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Fernstudienakademie

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Blogbeiträge von Fernstudienakademie

  1. Fernstudienakademie
    Buchhändler lieben gemeinhin ihren Job und sie finden es toll, ihren Kunden bei deren Weihnachtseinkäufen beratend (und natürlich verkaufend!) zur Seite zu stehen. Schließlich ist das Weihnachtsgeschäft ja auch die umsatzstärkste Zeit im Jahr.

    Die Vorweihnachtszeit ist für den Einzelhandel die umsatzstärkste und gleichzeitig stressigste Zeit im Jahr

    Deshalb habe ich meine Buchhändler-Schwester mal gefragt, welche Top-Ärgernisse es im Vorweihnachtsgeschäft für Buchhändler gibt. Vielleicht hilft diese Liste ja dabei, ein wenig Verständnis für die Mitarbeiter im Einzelhandel zu entwickeln, die im Weihnachtsgeschäft oft alles geben...

    Top 5 der BuchhändlerInnen-Ärgernisse

    1. Es gab da mal ein Buch...

    Sehr beliebt sind Kunden, die ein ganz bestimmtes Buch vorbestellen wollen, aber leider weder eine Ahnung davon haben, wer es geschrieben hat, noch worum es in dem Buch geht, und natürlich schon gar nicht, wie der genaue Titel lautet oder in welchem Verlag das Buch erschienen ist.

    Typische Bestellfrage: „Frau G., ich hab da neulich von einem Buch gehört, da ging es um eine Liebesgeschichte. Der Einband war, glaube ich, rot. Oder doch blau? Ich weiß es nicht mehr, aber meine Freundin Annegret war total von diesem Buch begeistert!“

    2. Ist das vorbestellte Buch auch wirklich da...?

    Richtig schön ist es auch, wenn ein Kunde ein Buch vorbestellt, später noch drei mal telefonisch nachfragt, ob es denn nun auch wirklich im Laden angekommen sei – und es dann niemals abholt. So füllen sich dann die Vorbestellregale der Buchhandlung aufs Allerfeinste mit „Leichen“, bis der Laden irgendwann aus allen Nähten platzt.

    3. Für wen war das Buch denn jetzt noch?

    Sehr schön ist auch immer wieder folgende Situation: Frau XY macht Weihnachsteinkäufe – richtig viele schöne Bücher. Bestimmt 20. Die sollen auch allesamt (natürlich einzeln) eingepackt werden, was die Buchhändlerin auch sehr gerne tut, selbst wenn sich hinter Frau XY schon eine Schlange ungeduldiger Kunden bildet. Alles kein Problem.

    Das Problem fängt erst dann an, wenn Frau XY beim Einpacken nicht so genau aufgepasst hat, welches Buch denn nun für Antje, Berta, Christoph oder Dieter sein sollte. Und weil sie inzwischen durch den vorweihnachtlichen Stress so richtig durcheinander gekommen ist, wird die liebenswürdige Buchhändlerin gebeten, doch „einfach noch einmal alle Bücher auszupacken“, damit Frau XY doch noch eben gucken kann, für wen das liebevoll ausgesuchte Geschenk denn eigentlich sein sollte. Danach geht’s natürlich (!) gleich wieder ans formschöne Einpacken, während die Schlange hinter Frau XY schon bis zur Eingangstüre reicht. So etwas macht richtig Laune!

    4. „Ihr Einpackpapier ist ja potthässlich!“

    Buchhändler packen die bei ihnen gekauften Bücher sehr gerne und natürlich auch kostenlos ein. Das ist einfach ein Zusatzservice, der sein muss. Ärgerlich wird es aber dann, wenn keines der vorgehaltenen drei Papierdesigns dem Kunden gefallen mag.

    Da wäre es ja nun eine Option, wenn der jeweilige Kunde nicht lange herumnörgelte und seine Bücher – wie die meisten anderen seiner Geschenke ja auch – im selbstausgesuchten Papier zu Hause einpacken würde. Leider ziehen es manche Kunden vor, die Bücher trotzdem in einem der vorrätigen Papiere einwickeln zu lassen, allerdings nicht ohne durch den Laden zu grölen: „Nee, sind Ihre Papiere alle potthässlich!“

    5. „Ja, dann weiß ich ja Bescheid!“

    Die wirklichen Lieblinge des inhabergeführten Buchhandels sind wohl die Kunden, die sich stundenlang und intensiv vom meist ja wirklich gut geschulten Fachpersonal beraten lassen, um dann mit den Worten: „Ja, dann weiß ich ja jetzt Bescheid!“ aus dem Laden eilen. Und man weiß genau, dass sie die entsprechenden Bücher dann doch bei Thalia oder Amazon kaufen werden.

    Vielleicht gibt es hier ja noch mehr Menschen, die im Einzelhandel arbeiten? Was sind Eure Top-Ärgernisse? Aber natürlich auch die andere Frage: Was ärgert Euch als Kunde im Vorweihnachtsstress am meisten?

    Anne Oppermann
  2. Fernstudienakademie
    Es gibt ja – gerade im großen Themenbereich „Gesundheit“ – jede Menge Sach- und Ratgeberbücher, die von Betroffenen verfasst sind.

    Betroffenen wissen, wovon sie reden

    Das hat (aus Lesersicht) manche Vorteile:


    Die Betroffenen wissen wirklich, wovon sie reden.
    Sie haben ihre individuellen Erfahrungen (z.B. von besonderen Therapien) gemacht und können diese an die Leser weitergeben.
    Sie haben sich das nötige Fachwissen, um mit den Ärzten und Therapeuten „auf Augenhöhe“ reden zu können, selbst erarbeitet und können in vielen Fällen ihr Wissen auch an Menschen ohne entsprechende Vorkenntnisse in einfachen und verständlichen Worten weiter geben.



    Sind die Betroffenen vielleicht schon zu „nah“ am Thema?

    Diesen Vorteilen stehen aber nun auch einige (mögliche) Nachteile entgegen:


    Mancher Betroffene sieht in „seinem“ Umgang mit der Krankheit den einzig richtigen Weg und lässt u.U. andere Ansätze zur Behandlung nicht mehr gelten.
    Ein Betroffener hat sich zwar enorm in „sein Thema“ hereingearbeitet, aber trotzdem fehlt ihm (im Normalfall) die notwendige medizinische Ausbildung und der Zugang zu Literatur bzw. zu neueren Studien zum Thema, um auch aktuelle Behandlungsansätze richtig einordnen zu können.



    Finger weg von „Betroffenen-Büchern“? Nein, nicht unbedingt!

    Sollte man dann (als Leser) am besten die Finger von derartigen Ratgeberbüchern lassen, die von Betroffenen geschrieben wurden? Nein, das finde ich nicht! Diese Bücher stellen oft eine enorme Unterstützung dar für Menschen, die vielleicht mit derselben Krankheit leben: Hier spricht jemand ihre Sprache, hier kennt jemand ihre Sorgen und Nöte und hier bietet jemand Unterstützung an.

    Solche Bücher können wirklich wertvoll sein. Aber: Man muss sich schon klar machen, dass die Inhalte einer peniblen fachlichen Überprüfung nicht immer Stand halten.

    Zusammenarbeit als Lösung?

    Meines Erachtens sollte der Weg dahin gehen, dass Ärzte und Therapeuten gemeinsam mit Betroffenen ein solches Buchprojekt schultern: So ist (einigermaßen) gewährleistet, dass auf der einen Seite die Inhalte „fachlich richtig“ sind und dass man auf der anderen Seite auch tatsächlich die Sprache der Betroffenen spricht.

    Auch ein (medizinisch) vorgebildetes Lektorat kann hier angebracht sein: So gehen die Buchinhalte durch die Hände von verschiedenen Fachleuten, die überprüfen, dass alles seine Richtigkeit hat.

    Allerdings findet sich in fast allen medizinischen Ratgebern ja sowieso der Hinweis, dass das Buch auf keinen Fall eine ärztliche Diagnose und Therapie ersetzen kann: Eine Haftung wird also weder von den Autoren noch vom Verlag übernommen.

    Anne Oppermann

    P.S.: Was haltet Ihr von solchen „Betroffenen-Büchern“? Wertvoller Input oder „Bücher, die die Welt nicht braucht“?
  3. Fernstudienakademie
    Wer Autor werden will, muss gerne und viel lesen!

    Das hört sich zunächst einmal nach einer echten Binsenweisheit an, aber ich glaube, in diesem Fernlehrgang der Fernstudienakademie hat sie doch noch ihren Platz. Ich habe schon den Eindruck, dass die allermeisten, die sich an die Aufgabe machen, selbst ein (Sach-) Buch zu schreiben, sehr gerne und sehr viel lesen.

    Sachbücher – mehr als nur ein Instrument des Selbstmarketing?

    Im Moment wird aber gerade das Verfassen eines Sach (!) -Buches gern auf die Funktion eines wirksamen Instruments zum Selbstmarketing reduziert. Das selbstverfasste Sachbuch ist zu einem wichtigen Mosaikstein in der eigenen Medienpräsenz geworden, das gleichberechtigt neben der Firmen-Webseite, dem Angebot von Seminaren und einem lebhaften Facebookauftritt seinen Wert hat.

    Dieser Meinung stimme ich absolut zu: Das Verfassen eines Sachbuches macht aus einem „Normalo“ vielfach erst einen „echten“ (= von einer größeren Öffentlichkeit als solcher wahrgenommenen) Experten zu einem bestimmten Thema.

    Aber wenn das Sachbuchschreiben in erster (oder manchmal fast einziger) Hinsicht als Marketinginstrument gesehen wird, fehlt meiner Meinung nach etwas ganz Wichtiges, was man vielleicht ganz großspurig als „Liebe zum geschriebenen Wort“ bezeichnen könnte.

