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MartinGS

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  1. Moin, analog zum gehobenen oder höheren, nichttechnischen Verwaltungsdienst bei Beamten zählt erst einmal nur, dass Du "irgendeinen" Masterabschluss hast - es sei denn, dass die jeweilige Behörde bzw. Dienststelle für bestimmte Dienstposten spezifische Einstellungskriterien verlangt (das wäre insb. im gtD oder htD der Fall, aber klang bislang bei Dir weniger raus). Hier würde ich mich im Vorfeld einer Weiterbildung u.U. mit Deinem Vorgesetzten absprechen, welche Karrierepfade in Deiner Behörde und ggf. darüber hinaus (je nachdem, was und wohin Du möchtest) bestehen. Es ist dem Dienstherrn auch weitgehend egal, ob die Hochschule staatlich oder staatlich anerkannt ist, da im öffentlichen Dienst bspw. Hochschulrankings keine signifikante Rolle spielen, sondern die darin vermittelten Inhalte. Insofern kommen grds. alle o.g. Hochschulen infrage. Abgesehen davon ist bei größeren Institutionen der Faktor Networking (auch im öffentlichen Dienst!) kein zu unterschätzender Punkt. Durch ein Studium (gerade bei renommierteren Hochschulen und insb. bei Executive Degrees) kann man eine Menge Kontakte über Organisationsgrenzen hinweg spinnen und damit wertvolle Kontakte für die Zukunft knüpfen. Vitamin B schadet bekanntlich nur denen, die es nicht haben - und ist der einzige valide Punkt, zu einer renommierteren Hochschule zu gehen. Vor dem Hintergrund bietet es sich (je nachdem, in welche Richtung Du gehen möchtest) ggf. auch an, sich die Uni Speyer näher anzuschauen, nachdem sich diese bekanntlich auf Verwaltungswissenschaften spezialisiert hat.
  2. Korrekt - wobei das Thema Power Balance in Interviews nicht ein solches Vorgehen zwangsläufig ausschließt. Sofern das Setting und das Interview selbst geeignet vorbereitet und umgesetzt werden, ist es durchaus valide, auch eigene Mitarbeitende zu interviewen. Aber ich denke, da können wir uns irgendwann zu einer virtuellen Tasse Bier mal näher austauschen 😉 Mit der Datenlage kann man auf jeden Fall arbeiten. So ein Lospreschen kann aber - wie Du richtigerweise gesagt hast - auch daneben gehen, wenn die Untersuchung gegenüber den vorangehenden, wissenschaftstheoretischen Grundlagen und dem Stand der Wissenschaft und Praxis als Ausgangsbasis Inkonsistenzen aufweist (Beispiel: Der Scope der Untersuchung wird auf Basis einer initialen Literaturerfassung entwickelt und erweist sich als unzweckmäßig, weil die weiterführende Review neu Erkenntnisse zutage bringt). Gerade aus dem Grund pochen ja viele Betreuer*innen auch drauf, zunächst einmal eine klare Forschungslücke zu identifizieren und ggf. schon die ersten Inhalte für die spätere Thesis als Conceptual Framework zu Papier zu bringen. An der Stelle hake ich gerade, weil ich bei meiner Primärdatenerhebung zu voreilig mit den Hufen gescharrt habe und meine Grundlagen noch nicht hinlänglich ausgearbeitet waren. Da ist mein Supervisor zurecht ein ziemlich harter Knochen - der Erfolg seiner übrigen Doktorand*innen gibt ihm Recht 😅 Sind dann in der Evaluation-/ Auswertungsphase eine Befragung (ob jetzt quantitativ oder qualitativ) vorgesehen, um deine Erkenntnisse zu validieren? Das Thema schreit ja förmlich danach, die Erkenntnisse hinterher mit Expert*inneninterviews oder einer Online-Umfrage zu validieren.
  3. Danke für den Beitrag! Gerade der Punkt mit der inhaltlichen Reduktion ist eine Herausforderung, der man sich im Laufe des Vorhabens auch immer wieder stellen muss. Ein Kollege von mir meint dazu passenderweise (sinngemäß): Such dir ein kleines Thema, im Laufe der Zeit wird es von alleine groß genug. Und damit hat er auch Recht: Bei einer wissenschaftlichen Arbeit geht es nicht darum, ein Thema ist seiner gesamten Breite erschöpfend abzuhandeln, sondern eine "Tiefbohrung" zu machen und genau dieses Thema in all seinen Facetten auseinanderzunehmen. Was mich jedoch noch interessieren würde: Was ist mit "nicht wissenschaftlich" bei den Ausschlusskriterien gemeint? Soweit ich das sehe, kann so ziemlich jedes Thema wissenschaftlich erschöpfend behandelt werden, so lange die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis eingehalten und die Relevanz für Theorie und Praxis hinlänglich eingehalten werden. Was meinst Du genau mit der Datenerhebung, die jetzt nahezu abgeschlossen sein soll? Geht es hier um die Literature Review zur Formulierung der Forschungsfrage (was dann auch Bestandteil des Exposes sein würde) oder tatsächlich schon um die Primärdatenerhebung bspw. durch Experteninterviews, Rohdatenerfassung und -auswertung (bspw. bei einer Simulation oder bei quantitativen Umfragen etc.)? Hier würde mich Dein forschungstheoretischer Ansatz (vom Grundsatz her, nicht im Detail) echt interessieren 😊 Cheers!
  4. Herzlichen Glückwunsch auch von meiner Seite! Das Abschlusspaket 2020 war bei uns schon ziemlich schnieke mit dem Sekt und den passenden Gläsern. In jedem Fall ein tolles Andenken und ein großartiges Zeichen wertschätzender Kommunikation. Hoffentlich darf auch der 2020er Durchgang bei der Abschlussparty dabei sein 😎
  5. Eine zweijährige Ausbildung entspricht dem DQR Deskriptor 3, hier im Inland hast du damit zunächst keine reguläre Hochschulzugangsberechtigung. Die Zulassungsvoraussetzungen an ausländischen (EU-)Hochschulen sind von Land zu Land unterschiedlich. Die Open University bspw. verlangt für deren BA im Großteil ihres Angebots keine formalen Zugangsvoraussetzungen (abgesehen von adäquaten Englisch-Kenntnissen). Allerdings wirst du außerhalb von Deutschland regelmäßig mit Studiengebühren konfrontiert sein, dass du dort höchstwahrscheinlich in den sauren Apfel beißen und Studiengebühren zahlen würdest. Hier in Deutschland gibt es einige wenige staatliche Hochschulen, die ohne signifikante Studiengebühren ihre Abschlüsse ohne Abitur und im Fernstudium anbieten. Einige findest du über die ZFH, mit der Frankfurt UAS oder auch mit einigen norddeutschen Hochschulen (z.B. HS Lübeck, Jade HS). Soweit ich das sehe, bieten dir das hessische und das schleswig-holsteinische Landesrecht mit der Möglichkeit einer Hochschulzugangsprüfung (HZP) die besten Chancen, um mit einem Studium anzufangen. Beide setzen aber jeweils Berufserfahrung voraus, wenn man nur eine zweijährige Berufsausbildung durchlaufen hat. Hier solltest Du dir überlegen, ob Du diese Zeit - die du ohnehin Praxiserfahrung sammeln musst - dazu nutzt, um bspw. eine Hochschulreife nachholst.
