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Silberpfeil

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Blogbeiträge von Silberpfeil

  1. Silberpfeil

    Schule
    Nach dem Klausurmarathon im Dezember hatte ich die Hoffnung, dass es anschließend ruhiger wird. Leider ist das Gegenteil eingetreten. In meiner Naivität hatte ich zum neuen Schuljahr eine Klassenleitung übernommen, die mir mit zwei bis drei Wochenstunden Arbeitsaufwand verkauft wurde.
     
    Zur Erklärung ist es wichtig zu wissen, dass die Arbeitszeit von Lehrkräften nicht nach tatsächlicher Arbeitszeit bemessen wird. Als Vollzeitkraft mit einer 39,5 Stunden Woche müsste man, um die Ferienzeit „vorzuarbeiten“, 48,74 Stunden pro Woche arbeiten. Das macht bei einer 5-Tage-Woche ein Tagessoll von ca. 9,7 Stunden. Der Hauptfaktor bei der Berechnung der Arbeitszeit von Lehrkräften ist aber die Unterrichtszeit, also die Wochenstunden Unterricht. Die sind je nach Schulform und Bundesland verschieden. In Niedersachsen muss ich als Berufsschullehrerin 24,5 Stunden pro Woche unterrichten. Weder Vor- und Nachbereitungszeit, Klausuren, Klassenleitungstätigkeiten noch Konferenzen werden darauf angerechnet.
     
    Und was alles zu Klassenleitungstätigkeiten gehört, habe ich im letzten halben Jahr erfahren. Von Eltern- und Ausbildersprechtagen, der kompletten Dokumentation der An- und Abwesenheiten der Schüler:innen (inklusive entschuldigter und unentschuldigter Fehltage), Schülergesprächen, Elterngesprächen, die zusätzlichen Corona-Maßnahmen (Verteilung der Tests, Kontrolle der Testergebnisse, Führen der Listen etc.), Konferenzen zum Leistungsstand und dem Arbeitsverhalten und der Erstellung der Zeugnisse hat mir leider im Vorfeld niemand etwas erzählt. Mehrarbeit bzw. Überstunden gibt es eben  auch nicht.🥵
     
    Überhaupt ist die Erstellung der Zeugnisse ein Musterbeispiel für die Digitalisierung und die Bürokratie in der Schule: es gibt einen sogenannten Zeugnisklient, für den man als Klassenleitung einen Zugang bekommt. Dieser Zugang ist aber nicht aus dem Homeoffice möglich, sondern ausschließlich über einen Rechner in der Schule. Dort kommen auf einen Rechner ca. 10 Lehrkräfte… man muss also Glück haben. Aus dem Klient druckt man eine Notenliste aus, die man in einen Ordner im Lehrerzimmer heftet. Dort tragen dann alle Lehrkräfte ihre Noten per Hand ein. Anschließend muss die Klassenleitung diese Zahlenkolonnen dann wieder in den Zeugnisklient übertragen. Diese fertige Notenliste wird dann ausgedruckt, damit alle beteiligten Lehrkräfte noch mal kontrollieren können, ob ihre Noten korrekt übertragen wurden. Wenn das der Fall ist, kann die Klassenlehrkraft die Datei exportieren und an den zuständigen Kollegen schicken (der vermutlich Anrechnungsstunden dafür bekommt), der dann die fertige Datei ans Sekretariat weiterleitet, wo die Zeugnisse gedruckt werden. Und das ist nur ein Beispiel von Digitalisierung in der Schule. Hier macht sich niemand Gedanken über Arbeitsprozesse, sondern es geht um Datenschutz, Finanzierungsprobleme (externe Berater werden nicht finanziert über den Digitalpakt) und natürlich Befindlichkeiten – viele haben halt lieber Papier in der Hand.🤦‍♀️
     
    Auf Intensivstation habe ich Digitalisierung weitgehend als Arbeitserleichterung empfunden. Da haben sich Leute wirklich Gedanken gemacht über die einzelnen Schritte von Arbeitsprozessen und diese digital abgebildet. Beispiel Pflegedokumentation: das ist mittlerweile so gut geworden, dass man auf meiner Station nur noch so selten Stifte benötigt, dass man die im seltenen Anwendungsfall erst mal suchen muss. Und ob Schwester Uschi und Dr. Brinkmann vor der Rente keine Lust mehr haben, sich mit Digitalisierung auseinanderzusetzen, kann bei bei der Einführung keine Rolle spielen. Im Gegensatz dazu kommt mir dieses bürokratische Monster, mit dem ich jeden Tag in der Schule zu tun habe, einfach absurd vor. Für alles gibt es mindestens ein Formular, eine Konferenz und ein Gespräch. Was für eine gigantische Ressourcenverschwendung das ist, wenn man mehr mit der Bürokratie beschäftigt ist als mit den Problemen, die man lösen könnte. In den letzten Monaten hat es mich eine Menge Energie gekostet, immer wieder gegen Betonwände zu laufen.😕
     
    Auf der Haben-Seite kann ich allerdings phantastische Schüler:innen verbuchen, die sogar in der 9. Stunde noch schlaue Fragen stellen und für Spaß im Unterricht jederzeit zu haben sind. Was für Details sie noch aus Unterricht abrufen können, der teilweise monatelang zurück liegt, erstaunt mich jedes mal. Und so einen kaputten Overheadprojektor kann man super nutzen, um noch mal über den IV. Hirnnerv – den Augenrollnerv - zu sprechen. Den muss man ja schließlich auch nutzen.🙄🙄🙄
     
    Eine Prüfungsleistung in meinem Zertifikatsstudium steht noch aus. Das Modul Spezielle Krankheitslehre wird eine geteilte Prüfungsleistung haben – im März und im April – die zum Glück beide online stattfinden. Ich werde berichten.
    Mal schauen, wie es danach weitergeht.
     
    Haltet durch!
    Viele Grüße
    Silberpfeil
     
  2. Silberpfeil

    Schule
    Im Juli 2017 habe ich begonnen zu studieren, damals noch mit relativ vagen Plänen für die beruflichen Aussichten "danach".  Es gab genug Tage, an denen ich mich selbst gefragt habe, weshalb ich mir das eigentlich antue. Dabei erinnere ich mich besonders an einen heißen Sommertag 2018, an dem ich buchstäblich an meinem Schreibtischstuhl festgeklebt bin, weil ich für die Klausur im Modul "Grundlagen des Wirtschaftens" gelernt habe.
    Davon abgesehen haben mich das viele Kollegen aus der Pflege gefragt, und anstrengende Kommentare (ich erinnere nur an "Das ist ja nur ein Fernstudium") gab es zu viele.
     
    Einen Bachelorabschluss, fast 20.000 Euro Studiengebühr (inklusive Zertifikatsstudium), unzählige Unterrichtsstunden und zwei Arbeitgeber später musste ich mir heute nach der Gesamtdienstbesprechung Mühe geben, nicht mit quietschenden Reifen vom Parkplatz der Schule zu fahren, denn in Niedersachsen starten morgen die Sommerferien! Und dieses Mal bin ich dabei. 🤩
    Ganz ehrlich: dafür hat sich all der Aufwand wirklich gelohnt! 
     
    Zu den Schulferien von Lehrer:innen gibt es irgendwie nur zwei polarisierende Ansichten, wir mir scheint. Die, die denken, Lehrer:innen wären faul und würden ein Viertel Jahr nur zuhause sitzen und hätten nachmittags frei. Das nervt ziemlich, wenn ich daran denke, wie viel Zeit und Aufwand oft in meiner Unterrichtsvorbereitung, aber auch in der praktischen Begleitung der Auszubildenden steckt. Da kommen schnell 50 Arbeitsstunden pro Woche zusammen.
    Das andere sind aber manche Lehrkräfte selbst, die unbedingt betonen müssen, es wären keine Ferien, sondern "unterrichtsfreie Zeit".🙄 Und die ganz viel stöhnen und seufzen und jedem unbedingt kundtun müssen, wie viel und wie hart sie arbeiten. Zum Glück ist das aber an meiner Schule nicht üblich.
     
    Aus meiner Sicht liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Klar habe ich für die Ferien total viel auf dem Zettel. Um nur ein Beispiel zu nennen: als neues Unterrichtsthema habe ich im Herbst die Psychiatrie. Das geht von der Neuroanatomie über die häufigsten Krankheiten bis hin zur speziellen Pflege und spezielle Arzneimittel. Und selbst wenn man Themen häufiger unterrichtet, so ist doch die Zielgruppe jedes Mal anders. 
    Aber während in vielen anderen Bereichen über das Ende der Homeofficepflicht diskutiert wird und Arbeitnehmer wieder lange Pendelwege in Kauf nehmen müssen, nur damit Vorgesetzte... ja was eigentlich? ihre Angestellten im Blick haben?, kann ich und können alle Lehrkräfte sich aussuchen, wo und zu welcher Tageszeit man gern arbeiten möchte. Das kann ja auch bei einer Kiste Wein 😉 in einer hübschen Urlaubsregion sein.😎
     
    Lehrer:innen an staatlichen Schulen haben ja, ohne es zu wissen, auch Homeoffice, denn bis auf die Führungskräfte der Schule sind sie ausschließlich zum Unterricht in der Schule. Das ist an Berufsfachschulen anders, da haben Lehrkräfte Büros vor Ort und Anwesenheitspflicht mit Kernarbeitszeit.
    Und das bedeutet eine maximale Freiheit, die ich jetzt schon nicht missen möchte. Ich  möchte mir nicht mehr vorschreiben lassen, zu welcher Zeit des Tages ich kreativ oder produktiv sein darf. Sich das selbst einzuteilen, bedeutet m.M.n. ein großes Stück Lebensqualität.
     
