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Nadja_studiert_Informatik

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Blogbeiträge von Nadja_studiert_Informatik

  1. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Ich frage mich warum ich immer so wenig optimistisch bin. Vermutlich liegt es im Moment an der Erschöpfung, die immer noch nicht ganz abgeklungen ist, dass ich mich so wenig über die vielen vielversprechenden Türchen freue, die sich mir öffnen.
     
    Ich bin seit ein paar Wochen krankgeschrieben. Nun geht es mir wieder recht gut. Ich kann wieder ein paar Stunden am Tag lesen und etwas für das Studium machen. Noch vor ein paar Wochen war es so als hätte jemand den Stecker gezogen und als ob mein Kopf heruntergefahren ist. Zuerst habe ich jetzt mal Sachen gelesen, die ich wegen des Studiums schon länger nicht mehr gelesen habe: philosophische Texte zu Tierethik und Naturethik. Mittlerweile bin ich wieder bei Informatik und Krankenhaus-IT.
     
    Nun hatte ich ein Gespräch mit meiner Vorgesetzten wie wir mein Wiederankommen nach meiner Krankheit gestalten und mit welchen Aufgaben ich wieder starte. Ich war unglaublich gerührt wieviele Gedanken sie sich gemacht hat dazu wie ich gut bei uns im Team weiterarbeiten kann, was sie und mein anderer Vorgesetzter für mich tun können oder ob ich mich in einem anderen Team mit anderen Aufgaben wohler fühlen würde. Sie ist wirklich sehr wertschätzend und betont meine Wichtigkeit meiner Arbeit trotz meiner Schwierigkeiten in der letzten Zeit. Das bedeutet mir sehr viel. Da es bei uns im Team aufgrund der Natur unserer Aufgaben immer sehr unübersichtlich und für meinen Geschmack zu unstetig und unvorhersehbar zugeht, gibt es zum Beispiel die Möglichkeit eine freie Stelle bei uns in der Softwareentwicklung zu besetzen. Ich denke gerade darüber nach und werde mir das anschauen. Es geht dabei auch um langfristige Perspektiven, da im Dezember mein Zeitvertrag ausläuft, man mich aber gerne weiterhin dort beschäftigen möchte, was mich auch sehr freut.
     
    Aufgrund der tollen Offenheit und Ehrlichkeit meiner Kollegen habe ich auch die Lebenspläne von meinem Freund und mir erwähnt. Da hat sich nämlich auch etwas getan: Mein Freund hat eine super tolle passende und viel besser bezahlte Stelle in Wien angeboten bekommen. Es sieht gut aus, dass das klappt. Natürlich würde er die Stelle nicht annehmen, wenn ich nicht einverstanden wäre. Ich habe darüber nachgedacht. Schließlich bin ich glücklich bei uns am Klinikum, auch wenn sich an der derzeitigen Arbeit etwas für mich ändern muss. Und die Aussicht auf so eine fantastische Bachelorarbeit ist natürlich auch toll. Schließlich habe ich ihm aber doch zugestimmt, dass wir nach Wien ziehen können. Vielleicht dauert das mit dem Umzug eh eine Weile. Er muss vielleicht nicht so häufig vor Ort sein und wenn, dann eher länger am Stück. Es kann also sein, dass das mit dem Umzug noch eine Weile dauert. Und es muss ja eh erstmal sicher klappen. Es gibt also mehrere Optionen. Falls ich nicht mehr hier bin gegen Ende des Studiums, verdient mein Freund auch so gut, dass es auch möglich ist, dass ich nicht arbeite und mich ganz auf das Studium konzentriere. Das hat halt eindeutig Vor- und Nachteile.
     
    Wir heiraten im Juli. Wir dachten, das wäre jetzt mal ein guter Zeitpunkt, wenn man so Sachen plant wie nach Österreich auszuwandern.
     
    Mit dem Studium lief es (wie ich letztes Mal schon geschrieben habe) in letzter Zeit sehr schleppend.
     
    Das Projekt im Modul Softwareentwicklung nimmt aber auch extrem viel Kapazität in Anspruch. Das geht den anderen Projektmitgliedern auch so. Im Verhältnis zu dem Entwicklungsaufwand sind die Aufwände für die Planung und Dokumentation enorm. Ich sehe den Wert darin, dass die IU gerne möchte, dass wir alle diese Dinge lernen. Fünf Credit Points sind allerdings viel zu wenig für so ein Projekt, wenn man es so gewissenhaft wie wir macht. Ich habe erfahren, dass andere Gruppen einfach eine Person entwickeln lassen und bei der Dokumentation entsprechend schummeln. Wir machen wirklich vollständiges Qualitätsmanagement mit agilem Arbeiten, Reviews, Code-Tausch, Refactoring,… und eben parallel der dreifachen Dokumentation, die die IU verlangt. Die Planungsphase war auch sehr lang durch die Spezifikation, für die wir uns selbst entschieden haben und die ganzen Konzepte, die verlangt waren. Im Arbeitsleben würde die Bezahlung für so ein Projekt jedenfalls anders aussehen. Aber wir lernen auch sehr viel dabei. Ich hoffe, das Ergebnis wird auch ein entsprechendes in der Note. Ich finde, unser Ergebnis sieht sehr gut aus. Es fehlt auch nicht mehr viel.
     
    In der Realität wünsche ich mir eine Mischung aus den Projekten bei uns auf Arbeit, unserem Projekt an der IU und agileren Projekten. Gut definierte Anforderungen, Vision und Ziele, eine feste Struktur mit gutem Qualitätsmanagement, aber nicht so starkes Overengineering und früher Beginn der Entwicklung mit laufenden Anpassungen. Das wäre toll…
     
    Da wir einen Monat länger insgesamt für das Projekt brauchen, gebe ich den Schein auch erst im nächsten Semester ab. Ich hätte mir für das letzte halbe Jahr offiziell besser ein Urlaubssemester genommen. Aber das kann ich auch erst jetzt im Nachhinein sehen, da es für mich nicht absehbar war, wie Alles zusammenkommen würde. Ich hoffe, es läuft jetzt im neuen Semester wieder besser.
  2. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Ich mache eine Pause im Forum. Im Studium passiert gerade nicht viel.
     
    Dieses Semester schaffe ich einen Schein, das Projekt mit drei anderen Studierenden. Wir brauchen ein ganzes Semester dafür. Es läuft gut mit dem Modul.
     
    Ansonsten läuft es schlecht. Ich bin absolut nicht in der Lage gerade ein zweites Modul parallel zu absolvieren. Generell mache ich lieber ein Modul nach dem anderen und kann mich nicht auf mehrere Themen gleichzeitig konzentrieren. Zurzeit geht es überhaupt nicht anders. Jegliche Planung, die ich mache, scheitert komplett in der Umsetzung.
     
    Die Autismus-Diagnose zu verarbeiten ist extrem belastend gerade und ich habe insgesamt wenig Kapazitäten für andere Dinge.
     
    Ich werde das Projekt fertig bearbeiten mit den Anderen, nach Unterstützung für in Zukunft suchen (Nachteilsausgleich oder Ähnliches) und dann schauen wie ich mein Studium fortsetze. Im Moment geht einfach nicht mehr. Schließlich muss es auf der Arbeit auch immer funktionieren.
  3. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Ich bin Autistin. Ich weiß das noch nicht lange. Zum Zeitpunkt des Interviews mit Markus wusste ich es zum Beispiel noch nicht. Ich habe mir das Video auf YouTube nochmal angesehen, was sehr interessant ist, weil ich durch die Diagnostik Vieles über Autismus gelernt habe, was man zum Beispiel auch in dem Interview sehen kann.
     
    Hier im Forum möchte ich gerne eine Stimme aus dem Autismusspektrum sein und ein bisschen über die Herausforderungen mit dem Fernstudium für mich als Autistin sprechen. Meine Vorgesetzten kennen meine Diagnose auch. Insgesamt habe ich vor ganz offen mit dem Thema umzugehen. Ein paarmal hatte ich ja bereits einen nicht so tollen Gesundheitszustand angesprochen und Autismus ist auch nicht der einzige Grund bei mir für gesundheitliche Probleme. Autismus ist ja auch keine Krankheit. Ich bin noch mit den Ärzten am Herausfinden, welche Schwierigkeiten welche Ursache haben.
     
    Grundsätzlich hat das Fernstudium für mich den Vorteil, dass es viel weniger Barrieren als ein Präsenzstudium oder eine betriebliche Ausbildung hat:
     
    Reize in der Umwelt sind selten ein Problem: Da ich das komplette Studium von zuhause aus machen kann, habe ich große Kontrolle über Licht, Geräusche und Gerüche und kann bequeme Kleidung tragen. In meinem ersten Studium bin ich schon häufig auf dem Hinweg zur Uni umgedreht, weil Alles zu viel war oder ich habe Zusammenbrüche im Hörsaal bekommen. Damals hielt ich diese für Panikattacken. Jetzt weiß ich, dass es Meltdowns und Shutdowns waren. Ich bin ziemlich flexibel, was meine Bedürfnisse betrifft: Ich kann Pausen machen, langsam studieren, Reihenfolge und Intervalle anpassen. Es gibt keinen Zwang soziale Kontakte zu haben. Und vor allen Dingen: Kommunikation ist fast komplett asynchron und schriftlich möglich. Es spart enorm viele meiner eh schon geringen Ressourcen, wenn ich niemandem gegenübersitzen muss und nicht gezwungen bin direkt mit Menschen zu kommunizieren, sondern das geplant, strukturiert und dosiert, also nach meinen Fähigkeiten und Bedürfnissen abläuft. Dadurch dass ich auch noch arbeite, verliere ich mich nicht komplett in theoretischen Gedankenkonstrukten sondern bin immer wieder gezwungen am realen Leben teilzunehmen. In meinem früheren Studium konnte ich mich tagelang in meiner Wohnung einsperren und pausenlos philosophieren, auch ohne Essen oder so, wodurch es mir häufig sehr schlecht ging. Dass ich Freunde hatte, die mich quasi mitgeschleift haben, war rettend für mich damals.  
    Das Fernstudium hat hauptsächlich Vorteile aus meiner Sicht, aber es gibt auch Nachteile:
     
