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MartinGS

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Alle Inhalte von MartinGS

  1. Zwar ist das Schema überall ähnlich, aber nein - ich gehe hier nach Webster& Watson (2002) und nach vom Brocke et al. (2009) vor, weil diese ihren Fokus speziell auf Literatur aus der Wirtschaftsinformatik bzw. dem Bereich Business Information Systems setzen. Ich schaue mir aber sehr gerne mal das PRISMA Schema nach Moher an, sobald ich mit meiner aktuellen Literature Review durch bin. Aktuell gibt das die Zeit nicht her, sich mit anderen Frameworks auseinanderzusetzen. Vielleicht kann ich das ja in den Ausblick positionieren? 😉
  2. Kann mich an der Stelle nur @Steffen85 und @SebastianL anschließen: Ausgehend von deiner Ausgangslage ist es zum aktuellen Zeitpunkt weniger zielführend, einen MBA draufzusetzen. Hier ist es eher sinnvoll, mit Hinblick auf dein Alter, die bisherige Qualifikation und die Investitionsbereitschaft deiner Vorgesetzten deine Kenntnisse in der Tiefe auszubauen und einen Data Science bzw. AI-Abschluss zu machen. Du könntest (je nach persönlicher Präferenz) auch in Betracht ziehen, ein grundständiges Informatik-Aufbaustudium zu machen, um dich außerhalb von DS/AI breiter aufzustellen. Einen MBA kann man zu einem späteren Zeitpunkt immer noch hervorragend nachziehen, sobald die dort gelehrte Management-Expertise tatsächlich für den weiteren Werdegang relevant wird bzw. du die Aussicht hast, ins gehobene oder höhere Management aufzusteigen. Vielleicht noch ein Wort zu der Meinung, dass ein "Fern-MBA" nichts bringen würde oder dass nur Triple Crown-Abschlüsse das einzig Wahre wären. Hier muss man sich selbst die Frage stellen, welchen Anspruch man hat und wo man hin möchte. Internationale Akkreditierungen (hier also AACSB, AMBA und EQUIS) oder die goldenen Titellettern einer renommierten Business School sind an sich ein tolles Verkaufsargument - allerdings spielen diese Dinge nur in großen, internationalen Unternehmen, bei größeren Beratungsunternehmen oder aber dann eine wichtigere Rolle, wenn man sich bspw. über die jeweiligen Inhaltskompetenzen und über Unternehmensgrenzen neu aufstellen will. Wenn es dir hingegen darum geht, eine solide Management-Weiterbildung zu durchlaufen, kannst du auch bedenkenlos zu einer (vermeintlichen) Wald-und-Wiesen-HS greifen - natürlich so lange diese akkrediert bzw. anerkannt ist. Was die inhaltliche Ausgestaltung der Programme angeht, kochen alle Hochschulen am Ende des Tages auch nur mit Wasser.
  3. Aus den vergangenen zwei Masterarbeiten heraus kann ich nur sagen: Respekt für das konsequente Durchziehen! Wie wir aus Piles Higher and Deeper wissen, wird eine Diss nicht durch Druckertinte geschrieben - zumindest nicht ausschließlich 😉 Die Däumchen bleiber weiterhin gedrückt, halt die Ohren steif und lass dich nicht unterkriegen!
  4. Hallo zusammen, das kommende Forschungsmodul MR402 lässt auch weiter auf sich warten. Wie ich vor kurzem von unserem Course Lead erfahren habe, wird das zugehörige Seminar erst wieder Ende Juni angeboten. Demnach wird sich der Abschluss des Moduls auch auf etwa Ende September/Anfang Oktober hinziehen. Allerdings will ich die Zeit bis dahin nicht vergeuden, sondern sie so gut wie möglich nutzen. Seit dem letzten Blogeintrag fanden zwei Supervision Meetings mit meinem Erstbetreuer statt. Während der Austausch mit dem Doktorvater/der Doktormutter ind Deutschland erfahrungsgemäß stark von dem bzw. der jeweiligen Betreuer*in abhängt, wird der Punkt an britischen Universitäten deutlich strukturierter durchgeführt. Je nach Bedarf finden die Meetings in einem zwei- bis vierwöchigen Turnus statt, hier bespricht man die aktuellen Arbeitsschritte, holt sich Feedback zum aktuellen Sachstand ein und legt den weiteren Way Ahead fest. Um den Zeitraum bis zum MR402-Seminar zu überbrücken, arbeite ich an zwei Baustellen: Bis zum Stichtag 31.05.2021 will ich auf Basis der Ergebnisse aus dem Assignment zu MR401 eine erste Publikation einreichen, in der ich auf den aktuellen Stand der Wissenschaft und Praxis in meinem Themenumfeld eingehe. Der/die geneigte Leser*in wird schnell erahnen, dass es sich hier um eine Literature Review handeln wird. Diese werde ich wie folgt durchführen: Rechercheplattformen (in meinem Fall: Google Scholar, ScienceDirect, IEEExplore, AISEL, ProQuest, JSTOR, Springer Link und PubMed) werden mithilfe einer bestimmten Kombination von KeyWords durchsucht. Um die Aktualität der zu untersuchenden Inhalte sicherzustellen, wird die Suche auf Publikationen mit einem Alter <= 10 Jahren eingegrenzt. In einem ersten Schritt werden die Suchergebnisse einer ersten Filterung anhand der Titel und der Key Words unterzogen. Danach folgt ein zweiter Durchgang, in dem die Abstracts gelesen und anhand dessen die Anzahl der relevanten Publikationen weiter eingegrenzt wird. Im dritten Durchgang schließlich werden die übrigen Publikationen jeweils von vorne bis hinten durchgearbeitet (an diesem Punkt hänge ich aktuell 😅). Hieran entscheidet sich dann auch, was es am Ende in die Literature Review schafft und was nicht. Die Ergebnisse, die bei diesem Vorgang am Ende zusammen kommen, werden kritisch gewürdigt und in ein Conceptual Framework gegossen. Das bedeutet, dass die bekannten Inhalte aus der Wissenschaft debattiert und mit Hinblick auf das übergreifende Thema miteinander in Kontext gesetzt wird, sodass die jeweilige Forschungslücke nachvollziehbar wird. Zum Schluss des Conceptual Frameworks steht die Forschungsagenda, in der anhand der gegenüber gestellten, ausgewerteten Literatur Untersuchungslücken für das mögliche weitere Vorgehen aufgezeigt werden. Je nach Autorenschaft und thematischer Ausrichtung des Papers kann diese Agenda unterschiedlich ausfallen. Denkbar ist es beispielsweise, dass 3-5 Themenfelder stichpunktartig dargestellt und mit einem Rational begründet werden. Meine zweite Baustelle ist die Project Approval Form (PAF). Hierbei handelt es sich um eine weiterentwickelte Form des initialen Proposals, in der das Forschungsprojekt in einer stark eingedampften, auf den Punkt gebrachten Fassung beschrieben wird. Hierbei spielen neben einer fokussierten Darstellung des Forschungsdesigns (im Falle von empirischen Erhebungen oder bei allen möglichen Formen von Experimenten, an denen Menschen beteiligt sind) ethische Aspekte im Umgang mit Probanden einen wichtige Rolle: Hier müssen die Guidelines der Hochschule sowie Handlungsleitfäden der jeweiligen Wissenschaftsdisziplinen eingebracht werden. Insgesamt wird sich die PAF auf etwa 8-10 Seiten belaufen, wobei ein Großteil durch ein Template der Hochschule vorgegeben ist. Mein Plan ist es, das Template der PAF laufend durch die Erkenntnisse aus der Literature Review anzufetten und damit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Von den Zeitlinien her ist es zwar ambitioniert, das Paper bis Ende Mai fertig zu kriegen (aktuell hänge ich wie gesagt noch daran, die vorhandenen Quellen von A bis Zink durchzuarbeiten), aber insgesamt sollte das machbar sein. In der Zwischenzeit ist das Infektionsgeschehen wieder fast so schlimm wie zu Weihnachten, sodass wir in der Dienststelle auch weiter im Schwerpunkt aus dem Home Office arbeiten sollen. Nach acht Wochen Abwesenheit muss ich aber in der kommenden Woche wegen einen Pflichttermin in Präsenz vor Ort sein. Die Gelegenheit werde ich auch gleich dazu nutzen, (privat und dienstlich) die Post zu leeren und den üblichen OrgBesorg eines Wochenendpendlers zu erledigen. Drei Monate nach Bezug der Wohnung sollte ja irgendwann der berühmte GEZ-Brief kommen 🙃 Bis dahin, bleibt gesund! Martin
  5. Ich drücke dir weiterhin die Däumchen, der Passus zu deiner Diss hört sich (auch wenn er kurz gehalten ist) entsprechend des Fortschritts sehr ausgereift an. Wie ich sehe, kommst du um den inflationären Gebrauch von Buzzwords wie KI/ AI aber auch nicht herum - ich fürchte, zur nächsten Publikation wird es mir da auch nicht besser gehen 😅
  6. Zu deinem ersten Punkt muss man ganz klar sagen: Es hängt nicht (vollständig) an der Personalie oder an der Qualifikation - das, was du meinst, sind spezifische Stellenzulagen für herausragende bzw. Mangelverwendungen. Diese beziehen sich aber immer nur auf eine festgelegte Zahl von bestimmten Dienstposten. Wenn man Pech hat, bekommt man trotz einer hochspezialisierten Verwendung in Mangelbereichen keine Stellenzulage, weil der Dienstposten schlichtweg nicht richtig kodiert ist. Gerade in IT-Verwendungen des Bundes ist dies (zumindest meiner Erfahrung nach) leider oftmals der Fall - besonders bspw. bei IT-Verwendungen in ansonsten Fachbehörden. Zu deinem zweiten Punkt: Grundsätzlich d'accord, allerdings vergisst du hier zu erwähnen, dass es mittlerweile auch (je nach Land/ Kommune) leistungsbezogene Zuschüsse wie z.B. Leistungsprämien im ÖD gibt. Auch gibt es beim Einstieg in den ÖD einen relativ weiten Verhandlungsspielraum bei den Erfahrungsstufen, sofern man relevante Berufserfahrung vorweisen kann.
