würdest. Wir besprechen ohnehin wenig fachlich und ich fand deine moderatorischen Qualitäten zudem auch immer sehr hilfreich. :) Heute Abend lesen wir uns ja sicher nochmal, da ich annehme, dass du den anderen deine Entscheidung ebenfalls bekannt geben möchtest.

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Heute Abend lesen wir uns ja sicher nochmal, da ich annehme, dass du den anderen deine Entscheidung ebenfalls bekannt geben möchtest.

Ja, heute Abend bin ich auf jeden Fall dabei.

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Ich fände es auf jeden Fall schön, wenn du weiter vorbeischauen würdest. Wir besprechen ohnehin wenig fachlich und ich fand deine moderatorischen Qualitäten zudem auch immer sehr hilfreich. :)

Wie Luna84 schon geschrieben hat, finde ich auch sehr schade, dass wir dich als "aktiven" Kommilitonen in unserer Lerngruppe verlieren werden, aber wenn du manchmal vorbeischauen möchtest, bist du immer herzlich willkommen :)

Nach dem ich mich die letzten Tage intensiver mit den Thema Berufschancen von Bachelor Absolventen in Psychologie auf dem Arbeitsmarkt beschäftigt habe, überlege ich mir auch, ob das Psychologie Studium für mich der Weg ist, den ich weiterhin anstreben will. Eine endgültige Entscheidung habe ich aber noch nicht getroffen, die Gedanken fließen halt...

Ich freue mich auf heutiges Treffen, wenn auch sehr kurz, weil der Elternabend auf der heutigen Agenda noch steht :bored:

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@whoever: Hast du denn für dich schon mögliche Alternativen auf der Agenda, was du statt dessen machen könntest? Kürzlich berichtete Beetlejuicine, dass 2015 bei Apollon der Psychologie Studiengang "Angewandte Psychologie" starten soll.

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Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Abschluss bei Impulse!

Nun zum Studium: Ich kann deine Entscheidung sehr gut nachvollziehen. Danke für die ausführliche Stellungnahme. Wie Mupfel ja schon schreibt: oft wird das unter den Tisch fallen gelassen. Ich glaube auch, je mehr man sich mit dem Abbruch auseinandersetzt und die Gründe für sich aufschreibt, desto weniger wird man sich später ärgern, dass man es nicht doch durchgezogen hat.

Außerdem Gesundheit und Familie gehen vor!

Ich bin gespannt, was bei dir alles in der nächsten Zeit passiert und welche Projekte du angehen wirst. Freu mich schon! :)

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Auch ich bin nach deinen letzten Posts schon davon ausgegangen, dass du das Studium nicht weiterführen wirst. Und ich kann deine Gründe auch gut nachvollziehen.

Was mich etwas gewundert hat ist allerdings deine Aussage zu den Präsenzen. Bisher hatte ich verstanden, dass du eher jemand bist der sehr darauf bedacht ist gaaanz viel Freiraum zu haben. Und du hast auch schon oft an anderen Stellen im Forum angesprochen, dass du mehr Präsenzunterricht im Fernstudium (sei es virtuell oder tatsächlich vor Ort) eher kritisch gegenüberstehst. Woher kommt denn der Sinneswandel, wenn ich fragen darf?

Und was die Themen angeht, die im ersten Semester nicht so wirklich spannend sind. Nun ja, in einem Studium werden eben viele Grundlagen und dann nur einige Anwendungsfächer gelehrt. Das kennst du ja auch aus deinem Erststudium. Und es sind immer Themen(bereiche) dabei, die man nicht mag. Aber da muss man sich dann eben durchkämpfen - und meistens helfen auch diese Themen dabei das Gesamtbild zu schärfen. Ich glaube eher, dass das gesamte Studium mit seinen Inhalten nicht deine Interessen getroffen hat - wie du ja auch schon selbst geschrieben hast - und dir deswegen noch viel präsenter geworden ist, das du mit den gerlehrten Inhalten praktisch nicht wirklich etwas anfangen kannst. Das war ja auch bei deinem Studium an der UniHagen schon so.