    O-Ha! Jetzt vielleicht mal wieder eine Nummer kleiner und weniger schwülstig...?

    Sachbuchautoren sollten selbst begeisterte Leser sein

    Ich möchte gerne erreichen, dass die angehenden Sachbuchschreiber auch mal wieder den (begeisterten) Leser in sich entdecken. Damit dies gelingt, sollen unsere Lehrgangsteilnehmer in verschiedenen Aufgaben überlegen, welche Sachbücher sie selbst eigentlich gerne lesen und welche stilistischen Besonderheiten ihnen dabei gefallen.

    Im Grunde geht es um die Frage, welche Vorbilder man in der Sachbuchautorenzunft hat. Dabei soll natürlich nicht herumkommen, dass die Kurs-Teilenehmer einfach den Stil des ihres Lieblingsautors XY kopieren, um dann ebenfalls einen tollen Bestseller zu landen. Denn: Kopieren bringt rein gar nichts! (Jetzt kommt kein zu Guttenberg-Witz! Nein, echt nicht! )

    Verschiedene Schreibstile kennenlernen

    Es geht mir vielmehr darum, dass die Teilnehmer dieses Fernkurses dafür sensibilisiert werden, wie unterschiedlich Schreibstile im Sachbuchgenre ausfallen können, um so am Ende ihren eigenen Weg als Autor zu finden.

    Ich hoffe, das klappt....

    Anne Oppermann

    P.S.: Vielleicht als Frage in die Runde: Welche Sachbuchautoren mögt Ihr besonders gerne? Warum?

    Ich habe mich vor Längerem ja schon mal als Jörg Schieb-Fan geoutet, der mir Ende der 90er Jahre mit seinen sehr gut verständlichen Ratgebern den Weg ins Computern (zumindest etwas) geebnet hat. Schieb ist somit schon so eine Art "Autoren-Vorbild" für mich geworden...
  4. Fernstudienakademie
    Vor einiger Zeit habe ich einen wunderbaren Buchtrailer für ein Sachbuch gesehen:

    http://www.youtube.com/watch?v=c8LnWC8ahpY

    Diese Werbevideo für Petra van Cronenburgs Buch „Faszination Nijinsky“ ist einfach toll, stimmungsvoll und rundum werbewirksam. (Und nebenbei: Das Buch ist mindestens genau so toll, wie das Video erwarten lässt... )

    Werbevideos scheinen in zu sein

    Werbevideos scheinen derzeit absolut in zu sein: Fast jeder bessere Krimi und jeder bessere Roman wird z.B. bei amazon so beworben; hier einmal ein paar eher zufällig ausgesuchte Beispiele:







    Zu Sachbüchern gibt es nur selten Trailer

    Was aber auffällt: Sachbücher werden eher selten so beworben. Woran liegt das eigentlich?

    Zum einen richten sich Sachbücher meist nur an eine relativ kleine Zielgruppe. Mit einem Sachbuch kann man also nicht gerade Wahnsinnsumsätze generieren, so dass sich der Aufwand, einen solchen Clip herzustellen, einfach nicht lohnt.

    Zum anderen zeichnen sich Sachbücher eher selten durch ein besonders ausgeprägtes Maß an Emotionalität aus. Wer bei dem Thema „Hamsterhaltung“ oder bei dem Sujet des „Eigenbaus einer Sauna“ Tränen der Rührung und Ergriffenheit in den Augen hat, ist wohl schon als „äußerst seltsam“ zu bezeichnen.

    Buchtrailer sind darauf getrimmt, Emotionen hervorzurufen

    Buchtrailer sind aber gerade darauf „getrimmt“, dass sie möglichst positive Emotionen (und Neugier) auf das eigentliche Buch hervorrufen. Wenn ein Buch aber gar nicht dazu gedacht ist, die Emotionen der späteren Leser anzusprechen, wird es vermutlich sehr schwer werden, ein entsprechendes Werbevideo zu schaffen.

    Anne Oppermann

    Wie findet Ihr solche Buchtrailer? Haben sie Euch schon mal zu einem Buchkauf verführt?

    P.S: Das Blog macht nun eine Jingle-Bells-Pause... Euch allen frohe Weihnachten!
  5. Fernstudienakademie
    In Deutschland gibt es ja die Buchpreisbindung. Das heißt, ein Buch wird überall zum selben Preis angeboten, ganz gleichgültig, ob man es bei Thalia und Co. oder bei der Buchhandlung um die Ecke kauft.

    Von dieser Buchpreisbindung sind allerdings ausgenommen z.B. Restexemplare, die von den Buchhandlungen an die Verlage zurückgeschickt („remittiert“) werden. Die Preise für solche Restexemplare kann etwa ein Versandbuchhändler dann alleine festlegen, sobald der Verlag die Ladenpreisbindung „offiziell“ aufgehoben hat.

    Ein großer Versandbuchhändler solcher Restexemplare ist nun z.B. „Jokers“. Hier geht man im Rahmen des Relaunches der Webseite noch einen Schritt weiter; hier sollen nämlich die Kunden selbst den Preis von einzelnen ausgewählten Büchern festlegen:

    „Jeden Tag stellt Jokers ein Produkt und seinen bisherigen Preis vor. Die Kunden können dann bestimmen, welchen neuen Preis sie dem Buch geben möchten. Der endgültige Shop-Preis wird aus dem Mittelwert aller abgegebenen Vorschläge berechnet. Unter allen, die am nächsten an dem jeweiligen Preis liegen, verlost Jokers einen Monat lang jeden Tag einen Gutschein im Wert von 50 Euro.“

    Quelle: http://www.buchreport.de/nachrichten/online/online_nachricht/datum/0/0/0/der-kunde-bestimmt-den-preis.htm

    Die Aktion läuft übrigens vom 1. bis 31. Mai. Wer noch mitmachen möchte, muss also flott zur Tat schreiten.

    Diese Idee, die späteren Leser den Preis bestimmen zu lassen, finde ich richtig spannend. Man kommt dann irgendwann zu der Frage: Wie viel ist mir ein bestimmtes Buch tatsächlich wert? Würde man für ein Fachbuch, das man im Job braucht, wirklich 50 Euro plus bezahlen wollen? Wie viel ist der letzte Schmöker wert, den man im Urlaub verschlungen hat?

    Deshalb meine Frage: Wie viel hättet Ihr für das Buch bezahlen wollen, das Ihr zuletzt gelesen habt?

    Bei mir war es der Roman „Brautflug“, den ich von meiner Buchhändlerinnen-Schwester geschenkt bekommen habe. Ich habe also „in echt“ gar nichts bezahlt. Das Buch war gut geschrieben und sehr „süffig“. Ich glaube, ich hätte für eine Taschenbuchausgabe bis zu 14 Euro bezahlt; bei einem teuren Hardcoverbuch hätte ich vermutlich gewartet, bis es als Taschenbuch herausgekommen wäre.

    Zum Vergleich der „echte“ Preis: Der Roman hätte 8,90 Euro als Taschenbuch und in der gebundenen Ausgabe 19,95 Euro gekostet. Ich hätte also deutlich mehr als den Ladenpreis (für das Taschenbuch) bezahlt.

    Was war das letzte Buch, das Ihr Euch gekauft habt? Wie viel musstest Ihr dafür bezahlen und wie viel ist es Euch wirklich „wert“? Woran macht Ihr diesen „Wert“ fest?

    Anne Oppermann


    P.S.: Über die Vor- und Nachteile der Buchpreisbindung gibt es hier einen (eher wissenschaftlichen) Text: http://www.sebastian-fischer.ch/pdf/Analyse_Buchpreisbindung.pdf
  6. Fernstudienakademie
    Der letzte Blogbeitrag war der Frage gewidmet, welche Ziele ein angehender Sachbuchautor mit seinem Buch erreichen will – und ob er aktuell tatsächlich noch immer hinter diesen Zielen steht. Denn nur wenn die avisierten Ziele wirklich lohnenswert und erreichbar sind, wird sich ein Autor wohl wieder an seine Schreibarbeit setzen.

    Nun geht es in die Feinarbeit: Was kann ein Autor dafür tun, damit das eigene Buchprojekt doch noch erfolgreich abgeschlossen wird? Dabei stellt sich natürlich zunächst einmal die Frage, warum das Buchprojekt eigentlich ins Schlingern geraten ist.

    Warum klappt es eigentlich nicht?


    Ist es der Mangel an Zeit, der mich vom Schreiben abhält?
    Habe ich den Aufwand, den das Verfassen eines Buches mit sich bringt, unterschätzt?
    Steht mein privates und berufliches Umfeld gar nicht wirklich hinter dem Buchprojekt und torpediert es ständig?
    Finde ich die Tätigkeit des Schreibens im Grunde langweilig?

    Dies sind ganz typische „Dauerbrennerfragen“ von angehenden Autoren, für die es aber auch Lösungsansätze gibt, sei es z.B. durch ein verbessertes Zeitmanagement oder aber durch ehrliche Gespräche mit dem privaten Umfeld, ob das Buchprojekt tatsächlich umsetzbar ist, wobei Familie und Freunde vielleicht für ein paar Monate zurückstehen müssen. Manches mal kann es sogar eine Lösung sein, einen Ghostwriter an die Arbeit zu setzen. Auch solche „fremdgedichteten“ Bücher können schließlich den eigenen Expertenstatus festigen.

    Aufwandschätzung

    Im nächsten Schritt geht es dann an die genaue Analyse, wie weit das eigene Buchprojekt denn bislang gediehen ist.


    Steht die Gliederung?
    Ist das Exposé schon verfasst und an die entsprechenden Verlage verschickt?
    Gibt es schon Verlagszusagen?
    Wie weit ist der Schreibprozess bis jetzt gediehen?
    Steht ein Viertel des Textes? Die Hälfte? Zwei Drittel?
    Fehlen vielleicht nur noch Kleinigkeiten wie etwa das Literaturverzeichnis?