    Auch das Studium wird in den Ferien nicht zu kurz kommen. Im September habe ich gleich zwei Prüfungsleistungen: eine komplexe Übung im Modul Medizinische Grundlagen, und eine Klausur im Modul Pflege im Prozess. Dafür wollen 10 Studienbriefe gelesen und verstoffwechselt werden.🙂
    Außerdem werde ich natürlich auf geringfügiger Basis auf Intensivstation arbeiten. Die Studiengebühren bezahlen sich nicht von allein. 🤑
     
    Vor Montag fange ich aber nichts an. Bis dahin genieße ich erst mal meine ersten Sommerferien seit 1996. 
     
    Euch eine gute Woche und passt auf Euch und Eure Liebsten auf!
    Silberpfeil

  3. Silberpfeil

    Pflegewissenschaftliche Grundlagen
    Heute habe ich die Bearbeitung der Studienbriefe im Modul Pflegewissenschaftliche Grundlagen beendet. Die Klausur findet im Juni statt. Bis dahin werde ich mich erst mal dem nächsten Modul widmen und zwei Wochen vor der Klausur mit der Wiederholung beginnen.
     
    Das Modul hat mir wirklich neue Denkhorizonte erschlossen, und das in einem Beruf, den ich inklusive Ausbildung über 15 Jahre ausgeübt habe. Dass die Pflegewissenschaft in Deutschland im Vergleich zu GB und den USA noch in den Kinderschuhen steckt, war mir nicht neu, und die Ursachen dafür sind sehr vielfältig: natürlich unser soziales Sicherungssystem, in das die Pflege eingebettet ist und das eben primär darauf ausgerichtet ist, finanzierbar zu bleiben. Viele andere Berufsgruppen, dessen Interesse es ist, dass die Pflege ein Assistenzberuf bleibt, und leider auch die Pflege selbst, die häufig evidenzbasiertes Arbeiten ablehnt und sich eher auf überliefertes Wissen verlässt. 
     
    Seit meiner Ausbildung (2005 - 2008) hat sich in der Pflegewissenschaft eine Menge getan, und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich davon nicht viel mitbekommen habe. Umso mehr wird es mir ein Anliegen sein zu versuchen, die Begeisterung bei den Auszubildenden für ihre eigene Wissenschaft zu wecken. Meine Begeisterung ist jedenfalls definitiv geweckt. 😉
     
    Das Modul gehört in den Studiengang B.A. Pflegemanagement, und daher schließt auch der letzte Studienbrief damit ab, wie man ein Pflegekonzept in einer Langzeitpflegeeinrichtung einführen kann. Das ist sicherlich für angehende Führungskräfte sehr praxisbezogen, ich hätte mir an der Stelle eher gewünscht, beispielsweise eine Zusammenfassung über aktuelle Forschungsprojekte zu finden. Die suche ich mir nun selbst zusammen.🙂
    Überhaupt habe ich noch nie so viel für ein Modul rechts und links gelesen und recherchiert.
     
    Fazit: sehr empfehlenswertes Modul, insbesondere für alle angehenden Pflegepädagogen.
     
    Und es bleibt wissenschaftlich: als nächstes starte ich das Modul Einführung in die Pflegeforschung. 
     
    Viele Grüße und bleibt gesund!
    Silberpfeil
     
    P.S. Ich bin übrigens wirklich angetan von dem immer konstruktiven Umgang hier bei fi, selbst wenn die Diskussionen manchmal kontrovers sind. Das habe ich bis jetzt in keiner anderen Community erlebt. Im Gegenteil finde ich es erschreckend, wie sehr in sozialen Netzwerken gehetzt wird. Corona hat da noch mal ein Brennglas draufgehalten.
    Danke dafür! 🤘
  4. Silberpfeil
    Im letzten Semester hatte ich also mein erstes Online-Seminar.
    Man kann ja wirklich nicht behaupten, dass sich an der HFH in den letzten drei Jahren nicht einiges getan hat, auch wenn dies nun Corona-geschuldet ist. Meiner Meinung nach haben Online-Veranstaltungen wirklich einen Mehrwert gegenüber Präsenzen, da man
    a) keine ewig lange Anreise hat (von mir aus gesehen ist Hamburg 250 km und Kassel 90 km entfernt),
    b) zeitlich noch flexibler ist, da man so auch Präsenzen in anderen Studienzentren wahrnehmen kann, man
    c) nicht übernachten muss, so dass man hier wieder Kosten und Zeit spart, und
    d) am zweiten Tag viel entspannter ist, selbst wenn draußen 31 Grad sind, da man nicht noch die Heimreise vor sich hat.
    Für den Master, wo immer ich ihn nun studieren werde, wünsche ich mir jedenfalls mehr davon, da solche Veranstaltungen viel besser in das Leben drumherum integrierbar sind.
     
    Thema des Moduls war "Perspektiven für Gesundheits- und Sozialberufe". Im Seminar sollten wir die Methode "Zukunftswerkstatt" nutzen, also erst mal in einer Kritikphase ohne Analyse Kritikpunkte in Gesundheitsberufen aufzählen. Als nächstes sollten wir in einer Phantasiephase Ideen und im weiteren Verlauf konkrete Lösungsvorschläge entwickeln.
     
    Ausgehend von dem Interview mit Markus im November wusste ich, dass meine WLAN Verbindung zu instabil für so eine Videokonferenz sein würde. Mein IT-Mann war also so fürsorglich, mir eine LAN Verbindung herzustellen und sein Büro zu überlassen. Adobe Connect läuft Browser-basiert, so dass ich mir nur vorher noch ein Plug-In installieren musste.
     
    Pünktlich am Freitag um 12:50 Uhr kam ich also in den Raum... und platzte mitten in das scheinbar schon länger andauernde Seminar. 😱
    Eine Kombination aus einer etwas missverständlich formulierten Einladung und meiner scheinbaren Unfähigkeit, einen Kalender zu lesen (31. statt 30. 7.) hatte dafür gesorgt, dass ich das erste Mal im Studium zu spät kam. 
    Wenn man bedenkt, dass ich sonst nach Hamburg oder Kassel anreise, ist es doppelt absurd, am eigenen Schreibtisch zu spät zu kommen. 😕
    Aber ich hatte großes Glück, wurde sehr freundlich empfangen und konnte mich thematisch sofort einbringen. Mein Strebertum 😀 kam mir hier zugute, da ich mich im Vorfeld tatsächlich mit den Unterlagen und mit der Methode Zukunftswerkstatt beschäftigt hatte.
    Die Dozentin und das Studienzentrum waren dann noch äußerst kulant und ich durfte am Samstag nach Feierabend der anderen noch länger mit der Dozentin bleiben, um das, was ich verpasst hatte zu wiederholen, so dass mir die Studienleistung anerkannt wird.🌞
     
    Abgesehen vom Inhalt war die Online-Präsenz für mich in vielerlei Punkten interessant.
    E-Learning bestimmt zur Zeit einen Großteil meiner Arbeitszeit. Einen Teil des Unterrichts im nächsten Schulblock planen wir jetzt schon virtuell, da es schwierig wird, so eine große Anzahl an Schülern räumlich unterzubringen und personell entsprechend auszustatten - wenn Gruppen geteilt werden müssen, braucht man auch eine größere Anzahl an Lehrkräften.
     
    Außerdem wurde schon vor Jahren für alle Mitarbeiter eine Online-Lernplattform implementiert, auf der zumindest die Pflichtfortbildungen (z.B Brandschutz, Hygiene) abgeleistet wurden.
    Diese Plattform hat nun natürlich in vielen Bereichen Hochkonjunktur und wird von der IT mit immer neuen Funktionen erweitert. Das ist echt genial, wenn man sich im Gegensatz dazu anschaut, was allgemeinbildende Schulen zum Teil für eine grottige Ausstattung haben und damit arbeiten sollen. Da leben wir geradezu im digitalen Schlaraffenland.
    Es ist aber auch so, als hätte man gerade erst einen Führerschein gemacht und würde die Schlüssel für einen Mercedes AMG in die Hand gedrückt bekommen. 😉
     
    Die Schüler melden interessante Sachen zum E-Learning zurück. Es hat den Anschein, als hätten sie viel weniger Probleme damit als die Lehrkräfte selbst. 😀
     
    Und natürlich widme ich auch meine Bachelorarbeit dem Thema E-Learning: alles, was ich in Büchern nachlese, kann ich auf der Lernplattform gleich ausprobieren, oder als Idee an die IT weiterleiten.
     
    Deshalb muss ich oft ins Fitnessstudio, um rein physisch mal einige Gewichte zu stemmen. 😀
     
    Ich bin sehr gespannt, ob E-Learning nach Corona noch wegzudenken ist. 🙂
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
     
     
     
  5. Silberpfeil

    6.Semester
    Das Daumendrücken hat geholfen. 🙃 In der Klausur in Sozialrecht habe ich von 100 möglichen Punkten sagenhafte 95 erreicht... 🙊 Es war aber tatsächlich auch Glück dabei, dass gerade die Themengebiete dran kamen, die ich gut drauf hatte. Asylrecht hätte mich beispielsweise ziemlich kalt erwischt, weil ich mir diese bürokratischen Vorgänge einfach nicht merken konnte.
     
    Damit habe ich die letzte Klausur abgeschlossen. Da ich ohne Abitur zwei Einangsklausuren schreiben musste, habe ich insgesamt 12 geschrieben. Die schlechteste Note war eine 2,3, und ich finde, berufsbegleitend kann sich das sehen lassen.
    Die letzte Hausarbeit ist noch in Korrektur, und ich hoffe sehr, dass ich auch diese bestanden habe. 
    Dann fehlen nur noch zwei Komplexe Übungen und die Bachelorarbeit.
     