  7. Hallo zusammen, nachdem der letzte Eintrag ein gutes Quartal her ist, wird es wieder einmal Zeit für ein Update. Bereits Ende Januar erhielt ich den grünen Haken meines ersten Supervisors für das Assignment zum Modul MR401. In den beiden Forschungsmodulen ist es üblich, dass zunächst nur der erste Supervisor die Ausarbeitung bewertet und der Zweite erst bei Bedarf hinzugezogen wird. Abgesehen von "Pass"/ "Not Pass" erhält man als Feedback zum Assignment eine Bewertungsmatrix mit mehreren Kriterien, die je nach Qualität mit: Distinction: Eine weit über das Anforderungskriterium hinaus gehende, herausragende Arbeit, Merit: Eine über das Anforderungskriterium hinausgehende, gute Arbeit, Pass: Eine dem Anforderungskriterium entsprechend befriedigende Arbeit, Refer: Eine dem Kriterium entsprechend ausreichende Arbeit, jedoch mit einigen Mängeln, Fail: Eine dem Anforderungskriterium entsprechend ungenügende Ausarbeitung bewertet werden. Unterschieden wird in den Modulen nach einem übergreifenden Bewertungskriterium erster und fünf Kriterien zweiter (also nachgeordneter) Ordnung. Diese lauten: Argument/ Internal consistency (Dies ist das Bewertungskriterium erster Ordnung: Wie hoch ist insgesamt die Konsistenz des Assignments unter Berücksichtigung aller nachgeordneten Faktoren?), Research problem (Ist das Forschungsproblem adäquat und mitsamt dem zugrunde liegenden Rational umrissen worden? Und ist diese Darstellung auf den Punkt gebracht?), Use of theory (Bis zu welchem Grad erfolgt die zugrunde liegende Einordnung in das Themenumfeld mit Hinblick auf das formulierte Forschungsproblem und inwieweit wurde diese Einordnung kritisch analysiert und ausgewertet?), Literature review (Welcher Literaturumfang wurde in das Assignment eingebracht, wie weit wurde dieser mit Bezug auf das Forschungsproblem ausgewertet und welcher Grad an unabhängiger wissenschaftlicher Arbeit ergibt sich daraus?), Research methodology (Sind die methodischen Grundlagen und deren Einschränkungen deutlich herausgearbeitet worden? Wird die initial ausgewählte Methodik zur [zukünftigen] Sammlung von Forschungsdaten adäquat begründet? Ist sie geeignet, um das aufgezeigte Forschungsproblem zu lösen bzw. zu seiner Lösung beizutragen?), und Presentaton and expression (Wie gestalten sich die Form des Assignments, der gewählte Sprachstil und die Referenzierung der verwendeten Quellen?). Insgesamt kam ich bei "Merit" raus, mein Supervisor war also zufrieden 😉 In der Zwischenzeit gehen die internen Umstellungen an der University of Gloucestershire weiter voran. Im letzten Jahr teilte sich die bisherige School of Business and Technology in eine Business School und eine School of Computing and Engineering auf. Da ich mit der Wirtschaftsinformatik (bzw. Business Informatics/ Business Information Systems) an der Schnittstelle zwischen beiden Schools unterwegs bin, muss ich mich auf der einen Seite mit dem Course Lead der Business School (die Wirtschaftsinformatik wird im angelsächischen Raum traditionell dort aufgehängt) und auf der anderen Seite mit meinen beiden Supervisors (die zur School of Computing and Engineering gehören) laufend abstimmen. Dies ist vermutlich auch der Grund, warum aktuell noch kein Termin zur Durchführung des nächsten Moduls MR402 steht (Und deswegen kommt der aktuelle Blog-Eintrag erst jetzt 😅). Nicht zuletzt das Ende der Übergangsfrist vom Brexit scheint hier sein Übriges zu tun - jedoch bin ich mehr als zuversichtlich, dass es bald weiter geht! Da wären wir auch schon bei dem Thema, das ich beim letzten Mal in Aussicht gestellt habe: Der Frage, welche Auswirkungen der Brexit auf mein Promotionsverfahren bzw. generell auf britische Promotionen aus unserer Perspektive heraus hat. Auch nach dem Austritt aus der EU ist Großbritannien weiter Mitglied des sogenannten Bologna-Raums, wie er mit der gleichnamigen Bologna-Erklärung definiert ist (der Wikipedia-Artikel liefert dazu weitere Informationen). Insofern sind britische Hochschulabschlüsse in Deutschland auch weiterhin formell anerkannt, sofern sie von einer akkreditierten bzw. staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule des jeweiligen Landes vergeben sind (da gibt es auch genügend schwarze Schafe auf dem Markt, Stichwort Titelmühle). Man kann also weiter mit bspw. einem britischen Bachelor-Abschluss ein deutsches Masterstudium nach Maßgabe der jeweiligen Hochschule anschließen. Inwieweit Arbeitgeber*innen die Abschlüsse anerkennen, hängt (wie es auch zuvor war) vom jeweiligen Unternehmen ab. Davon abzugrenzen ist die Führung ausländischer Hochschulgrade als Namenszusatz (bspw. in der Email-Korrespondenz oder auf Visitenkarten). Hierzu gibt es einen Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK), der übergreifende Vorgaben macht. Demnach dürfen ausländische Hochschulgrade grundsätzlich in der durch die jeweilige Hochschule verliehenen Form oder in der nachweislich gängigen Abkürzung sowie unter Angabe der verleihenden Hochschule getragen werden. Als Inhaber bspw. eines norwegischen Bachelor-Abschlusses der Universität Oslo wäre eine zulässige Führung des Hochschulgrades demnach: Max Mustermann, B.Sc. (Universität Oslo) Zusätzlich dazu gibt es begünstigende Regelungen für die Führung ausländischer Hochschul-, inklusive Doktorgrade. Diese betreffen unter anderem auch die Führung britischer Doktorgrade, wobei der PhD oder der DBA die Bekanntesten sind. Demnach dürfen diese auch weiterhin (ohne fachlichen Zusatz und ohne Herkunftsangabe) als "Dr." vor dem Namen in Deutschland getragen werden. Diese Grundsätze werden jeweils durch Landesregelungen umgesetzt, etwa durch die in Bayern. Hiernach gilt: Britische Hochschulgrade (exklusive Doktorgrade - also Bachelor- und Masterabschlüsse), die vor dem 31.12.2020 verliehen wurden, dürfen weiterhin ohne Namenszusatz der verleihenden Hochschule getragen werden, Britische Hochschulgrade (exklusive Doktorgrade), die ab dem 01.01.2021 verliehen wurden bzw. werden, müssen mit Namenszusatz getragen werden (bspw. Max Mustermann, BSc. [University of Edignburgh]), Britische Doktorgrade dürfen sowohl in der Originalform mit, ohne Herkunftszusatz oder alternativ als "Dr." ohne Fach- und Herkunftszusatz getragen werden. So! Das war es aus wissenschaftlicher Sicht auch schon wieder. Wie ich beim letzten Eintrag ebenfalls anklingen ließ, stand in diesem Quartal die Versetzung auf den neuen Dienstposten an. Nachdem es in den ersten paar Wochen im Februar anstregend war, jede Woche knappe 1000 km mit dem Auto zu fahren (u.a. um die Pendelwohnung einzurichten und das neue Büro zu beziehen), geht es seit knapp zwei Wochen schwerpunktmäßig wieder ins Home Office. Angesichts der wieder steigenden Fallzahlen sind wir natürlich alle gespannt, wie lange diese Situation noch andauert - diese Frage stellen sich in der Republik aber sicher auch genügend andere Leute 😅 In diesem Sinne: Cheers! Martin
  8. Ich kann die Zusatzbelastung auf der Arbeit sehr gut nachvollziehen, bei uns haben wir auch mit Stichtag 01.01.21 eine ReOrga hinter uns. Aktuell ist alles noch sehr neu, die Verfahren sind noch nicht etabliert und viele 'hängen' quasi noch in der alten ProjektOrga, wodurch es immer wieder verfahrensmäßige Unsicherheiten gibt (Wer ist wofür verantwortlich? Wie gestaltet sich der Aufgabenzuschnitt genau? Wer ist accountable vs. wer responsible?). Trotz des Stresses scheinst du aber gut im Flow zu sein - ich drücke dir für diese kritische Phase weiter fleißig die Däumchen! ✌️
  9. Glückwunsch zu der Entscheidung und willkommen im Kreis der Fern-Promovenden! Ich freue mich schon auf deine Erfahrungswerte bei der LKS sowie auf den den Austausch zu der Thematik 😅 Vielleicht magst du an der Stelle noch etwas weiter ausführen, warum du dich als FU-Absolvent für die LKS und eben (zumindest soweit ich das verstehe) nicht dafür entschieden hast, dich an deiner Alma Mater intern weiterzuentwickeln.