    Erst wenn wirklich fest steht, wie viel denn eigentlich noch passieren muss, bis das komplette Buch fertig ist, kann man den Aufwand tatsächlich einschätzen – und die weiteren Arbeiten planen.

    Zwischenziele setzen

    Wenn deutlich geworden ist, wie viel Arbeit denn nun eigentlich noch in das Buchprojekt fließen muss, sollte man sich einen Projektplan erstellen. Dabei ist es empfehlenswert, Zwischenziele und „Meilensteine“ zu definieren, deren Erreichung möglichst auch gefeiert werden sollte. So wird die anstehende Arbeit besser handhabbar und der angehende Autor verzweifelt nicht an der schieren Menge seiner Aufgaben.

    Manchmal ist besser, das Buchprojekt zu canceln

    Für manche Autoren wird allerdings auch irgendwann klar, dass selbst der ausgefeilteste Projektplan und das ausgefuchsteste Zeitmanagement nicht wirklich dabei helfen, das eigene Buchprojekt auf Erfolgskurs zu halten.

    Dann kann es an der Zeit sein, das Projekt ganz zu beenden oder wenigstens für eine längere Zeit aufs Eis zu legen. Wer nur widerwillig und ohne Herzblut an die Schreib-Arbeit geht, macht sich das eigene Leben schwer und kann, wenn er sich dabei ständig überfordert und quält, auch im schlimmsten Falle mit einem Burnout oder sonstigen Problemen bestraft werden. Das lohnt sich einfach nicht!!
  7. Fernstudienakademie
    Viele angehende Sachbuchautoren (und sicherlich auch manche Fernstudierenden) kommen bei ihrem Schreib- bzw. Weiterbildungsprojekt irgendwann an ihre Grenzen und fragen sich dann, ob sie jetzt die Zähne zusammenbeißen sollen, um das anstrengende Projekt wirklich zu Ende zu bringen, oder ob es nicht doch die sinnvollere Alternative wäre, die Segel zu streichen und sich wieder mehr dem Job und dem Privatleben zu widmen.

    Hinschmeißen oder Zähne zusammenbeißen?

    Das ist sicherlich eine schwierige Frage, die jeder für sich ganz persönlich klären muss. Es gibt da leider keine 08/15-Lösungen, die für jeden und für jede Situation passen. Aber vielleicht helfen die folgende Impulse ja schon ein wenig dabei, die eigene Situation zu analysieren und vielleicht auch zu einer Lösung zu kommen...

    Welche Ziele habe ich bei diesem Schreibprojekt?

    Zunächst einmal sollte man sich die Zeit nehmen, um zu überlegen, was man denn eigentlich mit dem eigenen Schreib-Projekt erreichen wollte:


    Wollte ich mir mit dem Buch einen „Expertenstatus“ aufbauen, der mich von meinen Mitbewerbern positiv abhebt?
    Sollte das spätere Buch als Hilfsmittel zur Kundenakquise eingesetzt werden?
    Wollte ich es mir und meiner Umwelt zeigen, dass ich auch ein solches Mammut-Projekt schultern kann?



    Es gibt neben den genannten Zielen sicherlich noch viele andere, individuelle Ziele, die ein Autor mit seinem Buch erreichen möchte.

    Stehe ich nach wie vor hinter diesen Zielen?

    In einer Phase, in der das eigene Schreibprojekt ins Schlingern geraten ist, sollte man sich diese Ziele noch einmal kritisch vor Augen führen:


    Stehe ich nach wie vor zu diesen Zielen?
    Haben sich meine Vorstellungen, was ich mit diesem Buchprojekt erreichen wollte, vielleicht in der Zwischenzeit gewandelt?
    Wie viel bin ich bereit, für dieses Buchprojekt zu „bezahlen“ (vor allen Dingen natürlich Zeit und Energie)?
    Gibt es andere Methoden – neben dem Verfassen eines Buches, mit denen ich meine Ziele erreichen kann?
    Mit welchem Aufwand wären diese Methoden verbunden?


    Erst wenn man sich wirklich sicher ist, dass man das angefangene Buchprojekt tatsächlich weiter führen will, kann – und sollte es – dann auch richtig los gehen mit der weiteren Arbeit! Dazu mehr im nächsten Blogbeitrag!

    Anne Oppermann
  8. Fernstudienakademie
    Autoren haben gemeinhin nicht allzu viel Geld und Verlage haben nur begrenzte Budgets, wenn es um die Bewerbung ihrer Titel geht. Die Werbesaison, die ein Verlag einem Buch zugesteht, ist sowieso nur recht kurz, so dass irgend wann nur noch der Autor selbst da ist, um sein Werk der geneigten Öffentlichkeit zu präsentieren.

    Guerilla-Marketing für Bücher

    Sagte ich bereits, dass Autoren gemeinhin nicht allzu viel Geld haben? Ich glaube, ja!

    Für diese Gruppe der finanziell nicht allzu gut ausgestatten „Werbetreibenden“ ist es deshalb wichtig, dass sie mit möglichst geringem Ressourcen-Aufwand ein Maximum an Werbung für ihr Buch „raus hauen“ können. Auf diese Form des Marketings ist nun das sog. Guerilla-Marketing spezialisiert. Warum sollten also Autoren nicht ebenfalls einen auf „Guerillero“ machen?

    Guerilla-Marketing ist im Prinzip ein ganz spannender Ansatz, bloß muss man sich klar machen, dass man mit solchen Guerilla-Methoden nicht unbedingt auf ungeteilte Bewunderung und Anerkennung der Zielgruppe trifft. Manchmal nervt es auch ganz einfach!

    Guerilla-Aktion im Wartezimmer

    Neulich fand ich einen Guerilla-Tipp für Autoren: Warum nicht einmal eine Lesung im Wartezimmer?

    „Denken Sie zum Beispiel einmal daran, wie öde die Wartezeiten in den Wartezimmern von Ärzten oft sind. Haben Sie Mut zu etwas Außergewöhnlichem? Dann stellen Sie sich den Wartenden kurz vor und fragen Sie, ob sie eine kurze Passage aus Ihrem Buch vorlesen dürfen, weil Sie gern ein Feedback hätten. Was denken Sie, wird man Ihnen die Bitte verwehren? Nein! Vielleicht werden Sie ein paar verwunderte oder verunsicherte Blicke bekommen, dann jedoch wird man Ihr Angebot sicher gern annehmen und sich freuen, bei seinem Arztbesuch einen echten Autoren / eine echte Autorin kennengelernt zu haben. Seien Sie mutig und probieren Sie ungewohnte Dinge aus! Sie werden sehen, dass Sie nicht auf taube Ohren stoßen und das eine oder andere Buch dabei verkaufen können. Eine solche Aktion wird gern weitererzählt. Damit haben sie eine prima Mundpropaganda!“

    Quelle: http://www.autoren-im-web.de/1240-mut-zu-ungewohnlicher-buchwerbung/

    Guerilla-Marketing nervt oft

    Bei einer solchen Aktionen gruselt es mich, ehrlich gesagt!

    Ich als Patientin würde mich bestimmt durch einen solchen Auftritt genervt fühlen, vielleicht weil gleich ein emotional anstrengendes Gespräch mit meinem Arzt ansteht, vielleicht weil ich lieber arbeiten möchte oder mich schon auf die Yellow-Press-Zeitschriften gefreut habe oder vielleicht auch, weil ich endlich mal zehn Minuten Ruhe haben will.

    Als Autorin käme für mich ein solcher „Spaß“ ganz bestimmt nicht in Frage: Ich will nämlich meine Umgebung nicht über Gebühr nerven. Außerdem ist zu vermuten, dass die Zielgruppe meines Buches gar nicht im Wartezimmer vertreten ist. Es sei denn, ich wäre gerade in einer Orthopädie-Fachpraxis und präsentierte mein neues Buch zum Thema „Sportunfälle müssen nicht sein“. Und das wäre dann auch ziemlich gemein für die anderen sportverunfallten Patienten im Wartezimmer.

    Anne Oppermann

    Habt ihr schon mal gute Guerilla-Marketing-Aktionen erlebt? Vielleicht sogar aus der Buchbranche?

    P.S.: Eine witzige und "geflügelte" Guerilla Aktion des Eichborn Verlags („der Verlag mit der Fliege“) gab es mal auf der Frankfurter Buchmesse:

    http://www.jvm.com/de/ideas/#/7_177/eichborn-lebender-werbebanner/
  9. Fernstudienakademie
    Autoren wollen bei ihrer Schreib-Arbeit eigentlich immer ihr Bestes geben. Das ist ganz normal und auch im Grunde wünschenswert, weil sonst keine wirklich guten Bücher dabei herum kämen.

    Manche Autoren haben perfektionistische Züge

    Problematisch wird das Ganze aber dann, wenn ein Autor perfektionistische Züge an sich entdeckt, die ihn daran hindern, überhaupt „zu Potte zu kommen“:


    Schon die Grob-Gliederung des späteren Buches bedeutet für solche perfektionistischen Autoren eine enorme Herausforderung.

    Wenn die Gliederung dann doch irgendwie abgeschlossen wurde, geht es richtig los mit dem Stress: Das Buch will ja erst einmal geschrieben werden – und am besten jeden Tag und in kleinen Häppchen. Und jeden Tag hat ein perfektionistischer Autor dann das Gefühl, dass sein Text an allen Ecken und Enden fehlerhaft ist und nicht die nötige Qualität aufweist.

    In solch einer Lage schmeißt mancher „perfekte“ Autor ganz einfach hin: Wer sich mit einem Buchprojekt erst gar nicht in die Öffentlichkeit begibt, kann auch keine Fehler machen. Und Fehler wären ja das Schlimmste, was einem Perfektionisten passieren könnte!