    Ich bin schon eifrig mit Literaurrecherche beschäftigt, denn ich möchte über E-Learning schreiben, da mich dieses Thema auch bei der Arbeit sehr begleitet und ich Mich gerade sehr dafür begeistern kann.
    Da fehlt mir aber noch eine Erstbetreuung, und die ist bei diesem Thema gar nicht so leicht zu finden.
     
    Und natürlich schiele ich schon nach einem passenden Master. Möglichkeiten gibt es sowohl im Präsenz- als auch im Fernstudium. Da ich genug pädagogische CP‘s habe, könnte ich auch etwas pflegewissenschaftliches studieren. Das macht die Auswahl noch größer. 🙂
    Hier ist auch der einzige Grund versteckt, weshalb ich auf die Noten überhaupt Rücksicht genommen habe: manche Master sind zulassungsbeschränkt, und ich wollte mir alles offen halten. 
     
    Next Stop: Bachelorarbeit!
     
    Bis bald!
    Silberpfeil 
  6. Silberpfeil

    Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen
    Nach den beiden Hausarbeiten starte ich das neue Semester mit dem Modul Kompetenzorientiertes Unterrichten und Prüfen. Studienleistung sind zwei KÜ, und dazwischen sollen wir eine kompetenzorientierte Prüfung erstellen. Die Studienbriefe haben die Themen:
    1. Kompetenzorientierung in der Berufsbildung
    2. Förderung einer ganzheitlichen Kompetenzentwicklung
    3. Handlungsorientierter Unterricht
    4. Problemorientiertes Lernen
    5. Kompetenzorientiertes Prüfen
     
    Was sperrig klingt, ist gefühlt das neue Eldorado in der Berufsbildung: alle Lerninhalte sollen sich an zu erwerbenden Kompetenzen orientieren und kein träges Wissen erzeugen. Akademisch klingt das erst mal gut und sinnvoll, auch hier im Forum ist ja häufig Thema, dass niemand gern "Bulimie-Lernen" mag und anwendungsbezogenes Wissen bevorzugt wird.
    Was mir für die Pflegeausbildung noch nicht klar ist, ist wie man ohne Fachwissen Kompetenz entwickeln soll. Beispiel Arzneimittellehre: Ich brauche erst mal Fachwissen über die Wirkweisen, Herstellungsprozesse und chemischen Zusammensetzungen über Medikamente, um sicher mit Medikamenten arbeiten zu können.
     
    Kompetenzorientiert ist aber die Studienleistung, denn so müssen wir das Gelernte gleich anwenden. Und es gefällt mir, dass das Modul auf Vorwissen aus dem Bachelor aufbaut, und das "Wiederentdecken" dieses Vorwissens macht Spaß. 
     
    Ich bin wieder voll drin im Leben einer Fernstudentin. 🙂 Hab ständig und überall Studienbriefe dabei, um bei Leerlauf lesen zu können. Diskutiere mit Kollegen über Studieninhalte und wende das Wissen gleich an.
    Es ist ein großer Bonus, dass mein Arbeitgeber das Studium finanziert. Im Bachelor war das für mich sehr schwierig mit den Studiengebühren, da ich deshalb keine Arbeitszeit reduzieren konnte. Ich habe mal wieder in meinem Bachelorblog gestöbert (stellt den eigenen Kompetenzerwerb gut dar 😀) und weiß noch, wie mich die Doppelbelastung gestresst hat.
    Nun versuche ich, richtig Gas zu geben. Bei schlechtem Wetter im Studium, und wenn das Wetter besser ist, doch lieber mit dem Motorrad. 🏍️
     
    Viele Grüße aus dem popokalten Harz! (Heute morgen -11 Grad 😰 😱😰❄️
    Silberpfeil
  7. Silberpfeil

    1.Semester
    Die Woche vom 27.11. bis 1.12. hatte ich Urlaub, so dass ich das Portfolio für eine Unterrichtseinheit im Modul Didaktik und Methodik fertig stellen und mich außerdem auf die anstehenden Klausuren am 2.12. in Einführung in die Gesundheitswissenschaften vorbereiten konnte. Da ich ohne Abitur studiere, musste ich vor der regulären Klausur noch eine Klausur zur Eingangsprüfung schreiben.
     
    Didaktik und Methodik war ein tolles Modul, das zwar noch einige organisatorische Schwächen hatte, was einfach der Tatsache geschuldet ist, dass wir die ersten sind, die diesen neuen Studiengang belegen.
    Wir sollten uns (vor der komplexen Übung) eine Unterrichtseinheit zu einem frei wählbaren Thema überlegen, die dann in der Gruppenarbeit durchgespielt wird. Da ich (bis auf einige Fortbildungen im Kollegenkreis) noch nie unterrichtet habe, konnte ich praktisch meine eigenen Lernfortschritte sehen. Hatte ich vor der Bearbeitung der Studienbriefe noch überhaupt gar keinen Schimmer, wie so etwas ablaufen könnte, sprudelten auf einmal die Ideen, und das schwierigste war, sich für eine zu entscheiden. :-)
    Nach der Komplexen Übung sollte dann als Hausaufgabe das Portfolio fertig gestellt werden, und ich war dann doch ein bisschen stolz, als ich nach wochenlanger Arbeit das gute Stück in die Post gegeben habe.
    Fazit: Didaktik und Methodik ist  ein sehr lehrreiches Modul, in dem viel mehr Arbeit steckt, als man am Anfang denkt. 
     
    Als ich das erste mal gelesen habe, dass es ein Modul "Gesundheitswissenschaften" gibt, dachte ich erst mal: Bäääh, langweilig.
    Aber auch hier weit gefehlt. Die Studienbriefe waren gut geschrieben und die Themen so spannend, dass es mich zum Teil richtig gefesselt hat. Beispiel Thema "die Auswirkungen sozialer Ungleichheit auf die Gesundheit", oder der Aufbau des Gesundheitssystems.
    Das sind Dinge, die man jeden Tag im Krankenhausalltag sieht, und die Studienbriefe bieten eine neue Perspektive darauf.
    Der Haken: Es war unglaublich viel Stoff zum Lernen. Teilweise konnte ich abends nicht mal mehr Krimi lesen, weil ich den Kopf so voll hatte mit Lernstoff. 
    Und weil ich eben zwei Klausuren hintereinander schreiben musste, hatte ich anschließend einige Tage Schmerzen in der Hand vom vielen Schreiben.
    Ob sich die Masse am Ende positiv auf das Ergebnis auswirkt, kann ich unmöglich sagen. Ich hoffe sehr, die Klausur bestanden zu haben.
     
    Und seit dem 2.12. sind alle Module des ersten Semesters beendet (sofern ich keine Klausur wiederholen muss, aber das wäre erst nächstes Jahr der Fall).
    Fühlt sich einerseits gut an, aber in den ersten Tagen wusste ich gar nicht, was ich nach der Arbeit mit der freien Zeit anstellen soll. 
    Mittlerweile fehlt es mir schon richtig, die Nase in Studienbriefe zu stecken, so als wäre mein Hirn nicht ausgelastet.
    Ich hoffe, das Paket mit den neuen Studienbriefen kommt noch vor Weihnachten...
     
    Euch allen eine schöne Adventszeit und vielen Dank fürs Lesen!
  8. Silberpfeil

    Professionalität in der Berufsbildungspraxis
    Die nächste KÜ im Modul Professionalität in der Berufsbildungspraxis steht auf dem Plan. Das Modul beschäftigt sich mit der Lehrerbildung im Allgemeinen und Lehrenden in der Berufsbildung im besonderen und mit Antinomien, also Widersprüchen im Berufsalltag. Das ist grundsätzlich - wie so oft in den Modulen der HFH - spannend, weil man sich im akademischen Rahmen mit einem Spannungsfeld, dem man täglich ausgesetzt ist, auseinandersetzen kann. Aus dem Bachelorstudium weiß ich, dass es wichtig ist, solchen Gedanken Raum zu geben. Im Bachelor ging es um Themen wie Leistungsbewertung und Vergabe von Qualifikationen, und ich finde es bis heute wichtig, sich der Verantwortung bewusst zu sein.
     
    Die Themen der Studienbriefe sind:
    1. Professionelle Kompetenz von Lehrenden
    2. Professionalisierung des Berufsbildungspersonals
    3. Berufsbildungsforschung
    4. Professionalisierung und Akademisierung
    5. Gesundheit im Lehrberuf.
     
    Meiner Meinung nach kommen die Besonderheiten von Lehrenden in Pflegeberufen allerdings etwas kurz. Die ganze Berufsausbildung in der Pflege ist in Deutschland komplett anders aufgebaut als in anderen Ausbildungsberufen, und auch die Lehrenden haben ganz andere Biografien als Lehrende in anderen Ausbildungsberufen. Ich selbst habe schon Schwierigkeiten, wenn ich nach meinem Beruf gefragt werde: Bin ich nun Lehrerin, oder bin ich Krankenschwester, die auch Lehrerin ist? Ich sage immer: ich bin hauptberuflich Lehrerin, identifiziere mich aber als Krankenschwester. 😁 Aber es ist vielschichtig und nicht so einfach zu beantworten und irgendwie auch eine Antinomie. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf die KÜ.
     
