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MartinGS

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  1. Hierzu muss man auch ganz klar sagen: Es kommt auf die Universität mit ihrer jeweiligen Promotionsordnung im jeweiligen Fach und - nicht zuletzt - auf die handelnden Personen an. Zu den eigentlichen Fragen: 330 ECTS-Punkte sind lediglich fürs persönliche Ego oder kommen dann zustande, wenn Dich das Curriculum eines Masterstudiums dermaßen bockt, dass Du dich bewusst dafür entscheidest. 270 ECTS-Punkte sind meiner Erfahrung nach bisher eher die Ausnahme, wird jedoch zusehends salonfähig.
  2. Gerade in Hinblick auf das Thema Rankings ist diese Aussage falsch, siehe hierzu den Beitrag weiter oben. Da kann die UNIBIT den meisten hiesigen Universitäten in einschlägigen Metriken nicht einmal im Ansatz das Wasser reichen. Nochmal: Über die rechtliche Zulässigkeit, die Akkreditierung des Programms oder die Führbarkeit des Grads brauchen wir nicht sprechen - aber für das, was darüber hinaus geht (bspw. tatsächlicher wissenschaftlicher Anspruch, Publikationsqualität, you name it), würde ich mir mehr Aufrichtigkeit bei dem Thema wünschen.
  3. @Byana: Je nachdem, bei welcher Institution Du dein Vorhaben fördern möchtest, solltest Du dich rechtzeitig über Antragsfristen informieren. Vom BMBF kenne ich es etwa, dass die Beantragung zu einem ausgeschriebenem Themenschwerpunkt passen und die entsprechende Deadline eingehalten werden muss. Abgesehen von der Bundes- gibt auch auf Landesebene zahlreiche Möglichkeiten einer Forschungsförderung - in Hamburg etwa die Landesforschungsförderung. Zum Thema Unterstützung durch die Dozierenden: Natürlich wäre es - wie @stefhk3 und @PVoss gesagt haben - schön, wenn der Dozent einen konkreten Plan hat und entsprechende Tricks& Kniffs kennt. Die überragende Arbeit für Forschungsanträge bleibt meiner Erfahrung nach aber bei den Mitarbeitenden eines Lehrstuhls sowie angestellten Hiwi's hängen. Insofern würde ich zunächst eher tief stapeln und davon ausgehen, dass Du dich selbst über Fördermöglichkeiten informieren und anschließend die Arbeit rein investieren darfst. Wenn dann doch mehr Support durch Deinen Dozenten kommen sollte - um so besser.
  4. @Markus Jung Da meine Frage oben noch aussteht, wollte ich mich an der Stelle erkundigen, ob es zu einer möglichen AACSB-Akkreditierung schon eine aktuelle Information vorliegt.
  5. Hallo zusammen, wie im August versprochen, kommt das heutige Update wieder etwas früher - wohlwissend, dass sich seitdem (immer noch...) nicht allzu viel getan hat und dieser Eintrag entsprechend kurz ausfällt 😅 Hier im Norden hat zu Monatsbeginn der zweite Laufbahnlehrgang begonnen, der nach den vorangehenden Quartal einen völlig anderen Schwerpunkt setzt und gegenüber meinem Tagesgeschäft einen umfassenden Blick über den eigenen Tellerrand bedeutet. Die Ausbildung ist bislang wirklich Spitzenklasse - und ich sehe es als großes Privileg an, ein qualitativ so hochwertiges Management-Training zu absolvieren (hier gibt es einen kleinen Überblick dazu). Weil dieses Training arbeits- und zeitaufwendig ist (zumindest, wenn man es vernünftig machen möchte), sind die zeitlichen Kapazitäten gegenüber der letzten Monate nochmals eingeschränkt. Umso öfter musste ich zuletzt an Methoden wie