    Was kann ein „perfekter“ Autor tun?


    Der erste Schritt zur Besserung besteht wohl darin, dass ein „perfekter“ Autor bemerkt, dass er sich in der Perfektionismus-Falle befindet: Er will unbedingt fehlerlos sein – und macht dann aus lauter Angst vor Fehlern am liebsten gar nichts mehr. Wer an sich solche perfektionistischen Züge erkannt hat, ist meist schon auf einem ganz guten Weg zur Veränderung der Lage!

    Danach hilft oft ein Gedankenspiel: Was würde denn passieren, wenn das eigene Buch nicht fehlerlos wäre? Dabei sollte man möglichst tief in die gedankliche Trickkiste greifen und sich verschiedene „Worst-Case-Szenarien“ ausmalen. Und zwar so richtig „worst“! Meist kommt bei solchen Gedankenexperimenten nämlich heraus, dass in Wirklichkeit gar nicht so viel Schlimmes passiert: Der Autor fällt selbst bei einem „schlechten“ Buch nicht tot um, seinen Job verliert er auch nicht und die mit ihm konkurrierenden Autorenkollegen werden vielleicht schmunzeln – den „Fall“ dann aber doch schnell wieder zu den Akten legen.

    Viele Perfektionisten „therapieren“ sich selbst dadurch, dass sie ganz bewusst anfangen, schlampiger zu arbeiten, um so dem Perfektionismus-Teufelskreis zu entkommen. Das Interessante dabei ist, dass selbst solche „schlampigen“ Arbeiten in den meisten Fällen immer noch „überdurchschnittlich gut“ sind.

    Ein „fehlerhaftes“ Buch bietet übrigens einige Vorteile: Leser schätzen nämlich im Normalfall diejenigen Autoren, die nicht immer alles richtig machen, sondern zu ihren Fehlern stehen. Das Buch (und damit auch der Autor) wirkt dadurch meist auch authentischer und überzeugender.

    Manches nicht perfekte Buch besitzt zudem das Potenzial, interessante Diskussionen mit und über den Autor zu initialisieren. So hat der Autor die Gelegenheit, sich in verstärktem Maße der Öffentlichkeit zu präsentieren: Eben als kompletter Mensch mit Ecken und Kanten – und Fehlern!



    Anne Oppermann

    P.S.: Kennt Ihr selbst bei Eurer Arbeit das „Perfektionismus-Gen“? Wie geht Ihr damit um?
  10. Fernstudienakademie
    Jetzt geht es daran, dass die Teilnehmer der Fernstudienakademie nach und nach ein markttaugliches (!) Thema entdecken, mit dem sie bei Verlagen vorstellig werden können.

    Damit dies gelingt, müssen die späteren Autoren nicht nur ihr Fachwissen in die Waagschale werfen, sondern möglichst auch auf aktuelle Trends (z.B. in ihrer Branche) reagieren. Das Problem ist dabei, dass natürlich auch andere Autoren auf der Suche nach solchen aktuellen Trends sind – man muss also möglichst schnell „zu Potte“ kommen, bevor ein anderer mit diesem Trendthema auf die Verlagssuche geht.

    In einer Übungsaufgabe dieses Lehrgangs geht es darum, dass den späteren Teilnehmern eine Liste von möglichen Trends vorgestellt wird, auf deren Grundlage sie ein (hypothetisches) Buchthema entwickeln sollen. Ich bin schon sehr gespannt, welche Themenvorschläge sich z.B. aus folgenden Trends ergeben könnten:

    · Die Menschen werden immer älter und müssen auch immer länger arbeiten.
    · Kundenorientierung wird immer wichtiger.
    · Das Internet beeinflusst immer mehr Lebensbereiche.
    · Es gibt den Trend zur sog. Luxese.

    Habt Ihr vielleicht noch ein paar weitere Ideen für aktuelle Trends, die bei der Entwicklung eines (markttauglichen) Buchthemas berücksichtigt werden könnten?


    Anne Oppermann
  11. Fernstudienakademie
    Viele Sachbuchautoren stehen auf Zitate, um ihr Thema aufzulockern oder ihm eine gewisse Würze zu geben. Das scheint auch ganz gut zu klappen, denn sonst würden diese Autoren sich ja nicht immer und immer wieder dieses Stilmittels bedienen.

    Hierbei meine ich übrigens nicht Fachzitate, die in jedem wissenschaftlich orientierten Text ganz klar ihre Berechtigung haben und einfach ein „Muss“ sind. Mir geht es bei diesem Blogbeitrag eher um Zitate, die den Text auflockern sollen und dazu die „Weisheiten vergangener Dichter- und Denkergenerationen“ nutzen möchten.

    Welchen Eindruck machen Zitate?

    Wer häufig solche „sinnhaften Zitate“ in seine Texte einbaut, erweckt damit immer auch einen gewissen Eindruck bei den eigenen Leserinnern und Lesern – und der muss nicht ausschließlich positiv sein...

    Für das Verwenden von Zitaten sprechen einige Punkte:


    Die Inhalte, die der Autor vermitteln will, werden u.U. besser auf den Punkt gebracht und vielleicht auch humoristisch gebrochen.
    Nicht jeder Autor muss das Rad wirklich neu erfinden, sondern kann auf das Wissen vergangener Dichter- und Philosophengenerationen zurückgreifen.
    Der Autor weist durch die Verwendung von Zitaten nach, wie belesen er ist.


    Es gibt aber auch einige Gründe, die gegen die allzu häufige Verwendung sprechen:


    Der Autor wirkt u.U. ziemlich besserwisserisch, wenn er seine Belesenheit immer wieder durch Zitate beweisen will.
    Zitate sind heute in bestimmten Kreisen gerade schwer in Mode – und mancher mag einfach keine Lebensweisheiten aus dritter Hand mehr lesen. (Facebook – ick hör Dir trapsen...)
    Wenn ein Text mit allzu vielen Zitaten geschmückt ist, erscheint es manchmal so, als ob der Autor gar nichts Eigenes mehr zustande brächte, sondern in erster Linie die Bon Mots anderer auflistet.


    Wie findet Ihr in Sach- und Fachbüchern solche Zitate auf dem Niveau von Lebensweisheiten? Gelungene Abwechslung oder doch eher nervend?

    Anne Oppermann

    Und weil es so schön ist, gebe ich jetzt mal eines der wenigen Zitate zu Gehör, die ich wirklich klasse finde:

    „Das Wort ‚Familienbande‘ hat einen Beigeschmack von Wahrheit.“
    Karl Kraus
  12. Fernstudienakademie
    Das nächste Thema des Fernlehrgangs hat’s auch in sich: Warum nehmen Verlage eigentlich ein Buch zur Veröffentlichung an?

    Eher selten geschieht dies aus reinem „Gutmenschentum“, sondern es geht, ebenso wie bei anderen Produkten, auch bei Büchern in erster Linie um das folgende Ziel: Die Verlage wollen nämlich ganz schlicht und einfach mit ihren Büchern Geld verdienen! Mit dieser wirtschaftlichen Denke hat sicherlich so mancher engagierte und schreibbegeisterte Neu-Autor zunächst einmal ein paar Probleme...

    Es geht den Verlagen also nicht in erster Linie um das Thema? Oder um den neuen Blickwinkel zu einem Thema? Doch natürlich – aber nicht ausschließlich!

    Das eigene Buchprojekt wird von den meisten Neu-Autoren als ganz besonders wichtig und spannend eingestuft – aber was aus Verlagssicht in erster Linie zählt, ist die Frage, ob man mit diesem Buchprojekt tatsächlich Gewinne (und zwar möglichst hohe!) erwirtschaften kann.

    Das Schreiben dieses Lehrbriefkapitels macht mir wirklich viel Spaß – und wenn dann dabei herauskommen sollte (hoffentlich! ), dass die angehenden Autoren besser erahnen können, was sich eigentlich in den Köpfen der Verlagsleiter abspielt, denen sie ihr Konzept vorstellen, hat sich dieses Kapitel aus meiner Sicht schon gelohnt!

    Ich hatte übrigens heute schon meinen ersten Testleser: Mein Sohn (7) las sich die ersten Seiten von Lehrbrief 1 durch – und fand sie „echt klasse!“. Ich muss zugeben, dass ich für diesen Lehrgang die Zielgruppe der Zweitklässler noch nicht sooo auf dem Schirm hatte. Da muss ich wohl noch mal neu planen...

    Anne Oppermann
  13. Fernstudienakademie
    Damit wir nicht nur im eigenen Saft kochen, war es natürlich wichtig, zusätzliche Impulse von außen zu bekommen.

    Zum einen ging es darum, Fachliteratur zum Thema Sachbuchautor zu wälzen und die Gliederung an den Punkten zu verfeinern, die ich vielleicht noch nicht angemessen in das Konzept integriert hatte.

    Zum anderen ging die Gliederung an verschiedene Fachleute aus der Branche, die gebeten wurden, ihren „Senf“ dazu abzugeben.

    Das waren u.a.:

    · Markus Jung, der ja mit mir gemeinsam das „100-Fragen-Buch“ verfasst hatte
    · Sabine Kanzler-Magrit, deren Bewerbungsratgeber „Die perfekte Bewerbung. Das persönliche Erfolgskonzept bei der Jobsuche“ im Frühjahr 2011 auf den Markt kommt
    · Dorothea Gravemann, die als Buchhändlerin ihre Sichtweise in das Konzept einbringen sollte (und gleichzeitig ist sie übrigens auch noch meine Schwester....

    Schließlich habe ich noch ausgiebig in entsprechenden Fachforen im Internet recherchiert. Dabei habe ich vor allem darauf geachtet, welche Fragen von angehenden SachbuchautorInnen dort immer wieder gestellt wurden. An diesen Stellen schien es also einen erhöhten Informationsbedarf zu geben, der natürlich auch in unserem Lehrgang gestillt werden sollte.