    Weiterhin ist leider bei uns gar kein Motorradwetter, und wenn es doch mal trocken ist, liegt zu viel Laub auf der Straße. Ich vermisse den Wind im Gesicht und freue mich immer über Menschen, mit denen ich wenigstens hemmungslos über Motorräder reden kann. 🙂
     
    Übrigens: in Niedersachsen ist heute Feiertag. 😛
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  9. Silberpfeil

    Spezielle Krankheitslehre
    Zur Zeit bearbeite ich das vorerst letzte Modul in meinem Zertifikatsstudium, welches aus dem Master Berufspädagogik entnommen ist. Das Modul habe ich über das neue, virtuelle Studienzentrum belegt, so dass alle Veranstaltungen online stattfinden. Meiner Meinung nach eine super Neuerung an der HFH, und falls ich weitere Module buche, hoffe ich, sie ebenfalls am virtuellen Studienzentrum belegen zu können. Momentan besteht leider noch nicht bei jedem Modul die Möglichkeit. 
    Studienmaterial ist ein Buch (Allgemeine und spezielle Krankheitslehre, Thieme Verlag) und Prüfungsleistung ist eine komplexe Übung in zwei Teilen:
    - Teil 1: besteht aus Einteilung der Gruppen und Zuteilung der Themen. Jede Gruppe sucht sich ein Thema aus der Krankheitslehre aus, alle aus dem Bereich der Inneren Medizin: Diabetes Mellitus, COPD (eine Lungenkrankheit), die weiteren sind mir gerade entfallen. Die Dozentin achtet aber darauf, dass sich die Themen nicht doppeln.
    In der Gruppenphase arbeitet man an einem Fallbeispiel die pflegerischen Versorgungsschwerpunkte der jeweiligen Krankheit aus, und zwar so, wie man die Krankheit an Berufsfachschulen unterrichten könnte, um eben auf Frontalunterricht verzichten zu können. Man hat also gleich eine Art Vorlage für den Unterricht.
    - Teil 2: vier Wochen nach Teil 1 findet dann die Präsentation der Gruppenarbeiten statt.
     
    Im Vorfeld der komplexen Übungen gab es einige Vorlesungen, die wohl die wichtigsten Krankheitsbilder aus dem Buch zum Thema hatten. An diesen habe ich aber aus Zeitmangel nicht teilgenommen, und das waren auch keine Pflichtveranstaltungen.
     
    Die komplexen Übungen sollen jeweils drei bis vier Stunden dauern. Zur Zeit befinde ich mich am Ende der Gruppenphase, die wirklich gut geklappt hat. Wir haben in mehreren Zoom Meetings unsere Einteilung und die Präsentation besprochen und sind sozusagen startklar.
    Ich muss gestehen, ich hätte mir ein andere Krankheitsbilder gewünscht, da ich alle „Klassiker“ der Inneren Medizin schon häufig unterrichtet habe und für mich nicht viel neues dabei ist. Andererseits finde ich es vom Prinzip her gut, dass für die Studierenden genau diese Krankheiten besprochen werden, da sie für Auszubildende unbedingt relevant sind und die Lehrkräfte sie daher gut kennen müssen. Von daher gibt es vom fachlichen Anspruch an den Masterstudiengang überhaupt nichts zu meckern.
    Ich finde die Innere Medizin nur so laaaaaaaaangweilig, und nachdem ich im Dezember das Modul Innere Medizin abgeschlossen habe, hatte ich gehofft, wenigstens den Schlaganfall als Gruppenarbeit zu kommen (irgendwie ist die Formulierung unglücklich 😀). Jede Gruppe hat 30 Minuten Zeit: 20 für Präsentation und 10 Minuten für Nachbesprechung und Fragen. Wenn ich mir den Umfang unserer Arbeit so anschaue, hoffe ich doch sehr, dass wir das Zeitfenster beachten, damit wir am Ende nicht fünf Stunden für die KÜ benötigen. 
     
    Sobald ich das Zertifikat für das Modul bekommen habe, habe ich alle Voraussetzungen erfüllt, um in die Sondermaßnahme zum Einstieg in Schuldienst in Niedersachsen zugelassen zu werden. Der weitere Weg wird dann von meiner Schulleitung organisiert. Das sogenannte Seminar, das ich besuchen werde, soll im August starten, und bisher habe ich immerhin die Anmeldeunterlagen erhalten. 
    Zu dem Zertifikatsstudium bin ich gekommen, weil eine Sachbearbeiterin vom Niedersächsischen Kultusministerium das Modulhandbuch meines Bachelorstudiums geprüft hat und dabei festgestellt hat, dass mir CP`s in Pflegewissenschaften und Medizin fehlen (die mir an meinen vorherigen Schulen nicht gefehlt haben). Nun ist diese Sachbearbeiterin nicht mehr da, und hoffe sehr, dass ihre Nachfolger:Innnen nicht noch andere Voraussetzungen stellen.
    Auch, wie und wann es mit meinem Zweitfach losgeht, kann mir noch niemand beantworten. Gewünscht habe ich mir Werte und Normen oder evangelische Religion, und die Fachgruppe an meiner Schule würde mich lieber heute als morgen in ihrem Team begrüßen. 
     
    Es bleibt spannend!
     
    Drückt mir die Daumen!
    Silberpfeil
     
    Titelbild: www.pixabay.com
  10. Silberpfeil

    Anatomie und Physiologie
    Im Modul Anatomie und Physiologie hat sich die HFH eine - zumindest aus meiner Sicht - neue Prüfungsleistung einfallen lassen: eine Postersession.
    Hierfür soll vor der Komplexen Übung ein wissenschaftliches Poster im Format A1 oder A0 erstellt werden. Als Lernmittel hat man das im letzten Beitrag erwähnte Buch und kann sich hier ein Thema aussuchen. Dieses muss dann mit der Modulverantwortlichen abgesprochen werden. Wie schon erwähnt: mein Thema ist das Immunsystem.
    Das wissenschaftliche Poster soll aus den Abschnitten
    Einleitung Daten und Methode Ergebnisse Diskussion Literatur  bestehen, also im Prinzip wie eine wissenschaftliche Publikation.
     
    Das Modul besteht also aus den Arbeitsschritten Einlesen in das Thema, Gestaltung des Posters und die Vorstellung des Posters in der Komplexen Übung, die 10 Minuten dauern soll.. Finde ich ehrlich gesagt ziemlich spannend, denn es geht ja scheinbar nicht nur um den Inhalt, den man sonst auch in einer Klausur abfragen könnte. 🥱 Die Methode selbst, also die Postersession, gehört auch zum Lerninhalt. Diese kann man dann später selbst im Unterricht anwenden. Ich bin leider kein Held in der visuellen Darstellung von Inhalten, aber 10 Minuten Vortrag wird kein Problem sein.😀
     
    Und zur Gestaltung des Posters ist es zwar formal erlaubt, auch mit Stift, Schere und Kleber zu arbeiten, wobei die Schriften eine bestimmte Größe haben müssen. Ich habe heute im Netz viel recherchiert, wie man mit PP Poster gestalten kann und bin ehrlich fasziniert. Dazu ist allerdings zu sagen, dass ich auch erst eine Überschrift und ein Bild eingefügt habe. Ich hoffe sehr, dass das nicht in einem ich-schmeiß-alles-aus-dem-Fenster-Frust endet. 😅
     
    Trotzdem finde ich die neue Prüfungsform spannend! Ich werde berichten.
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  11. Silberpfeil

    Pflegewissenschaftliche Grundlagen
    Eigentlich starte ich gerade in in die Klausurenphase und hoffe sehr, dass das kein Fehlstart wird.
    Morgen schreibe ich die Klausur im Modul Pflegewissenschaftliche Grundlagen. Diese ist aber, anders als die Prüfungen, die ich bisher kannte, Corona-bedingt eine Klausurersatzleistung. D.h. dass man sich am heimischen Schreibtisch die Aufgabe, die nur im Prüfungszeitraum im Webcampus freigeschaltet ist, herunterlädt, in einem Word-Dokument bearbeitet und als PDF wieder hochlädt.
    Diese Prüfungsform habe ich selbst schon im Szenario C an Auszubildenden getestet und eigentlich für gut befunden. Natürlich nutzt man dann keine Fragen, die auf auswendig gelerntes abzielen. Aber wo das nach der Klausur im Hirn landet, wissen wir denke ich alle.😉 Statt dessen nutzt man Transferfragen wie z.B. "Vergleichen Sie Theorie A mit Theorie B", "Diskutieren Sie je 3 Vor- und 3 Nachteile von Theorie C". Solche Fragen sind meiner Meinung nach sowieso viel wertvoller, wenn es um den Lernerfolg geht.
    Was mich betrifft, könnte es also losgehen. 🙂 Leider zeigt mein Account im Webcampus seit ca. 1 Stunde nur an:
     

     
    Vermutlich sind das nur Wartungsarbeiten, aber so langsam macht es mich doch nervös. Immerhin ist Freitag Mittag. Ich hoffe sehr, dass sich das bald aufklärt. Denn ich möchte nicht umsonst bei 33° C in meiner eigenen Soße am Schreibtisch gesessen und gelernt haben. 😀
    Das Thema ist ja sehr interessant, und da gerade in der Schule Examensphase ist, habe ich das reichlich oft mit Prüfungskandidaten wiederholt.
    Anfang Juli schreibe ich dann Einführung in die Pflegeforschung, was sich überwiegend mit statistischen Methoden befasst. Die Klausur macht mir etwas mehr Sorgen.
     
    Und außerdem habe ich neue Module gebucht, in die ich dann ab Juli eingeschrieben bin. Dieses sind Module aus dem Master Berufspädagogik und befassen sich hauptsächlich mit medizinischen Grundlagen. Darüber werde ich aber ausführlich berichten, wenn ich die Studienbriefe habe.
     