bspw. die 5-Minuten-Methode aus dem How-To-Fernstudium Wanderexemplar denken, die nun umso intensiver genutzt werden müssen. Ich denke, nach diesem Blogeintrag werde ich genau diese Methode auch nutzen, damit ich morgen meinem Wissenschafts-Ich ruhigen Gewissens in den Spiegel schauen kann 😉 Bei allen Durchhalteparolen zur mühseligen Fleißarbeit kann ich jedoch einen wichtigen Meilenstein verkünden: Ich habe Teil 1 der Primärdatenerhebung abgeschlossen! In Zahlen heißt dies nach Bereinigung: 80:04:29 Std Audioaufnahmen auf 4,399 GB und 1369 Seiten vorverarbeitete Transkripte. Die Diskrepanz zwischen dem Zwischenstand von Juni diesen Jahres (rd. 1700 Seiten Roh-Transkript bis dahin) kam übrigens durch die fehlerhafte Erkennung von f4x zustande, sodass die Transkripte mitunter extrem in die Länge gezogen wurden und einige Dateien bei weit über den im Schnitt 25-30 Seiten landeten. Das sah dann über diverse Scroll-Verläufe so aus (Textinhalt unkenntlich gemacht): Bis zum Schluss hatte ich drei potentielle Probanden ausstehen, die nach meinem ersten Aufruf im April Interesse an der Erhebung angemeldet, aber nicht mehr weiter reagiert hatten, sodass ich hier einen Schlussstrich gezogen habe. Das ist zwar schade, aber andererseits sollte ich jetzt endgültig genug Input für das weitere Vorgehen haben. In diesem Sinne kommt auch hier wieder die obligatorische Parole: Weiter geht es mit der Transkription!☕ Cheers, Martin
  6. Könnte jemand vielleicht ein Update zur "Reisekarte" hinter dem Titelcover des Exemplars machen? Mich würde es ja schon sehr interessieren, wie sie sich mittlerweile gefüllt hat 😊
  7. Danke für den Hinweis, @Markus Jung! Spannendes Interview mit ebenso spannenden Perspektiven für die Zukunft - leider konnte ich aufgrund von beruflichen Verpflichtungen nicht live dabei sein.
  8. Nachdem ich beide Studienmodi hinter mir habe und das Vorurteil "an der privaten Fern-FH tauschst du Geld gegen Abschluss" nur zu gut kenne (inklusive einiger ganz spezieller Spezialisten), kann ich den Standpunkt von @DerLenny nur unterstreichen und mich @Vica anschließen: Die Frage weist meiner Ansicht nach auf den (leider immer noch weit verbreiteten) Standesdünkel in der akademischen Welt hin - ergo: Universität top, (Fern-)FH flopp. Natürlich: Schwarze Schafe findet man überall. Nichtsdestotrotz bin ich der Überzeugung, dass die absolute Mehrheit aller Hochschulen inkl. des dortigen Personals eine hervorragende Arbeit leistet und sie ihre Studierenden gut für das zukünftige Berufsleben vorbereitet. Insofern sind pauschalisierte Aussagen über Menschen, die ihr Studium nicht an einer klassischen Präsenzhochschule gemacht haben, genau so deplatziert wie übermäßiges Elitedenken an Spitzenuniversitäten. Dass es selbst in den absoluten Elitehochschulen dieser Welt allerlei Klüngel und Fehlverhalten gibt, haben wir bspw. jüngst an der Stanford University gesehen. Daher plädiere ich zu dem Thema auch immer wieder, weniger auf (vermeintlich) goldene Titelletter in der Vita von Bewerbenden oder Kolleg*innen zu schauen, und mehr auf ihre tatsächliche Performance im Job achten. An einer Top-Hochschule gewesen zu sein, mag zwar nice sein - aber kein Eins-mit-Sternchen-Blingbling-Triple-Degree dieser Welt hilft einem weiter, wenn man keine PS auf die Straße bringt.