    Habt Ihr vielleicht noch einige „typische“ Fragen auf Lager, die Ihr im Rahmen eines solchen Kurses gerne beantwortet bekommen wollt?

    Anne Oppermann
  14. Fernstudienakademie
    So mancher Newcomer im Sachbuchbereich ist so hin und weg von seiner Buchidee, dass er sich wochenlang in seinem Arbeitszimmer einschließt, begeistert in die Tasten haut und dann mit seinem fertigen Wunderwerk auf die Verlagssuche geht. Der Haken ist bloß: Kein Mensch (und vor allem kein Verlag!) scheint gewillt, dieses Buch überhaupt zur Kenntnis zu nehmen.

    Was ist da schief gelaufen?

    Dieser begeisterte Neu-Autor hat einen Grundsatz der Sachbuch-Zunft nicht beherzigt: Geh niemals mit einem fertigen (!) Sachbuchmanuskript auf die Verlagssuche! Warum ist das eigentlich so wichtig?

    Jeder Verlag hat sein eigenes Profil

    Jeder Verlag hat seine eigenen Vorstellungen davon, wie seine Bücher z.B. hinsichtlich ihrer Gliederung, ihrer Tonalität und hinsichtlich ihres Umfangs aufgebaut sein sollen. Oft gibt es auch recht rigide Design-Vorgaben, wie eine bestimmte Buchreihe auszusehen hat. Wenn ein Autor nun – vielleicht sogar ein wenig nass-forsch – mit seinem fertigen Manuskript antanzt, würde es (dem Autor und dem Lektorat) wahrscheinlich verdammt viel Mühe machen, dieses Buchmanuskript nach den Vorgaben des Verlags umzustricken. Selbst wenn der Titel "eigentlich" ins Verlagsprogramm passen würde, winkt in einem solchen Falle so mancher Verlagslektor dankend ab – und nimmt lieber einen Autor an, der gemeinsam mit ihm die Gliederung und die Struktur des Buches entwickelt.

    Erfahrene Verlagslektoren haben ein Gespür für den Buchmarkt

    Sachbuch-Autoren-Neulinge sind sicherlich Fachleute auf ihrem Gebiet, aber als "Schreiberlinge" sind sie meist noch relativ unerfahren. Das ist weder verwunderlich noch schlimm, aber ihnen fehlt im Normalfall einfach das Gespür für den Buchmarkt. Sie wissen weder, was sich vermutlich gut verkaufen wird, noch warum dies der Fall ist. Hier kann ein erfahrener Lektor schon während des Entstehungsprozesses des Buches wertvolle Hilfe leisten, damit das Buch nicht nur gut wird, sondern eben auch gut verkäuflich.

    Es gibt auch schwarze Schafe in der Verlagsbranche

    Wer sein komplettes Manuskript – und das dann am besten auch noch in elektronischer Form – beim Verlag abgibt, bevor der Vertrag unterzeichnet ist, agiert zudem ziemlich blauäugig. Wenn dieser Autor so richtig, richtig viel Pech hat, reißt der Verlag sich diesen Text unter den Nagel – und veröffentlicht ihn unter eigenem Namen. Der eigentliche Autor guckt dann ziemlich dumm aus der Wäsche und muss mühsam beweisen, dass er der wirkliche Urheber dieses Textes ist. Wahrlich kein leichtes Unterfangen!

    Anne Oppermann
  15. Fernstudienakademie
    Wer viel in Buchläden unterwegs ist, kennt das Bild: Überall liegen im Grunde dieselben Bestseller herum – Jussi Adler Olsen neben Rebecca Gablé und natürlich die unvermeidlichen Regionalkrimis.

    Wenn eine Buchhandlung etwas auf sich hält, besitzt sie auch noch eine gut bestückte Kinderbuchabteilung, in denen Oma/Opa die Geschenke für ihre Enkelkinder kaufen können.

    Nur wenige Buchhandlungen haben eine überzeugende Sachbuchabteilung

    Die wenigsten Buchläden haben allerdings eine wirklich überzeugende Buchabteilung für Sachbücher. Wenn es hoch kommt, klemmt dann zwischen Reiseführen und Kochbüchern (die sich noch relativ gut verkaufen) ein Regalbrettchen mit Bewerbungsratgebern, Leitfäden zum Verfassen von Geschäftskorrespondenz und der 1050. Ausgabe von „ganz legalen Steuertricks“.

    Sachbücher werden also vom stationären Buchhandel in der Regel ziemlich stiefmütterlich behandelt. Woran liegt das?

    Sachbücher haben meist eine kleine Zielgruppe

    Man muss sich bei Sachbüchern klar machen, dass sie sich in der Regel an eine relativ kleine Zielgruppe wenden: Wer nicht gerade in einer Bewerbungsphase steckt oder die Steuererklärung vor der Brust hat, hat einfach keinen Bedarf an solchen Titeln.

    Ein Buchladen, der für solche Sach-Themen viele Regalmeter “reserviert“, macht damit einfach keine großen Umsätze. Wer dagegen Gablé, Jussi Olsen oder aber die Regionalkrimis im Geschäft vorrätig hat, kann seine Kunden mit genau dem bedienen, was sie auch – ganz unabhängig von ihrer derzeitigen Lebenslage – interessiert.

    Da schließt sich dann auch wieder der Kreis: Die Buchläden halten kaum noch Sachbücher vor, weil sie damit nur geringe Umsätze machen, woraufhin die Kunden gar nicht mehr erwarten, dass sie in ihrem Buchladen tatsächlich ein Sachbuch zu „ihrem“ Thema finden könnten.

    Die Kunden informieren sich im Internet – und kaufen auch dort!

    Was macht dann der „durchschnittliche“ Kunde? Klar, er schaut im Internet z.B. bei Amazon nach einem für ihn passenden Sachbuch und bestellt es, der Einfachheit halber, auch direkt dort.

    Was bedeutet dies nun für einen (angehenden) Sachbuchautor?

    Er (Sie) muss sich klar machen, dass die potenziellen Leser vor allem im Internet nach einem passenden Sachbuch suchen. Je präsenter ein Autor mit seinem „Thema“ und seinen Veröffentlichungen im Internet ist, desto eher wird ein potenzieller Leser auf ihn und seine Werke stoßen – und sie dann letztendlich auch kaufen.

    Ein ganz spannendes Interview zu diesem Thema findet Ihr übrigens hier: http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2011/08/04/belletristik-kann-jeder.htm

    Anne Oppermann

    P.S: Wie geht Ihr selbst beim Kauf Eurer Studien- und Sachbuchliteratur vor? Bestellt Ihr sie im „normalen“ Buchhandel oder macht dann doch Amazon das Rennen? Wo informiert Ihr Euch über interessante Neuerscheinungen?
  16. Fernstudienakademie
    In Zeiten von E-Books ist es inzwischen eigentlich allen angehenden Autoren möglich, auch ohne einen Verlag ein Buch zu beinahe jedem beliebigen Thema zu veröffentlichen. Dieser Veröffentlichungsweg kostet zwar nicht unbedingt viel Geld, aber doch eine ganze Menge Zeit und Mühe, die in die grafische Gestaltung des Buches, die Entwicklung eines Covers, das Lektorat und eben das Marketing rund um den neuen Titel gehen müssen.

    Manche E-Books machen das Rennen, ...

    Manche dieser selbst gestalteten E-Books machen das Rennen und werden viel verkauft und viel gelesen. So hat Amanda Hocking mit ihren per E-Book veröffentlichten Vampirromanen eine ganze Menge Geld verdient:

    http://www.literaturcafe.de/ebook-millionaerin-amanda-hocking-bestseller-sind-nicht-planbar-und-verlage-sind-nicht-boese/

    ... andere nicht!

    Allerdings gibt es auch mengenweise E-Book-Autoren, die ganz, ganz weit weg sind von solchen Erfolgszahlen, wie Amanda Hocking sie vorzuweisen hat: Die Leserschaft besteht im Grunde dann beinahe doch nur aus Verwandten, Bekannten und Freunden, die sich die Mühe machen, das Werk ihres „Spezis“ zu lesen.

    Ohne einen Verlag, seine Fachkenntnisse und sein Lektorat auszukommen, ist also für angehende Autoren nicht immer zielführend. Was aber tun, wenn es einfach keinen Verlag gibt, der das eigene Buchprojekt annehmen will?

    Präsentation bei Neobooks.com

    Hier geht der Droemer-Knaur-Verlag nun ganz neue Wege: Er hat die Buchcommunity Neobooks ins Leben gerufen, bei der angehende Autoren dazu aufgefordert werden, ihre Buchmanuskripte kostenlos per E-Book zu veröffentlichen, sie den Community-Mitgliedern zu präsentieren und von ihnen kommentieren zu lassen. (Leider habe ich nicht herausbekommen, wie viele Mitglieder diese Community tatsächlich umfasst.) Selbstverständlich kann das Buch auch an Nicht-Mitglieder der Community verkauft werden – die Autoren erhalten dann ein entsprechendes Autorenhonorar.

    Der Clou ist nun: Wenn ein E-Buch bei den Lesern besonders gut ankommt oder von der beim Verlag angestellten Lektorin als markttauglich (auch im herkömmlichen Buchhandel) angesehen wird, dann werden diese Bücher auch in das „normale“ Sortiment des Verlages übernommen und als „echtes Buch“ vertrieben. Dafür wird das jeweilige Werk dann natürlich auch vom Verlag lektoriert und später in die üblichen Marketingaktionen des Verlages eingebunden.

    Crowdsourcing – einmal anders!