  10. Danke für den ausführlichen Beitrag! Finde es toll, darüber mal einen Eindruck zu erhalten, wie es bei anderen Leidensgenoss*innen läuft 😉 An der Stelle finde ich besonders den methodischen Anteil spannend - hier kann man sehr gut sehen, wie sehr sich Vorgaben und Ansätze zwischen den verschiedenen Institutionen bzw. dem nationalen Raum und der internationalen Community unterscheiden. Was ich genau damit meine: Während du zu Beginn quasi das Framework von Nunamaker et al. (1990/91) als 'per ordre moufti' gesetzt hast (ohne es ausführlich gegenüber anderen denkbaren Frameworks in aller Breite auszuwerten), muss man hier im angelsächsischen Raum deutlich strukturierter heran gehen. Dort gilt es erst einmal, Fragen analytisch auseinanderzunehmen und zu klären wie z.B.: "Welche Forschungsphilosophie vertritt man ganz grundsätzlich?", "Welcher Forschungsansatz soll verfolgt werden, um das Problemfeld zu adressieren?", "Welche Methoden sind dafür geeignet?", "Wie baut man sich aus diesem Reportoire seine eigene Methodik zusammen?" und "Welche ganz konkreten Erhebungs- und Auswertungsmethoden für die Primärforschung nutzt man?" (nur ein paar Beispiele zu nennen). Erst wenn dieser forschungstheoretische Teil (ggf. neben dem Stand der Forschung und Praxis) sauber aufgezogen ist, kann man in die Primärforschung einsteigen (in meinem Fall wäre das requirements engineering, product development& evaluation, weil ich auch IS research design betreibe - allerdings mit einem anderen Framework und einem anderen Ansatz). Falls bei dir nochmal der Bedarf aufploppen sollte, dass du die Auswahl deiner Forschungsmethodik im Diskussionsteil begründen darfst, kann ich dir den Cresswell& Cresswell (2018) empfehlen (don't panic, kein Affiliate Link): https://www.amazon.de/Research-Design-Qualitative-Quantitative-Approaches/dp/1506386768 Das Buch ist bei uns im PhD neben Bell, Bryman& Harley (2018) oder Saunders, Thornhill & Lewis (2019) eines der Standardwerke und auch ganz gut zu lesen.
  11. Siehe den oberen Beitrag von @Pieps. Abgesehen davon erlauben es die Vorgaben in einigen Bundesländern, dass man sich mit Hauptschulabschluss, Berufsabschluss, vorhaltbarer Berufserfahrung und Hochschulzugangsprüfung (HZP) für ein Studium qualifizieren kann - siehe hierzu an der WBH für Hessen, der AKAD für BaWü und der HFH für Hamburg. Gerade dieser Weg kann meines Erachtens nach eine zielführende Option für den TE darstellen, da er sich hiermit alle Optionen offen halten würde. Natürlich würden die BFD Ansprüche nicht vollständig für Bachelor + Master an einer privaten Fernhochschule ausreichen - hier muss man mit ~25-30k € über einen Zeitraum von 5-6 Jahren kalkulieren - allerdings bestehen auch außerhalb des BFD genügend weitere Finanzierungsmöglichkeiten, wenn man sich denn für diesen Weg entscheiden würde. Natürlich gebe ich dir insofern Recht, dass es sinnvoll sein kann, ggf. via Schnupperkurs herauszufinden, ob ein Fernstudium ein geeignetes Lernformat für eine*n ist. Und natürlich ist ein Studium eine ganz andere Belastung als eine duale Berufsausbildung, keine Frage. Es ist aber sicherlich keine Rocket Science - und ich bin der festen Überzeugung, dass jeder, der es durch die Fw-Laufbahn schafft, auch einem solchen Studium gewachsen wäre. Cheers, Martin
  12. Frohes Neues an der Stelle und danke für den informativen Beitrag! Es ist immer wieder spannend von Leuten zu lesen, die schon ein ganzes Stück weiter als man selbst sind. Es fühlt sich ein bisschen so an, wie du es zu einem deiner ersten Beiträge des Blogs gepostet hast 😉 Mich würde es ja interessieren, wie du beim 'Runterschreiben' methodisch an die Sache herangehst. Wie ich aus den letzten Einträgen heraus gelesen habe (oder es zumindest glaube), hast du in deinem Promotionsvorhaben für ein bestimmtes Problem einen Prototypen als Machbarkeitsstudie implementiert, evtl. auch mit Bezug auf ein ganz konkretes Projekt oder eine Projektumgebung im Alltag. Wie tief bist du in die bestehende Literatur und die vorhandenen Forschungserkenntnisse gegangen? Wird bei dir eine umfassende, forschungstheoretische Auseinandersetzung und Einordnung verlangt? Wie sieht es mit der Herleitung und Darstellung der von dir gewählten Forschungsmethodik sowie der Evaluation aus? Und wie sah es zuletzt mit Publikationen aus? Ich weiß, ziemlich viele Fragen auf einmal. Ich habe mehrere Freunde und Bekannte, die sich mit dem Thema Diss auch rumschlagen (bzw. rumgeschlagen haben), da hing es immer wieder vom jeweiligen Lehrstuhl und der jeweiligen Uni ab, wie es gehandhabt wurde. P.S. Falls es inhaltlich zu sensibel wird, gerne auch via PN.