    Defizite in den Bereichen die eigenen Handlungen zu steuern und zu überwachen machen es mir oft sehr schwer voranzukommen. Ich bin zwar sehr gut darin zu strukturieren und zu planen. Doch diese Pläne sind häufig nicht zielführend sondern viel mehr komplexe und abstrakte Theorien. Ich kann schwer bis gar nicht von ihnen abweichen, sie konkret umzusetzen ist extrem schwer für mich und den Überblick zu behalten erst recht. Studieren, arbeiten und einen Haushalt zu führen ist eigentlich nicht machbar für mich. Die Belastung ist enorm hoch. Ich bin sowieso dauerhaft erschöpft, weil bereits meine Umwelt selbst mit ihren ganzen Barrieren schon so belastend ist. Eigentlich bin ich nach einem Teilzeit-Job schon so müde, dass ich alleine keinen Haushalt führen kann. Ich brauche extrem viel Rückzugsmöglichkeiten und viel Zeit für meine Interessen für mich als Ausgleich. Dadurch studiere ich nicht viel und die gesamte Studienzeit zieht sich sehr lang. Arbeiten ist aber notwendig. Ich denke in der Regel gehören behinderte Menschen zu denen, die kein Geld haben, um einfach nur zu studieren und nicht zu arbeiten. Mein Lebenslauf ist vermutlich ein typischer unter behinderten Menschen. Was ein Vorteil ist (siehe vierter Punkt bei den Vorteilen), ist auch ein Nachteil: Ich benötige viel mehr Zeit, um auf meine Art zufriedenstellend durch die Studieninhalte zu kommen. Ich gehe sehr akribisch und genau vor und brauche viel Zeit für Details und Vertiefungen, die ich nicht habe. Permanente Unterbrechungen erschweren meine Vorgehensart und ich bin nicht in der Lage inhaltlich abzukürzen oder ungeplante Abzweigungen zu machen. Ich denke Alles zu Ende und ich komme gar nicht damit zurecht, wenn das nicht möglich ist.  
    Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist ansonsten noch allgemein etwas zum Thema Autismus zu schreiben. Vielleicht lasse ich mal zuerst den Fokus auf dem Thema dieses Forums: Fernstudium. Mal sehen wie sich das entwickelt und ob es Fragen oder sonstige Gedanken dazu im Forum gibt. Vielleicht gibt es ja noch andere autistische Fernstudierende, die das auch nicht verheimlichen. Einen guten und hilfreichen Beitrag einer neuro-diversen Person zum Thema ADHS gibt es ja bereits. 
  4. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Das neue Semester hat schon am 1. September begonnen? Ich dachte, es beginnt am 1. Oktober.

    Naja gut okay… Hier kommt mein Bericht zum vergangenen Semester. Da es vielleicht ein bisschen viel ist, versuche ich es gut zu strukturieren:

    Studium:

    Programmierung von Webanwendungsoberflächen (IPWA01-01):

    Meine Webanwendung ist fertig und ich habe den Bericht geschrieben. Ende der Woche (nach meinen Arbeitstagen) lese ich ihn nochmal durch und gebe ihn dann ab.
     
    Ich war irgendwie irritiert, dass man kein Backend schreiben muss. Ich glaube, das war in dem alten Kurs anders. Aber ist okay für mich, Frontend reicht auch. Die Aufgabe lässt sich gut machen. Zwei Wochen habe ich für das Programmieren gebraucht, aber ich habe auch immer ein bisschen Pause gehabt, wenn ich gearbeitet habe und es nicht am Stück durchgezogen.
     
    Jetzt folgt noch das zweite Modul zu Java EE. Ich habe weiterhin nicht sehr viel Lust darauf und werde daher die Klausur schreiben.

    IT-Recht (DLBIITR01) und Einführung in Datenschutz und IT-Sicherheit (DLBISIC01):

    Ich habe das Modul IT-Recht ärgerlicherweise vor dem Modul Einführung in Datenschutz und IT-Sicherheit gemacht. Ich empfehle allen Betroffenen, es in umgekehrter Reihenfolge zu machen. Viele Grundlagen für das Modul IT-Recht werden auf höherer Flugebene und sehr viel besser erklärt in dem Modul Datenschutz und IT-Sicherheit behandelt.

    Die Skripte der beiden Module könnten unterschiedlicher nicht sein. Ich finde das Skript zu IT-Recht ziemlich furchtbar und kann mir nicht vorstellen, dass es von einem Juristen geschrieben wurde. Es ist aus meiner Sicht schrecklich chaotisch, unlogisch, beinhaltet Widersprüche und ist sprachlich sehr anstrengend. Mich hat das Skript ziemlich verrückt gemacht und geärgert und ich habe mich häufig aus anderen Quellen bedient. Das Thema hat mir gut gefallen und ich habe ganz gerne in den Gesetzestexten gelesen. Ich finde das sehr interessant. Auf Arbeit habe ich ja tatsächlich auch viel mit Gesetzen zu tun und bin da oft verzweifelt, weil ich Schwierigkeiten mit der Interpretation für unseren konkreten Fall habe. Aber wenn man es mit so viel Abstand wie im Studium betrachtet, finde ich es wirklich schön. Wie die Klausur zu dem Modul war, weiß ich nicht mehr. Sie ist jetzt sieben Wochen her und ich habe noch kein Ergebnis.

    Das Skript für Einführung in Datenschutz und IT-Sicherheit hingegen ist wirklich top geschrieben. Es hat einen klaren Aufbau und die Inhalte sind nachvollziehbar dargestellt. Sprachlich ist es einwandfrei. Es gibt haufenweise anschauliche Beispiele aus der Praxis, was mir sehr gefällt. Inhaltlich ist Vieles nicht so interessant für mich. Aber hier mache ich auch die Erfahrung, dass beispielsweise ISO-Normen in der Praxis auf Arbeit tatsächlich spannend sein können. So rein in der Theorie kann ich dem Thema nicht viel abgewinnen. Ich habe heute die Klausur geschrieben und fand sie sehr fair. Es wurde Einiges an Kleinkram abgefragt, den man auswendig lernen musste und ich habe auch nicht alles richtig beantwortet. Aber sehr viele Fragen haben Transferwissen abgefragt, was ich immer sehr schätze. Die Aufgaben waren eine gute Kombination aus Abfrage von Verstandenem, Gelerntem und Angewandten. Also bestanden ist die Klausur mal auf jeden Fall.

    Praxisprojekt (BWPP):

    Das ist leider wirklich kein schönes Thema. Es gibt ja einen Thread in diesem Forum dazu bzw. sogar mehrere, weil auch ältere. Im Modulhandbuch befindet sich dieses Modul, welches man schon seit mindestens 2014 nicht belegen kann. Ich hatte fest damit gerechnet, es dieses Semester zu absolvieren, da ich auf meiner Arbeit ein perfekt zu der Beschreibung passendes Projekt anzubieten hätte und tatsächlich auch mein erstes IT-Projekt in meinem ganzen Leben überhaupt. Ich finde es mehr als schade, dass sich das Modul nicht belegen lässt.

    Somit habe ich das Wahlpflichtmodul mal ans Ende des Studiums geschoben, aus den geplanten 25 ECTS wurden 15 für das sechste Semester und aus den neun Semestern werden womöglich zehn. Das ist abhängig von der Belastung auf Arbeit.

    Insgesamt finde ich es nicht gut, dass sich berufliche Leistungen nicht in das Informatik-Studium an der IU integrieren lassen und hoffe, dass das wenigstens in der Bachelorarbeit anders aussieht.

    Die nächsten Module:

    Nach der Einführung in die IT-Sicherheit widme ich mich jetzt dem Modul Kryptografische Verfahren (DLBISIC02-01). Ich freue mich, dass es hier eine schriftliche Arbeit gibt und bin auf das Thema gespannt. Danach folgen das Seminar und Projekt zu Software Engineering. Für das Projekt sind wir brereits zu zweit und suchen noch eine weitere Person mit Programmierkenntnissen. Wir starten im November. Die Planung ist, dass wir bei guter Organisation ein paar Monate, aber auf keinen Fall länger als ein Semester brauchen. Und dann möchte ich mich dieses Semester noch dem Java EE-Modul widmen. Das gibt ein Wiedersehen mit dem fiktiven Herrn Koch im Skript und meine Vorfreude hält sich sehr in Grenzen.

    Arbeit:

    Ich habe letzte Woche mein allererstes IT-Projekt zum Abschluss gebracht und das fühlt sich gut an. Es war ein ziemlich verzwicktes Thema, das schon zwei Jahre lang offen war und an dem sich in der Vergangenheit schon mehrere Projektleiter versucht haben. Es gab daher zu Beginn sehr viel zu ermitteln, sortieren und aufzuräumen. Einige überraschende Hürden haben sich aufgetan und inhaltlich war es komplexer, als es zunächst wirkte. Daher bin ich sehr froh, dass es jetzt geklappt hat mit der Umsetzung und die Anwender endlich ihr gewünschtes Ergebnis haben und zufrieden sind. Ich werde am Mittwoch vor meinem Urlaub nochmal auf die betroffene Station gehen, um zu sehen wie es jetzt läuft mit der Umsetzung.

    Es ist gut, dass dieses Thema abgehakt ist, denn ich brauche jetzt meine gesamten Ressourcen für ein anderes Projekt. Das Projekt ist riesig groß mit mehreren beauftragten Firmen, komplett neuen Themen, komplexen fachlichen Anforderungen und einem kaum übersichtlichen Netz an zusammenhängenden Themen und Stakeholdern. Wir haben einige Teil-Projektleiter in dem Projekt und ich mache die Projektleitung für die Infrastruktur und Schnittstellen. Es ist aufregend und macht Spaß, aber viele Aspekte machen mir Sorgen und ich war in den letzten Wochen nicht überzeugt, meinen Job gut zu machen. Die Rückmeldungen, die ich bekomme, sind aber positiv und bestätigend. Ich kann zum Glück gut mit meinen Vorgesetzten reden.

    Ich habe an einer Schulung zum FHIR-Standard teilgenommen und hatte extrem viel Spaß. Seitdem übe ich ein bisschen zuhause und ich liebäugle mit dem Zertifikat. Womöglich ist es doch viel befriedigender für so ein konkretes Thema mit mehr technischer Tiefe verantwortlich zu sein als Projektmanagement zu machen. Ich habe irgendwie manchmal den Eindruck nur noch Termine zu planen und dass alles Inhaltliche nur noch an mir vorbeifliegt. Ich finde das nicht nur unbefriedigend sondern es auch beängstigend Themen zu koordinieren, die man nur oberflächlich versteht. Nach der Teilprojektleitung in diesem Projekt (2025?) weiß ich es sicher genauer. Auf jeden Fall weiß ich dann genauer, in welchen Projekten ich kein Management machen möchte.