    Ich finde dieses Experiment wirklich spannend: Hier handelt es sich nämlich im Prinzip auch um „Crowdsourcing“! Anders als in anderen Crowd-Aktionen ist hier die „Menge“ nicht dazu aufgerufen, an inhaltlichen Fragen mitzuarbeiten (wie Markus und ich es bei unserem 100-Fragen-Buch gemacht haben). Es handelt sich dabei auch nicht um eine Crowdfunding-Aktion, bei der die späteren Leser das Buch vorfinanzieren sollen (vgl. das Interview mit Alexa Gröner).

    Hier ist das Publikum eher dazu aufgefordert, die Auswahl zu treffen, welche Titel so überzeugend sind, dass sie auch als „echtes“ Buch (und nicht nur als E-Book) veröffentlicht werden sollten. So werden die Leser ein ganz kleines bisschen zu Programmplanern eines Verlages.

    Ein erstes dieser Ex-E-Books Buch hat sich schon seinen Programmplatz bei Droemer Knaur erobert:

    Böckli, Birgit: Friesensturm

    http://www.amazon.de/Friesensturm-Kriminalroman-Birgit-B%C3%B6ckli/dp/3426510227/ref=sr_1_5?ie=UTF8&qid=1320925674&sr=8-5

    P.S.: Auf dieses spannende Experiment bin ich übrigens durch folgenden Artikel in der „Zeit“ aufmerksam geworden:

    http://www.zeit.de/kultur/literatur/2011-11/selfpublisher
  17. Fernstudienakademie
    Der erste Lehrbrief ist jetzt bei 103 Seiten gelandet; mal schauen, wie viele Seiten der zweite Lehrbrief am Ende umfassen wird.

    Bei dieser zweiten Lektion geht es vor allem um folgende Themen: Suche nach einem passenden (und markttauglichen!) Buchthema, Alleinstellungsmerkmale von Buch und Autor und die Definition der Zielgruppe, an die sich das spätere Buch richten soll.

    Im Prinzip handelt es sich bei all diesen Lerninhalten also um „Marketing-Themen“: Nur Buchprojekte, die einzigartig sind und von Autoren geschrieben werden, die ebenfalls einzigartig sind, haben wirkliche Chancen darauf, dass ein Verlag sie zur Veröffentlichung annimmt.

    Ich denke, für die späteren Teilnehmer geht’s dabei auch ans „Eingemachte“, wenn sie sich selbst (z.B. im Rahmen der Übungs- und Einsendeaufgaben) überlegen müssen, was denn nun das ganz Besondere an ihnen und ihrem Buch ist. Also: Selbstmarketing in Reinkultur!

    Es wird wieder spannend – auch für mich als Lehrgangsautorin...

    Anne Oppermann

    P.S: Zum Thema Selbstmarketing: Kennt Ihr den sog. „Elevator Pitch“, also ein kurzes Sätzchen, mit dem Ihr Euch und Eure Fähigkeiten z.B. während eines kurzen Gesprächs im Aufzug (daher der Name) präsentieren könnt? Ist ganz spannend, wenn man sich auch selbst einmal so ein kurzes Statement überlegen muss.

    Mein erster (!) Versuch: Ich bin so etwas wie ein „Karriere-Anspitzer“.

    Wenn’s gut geht, kommt dann die Frage: „Hä – was ist denn das?“ Dann kann ich los legen.

    Vielleicht habt Ihr ja auch mal Lust dazu, an einem solchen „Aufzugs-Satz“ zu feilen?
  18. Fernstudienakademie
    Wie schon einmal angekündigt, stelle ich ja in diesem Blog immer wieder Berufsbilder aus der Verlags- und Buchbranche vor. Es gab bereits Blogbeiträge zu folgenden Berufsbildern:


    Layouter
    Verlagsvertreter



    Heute soll es um den Job eines Herausgebers (bzw. einer Herausgeberin) gehen.

    Was ist eigentlich ein „Herausgeber“?

    Herausgeber kennt man wohl vornehmlich aus der Zeitungsbranche, aber es gibt sie natürlich auch in der Buchmacherzunft. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, das Entstehen eines Buchprojekts (bzw. einer Buchreihe) zu begleiten und die Arbeit der Autoren zu koordinieren.

    In den meisten Fällen handelt es sich bei durch Herausgeber organisierten Buchprojekten (im Bereich des Sachbuchmarktes) um Sammlungen von Fachaufsätzen zu einem bestimmten Thema. Im Rahmen der Belletristik werden dagegen meist Anthologien und Sammlungen von Kurzgeschichten herausgeberisch betreut.

    Welche besonderen „Fähigkeiten“ sollte ein Herausgeber mitbringen?

    Der Herausgeber wird in den meisten Fällen vom Verlag bestimmt. Dabei ist es wichtig, dass diese Personen ein gutes „Standing“ in der jeweiligen Branche hat und über kommunikatives Geschick verfügt, die Arbeit verschiedener Autoren zu koordinieren. Außerdem sollte der Herausgeber über entsprechende Kontakte in seinem Fachgebiet verfügen, um interessante Autoren für ein Buchprojekt finden zu können.

    Manchmal ist es allerdings auch so, dass ein Herausgeber mit einer bestimmten Buchidee beim Verlag vorspricht und gemeinsam mit der Verlagsleitung überlegt, ob dieses Projekt tatsächlich durchführbar ist.

    Welche Aufgaben hat ein Herausgeber?

    Ein Herausgeber hat bei seiner Arbeit verschiedene Aufgaben:


    Er bestimmt den „roten Faden“ des Sammelbandes und achtet darauf, dass das Buch auch als Ganzes überzeugt.
    Er sucht die Autoren aus, die in diesem Werk vertreten sein sollen, und „brieft“ sie entsprechend.
    Er setzt die Vorgaben des Verlages um, wie dieses Buch beschaffen sein soll, z.B. hinsichtlich der Länge der einzelnen Beiträge oder der Terminplanung.
    Er ist der wichtigste Ansprechpartner sowohl für die Autoren als auch für den Verlag, dessen Lektorat und die Marketingabteilung.
    In der Öffentlichkeit „steht“ er in ganz besonderem Maße für dieses Buchprojekt – sogar noch mehr als die einzelnen Autoren.


    Was kann ein Autor dafür tun, dass die Zusammenarbeit mit dem Herausgeber gut klappt?

    Ein Herausgeber stellt in gewisser Weise die Schnittstelle zwischen Verlag, Autoren und Lektorat dar – muss also auf deren Wünsche eingehen. Das macht er auch im Normalfall sehr gerne – denn das ist ja genau sein Job!

    Allerdings sollte sich jeder einzelne Autor klar machen, dass er mit seiner schreibenden Tätigkeit zwar ein enorm wichtiges Element des gemeinsamen Buchprojektes ist, dass er aber eben noch weitere Kollegen (= Fachautoren) hat, die ebenfalls wichtig genommen werden wollen.

    Wer hier als Autor mit dem Herausgeber jede Klitzekleinigkeit bis zum Umfallen diskutieren will, nimmt damit in gewisser Weise seinen Kollegen Zeit weg, die der Herausgeber dann einfach nicht mehr für diese hat.

    Aus Herausgebersicht sieht ein „Traum-Autor“ wohl so aus:


    Er hält sich an die inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben des Herausgebers und Verlags.
    Er ist ein wirklicher Spezialist für sein Thema und weiß sein Wissen zielgruppengerecht zu formulieren.
    Er respektiert den Herausgeber in seiner Rolle und achtet seine Autorenkollegen.
    Er ist kompromissbereit.



    Anne Oppermann
  19. Fernstudienakademie
    Zunächst einmal vorneweg eine kurze Nachricht in eigener Sache: Die Fernstudienakademie ist nun auch bei Google + mit einer eigenen Präsenz dabei:

    https://plus.google.com/u/0/b/102068358862600180503/

    Neue Follower auf Google + sind herzlich Willkommen!

    Vielleicht habt Ihr ja Lust, öfter mal vorbeizuschauen? Es wird dort in regelmäßigen Abständen Neuigkeiten rund um die Fernstudienakademie und ihr Programm geben – und natürlich immer wieder auch einen Blick hinter die Kulissen eines Fernlehrgangsanbieters.

    Ich freue mich über weitere „Follower“!

    So, nun endlich zum tatsächlichen Blogthema:

    Vor einiger Zeit hatte ich ja angekündigt, dass ich hier im Blog verschiene Berufsbilder aus der Buch- und Verlagsbranche vorstellen möchte. Bis jetzt gab es Artikel über Verlagsvertreter, Layouter und Herausgeber. Nun sind die Illustratoren „dran“.

    Wie arbeiten Illustratoren?

    Illustratoren arbeiten eher selten angestellt; die meisten unter ihnen sind freiberuflich tätig und haben deshalb verschiedene Auftraggeber, so z.B. Zeitungs- und Zeitschriftenverlage, Werbeagenturen oder eben Buchverlage.

    Gibt es im Sachbuchbereich überhaupt Illustrationen?

    Die Verwendung von Illustrationen (keine Statistiken oder sonstige „sachliche“ Grafiken) kommt im Sachbuchbereich zwar relativ selten vor, aber es gibt sie doch. Sie werden häufig dazu eingesetzt, bestimmte Inhalte des Buches humoristisch auf den Punkt zu bringen, um so die Leser zu einem Schmunzeln zu animieren.

    Welche grundlegenden Fähigkeiten sollte ein Illustrator mitbringen?

    Er (sie) sollte nicht nur über eine entsprechende Ausbildung (z.B. als Grafikdesigner) verfügen und „gut“ zeichnen können, sondern er muss auch die Fähigkeit haben, die Inhalte eines Buches „gegen den Strich zu lesen“, um daraus ansprechende Illustrationen entwickeln zu können.

    Wie viele andere in der Verlags- und Buchbranche Tätige muss ein Illustrator unter Umständen unter einem enormen Zeitdruck arbeiten und kreative Vorschläge praktisch auf Bestellung produzieren können.