  13. Moin zusammen, ich kann da u.a. @SebastianL, @Steffen85 und @Vica nur anschließen. Im Wesentlichen kommt es neben den dienstlichen + privaten Umständen darauf an, mit wie viel Nachdruck man die Sache voranbringt. Als aktiver Soldat (OffzTrpDst) habe ich (ohne BFD-Anspruch und in Vollzeit) ein Aufbaustudium im letzten Jahr abgeschlossen und im September mit der Promotion angefangen. Abgesehen davon solltest du den Tipp von @Steffen85 überprüfen, ob du nicht doch gleich mit einem Studium anfangen möchtest. Wenn ich das richtig raushöre, wirst du vmtl. in der Fw-Laufbahn sein und fürn BS erwägen, OffzMilFD zu machen. Die Zeit bis zum DZE würde ausreichen, um Bachelor + Master (inkl. Vorlauf und Nachlauf) an einer Fernhochschule deiner Wahl zu absolvieren, sodass dir hinterher alle Türen offen stehen würden. Je nachdem, in welcher Fachrichtung du grundsätzlich unterwegs bist, kommst du damit sowohl beim Arbeitgeber Bundeswehr (als Soldat und als Beamter), als auch in der Zivilwirtschaft weiter - wie gesagt, abhängig davon, was für berufliche und private Wünsche du hast. Je nachdem, in was für einer Verwendung du bist (Kämpfende vs. nicht-kämpfende Truppe? Außendienst? Stab? Amtsverwendung etc.), lohnt es sich ggf. auch deine Pläne gegenüber dem bzw. der Vorgesetzten zu äußern. Viele unterstützen meiner Erfahrung nach Weiterbildungspläne ihrer unterstellten Soldat*innen und denken da auch langfristiger. P.S.: Den Nichteingeweihten gegenüber bitte ich die Bw-Abkürzungen zu entschuldigen 😅 Cheers, Martin
  14. Hallo Community! Das Jahr neigt sich morgen dem Ende zu - passend dazu setze ich heute zum letzten Update in 2020 an. Wie bereits im letzten Eintrag angeklungen, war am 21.12. Deadline für das Assignment zum ersten Forschungsmodul MR401 (Klick mich). Dieses habe ich zwar fristgerecht einreichen können, allerdings war es bis dahin ein ziemlich langer und steiniger Weg. Die verfügbare Zeit habe ich bis zum Ende (fast) vollständig ausschöpfen müssen. Wie bei jedem anderen Projekt zeigte sich hier einmal mehr, dass aller Anfang schwer ist. So musste ich mich zurück auf die altbekannte akademische Fleißarbeit besinnen: Lesen, lesen und (richtig erraten!) nochmal lesen. Obwohl ich bereits eine erste Eingrenzung von relevanter Grundlagenliteratur vornehmen konnte, stellte es sich zwischenzeitlich wie eine unfassbar mühselige Sisyphusarbeit dar, die nötigen Informationen zusammenzutragen - nicht zuletzt auch deswegen, weil sich ständig z.B. durch Querverweise neue, potentiell relevante Quellen ergeben haben. Neben der Motivation, das ganze Vorhaben wirklich mit Nachdruck durchzuziehen, wurde hier ein zweite Sache besonders relevant: Eine strukturierte und nachvollziehbare Vorgehensweise, bei der man den Überblick behält und das eigentliche Ziel der Arbeit nicht aus den Augen verliert. Da es sich bei der Aufgabenstellung für das Essay um eine Literature Review handelt, konnte ich hier auf einschlägige Standard-Vorgehensweisen zurück greifen, wie sie für die Wirtschaftsinformatik z.B. bei vom Brocke et al. (2009) zu finden sind (Klick mich). Vereinfacht dargestellt, besteht dieses Framework aus folgenden Schritten: Scope der Literatur Review definieren, Konzeptualisierung der relevanten Themen, z.B. via Mindmap, Durchführung einer strukturierten Literaturrecherche, z.B. nach Webster& Watson (2002) (vgl. hierzu letzten Eintrag) Analyse und Synthese der Erkenntnisse aus der relevanten Literatur, Entwicklung einer Forschungsagenda zum weiteren Vorgehen. Im Rahmen meines Assignments tat ich mir vor allem mit der Analyse und Synthese der relevanten Informationen schwer. Vielleicht klingt es für den/ die eine(n) oder andere(n) etwas altbacken, allerdings half es mir hier ungemein, parallel zum Entwurf des Essays ein Food-for-Thought Paper zu pflegen, in dem ich zu jeder potentiell nutzbaren Quelle die wichtigsten Bullet Points notiert habe. Mit dieser Gedächtnisstütze fiel es mir deutlich einfacher, eine in sich geschlossene Argumentationskette als roten Faden für die eigene Arbeit zu entwickeln. Aufgrund der Größenbeschränkung von 5000 Wörtern konnte ich die volle Breite der (zumindest gefühlt) relevanten Theorie nicht in das Dokument pressen. Damit stellte es eine weitere Herausforderung dar, einen geeigneten Punkt für ein Zwischen-Resumé festzulegen und ausstehende Arbeiten in einem Way Ahead zu skizzieren. Am Ende der Bearbeitungszeit konnte ich - auch dank einiger guter Inputs meines Supervisors - einen vorzeigefähigen Stand erreichen, den man als Grundlage für das weitere Vorgehen heranziehen kann. Die Rückmeldung inkl. Mitteilung über das Ergebnis soll Ende Januar kommen - jedoch teilte mir mein Supervisor noch vor Weihnachten mit, dass ich mir hier keine Sorgen machen bräuchte. Insofern konnte ich pünktlich zum Start in die Weihnachtsfeiertage ausspannen 😎 Im nächsten Quartal steht das zweite Forschungsmodul MR402 an, das nach der forschungstheoretischen Ausrichtung des laufenden Moduls vor allem Forschungsmethoden zum Gegenstand hat (für weitere Infos siehe hier). Nachdem eine Bessereung der aktuellen Situation und eine damit einhergehende Lockerung der Pandemie-Maßnahmen auch in der kommenden Zeit nicht absehbar ist, gehe ich davon aus, dass auch das nächste Seminar wieder virtuell stattfinden wird. Parallel dazu geht die Operation "beruflich bedingter Standortwechsel" weiter - aber so, wie es aussieht, könnte ich schon bald eine Zusage zu einer passenden Pendler-Wohnung erhalten.🥳 Einige abschließende Worte noch zum Thema Brexit: Wie die meisten mittlerweile mitbekommen haben sollten, scheint (Stand heute, 30.12.2020, 23:09 Uhr) ein Abkommen zwischen Großbritannien und der EU zu stehen. Leider scheidet GB damit zum einen auch aus dem EWR, zum anderen aus dem Erasmus-Austauschprogramm aus. Es stellt sich die berechtigte Frage, wie anerkannt britische Abschlüsse ab 2021 in Deutschland sind und ob man z.B. diese auch regulär tragen darf. Zu genau dieser Thematik werde ich im nächsten Blogeintrag weitereführende Infos geben. Falls ihr hierzu ganz bestimmte Fragen haben solltet, kann ich diese auch als Alternative in den Kommentaren beantworten. Damit wären wir auch am Ende angekommen. In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Rutsch in das neue Jahr, viel Erfolg, das nötige Quäntchen Glück und vor allem viel Gesundheit in 2021! Cheers, Martin
  15. Danke @Markus Jung und @phoellermann für die Klarstellung - den Aspekt habe ich doch glatt übersehen! 👍
  16. Hallo in die Community! Nachdem schon wieder ein Monat rum ist, möchte ich euch mit folgenden Inhalten ein Update zum Sachstand im November geben. Um ehrlich zu sein, hat sich inhaltlich noch gar nicht so viel getan. Jeder Fernstudierende kennt es (manche mehr, manche weniger): Das Gefühl, wenn das Berufsleben wie gehabt weiter geht, nach der anfänglichen Euphorie des Studienstarts die Ernüchterung im Alltag einsetzt und dank der zunehmend kurzen Tage jetzt im Herbst die Motivation zum Recherchieren und Analysieren abends nach einem langen Arbeitstag unter die Decke gekrochen ist, um sich zu verstecken. Das angekündigte Induction Event an der Uni (siehe meinen letzten Eintrag: Klick mich) wurde aufgrund der Pandemie leider abgesagt, sodass der Start im Alltag eines Postgraduate Research Students aus akademischer Sicht noch trister ausfiel. In einer ähnlichen Situation befand ich mich schon im Herbst 2018, nachdem ich erst kurz zuvor mit dem Fernstudium an der Wilhelm Büchner Hochschule anfing und der Jahresabschluss-Blues vor Weihnachten so langsam einsetzte. Das zeigt mir einmal mehr, wie wichtig es ist, beständig dran zu bleiben und sich immer wieder aufs Neue zu motivieren, um in der Sache voranzukommen. Aber nun genug der Jammerei! Zu Beginn des Monats führte ich zwei längere Telefonate bzw. hatte diverse Email-Korrespondenz mit meinem Senior Advisor bzgl. der genaueren Ausrichtung des ersten PhD Essays, das bis Ende Jahres einzureichen ist. Hierbei stehen drei Aufgabentypen zur Auswahl, von der man eine mit einem Zeitansatz von knappen drei Monaten und einem Umfang von 5000 Wörtern netto bearbeitet. Diese lauten (sinngemäß): Darstellung des Forschungsziels und Kontextualisierung in Hinblick auf die wissenschaftlichen Schlüsselausrichtungen (realistisch, interventionistisch, konstruktivistisch) und der theoretischen Grundlagen zum betrachteten Forschungsgegenstand. (Schwerpunkt also: die