    Ab Donnerstag habe ich über drei Wochen Urlaub und Freizeitausgleich. Ich kann die freie Zeit gut gebrauchen für mich, meine Beziehung und den Hund und vielleicht auch ein bisschen noch für das Studium.

    Sonstiges:

    Gesundheitlich ist es bei mir immer mal besser und mal schlechter. Ohne die Pause, die jetzt kommt, wäre es kritisch. Es geht gerade noch so, ehe eine Krankschreibung unvermeidlich wäre.

    Da ich mich häufig für dumm halte, hat meine Ärztin gemeint, ich könnte ja mal einen IQ-Test machen. Ich habe zwei gemacht und finde die sehr seltsam. Vielleicht täusche ich mich und ich kenne mich auch nicht gut aus. Aber auf mich machen die Tests den Eindruck als ob viel Bildung anstatt Intelligenz abgefragt wird. Die Rätsel mit den Wörtern kann ich deshalb gut, weil ich durch ein Germanistik- und Philosophie-Studium einen großen Wortschatz habe und einfach schon sehr viel gelesen habe. Die Prim- und Fibonaccizahlen habe ich erkannt, weil ich zu diesen Zahlen im Studium Algorithmen programmiert habe. Und bei den Mustern musste ich sehr ans Noten Lesen aus der Musiktheorie denken. Hilfreich waren die Tests jedenfalls nicht sehr, denn es kam nichts darinnen vor, was mir bei meinen Problemen im Studium irgendwie helfen könnte. Interessant war aber, dass meine Konzentration am Ende sehr nachgelassen hat und ich in den letzten beiden Bereichen die Fehler gemacht habe. (Die Themen kamen in den beiden Tests in unterschiedlicher Reihenfolge vor.) Ich habe sogar einmal am Ende gedacht, dass es mir jetzt egal ist und ich einfach „weiter“ klicke, weil ich keine Nerven mehr dafür habe. Sind Menschen mit Konzentrationsproblemen weniger intelligent? Das müsste ja bei diesen Tests rauskommen?

    Ansonsten freue ich mich über meine Lieblingsjahreszeit, den Herbst! Der Herbst tut immer gut! Ich freue mich in ein paar Tagen frei zu haben und schöne Sachen zu machen wie Wandern, Computerspielen, mit Freunden quatschen und mal nicht an Schnittstellen zu denken.
     
  5. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Ich habe mit drei Wochen Verzug (vorgestern) die Klausur in Theoretischer Informatik und mathematischer Logik geschrieben und heute den Projektbericht für IT-Servicemanagement fertiggestellt. Morgen wird er nochmal gelesen und dann  abgegeben. Die Klausur ist mit Sicherheit bestanden und mit dem Projektbericht dürfte es auch keine Probleme geben.
     
    Die drei Wochen Verzug verdanke ich diesmal einer Covid-Infektion. Es war meine erste und übel. Ich hatte zwei Wochen lang hohes Fieber und fiese Schmerzen und Probleme mit der Atmung. Ich habe anschließend noch zwei Wochen gebraucht, um mich wieder gut zu fühlen. Und ein paar Symptome habe ich immer noch.
     
    Ich glaube, mir wird das Modul Theoretische Informatik und mathematische Logik fehlen. Es hat viel Spaß gemacht. Die Themen waren alle so spannend. Ich finde es sehr problematisch allerdings, dass die Themen alle in ein 5cp-Modul gequetscht wurden. Das ist einfach viel zu viel für ein Modul: Aussagenlogik, Prädikatenlogik, formale Sprachen und Grammatiken, Automaten, Turingmaschinen, Komplexitätstheorie, Petri-Netze, Berechenbarkeit, Vollständigkeit... Für die Klausur zu lernen und zu üben war dann einfach nur noch hart und ich bin froh, dass ich den Teil mit der Klausur hinter mir habe. Es gerade zum richtigen Zeitpunkt ein umfassendes Repetitorium raus. Ich habe nicht mehr alles davon für die Klausur gemacht, aber das meiste. Da sind auch echt tolle Aufgaben dabei, die Spaß machen. Es hat sowas von schönen Rätseln zum Knobeln zum Teil.
     
    Ich habe diese und nächste Woche Urlaub und lege deshalb eine Pause ein. Die brauche ich auch nach der Krankheit, der Klausur und Allem, was auf Arbeit so los ist.
     
    Auf meiner Arbeit übernehme ich immer größere Aufgaben und die Projektleitung in dem riesigen Projekt wird spannend in nächster Zeit. Ich muss zwei kleinere Projekte gerade abschließen, um dafür vor allen Dingen ab Juni die benötigte Zeit zu haben.
     
    Unser ehemaliger Bundesminister für Datenschutz Peter Schaar hat ein Buch rausgebracht, was seiner Meinung nach schief läuft in der deutschen Digitalisierung des Gesundheitswesens. Ich habe festgestellt, dass ich nicht die Zielgruppe bin. Ich habe das Buch an einem Tag gelesen und fand es langweilig und oberflächlich. Ich habe irgendwie mehr erwartet. Aber im Nachhinein denke ich, ich bin halt mittlerweile selbst Expertin. Andererseits wäre es halt mal interessant gewesen, er hätte ein paar Ideen / Lösungswege gebracht. Er kritisiert hauptsächlich die politische Seite. Da wäre es ja schon spannend gewesen, von  einem Politiker zu erfahren, wie der Weg der Zukkunft denn sein könnte. Die aufgelisteten Probleme sind halt alle bekannt, nichts Neues und sich darüber zu beschweren kommt mir sehr trivial vor. Herausfordernd wird es erst, wenn man vor hat, etwas zu ändern.
    Jedenfalls kommt man sich schon manchmal sehr klein und hilflos vor in so einem Monsterprojekt in der Gesundheits-IT, das durch die politischen Voraussetzungen schon unheimlich in der grundsätzlichen Form ist. Eigentlich müssten wir uns auf unserer Arbeit viel mehr moralisch stützen. Ich bin froh, dass da zumindest mein Kernteam und die Gesamtprojektleiterin des Projekts Wert drauf legen.
     
    Ich hoffe, der Urlaub wird jetzt noch entspannend. Nach dem Urlaub starte ich das sechste Semester mit einem zweiten Versuch in den Webanwendungen. Die beiden Module sollen sich ja sehr verbessert haben. Ich gebe mich also optimistisch, obwohl ich wenig Lust habe, mir schon wieder die an den Haaren herbeigezogenen Stories vom fiktiven Herrn Koch in den Skripten durchzulesen. Ob ich die Klausuren schreibe oder die schriftlichen Arbeiten weiß ich noch nicht. Das kommt sehr darauf an wie sich das mittlerweile mit dem Java EE, den Versionen, auch vom Tomcat mit der Kompatibilität usw. gestaltet. Wenn das immer noch alles so chaotisch wegen den veralteten Sachen ist, schreibe ich vielleicht die Klausur. Mal sehen. Ich habe sehr Unterschiedliches darüber von Kommilitoninnen gelesen. Ansonsten stehen noch zwei Module im kommenden Semester an: IT-Recht und Datenschutz/ IT-Sicherheit. Ich stelle mir vor, dass das ziemliche Auswendiglern-Module sind.
  6. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Der Urlaub ist vorbei und eine Arbeitswoche habe ich schon hinter mir.
     
    Wie bereits im letzten Blogeintrag erzählt habe ich den Urlaub genutzt, Alles ein bisschen zu reflektieren, sortieren und zu planen. Hierzu habe ich mich auch mit Familie und Freunden unterhalten, da Feedback von außen immer hilfreich ist.
    Zu allererst habe ich eine Ist-Bestandsaufnahme gemacht, Gutes und Schlechtes mal betrachtet:
     
    Den Jobeinstieg habe ich super gemeistert. 😊 Der hat durch die Einarbeitung in die neuen komplexen Themen der medizinischen Informatik, die Schulungen in ITIL und Projektmanagement, das Lernen der Interoperabilitäts-Standards im deutschen Gesundheitswesen und das Kennenlernen meines Arbeitgebers mit den ganzen Besonderheiten sehr viel Ressourcen gebraucht.
     
    Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß und bedeutet mir viel, Manches ist aber auch auf eine ungewohnte Art sehr anstrengend und manchmal sogar furchteinflößend. Gesundheitlich lief es bei mir eher grenzwertig und eine weitere Verschlechterung kann ich mir nicht leisten und will ich auch gar nicht erleben.
     
    Die Ressourcen, die ich zusätzlich für die neue Arbeit verbraucht habe, sind natürlich für das Studium verloren gegangen. Dementsprechend sieht es mit meinen absolvierten Veranstaltungen aus. Die Hälfte der geplanten Module habe ich geschafft seit dem neuen Arbeitsverhältnis. 😕
     
    Als nächstes habe ich betrachtet, was ich derzeit und in naher Zukunft leisten kann, welche Pläne überhaupt machbar sind, was ich brauche an Ausgleich und gesundheitlicher Vorsorge. Hierfür habe ich mich auch mit meinem Freund und meiner Ärztin beraten.
     
    Den ursprünglichen Studienplan habe ich beherzt über Bord geworfen. Ab jetzt mache ich zwei Tage anstatt einen Tag Wochenende. Vier Veranstaltungen pro Semester sind derzeit realistisch, mehr nicht. Arbeitszeiten werden immer aufgeschrieben und Überstunden dementsprechend ausgeglichen.
     
    Ich versuche außerdem zu große Themenwechsel zu vermeiden. Also an einem Tag Studieren und Arbeiten ist Mist und versuche ich zu lassen. Hat gestern beispielsweise schon wieder nicht funktioniert, weil ich an einem Termin auf Arbeit teilnehmen musste und ein Vortrag für den nächsten Arbeitstag noch nicht vorbereitet war. 😣 Dann war ich so vertieft in die Arbeitsthemen, dass Studieren nur noch so ein bisschen geklappt hat. Nun, das ist wirklich noch ein schwieriges Thema. Aber ich gebe mir Mühe. Wenn ich rechtzeitig von wichtigen Arbeits-Terminen erfahre, kann ich noch meine Arbeits- und Studien-Tage tauschen. Kurzfristig geht es halt in der Regel nicht mehr. Auf Arbeit versuche ich, nicht Termine zu den drei Projekten, in denen ich im Moment arbeite, gleichzeitig an einem Tag zu haben, sondern mehr so Themen-Tage / -Blöcke zu machen. Das klappt natürlich nur sehr bedingt, da ich eh schon nicht viel auf der Arbeit bin im Verhältnis zu den ganzen Themen. Wenn solche Dinge funktionieren, bin ich jedoch sehr viel mehr leistungsfähig und konzentriert und fühle mich auch nicht so schnell überfordert. Dementsprechend motivierend ist das dann auch.
     