    Genießt die Sonne und bleibt gesund!
    Silberpfeil
     
  12. Silberpfeil
    Seit Abschluss meines Studiums ist einiges passiert.  Schon länger überlege ich, welchen Master ich studieren könnte. Es scheiterte gar nicht so sehr an spannenden Masterstudiengängen, sondern eher daran, welche Entwicklungsmöglichkeiten mir ein solcher bietet. Für mich war der Gedanke an einen Master in Bildungswissenschaften und Pflege ehrlich gesagt nicht besonders reizvoll, da er im Vergleich zu meinem Bachelorstudium keine große persönliche oder berufliche Weiterentwicklung bietet. Und gerade der Punkt war es, der mich im Bachelor, trotz des hohen Aufwandes, immer motiviert hat. Nun einen Master zu studieren, nur um da zu bleiben, wo ich bin, wäre so, als würde ich schön innerhalb meiner Komfortzone bleiben. An Berufsfachschulen (meine bisherigen Arbeitgeber) gibt es jedoch keinen anderen Weg.
     
    Dann gibt es da ja noch die (staatlichen) Berufsbildenden Schulen. Tatsächlich hatte auch eine BBS in meiner Nähe eine Stelle für den Fachbereich Pflege ausgeschrieben. Problem: Hier ist eigentlich ein klassisches Lehramtsstudium mit Zweitfach nötig. Da aber zur Zeit in der beruflichen Fachrichtung Pflege ein sogenannter besonderer Bedarf besteht, hat sich das Land Niedersachsen etwas überlegt: die Sondermaßnahme zum Einstieg in den Schuldienst zur Nachqualifikation für Bachelorabsolventen mit beruflicher Fachrichtung…. Und das ist erst mal genauso bürokratisch, wie es sich anhört.
     
    Eine ehemalige Kollegin von Intensivstation besucht nach ihrem Bachelorabschluss genau diese Maßnahme und konnte mir viele Informationen geben… sonst hätte ich vermutlich bei so viel Bürokratie das Handtuch geworfen. Diese Sondermaßnahme enthält Inhalte zur pädagogischen Nachqualifikation, aber vor allem, und deshalb ist es so interessant für mich, studiert man ein allgemeinbildendes Zweitfach (Deutsch, Englisch, Politik, Religion, etc.)
     
    Ich schrieb also eine Bewerbung, denn die BBS hat noch einige Vorteile mehr zu bieten:
    -          Die praktische Ausbildung wird viel intensiver begleitetet als an einer Berufsfachschule.
    -          Die Schule hat im Ausbildungsgang Pflege viel weniger Auszubildende als an meiner jetzigen BFS. Damit wird der Kontakt viel persönlicher und der Entscheidungsspielraum größer.
    -          Schulferien. 😊
    Es folgte ein sehr nettes Vorstellungsgespräch, in dem wir uns sehr schnell einig wurden.
    Doch der Weg in den Staatsdienst ist nun mal kompliziert und bürokratisch. Die zuständige Behörde musste erst meine Qualifikation prüfen… obwohl ich bereits seit 2018 unterrichte, darunter auch Auszubildende, die im dualen Studium sind. 🙄😊
    Es gab zwei Hürden zu nehmen: zum einen die Einstellung selbst als Fachlehrerin.
    Die zweite Hürde ist die Zulassung zur Teilnahme an der Sondermaßnahme.
    Die erste Hürde ist genommen, ich wurde eingestellt.
    Für die zweite Hürde, die Zulassung zur Sondermaßnahme, fehlen mir CP´s  in medizinisch-naturwissenschaftlichen (30) und in pflegewissenschaftlichen Modulen (20). Nur Nachholung habe ich einen Modulplan zusammengestellt.
     
    Mein neuer Blog wird vom Weg in die Sondermaßnahme zum Einstieg in den Schuldienst handeln. Auch wenn die Zulassung immer Einzelfallentscheidung ist, helfen meine Erfahrungen vielleicht anderen, sich in dem Wirrwarr aus behördlichen Vorschriften zurechtzufinden.
     
    Und ich freue mich auf ein neues Abenteuer! 😊
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  13. Silberpfeil
    Im letzten Blogeintrag habe ich geschrieben, dass meine Ergebnisse Mist waren. Das waren sie tatsächlich. 😉 Der Teil war einfach unpräzise und hatte nicht viel mit meiner vorherigen Analyse zu tun. Zum Glück ist es mir rechtzeitig aufgefallen. Ich habe einige ziemlich gute Tipps von meiner Betreuerin bekommen und den Teil noch mal komplett neu geschrieben. Auch die Diskussion und den Ausblick habe ich noch ergänzt.
     
    Mein Problem ist zur Zeit, dass ich noch nie eine Thesis geschrieben habe und mir im Endeffekt nicht klar ist, wie ich es richtig mache. Dazu kommt, dass ich mit meinem Thema ziemliches Neuland betrete (E-Learning eben), zu dem es nicht sooo viel Literatur gibt, zumindest nicht in der Art, wie ich das Thema angehe. So kann ich mich nicht eng an die Literatur halten. Ich gehe das Thema kritisch an und beleuchte es von verschiedenen Seiten. Vermutlich könnte ich zwar noch mehr Literatur lesen, aber das würde mich zu keiner weiteren neuen Erkenntnis bringen.
    Aber ich kann ja nicht ewig auf der Thesis hocken und nur noch Tippfehler korrigieren. Irgendwann werde ich sie wohl oder übel als "Fertig" deklarieren und abgeben müssen.
     
    Neulich saß ich bei einer Kollegin im Büro, die selbst im Master studiert und gerade eine ziemlich umfangreiche Hausarbeit geschrieben hat. Sie hat sie einem Kollegen gegeben, der seine Meinung dazu abgeben sollte... und meinte dann: "Wenn man so lange an etwas arbeitet und fragt jemanden nach seiner Meinung und der findet die Arbeit schlecht, dann ist das genauso, als wenn jemand sagt: Dein Kind ist hässlich." 😀
     
    Ich fand das unglaublich treffend. 😬🙈 Die Sorge davor, dass man so lange an etwas arbeitet und dann eine schlechte Bewertung bekommt, ist doch schon ziemlich groß.
     
    Zum Glück habe ich noch Zeit bis zum Abgabetermin. 🙃
     
    Viele Grüße
    Silberpfeil
  14. Silberpfeil

    Pflege I "nurslife"
    Der Einfluss von Bergamo
     
    Als die Pandemie nach Deutschland kam, war meine erste Reaktion: die Politik hat das Gesundheitssystem an die Wand gefahren. Nun sollen sie sehen, wie sie klar kommen.
     
    Dann sah ich in den Nachrichten Bilder von einer italienischen Krankenschwester, die in auf einer Intensivstation in Bergamo von der Lage dort berichtete. Trotz des Vollschutzes konnte man ihr die physische und psychische Erschöpfung ansehen. Hinter ihr lagen die Patienten in Bauchlage, und es bimmelten alle möglichen Gerätschaften in verschiedensten Alarmtönen.
    Diese Bilder haben mich sehr mitgenommen, und mein Gehirn  ordnete sofort die Alarmtöne den jeweiligen Geräten zu und priorisierte sie. 10 Jahre Intensivstation prägen sich ein. Als ich das bemerkte, dachte ich, ich müsste mir nur Dienstkleidung anziehen und könnte sofort loslegen und helfen.
     
    Dann machte ich mir noch eine einfache Rechnung auf. Groben Schätzungen zufolge sollten ca. 1 bis 3% der Covid Patienten intensivpflichtig werden. Bei einer Durchseuchung von 70% der Bevölkerung (= 57.400.000) macht das 574.000 Intensivpatienten (= 1%). Kein Gesundheitssystem auf dieser Welt kann sich auf so etwas vorbereiten.
     
    Und da war mir klar, dass ich nicht einfach einen Monat im Homeoffice sitzen oder Überstunden abbummeln kann. Mein Mann und ich gehören zu keiner Risikogruppe, und natürlich war er einverstanden damit, dass ich mich einem Risiko aussetze. 
     
    Wobei ich mittlerweile finde, dass der Covid Bereich dieser Intensivstation vermutlich der sicherste Ort der Welt ist. 😁 Einkaufen ist viel gruseliger. 🤨
     
    Dass dieser Schritt dann zu all den im letzten Eintrag schon erwähnten Veränderungen geführt hat... muss ich irgendwie immer noch begreifen. 🙂
     
    Schade finde ich, dass das funktionierende Krisenmanagement in Deutschland scheinbar dazu geführt hat, dass die Menschen Covid 19 weniger ernst nehmen. Dass Leute an der Wissenschaft zweifeln, weil sie im Internet auf einer Aluhut-Seite etwas gegenteiliges gelesen haben. Dass sie Lockerungen fordern, weil sie in ihrem persönlichen Bereich eingeschränkt sind, und dabei die Schwächeren vergessen.
     
    Eins der schlimmsten Dinge an Corona hat meine beste Freundin, die ebenfalls als Krankenschwester in Hamburg arbeitet, wunderbar auf den Punkt gebracht: "Diese armen Leuten sterben schrecklich. Sie haben Schmerzen, kriegen keine Luft, und dürfen dann nicht mal zum Trost ihre Liebsten um sich haben. Sie müssen allein sterben."
     
    Und da ich mich ab jetzt wieder voll ins Studium stürze, endet hier mein Covid-Tagebuch.
     
    Bleibt alle gesund und passt auf Euch auf!
    Danke fürs Lesen!
    Silberpfeil
  15. Silberpfeil

    Berufliche Veränderungen
    ... sind der Wahnsinn! 😀 Es sind so viele Eindrücke, die auf mich einprasseln, dass ich gestern nach meinem ersten Tag völlig kaputt war und geschlafen habe, sobald mein Kopf das Kissen berührt hat.
     