  9. Mit f4x benutze ich bereits eine automatische Transkriptionssoftware (siehe auch meinen Beitrag für Juli '23). Neben inhaltlichen Anpassungen (z.B. Fachbegriffe und Abkürzungen im Themenumfeld) stehe ich vor der Herausforderung, das gesprochene Wort in grammatikalisch und orthografisch korrekte Sätze zu überführen, weil die Interviewees ihre Transkripte für eine Gegenprüfung erhalten. Trotz allen Supports durch das Tool ist und bleibt dies eine mühselige Sisyphos-Arbeit, auf die man nach einem 10-12 Stunden-Tag im Dienst nur noch eingeschränkt motiviert ist 😅
  10. Hallo zusammen, morgen endet der August - und wie beim letzten Mal auch verfasse ich dieses Monats-Update wieder kurz vor von knapp. Ich gelobe Besserung, aber machen wir uns nichts vor: versprechen kann ich es nicht. 😅 Auf beruflicher Seite neigt sich der erste Lehrgang in Hamburg Ende zu, kommenden Mittwoch geht die Zeit im Norden nahtlos in den zweiten Laufbahnlehrgang über. Auch nach der Sommerpause ging es ohne Prüfungsdruck, aber dennoch mit hoher Schlagzahl weiter. Neben einigen administrativen Dingen macht in dieser Woche eine Reihe von Fachvorträgen den Abschluss, die in die Kategorie "Zurücklehnen, genießen und mitarbeiten auf Sparflamme" fallen. 🤓 An der Promotions-Baustelle hat sich derweil - gefühlt - nur wenig getan. Die Transkriptionen ziehen sich wie im Juli weiter sehr lang, beinahe schon quälend. Jedoch merke ich, dass ich allmählich Routine in dieser Fleißarbeit sammle und es (wenn auch nur in sehr kleinen Schritten) vorangeht. Ohne in Euphorie auszubrechen: Das ist immerhin schon mal was!). Zudem habe ich von zwei noch ausstehenden Nachzügler*innen ein Interview in der vergangenen Woche durchgeführt. Ich sage euch, eine Befragung zwischen 18:00 und 20:00 Uhr via Videokonferenz durchzuführen, wenn auf der Gegenseite das Abendessen gekocht wird, die Kinder Hilfe bei den Hausaufgaben brauchen und der Hund ebenfalls quengelt, war wirklich eine Erfahrung! Umso dankbarer bin ich dieser Probandin, dass sie trotz allem Zeit dafür gefunden hat. Mir graut es jedoch schon vor der Qualität der Tonaufnahme und der Transkription 🥲 Eines muss ich an der Stelle mal loswerden: Auch insgesamt bin ich sehr dankbar für meine Proband*innen, dass sie so zahlreich und bereitwillig an der Erhebung teilgenommen haben bzw. noch teilnehmen. Immerhin reden wir von 45 Personen aus hochspezialisierten Arbeitsfeldern meiner Fachdomäne, die sich "mal so eben" zwei bis drei Stunden Zeit für dieses Thema genommen haben bzw. noch nehmen. Gegenüber anderen Promovierenden, die ihr Proband*innenkollektiv kaum zusammenbekommen und die versuchen, die nötigen Leute teils über Monate in z.B. sozialen Netzwerken zu rekrutieren, habe ich (bei allem Aufwand zu Beginn der Erhebung) fast schon paradiesische Zustände. An der Stelle (und später auch in der Danksagung, wenn es so weit ist) kann ich einfach nur demütig "Danke!" sagen.✌️ Auch die kommende Zeit wird ganz im Zeichen der Fleißarbeit stehen. Insofern kann ich schon jetzt und ohne Blick in die Glaskugel sagen: Bis zum nächsten Mal wird sich weiterhin inhaltlich nicht viel tun. Macht aber nichts, denn auch solche Phasen gehören zu so einem Promotionsvorhaben einfach dazu! In dem Sinne, Cheers! Martin
  11. Das Angebot verstehe ich nicht. Ohne den Kolleg*innen der Euro-FH zu nahe treten zu wollen und wohlwissend, dass jede Hochschule der Klett-Gruppe (bis zu einem gewissen Grad) autark ist: Warum hat man sich bewusst dazu entschieden, im Kern-Geschäft einer Schwester-Hochschule zu fischen? Hier stelle ich mir unmittelbar zwei Fragen: Was ist das Differenzierungsmerkmal dieses Studienangebots gegenüber den Kolleg*innen der WBH? und Wie will man verhindern, dass sich beide Angebote auf dem Fernstudienmarkt gegenseitig kanibalisieren? Vielleicht kannst Du ja, @Markus Jung, in einem kommenden Interview herausfinden, was es damit auf sich hat. Dass man an der Schnittstelle in andere Themenbereiche Angebote schafft (das Thema hatten wir bereits am Beispiel des Studiengangs Digital Health Management mit der APOLLON Hochschule), die einen anderen Schwerpunkt als verwandte Studiengänge (hier dann: Medizinische Informatik an der WBH) bilden und die unterm Strich andere Zielgruppen adressiert, leuchtet mir ein. Aber als wirtschaftswissenschaftliche Hochschule so eindeutig im Kerngeschäft der technischen Schwester-Hochschule zu wildern und ihr möglicherweise damit das Wasser abzugraben, erschließt sich mir nicht. Vielleicht übersehe ich hier etwas Grundlegendes? Cheers, Martin
  12. Gibt es denn schon Ansätze, ab wann und mit wie viel Aufwand man sich hier beteiligen soll? Ich steuere meine 2 Cent gerne dazu, bin jedoch noch bis Jahresende zeitlich stark eingeschränkt.