    Meine neue Module-Planung kann man in der Blog-Info nachlesen. Durch meine neuen Pläne verlängert sich mein Studium um mindestens ein Semester. Ich versuche, mir das Wahlpflichtmodul B als Studium Generale anerkennen zu lassen, da ich ja schonmal ein paar Semester studiert habe. Das ist halt nur lange her, mal schauen, ob das klappt. Wenn nicht, kommen noch zwei Prüfungsleistungen dazu und das Studium verlängert sich dann eher um zwei Semester anstatt um eins. Das wäre ja aber auch noch im Rahmen, da man meines Wissens nach zwei(?) Semester an der IU problemlos verlängern kann, ohne das Zeitmodell zu wechseln.
     
    Ich habe natürlich auch überlegt, ob ein Wahlpflichtmodul B zu absolvieren nicht aus inhaltlichen Gründen sinnvoll für mich ist. Nun, ich habe mir abends ein paar Skripte durchgelesen und was soll ich sagen: Nö! 🤨 Das Health Care Management Skript beispielsweise war ganz interessant mal zu lesen, weil halt hauptsächlich BWL-Themen enthalten sind, die für mich ganz nette Zusatzinformationen zu meiner Arbeit sind. Aber wirklich gebrauchen kann ich es nicht und erst recht möchte ich das Ganze nicht für eine Klausur auswendig lernen müssen. Auch andere Skripte sind zwar ganz interessant, aber nichts, was ich wirklich vertiefen möchte. Es gibt sehr viel andere Themen, die ich die ganze Zeit vertiefen muss und möchte, die ich an der IU in den Wahlpflicht-B-Modulen jedoch nicht finde.
     
    In den beiden Modulen, die ich derzeit bearbeite, läuft es an sich gut, aber auch nicht nach Plan. Im Modul „Theoretische Informatik und mathematische Logik“ bin ich jetzt (zwei bis drei Wochen hinter der Planung) mit dem Skript durch und die Pauken- und Üben-Phase hat begonnen. Im Februar schreibe ich die Klausur. Ich lese im Moment auch das Buch „Petri-Netze“ von Priese und Wimmel, weil mir das Thema so unglaublich gut gefällt. Überhaupt ist Theoretische Informatik einfach toll und macht viel Spaß. 🥰 Den Projektbericht zu „IT-Service-Management“ gebe ich im Anschluss an die Klausur ab. Das liegt daran, dass ich mich zu einer Aufgabe total mit Matplotlib verzettelt habe. Und zwar vollkommen unnötig. Ich hätte ein paar Tage früher die Sackgasse erkennen und abbrechen sollen. Sowas kommt bei schriftlichen Arbeiten schonmal vor. Ärgerlich. Inhaltlich habe ich jeweils alles zusammen und notiert. Die Diagramme sind auch fertig. Der Projektbericht muss nur noch geschrieben werden. Das klappt dann im Februar.
     
    Und dann fängt im März auch schon mein sechstes Semester an. Übrigens beginnt das mit zwei Wochen Urlaub, die wirklich wirklich Urlaub werden.
     
    Ich habe gesehen, dass die neuen Java-Module eine deutliche Verbesserung zu den alten sind, was auch gut ist, da die bei mir ab März dran sind.
     
    So weit zur Planung der nächsten zwei bis drei Jahre... Mal schauen, was dann kommt... Meine Kollegen / Vorgesetzten werden vermutlich nicht glücklich mit der längeren Studienzeit sein. Müssen sie ja aber auch nicht. 😉
  7. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Ich befinde mich nun mitten im fünften Semester und das mit dem Studieren neben dem Job klappt wesentlich besser, aber immer noch nicht gut. Ich befinde mich zumindest noch in meinem neuen Zeitplan.
     
    Ich habe mich zu Beginn des Semesters dem Modul IT-Projektmanagement angenommen. Da ich Fortbildungen in dem Bereich auf Arbeit mache, dachte ich, dass es gut passt. Tatsächlich haben mich die Gemeinsamkeiten und dann wiederum Unterschiede jedoch mehr verwirrt als dass es geholfen hat. Aber egal, das Modul ist bestanden. Und jetzt im Nachhinein finde ich die beiden Perspektiven tatsächlich sehr interessant und ich profitiere in meinem Job von dem Modul.
     
    Den ersten Teil von IT-Service-Management konnte ich mir anrechnen lassen, da ich gerade über meinen Arbeitgeber ein ITIL-Zertifikat gemacht habe. Ich bin sehr froh, für die Zertifikat-Prüfung anstatt für die IU-Klausur gelernt zu haben, denn unsere ITIL-Schulung für die Arbeit war extrem gut und aktuell. Das Skript kann da bei weitem nicht mithalten und es wäre reine Folter, es auswendig lernen zu müssen.
    Der Projektbericht zu IT-Servicemanagement müsste mit meinem Wissen schnell geschrieben sein, sodass ich den zweiten Teil auch schnell abhaken kann. Ich brauche nur mal über ein paar Tage jeweils ein paar Stunden am Stück Zeit und Konzentration.
     
    Damit sind wir auch schon beim derzeitigen Hauptthema:
     
    Fand ich es in der Vergangenheit schwierig, eine Fünfzig-Prozent-Stelle ohne Überstunden machen zu können und mich auf das Studium zu konzentrieren? Nun ja… Es freut sich wohl irgendwie jeder Arbeitgeber, wenn so viel wie möglich umsonst zusätzlich gearbeitet wird. Zumindest unternimmt er nichts, um seine Arbeitnehmer davor zu bewahren. Das heißt (und das wusste ich natürlich schon lange), es ist die Aufgabe des Arbeitnehmers darauf zu achten, den Arbeitsvertrag einzuhalten. Und je motivierter man als Angestellte ist und je besser man den Aufgaben gerecht wird desto schwieriger wird es anscheinend, keine Überstunden zu machen.
     
    Ich muss mir immer wieder die Prioritäten in den Kopf rufen: Der Abschluss hat Vorrang. Ich muss also dafür sorgen, gut zu studieren.
     
    Ich lehne mittlerweile vermehrt Termine an meinen freien Tagen ab, schicke Termineinladungen für später in der Zukunft liegende Zeiten und setze mir Blocker in meinen Dienstkalender, um zu meinen Aufgaben zu kommen. Das wird nicht gerne gesehen. Aber wenn ich das nicht tue, habe ich bald an fünf Tagen in der Woche zehn Stunden lang am Stück Termine. Das ist wirklich ein Problem und ich denke auch über Arbeitsorganisation im Allgemeinen nach. Es ist eine schwierige Aufgabe, alles Nötige abzusprechen, aber nur so viel zu sprechen, dass man auch noch zur Umsetzung des Besprochenen kommt. Ich frage mich, ob das überall in der IT so ein Problem ist.
    Naja und ich frage mich wie ich es schaffe, dass meine Kollegen daran denken, dass ich beispielsweise eine Aufgabe, die ich am Mittwoch bekomme, nicht in fünf Tagen erledigen kann, wenn der nächste Tag schon mit Meetings voll ist und ich dann erst am nächsten Mittwoch wieder arbeite.
     
    Außerdem erledige ich Aufgaben weniger gut, wenn ich keine Zeit vom Studium abzwacke, um sie zu erledigen. Man ist aber halt mittlerweile eine hohe Qualität von mir gewohnt.
     
    Ich will ja auch Alles in guter Qualität erledigen und habe so viel Spaß an der Arbeit. Es ist nur rein rechnerisch / logisch nicht möglich, alle Aufgaben in der verfügbaren Zeit gut zu erledigen.
     
    Ich kam gut voran im Studium. Dann habe ich vorletztes Wochenende elf Stunden gearbeitet und seitdem hole ich schon wieder Dinge im Studium nach und stelle fest wie ich Dinge überspringe oder vermehrt quer lese, um wieder im Plan zu sein. Ich habe mir also letztes Wochenende strikt verboten zu arbeiten, wohl wissend dass ich meine Aufgaben für nächste Woche auf Arbeit nicht erledigt haben werde.
     
    Zum Studium aber jetzt nochmal:
     
    Zurzeit bearbeite ich mit einer Freundin zusammen das Modul „Theoretische Informatik und mathematische Logik“. Es ist ein schönes Modul mit super tollen Themen, die viel Spaß machen.
     
    Ich hatte damit gerechnet, dass die erste Lektion reine Wiederholung der Aussagenlogik ist. Dies ist aber nicht der Fall. Es sind tolle Vertiefungen dabei. Naja und es sind Inhalte dabei, bei denen nicht ganz klar ist, ob sie wirklich in das Kapitel mit der Aussagenlogik gehören. Ich habe da noch kein abschließendes Urteil zu gefällt, da mir noch vertieftes Wissen fehlt. Leider werden die Zusammenhänge, die der ja leider auch unbekannte Autor des Skripts darstellt, nicht durch Quellen belegt und ich finde auch sonst keine Quellen mit den Behauptungen des Autors. Ich weiß also noch nicht, ob es geniale Zusammenhänge sind, die der Autor neu gefunden hat (ich finde die Zusammenhänge zumindest plausibel) oder ob es einfach falsch ist.
     
    Die zweite Lektion über die Prädikatenlogik hatte ich zuerst übersprungen und mir letztes Wochenende zwei Bücher zu dem Thema angeschaut. Denn ich war hier auf eine solide Einführung in die Grundlagen angewiesen, um die Lektion gut zu verstehen. Ich kann hierzu noch nicht viel berichten. Die Bearbeitung dieser Lektion ist für nächstes Wochenende geplant.
     
    Bis die Literatur zur Prädikatenlogik eingetroffen war, habe ich die dritte Lektion über die endlichen Automaten und regulären Ausdrücke gelesen. Das Thema ist extrem spannend und ich kann es kaum erwarten, diese Lektion mit meiner Kommilitonin zusammen durchzuarbeiten.
     
    Ansonsten bin ich sehr gespannt wie es weitergeht mit dem Modul. Die Themen, die noch kommen, sind alle toll. Ich hoffe, die Klausur wird nicht zu schwer. Ich werde für diese Klausur viel üben vorher, da ich befürchte, dass es wie bei Mathe eine mit Zeitproblemen für mich werden kann.
     