  6. Moin, eine fachgebundene Hochschulreife erwirbst Du, wenn Du die Berufsoberschule absolviert hast. Damit kommst Du nach Abschluss der Ausbildung - je nach Prüfungsordnung der jeweiligen Hochschule - für ein Studium Deiner Fachrichtung infrage. Hierbei musst Du jedoch ggf. darauf achten, dass einige Hochschulen einen Mindestnotenschnitt bei der Ausbildung erwarten (wie bspw. die WBH bei technischen Studiengängen, siehe dazu hier). Bei Studiengängen im Ausland kommt es auf das jeweilige Land an. Innerhalb des Bologna-Raums ist es weitgehend unproblematisch, da Abi und Fachabi beide dem EQR Level 4 entsprechen. Hier brauchst Du ggf. also nur eine beglaubigte Übersetzung der Abschlussunterlagen, um für ein Fernstudium im Ausland angenommen zu werden (natürlich auch immer wieder je nach Hochschule). Außerhalb der EU würde ich an Deiner Schule Ausschau nach Äquivalenzabkommen der KMK halten, um zumindest die Gleichwertigkeit der Abschlüsse sicherzustellen.
  7. Vielen Dank für die Vorankündigung! Was mich an der Stelle vor allem interessieren würde, wäre das Zusammenspiel mit anderen Hochschulen der Klett-Gruppe zu dem Thema Digital Health& Medizinische Informatik. An der WBH gibt es ja einen korrespondierenden Bachelorstudiengang (der Master wird vmtl auch nicht lange auf sich warten lassen), sodass sich die Frage stellt, wie sich die Hochschulen hier differenzieren bzw. auch möglicherweise zusammenarbeiten wollen. Gerade dieses Thema wäre ja geradezu prädestiniert für eine engere Kooperation zwischen beiden Hochschulen.
  8. Weiterhin viel Erfolg beim Runterschreiben und lass Dich nicht unterkriegen 😎
  9. Das werde ich sehr gerne in einem der kommenden Beiträge einfließen lassen 👍
  10. Hallo zusammen, diesen Monat gibt es nur ein kleines Update. Nach dem diversen OrgBesorg der letzten Monate sind alle Hausaufgaben für das Evaluationsprojekt erledigt und eingereicht. Neben der Gesamtkonzeption der Evaluation und dem Fragebogenkonzept der Phase I ist auch der Interviewleitfaden für die Phase II fertig (für einen Gesamtüberblick zur Methodik siehe Update 04/2022), sodass alle Unterlagen finalisiert sind. Nun heißt es: Abwarten und zügig reagieren, falls jemand eine Rückfrage hat, um so schnell wie möglich den berühmten grünen Haken zu bekommen und loszulegen. Und zum Verwaltungsgott beten, dass die Mühlen des öffentlichen Dienstes dieses Mal ein wenig schneller arbeiten als die Klischees erahnen lassen 😅 Zurück zum eigentlichen Thema, der Diss: Hier habe ich vor kurzem wieder Mails mit meinem Supervisor ausgetauscht und ihm die Info gegeben, dass das oben genannte Nicht-mehr-Mini-Projekt soweit administrativ vorbereitet ist und ich mich damit wieder der Arbeit an der Thesis und den Vorbereitungen für die Primärforschung widmen kann. Hierzu habe ich das Interview-Konzept für die Phase 1 meines Projekts in einer ersten Arbeitsversion fertig und werde dies zum Monatsende eingehend absprechen und rund schleifen. Bis dahin will ich auch endlich an dem Theorie- und Methodik-Kapitel weiterkommen, um mit den geplanten Experteninterviews bald loslegen zu können. Das Ziel bleibt es auch weiterhin, bis Jahresende diesen Meilenstein abgeschlossen zu haben, um die Weichen für die weitere Arbeit zu setzen. Durch die interne Evaluation ist leider jetzt viel Wasser die Isar runtergeflossen, sodass dieser Zeitansatz allmählich sportlich wird. Und neben der eigentlichen Durchführung steht beizeiten auch hier noch eine ganze Reihe von Genehmigungen aus, die es durchzuboxen gilt - Trotzdem gehe ich hier optimistisch an die Sache ran! Immerhin kann man in fünf Monaten eine ganze Menge reißen 😎 Parallel dazu lief in der letzten Woche das vorletzte Seminar für das Hochschulzertifikat der ProfiLehrePlus. Mit der letzten Veranstaltung Mitte September ist diese Baustelle (vorerst) erledigt, sodass ich mich auch hier wieder verstärkt auf das "Kerngeschäft" meiner Promotion konzentrieren werden kann. Unterm Strich: Nach den letzten Monaten, die eher schleppend verlaufend sind, ist das Licht am Horizont der Wissenschaft wieder etwas deutlicher zu sehen. In diesem Sinne, Cheers! Martin
  11. Hi Scrotum, dann gehen wir mal Deinen Beitrag durch. Ich sehe schon, bei dir steht zunächst eine ganz grundsätzliche Frage an, ob es ein IHK- oder ein akademischer Abschluss sein soll. Hier würde ich mir an Deiner Stelle zunächst einmal die Frage stellen, was Deine persönliche Zielrichtung ist und welche Präferenz Dein Arbeitgeber hat. Grundsätzlich hat ein akademisches Studium ein (subjektiv) höheres Ansehen und eine höhere Wertigkeit als ein IHK-Abschluss. Das hängt aber auch ganz stark von der jeweiligen Arbeitsdomäne und vom Unternehmen ab. Des weiteren stellt sich die Frage, ob es ein in- oder ausländischer Bildungsdienstleister werden soll. Neben der FH Burgenland (die btw auch u.a. mit der wbsakademie zusammenarbeitet) könnte auch eine der hiesigen Fernstudienanbieter eine Option für Dich sein. So bietet bspw. auch die Euro-FH ein Mastereinstiegsprogramm für Berufserfahrene ohne ersten Abschluss an. Ein sehr ähnliches Konstrukt gibt es für die staatlichen Abschlüsse, die beim ZFH angeboten werden (siehe hier). Eventuell wären das neben der FH Burgenland zwei Alternativen für Dich. Dort ist zu beachten, dass weiterbildende FH-Studiengänge als sog. Lehrgänge zur Weiterbildung (also äquivalent zum Universitätslehrgang) gemäß Fachhochschul-Studiengesetz durchgeführt werden. Im Ergebnis unterscheiden sich Lehrgänge zur Weiterbildung nicht von hiesigen Studiengängen und man erhält genau so einen akkreditierten Masterabschluss. Jedoch gibt es im Detail Unterschiede, bspw. wenn Du in Österreich gewisse Berufsbilder anstrebst oder promovieren möchtest (da man mit einem Lehrgang zur Weiterbildung ohne Erststudium regelmäßig keine 300 ECTS-Punkte erreichst - das hängt aber von der Promotionsordnung