  13. Many thanks @Business Science Institute for your input, I appreciate this statement. @svennobereit: Wie Prof. Kalika ausgeführt hat, empfehle ich eine Nachfrage per Mail bei jeweils zuständigen Kultusministerium. Sollte hier kein Feedback erfolgen, schlage ich vor, die Anfrage beim Sekretariat der KMK Konferenz zu wiederholen - auf diesem Weg habe ich mich auch an anderer Stelle über die Führbarkeit ausländischer Abschlüsse (hier: Britischer PhD) informiert. Nachbrenner: Eine andere Option für eine verlässliche Information wäre eine juristische Perspektive. Vielleicht haben ja @Markus Jung oder @KanzlerCoaching hierzu einen verlässlichen Kontakt, über den man sich informieren kann.
  14. Der Klassiker, publish or perish. Das sagt zwar nichts über die akademische Lehrqualität (die eine Seite des Humboldt'schen Ideals), aber wer relevante Forschung leisten möchte, muss mittel- und langfristig up-to-date bleiben und darf nicht in der Vergangenheit arbeiten (die andere Seite des Ideals). Ganz einfach: Weil auch wissenschaftliche Verlage ein sehr lukratives Geschäft sind (man brauche sich nur mal bspw. mit bspw. den Preisstrukturen von Elsevier oder NDPI auseinandersetzen). Die großen Verlage sind auch diejnigen, die über die Historie hinweg Reichweite gesammelt haben und damit für einen Großteil der Community zugänglich sind. Für solch eine Reichweite braucht es Ressourcen und die könnte eine Community-basierte Publikationsplattform nicht bieten. Die Vorstellung wäre natürlich großartig, ist aber meines Erachtens nach nicht (auf absehbare Zeit) realisierbar. Zudem muss man sich auch immer fragen: Warum sollten Wissenschaftler*innen nur von Luft, Liebe und akademischer Reputation leben? Lehr- und Forschungspersonal darf vielfach Reviewer-Tätigkeiten wahrnehmen, nebenher noch in der Hochschulverwaltung mitwirken (--> akademische Selbstverwaltung) und darf auch ansonsten (abgesehen von zumeist bescheidenen E13/E14-Gehältern) vieles unentgeltlich leisten - mit der Begründung "weil es schon immer so war und man ja noch was werden möchte". Woher soll die Community das Geld zusätzlich ziehen, aus eigener Kraft noch so eine aufwändige Publikationsplattform in einem globalen Netzwerk zum Nulltarif aufzubauen? Auch in der Wissenschaft möchte man irgendwann mit der eigenen Arbeit Geld verdienen.
  15. Nachbrenner: Herr Danisch mag vielleicht ein kompetenter IT-Sicherheitsmensch sein, sein Menschenbild (Stichwörter: Anti-Feminismus, diverser Verschwörungs-Schwurbel, Russland-Fan par excellence und co.) machen ihn jedoch (meiner persönlichen Meinung nach) zu einer keineswegs integren Person. Insofern ist er meiner Ansicht nach wirklich kein gutes Beispiel für wissenschaftliche Integrität. Das ganze Auftreten dieser Person trägt insofern auch nicht unbedingt zur Glaubwürdigkeit seiner Abhandlungen außerhalb seines Fachgebiets bei.