wissenschaftstheoretische Einordnung des geplanten PhD-Projekts) Darstellung und Aufbereitung des Umfelds, in dem das Forschungsprojekt durchgeführt werden soll, und Darstellung, inwieweit dieser Abriss aus Theorie und Praxis analytisch in das Projekt einbezogen werden soll. (Schwerpunkt: Die Darstellung des Forschungsumfelds anhand einer strukturierten Literaturrecherche sowie die Entwicklung einer Argumentationskette mit Hinblick auf die zu identifizierende Forschungslücke) Vergleich bzw. Abgrenzug von zwei unterschiedlichen Forschungsansätzen bzw. forschungstheoretischen Ausrichtungen mit Hinblick auf die Verwendbarkeit für das geplante Forschungsvorhaben. (Schwerpunkt: Der forschungstheoretische Vergleich - Welcher Forschungsansatz ist grundsätzlich am besten geeignet, um ein identifiziertes Problem bzw. einen Handlungsbedarf hinreichend zu adressieren?) Entscheidend ist bei der Auswahl, welche grundsätzliche Richtung man mit seinem Projekt einschlagen möchte - und mit dem Essay hinterfragt bzw. reflektiert man diese kritisch. Aufgrund meines (geplant) konstruktivistischen Ansatzes (d.h. ich möchte zu einem bestehenden, in der Forschung und Praxis nicht gelösten Problem ein Referenzmodell anhand von wohldefinierten Anforderungen entwickeln und dieses im Anschluss validieren) habe ich mich für Option 2 entschieden. Damit will ich das fachliche Fundament für meine Anwendungsdomäne und somit auch die Ausgangsbasis für eine evidente Anforderungsentwickung schaffen, um mein Forschungsartefakt zu designen. Glücklicherweise musste ich hierbei nicht in Gänze bei 0 anfangen. Dadurch, dass ich mich in der Zeit an der WBH mit einem verwandten Thema in der Masterarbeit auseinander gesetzt habe, kann ich den hiervon verhandenen Wissenspool aufgreifen und in meine Literaturanalyse einfließen lassen. Mit einer weiteren, strukturierten Literaturrecherche (hier halte ich mich aktuell an Webster und Watson, 2002) habe ich zusätzliche 49 Quellen identifiziert, die zusätzlich auszuwerten sind. Als nächstes werde ich mich ranmachen, die Recherche nochmal ausweiten (bisher habe ich nur WebOfScience abgegrast - EBSCOHost, Google Scholar, Microsoft Academic und einige andere Datenbanken stehen noch aus) und die für die weitere Arbeit relevanten Quellen in das Paper einbringen. Hierzu will ich bis Ende des Monats einen ersten Wurf schreiben, den ich im Anschluss meinem Advisor zur weiteren Besprechung schicke - der 21.12. kommt schneller, als man denkt. Der größte Stolperstein wird neben der Masse an vorhandenen Quellen der Umstand sein, dass die Projekte auf der Arbeit zum Jahresende nochmal in die heiße Phase gehen und bis Weihnachten eine ganze Menge offene TBD's zu erledigen waren bzw. noch zu sind: Projektdokumentationen schreiben bzw. qualitätssichern, Modellierungskonventionen (weiter-)entwickeln ( @SebastianL: Darüber können wir gerne mal fachsimpeln - Ob es bspw. sinnvoll ist, UML mit BPMN für ein Projekt unbedarft in einen Topf zu werfen 🤨), Way Aheads und Vorgaben für das kommende Jahr entwickeln, diverse (mehr oder minder zielführende) Arbeitsmeetings abwickeln... und ganz nebenher noch mit der Wohnungssuche zum Start in 2021 zwecks Versetzung im März anzufangen. Leider platzt mein Überstunden- und Urlaubskonto aus allen Nähten, sodass ich im Anschluss an die kommenden zwei Wochen bis zum Jahresende für den Abschluss des Essays frei nehmen werde 😇 Ein letztes Stichwort möchte ich an der Stelle aufgreifen, auch wenn es überhaupt nicht mit der Promotion zusammenhängt (sorry @Markus Jung): Letzten Donnerstag fand die virtuelle Feierstunde für den Absolventenjahrgang 2020 an der WBH statt (erneut schiele ich auf @SebastianL - warum nur?😏). Auch wenn mein Abschluss im März diesen Jahres schon eine Weile her ist, hat die @Wilhelm Büchner Hochschule einen sehr schönen Punkt damit gesetzt - inklusive Abschlusssekt und Signet (siehe unten). Dazu bleibt mir nur noch zu sagen: Danke! Cheers, Martin
  17. Auch, wenn es off-topic ist (Pardon @Markus Jung): Beispiele von öffentlichen Hochschulen, die sich in Anteilen unternehmerisch ausrichtigen (das bekannteste Beispiel ist wohl die TUM mit ihrem Slogan: "Die unternehmerische Universität"), zeigen, dass eine Verschränkung zwischen Volluniversität und Unternehmertum durchaus möglich und sinnvoll gestaltet werden können. Gerade hier bei uns in München - aber auch in anderen Städten - entwickeln sich zunehmend Entrepeneurial Hubs, um aus der akademischen Grundlagenforschung ein Sprungbrett in die Industrie zu bilden. Ein anderes, bekanntes Beispiel wären noch das Strascheg Center for Entrepreneurship an der Hochschule München - und sogar meine erste Alma Mater, die UniBw München, hat mittlerweile mit founders@unibw ein eigenes Entrepreneurship-Programm.
  18. Hallo zusammen, vielen Dank zunächst an @phoellermann für diese sehr interessante Auswertung. Einerseits ist es spannend zu sehen, dass z.B. die IUBH, die FOM oder auch die HS Fresenius mit ihren Online Plus-Angebot solche Wachstumsraten erzielen - das ist ein starker Indikator dafür, dass berufsbegleitende Weiterbildungsformate auf akademischem Niveau zunehmenden Anklang finden. Zurecht, wie ich finde - denn nur auf diese Art und Weise kommt man dem Idealbild des lebenslangen Lernens auch auf wissenschaftlichem Niveau nach. Neben innerbetrieblichen Weiterbildungen und Industrielehrgängen bzw -zertifikaten bildet sich damit eine dritte Säule des kontinuierlichen Weiterbildung, um den zukünftigen Herausforderungen in Forschung und Praxis gerecht zu werden. Andererseits wurde in dem Thread bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass die Devise "Qualität vor Quantität" allein nur bedingt dafür (oder dagegen) spricht, wie erfolgreich und angesehen eine Bildungsinstitution tatsächlich ist. So bestehen in meinem Bekanntenkreis (sowohl von Seiten den Fernstudis, als auch bei Präsenzeinrichtungen) unterschiedliche Meinungen über die Hochschulen, die hier als High Roller in der Statistik ausgewiesen werden. Willkürliches Beispiel und ohne konkrete Namen zu nennen: Während sich Person X an Hochschule A sein Studium als grundsolide wahrnahm, fühlte sich Person Y bei Hochschule A wie in einer Massenabfertigung mit lieblos vermittelter Inhaltsvermittlung. Y ist nach ihrem Abschluss bei Hochschule A im Anschluss zur Hochschule B (einer der Hochschulen mit einem geringeren Wachstum gem. Statistik) gewechselt und dort glücklicher, weil aufgrund der geringeren Größe und des kleineren Vewaltungsapparats eine deutlich individuellere Betreuung möglich ist. Gleichzeitig schätzt Person Y den Umstand, dass sich Hochschule B auf einen Wissenschaftsbereich spezialisiert hat und eben kein unübersichtlicher Gemischtwarenladen ist. Insgesamt denke ich, dass ein bestimmtes Wachstum durchaus für die Qualität und die Zufriedenheit der Studis sowie deren Anerkennung auf dem Arbeitsmarkt spricht (denn ansonsten würde man nicht dort zum Studieren gehen). Wie so häufig stellt sich die Frage, wie lange das Wachstum noch gesund ist und ab wann die inhaltliche und organisatorische Qualität darunter leiden, weil die Hochschule mit ihren Strukturen nicht mehr hinterher kommt. Oder aber die Hochschule den Erwartungshaltungen nicht mehr gerecht werden kann, die durch ein übermäßiges Marketing erzeugt werden (und ich glaube, da kann ich das Offensichtliche ansprechen: Nahezu alle privaten Fernhochschulen haben eine aggressive Marketingstrategie - selbst bei Vorbeifahren einer örtlichen Tram werde ich Anbietern konfrontiert). Abgesehen davon war es meines Erachtens nach in der Vergangenheit (und ist es weiterhin) gerade ein Qualitätsmerkmal und ein Charakteristikum privater Fernhochschulen, dass sie gegenüber großen Präsenzhochschulen (inkl. FU Hagen) im Bachelor und später im Master keine Massenabfertigung sein wollen. Statt dessen sollen eine (möglichst) individuelle Betreuung, die Vermittlung angewandten Wissens bzw. angewandter Methoden sowie die Verschränkung zwischen Forschung und (Berufs-)Praxis im Vordergrund stehen. Dass sie in außergewöhnlichen Zeiten wie jetzt außergewöhnlichen Aufschwung erfahren (und auch weiter erfahren werden), steht außer Frage - am Ende des Tages müssen Wachstum sowie Betreuung und inhaltliche Grundlagenarbeit aufeinander abgeglichen sein. Ansonsten kann auch eine (jetzt noch massiv) expandierende Privathochschule absehbar an Qualität verlieren und noch wirklich floppen.