    Wenig Lust, wirklich sehr wenig Lust habe ich auf die beiden Module zu den Webanwendungen, die danach bei mir anstehen. Aber ich hatte schonmal darüber gejammert. Ich lasse das jetzt und werde im neuen Jahr berichten wie gut es funktioniert, den Inhalt einfach auswendig zu lernen und in den Klausuren wiederzugeben. Drückt mir die Daumen!
  8. Nadja_studiert_Informatik
    In zwei Tagen geht mein viertes Semester zu Ende und wenn ich meine Studienleistung anschaue, wird mir flau im Magen. Zwei Module habe ich dieses Semester abgeschlossen anstatt fünf. Den Plan für die zweite Hälfte des Studiums habe ich also umgestellt und das werden ganz schön volle Semester, wenn ich den Plan einhalten will, nach acht Semestern fertig zu sein.
     
    Wenn ich beruflich betrachte, was in dem letzten Semester passiert ist, kann ich mein Glück immer noch gar nicht fassen uns bin sehr stolz auf mich und was ich in den letzten zwei Jahren geschafft habe.
    Ich habe geschafft, was mein Ziel war mit dem Informatikstudium. Jetzt muss ich noch den Abschluss machen. Das heißt, ich habe ein neues Ziel und ich tue mich sehr schwer mit dem Ziel.
     
    Viele Leute studieren ja tatsächlich für den Abschluss und ich habe großen Respekt vor denen, die das gut hinbekommen. Mir fehlt gerade komplett die Motivation und ich muss mich ganz neu ausrichten und umorientieren. Das bedeutet auch, dass sich meine Lernmethoden ändern. Viel weniger Lesen und Ausprobieren, viel mehr Auswendiglernen. Das fällt mir im Moment noch sehr schwer. Ich beschäftige mich gerade intensiv mit Anki und habe viel Hoffnung, dass die App mir helfen wird. Einerseits habe ich Angst vor den nächsten vollgestopften Semestern. Andererseits müsste das doch auch schneller gehen, wenn man die Lernstrategie umbaut?
     
    Ändern muss ich auch meine Arbeitsstrategie.
    Ich habe in den ersten drei Monaten in meinem neuen Job sehr viel private Zeit in Lesen, Informieren, Nachdenken und Planen für die Arbeit gesteckt. Das hat mir zu viel Erfolg im Beruf verholfen. Ich konnte gut Fuß fassen, bekomme viel Anerkennung, mein erster Vortrag vor IT-Teamleitern lief sehr gut, ständig werde ich gelobt, das erste Mitarbeitergespräch war durchgehend positiv und jetzt habe ich das Change-Management für das erste Projekt übernommen. Es ist ein kleines Projekt als Vorbereitung auf größere Projektmanagement-Aufgaben. Ich mache auch viele Schulungen und Weiterbildungen, kann mir da viel selbst aussuchen und werde in mehreren Bereichen zertifiziert. Es macht mir Spaß, so viel zu investieren und ich würde es gerne in Vollzeit so machen und irgendwie ging mein Einsatz an Stunden auch in diese Richtung in der letzten Zeit. Wenn ich mir jetzt die ganzen Aufgaben anschaue, die ich in nächster Zeit auf der Arbeit habe, weiß ich überhaupt nicht, wie man das alles in zwanzig Stunden pro Woche schaffen soll. Irgendwie fände ich es gut, es würde bei uns auf Arbeit ein Tool geben, bei dem man sieht, wann wer was macht. Meinen Zeitplan sieht halt Keiner und dann werden die Aufgaben irgendwie schnell unrealistisch, wenn nur meine guten Ergebnisse gesehen werden.
    Ich habe mir schon angewöhnt, eine Abwesenheitsmail zu verfassen, wenn ich wieder fünf Tage lang nicht auf der Arbeit bin. Vielleicht werde ich dann weniger mit kurzfristigen Aufgaben überhäuft.
    Ich muss also lernen, kommunikativer bei der Zeitplanung zu werden, um meine zwanzig Stunden einzuhalten.
     
    Ein bisschen davon erzählen wie anders es ist, in einem solchen Job zuarbeiten, möchte ich noch:
    Ich fühle mich so frei wie noch nie in meinem Leben. Es ist sehr viel Verantwortung, ich habe viele Aufgaben. Aber ich bin frei in der Gestaltung und habe Raum und Freiheiten überall. Jede Idee wird dankbar besprochen, auch wenn es vielleicht keine gute ist. Mein ganzes Team ist offen für Richtungswechsel. Meine Kollegen sind das gewöhnt. Es ist gar nicht wichtig, ob ich im Homeoffice oder vor Ort bin, beziehungsweise ich entscheide selbst, wann es wichtig ist vor Ort zu sein und plane das dementsprechend. Ich entscheide auch, wann ich aufstehe und wann ich eine Pause mache. Mein Bio-Rhythmus dankt es mir sehr. Ich muss nicht in Panik verfallen, wenn der Zug ausfällt oder ich mit Migräne in den Tag starte, weil ich schlecht geschlafen habe.
    Als Tierarzthelferin ist man einfach immer gezwungen sich zurückzunehmen. Immer schwebt die moralische Keule über einen, dass man schließlich für die Patienten da sein muss und nicht an sich selbst denken darf. Das war ein so extremer Druck, der einem immer wieder deutlich verbal gemacht wurde. Jeder auf meiner neuen Arbeit weiß, dass bei mir moralisch alles in Ordnung ist, ich mich verantwortlich für unsere Klinik und die Patienten und für noch viel mehr fühle. Niemand kommt auf die Idee, an dieser Stelle Druck auszuüben und das auf ein Stunden- , Pausen- oder Urlaubskonzept zu übertragen. Ich bin es nicht gewohnt, so viel Vertrauen zu erhalten. Das befreit unglaublich.
    Mich haut es um, dass ich zwei Wochen am Stück Urlaub machen kann, wann immer ich will, dass ich meinen Urlaub selbst planen darf. Endlich Herbst-Urlaub! Ich bekomme mit, dass Kolleginnen, die im Urlaub krank waren, sich ihren Urlaub wieder holen. Das wäre in meinem bisherigen Job definitiv ein Kündigungsgrund gewesen. All diese Möglichkeiten, frei selbst vernünftig sein zu dürfen!
    Es ist wirklich eine ganz andere Welt in einem Beruf mit Akademikern, dann noch im öffentlichen Dienst. Ich finde es zum Schreien unfair, dass es in anderen Berufen, die auch definitiv stressiger sind, nicht so zugeht. Da läuft was ganz gewaltig schief in unserer Gesellschaft. Ich erinnere mich immer wieder an meinen alten Job, wenn ich beispielsweise mit Pflegepersonal bei uns zu tun habe und dann habe ich sogar Alpträume von früher und wache gestresst am Morgen auf. Nach und nach wird das seltener zum Glück. Ich glaube, die meisten meiner Kolleginnen können sich die Arbeit in einem solchen Job gar nicht vorstellen, können sich nicht ansatzweise vorstellen, wie das Leben dann ist. Aber im Moment bin ich auch einfach froh, aus dem alten Job raus zu sein. Finanziell habe ich ausnahmsweise auch mal überhaupt keine Sorgen.
     
    Und das habe ich selbst vor zwei Jahren entschieden, in die Hand genommen und geschafft! Gut gemacht, Nadja!
     
    Nächste Challenge: Bachelor-Abschluss!
     
    Der nächste Blog-Eintrag soll wieder mehr Studienerfolge beinhalten.
  9. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Ich wurde sehr herzlich von den Kolleginnen und Kollegen auf meiner neuen Arbeit aufgenommen und habe die ersten großen Hürden überwunden, die wohl Alle zu Anfang haben.

    Die Einrichtung des Arbeitsplatzes inklusive Fernzugang / Homeoffice-Arbeitsplatz ist gar nicht so einfach. Ich komme klar mittlerweile, aber ideal ist es noch nicht. Dazu gehört auch, dass es gar nicht so leicht ist, das Fernstudium und die Arbeit zu organisieren. Bisher war ich für die Arbeit immer aus dem Haus und zuhause fanden Studium und Freizeit statt. Studium und Freizeit Planen habe ich gut gelernt und Strategien entwickelt, mich da gut zu organisieren. Nun ist meine Arbeit nur noch ein paar Klicks von meinem Studium entfernt und ich muss sehr aufpassen, dass mein Studium nicht zu kurz kommt und die Lernzeiten nicht an Konzentration und Intensität verlieren. Ich bin dabei Strategien zu entwickeln. Das wird vermutlich etwas Zeit und Ausprobieren fordern, bis es passt.

    Auf der anderen Seite ist es wirklich toll, dass mein Studium und meine Arbeit so gut zusammenpassen. Ich bin erstaunt wieviel aus meinen bisherigen vier Semestern wertvoll für meine jetzige Arbeit ist. Da muss ich auch mal eine Lanze für die IU brechen. Vor allen Dingen die Module, die viele Studierende nicht so gerne machen wie Requirements Engineering, Spezifikation, IT-Projektmanagement sind sehr wertvoll gerade für mich. Ich bin aber auch überrascht welche Themen beispielsweise aus dem Betriebssysteme-Modul relevant für mich sind und welche eher nicht. Das geht mir auch mit anderen Modulen zum Teil so.

    Ich weiß nicht so richtig, was ich von meiner Arbeit eigentlich erzählen kann / darf und bin daher etwas zurückhaltend. Jedenfalls ist die Arbeit unglaublich vielfältig, ich habe sehr große und fachlich weit gefächerte Aufgaben mit viel Eigen-/Verantwortung, extrem viel Kommunikation, Kreativität, Recherche und muss viel vernetzt auf sehr großen und unterschiedlichen Feldern denken. Das macht mir sehr viel Spaß und ich freue mich riesig auf die nächsten zwei Jahre. Ich habe sehr viel mit Diagrammen zu tun, was mir entgegenkommt, da die für mich im Studium immer der spaßigere Teil sind als das Programmieren. In ein Tool, mit dem ich zu tun habe, habe ich mich sofort verliebt und es handelt sich auch um ein sehr großes Prestige-Projekt. Ich werde schnell viele Aufgaben übernehmen, die aus dem Projektmanagement sind und wurde auch schon aufgefordert, da möglichst zügig die entsprechenden Kontakte aufzunehmen und Fortbildungen zu belegen.