    Was kann ein Autor dafür tun, dass die Zusammenarbeit mit dem Illustrator gut klappt?

    Die Denkweise und der Humor von Illustrator und Autor müssen irgendwie zusammen passen: Wenn die beiden Akteure nicht über dieselben Dinge lachen können und über eine ähnliche „Bildsprache“ verfügen, dann wird sich die Zusammenarbeit ziemlich schwierig gestalten.

    Da ja ein Illustrator in den meisten Fällen vom Verlag ausgesucht wird, ist immer auch ein bisschen (glücklicher oder unglücklicher) Zufall dabei, ob die beiden Akteure tatsächlich „mit einander können“.

    Damit ein Autor den in Frage kommenden Illustrator überhaupt einschätzen kann, sollte er sich möglichst Arbeitsproben oder Referenzprojekte zeigen lassen. So merkt man meist recht schnell, ob man in Sachen Humor tatsächlich auf einer Welle schwimmt.

    Falls die Zusammenarbeit aber nun so gar nicht klappt, sollte der Autor schnell die Reißleine ziehen und zusammen mit dem Verlag überlegen, ob man das Buch entweder doch ganz ohne Illustrationen heraus bringt (das ist im Sachbuchbereich ja sowieso der häufigere Fall) oder ob man versucht, einen anderen Illustrator zu finden.

    Anne Oppermann

    P.S.: Wie wichtig findet Ihr selbst Illustrationen in Sachbüchern? Eher Firlfeanz oder doch eine gute Abrundung des Buches?
  20. Fernstudienakademie
    Ich hatte angekündigt, dass ich hier im Blog verschiedene Berufsfelder aus der Buch- und Verlagsbranche vorstellen möchte. Vor einiger Zeit gab es ja schon das Portrait eines Verlagsvertreters, jetzt soll es also um das Berufsprofil eines Layouters gehen.

    Wie arbeiten Layouter?

    Es gibt zwei Typen von Layoutern, nämlich diejenigen, die z.B. bei Verlagen oder Werbeagenturen fest angestellt sind, und diejenigen, die freiberuflich tätig sind bzw. eine eigene Layout-Agentur leiten. Die freien Layouter arbeiten für verschiedene Auftraggeber und müssen sich selbst um die Kundenakquise kümmern.

    Wie sieht ein normaler Arbeitstag eines Layouters aus?

    Ein Layouter arbeitet meist an seinem Computer und beherrscht die gängigen Programme zur Bild- und Textverarbeitung. Er entwickelt aus Texten, die ihm entweder vom Autor oder vom Verlagslektorat übergeben werden, das „fertige“ Buch: Er formatiert (ggf. nach bereits bestehenden Formatvorlagen), er überprüft, ob die Qualität der eingereichten Abbildungen und Illustrationen für den Druck ausreicht, und gestaltet die Seite typografisch.

    Bei vielen Buchprojekten steht ein Layouter unter einem nicht unerheblichen Zeitdruck; das Buch muss einfach zu einem bestimmten Termin „druckreif“ sein, damit es termingerecht auf dem Buchmarkt platziert werden kann. So kommt ein Layouter in der Endphase eines Buchprojekts u.U. schon mal auf einen 12 bis XX-Stunden-Tag.

    Da ein Layouter nicht nur still und heimlich vor seinem Computer sitzt, sondern sich mit Autoren, Lektoren, Herausgebern und Kunden in regelmäßigen Abständen austauschen muss, sollte er über ein gewisses kommunikatives Geschick verfügen, damit die Buchprojekte tatsächlich erfolgreich über die Bühne gehen.

    Kann man die eigenen Bücher denn nicht selbst layouten?

    In Zeiten von BoD und E-Books überlegen sich viele angehende Autoren, ob sie das Layout ihres Buches nicht einfach selbst übernehmen – und so Kosten sparen.

    Im Prinzip kann man das machen – aaaaaber: Man sollte es wirklich können! Wer mit Müh und Not ein bisschen mit Word herumexperimentieren kann und z.B. keine Ahnung davon hat, was „Schusterjungen“ oder „Hurenkinder“ sind, sollte wirklich die Finger davon lassen.

    Auch bei Büchern „isst“ nämlich „das Auge mit“: Der Inhalt eines Buches kann noch so toll und überzeugend sein, wenn aber die äußere Form nicht stimmt, dann kann man seine potenziellen Leser nicht wirklich überzeugen!

    Was kann ein Autor dafür tun, dass die Zusammenarbeit mit dem Layouter gut klappt?

    Ein Autor sollte vielleicht ein wenig Empathie walten lassen: Ein freiberuflicher Layouter steht unter Umständen unter einem ganz schönen Druck: Er muss sich neben der „eigentlichen“ Arbeit kontinuierlich um die Kundenakquise kümmern, er muss seine Bücher absolut termingerecht abliefern und er muss auf die Sonderwünsche seines Auftraggebers zeitnah eingehen.

    O.K. – einen vergleichbaren Druck kennen eigentlich alle Selbständigen und Freiberufler.

    Wer aber besonders „nett“ zu seinem Layouter sein will, verhält sich am besten so:


    Er gibt sein Manuskript pünktlich und mit möglichst wenigen Vorformatierungen ab,
    er hat gewisse Vorstellungen, wie sein Buch hinterher aussehen soll,
    er lässt sich aber vom Fachmann bzw. von der Fachfrau in Sachen Layout beraten.
    Und: Er bedankt sich auch einmal bei seinem Layouter für seine gute Arbeit!


    Anne Oppermann

    P.S. Wie wichtig sind Euch eigentlich optisch gut aufbereitete Bücher? Geht's Euch nur um den Inhalt oder "isst" bei Euch das Auge auch mit...
  21. Fernstudienakademie
    In diesem Blog sollen ja immer wieder auch verschiedene Berufe aus der Buch- und Verlagsbranche präsentiert werden; bis jetzt wurden folgende Jobprofile vorgestellt:


    Verlagsvertreter
    Layouter
    Herausgeber
    Illustrator



    Heute soll es um einen recht neuen Beruf in der Buchbranche geben, nämlich um den des Literaturagenten.

    Welche Aufgaben haben Literaturagenten?

    Literaturagenten agieren als Vermittler zwischen Autoren und den Verlagen, d.h. sie suchen für ein bestimmtes Buchprojekt einen passenden Verlag. Für diese Vermittlungstätigkeit verlangen sie natürlich auch Geld – meist werden sie an den Honorarerträgen, die ein Buchautor vertraglich vom Verlag zugesichert bekommt, beteiligt.

    Woran erkennt man seriöse Literaturagenten?

    Die seriösen Literaturagenten bekommen erst dann ihr Geld, wenn der Autor seinen Verlagsvertrag tatsächlich in der Tasche hat. Leider gibt es in dieser Branche auch eine ganze Menge schwarze Schafe, die den angehenden Autoren schon vor dem eigentlich Beginn ihrer Vermittlungstätigkeit eine Rechnung stellen.

    Besonders dreiste Vertreter dieser Branche „vermitteln“ den Autor dann sogar an einen Zuschussverlag, der das Buch – natürlich wieder gegen Geld – verlegt. Einen solchen Zuschussverlag hätte der Autor aber ganz sicher auch ohne einen Literaturagenten gefunden – so wird er also doppelt zur Kasse gebeten.

    Braucht man unbedingt einen Literaturagenten, wenn man ein Buch veröffentlichen will?

    Meiner Meinung nach braucht man nicht unbedingt einen Literaturagenten, wenn man sich auf die Verlagssuche begibt. Allerdings benötigt man schon ein gewisses Engagement, eine enorme Frustrationstoleranz und verhandlerisches Geschick, wenn man sich selbst um einen Verlag kümmern möchte.

    Wer es einfacher haben will und keine Zeit in die Verlagssuche investieren will oder kann, ist vielleicht bei einem Literaturagenten besser aufgehoben. Allerdings muss er dafür auf einen Teil seines Honorars verzichten. Außerdem baut er selbst keinerlei Kontakte in der Verlagsbranche auf und wird bei einem etwaigen Nachfolgebuch dann wohl wieder auf die Vermittlung durch einen Literaturagenten angewiesen sein.

    Was kann ein Literaturagent für einen Autor tun?

    Viele Literaturagenten schnüren ein komplettes Leistungspaket für ihre Autoren – für das sie natürlich auch entsprechend bezahlt werden wollen:


    Hilfe beim Erstellen eines Exposés
    Beurteilung des Buchprojektes auf seine Marktchancen hin
    Vermittlung des Buches an einen Verlag
    Lektorat
    Betreuung des Autors während des Schreibprozesses
    Vertragsverhandlungen
    Aufbau einer „Autorenpersönlichkeit“
    Planen etwaiger weiterer Buchprojekte



    Was kostet eine Vermittlung durch einen Literaturagenten?

    Falls ein Literaturagent nur für „Basis-Dienstleistungen“ (also z.B. ohne Lektorat und ohne Autorenbetreuung) und nur für die reine Vermittlungstätigkeit zwischen Verlag und Autor gebucht wird, fallen dafür ca. 15-20 % des Honorars an, das der Autor für sein fertiges Buch vom Verlag erhält.

    Anne Oppermann
  22. Fernstudienakademie
    Im letzten Blogbeitrag hatte ich es ja schon einmal angekündigt: Ich werde ab jetzt in loser Folge verschiedene Berufe aus der Verlags- und Buchbranche vorstellen, mit denen ein Sachbuchautor (manchmal auch nur indirekt) in Kontakt kommt.

    Dieses Mal soll es um das Berufsbild des Verlagsvertreters gehen. Wie immer habe ich für dieses Blog keinerlei Kosten und Mühen gescheut: Ich habe deshalb heute mit meiner Buchhändlerschwester ein langes Telefonat über dieses Thema geführt - und dies sind nun die Ergebnisse meiner Recherchen:

    Wie arbeiten eigentlich Verlagsvertreter?