  16. Das schöne an der Scientific Community ist, dass sie selbstreinigend ist: Wer ernsthaft wissenschaftlich arbeitet und publiziert, muss sich der Kritik Externer stellen und wird auf diese Weise kritisch gewürdigt. Wissenschaftliches Fehlverhalten wird (wenn auch oftmals erst Jahre später) in relevanten Themen zuverlässig aufgedeckt, wie man in der Vergangenheit anhand der "üblichen Verdächtigen" wie bspw. VroniPlag und anderen investigativen Plattformen sieht. Insofern sehe ich im Gesamtsystem Wissenschaft erst einmal keinen Strukturfehler. Womit die Scientific Community aber immer wieder konfrontiert sein wird, ist der gute alte Faktor Mensch: Manche deuten ihre Forschungsdaten zu einem opportunen Ergebnis um, manche manipulieren ihre Forschungsdaten und manche wiederum denken sich ihre Forschungsdaten in Gänze aus, damit es passt. Wiederum andere arbeiten methodisch unsauber, machen sich einen schlanken Fuß und manch eine*r versucht, eine eigene wissenschaftliche Leistung in Form von Ghostwritern zu outsourcen. Dazu kommen die bekannten Missstände "akademischer Knechtschaft" im deutschsprachigen Raum, bei denen oftmals (nicht pauschal überall, aber meiner persönlichen Erfahrung nach viel zu oft) Fleißbienchen im Hintergrund die harte Arbeit erledigen und andere diese Arbeit als die eigene ausgeben, um sich damit in die Sonne zu stellen. Über politische bis wirtschaftliche Einflussnahme auf wissenschaftliche Ergebnisse will ich nicht erst sprechen. Ja, diese Missstände gibt es. Und aus diesem Grund bin ich auch bspw. ein überzeugter Kritiker der klassischen Lehrstuhl-Strukturen, die sich im deutschsprachigen Raum bis heute halten (Stichwort "Lokalfürsten"). Jedoch darf man nicht vergessen, dass die überragende Mehrheit in der deutschsprachigen Scientific Community tagtäglich eine hervorragende Arbeit leistet und sich weltweit in vielen Disziplinen zur Oberklasse zählen darf. Ganz nach dem Motto "Karma is a b****" wird wissenschaftliches Fehlverhalten meistens zuverlässig aufgedeckt und der bzw. die Delinquent*in darf mit den entsprechenden Konsequenzen leben. Scharlatanen, Selbstdarstellern und Zauderern (ich verzichte aus Lesbarkeitsgründen bewusst aufs Gendern) wird damit zuverlässig entgegen gewirkt - und ab einem gewissen Punkt wird dieses Klientel eben nicht mehr als seriös gesehen. Insofern kann ich nur sagen: Ja, wir werden das Thema - so lange Menschen opportunistisch handeln und Fehler begehen - nie los werden. Jede forschende Person hat es aber selbst in der Hand, einen Beitrag zum großen Ganzen zu leisten und wissenschaftlichen schwarzen Schafen mit kritischem Blick, Beharrlichkeit und Seriosität zu begegnen.
  17. Update: Wie mir das Prüfungsamt mitgeteilt hat, ist eine erneute Ausstellung der Urkunde mit neuem Corporate Design nicht möglich. Das finde ich aus o.g. Gründen schade, allerdings habe ich auch aktuell weder die Zeit, noch die Muße, um da weiter zu bohren. Vielleicht erreichst Du ja noch etwas @SebastianL?
  18. Puh, da bin ich kaum ein paar Tage anderweitig gebunden, kaum komme ich nicht mehr hinterher in diesem Thread 😅 Weil es die formale Abkommenslage zum einen genau so hergibt. Curucao gehört nicht zu den Unterzeichner-Staaten der Lissabon-Konvention und ist auch nicht Mitglied des European Higher Education Area. Die im jeweiligen nationalen Recht umzusetzende Beweislastumkehr ausländischer Hochschulen in Hinblick auf die gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen gilt für die GHU nicht, d.h. der/ die Absolvent*in darf sich z.B. in Deutschland im Zweifelsfall eine Zeugnisbewertung durch die KMK ausstellen lassen, in der die Vergleichbarkeit des Abschlusses mit einem inländischen Abschluss bescheinigt wird. Die AQAS-Akkreditierung der Studiengänge mag hier ein Instrument sein, um deren Kredibilität zu steigern - ändert jedoch nichts an dem Status als Drittland