der jeweiligen Hochschule ab). Unterm Strich sind diese Details hier in Deutschland aber weitgehend egal, sofern man nicht bei einem großen Konzern arbeitet, bei dem es neben dem reinen Abschluss auch um die goldenen Letter einen renommierten Uni ankommt. Die afw Bad Harzburg kooperiert meines Wissens zwar auch mit der UNIBIT in Bulgarien für die Promotion, allerdings würde ich hier im Zweifelsfall genauer hinschauen. Nicht jede osteuropäische Universität ist eine Titelmühle (auch wenn man da sehr viel genauer als im eigenen Land hinschauen muss), sondern muss individuell betrachtet werden. Sonst müssten die FU Berlin (--> Franziska Giffey), die Uni Bayreuth (--> Guttenberg) und andere hohe Häuser zu fürchten haben. Fazit: Die FH Burgenland ist eine akkreditierte Hochschule, deren Abschlüsse formal denen von inländischen Hochschulen gleichwertig sind. Die Besonderheiten im österreichischen Hochschulrecht sind für die berufliche Entwicklung hier in Deutschland nur nachrangig von Relevanz, sodass man diesen Weg durchaus gehen kann. Im Vorfeld sollte man sich jedoch bewusst sein, welche Grundsatzentscheidung man treffen möchte: akademisches Studium vs. berufliche Weiterbildung. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch - vielmehr muss das immer an den eigenen Zielen dingfest machen. Cheers!
  12. Die Situation kann ich - wieder mal nur zu gut - nachvollziehen, nachdem meine Frau auch ihre Diss angemeldet hat, wir haben noch eine etwas längere Strecke bis zum Abschluss vor uns haben. Ich drücke Euch beiden viel Erfolg und (auch wenn es sich wie ein Kaugummi zu ziehen scheint) so viel Spaß an der Arbeit, wie nur irgend möglich ist. Ihr rockt das! 😎
  13. Die Fotos machen wirklich einen klasse Eindruck!😎 Verstehe ich das richtig, dass eure Postdiploma Studies Zertifikate - ähnlich wie bei uns in England das PGCert Research Methods - den Abschluss der strukturierten Phase der Promotion markiert? Ich bin schon sehr auf den kommenden Beitrag gespannt! ✌️
  14. Je nach Gepflogenheiten in Deinem Geschäftsbereich und der Dienststelle würde ich bspw in der Signatur der Mail oder auf der Visitenkarte Max Mustermann, M.A. M.A. führen. Den Bachelor zusätzlich zu einem konsektiv folgenden Master zu führen, ist eher unüblich und wird meiner Erfahrung nach auch nicht wirklich mit Respekt hornoriert. Hint: M.A. mult. würde erst dann in der Signatur oder der Visitenkarte greifen, wen man mindestens drei Abschlüsse mit der gleichen Bezeichnung hätte. Sofern Du also nach einem Grund für einen dritten M.A. gesucht hast: Hier ist er 😁
  15. Ui ui ui, jede*r versierte Prozessmanager*in würde im ersten Moment blanken Angstschweiß verspüren und sich im zweiten Moment die Hände für einen potentiellen Auftrag reiben 😅 Tatsächlich werden bei dem von mir beschriebenen Verwaltungsablauf nur vier andere Stellen beteiligt, der Prozess an sich ist relativ schlank. Hier ist es nicht die Anzahl der Beteiligten, sondern die im Hintergrund entstehenden Bearbeitungsaufwände. Für die Evaluation ist ein eigener Antrag mit einem Umfang zu erstellen, der in etwa meinem Research Proposal im Promotionsvorhaben entspricht. Zwar fällt die Recherche größtenteils weg, aber auch das bloße Runterschreiben und Orchestrieren von ca. 10-12 Seiten bekannter Inhalte benötigt Zeit und Aufwand.
  16. Ich kann mich da nur @TomSon anschließen. Ich selbst bin eher Wintermensch und wäre für die Arbeit an der Diss echt dankbar für etwas geringere Temperaturen. Heute hatten wir hier unten in München knappe 35° 😅 Freue mich darüber hinaus auch schon auf die Impressionen und Deinen weiteren Way Ahead! 😎
  17. Hallo zusammen, wie im April und Mai auch, steht der laufende Monat erneut im Zeichen von Org und Besorg. Der Start für das Evaluations-"Mini Projekt" verschiebt sich leider wieder nach hinten, da entgegen der bisherigen Pläne nun doch das ganz große Verwaltungsfass geöffnet wird und ein relativ umfangreicher Bewilligungsprozess durchlaufen werden muss. Dieser bürokratischen Aufwand muss zwar abgearbeitet werden, aber nach den bereits umfassenden Vorarbeiten der letzten Monate mache ich drei Kreuze, wenn das Thema erledigt ist. Deutschland und seine Liebe zur Bürokratie können manchmal echt frustrierend sein, ich sag's euch - von einem "Mini" Projekt werde ich in Zukunft jedenfalls nicht mehr sprechen😅 Als überzeugter Wintermensch tun der Sommer und die knackigen Temperaturen draußen ihr Übriges zur Motivation für das Promotionsprojekt. Bei allen Inhalten, die bereits vorliegen und bis zur Primärdatenanalyse "nur noch" zusammengeführt werden wollen, bewahrheitet sich die Weisheit meines akademischen Mentors erneut, der immer zu sagen pflegte (und es immer noch tut): Bleibt mir also nur übrig, die Zähne zusammenzubeißen und für den Erfolg fleißig weiter zu schwitzen - in der Hoffnung, dass es in den kommenden Tagen zwischendurch mal ein bisschen abkühlt 🤓 Bis ich jedoch ernsthaft inhaltlich an der Thesis weiterarbeiten und die eigentliche Primärdatenerhebung weiter vorantreiben kann, wird es sich aller Voraussicht nach bis in den Juli hinein ziehen. Ende Juni haben wir in der laufenden Projektarbeit eine Deadline für einen Meilenstein, für den noch diverse Punkte zu erledigen sind. Hinter diesem stehen nunmehr drei Jahre intensive Vorarbeiten, die es bis zum 30.06. zusammenzuführen und in eine Gesamtdokumentation (+ diverse Anlagen, Workflows etc.) zu überführen gilt, mit der es dann in die breite Abstimmung geht. Bis es aber soweit ist, werden wir jedoch intern noch die ein oder andere Überstunde leisten und die ein oder andere Kanne Kaffee abends in produktive Arbeit umsetzen. Um mich für die Zeit danach zu motivieren, habe ich es mir trotz aller guten Vorsätze für dieses Jahr nicht nehmen lassen und mir nach der digitalen Version doch noch eine Hard Copy von Oates et al. (2022) zugelegt. Bei allen Möglichkeiten, die moderne Tools und Apps via Tablet bieten (ob jetzt via Kindle App, Acrobat Reader oder auch MS Edge + Surface Notizfunktion), komme ich für das tiefgehende Einarbeiten, Auswerten und Nachschlagen von Informationen immer noch am besten mit analogen Medien zurecht. Bis ich mit der Thesis durch bin, werde ich diese Gewohnheit auch voraussichtlich nicht mehr ablegen... Zu guter Letzt noch ein Update zur ProfiLehrePlus: Wie im letzten Blogeintrag angekündigt, ist der letzte größere Schub an Seminaren für das Zertifikat in der Grundstufe erledigt. Jetzt fehlt nur noch ein Doppelblockseminar Mitte Juli und Mitte September, dann ist diese Baustelle erfolgreich abgeschlossen (und nein, das hat nichts mit dem guten Doppelbock aus Einbeck zu tun 🍺). In diesem Sinne, Cheers! Martin