    Erst jetzt verstehe ich richtig, warum ich für diesen Job eingestellt wurde und sehe mich da auch richtig. Zwischendurch kommen dennoch immer mal wieder so Panik-Momente auf, in denen ich fürchte den Aufgaben nicht gewachsen zu sein. Von mehreren Kollegen, Verwandten und Freunden habe ich mir aber sagen lassen, dass das ganz normal ist.

    Zurzeit sind die Aufgaben für mich zum Teil noch sehr unübersichtlich, was auch daran liegt, dass mir sehr viel Wissen fehlt. Aber ich arbeite daran, auch viel in meiner privaten Zeit.

    Das macht es wie gesagt riskant, den Studien-Zeitplan einzuhalten. Problematisch ist auch, dass manche Themen, die mir ohnehin schwer fallen, jetzt noch weiter in den Hintergrund rücken. Ich muss beispielsweise sehr aufpassen, weiter zu programmieren. Im Moment bearbeite ich die beiden Modulen zu den Webanwendungen. Von dem Plan die beiden Fallstudien zu machen wurde zuerst die Idee nur eine Fallstudie zu machen und eine Klausur zu schreiben. Mittlerweile bin ich bei zwei Klausuren und immer mehr bei dem Gedanken einfach nur zu bestehen. Einerseits liegt das wirklich daran, dass ich bei den ganzen Sachen, mit denen ich für die Arbeit mein Hirn fülle, keine Nerven für die Programmierung der Webanwendungen habe. Andererseits geht mir die Sache mit der Java-Frontend-Entwicklung gehörig auf die Nerven und ich verliere immer mehr die Lust. Es gäbe so viele schöne aktuelle Möglichkeiten, die auch mehr mit der Realität zu tun haben und viel mehr Spaß machen… Andererseits ist mir schon klar, dass eine Informatikerin, die keine Webanwendungen gelernt hat, eine merkwürdige Informatikerin ist. Und wer weiß, was in drei Jahren ist… Immerhin mache ich gerade einen Kurs zu barrierefreien Webanwendungen, da das Thema Barrierefreiheit auf der Arbeit gerade wichtig für mich ist. Das verbessert mein Gewissen. Eigentlich hatte ich auch mit Entwurfsmustern begonnen und mein Plan war, da jeden Tag ein paar Seiten zu lesen und mindestens einmal in der Woche ein bisschen zu programmieren, um mit den Entwurfsmustern vertraut zu werden, meine Programmierkenntnisse quasi auf die nächste Ebene zu bringen. Das klappt gar nicht gerade und macht mich traurig.

    Vieles hat sich auf jeden Fall in sehr kurzer Zeit stark verbessert: Ich identifiziere mich absolut mit meinem Job, gehe nicht mehr ausgebrannt in den Feierabend, Studium und Job passen zusammen, ich freue mich über meine beruflichen Aufgaben, lerne viele tolle Menschen kennen, ich fühle mich wertgeschätzt für meine Arbeit, ich kann wachsen und mich weiterentwickeln, … Das ist alles sehr gut!

  10. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Es ist so weit! Am 1. Juni starte ich in meinen neuen Job in der medizinischen IT-Branche!
     
    Ich bin unfassbar glücklich, wahnsinnig aufgeregt und voller Vorfreude! Es war meine erste Bewerbung in dem Bereich überhaupt. Die Stellenausschreibung hatte ich im Internet gesehen und sofort gedacht, dass es einfach ein Traum wäre in diesen Projekten mitarbeiten zu können. Mal wieder aber war ich voller Selbstzweifel und hatte zu wenig Selbstbewusstsein. Mein ganzes Umfeld war viel zuversichtlicher als ich und hat mir sehr geholfen, mich zu trauen zu bewerben, zumindest um mal anzufangen Erfahrungen zu sammeln. Nach meinem Vorstellungsgespräch dann war ich auch mutiger. Ich habe in dem Gespräch eben doch gemerkt, wie wertvoll Berufserfahrung ist und dass ich keine komplette Quereinsteigerin bin. Auch mein ganzes privates Lernen und Informieren im Bereich der medizinischen Informatik hat sich sehr bewährt. Das Vorstellungsgespräch hat richtig Spaß gemacht. Klar, im Nachhinein fällt einem immer Einiges ein, das man besser hätte machen können. Und ich dachte schon, dass ich es in den nächsten Gesprächen besser machen werde. Und dann kam die Zusage!
     
    Ich freue mich so sehr auf das Projekt, beziehungsweise die Projekte. Ich werde hier bei uns in der IT der Uni-Klinik arbeiten. Das wird sehr gut werden! Es gibt so viel zu tun dort, ganz viel ist im Umbruch. Es geht genau um meine Interessen und Ziele. Ich werde wahnsinnig viel lernen in der nächsten Zeit und eine tolle Bachelorarbeit schreiben können. Das Team scheint gerne zusammenzuarbeiten und aus netten und klugen Leuten zu bestehen.
     
    Vor zwei Jahren hätte ich das alles nicht gedacht. Es ist wirklich ein tolles Gefühl und sehr motivierend so mit dem Studium weiterzumachen. Ich empfehle Allen, auch wenn sie über dreißig oder wie alt auch immer sind, die Träume, die man hat, sich beruflich nochmal weiterzuentwickeln oder eine andere Richtung einzuschlagen, ernsthaft zu verfolgen. Das funktioniert, man kann das Ziel erreichen. Und man kann da hinkommen, wo man sich richtig fühlt. Das ist vielleicht die motivierende Botschaft hier für Mitlesende des Forums.
     
    Was das Studium betrifft: Ich habe leider noch kein Ergebnis von meiner Datenbank-Arbeit. Im Moment bereite ich mich auf die Klausur für "Spezifikation" vor und bearbeite zusammen mit einer Kommilitonin das Modul "Betriebssysteme, Rechnernetze und verteilte Systeme". Ich bin ein großer Fan von den Büchern vom Herrn Tanenbaum geworden. Kann ich empfehlen zu diesen Themen! Es sind Klassiker, mit denen man Jemanden erschlagen könnte. Aber sie lesen sich sehr gut und schnell und helfenenorm beim Verständnis. Heute kam mein USB-Stick an, auf dem ich eine virtuelle Maschine und Linux einrichten werde. Wieviel ich über die Kommandozeile lernen werde, hängt vermutlich davon ab, wieviel Spaß es mir machen wird. Weiß ich noch nicht. Irgendwann jetzt im Mai starte ich dann mit den beiden Modulen für die Web-Anwendungsoberflächen.
     
    Das wird eine aufregende Zeit. Ich werde bestimmt mal erzählen...
     
     
  11. Nadja_studiert_Informatik
    Angesichts der Nachrichten heute Morgen (Krieg in Europa) bin ich sehr unkonzentriert beim Lernen. Daher dachte ich mir, nutze ich den Zeitpunkt, um nochmal einen Blog-Eintrag zu verfassen.

    Zeit aufzuholen hat nicht geklappt bisher. Ich glaube, daraus wird auch so schnell nichts. Anfang Januar haben wir meinen Hund eingeschläfert. Erst danach haben mein Freund und ich richtig gemerkt wie anstrengend das letzte halbe Jahr war, insbesondere die letzten drei Monate, ohne Tiefschlafphasen, kein Schlaf am Stück länger als zwei Stunden, die permanente Versorgung mit Medikamenten, das Baden und Tragen des Hundes und all diese Dinge, die Sorgen, die wir uns gemacht haben und immer die Überlegungen, ob der Hund Lebensqualität hat und wie lange es gerechtfertigt ist weiterzumachen (Fragen, die bei Menschen in Deutschland verboten sind). Wir merken die Erschöpfung immer noch, aber es wird langsam besser. Und ich trauere sehr immer noch, vermutlich noch eine ganze Weile. Ich bin nach wie vor zwei Monate (zwei Module) in Verzug und vermutlich werde ich es so schnell nicht ändern können.

    Mein viertes Semester beginnt im März und so langsam, langsam meine ich verstanden zu haben, wie das Studium funktioniert. Vermutlich habe ich den optimalen Weg für mich zu studieren herausgefunden, wenn ich den Bachelor habe. Die Klausuren (nach wie vor super ätzende Prüfungsform für mich) scheinen tatsächlich mit der letzten Aufgabe eine Transferaufgabe zu beinhalten, denke ich mir jetzt nach drei Semestern. In den letzten drei Klausuren (meine besten bisher) habe ich in der letzten Aufgabe angewandt, was ich selbst über Sekundärliteratur und eigenes Nachdenken und Anwenden herausgefunden habe und mich gar nicht auf das Skript konzentriert. Das war anscheinend die richtige Strategie. Das heißt aber auch, dass meine Lernweise so falsch nicht ist. Ich nutze die Skripte als Leitfaden für die Themen und suche mir dann selbst alles zusammen, was ich für sinnvoll halte, um damit zu lernen. Tja nun, ein Modul pro Monat zu absolvieren klappt dann aber nicht richtig, nur dann, wenn ich zufällig mal gerade Urlaub habe. Ich brauche mehr Zeit für die ganze Sekundärliteratur und die praktische Anwendung. Ich habe noch keine Lösung dafür gefunden. Gut wäre es vielleicht, wenn mal ein Modul dabei wäre, das uninteressant für mich ist und das ich schneller machen kann. Aber das ist noch nicht vorgekommen. Wie gesagt, vermutlich bin ich perfekt aufgestellt, sobald das Studium vorüber ist, wer weiß, vielleicht für einen Master dann.

    Ich bin froh, dass die IU so langsam mehr alternative Prüfungsformen zu den Klausuren anbietet. Für dieses Semester sind drei Klausuren geplant („Spezifikation“, „Betriebssysteme, Rechnernetze und verteilte Systeme“ und „IT-Projektmanagement“), ein Workbook („Datenmodellierung und Datenbanksysteme“) und zwei Fallstudien (das Web-Anwendungsoberflächen-Modul). Außerdem möchte ich mich gerne intensiver als bisher mit LaTeX beschäftigen, weil mir die schriftlichen Arbeiten mit Word ein Greul sind. Ich habe ein paar Sachen herausgesucht, die ich in Vorbereitung für die Module selbst bearbeiten möchte (Maven, TomCat, Linux installieren und verwenden). Ich habe mir also Einiges für ein Semester vorgenommen, ein Modul mehr müsste ich eigentlich noch  machen nach meinem Zeitplan, aber das bekomme ich irgendwie nicht mehr unter. Ich habe definitiv nach wie vor ein Zeitproblem.