  19. Meinen persönlichen Erfahrungen nach hängt die Frage nach "Privat oder staatlich" nicht ausschließlich von der jeweiligen Institution, sondern von jedem Einzelfall und den individuellen Rahmenbedingungen ab. Wie in zahlreichen Beiträgen weiter oben heraus schimmert, gibt es unter den Absolvent*innen privater (Fern-) und öffentlichen Hochschulen gleichermaßen Leistungsträger, den breiten Durchschnitt und eben auch schwarze Schafe. Genau so, wie es auch bei den Institutionen selbst der Fall ist. Ein Vorteil privater Hochschulen ist sicherlich der Umstand, dass diese de facto Dienstleistungsunternehmen sind, die aufgrund ihrer Studiengebühren ein hohes Interesse daran haben, dass sie zufriedene und erfolgreiche Absolvent*innen haben. Dementsprechend sind diese gegenüber öffentlichen Hochschulen zumeist serviceorientierter ausgerichtet - man muss sich signifikant weniger mit kleinem OrgBesorg-Kram auseinander setzen, als es bei öffentlichen Hochschulen der Fall ist (O-Ton bei den Staatlichen: "Der/ die Studi will ja was von uns, warum sollten wir ihm/ ihr hinterherlaufen?"). Auch die häufig individuellere und intensivere Betreuung sprechen für sich. Das schließt die Staatlichen aber auf keinen Fall von einer guten Dienstleistungsqualität ab, ganz im Gegenteil (und hier spreche ich mal das Offensichtliche aus): Je kleiner eine Hochschule ist, desto familiärer ist der Umgang an ihr und desto individueller wird man im Studienverlauf (in der Regel) betreut und angeleitet. In Hinblick auf Umfang und Qualität von Lehrinhalten kann man außerdem festhalten, dass jede Hochschule mit dem gleichen Wasser kocht. So spielt es keine wirkliche Rolle, ob man nun an einer renommierten Exzellenz-Uni - oder eben an einer kleinen Wald- und Wiesen-FH - seinen Abschluss macht: Am Ende des Tages werden (natürlich je nach individueller Ausrichtung) die gleichen bzw. sehr ähnliche Grundlagen gelehrt und beigebracht. Für den beruflichen Einstieg kommt es da oftmals eher auf das jeweilige Netzwerk der Hochschule und - das ist mMn deutlich wichtiger - auf das persönliche Engagement jede*r Einzelnen an. Oder um es ganz platt zu sagen: Abgesehen von industriellen High Rollern in der Industrie - vor allem in der Beratungsbranche - ist der Abschluss "nur" der formelle Entry Point in die Berufswelt. Ob man jetzt TUM-BWL'er oder Euro-FH'ler ist, interessiert mittelständische Personaler*innen weniger - hier kommt es auf das Gesamtbild drauf an. Einen Minimax-Ansatz kann man immerhin an beiden Hochschulen für den Abschluss fahren. Was @Markus Jung in Hinblick auf die Entwicklung der privaten (Fern-)Hochschulen anspricht, liegt auf der Hand: Während die private Weiterbildungsbranche vor 20 Jahren noch in den Kinderschuhen steckte und ein solcher Abschluss noch nicht weit verbreitet war, gibt es mittlerweile ein etabliertes Feld an 'üblichen Verdächtigen', die sich nicht umsonst bis heute auf dem Markt gehalten haben und deren Absolvent*innen mittlerweile regelmäßig in der Industrie anzutreffen sind. Zu guter Letzt hängt die Auswahl auch an der jeweiligen Situation und der Zielsetzung jeder einzelnen Person ab: Frischer Abiturient vs. Berufserfahrene Person, Studienanfänger vs. Weiterbildungsstudium, Vollzeit-, Teilzeit oder Fernstudium, finanzieller Rahmen - das alles sind Aspekte, die man für sich selbst abwägen muss, um die für sich "beste Auswahl" zu treffen. Long Story Short: Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, kann man diese nur mit einem ganz eindeutigen "Es kommt darauf an!" beantworten 😉
  20. Danke für das erneut gute Feedback! @Markus Jung: Die genaue Anzahl der Teilnehmenden im Programm kann ich dir aktuell nicht sagen, da wir aufgrund der derzeitigen Situation keine Präsenzveranstaltungen durchführen können. Es gibt eine jährliche Doktoratskonferenz, die abwechselnd in Deutschland und England durchgeführt wird und auf der man eben die anderen Angehörigen im PhD (wie auch DBA) kennen lernt. Sobald die nächste Konferenz durchgeführt wird, kann ich dir neuen Input zu deiner Frage geben 😉 @SebastianL: Danke für diese Frage, das ist ein sehr guter Punkt! Wie oben bereits ausgeführt, muss man eine (zumindest ganz grobe) Forschungslücke bzw. einen nachvollziehbaren Untersuchungsbedarf mit dem PhD Proposal mitbringen. Mein Thema ergab sich bspw. durch die Berufserfahrung in genau dem Bereich. In der Zeit entwickelt man ein - nennen wir es mal 'Bauchgefühl' - dass es ein noch nicht gelöstes Problem bzw. eine ganze Problemklasse gibt. Die Kunst in der Folgezeit ist es dabei (wie bei dir vermutlich auch), diesen Erfahrungswert mit nachvollziehbaren Erkenntnissen zu unterfüttern und die Forschungslücke klar einzugrenzen. Je nachdem, wo man unterwegs ist, kann das Umfeld natürlich mehr oder weniger volatil sein - in meinem Fall habe ich aufgrund des engen Bezugs zu einem laufenden Projekt einen ziemlich exklusiven Themenzugang. Ich gehe fest davon aus, auch ich in den nächsten Monaten und Jahren thematisch irgendwo nochmal umkehren oder einen anderen Weg als geplant einschlagen muss - aber wer sich mit Projektarbeit auskennt, der weiß, dass dies völlig normal ist. Immerhin ist nichts so beständig wie die Lageänderung selbst. Insofern gebe dir darin Recht, dass man so ein mittelfristig angelegtes Vorhaben nicht mit allen Bits&Bytes ausplanen kann. Hier haben strukturierte Promotionsprogramme jedoch einen klaren Vorteil gegenüber dem 'klassischen' Weg: Man erhält einen organisatorischen und planerischen Ordnungsrahmen, sodass man sich seine Meilensteine von Anfang an besser definieren kann. Das schützt natürlich nicht davor, dass sich im Verlauf der Zeit kleine und große Veränderungen ergeben. Jedoch kann man dadurch besser i.S.v. 'kontrollierter' mit ihnen umgehen - und 'Major Incidents' als solche kann man jedoch per Definition nie einplanen, man muss aus ihnen einfach das Beste machen. Fun Fact dazu: Mein ganzes, jetzt laufendes Promotionsvorhaben basiert auf so einer unvorhersehbaren Entwicklung - vor 5 Jahren nach dem Erststudium hätte ich niemals gedacht, in der medizinischen bzw. gesundheitswissenschaftlich angewandten Informatik zu landen.