  18. Hallo zusammen, der vergangene Monat hat sich ähnlich wie der April gestaltet und war vor allem durch Hausmeister-Arbeiten im Hintergrund gekennzeichnet. Das Interview-Konzept zur internen Evaluation steht (vgl. meinen letzten Beitrag), hier haben wir die adressierte Proband*innengruppe nach diversen Abstimmungen nochmal deutlich erweitert, um die organisationsinterne Expertise zu dem Thema so breit wie möglich abzugreifen. Ohne hier zu sehr ins Detail zu gehen: Zuvor hatten wir die Zielgruppe eher klein gehalten, um den Auswertungsaufwand beherrschbar zu halten und möglichst wenig fachfremde Antworten zu bekommen, da die Befragung neben methodisch-technischen auch bestimmte Fachkenntnisse über interne Geschäftsprozesse erfordert. Geschieht so eine Erhebung über mehrere Geschäftsbereiche, steht man vor der Herausforderung, einerseits das querschnittliche technische Know-How vorliegen zu haben, ohne dass jedoch (genügend) Kenntnisse über die internen Fachabläufe bestehen. Das ist ein Spannungsfeld, das man kaum auflösen kann, mit dem ich jedoch arbeiten und das Beste draus machen muss. Wer schon mal größere Umfragen in der eigenen Firma oder Organisation gemacht hat, wird wissen, dass in solchen Situationen oftmals Fingerspitzengefühl bei den jeweiligen Stakeholdern gefragt ist, um die verschiedenen Erwartungshaltungen zu erfüllen und sich selbst keine Stolpersteine in den Weg zu legen. Unterm Strich gilt es dann, aus dem Setting das bestmögliche (wissenschaftliche) Ergebnis herauszuarbeiten, das dann auch gleich noch praktische Erkenntnisse für die weitere Arbeit liefert. Klingt verdächtig nach eierlegender Wollmilchsau, oder? Jep, ist es auch. Aber wenn die Durchführung der gesamten Befragung daran hängt, ändert man natürlich gerne nochmal kurz vor knapp die Zielgruppe *zwinkersmiley* 😅 Abgesehen von der inhaltlich-methodischen Ausgestaltung der Erhebung steht mit der letzten Stelle der zu beteiligenden Gremien nur noch eine Station aus, die wir im Kollegium abarbeiten werden. Hier hoffe ich, dass wir kommende Woche ein Update bekommen, um dann bald loslegen zu können. In der Zwischenzeit habe ich im Hintergrund die Vorbereitungen begonnen, indem ich die Umfrage in SoSci aufgesetzt und die Einladungsschreiben (in Deutsch und Englisch) abgefasst habe, um die Proband*innen im Vorfeld abzuholen. Darüber hinaus werde ich in Rücksprache mit meinem Chef noch einen Einweisungstermin zu der Erhebung für alle Beteiligte via Online-Videokonferenz vorbereiten, sodass mögliche Fragen oder Anmerkungen zur Befragung noch im Vorfeld abgeklärt werden können und unnötige Rückfragen von vornerein (so weit wie möglich) reduziert werden. Ansonsten trat die Arbeit an den Kapiteln der Dissertation selbst, insbesondere am Methodik-Kapitel, wie im letzten Monat auch eher in den Hintergrund. Zwar habe ich Yin (2018) und Oates et al. (2022) regelmäßig analog und digital dabei, kam aber neben der Evaluation wegen diverser Dienstreisen in den letzten Wochen kaum dazu, an der Baustelle weiterzuarbeiten. Hinzu kommt aktuell das Weiterbildungszertifikat Hochschullehre in Bayern, das ich seit einigen Monaten absolviere und für das in den letzten Wochen mehrere Seminare gelaufen sind. Diese laufen zwar nur tages- oder stundenweise, erfordern oftmals aber zusätzliche Arbeiten in Blended-Learning-Phasen, sodass ich mit dem o.g. Workload zuletzt schlichtweg ausgelastet war. Kommende Woche sind aber bis Mitte Juli die letzten größeren Seminare, sodass ich hier wieder ein wenig mehr Luft habe (zumal ich die erforderliche Zahl an Unterrichtseinheiten für das Zertifikat auch bald voll habe 😎). Direkt dazu eine persönliche Einschätzung: Auch wenn die ProfiLehrePlus nichts unmittelbar mit der Diss oder auch generell mit einem Promotionsverfahren zu tun hat, kann ich jedem und jeder nur empfehlen, solch eine Weiterbildung zu absolvieren, wenn man die Chance dazu hat, mit dem Gedanken einer akademischen Karriere spielt oder auch bereits akademisch tätig ist. Gerade didaktische Kenntnisse sowie das Wissen über die Hochschullandschaft und das Wissenschaftsmanagement bringt man sich nur allzu häufig nach dem Learning-by-doing-Prinzip selbst bei, ohne dabei die verschiedenen Themen strukturiert zu erlernen. Insofern stellen die Inhalte eines solchen Zertifikats ein klasse Add-On für den eigenen Methodenkasten dar, den man (gerade beim Thema Methodik/ Didaktik) auch in vielen anderen Lebenslagen privat oder auf der Arbeit gut gebrauchen kann. Damit verabschiede ich mich auch schon wieder und setze mich an den nächsten Blended-Learning-Teil für die ProfiLehrePlus. Bis morgen früh habe ich noch etwa drei Stunden Arbeiten vor mir, die erledigt werden wollen🤓 Cheers, Martin
  19. Danke für das Update! Gut zu wissen, dass Du weiterhin (trotz der o.g. Widrigkeiten) am Ball bleibst 🥸 In welche Richtung wird denn die Publikation gehen? Aus aktuellem Anlass (bin bei mir auch gerade dran) wären hier einige weiterführende Impressionen ziemlich cool: Wird es ein Journal-Beitrag? Ein Conference Paper? Und wo reichst Du ein?