    Wirklich schön ist, dass ich viele meiner neuen Kollegen und Schüler schon kenne und mir das Umfeld vertraut ist.
    Trotzdem fallen natürlich als fest angestellte Lehrerin noch viel mehr Sachen in meinen Aufgabenbereich als als freiberufliche Dozentin: zum Beispiel die Begleitung der praktischen Ausbildung. Das umfasst die Organisation der Stunden, die Aufträge, die die Schüler in der Praxis bearbeiten müssen, und einmal pro Praxisblock soll der jeweilige Klassenlehrer jeden seiner Schüler in der Praxis besuchen und eine Anleitung vornehmen.
    Die Pflegeausbildung gehört ja in Deutschland nicht zum dualen System, sondern die Schule ist verantwortlich für die Koordination zwischen Theorie und Praxis. Außerdem bin ich (eigentlich schon seit März, seit der neue Kurs Altenpflege gestartet ist) Klassenlehrerin und damit der Ansprechpartner für alles rund um die Ausbildung, sämtliche Orga (Fehlzeiten, Noten, etc) und auch Konfliktmoderation, falls das mal nötig sein sollte.
     
    Das erste Mal in meinem Leben habe ich einen Büroarbeitsplatz. Darüber muss ich schon wirklich sehr schmunzeln... es ist hell, groß, und meine Fachbereichsleiterin hat mir zum Einstand eine Blume geschenkt!
    Wenn man aus der Pflege kommt, muss man das erst mal verdauen. 😉 
    Das Büro teile ich mit einer sehr netten Kollegin, die Tür steht immer offen, und es schneien immer mal Kollegen und Schüler herein.
     
    Den heutigen Tag habe ich damit verbracht, mich mit dem ganzen EDV und Orga Struktur der Schule bekannt zu machen, meinen Rechner einzurichten und mein Unterrichtsmaterial von meinem heimischen auf dem Dienstrechner abzuladen (Konvertierung von Open Office in Word war nötig). Meine Fachbereichsleiterin ist während der Einarbeitung meine Ansprechpartnerin, und sie hat mir viel gezeigt. Die neuen Kollegen haben aber auch schon alle ihre Hilfe angeboten.
     
    Was auch super ist: Den Unterrichtsentwurf, den ich für das Modul Fachdidaktik Pflege ausarbeiten musste (Präsentation ist am 1.6.), habe ich gleich mal bei meiner neuen Klasse ausprobiert. Praktische Anwendung von gelernten Inhalten ist einfach unbezahlbar. Dabei sind mir so viele Dinge aufgefallen, die ich in der Theorie gar nicht bedacht hätte. Und meinen Schülern hat es echt Spaß gemacht und sie waren total motiviert dabei.
     
    Überhaupt verknüpfen sich gerade viele Inhalte aus dem Studium. Vom nächsten Semester erhoffe ich mir da noch mehr.
     
    Es steht für mich noch die Hausarbeit in politischer Bildung an. Ich werde mir aber einige Tage geben, um mich richtig einzuarbeiten, bevor ich mit der Recherche beginne.
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
    Silberpfeil
  16. Silberpfeil

    3.Semester
    Soeben habe ich die Soziologie Klausur geschrieben. Wie auch immer es ausgeht, ich habe mich wirklich in das Thema gekämpft.
     
    Ich habe die Studienbriefe immer wieder gelesen, Karteikarten erstellt und jedes Mal wieder überraschenderweise etwas mehr verstanden.
     
    Und ich muss zugeben, dass die Soziologie es doch noch geschafft hat, mich zu fesseln. Erst habe ich, um mich selbst etwas aufzulockern, überall (platte) Wortwitze eingebaut, z.B „Leidgedanken der Soziologie“, „Leere der Soziologie“. Schließlich ist Soziologie irgendwie Denkporno, 😉😉😉 dann darf das Thema auch mal witzig sein.
    Und plötzlich sind mir im Alltag dauernd Sachen aufgefallen, über die sich diverse Soziologen sehr abstrakt Gedanken gemacht haben. 
     
    Die Klausur war ganz schön knackig, aber was auch immer dabei heraus kommt, es hat sich doch sehr gelohnt, am Ball zu bleiben. Jedes Thema wird mit ein bisschen Hartnäckigkeit zugänglich.
     
    Nun bin ich auf der Rückfahrt und freue mich wie Bolle, dass ich Zeit habe für ein kleines Treffen mit meinem alten Freund Professor Robert Langdon. 😉
     
    Euch allen ein schönes Wochenende!
     
  17. Silberpfeil
    Endlich haben wir eine genauere Beschreibung bekommen, wie wir uns pädagogische Tätigkeiten auf das Hauptpraktikum anrechnen lassen können. Denn bis jetzt waren die Formulare der HFH nicht eindeutig. Es gab nur eins, auf dem die Einrichtung die komplette Absolvierung des Hauptpraktikums bestätigen konnte... aber es gab keins, auf dem man sich einzelne Stunden bestätigen lassen konnte.
    Überhaupt ist das Hauptpraktikum ein Knackpunkt. Es sind entweder 750 Zeit- oder 480 Unterrichtsstunden abzuleisten. Das entspricht 5 Monate Vollzeitpraktikum, die eigentlich im 5 Semester abgeleistet werden sollen. Irgendwie ganz schön happig bei einem Teilzeitstudium.
    Denn einige in unserer Studiengruppe, einschließlich mir selbst,  arbeiten noch als Pflegekräfte auf Station, und natürlich können wir uns keine fünf Monate Verdienstausfall leisten.
    Deshalb hatte ich schon jetzt (im 3. Semester) angefangen in der Hoffnung, die Stunden angerechnet zu bekommen, und beschäftige mich schon mal mit den Formalitäten. Wird ja sonst auch langweilig neben Beruf und Studium. 😀
     
    Die nächste Klausur in Soziologie steht an. Ich träume schon nachts von Symbolischem Interaktionismus und dem Systemtheoretischen Ansatz... auch wenn ich nur die Hälfte verstehe.😉 Zum Glück hat eine Freundin Soziologie und Kulturwissenschaften studiert und gibt mir diese Woche noch ein bisschen Nachhilfe.
    Foucault finde ich ja wirklich spannend bis grenzwertig, aber manche Gedankengänge einiger Soziologen lassen mich ernsthaft an meiner grauen Masse zwischen den Ohren zweifeln... vielleicht ´habe ich nicht genug Kapazität?
     
    Mein größtes Problem im Moment ist, dass ich von einer Sache zur nächsten hetze und einfach zu wenig Zeit habe. Ich würde mich so gern einfach mal hinsetzen und richtig viel Zeit mit dem Stoff verbringen, oder auch mal die doch teils sehr turbulenten Unterrichtsstunden Revue passieren lassen. Aber dann steht schon das nächste dringliche an, so dass ich einfach weiter hetze. Würde mich eine gute Fee fragen, was zur Zeit mein größter Wunsch ist, wäre es vor allem Zeit! Und jetzt muss ich schnell zum Spätdienst.
     
    Euch allen eine schöne Woche
    Silberpfeil
  18. Silberpfeil

    3.Semester
    Diese Woche habe ich endlich unterrichtet. 🧐 
    Es ist  schon irgendwie gemein, im Studium etwas zu lernen, aber es nirgendwo anwenden zu können. Deshalb habe ich immer mal die Stellenanzeigen im Blick gehabt, und es hat als freiberufliche Dozentin sozusagen auf Abruf geklappt - denn leider ist  meine Arbeitszeit etwas komplizierter. Diese Bildungseinrichtung plant ihre Unterrichte für ihre Altenpflege Azubis in Blöcken 3 Monate im Voraus, und so lange vorher habe ich meine Dienstpläne nicht.
     
    Trotzdem durfte ich dann aber, als es endlich mit meinem Dienstplan gepasst hat, ein richtiges kleines Themenfeld unterrichten. Da habe ich in 3 Tagen insgesamt 12 Stunden unterrichtet, also jeden Tag 4 Stunden.
     
    Und hier hat sich echt gezeigt, wie praxisorientiert das Studium an der HFH ist. Organisatorisch ist an der HFH  wirklich noch einiges verbesserungswürdig (vor allem weil ab nächstem Semester die Planung umgestellt wird), aber von befreundeten Lehrern, die ganz normal an Präsenzunis studiert haben, weiß ich, dass die armen Referendare zwar allerlei Sachen lernen, aber Unterrichtsplanung kommt oft zu kurz.
     
    Wir hatten in Didaktik und Methodik 1 (1. Semester) eine Unterrichtsstunde, und in Didaktik und Methodik 2 (2.Semester) ein ganzes Themenfeld geplant, und das kam mir nun sehr zu gute.
     
    Denn es war gar nicht so leicht, so viele Stunden zu planen, wenn man selbst Anfänger ist und außerdem die Teilnehmer gar nicht kennt. 👀
    Ich hatte aber ein riesiges Glück mit den Teilnehmern. Es war eine sehr gemischte Gruppe, die aber total motiviert bei der Sache war. Selbst bei Gruppenarbeiten ging nichts drunter und drüber, keiner hat auf dem Handy gedaddelt oder sich zu laut mit den anderen unterhalten.
     
    Ich habe versucht, das Unterrichtsthema so zu gestalten, dass klar war, wofür eine professionelle Pflegekraft das können muss, aber gleichzeitig habe ich auch die Schüler immer wieder nach Beispielen aus ihrem Alltag in der Praxis gefragt, an welcher das Thema relevant war. Oder eben selbst von Situationen aus meinem Praxisalltag erzählt. Dabei ist zum Teil ein richtiger Flow entstanden, und selbst die Schüler meinten, sie wüssten nicht, wo die Zeit geblieben sei.
     