    Die Algorithmen-Klausur war leicht. Und ich bin sogar enttäuscht, dass gar keine Algorithmen gefragt wurden und auch kein Code. Ich habe wirklich sehr viel gelernt und programmiert und irgendwie wäre es schön gewesen etwas davon in der Klausur zeigen zu können. Die Themen haben auf jeden Fall unglaublich viel Spaß gemacht. Es war thematisch das spannendste Modul bisher. Das Skript war eine Katastrophe, aber es wird ja jetzt bald ein neues geben. Und das Skript war auch nicht notwendig zum Lernen. Es war eh alles aus einem anderen Buch abgeschrieben, das ich dann als Leitfaden zum Lernen verwendet habe. Der Tutor war super in dem Modul. Und ich hatte eine Lernpartnerin. Ich habe ja an anderer Stelle schon dazu geschrieben.

    Zurzeit bearbeite ich das Datenbanken-Modul und habe ebenfalls sehr viel Spaß daran. Ich benutze MySQL und Microsoft SQL gleichzeitig zum Vergleichen und bin tief drinnen in der Thematik. Super gut ist es, dass man den LinkedIn-Lernpfad machen kann, um dann ein Workbook anstatt eine Klausur zu schreiben. Das kommt mir sehr entgegen. Der Lernpfad ist sehr unterschiedlich. Die Hälfte habe ich bisher gemacht. Ein Kurs war dabei, der war eher schlecht wegen falscher Inhalte (beispielsweise falsche Erklärung was die zweite Normalform ist) und es geht dort irgendwie mehr um Tabellenkalkulation als um Datenbanken. Dafür sind andere Kurse absolut super und eine sehr gelungene Mischung aus Theorie und Praxis. Ich lerne sehr viel auf diese Weise. Zudem habe ich meinen Vater, der ein Spezialist für relationale Datenbanken ist, das Fach seit vielen Jahren unterrichtet und mich begeistert mit Aufgaben, Fragen und Antworten auf meine Fragen versorgt. Am Wochenende kommt er mich besuchen und ich weiß schon über was wir viel sprechen werden. Mein Freund hingegen ist durch seine Arbeit ein Spezialist für NoSQL-Datenbanken. Sobald ich das Modul mit den relationalen Datenbanken beendet habe, werde ich mir von ihm da noch einige Informationen zukommen lassen. Ein bisschen kenne ich ja schon aus seinen Erzählungen von seiner Arbeit.

    Gerade erst hat er mir eine Stellenausschreibung für seine Abteilung gezeigt, in der er Projektleiter ist. Rein nach den Formulierungen der Ausschreibung könnte ich mich schon bewerben und seine Kollegen haben auch schon gefragt, da sie sehr dringend Jemanden suchen. Allerdings bin ich (und mein Freund auch) der Meinung, dass ich noch ein bis zwei Semester studieren müsste, damit ich das wirklich gut hinbekommen könnte. Natürlich ist es auch nicht gesagt, dass ich es wollen würde oder dass ich es gut fände, wenn mein Freund mein Chef ist. Weiß ich gerade nicht. Vielleicht schon. Aber es ist gut zu wissen, dass die Möglichkeit zum Absprung aus meinem jetzigen Job nicht mehr weit entfernt ist.

    Meine jetzige Arbeit ist unglaublich anstrengend. Sie wird immer anstrengender für mich, weil sie immer unpassender ist. Ich bin die ganze Zeit die Abläufe am analysieren und habe das dringende Bedürfnis zu organisieren und zu sortieren. Dass ich immer gezwungen bin, mich dem Chaos auszusetzen und mich dort entgegen meiner Art durchzuschlagen, ist extrem schwierig für mich geworden und bedeutet sehr viel Stress. Nachdem ich nun auch noch mehr oder weniger allein verantwortlich für die Einarbeitung einer Quereinsteigerin war, die ganze Belastung durch meinen Hund hochkam und ich eine Phase hatte, in der ich überhaupt nicht mit der Arbeitsweise zurechtkam, war ich zwei Wochen krank. Das ärgert mich maßlos, denn ich bin eigentlich gut darin, Lösungen zu finden. Aber hier sind mir die Dinge tatsächlich gewaltig über den Kopf gewachsen. Ich bin immer noch nicht ganz auf der Höhe und arbeite daher im Moment fünf Stunden weniger in der Woche. Ich hoffe, dass ich bald wieder auch auf der Arbeit komplett meine Leistung erbringen kann. Aber es wird wirklich immer schwieriger für mich, das zu stemmen. Es ist ja gottseidank ein Wechsel in Sicht, auch wenn es meiner Chefin das Herz brechen wird, die mir so absolut vertraut, und ich keine Ahnung habe wie ich ihr das jemals beibringen soll. Sie ist ein wirklich toller Mensch und ich wünsche ihr nur Gutes. Das wird nicht leicht. Ich beginne so langsam ernsthaft an diese Dinge zu denken.

  12. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Ich hinke hinterher. Ein wenig. Ich wollte dieses Jahr mit „Statistik“ und „Algorithmen und Datenstrukturen“ fertig sein. Die Statistik-Klausur schreibe ich übermorgen. Bei den Algorithmen und Datenstrukturen habe ich so ungefähr die Hälfte des Skripts gelesen, was nicht viel heißt. Aber ich habe einen LinkedIn- und einen Hasso-Plattner-Kurs zu dem Thema absolviert, was mir vermutlich hoffentlich in den nächsten Wochen helfen wird.
     
    Der Kurs vom Hasso Plattner Institut war richtig gut. Dort wurde viel programmiert und diskutiert. Es gab zu Anfang Wiederholung zu Arrays, Listen, Sets, Maps, Schleifen und Iteratoren. Dann ging es um Sortier- und Suchalgorithmen,  CompareTo und Equals. Später kamen Rekursion, Laufzeitbestimmung und Bäume dazu. Über Code Ocean war es möglich, sich von Anderen beim Code helfen zu lassen und die Schwierigkeiten und Lösungen der Anderen nachzuvollziehen. Das hat mir unglaublich viel gebracht. Ich habe wirklich viel gelernt und wünschte, solche Möglichkeiten würde es auch in den Veranstaltungen der IU geben. Es tut außerdem schon gut, wenn nach einer gewissen Zeit so ein kleines Popup Fenster auftaucht, ob man Hilfe braucht und eine Frage stellen möchte. Und wenn man weiß, dass man am selben Tag mehrere Antworten erhält. Man fühlt sich einfach nicht so alleine wie es im Studium die Regel ist. Außerdem konnte ich über die Diskussionen im Forum meine Mathe-Kenntnisse aus den beiden Mathe-Modulen nochmal auffrischen. Ich kann diese Kurse Allen Programmierenden ans Herz legen. Die Leute dort sind auch super sympathisch und die Form des Kurses macht einfach richtig Spaß.
     
    In Requirements Engineering habe ich eine 1,7 für die Klausur bekommen, was mich riesig freut. Das ist bis jetzt meine beste Note.
     
    In Statistik gibt es viel Austausch unter den Studierenden, was mir gut gefällt. Über den Sprint bin ich auf eine WhatsApp-Gruppe gestoßen, in der sehr aktiv Fragen gestellt und beantwortet werden, was sehr hilfreich ist. Die Professorin, die den Sprint geleitet hat, ist auch echt super gut und scheint jetzt neue Modulverantwortliche zu sein und das Skript zu überarbeiten. Sie hat viel Erfahrung, auch mit Statistik-Lernenden und in der Praxis. Das merkt man ihr deutlich an. Sehr seltsam irgendwie ist es für mich einen Taschenrechner gekauft zu haben und jetzt zu benutzen. Ich hätte nicht gedacht, dass das heutzutage nochmal notwendig wird. Ich hatte ziemlich zu Beginn des Moduls für die Formeln Programme geschrieben, um da immer alle Zahlen reinschmeißen zu können. Denn bei der Rechnerei über ein DIN A4 Blatt verschreibe und verrechne ich mich immer irgendwie. Und es dauert so einfach so furchtbar lange. In der Klausur bringt mir das natürlich gar nichts. Zum Glück habe ich erfahren, dass wir auch in der online-Klausur einen eigenen Taschenrechner verwenden können. Also habe ich mir einen von der Liste der zugelassenen Taschenrechner bestellt und bin sehr froh, dass der die meisten Werte ausspuckt. Mit dem und der Formelsammlung, die wir verwenden dürfen, ist die Hälfte der Punkte in den Rechenaufgaben ja schonmal gesichert. Und wenn ich Rechenwege angebe, merke ich, wenn ich was falsch gemacht habe. Trotzdem kommt mir dieses Verfahren irgendwie sehr mittelalterlich vor und macht ein merkwürdiges Gefühl.
     
    Bei LinkedIn habe ich bereits einige Kurse von dem Java-Lernpfad gemacht. Und da ich auch ansonsten gut in Java-Übung bin, habe ich mich an den Kenntnis-Test gewagt. Es hat mich sehr gefreut, dass ich den sehr gut abgeschlossen habe. Das heißt für mich, dass ich wirklich Einiges verstanden habe.
     
    So ganz weiß ich nicht warum ich einen Monat hinterherhinke und wo die Zeit geblieben ist. Klar, es kam immer mal irgendwas dazwischen (Hund mit wackeligem Gesundheitszustand, stressige Arbeit, bisschen krank wegen Covid Booster Impfung, die Kurse usw.)… Trotzdem, das muss irgendwie besser werden. In den letzten zwei Wochen kam durch das neue Minecraft-Update auch noch ein wenig Höhlenforschung gemeinsam mit meinem Brüderchen dazu, vielleicht war das ein bisschen mehr Spielzeit als sonst. Ich muss mal schauen, dass ich wieder was aufhole. Ab Donnerstag habe ich ein bisschen Urlaub. Dann stürze ich mich richtig in das Algorithmen-Modul und starte mit den Datenbanken. Datenbanken ist das Spezialgebiet meines Vaters, Unterstützung ist mir also gewiss.
  13. Nadja_studiert_Informatik
    Das dritte Semester läuft seit zwei Monaten mit neuen spannenden Lerninhalten und ich habe alle Noten für mein zweites Semester bekommen.