  20. Hallo zusammen, in diesem Beitrag geht es um ein Thema, das für die Forschungstätigkeit enorm wichtig ist, aber gerade bei berufsbegleitenden Promotionsformaten (meiner Meinung nach häufig) kurz bzw. zu kurz kommt: Die Auseinandersetzung mit Publikations-Plattformen und das Einbringen der eigenen Arbeit in die Scientific Community. Damit meine ich nicht nur die abschließende Veröffentlichung der Dissertation, sondern das Präsentieren und Publizieren von Erkenntnissen und (Teil-)Ergebnissen, die unter Umständen auch als Nebenprodukt der eigenen Untersuchungen anfallen und inhaltlich aus dem Scope des Promotionsthemas (im engen Sinne) fallen. So handelt es sich bei solch einem Projekt um einen mehrjährigen Dauerlauf, der nicht nur vom Gesamtergebnis ganz am Ende lebt. Vielmehr kommt es darauf an, sich auf dem Weg zur fertigen Thesis Zwischenziele zu stecken und diese zu erreichen, um die gewonnenen Erkenntnisse immer wieder kritisch zu hinterfragen, den eigenen Horizont offen zu halten und sich nicht zuletzt selbst zu motivieren. Denn sind wir mal ehrlich: Bei einem (im Schnitt) vier- bis fünfjährigen Projekt ohne Zwischenergebnisse kann es schnell dazu kommen, dass man die eigenen Scheuklappen anlegt, betriebsblind wird und über die Zeit die Motivation für das Vorhaben verliert. Vor allem letzteres erscheint mir nochmal schwieriger als bei einem Bachelor- oder Masterstudium, weil der Fortschritt einer Promotion nicht bspw. durch die Anzahl bereits erreichter ECTS-Punkte gemessen werden kann. Insofern können Publikationen auch dazu dienen, den eigenen Fortschritt besser greifbar zu machen. Ob und in welcher Form man Publikationen veröffentlicht, hängt natürlich von den eigenen Zielen, Ansprüchen sowie den Rahmenbedingungen des jeweiligen Promotionsprogramms ab. Dissertationen können im Allgemeinen in zwei Formen abgefasst werden, die den Output zu gesonderten Anlässen wesentlich beeinflussen: Bei Monographien handelt es sich um das klassische "eine dicke Buch", das der bzw. die Promovierende im Laufe der Zeit abfasst und am Ende einreicht. Es handelt sich also um ein einzelnes, in sich logisch geschlossenes Gesamtwerk, das mit der Zeit aufwächst und "in einem Schwung" vorgelegt wird. Je nach Universität und je nach Anspruch eines Lehrstuhls bzw. einer Professur kann es sein, dass bei Monographien keine zusätzlichen Paper zu veröffentlichen sind oder das Thema ergänzende Publikationen nur eine untergeordnete Rolle spielt. Diese Dokumentenform lässt sich in seiner Beschaffenheit (jedoch nicht in seinem Umfang und Anspruch) mit (ebenfalls in sich geschlossenen) Bachelor- und Masterarbeiten vergleichen. Kumulative Dissertationen sind demgegenüber eine Zusammenführung von mehreren Publikationen, die zum jeweiligen Forschungsthema bereits vor der eigentlichen Einreichung der Schrift auf Konferenzen oder in Form von Journalbeiträgen veröffentlicht worden sind. Man schreibt also im Laufe seiner Forschungstätigkeit mehrere Paper, die am Ende - vereinfacht formuliert - um eine Einleitung/ Synopse und Zusammenfassung mit Ausblick ergänzt und in ein Gesamtdokument zusammengegossen werden. Je nachdem, für welches Format sich der/ die Promovierende zu Beginn ihres/ seines Projekts entscheidet, ergibt sich logischerweise auch der Bedarf, die eigenen Erkenntnisse und (Zwischen-)Ergebnisse in geeigneter Weise zu publizieren. In meinem Fall habe ich mich etwa dafür entschieden, eine Monographie zu erstellen und diese mit weiteren Publikationen zu flankieren. Allerdings gibt es bspw. auch Promovierende, die Zeit ihres gesamten Vorhabens keine einzige Veröffentlichung schreiben und sich "nur" darauf beschränken, ihre Thesis anzufertigen. Am Ende des Tages ist dieser Punkt eine individuelle Design-Entscheidung, die jede*r für sich entscheiden muss. Doch was kann man sich genau darunter vorstellen, "etwas zu publizieren"? Hier gibt es unterschiedliche Formen und Formate, die der/ die Promovierende je nach individuellem Ziel nutzen kann. Beispiele für Formate sind etwa: Forschungskonferenzen und -tagungen: Hier werden schriftliche Beiträge mit einem Umfang ca. 6-12 Seiten eingereicht und im Nachgang als Tagungsbänder (sog. Proceedings) publiziert. Hier werden die Ergebnisse üblicherweise auf der Veranstaltung präsentiert und zur Diskussion freigegeben. Oftmals wird dabei nach sog. Full Papern (--> die Publikation ist eine in sich geschlossene, "fertige" Arbeit und tendenziell umfangreicher) und Work-In-Progress/ Short Paper (--> die Publikation ist eher kürzer und stellt tendenziell eher Zwischenergebnisse oder Zwischenstände dar) unterschieden. Um die Qualität der Beiträge sicherzustellen, werden diese häufig einem sog. Peer Review-Verfahren unterworfen (vergleiche auch hier). Doktorand*innenforen: Große, etablierte Konferenzen und Tagungen halten häufig sog. Doctoral Tracks ab, auf denen Promovierende schriftliche Beiträge zu ihren Forschungsthemen einreichen (typischerweise auch mit einem Umfang von ca. 8-12 Seiten) und zur Veranstaltung vorstellen. Bei den Beiträgen handelt es sich in der Regel um weiterentwickelte Research Proposals (vgl. als Anhalt meinen Eintrag hier) oder um eine Form von Zwischendarstellungen, in denen bspw. erste Erkenntnisse aus dem Promotionsprojekt vorgestellt und eingeordnet werden. Die Qualität von Beiträgen auf Doctoral Tracks ist (meiner Erfahrung nach relativ) häufig gut mit der von peer-reviewed Beiträgen vergleichbar, auch wenn sie einen thematisch anderen Scope esitzen. Poster Sessions: Ebenfalls häufig parallel zur eigentlichen Konferenz bieten viele Formate die Möglichkeit an, Themen nicht nur in Form von schriftlichen Beiträgen, sondern in Poster Sessions vorzustellen. Solche Sessions kann man sich ähnlich wie einen Besuch auf einer Industriemesse vorstellen: Die Promovierenden eentwickeln auf einem Poster einen verständlich dargestellten Gesamtüberblick über ihr Untersuchungsthema, das durch Besucher*innen der Session diskutiert wird. Solche Poster Sessions sind tendenziell eher dazu geeignet, Untersuchungsthemen zu präsentieren, die sich noch ganz am Anfang befinden. Journal-Beiträge: Forschungsthemen, die qualitativ besonders hochwertig auf Konferenzen und Tagungen präsentiert werden, erhalten oftmals die Möglichkeit, in erweiterter und ergänzter Form - oder aber auch als Stand Alone - in wissenschaftlichen Journals publiziert zu werden. Journal-Artikel sind tendenziell nochmal länger (üblicherweise 