außerhalb der EHEA und damit außerhalb des Bologna-Raums. Damit sind die Studiengänge aus dieser administrativ-juristischen Sicht gesetzlich weder automatisch gleichgestellt, noch anerkannt. Zum anderen sprechen auch diverse "softe" Faktoren dagegen. Die GHU ist nicht bei anabin gelistet (was ein deutlicher, wenn auch nicht abschließender Indikator ist, der bereits früher im Thread angesprochen wurde), hat fünf Jahre nach der Gründung keine 100 wissenschaftlichen Publikationen gelistet, auf einschlägigen Karrierenetzwerken (z.B. hier) ist die Anzahl der Absolvent*innen mit bedeutendem Impact in Theorie und Praxis allenfalls marginal und in keinem größeren nationalem oder internationalen Ranking (nicht bei CME, Edurank, THE, Financial Times oder sonstige) ist sie vertreten. Auch auf Community-Portalen wie fernstudiumcheck.de oder fernstudium-direkt.de ist die GHU nicht vertreten. Der Wegfall der Nostrifikationspflicht ausländischer Hochschulgrade in 2001 und die Übergabe in die Eigenverantwortung der gradinhabenden Person haben nichts mit der formellen, noch mit der nicht-formellen Anerkennung ausländischer Hochschulabschlüsse hierzulande zu tun. Die Führbarkeit akademischer Grade hat - abgesehen von der rechtlichen Komponente im jeweiligen Land - hierzulande zunächst keine Bedeutung für die hiesige Anerkennung im Sinne von Renommée oder Vergleichbarkeit mit inländischen Abschlüssen. Ich gebe Ihnen zunächst Recht, dass bspw. die Führung eines Dr.-Grades hier in Deutschland ein mindestens diskussionswürdiges Privileg ist, das meiner Ansicht nach ein Relikt aus früheren Zeiten ist. Ihre obige Aussage werte ich jedoch als spannend, nachdem ausgerechnet das Klientel der KMUAkademie, dessen strukturelle Nähe zur GHU offensichtlich ist, vor Abschlüssen tragenden Personen förmlich explodiert. Da ist man in Deutschland im Verhältnis deutlich bescheidener. Nichts für ungut, aber diese Aussage erachte ich als wirklich arrogant. Bei allen Herausforderungen eines hiesigen Promotionsvorhabens für Berufstätige ist ein Doktorgrad einer deutschen Universität (in aller Regel, Ausnahmen bestätigen diese bekanntlich) ein unmissverständlicher Nachweis für die Fähigkeit zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten - und aufgrund der regelmäßigen Einbindung in den Präsenzkontext einer Hochschule mit Forschung, Lehre und Administration auch darüber hinaus. Abseits des Dr. med. wäre mir auch nicht bekannt, dass es im internationalen Forschungskontext strukturelle Probleme mit der Anerkennung einer deutschen Promotion gegenüber einem angelsächsischen PhD gäbe - wobei beide Abschlüsse aus unterschiedlichen Systemen kommen. Der PhD ist verschulter, angeleiteter und damit auch besser kompatibler mit einer Berufstätigkeit - die deutsche Durchschnitts-Promotion ist demgegenüber unstrukturiert und traditionell für ein Vollzeitformat vor Ort an einem Lehrstuhl konzipiert. Das macht die Abschlüsse qualitativ nicht besser oder schlechter, sondern den Weg zum Abschluss unterschiedlich. Nicht mehr und nicht weniger. Insofern halte ich es für verfehlt, so verallgemeinert ein Qualitätsdelta deutscher Promotionen darzustellen. Uff, erzählen Sie das mal einem Prüfungsausschuss der TU9. Ich garantiere Ihnen, dass ein Dr.rer.nat. der TUM beim Gros der hiesigen Personalabteilungen mehr wiegt als der PhD der GHU. International in der Regel vermutlich auch. Hier kann ich direkt Aufklärungsarbeit leisten. Nachdem ich mich initial in 2020 dazu schlau gemacht habe, habe ich am 11.01.2021 folgende Rückmeldung von der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen im KMK-Sekretariat bekommen: Ich gebe Ihnen Recht, die Beschlusslage und die Informationsseiten der KMK mögen hier vielleicht nicht so eineindeutig sein, wie es wünschenswert wäre. Die o.g. Rückmeldung des KMK-Sekretariat ist meines Erachtens nach jedoch unmissverständlich. Cheers!