    Aber es war auch eine sehr nette Gruppe, und wir haben viel gelacht. Ich habe ja auch sehr viel neues über mich selbst gelernt, zum Beispiel, dass ich nicht pädagogisch wertvoll sein kann. 😀
    Was einem ja kein Studium dieser Welt beibringt: wenn man mit Kreide an eine Tafel schreibt, sollte man keine schwarzen oder dunklen Sachen anhaben, weil man sich richtig schön einferkelt.
    Als ich also die Tafel gewischt habe, habe ich ziemlich doll und laut geflucht. Dann fiel mir auf, dass ich ja der Lehrer bin. 🤣Leider war es da schon zu spät, alle haben sich sehr amüsiert über meine besonders pädagogische Wortwahl.
    Außerdem habe ich auch gemerkt, dass zwar eine Planung sehr wichtig ist, also zumindest eine Vorstrukturierung und natürlich eine fachliche Vorbereitung. Aber trotzdem ist Unterricht ein sehr interaktives Geschehen, dass erst so richtig lebendig wird,  wenn man so einen Flow auch zulässt. Wenn man also Diskussionen zulässt und einen Raum schafft, in dem Azubis sich eine eigene Meinung und ein eigenes Bild machen können, wird es erst richtig spannend.
     
    Es waren also 3 sehr intensive Tage mit vielen neuen Eindrücken, und ich bin froh, jetzt schon erste Erfahrungen sammeln zu können. Und ich freue mich schon richtig auf das nächste mal!
     
    Aber heute geht es erst mal weiter mit Spätdienst als Gesundheits- und Krankenpflegerin. 😎
     
    Euch allen eine schöne Restwoche!
    LG Silberpfeil
     
     
  19. Silberpfeil
    Achtung: Frust-Eintrag 
     
    Warum muss eigentlich jede Hausarbeit - und eine Thesis ist ja nur eine größere Hausarbeit - Frust bedeuten?
    Frust hat nur negative Auswirkungen auf den Lernerfolg. 
    Und wie kommt dieser Frust eigentlich zustande?
     
    Zumindest diese Frage kann ich beantworten: Wenn man keine Strategie hat, um das Problem zu lösen.
     
    Mein Problem ist verrückterweise die Gliederung. 
    Eigentlich lief bis jetzt alles super. Das Thema kam mehr oder weniger zu mir, es passt 1a in meinen beruflichen Alltag, seit Wochen betreibe ich Literaturrecherche, die sich auch noch als spannend herausstellt.

    Um einen Themenvorschlag einreichen zu können, brauche ich aber eine Gliederung. Natürlich habe ich eine und weiß außerdem schon ziemlich genau, was ich in den einzelnen Kapiteln bearbeiten werde.
     
    Aber eine so feine Gliederung wie von der HFH gefordert könnte ich erst erstellen, wenn die Arbeit schon fertig ist.
    An der Stelle drehe ich mich im Kreis und bin genervt, weil mich so eine (meiner Meinung nach völlig unnütze) Vorgabe in meiner Kreativität blockiert.
     
    Und das zum Montag...🙄🤬
  20. Silberpfeil

    Pflege I "nurslife"
    Die ersten Tage auf dem Schlachtfeld
     
    ... waren erst mal unspektakulär (zumindest, was Corona betrifft), aber trotzdem gut!
    Skurril ist ,dass ich mich kaum eingewöhnen muss. Zum einen scheint Pflegen wie Fahrradfahren zu sein, man verlernt das einfach nicht. Die Intensivstation macht da keine Ausnahme. Von Anfang an war es so, als wäre ich nie weg gewesen, während meine Sozialisation als Lehrkraft dagegen noch in den Kinderschuhen steckt. 
    Das ist ganz schön verrückt. Ich habe mich total gefreut, viele Kollegen wiederzusehen. Die Geräuschkulisse, die Gerüche, die Sprache, die Witze, alles war vertraut. Natürlich habe ich manches gesucht und einiges nicht gewusst, aber alle waren total hilfsbereit und sofort da, wenn ich Fragen hatte.
     
    Was mir gefehlt hat:
    - Die Arbeit im Team. Natürlich sind wir in der Schule auch ein Team, aber den Hauptteil der Arbeit, der Unterricht, macht man alleine. Das ist nun wirklich ganz anders auf einer Intensivstation, auf der man sehr angewiesen ist auf seine Kollegen und die Ärzte.
    - Der Humor. 💣 Wenn man von einer Intensivstation kommt, fällt man unter Pädagogen schon mal unangenehm auf. 😈
    - Die Art, wie man auf einer Intensivstation sein Gehirn benutzen muss, und zwar am besten schnell. Man muss Dosierungen von Medikamenten berechnen (wenn eine zweiprozentige Lösung eines Medikaments mit 7,5ml pro Stunde läuft, wie viel mg bekommt der Patient dann pro Stunde) oder etwas hervorkramen, was man womöglich vor Jahren mal gelernt hat, weil es relevant für Patientenbeobachtung ist.
    - die Nähe zum Patienten. Nicht umsonst heißt es "Intensiv"-Pflege. Eben weil man sehr nah dran ist.
    - dass man nie weiß, was der Tag bringt. Es kann immer alles und nichts passieren, während Tage in der Schule ziemlich genau planbar sind.
     
    Was mir nicht gefehlt hat:
    - der Schichtdienst. Es ist, als würden andere über mein Leben bestimmen. Man muss sich da komplett anpassen. Und was es für Auswirkungen auf dem Körper hat, ist einfach gruselig. Ich bin schon nach ein paar Tagen dauermüde. (Und dass, obwohl man auf dieser Station schon allein durch die Größe viele Freiheiten in Bezug auf Wünsche hat!)
    - der Schichtdienst
    - die Müdigkeit
    ...
     
    Zum Schlachtfeld selbst ist zu sagen, dass das Krankenhaus zur größeren Sorte gehört mit ca. 1500 Betten und allen medizinischen Fachabteilungen. Da sich Intensivbetten anteilig an der Gesamtbettenzahl berechnen (früher waren das tatsächlich mal 5%), hat dieses Haus also verschiedene Intensivstationen mit unterschiedlichen Fachrichtungen.
    Da geplante Behandlungen verschoben werden, sind Kapazitäten frei, und es wurden verschiedene Normalstationen extra für Corona Patienten bereit gestellt. Außerdem gibt es eine große Überwachungsstation für Corona Patienten, auf der auch die Verdachtsfälle behandelt werden.
     
    Meine Intensivstation hat 22 Betten, die aus zwei baulich voneinander getrennten Bereichen aus 10 und 12 Betten besteht. Hier werden Patienten nach großen Operationen, Hirnblutungen oder schweren Unfällen mit allen nur denkbaren Organersatzverfahren behandelt.
    Diese Patienten kommen natürlich trotz Corona, und zwar ungeplant. Durch die bauliche Trennung hat man einen eigenen Corona Bereich. Die Pflegekräfte und Ärzte teilen sich in jeder Schicht in verschiedene Bereiche ein, wobei man sich dann eben für den Corona Bereich komplett in Schutzkleidung begibt. Zur Kommunikation mit den anderen außerhalb des Bereichs gibt es ein Funkgerät und selbstverständlich Telefon. 🙂
     
    Ich habe gleich eigene Patienten betreut, aber keine Corona Patienten. Die Arbeit ist so ziemlich die gleiche wie vor Corona, nur dass die Schichtbesetzung zur Zeit viel höher ist als noch 2017. Ehrlich gesagt ist das ziemlich absurd. Auch damals hatten die Patienten schon ansteckende Krankheiten (Influenza, Tuberkulose, etc.), aber es hat niemanden interessiert, wie es Pflegekräften und Ärzten damit geht.
    Überhaupt geht es das erste Mal seit Jahren nicht um Profit oder Prestige, das ist wirklich auffällig anders. Es geht tatsächlich um die Patienten, und das erste Mal, seit ich Krankenschwester bin, auch um die Menschen, die mit den Patienten arbeiten. Mein Arbeitgeber ist schon sehr deutlich um das Personal bemüht, das macht sich an vielen Stellen bemerkbar. Es gibt sogar ein spezielles Seelsorgeangebot, betriebsärztliche Untersuchungen und "Care-Päckchen" mit Getränken und Snacks. ❤️
     
    Ich wünsche mir wirklich sehr, dass das auch nach Corona so bleibt und dass man sich nicht wieder für jede Minute rechtfertigen muss, in der man nicht effizient war.
     
    Ansonsten ist dieser Ort erfrischend "unpanisch". Während die halbe Welt neuerdings aus Virologen zu bestehen scheint, anstatt wie früher aus Bundestrainern, ist hier niemand übertrieben paranoid. Vorsichtig natürlich, aber ohne Panik.
     
    In unserer Region sind die Fallzahlen noch nicht so hoch, daher haben wir noch Kapazitäten frei... warten aber auf das, was kommt. Und sind vorbereitet.
     
    Bis bald
    Silberpfeil
     
  21. Silberpfeil

    4.Semester
    Zur Zeit passieren so viele Sachen auf einmal, dass es mir schwer fällt, alles in eine Reihenfolge zu bringen.
     