15-30 Seiten - je nach Thema und Journal) und stellen für viele Forschende den Goldstandard der Publikation dar. Wer es mit den eigenen Ergebnissen in renommierte Journals schafft (möglicherweise auch in mehrere hintereinander), empfiehlt sich tendenziell für eine wissenschaftliche Karriere (auch wenn das kein Garant ist). Fachzeitschriften: Abgesehen von den genannten Formaten kann es auch eine Option sein, Beiträge zum eigenen Untersuchungsthema in (nicht-wissenschaftlichen) Fachzeitschriften zu verfassen. Diese erreichen zwar nicht den wissenschaftlichen Standard eines Journal-Beitrags oder eines Full Papers auf einer renommierten Konferenz, kann jedoch (je nach Thema und Zielsetzung) bspw. als Door Opener mit Hinblick auf ein bestimmtes Expert*innenpublikum erwendet werden. Und wie lassen sich schriftliche Beiträge inhaltlich ausgestalten? Eine sehr gute und berechtigte Frage! Typischerweise haben Publikationen die folgende (oder ähnliche) Struktur: (1) Einleitung mit Problemdarstellung, (2) Darstellung der Ausgangslage, (3) Darstellung der gewählten Methoden/ des methodischen Vorgehens, (4) Vorstellung der Ergebnisse, (5) Diskussion der Ergebnisse, und (6) Zusammenfassung und Ausblick. Je nach Forschungsfrage können die Beiträge unterschiedlich ausgestaltet werden, bspw. als: (Stand-Alone) Literature Review, Darstellung eines Forschungsdesigns, Vorstellung/ Beschreibung eines Ergebnisartefakts (bspw. eines Modells), Darstellung von (Expert*innen-)Interviews und deren Ergebnisse, Evaluation von (Zwischen-)Ergebnissen, Workshop-Ergebnis, [....] Hier kommt es darauf an (wie in der Forschung sonst auch), aus dem methodischen Werkzeugkoffer eine für ein bestimmtes Problem bzw. für ein bestimmtes Ziel geeignete Methode auszuwählen, diese konsequent anzuwenden und die eigene Tätigkeit sowie die Ergebnisse und Erkenntnisse von der Erhebung von Daten bis hin zur Diskussion durchgängig zu dokumentieren - denn nur auf diese Weise werden wissenschaftliche Ergebnisse nachvollziehbar und somit robust. Des weiteren stellt sich neben dem "Was gibt es zu publizieren?" und dem "Wie ist zu publizieren?" die Frage nach dem "Wo wird publiziert?". Und genau so, wie es auf dem freien Markt gute und weniger gute Anbieter für bestimmte Produkte und Dienstleistungen gibt, existieren auch für die Scientific Community gute und eher weniger gute Adressen. Ein Anhalt darüber, wie seriös eine Konferenz oder ein Journal ist, ist zum einen die Indexierung der Inhalte in wissenschaftlichen Datenbanken wie EBSCOHost, Scopus, Google Scholar, PubMed oder WebOfScience. Ein zweiter Anhalt wiederum sind Rankings für Journals und Konferenzen und Tagungen wie bspw. der Impact-Faktor, mit dem die wissenschaftliche Relevanz und die Qualität von Publikationen messbar gemacht werden sollen (kleiner Exkurs: In der Wirtschaftsinformatik existiert etwa der AIS Senior Scholar's Basket of Journals als Gradmesser für qualitativ hochwertige Journals). Ein weiterer Anhalt sind z.B. Erfahrungsberichte mit Konferenzen und Tagungen - hier kann Dr. Google an vielen Stellen ausführlich unterstützen. Keiner dieser Punkte bietet jedoch einen vollständigen Schutz vor betrügerischen Plattformen und Formaten, den sogenannten predatory journals and publishers. Hier kommt es darauf an, sich in der jeweiligen Fachdisziplin einzuarbeiten und sich mit der entsprechenden Wissenschafts- und Medienkompetenz ein (soweit wie möglich) objektivierbares Gesamtbild zu machen. Denn es kann bspw. auch der Fall sein, dass für die eigene Tätigkeit relevante Publikationen nicht in großen Journals, sondern auf eher kleinen Konferenzen zu finden sind - genau so, wie nicht automatisch jeder vermeintliche predatory publisher auch tatsächlich betrügerisch ist. In der Vergangenheit hat sich mit Beall's List eine Liste potentiell betrügerischer Publisher entwickelt. Diese sehe ich jedoch nur als einen Eingangspunkt zu möglichen schwarzen Schafen auf den Markt - und ich empfehle hier im Einzelfall kritisch zu hinterfragen, wie gut oder weniger gut eine Publikationsplattform ist, weil aus meiner Sicht auch eine Reihe falschpositiver Einträge auf der Übersicht zu finden sind. Zusammenfassend ist festzuhalten: Das Thema Publikationen und Publikationsformen ist keine Rocket Science - aber es lohnt sich als angehende*r Forschende*r, sich eingehend mit der Thematik auseinanderzusetzen, wenn man neben der eigentlichen Thesis noch Konferenzbeiträge o.ä. veröffentlichen möchte oder muss. Diese bieten meiner Meinung nach ein wertvolles Werkzeug, um die eigenen Erkenntnisse sowie "Beiwerk" aus der Forschung zur Diskussion zu stellen und somit auch die Qualität der eigenen Arbeit zu verbessern. Darüber hinaus ermöglichen sie es, eigene Meilensteine im Promotionsvorhaben zu umreißen und sich dadurch fortlaufend für die Forschung zu motivieren. Und wer würde sich nicht freuen, wenn der Name im Programm einer prominenten Konferenz stehen würde? Ich zumindest habe mich auf dem Wissenschaftsforum letztes Jahr wie ein Schnitzel gefreut 😁 In diesem Sinne, Cheers! Martin
  21. Die aktuelle Situation bei Dir kann ich nur zu gut nachvollziehen, insofern kann ich meinen Rücken gar nicht tief genug beugen, um meinen Hut vor Dir zu ziehen. Ein kleiner Trost: Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass so ein Tal der Tränen (wenn man es so nennen kann 😅 ) mit genug Fleiß und Fokus bald wieder vorbei geht - und wer könnte das schon besser als Du schaffen (wie @Steffen85gesagt hat)? In diesem Sinne, halt die Ohren steif! 😎
  22. Wie Du richtig erahnt hast @Markus Jung, ist der Hot Spot wärmeempfindlich. Abgesehen davon halte ich die Lösung mit der internen Zertifikatsnummer für ein deutlich stärkeres Merkmal, weil diese zentral an der Universität abgefragt und verifiziert werden kann. Den Aufwand sich dort ins System einzuklinken, halte ich für deutlich höher, als ein Stück Papier zu fälschen. Weil es thematisch gut dazu passt: Eine andere Möglichkeit, die derzeit intensiv erforscht wird, sind fälschungssichere digitale Bildungsnachweise auf Basis der Blockchain-Technologie. Entsprechende Gremien wie das Digital Credential Consortium gibt es bereits, zudem laufen einige Projekte wie z.B. dieses hier an der TU München. Bis wir flächendeckend sichere, digitale Bildungsnachweise haben, wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Und bis dahin halte ich den hier gezeigten Ansatz für eine charmante (Zwischen-)Lösung.