  21. Hallo Community! Wie in meinem letzten Blogeintrag angekündigt, werde ich heute über meine Erfahrungen berichten, die ich zum Start in das PhD-Progranm gemacht habe. Bevor ich jedoch zum eigentlichen Verlauf komme, möchte ich nochmals auf die Proposal-Erstellung eingehen. Mein Mentor aus dem Erststudium sagte passend dazu immer: "Zeig mir deinen Projektplan und ich sage dir, wie das Projekt endet". Eine ähnliche Philosophie verfolgt auch das Team der UniGlos bei der Erstellung des Proposals: Während man für die Zulassung zum DBA-Programm deutlich weniger Aufwand investieren muss, ist für das PhD-Programm eine deutlich elaboriertere Ausarbeitung notwendig gewesen. So wird hier bereits vorausgesetzt, dass man bezüglich forschungstheoretischer Ansätze nicht nur den berühmten Schuss ins Blaue setzt, sondern eine schon relativ deutliche Strategie für das Vorgehen bei dem Projekt darlegt - ganz nach dem obigen Motto. Glücklicherweise konnte ich hier von den Erfahrungen aus meinem Erststudium profitieren, sodass ich keine großen Probleme hatte (damals setzten wir uns u.a. auch intensiv mit Forschungsmethoden und Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens auseinander). Für den/ die eine*n oder andere*n könnte das abschreckend wirken, insbesondere wenn man ein eher anwendungsorientiertes Studium absolviert hat. Allerdings kann ich auch hier sagen: Nur keine Panik, ein Proposal ist keine Rocket Science! Die Lecturers und Advisors unterstützen einen schon vor der Zulassung mit wertvollen Tipps, worauf man bei der Verfassung zu achten hat. Abgesehen davon werden auch genügend Hinweise auf einschlägige Grundlagenliteratur gegeben, die man zur Rate ziehen kann. Beides natürlich unter der Prämisse, dass man sie anschreibt und um Unterstützung bittet (was meiner Erfahrung nach problemlos klappt). Die Gliederung einer solchen Themenskizze könnte dann bspw. am Ende so aussehen (natürlich ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, dies dient nur als Anhalt): Einführung/ Problemumfeld: Was ist der thematische Scope bzw. das Forschungsumfeld? Und was in diesem Umfeld stellt eine konkrete Forschungslücke bzw. eine Klasse von noch nicht ausreichend untersuchten Problemen in der Wissenschaft (und Praxis) dar? Gesamtziel: Was ist - in einem oder zwei kurzen Sätzen - die übergreifende Zielsetzung, die man mit dem eigenen Forschungsprojekt avisiert? Teilziele: Welche Zwischenschritte sind geplant, um dieses übergreifend formulierte Ziel zu erreichen? Sachstand aus Forschung und Praxis: Was ist der derzeitige Status Quo in der Literatur in dem Themenumfeld? Welche Erkenntnisse gibt es aus wissenschaftlichen Publikationen und welche Lücken weisen diese möglicherweise auf? Forschungsmethodik: Welche grundsätzliche Philosophie verfolgt das Projekt und welches Forschungsdesign bzw. welche Vorgehensweise soll genutzt werden, um die oben genannten Ziele zu adressieren? Zeitplanung: In welchen Monats- und Jahresscheiben mit welchen Projektphasen ist die Durchführung des Forschungsprojekts geplant (bspw. als Gantt-Chart)? Sobald man einen ersten Draft des Dokuments abgefasst und abgeschickt hat, geht dann das Feedback-Pingpong los: Je nach Qualität und Reife der Inhalte erhält man Rückmeldung von den Supervisorn zur Einarbeitung, anschließend geht das ganze von vorne los. Sobald das Proposal einen ausreichenden Reifegrad erreicht hat, geht es für den PhD an den Course Lead der jeweiligen School, in der man thematisch am nächsten ist - in meinem Fall war das noch die School of Business and Technology (Mittlerweile wurde sie in Business School und School of Computing& Engineering aufgeteilt). Das "Go" des Course Leads war schließlich der Startschuss zum Einschreiben. Gegenüber Hochschulen in Deutschland lief das erfrischend modern - anstatt überall beglaubigte Kopien in n-facher Ausfertigung hinzuschicken, konnte ich alles auf einem Portal im PDF-Format hochladen. Etwa zwei Wochen später bekam ich dann die Zusage zum Programm via Email. Kurz darauf erhielt ich auch die Zugänge zum Studienportal, Uni-Mail und den anderen IT-Ressourcen. Trotz zwei Masterabschlüssen in der Vergangenheit war es ein echtes Highlight für mich, die neue Mailadresse nutzen zu können 😄 Ende September war es schließlich soweit, das erste Modul stand an. Aufgrund der andauernden COVID-19 Pandemie und der zuletzt wieder steigenden Fallzahlen (die im UK nochmal deutlich schlimmer sind, als bei uns), fand das entsprechende Seminar als Webkonferenz in MS Teams statt. Hierbei hatte ich die komfortable Situation, dass wir gerade mal mit eineinhalb Leuten drin saßen - eineinhalb deswegen, weil der zwei Kommoliton parallel zu dem Modul beruflich gebunden war und deswegen nicht durchgängig in der Konferenz dabei sein konnte. Das stellte jedoch kein Problem für die Lecturer dar, die ihr Thema routiniert und viel Motivation durchgezogen haben und den Kommoliton immer wieder ins Boot geholt haben. Thema des Moduls waren dabei: Methodological Fundamentals - An Introduction to Research Philosophy: Hier ging es um forschungstheoretische Grundlagen sowie um Grundsätze von verschiedenen, methodischen Ansätzen (Realist vs. Interventionist vs. Constructivist, Qualitative vs. Quantitative vs. Mixed& Multi Methods, Cross-sectional vs. Longitudinal Research) Research Methods and Analysis: Gegenstand dieses Blocks waren die verschiedenen Forschungs- und Analysemethoden und -instrumente, um primäre Forschungsdaten zu erhalten und auszuwerten (Beispiele: Surveys, Fallstudien, Interviews, Focus Groups, Observations etc.). Aufgrund der sehr kleinen Lerngruppe sind wird deutlich schneller mit den Inhalten des Moduls durchgekommen, sodass wir zwei statt drei Tage (Donnerstag-Samstag war geplant, Freitag waren wir durch) benötigten. Zum Abschluss erhielt ich auch die Deadline für das erste einzureichende Paper, das bis kurz vor Weihnachten vorliegen muss. Was hat sich in den dreieinhalb Wochen seitdem getan? Leider musste ich die Arbeit an dem Paper bisher zurück stellen, nachdem es aktuell zwei weitere Baustellen gibt. So hat einerseits in diesem Monat eine sechsmonate Weiterbildung begonnen, andererseits fand diese Woche eine zweitägige Schulung statt. Beschweren, dass mir bis zum Jahresende langweilig wird, kann ich mich jedenfalls nicht 😉 Damit ist der Blog auf dem letzten Stand der Dinge (Augenringe! Höhö. Ok, pardon.). In der nächsten Woche steht der Induction Day - also das Einführungsevent - für die Teilnehmer*innen des PhD-Programms an der UniGlos an, der auch wieder virtuell abgehalten wird. Auch wenn es zuletzt nicht mit dem Essay für das Modul vorangegangen ist, freue ich mich auf die Veranstaltung und werde von ihr - und natürlich auch von den neuesten Entwicklungen bei mir - im nächsten Eintrag berichten. Cheers! Martin
  22. Vielen Dank an alle für das positive Feedback! 😄 @SebastianL: Auf das Angebot werde ich gerne zurück kommen! @unrockbar: Freut mich zu hören, dass ich dein Interesse wecken konnte. Ich werde natürlich versuchen, so wie gut wie möglich meine Impressionen wiederzugeben (siehe hier auch den nächstne Blogeintrag). Soviel aber vorweg, weil ich das bereits aus den letzten fünf Jahren mitnehmen konnte: Eine berufsbegleitende Promotion ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits genießt man den Vorteil (natürlich je nach Konstellation), unmittelbare Anwendungsbezüge zum jeweiligen Berufsumfeld herstellen zu können. Auf die Weise können - wenn der Arbeitgeber im Boot ist und mitspielt - Forschungsdaten aus dem "echten Leben" gesammelt werden, bspw. über Interviews. Zudem ist es in der Praxis sehr gerne gesehen, wenn man das ganze berufsbegleitend durchzieht. Das hat mehrere Gründe: Man bleibt weiterhin voll im Berufsleben verankert und hat keine (unmittelbaren) Karrierenachteile, durch die 'research on the job' entwickelt man sich parallel zum Fachexperten in einem jeweiligen Gebiet, was insbesondere bei Innovationsprojekten der Organisation zugute kommen kann, und man vermeidet den vielfachen Verdacht, jahrelang im berühmten Elfenbeinturm zu sitzen, weil man eben nicht fernab der realen Probleme "irgendwelche" abstrakten Dinge tut. Zusätzlich dazu spannt man sich mit der Zeit von alleine (quasi als Nebenprodukt) ein Netzwerk aus Industrieexperten und -praktikern auf, wodurch man sowohl mit akademischen, als auch privatwirtschaftlichen Karriereambitionen profitieren kann (ihr wisst ja: Connections schaden nur dem-/derjenigen, der/die sie nicht hat). Andererseits kann einem bei einer berufsbegleitenden Promotion der wissenschaftliche Bezug schnell abhanden kommen, wenn man sich nicht ständig selbst dazu konditioniert, über den Tellerrand der eigenen Organisation hinaus zu schauen - ansonsten läuft man Gefahr, die Scheuklappen mit der Zeit enger zu stellen. Dadurch, dass man nicht vor Ort in der Hochschule sitzt, fehlen der 'akademische Flurfunk' und auch der laufende Austausch mit anderen wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen. Darüber, dass so ein Projekt parallel zum Beruf eine Mehrfachbelastung darstellt, brauchen wir wohl nicht weiter zu diskutieren - das haben Fernstudiengänge per Definition an sich. Insofern bin auch ich gespannt, wie sich die nächsten Monate und Jahre entwickeln werden - nicht zuletzt, weil sich im nächsten Jahr eine Versetzung von München nach Koblenz ansteht.