Ich finde es daher schön, dass du für dich festgestellt hast, dass das reine Psychologie-Studium nichts für dich ist. Und das du dich jetzt nach passenderen Alternativen umschauen kannst, die wirklich deine Interessen wiederspiegeln und für deine berufliche Weiterentwicklung sinnvoll sind! :thumbup:

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@liebingssteffi: Was die Präsenzen angeht stimme ich dir zu - das klingt wie ein Widerspruch und ist ein Stück weit auch einer ;-)

Einerseits finde ich im Fernstudium Flexibilität extrem wichtig und durch feste Präsenztermine (egal ob virtuell oder vor Ort) wird diese eingeschränkt. Andererseits finde ich Präsenzen wichtig, um Dinge anschaulich vermittelt zu bekommen.

Eine gute Kombination hat die PFH mit den virtuellen Statistik-Vorlesungen hin bekommen: Davon gab es einige, diese waren auch Pflicht, aber für jede Veranstaltung gab es mehrere Termine zur Auswahl. Das würde ich mir noch viel mehr wünschen - ist natürlich für die Hochschule ein großer Aufwand und geht nur, wenn eine gewisse Masse an Teilnehmern vorhanden ist.

Und bei den Themen: Klar, Grundlagen müssen erstmal sein und auf denen wird dann aufgebaut. Allerdings ist im Psychologie-Studium der Anwendungsbezogene Teil relativ gering, und der Anteil der (Forschungs-)Methoden wie Statistik etc. sehr groß und für mich zu groß, wie mir jetzt bewusst geworden ist.

Insgesamt bin ich froh, dass ich die Zeit an der PFH erlebt habe und profitiere davon auf vielfältige Weise und bereue daher weder den bisherigen Einsatz von Zeit noch von Geld. Und nun ist halt die Entscheidung gekommen, für mich das Studium zu beenden und einen anderen Weg zu finden, der dann besser zu mir passt.

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@whoever: Hast du denn für dich schon mögliche Alternativen auf der Agenda, was du stattdessen machen könntest? Kürzlich berichtete Beetlejuicine, dass 2015 bei Apollon der Psychologie Studiengang "Angewandte Psychologie" starten soll.

Hallo Markus,

wie du es weißt, bin ich bei der Psychologie komplett fachfremd, deswegen habe ich gerade noch keine Alternativen gefunden. Der von Beetlejuicine angesprochene Studiengang bei Apollon würde in eine ähnliche Richtung, wie bei PFH gehen. Sicher ist, dass ich das Wissen im Bereich Psychologie schon auf einem akademischen Niveau erwerben möchte, falls ich damit beruflich etwas anfangen soll. Die Frage ist nur, inwieweit lässt sich mein Vorhaben tatsächlich umsetzen. Ich bin nicht mehr die jüngste und die beruflichen Chancen stehen da sowieso nicht so gut. Außer vielleicht im klinischen Bereich, der mich zwar interessiert aber nicht als Ziel. Ohne Master darauf zu setzen sieht es eher schlecht aus, im Vergleich z.B. zum Bachelor in Informatik, der eine sinnvollste Alternative aufgrund meiner Berufsausbildung wäre, sie spricht mich leider am wenigsten an ;) Ich schaue mich auf jeden Fall aktiv um und hoffe eine Ordnung in meine Gedanken bald zu bekommen. Der nächste Klausurtermin hilft mir dabei ungemein :lol:

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Hallo whoever,

hört sich alles sehr nachvollziehbar an, was du schreibst. Und bestimmt eine gut Idee, deine Gedanken (ggf. schriftlich) zu ordnen. Und ich finde es auch eine gute Idee, erstmal eine Klausur an der PFH mitzuschreiben und für dich einen Eindruck zu bekommen, welcher Aufwand nötig ist.

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Zum Thema Studienbriefe der PFH möchte ich noch gerne was sagen.

Die Studienbriefe basieren auf Lehrbüchern des Hogrefe- und

des Huber-Verlags.

Wobei der Hogrefe Verlag auch einer der führensten Verlage im Bereich Psychologie ist.