  23. Hallo zusammen, der vergangene Monat stand ganz im Zeichen von "Mühsam nährt sich das Eichhörnchen". Seit dem letzten Mal arbeite ich schwerpunktmäßig an der Evaluation in meinem Arbeitsumfeld weiter, während die anderen Baustellen eher in den Hintergrund getreten sind. Aber eins nach dem anderen: Das Interview-Konzept zu der Evaluation ist mittlerweile gut "durchgeschliffen", die Erhebungssystematik hat bis heute noch diverse Prüfschleifen durchlaufen, bis wir innerhalb der Autorenschaft zufrieden waren. Neben der Harmonisierung von Inhalten aus der vorhandenen Literatur standen wir vor allem vor der Herausforderung, die Systematik pragmatisch und realistisch umsetzbar zu gestalten. Abgefragte Aspekte (die wir in der Literatur identifizieren konnten) haben wir aufgrund der Anzahl an vielen Stellen verdichtet bzw. zusammengefasst, damit die Erhebung bei den Proband*innen nicht zu langwierig, sondern ein guter Kompromiss zwischen Informationsbreite und Detaillierungstiefe wird. So haben wir die ursprüngliche Anzahl an Fragen von über 200 auf (Stand Heute) knapp 80 heruntergebrochen bekommen, wovon etwa 40% mithilfe von Likert-Skalen und ca. 60% durch Freitextfelder beantwortet werden sollen. Hier hat es sich einmal mehr bewährt, dass ich mir mit mit Bryman et al. (2019), Saunders et al. (2019), Creswell & Creswell (2018) und Oates et al. (2022) eine breite Basis an forschungstheoretischer Grundlagenliteratur zum Nachlesen zugelegt habe 😅 Als Nächstes werden wir bei dieser Baustelle in die internen Beteiligungsgremien gehen, um (so der Plan) dann in Richtung Ende Mai/ Juni in die erste Phase der Erhebung zu gehen. Der weitere Fahrplan sieht wie folgt aus (hier haben wir uns v.a. an Bryman et al., den Konzepten aus dem Requirements Engineering gemäß IREB CPRE sowie der Double Diamond-Theorie - siehe bspw. hier - orientiert): Phase 1 der Erhebung: Online-Befragung mit dem entwickelten Konzept + Dokumentation/ Transkription der Daten Analyse der Ergebnisse aus Phase 1 und Erstellung eines Zwischenberichts Phase 2 der Erhebung: Durchführung von Live-Interviews entlang dem entwickelten Konzept in Form eines semi-strukturierten Interviews (diese dienen vor allem dazu, die ansonsten statisch erhobenen Ergebnisse aus der Phase 1 zu vertiefen und bei Bedarf tiefer bei den Interviewees nachzubohren). + Dokumentation/ Transkription der Daten Analyse der Ergebnisse aus der Phase 2 Zusammenführung der Erkenntnisse aus den Phasen 1 und 2 und Aufbereitung als interner Ergebnisbericht Parallel zu 5.: Entwicklung/ Erstellung des Publikationstexts als Proceedings- (ggf. auch Journal-)Beitrag Rechnet man entsprechende Bearbeitungs- und Pufferzeiten zusammen kommen wir (hoffentlich) Ende des dritten Quartals bei der abschließenden internen Bearbeitung raus. Merke: Das (wie mein Supervisor liebevoll meinte) "mini project" wird dann aller Voraussicht nach doch nicht so klein wie ursprünglich erwartet. Im Gegenzug sollte der Stoff mindestens für eine Publikation ausreichen - was uns im Team deutlich mehr anspornt, als man es in so einem stark anwendungsgeprägten Kontext erwarten würde. Immerhin zählen in der Praxis die Ergebnisse (im besten Fall "Speed Boats", "Low-hanging fruits", "Quick Wins"... [setze hier ein beliebiges, anderes Berater Buzzword]) und nicht die schnöde Theorie 🙃 Wie oben angeklungen, hat sich währenddessen im Methodik-Kapitel der Diss nicht allzu viel Neues getan. So arbeite ich mich aktuell (in kleineren Schritten, als mir lieb wäre) durch Yin (2018) und Oates et al. (2022) durch. Bis ich diese Inhalte sinnvoll im Kapitel untergebracht habe, wird wegen der Evaluation (siehe oben) noch ein wenig Zeit vergehen. Gleiches gilt auch für das Theorie-Kapitel und das Interview-Konzept für die Diss: Sobald die aktuelle Baustelle abgearbeitet ist, werde ich erstere wieder verstärkt angehen. Zum Abschluss dieses Eintrags gibt es noch ein kleines Schmankerl zu vermelden. Nachdem letzten Monat der Project Approval-Prozess abgeschlossen wurde, habe ich vor zwei Wochen Post aus England bekommen: Mit diesem Postgraduate Certificate (siehe auch hier) ist nicht nur die erste Phase des Promotionsprogramms formell abgeschlossen, der/ die Promovierende hat zudem eine "vorzeigbare" Qualifikation mit einem Umfang von 30 ECTS-Punkten (bzw. im UK: 60 CATS-Punkten) erworben. Ein toller, motivierender Bonus, wie ich finde 😎 In diesem Sinne, schönen Abend noch an alle und Cheers! Martin P.S. Wir hatten hier im Forum vor nicht allzu langer Zeit die Diskussion darüber, ob Urkunden wegen potentieller Fake-Hersteller als Bilder öffentlich geteilt werden sollten. Hier hat die Universität gleich doppelt vorgesorgt: Neben den beiden Sicherheitsmerkmalen (siehe u.a. Hologramm und Reactive Hot Spot) wird für jedes Zertifikat eine eindeutige Referenznummer vergeben, die genau einer Person (= dem/ der Absolvent*in) zugeordnet ist. Das hindert zwar dreiste Urkundenfälscher*innen nicht daran, Fake-Dokumente zu erstellen - jedoch kommt man Leuten mit solchen Dokumenten spätestens mit der internen Referenznummer schnell auf die Schliche. Daher sehe ich die Angelegenheit eher entspannt.