    Es gibt zwei verschiedene Typen von Verlagsvertretern, nämlich zum einen die fest angestellten, die eher für größere Verlagshäuser unterwegs sind, und zum anderen die freiberuflich tätigen Vertreter, die mehrere, meist kleinere Verlage gleichzeitig präsentieren.

    Da es sich bei Sachbuchverlagen meist um kleinere Häuser handelt, sind hier auch vornehmlich freiberufliche Vertreter tätig.

    Sind Vertreterbesuche aus Sicht des Buchhandels nicht nur nervige Zeitfresser?

    Vertreterbesuche werden im Allgemeinen von den Buchläden recht gerne gesehen, denn so erfährt der Buchhandel eine ganze Menge über die aktuellen Neuerscheinungen und kann zusammen mit den (meist absolut fachkundigen!) Verlagsleuten entscheiden, welche Bücher wirklich zum jeweiligen Buchladen passen – und welche eben auch nicht. Diese „Ehrlichkeit“ bildet die Grundlage der weiteren gemeinsamen Arbeit.

    Wie oft kommt ein Vertreter?

    Vertreter besuchen „ihre“ Buchhandlungen meist über viele Jahre hinweg – in der Regel zwei mal jährlich im Januar/Februar und dann noch mal (als Vorbereitung des Weihnachtsgeschäftes) im Juli/August. Die Gespräche mit den Buchhändlern dauern in etwa eine halbe bis eine ganze Stunde.

    Was machen Vertreter denn in den „besuchsfreien“ Monaten?

    In den „besuchsfreien“ Monaten haben die Vertreter noch einige weitere Aufgaben: Sie übernehmen eine Art „Dauerbetreuung“ für „ihre“ Buchläden und kümmern sich manchmal auch im Namen der jeweiligen Buchhandlung um die Bestellung von weiteren Buchexemplaren beim Verlag. Außerdem müssen sie in diesen ruhigeren Zeiten natürlich die vielen neuen Titel lesen, die in der nächsten Saison angeboten und beworben werden sollen.

    Für die Verlage haben die Vertreter außerdem ein „Ohr am Kunden“, sprich an den Buchhandlungen. Sie bekommen die Sorgen und Nöte gerade der kleineren Buchhandlungen, die sich gegenüber den „Großen der Branche“ behaupten müssen, hautnah mit.

    Die großen Buchhandelsketten bekommen übrigens fast keine Besuche von Verlagsvertretern mehr: Bei den größeren Verlagen gibt es angestellte Key-Account-Manger, die die Zusammenarbeit mit den „Buchhandelsriesen“ organisieren.

    Wie sieht (aus Sicht einer Buchhändlerin) der „ideale“ Buchvertreter aus?

    Ein Traum-Vertreter kennt nicht nur die aktuellen Buchtitel seines eigenen Hauses, sondern auch die Produkte der konkurrierenden Verlage; er ist also im wahrsten Sinne des Wortes „belesen“. Er sollte außerdem die Profile „seiner“ Buchhandlungen genau kennen und wissen, welche Kundengruppen hier ihre Leseheimat haben.

    Kommt ein Autor denn überhaupt in Kontakt mit den Verlagsvertretern?

    Auf den ersten Blick sieht es nun ja so aus, als ob die Autoren selbst eigentlich gar nichts mit den Verlagsvertretern zu tun hätten, da ja ein Großteil der (Verkaufs-) Arbeit nur zwischen dem Vertreter und dem Buchhändler passiert.

    Das stimmt aber nicht ganz: Viele Verlage haben sog. Vertreterkonferenzen, in denen sich die Verlagsautoren diesen Verkaufsprofis mit ihren Werken vorstellen. Im Rahmen einer solchen Veranstaltung ist es üblich, dass der jeweilige Autor eine Lesung seines aktuellen Buches hält und die Fragen der Vertreter beantwortet. Wer sich hier als Autor gut präsentiert, hat u.U. schon eine ganze Menge dafür getan, dass die Vertreter sein Buch in besonderem Maße wertschätzen und es deshalb auch noch überzeugender in den Gesprächen mit den Buchhändlern bewerben.

    Anne Oppermann
  23. Fernstudienakademie
    Die Beschreibung eines Autoren-Alltags anhand des Buchprojekts „100 Fragen und Antworten zum Fernstudium“ macht mir noch einmal deutlich, wie viele verschiedene Facetten diese Tätigkeit hat:
    Man ist gleichzeitig:
    Konzeptentwickler Exposéersteller „Dichter“ Lektor Mitglied eines Projektteams (z.B. zweier Co-Autoren) Motivator (für sich selbst und eventuelle Teampartner) Rechercheur Blogautor Verlagsagent Rechtsverständiger (bei den Vertragsverhandlungen) Partner des Verlagslektorats Organisator von Events Promoter PR-Berater für das Buch bzw. für den Autor Ansprechpartner für die späteren LeserInnen Annahmestelle für Korrekturen Diese Liste ist bestimmt nicht vollständig, macht aber deutlich, dass es heutzutage nicht mehr genügt, „ganz gut schreiben“ zu können, um auf dem Buchmarkt Erfolg zu haben.
    Und alle diese Fähigkeiten wollen wir den späteren Teilnehmern des Kurses vermitteln; so ist jedenfalls der Plan... ;-)
    Anne Oppermann
  24. Fernstudienakademie
    Nachdem ich mich die letzten Wochen (gefühlte 40 mindestens ) mit Marktanalyse, Brainstorming, Gliederung und dem Einarbeiten der Ideen meiner „externen Profis“ (z.B. Markus, Sabine und Dorothea – danke noch mal!) beschäftigt habe, soll’s jetzt aber endlich los gehen.

    Was braucht man also fürs „Dichten“ eines Lehrbriefes?


    PC mit Drucker (klar!)
    eine Formatvorlage mit dem Corporate Design der Fernstudienakademie (auch klar!)
    Internet – wenn man mal schnell etwas nachgucken muss...
    Sekundärliteratur zum Thema (zum nämlichen Zwecke...)
    Synonym-Wörterbuch
    Cappuccino (am besten immer frisch und mit genug Milch, aber ohne Zucker)
    Airwaves-Kaugummis, am liebsten in der „Familienpackung“ – meiner Meinung nach die beste Schreibdroge, die es gibt... ;-)


    Welche Hilfsmittel oder („erlaubte“) Drogen braucht Ihr, wenn Ihr an die Fernlern-Arbeit geht? (Die „unerlaubten“ Drogen will ich lieber nicht wissen... ;-))

    Anne Oppermann
  25. Fernstudienakademie
    Vor einiger Zeit bin ich durch einen Tipp von Petra van Cronenburg auf eine bestimmte Literaturgattung aufmerksam worden, die ich bislang gar nicht kannte: die sog.“ ChickLit“. Um was geht es dabei?

    Was ist das Besondere an ChickLit?

    Bei ChickLit handelt es sich um Bücher, die von (oftmals mehr oder weniger jungen) Frauen (= „Chicks“) geschrieben wurden, und in denen das Schicksal einer „ganz normalen Heldin“ mit Gewichtsproblemen, Liebeskummer und PMS auf humoristische Weise erzählt wird.

    Bekannte belletristische ChickLit-Werke sind z.B.:

    Helen Fielding: Schokolade zum Frühstück oder
    Ildikó von Kürthy: Mondscheintarif

    Das Besonders an dieser Literaturgattung ist wohl das folgende Merkmal: „ChickLit sind Bücher, die Männer niemals in die Hand nehmen, geschweige denn lesen würden.“ Quelle: http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/ChickLit
    Die männlichen Leser dieses Blog können sich jetzt also direkt weg klicken...

    Gibt es ChickLit auch im Sachbuchgenre?

    Ich habe nun meine wunderbaren Buchhändler-Schwester einmal gefragt, ob es solche ChickLit-Bücher auch im Sachbuchgenre gibt. Ihre Antwort: „Aber nicht zu knapp!“

    Hier mal eine kurze Auflistung relativ aktueller Titel:

    Susanne Föhlich: Moppel-Ich
    Sabine Asgodom: Live your Life. Wie jede Frau zur Königin des eigenen Lebens wird
    Mireille Guilino: Warum französische Frauen nicht dick werden

    Diese Liste könnte man sicherlich bis zum Umfallen weiter führen.

    Frauenbücher – ein riesiger Markt

    Solche Bücher bedienen einen riesigen Markt – Frauen lesen einfach erheblich mehr Bücher als Männer. Trotzdem ist es nicht gerade leicht, in diesem ChickLit-Bereich Fuß zu fassen und langfristig Erfolg zu haben:


    Verlage betrauen im Grunde nur VIPs mit solchen Buchprojekten – als Newcomerin kommt man dabei kaum zum Zuge.
    Dieser Sachbuchbereich ist enorm schnelllebig: Wenn heute Pilates in ist, wird morgen schon die nächste „Fitness-Sau“ durchs Dorf getrieben. Wer dann noch mit einem neuen Buch zu Pilates landen will, ist ganz einfach zu spät dran.
    Diese „Frauen-Bücher“ werden zudem enorm schnell verramscht und landen dann für 2,99 in der Grabbelkiste des modernen Antiquariats.
    Wer als Autorin einmal auf diesen „Frauen-Zug“ aufgesprungen ist, bekommt in anderen Sachbuchgattungen kaum noch ein Bein an die Erde: Der eigene Autoren-Name ist für andere (nicht frauenspezifische) Themen damit schlicht und einfach „verbrannt“!



    P.S.: So, Ihr Damen (und wenigen Herren, die bis hierher gelesen haben;)): Was haltet Ihr von solchen Frauen-Sachbüchern?
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