Wenn das nicht auf Hochschulniveau ist dann weiß ich auch nicht ;)

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@EmFra: es geht, glaube ich, darum, dass das komplette Studium nur aus Büchern eines Verlages besteht. Im Studium sollte aber Literatur verwendet werden, die möglichst das ganze Spektrum des Faches abbildet - und es gibt ja mehr als einen Verlag, der wissenschaftliche im Bereich Psychologie anbietet.

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Moin Markus,

ehrliche und sehr sachliche Analyse. Daumen hoch dafür. Ich muss gestehen, dass ich sher unbedarft an die Anmeldung zum Studium an der PFH rangegangen bin und mein Interesse an der Psychologie sehr dominant gegenüber den Hürden ist.

Nach Deinem Beitrag überkommen mich nun Zweifel, ob es eine gute Entscheidung war. Es hat noch nicht einmal angefangen und es ist evtl etwas früh, um sich verrückt zu machen. Dennoch bin ich verunsichert. Andererseits habe ich die Sorge, dass ich mich gar nicht mehr aufgerafft bekomme, wenn ich jetzt nicht die Zähne zusammenbeiße. Mein jetziger Job ist für mich keine Alternative bis zur Rente.

Ich kann Dich sehr gut verstehen und danke Dir für Deinen Beitrag.

Gruß

Hanno

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Aber bestehen die Fachbücher nicht aus unterschiedlichen Quellen und haben nichts mit dem Verlag zu tun? Ob jetzt jemand ein Fachbuch schreibt und als Quelle seines Fachbuches die von XY nimmt oder ob ein Prof ein Studienbrief schreibt und die Quellen von XY nimmt kommt doch eigentlich auf das gleicht heraus? Die Quellen eines Fachbuches werden ja nicht nach dem Verlag ausgesucht. Oder stehe ich da auf dem Schlauch?

Würde mich jetzt wirklich interessieren und würde mich daher um eine Antwort freuen.

LG

@EmFra: es geht, glaube ich, darum, dass das komplette Studium nur aus Büchern eines Verlages besteht. Im Studium sollte aber Literatur verwendet werden, die möglichst das ganze Spektrum des Faches abbildet - und es gibt ja mehr als einen Verlag, der wissenschaftliche im Bereich Psychologie anbietet.
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@EmFra: An der Qualität der Bücher aus dem Hogrefe-Verlag habe ich keine Zweifel und die Kooperation mit gerade diesem Verlag war ja auch einer meiner Entscheidungsgründe für das Studium.

Meine Bedenken gehen eher ein wenig in die Richtung, dass die Festlegung eines Verlages auch eine Festlegung auf das Programm eines Verlages und die von ihm vertretene Philisophie ist. Verlage, und gerade Verlage die einen besondere Ruf auf einem bestimmten Fachgebiet haben, nehmen ja nicht jedes Buch an, welches ihnen angeboten wird. Sondern sie prüfen, ob die Qualität passt und auch, ob es ins Sortiment passt. Und das könnte halt in diesem Fall bedeuten, dass Bücher, die bestimmte Richtungen oder Meinungen innerhalb der Psychologie vertreten im Programm des Hogrefe-Verlags und somit auch im Studium nicht auftauchen und dadurch ggf. auch nicht wahrgenommen werden. Wie schon gesagt, ist es natürlich auch in der Verantwortung jedes einzelnen Studierenden, über den Tellerrand selbstständig hinaus zu schauen. Dennoch war dies halt ein Punkt, über den ich mir zumindest Gedanken gemacht habe - wenn auch für mich ganz sicher kein entscheidender, gerade weil ich ja eher nicht in Richtung Wissenschaft, sondern eher Praxis an das Studium heran gegangen war.

Ich hoffe, ich konnte mich nun für dich verständlicher machen. Ansonsten frage gerne weiter nach.

@Hannolo: In welcher Richtung kommen dir denn Zweifel? - Deine Situation ist ja vermutlich eine ganz andere als meine. Und das Studium an der PFH als solches kann ich nach wie vor sehr empfehlen. Wenn sich für mich nicht herausgestellt hätte, dass ein Psychologie-Bachelor allgemein eher nicht so gut zu meinen beruflichen Zielen passt und meine privaten Rahmenbedingungen etwas anders aussehen würden, wäre ich sicher auch dabei geblieben.

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