  19. Vielen Dank @ReneBene für das Update - diese Akkreditierung war mir bis dato nicht bekannt. Umso mehr freut es mich, dass die MU mit der KMUAkademie mittlerweile diesen Schritt gegangen ist 👍
  20. Vielen Dank @mgertler für Ihre Ausführungen. Das ist natürlich ärgerlich für den von Ihnen genannten DBA-Kandidaten gewesen, glücklicherweise hat sich dies mittlerweile geklärt. Lassen Sie uns aber nun zu dem eigentlichen Thema zurückkommen. Es mag inhaltlich grundsätzlich stimmen, dass eine Zertifizierung vergleichbare Verfahren wie eine Akkreditierung durchläuft. Jedoch ändert dies nichts daran, dass die Promotionsprogramme der GHU formal nicht in Deutschland akkreditiert, sondern (anteilig für den DBA zusammen mit der KMU/ MU) lediglich zertifiziert sind. Da sich die GHU aufgrund der Verortung in der Karibik zudem nicht im Bologna-Raum befindet, ist deren PhD-Programm zudem gegenüber hiesigen Abschlüssen auf der dritten Ebene des Bologna-Systems formal nicht anerkannt oder gar gleichgestellt. Auch hat die GHU die Möglichkeit einer Programmakkreditierung für Promotionsprogramme (siehe hier am Beispiel der AQAS) meines Erachtens nach bislang nicht in Anspruch genommen. Nicht falsch verstehen: Ich sage nicht, dass das PhD-Programm von vornerein keine wissenschaftliche Qualität hat - dies hängt sicherlich von den handelnden Personen ab und wird sich mit der Zeit anhand bspw. von Publikationen und erfolgreichen Absolvent*innen zeigen. Unter formalen Gesichtspunkten und für den Standort Deutschland erfüllt es jedoch nicht die Voraussetzungen für eine äquivalente Anerkennung zur dritten Stufe des Bologna-Systems - hier helfen auch keine Zertifizierungen und Labels von internationalen Agenturen ohne rechtliche Verbindlichkeit auf nationaler Ebene. Auch was die Führung des Abschlusses (in Deutschland - und die absolute Mehrheit dieser Community kommt nun mal aus Deutschland) angeht, ist dieser nicht mit Abschlüssen von ausländischen Universitäten mit begünstigenden Regelungen gleichzusetzen. Dass Sie in Ihrem Video den Vergleich mit britischen (Elite-)Universitäten gezogen haben und sich im Anschluss auf die (veraltete) Vorgabe eines einzigen Bundeslandes beziehen, erachte ich an der Stelle daher als diskutabel. Hier hätte ich mir eine aktuelle Darstellung gewünscht, um ein richtiges Bild zu zeichnen. Diese Aussage ist nicht richtig. Die Kolleg*innen der afw Bad Harzburg bieten ebenfalls ein vollständig als Fernstudium angelegtes Promotionsprogramm in deutscher Sprache. Und da die UNIBIT in Sofia als staatliche Universität im EU-Ausland angesiedelt ist, erfüllt dieses Programm gegenüber dem der GHU die formalen Aspekte zur Anerkennung und Führbarkeit, über die weiter oben geschrieben wurde.
  21. Der DBA der MU bei der KMU ist explizit nicht akkreditiert, sondern nur zertifiziert. Das ist ein nicht unerheblicher Unterschied. Kann sie formal nicht, weil sie als nicht-europäische Akkreditierungsagentur außerhalb des Bologna-Raums nicht die rechtlichen Voraussetzungen dafür mitbringt. Da hilft auch kein Labeling über irgendwelche Netzwerke. Im übrigen hat eine AQAS Akkreditierung in Afrika oder Asien deswegen auch für einen asiatischen oder afrikanischen Studiengang de facto keinen Wert, weil die AQAS keine Akkreditierung nach dem jeweiligen Landesrecht ersetzen kann. Das ist falsch. § 69 Abs 5 HG des Landes NRW sagt da eindeutig etwas anderes und verweist auf die begünstigenden Regelungen der KMK. Jedes andere Hochschulgesetz in Deutschland (z.B. Art 68 Abs. 4 Satz 4 BayHSchG oder § 10 Abs. 4 NHG) verweist im übrigen auch (mit geringfügigen formulatorischen Unterschieden) auf genau diese begünstigenden Regelungen. Mit einem britischen PhD, DBI oder DBA (und um die Abschlüsse geht es gerade ausschließlich - für Bachelor- und Mastergrade gilt in der Tat seit dem Brexit der Herkunftszusatz) kann ich in jedem Bundesland Deutschlands diese Grade ohne Herkunftszusatz in der Kurzform wahlweise hinter oder vor dem Namen führen. Ich zitiere: Die KMK ist eine Zusammenziehung der dazu ermächtigten Vertretungen der Bildungsressorts auf Landesebene und trifft für ebenjene gemeinsame Entscheidungen. Dass diese Regelungen also kurzerhand irgendwo aufgehoben werden, wäre mehr als abwegig.