    Für das Studium bearbeite ich final die Präsentation eines Unterrichtsentwurfs, die wir in Gruppenarbeit Anfang Juni präsentieren sollen. Hierfür habe ich die Sequenz eines Unterrichts verwendet, den ich bereits geplant und durchgeführt habe, was natürlich für das Studium eine schöne Zeitersparnis bedeutet.
    Die Ziele und Methoden sollten wir didaktisch begründen und uns dafür ein didaktisches Modell heraussuchen. Diese Präsentation soll eine Einzelpräsentation sein. Und damit das nicht so trocken ist, habe ich die erste Powerpoint Präsentation meines Lebens erstellt. 😁
    Ich bin eigentlich kein großer Freund davon, da das ziemlich frontal ist. Im Unterricht muss man aus dieser frontalen Situation erst mal wieder heraus kommen, denn Zuhörer (und dazu neige ich selbst) lehnen sich automatisch zurück und lassen sich berieseln, sobald eine Präsentation los geht.
    Aber für die Darstellung einiger Sachverhalte ist es wirklich sehr praktisch.
     
    Sobald ich fertig bin, werde ich mit der anstehenden Hausarbeit in Fachdidaktik Sozialkunde starten.
     
    Die Arbeit in der Schule ist unglaublich interessant und vielseitig. Man bekommt noch mal einen anderen Bezug zu den Schülern, wenn man täglicher Ansprechpartner ist. Einige besucht man auch während ihres praktischen Einsatzes, was auch wirklich spannend ist. Denn in dieser "Einzelsituation" lernt man sich auch noch mal anders kennen.
     
    Und da sich ab nächstem Jahr mit dem Inkrafttreten des neuen Pflegeberufereformgesetz die Pflegeausbildung grundlegend ändern wird, gibt es auch an der Schule diverse Arbeitsgruppen, um die theoretische und praktische Ausbildung der zukünftigen Pflegefachleute zu organisieren.
    Diese Ausbildung wird eine "generalistische" Ausbildung sein, die dann eben den Schwerpunkt auf Langzeit-/, Akut- oder Kinderpflege legt.
     
    Als ich mich zu dem Studium entschlossen habe, hätte ich nie damit gerechnet, mal eine Tätigkeit auszuüben, die so viel Kreativität und Gestaltungsmöglichkeiten beinhaltet. 
    Und eigentlich bin ich ja immer noch dabei, alles zu entdecken. 😉
     
    Aber jetzt geht es erst mal zu den Miezekatzen in den Gartenstuhl. 😺
     
    Euch allen einen schönen Sonntag!
  22. Silberpfeil

    2.Semester
    ... bestanden!!!  
    Viel früher als erwartet kam heute das Ergebnis, und 2,3 ist auch noch viel besser als erwartet. (zumindest das vorläufige Ergebnis)
     
    Zufällig habe ich auf der Fahrt mit meinem Freund über Inklusion gesprochen, nicht wissend, dass es gerade das Thema mit der meisten Punktzahl wird.
    Da hätte ich Glück, denn in den Präsenzveranstaltungen wurden andere Themen ausführlicher behandelt.
     
    Schöne Motivation für die nächste Klausur in Grundlagen des Wirtschaftens.
     
    Euch einen sonnigen Tag!
  23. Silberpfeil
    Letztes Wochenende war wieder Präsenzveranstaltung. Ich habe ja das Glück, Teil einer sehr netten und auch  produktiven Studiengruppe zu sein,in der das Lernen viel Spaß macht. Aber auch der Spaßfaktor kommt bei der Lernerei nicht zu kurz. Drei Tage Präsenz hieß auch drei Tage Sekt trinken, um den zum Teil etwas trockenen Stoff besser verarbeiten zu können.  
    Das und die Übernachtungen bei meiner besten Freundin, die am Studienzentrum wohnt, fühlt sich dann auch mal richtig wie Studentenleben an! Und ich finde, das muss man sich auch gönnen können.
     
    Tag eins drehte sich komplett um Schulpädagogik, da hier im April die erste Klausur dieses Semesters ansteht. An Tag zwei ging es wieder um Didaktik und Methodik, und der Samstag stand ganz im im Zeichen der Pädagogischen Psychologie.
    Ich habe mich im Vorfeld der Veranstaltung ja sehr schwer getan mit der Themenfindung für die Hausarbeit (noch mal ein großes Danke @polli_on_the_go )und habe dann gemerkt, dass ich es mir einfach zu schwer gemacht habe mit dem Thema, das ich eigentlich bearbeiten wollte.
    Nach einem Austausch mit polli und mit der Studienberatung habe ich mich dann für ein gängigeres Thema entschieden.
     
    Überhaupt habe ich mit der Studienfachberatung so richtig gute Erfahrungen gemacht. Was auch immer ich für Fragen gestellt habe (und oft waren die Antworten nicht mal nötig für zB eine Klausurvorbereitung, sondern einfach schlichte Neugier meinerseits), habe ich ausführliche und geduldige Antworten bekommen. Das ist so viel wert, wenn man das Studieren auch erst lernen muss.         
     
    Die Woche über hatte ich dann Spätdienst, was bei der derzeitigen Grippewelle kein Geschenk ist. Die meisten Krankenhäuser in der Umgebung können keine Patienten mehr aufnehmen, die Rettungswagen kommen oftmals nicht mal bis in die Notaufnahmen.
    Wobei zumindest mein subjektiver Eindruck ist, dass es gar nicht viel mehr Grippekranke sind, die wirklich behandlungswürdig sind. Ich habe nicht wenig Patienten erlebt, die wegen Schnupfen und Husten einen Krankenwagen gerufen haben, weil man ja in den Medien so viel hört. Und bis sie dann auf einer Station in einem Isolierzimmer sind, haben sie schon unzählige andere Menschen angehustet. Und im Krankenhaus sind sie nicht viel besser aufgehoben, als sie es zuhause mit einem Tee und einer Suppe wären. Aber viele Leute haben die Einstellung "Ich habe meine Krankenkassenbeiträge gezahlt, also habe ich auch Anspruch darauf, gesund gemacht zu werden..."
     
    Noch drei Tage Nachtdienst und dann frei - naja, Klausurvorbereitung. 
    Euch allen ein schönes Wochenende! 
  24. Silberpfeil

    1.Semester
    Ich hatte ja kürzlich  in meinem Prüfungsverlauf im Modul Einführung in die Gesundheitswissenschaften die Meldung: "Vorabmeldung 2,0 80 Punkte", worüber ich mich echt gefreut habe.
    Und am Freitag nachmittag, 23. Dezember, stehen da auf einmal wieder Klausurtermine, zu denen man sich anmelden kann, und die Vornote ist weg und auch nicht ins Notenblatt übertragen.
     
    Geschaut hatte ich eigentlich wegen Didaktik und Methodik I. Da gab es zwar keine Noten, aber die Komplexe Übung und das Portfolio mit der Unterrichtsplanung waren Pflicht, um das Modul abzuschließen. Wobei die Dozentin meinte, ein "Durchgefallen" gäbe es eigentlich nicht.
    Und auch in Didaktik und Methodik ist das Modul nicht als abgeschlossen gekennzeichnet, sondern da stehen auf einmal neue Termine zur gleichen KÜ, zu der man sich anmelden kann.
     
    Und natürlich fragt sich mein Kopfkino seitdem über die Feiertage, ob ich beide Module vergeigt habe und deshalb die neuen Termine im Prüfungsverlauf stehen habe. Das macht mich wahnsinnig, zumal wahrscheinlich vor dem neuen Jahr kein Mensch mehr da etwas ändern wird.
    Horror! 
  25. Silberpfeil

    1.Semester
    Gerade kam das Ergebnis der letzten Klausur, "Einführung in die Gesundheitswissenschaften". Mit der 2,0 bin ich super zufrieden. Auf das Ergebnis der Eingangsprüfungsklausur in dem Fach warte ich noch, aber 50 Prozent zum Bestehen sollte drin gewesen sein.
    Und damit ist das erste Semester erledigt. In allen vier Modulen, Allgemeine Pädagogik, Grundlagen der Psychologie, Didaktik und Methodik, Einführung in die Gesundheitswissenschaften, habe ich die Studienleistungen erbracht und kann einen Haken dahinter machen, was mich gerade schon sehr freut. Nicht schlecht für eine ehemals mittelmäßige Realschülerin. 
     
    Wenn ich mir überlege, wie ich mir das erste Halbjahr 2017 den Kopf darüber zerbrochen habe, ob ich das Studium wirklich wagen soll, ob ich 9 Jahre nach der Ausbildung überhaupt noch lernen kann und ob ich es schaffe, mit den jüngeren Mitstreitern mitzuhalten, und das neben einer Vollzeit Berufstätigkeit.
     
    Aber wie so oft, wenn man etwas wirklich will, hat sich irgendwie alles eingerüttelt. Finanziell hält mein Freund mir den Rücken frei, bei der Arbeit habe ich in eine Abteilung gewechselt, in der ich im Kopf etwas mehr Kapazitäten frei machen kann, und das Lernen selbst kann ich so schlecht nicht gemacht haben mit einem Schnitt von 1,5. 
     
    2018 habe ich mir die Präsenzveranstaltungen mit Urlaub freigehalten, was hoffentlich etwas Entspannung bringt. Und auch sonst habe ich noch einige Optimierungsideen.
    Ich werde nicht mehr in jedem Modul Lernkarten schreiben, denn in Didaktik und Methodik (im 2. Semester steht das 2. Modul an) muss man den Inhalt aus den Studienbriefen umsetzen in die Unterrichtsvorbereitung, da nützen Lernkarten nichts.
    Im Modul Pädagogische Psychologie steht eine Hausarbeit an, da nützen Lernkarten vermutlich auch wenig.
     
    Aber zwei Module, Schulpädagogik und Grundlagen des Wirtschaftens, schließen mit Klausuren, da hat sich die Lernkartenmethode für mich bewährt.
     
    Mal schauen, was das nächste Semester so an Höhen und Tiefen bringt. Langeweile hat man mit so einem Studium jedenfalls eher selten. 
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