  24. Hallo zusammen, am 03. März war es soweit: Ich habe den Prozess zur Project Approval im ersten Anlauf direkt erfolgreich abgeschlossen und damit das offizielle "Go", um mit der eigentlichen Forschungstätigkeit fortzufahren. Der Abschluss des ganzen Verfahrens wurde auch nicht nur auf Moodle durch den Postgraduate (PGR) Lead meiner School eingetragen; darüber hinaus wurde er auch in den Student Records der Hochschule hinterlegt und ist damit verbindlich. Zusätzlich dazu gab es eine Systemmail, über die ich mich aufgrund des offiziellen Formats besonders gefreut habe (Details habe ich aus Platzgründen ausgespart): Interessant ist bei dem Verfahren, dass im Nachgang auch die vollständig ausgefüllte und bewertete Project Approval Form (PAF) als finales Feedback bereitgestellt wird der/ die Promovend*in nicht nur die Reviewer, sondern auch ihre jeweiligen Bewertungsergebnisse mitsamt Begründung erhält. Durch diese Einblicke wird der Vorgang an sich transparent und man erhält die Möglichkeit - sofern erforderlich - genau auf die 'Pain Points' der Reviewer einzugehen und dadurch die Ergebnisqualität der eigenen Arbeit zu verbessern. So habe ich in meinem Fall etwa Anregungen und weitergehende Vorschläge erhalten, welche Anwendungsbereiche ich in der Diskussion und im Ausblick am Ende der Arbeit aufgreifen könnte. Letzteres ist zwar noch etwas hin, allerdings habe ich diese Beiträge dankbar aufgenommen und für die Zukunft vorgemerkt. Abgesehen von der abgeschlossenen PAF habe ich, wie bereits im vorangehenden Post (siehe Update 12/2021-02/2022) angeklungen, das Momentum genutzt und an meinen drei Stellen weiter gewerkelt: Aktuell schreibe ich vor allem an dem Methodik-Kapitel, nachdem mir an den Inhalten aus dem Modul MR402 noch einige größere Lücken bei den Inhalten sowie einige logische Brüche aufgefallen sind: Man kennt es ja als Fernstudierende*r: Wenn man eine alte Studienaufgabe nach ein paar Monaten erneut in die Hand nimmt, fallen einem doch dann wieder die ganzen Fehler, Lücken und co. auf 😅 Hierbei muss ich vor allem noch an zwei Stellschrauben ran: 1) Während ich mich strukturell bei der erkenntnistheoretischen Ableitung an der 'Research Onion' nach Saunders et al. (2019) und prozedural an den Konzepten der Design Science Research (DSR) nach Hevner et al. (2004) und Johannesson und Perjons (2021) entlang hangel (siehe auch Update 09/2021 - 11/2021), fehlt zwischen beiden Ansätzen noch der konzeptionelle Brückenschlag und damit der rote Faden im Textverständnis. Das ist insofern eine Herausforderung, als dass die 'Research Onion' ein wirtschaftswissenschaftliches Modell darstellt, wohingegen DSR seinen Ursprung in der Systementwicklung und dem Software Engineering hat. Vor dem Hintergrund gilt es also, einen argumentativen Balanceakt an der Schnittstelle zwischen den Wirtschaftswissenschaften, der Informatik und der Wirtschaftsinformatik als eigenständige Disziplin zu bewältigen. 2) Als Handlungsrahmen für die interviewbasierten Erhebung meiner Forschungsdaten greife ich mein berufliches Umfeld zurück und wende damit ein Fallstudiendesign an. Hierzu gibt es hervorragende Literatur, bspw. Yin (2018) als absoluten Klassiker, sowie Runeson et al. (2012) speziell für die Informatik bzw. das Software Engineering. Um die Inhalte der Interviews methodisch sauber aufzubauen, braucht es nicht nur eine saubere Herleitung auf Basis der Literaturrecherche, sondern auch eine klare Umschreibung der vorliegenden Fallstudie. Aus Platzgründen klaffte hier noch in den Inhalten von MR402 eine konzeptionelle Lücke, die es jetzt zu schließen gilt. In dem Zusammenhang mit dem Methodik-Anteil habe ich mittlerweile auch einen ersten Entwurf für ein Interview-Konzept, das ich für die Durchführung der ersten Phase zur Primärforschung nutzen werde. Die Logik hinter dem Konzept steht soweit, aber mit Hinblick auf zu fragende Detailinhalte muss ich - insbesondere wegen der noch abzuschließenden Methodik- und Literaturanteile nochmal ran, bevor das Konzept auf die (zukünftigen) Proband*innen und deren Arbeitsbereiche zugeschnitten ist. Gleichzeitig wächst auch das Interviewkonzept für das Evaluationsthema in meinem Arbeitsumfeld sukzessiv auf. Hier sind wir in unserer Team ein ganzes Stück vorangekommen, ein erster Draft zum Konzept liegt vor. Zwar muss ich das Konzept dahinter wegen einiger Details in der Literatur etwas weiter ausfeilen, jedoch sind wir auf einem guten Weg und ich bin sehr optimistisch, dass wir in einigen Wochen loslegen können. In der Zwischenzeit holen wir uns die Einwilligung der zuständigen Vorgesetzten und Stellen ein, immerhin muss in der öffentlichen Hand auch alles seine formale Richtigkeit haben. Das war es erst einmal wieder von mir. Cheerio, Martin
  25. Wie es so häufig als Fernstudi der Fall ist, fallen einem Fehler der eigenen Arbeiten immer dann auf, wenn man sie einen Monat später wieder in die Hand nimmt. Dieses Mal hat es direkt den Titel erwischt - erneut shame on me 😅
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