  22. Vorwort @Markus Jung: Ich empfehle das Thema mit diesem und diesem Beitrag zusammenzuführen, weil inhaltlich genau das gleiche Thema - nur zu unterschiedlichen Anbietern - behandelt wird. Was die POBS angeht: Diese bietet ihr PhD Programm mit der BUEM in Bratislava an. Diese ist eine staatliche Uni in der Slowakei, das Programm ist der dritten Bologna-Ebene zugeordnet und damit ein vollwertiges Promotionsprogramm, mit dem man formal den Doktorgrad in Deutschland auch vor dem Namen tragen darf. Meiner persönlichen Einschätzung nach (siehe z.B. Forschungs-Output der BUEM, oder auch internationale Rankings wie bspw. bei Edurank) handelt es sich ähnlich wie bei dem Programm der UNIBIT über eine effiziente Möglichkeit, bei dem weniger die wissenschaftliche Qualität, denn eher die Titelletter im Vordergrund stehen. Die Publikationsleistung lässt zumindest erahnen, dass das Forschungsniveau der Hochschule im nationalen und internationalen Vergleich nicht sonderlich hoch ist. Unterm Strich also für das formale Ziel eines führbaren Doktorgrads in Deutschland geeignet - aber falls Dir wissenschaftlicher Anspruch und die etwaige Nutzbarkeit im akademischen Umfeld wichtig sind, gibt es u.U. bessere Optionen.
  23. Es würde mich ja sehr interessieren, was @mgertler dazu sagt. Im Video wird u.a. ab ca. Minute 37 auf die Führbarkeit des Abschlusses und im weiteren auf die QS eingegangen. Meine persönlichen 2cent hierzu: Anguilla und Curucao sind britische Überseegebiete und autonom regiert. Sie gehören damit nicht zum UK, sind also nicht Teil des EWR- und auch nicht Teil des Bologna-Raums. Die AQAS-Akkreditierung, von der im Video gesprochen wird, trifft nicht auf den dort angebotenen PhD, über den im Video-Verlauf dediziert gesprochen wird, sondern lediglich auf die Bachelor- und Masterstudiengänge zu. Der DBA-Studiengang ist der das o.g. Doktoratsprogramm der KMUAkademie. Auf dessen rechtlichen Status wurde bereits weiter oben eingegangen. Der PhD hingegen (und um den geht es im Schwerpunkt) ist durch die AAC aus Curucao akkreditiert. Da diese Akkreditierung nicht aus dem Bologna-Raum stammt, wird hiermit auch keine automatische Gleichwertigkeit gegenüber einer Akkreditierung bspw. aus Deutschland erzielt. Die GHU ist bislang nicht auf Anabin gelistet. Gemäß HELB Anguilla wurde die Lizenz als private Hochschule erst im August '22 erteilt (wird im Video zwischenzeitlich aufgelegt). Interessanterweise ist der "Rector Magnificus" gleichzeitig Aufsichtsrat bei der KMUAkademie (dort jedoch ohne Prof.-Titel). In dem Video werden die begünstigenden Regelungen der KMK in Deutschland u.a. für britische, aber auch andere ausländische Universitäten nicht erwähnt. Einen PhD- oder DBA-Abschluss aus dem UK darf man auch weiterhin sehr wohl wahlweise als solchen (PhD, DBA, DBI usw.) oder als Dr. vor dem Namen ohne Herkunftszusatz in Deutschland tragen. Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich das Werbevideo der GHU mindestens diskutabel finde und im schlimmsten Fall als irreführend werte. In dem Video wird suggeriert, dass deren PhD-Abschluss die gleiche Anerkennung wie bspw. ein Abschluss einer britischen Uni hat. Das ist jedoch sachlich schlichtweg falsch - in mehrfacher Hinsicht. Sorry, aber das erscheint mir alles nicht sonderlich seriös.
  24. Wenn es in jedem Fall deutschsprachig sein muss, schau dir mal die Promotionsprogramme direkt an der KMUAkademie (-> zusammen mit der Middlesex University London), alternativ die PhD Programme an der FOM mit der Universität in Sopron und an der afw Bad Harzburg mit der UNIBIT Sofia an. Ich selbst habe meine Meinung zu der wissenschaftlichen Qualität dieser Programme - aber wenn es Dir nicht um wissenschaftlichen Output, sondern eine möglichst effiziente Option für die beiden Titelletter "Dr." als Karrierebooster im Job geht, wären dies (nicht ganz günstige) Alternativen.
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