  23. Hallo in die Runde! Dies ist der erste Eintrag, den ich über mein berufsbegleitendes Promotionsvorhaben an der University of Gloucestershire in England verfasse. Zunächst ein paar Worte zu meiner Person: Ich bin (Stand heute) 30 Jahre alt, verheiratet, wohne in München und bin als IT-Offizier in der Bundeswehr tätig. In meiner aktuellen Verwendung bin ich seit Anfang 2018, in der ich mittlerweile ein Team an der Schnittstelle zwischen fachdienstlichen Vorgaben und der Realisierung von IT-Projekten leite. Von 2011 bis 2015 habe ich an der Universität der Bundeswehr München Wirtschaftsinformatik (B.Sc.) und Technologiemanagement und Wirtschaftsinformatik (M.Sc.) studiert. Für mich war schon früh klar, dass es damit nicht enden sollte und dass ich gerne noch ein Promotionsvorhaben anstoßen wollte. Daher bin ich auch bis heute eng mit der Professur verbunden, an der ich seinerzeit meine studentischen Arbeiten - quasi vom ersten Studienprojekt bis hin zur Masterarbeit - absolviert habe. Mein ursprünglicher Plan war es, nach dem Masterstudium unmittelbar dort anzuknüpfen - doch aus vielerlei Gründen klappte das nicht: Das Forschungsprojekt aus meiner Studienzeit lief aus, es fehlten die organisatorischen Rahmenbedingungen, die passende Stelle an der Professur gab es nicht und daneben verschlug es mich in eine ziemlich arbeits- und reiseintensive Verwendung. So blieb (und bleibt) es bis heute lediglich bei einer Nebentätigkeit, dessen Inhalte jedoch nicht für eine Promotion in Frage kämen. Vor dem Hintergrund wurde mir Stück für Stück klar, dass mein Plan nicht mehr realistisch war. Jedoch wollte ich die Zeit nicht ungenutzt lassen, bis ich mich inhaltlich neu orientiert und sich neue Rahmenbedingungen ergeben hatten. Nachdem ich mich im Erststudium v.a. auf die Informatik- und Informatik-nahen Inhalte konzentriert hatte, fiel der Entschluss, diese 'Zwischenphase' für eine betriebswirtschaftliche bzw. Management-Weiterbildung zu nutzen. Und so kam ich nach einiger Zeit der Marktsichtung und Abwägung der Alternativen zur WBH, wo ich bis zum März diesen Jahres Engineering Management (MBA) studiert hab (das ist zwar nicht Gegenstand diese Blogs - aber wer Fragen und Anmerkungen zu dem Studium hat, kann mich gerne via PN anschreiben). Parallel zum Fernstudium an der WBH informierte ich mich dann über berufsbegleitende Promotionsmöglichkeiten in Deutschland. Hierbei bin ich auch auf die Blogs von @SebastianL, @Frantic oder @DerPate gestoßen, die einen individuellen und für sie passenden Weg gefunden hatten. Wie die drei Mit-Blogger auch, habe ich die Landschaft der anbietenden Hochschulen und Bildungsanbieter gesichtet. Welche Überlegungen hatte ich dabei?: Mit Hinblick auf die hohe Arbeits- und Reisebelastung war es mir wichtig, ein strukturiertes Format mit einer intensiveren Betreuung zu wählen. Leider habe ich in der Vergangenheit immer wieder Fälle erlebt, in denen Leute (sowohl berufsbegleitend, als auch in Vollzeit als WiMi vor Ort) viel zu lange an der jeweiligen Universität gesessen und über viele Jahre hinweg keinen oder nur sehr schwer einen Griff an ihren Promotions-Henkel bekommen haben. Seien es nun Mehrfachbelastungen (Drittmittelprojekt, Lehre, eigene Forschung) oder eine unzureichende Betreuung durch einen Mentor - solch widrigen Umständen wollte ich mich parallel zum Job nicht hingeben. Auf dem Markt gibt es hierzu eine Menge Alternativen, die schon @Frantic in seinem Blog aufgeführt hat. Jedoch konnten mich viele einschlägige Anbieter nicht überzeugen. Insbesondere die DBA-Programme kamen aufgrund meiner geplanten thematischen Ausrichtung (--> Wirtschaftsinformatik mit deutlich höherem IT- und Fachanteil) nicht infrage. Auch die stark wirtschaftswissenschaftlich ausgelegten Programme der HFH mit der Universität Kaposvár, die FOM mit der UCAM oder das IFM mit der Mendel-Universität waren damit raus. Am Ende waren im süddeutschen Raum die Hochschule München (Koooperation mit der University of Plymouth) und eben IHP-Online mit der University of Gloucestershire übrig, wobei beide Anbieter mit dem Standort München passten. Einerseits ist das Angebot der University of Plymouth gegenüber dem der University of Gloucestershire preislich deutlich attraktiver (mit aktuell 2700 GBP pro Jahr gegenüber 8700 GBP). Andererseits sprachen die konsequente Ausrichtung auf Berufstätige, z.B. mit dem Flying Faculty-Konzept (d.h. die Präsenzseminare werden vor Ort im Münchener Büro durchgeführt - außer im Falle einer Pandemie 😉), sowie einige Erfahrungsberichte aus meinem Bekanntenkreis für IHP-Online. Nach einer Informationsveranstaltung im Februar, der Auswahl eines geeigneten Supervisors, der Ausarbeitung eines zwölfseitigen Proposals bis Ende Juni und den ersten Meetings über Skype und MS Teams dann stand für mich die Entscheidung fest, an die UniGlos zu gehen. Natürlich wird der/ die geneigte Leser*in sich jetzt fragen: "Waaaaaaas?! PhD in England?! Und was ist mit dem Brexit??" Hierzu habe ich mir zwischenzeitlich von der KMK ein Info geben lassen - nach dem Ende der Übergangsfrist zum 01.01.21 wird es ein Äquivalenzabkommen zwischen Deutschland und dem UK geben, sodass der britische Abschluss auch weiterhin als "Dr." hierzulande getragen werden darf. Abgesehen davon wird das UK weiter im Bologna-Raum bleiben, sodass britische Abschlüsse z.B. an deutschen Hochschulen ebenfalls anerkannt bleiben. Diese Info ist natürlich nicht rechtsverbindlich und kann sich je nach Stimmung des Premiers auch kurzfristig ändern - allerdings bin ich mir sehr sicher, dass die zahlreichen Absolvent*innen britischer Abschlüsse im deutschsprachigen Raum genügend Lobby für die Angelegenheit haben. Falls ich hierzu eine Neuigkeit haben sollte, werde ich sie natürlich gerne hier teilen! Wie geht es nun weiter? Bereits Ende September fand das Webinar zum ersten PhD Module statt. Dies und die zugehörigen Erfahrungen bis heute werden Gegenstand des nächsten Eintrags werden. Bis dahin, bleibt gesund! MartinGS
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