    In den beiden Java-Modulen habe ich jeweils eine 2,7 und bin damit absolut zufrieden. Bei der einen Klausur wäre es sogar fast eine Zwei geworden. Die beiden Klausuren haben mich positiv überrascht. Tatsächlich wurden viel mehr Programmierkenntnisse abgefragt als ich erwartet hatte. Sie waren überhaupt nicht wie die Probeklausur oder die Fragen zur Selbstüberprüfung. Meiner Meinung nach waren die Klausuren sogar gut ausgeglichen und ausbalanciert von den Fragen her, viel besser als die anderen bisherigen Klausuren. Die Multiple Choice Fragen waren logisch und sinnvoll, in den offenen Fragen ging es um Code und auch diese Fragen fand ich gut. Eine offene Frage war ein kleines Rätsel und hat sogar richtig Spaß gemacht. Ich brauche keine Einsicht in die Klausuren, um zu wissen, dass die 2,7 gerechtfertigt ist. Meine Programmierkenntnisse werden langsam solide, sind aber noch längst nicht gut. Zu dem Thema einer offenen Frage mit 10 Punkten hatte ich sehr schlecht gelernt.

    Jedenfalls habe ich meine selbstgesetzten Ziele in Java erreicht, nur nicht ganz in der vorgesehenen Zeit und gebe mir daher selbst eine glatte bis gute Zwei.

    Insgesamt klappt Programmieren mittlerweile ganz gut. Ich mache gerade das Modul „Algorithmen, Datenstrukturen und Programmiersprachen“ und programmiere alle Pseudocode-Beispiele in Java, um weiter zu üben.

    Ich habe die Bewertung für das Workbook in „Digital Skills“ erhalten. Dass das Modul als Ersatz für „Computertraining“ sehr gelungen ist, hatte ich ja schonmal erwähnt. Die Themen waren sehr interessant und aktuell und ich habe sehr viele Gedanken und viel Sorgfalt und Mühe in das Workbook gesteckt. Die Bewertung lässt mich nun ziemlich Grübeln, denn die Benotungen der einzelnen Aufgaben gehen extrem auseinander (wischen 10 und 5 Punkten). Ich habe mir die Aufgaben, für die ich wenig Punkte bekam, sehr genau angesehen und verstehe die Bewertung nicht. Mein Freund ist der Meinung, dass ich falsch verstanden wurde, da meine Ausarbeitung aufgrund der Beispielauswahl sicherlich keine typische Standardantwort ist. Ich weiß es nicht. Zumindest habe ich für die Form die volle Punktzahl erhalten, sodass ich weiß, dass ich diese mittlerweile beherrsche. Ich hätte so gerne ein Feedback für mein Workbook, auch wenn es gar keine eingetragene Note dafür gibt, sondern es nur als „bestanden“ gewertet wird. Leider hat der Korrektor keine Kommentare hinterlassen und auf Nachfrage beim Prüfungsamt wurde mir unter anderem mitgeteilt, dass „eine formative (diagnostische) Beurteilung […] im Fernstudium bei den Prüfungen nicht vorgesehen“ ist. Das ist mehr als traurig, aber ich kann es nicht ändern und setze einen Haken an die Sache.

    Ich mache zudem gerade das „Statistik“-Modul und habe viel Spaß. Statistik ist absolut neu für mich und ebenso wie bei BWL habe ich den Eindruck, unglaublich viel über die Welt insgesamt zu lernen und zu verstehen. Ich bin eine totale Anfängerin in Statistik und stelle daher, glaube ich, dem Tutor sehr komische und missverständliche Fragen. Doch er ist echt super geduldig und beantwortet alle Fragen schnell und bemüht. Das ist sehr hilfreich und gefällt mir gut. Am 2. November beginnt ein Sprint in Statistik, was perfekt in meinen Zeitplan passt. Ich freue mich sehr, nochmal an einem Sprint teilnehmen zu können.

    Nächste Woche schreibe ich die Klausur in Requirements Engineering. Dieses Modul hat mich total begeistert und ich bin fleißig Sekundärliteratur am Lesen, weil es so spannend ist. Sehr interessant ist es auch, das Requirements Engineering auf der Arbeit meines Freundes zu analysieren mit dem, was ich jetzt gelernt habe.

    Gerade läuft noch der open Kurs vom Hasso Plattner Institut „Connected Healthcare“, der auch sehr interessant ist für mich. Allgemein habe ich mich in letzter Zeit mehr mit dem Thema befasst. Außerdem verstehe ich immer mehr von der Software, die wir auf unserer Arbeit verwenden und befasse mich insgesamt mit Software-Lösungen für die Veterinärmedizin.

    Ich bin mit dem Studium bisher ziemlich gewachsen, finde ich, und habe schon Einiges an Selbstvertrauen gewonnen. Auf unserer Arbeit übernehme ich automatisch immer mehr organisatorische Aufgaben und habe einen ganz anderen Überblick über die Arbeitsabläufe, das Team, unsere Kundschaft und so weiter gewonnen. Das kommt ganz sicher durch das Studium. Die Erkenntnisse entspannen mich auch, weil ich bei Vielem, womit ich unzufrieden bin, eine ganz neue Fehleranalyse machen und feststellen kann, dass die Fehler nicht einfach an mir liegen. Ich lerne so etwas wie sinnvolle und sachbezogene (und damit faire) Selbstkritik. Meine Chefin hat unglaublich viel Vertrauen in mich, fragt mich viel um Rat, lobt mich sehr und ich habe sogar eine Gehaltserhöhung bekommen, was in meinem Beruf ganz und gar nicht gewöhnlich ist. Auch die Perspektive auf andere Jobmöglichkeiten in der Zukunft, die immer konkreter für mich wird, entspannt mich auf der Arbeit sehr.

    Insgesamt läuft es also gut und ich bin ziemlich optimistisch zurzeit.

  14. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Es kam alles anders als geplant. Was noch nach Plan lief, war die Küche zu putzen (hat nicht lange gehalten) und einkaufen zu gehen. Und dann wurde der Hund krank...
     
    Mein Hund ist 16,5 Jahre alt und hat schon so Einiges an chronischen Wehwehchen. Jetzt plötzlich ging es ihm ganz furchtbar (Anämie, Herzrhythmusstörungen und Ohnmacht, Pakreatitis). Natürlich war meine Chefin (Tierärztin) in urlaub gefahren, als es losging. Also bin ich ein paar Mal hier in eine Klinik gefahren, außerdem jeden Tag in unsere Tierarztpraxis (, die im Momentgeschlossen ist), um dem Hund Blut abzunehmen, es dort zu untersuchen, dann mit der Chefin zu telefonieren und nach ihrem Rat Medikamente mitzunehmen. Zuhause wurde er dann mit Infusion versorgt, alle zwei Stunden mit Gekochtem gefüttert und Medikamente verabreicht. Jeden Tag ist er in den ersten 1,5 Wochen mehrmals ohnmächtig geworden. Ich dachte ein paar Mal, er würde sterben.
     
    Ich konnte also kaum einen Gedanken für das Studium aufbringen, habe kaum geschlafen und insgesamt war es einfach nur furchtbar.
     
    Der Besuch von meinem Vater und meinem Bruder verlief anders als geplant (keine Ausflüge, kein Essen gehen, ich habe ständig geweint und alles drehte sich um den Hund), aber ich war dennoch froh, dass sie da waren. Sie haben uns sehr unterstützt, indem sie einkaufen waren und gekocht haben. So konnten wir ein paar schöne Stunden miteinander verbringen.
     
    Seit ca. 1 Woche geht es dem Hund viiiel besser. Er hat die Pankreatitis überwunden, ist gut mit (weiteren) Herzmedikamenten eingestellt und seine Anämie bleibt konstant. Somit haben sich meine Sorgen und der Versorgungsaufwand verringert und ich habe seit ein paar Tagen wieder Kopf für eine Menge Dinge. Diese und nächste Woche ist erneut unsere Praxis geschlossen und ich versuche es ein weiteres Mal mit Urlaub.
     
    Allerdings habe ich auch viel nachzuholen. Heute habe ich das Workbook in Digital Skills abgegeben. Ich muss nochmal betonen, dass das neue Modul sehr gelungen ist! Wegen der aktuellen Diskussion hier im Forum habe ich diesmal in meinem Workbook sehr auf das Gendern geachtet. Ich wollte mal experimentieren und gucken was das mit mir macht. Ich habe mich für zwei Aufgaben nur in femininier Form, zwei Aufgaben nur in männlicher und einer jeweils mit einer männlichen und einer weiblichen Beispiel-Figur und ansonsten komplett neutraler Form entschieden. So ein Workbook bietet sich ja gut dafür an, mal auszuprobieren, um später einheitlich in einer passenden Form zu schreiben. Daher habe ich auch nochmal geguckt, ob die IU etwas vorgibt. Tut sie nicht. Interessant finde ich aber diese (etwas chaotische oder Varianten aufzeigende?) Formulierung im Prüfungsleitfaden für das Workbook:
    Die Java-Klausuren habe ich beide auf nächste Woche verschoben, da mir die Vorbereitungszeit jetzt nicht mehr gereicht hätte. Dadurch ist es kein perfekter Urlaub jetzt und ich beende das Modul im dritten anstatt im zweiten Semester, aber insgesamt ist alles entspannter. Ich bin wirklich sehr froh, dass man an der IU so flexibel planen und beispielsweise Klausuren verschieben kann. Hauptsächlich dafür habe ich das Studium an der IU gewählt und das hat sich bereits als richtig erwiesen.
     
    Ich habe wenig mit meinem Vater über Inhaltliches gesprochen, als er da war. Eher hat er meine Bücher gelesen, während ich den Hund versorgt habe. Aber ein wenig haben wir schon über Informatik-Themen und auch seine Arbeit gesprochen. Interessant fand ich auch ein Gespräch über den Notenschnitt seiner Studenten. Ich hatte ihn gefragt wie der so ist. Er sagte, extrem unterschiedlich. Er meinte, es macht bei ihm mindestens eine ganze Note Unterschied zwischen den Vollzeitstudenten und den Teilzeitstudenten, die nebenher arbeiten und außerdem zwischen einem Jahrgang mit guter Zusammenarbeit zwischen den Kommilitonen und einer eher schlechten Zusammenarbeit. Er hat erzählt, dass sich die Teilzeitstudenten stark ganz am Anfang reduzieren, von den Bleibenden die Noten dann aber immer wesentlich besser wären als von den Vollzeitstudenten, von denen eher mehr im späteren Verlauf des Studium abbrechen. Bei ihm an der Schule gibt es allerdings keine Fernstudiengänge. Es wäre ja schon mal interessant zu wissen wie das da so verteilt ist. Seine Erzählungen zeigen aber auch wie wichtig es in einem Fernstudium ist, viel Austausch zwischen den Studenten zu ermöglichen.
     
    Ich hoffe, die nächsten zwei Wochen verlaufen entspannt und erfolgreich. Eigentlich wollte ich auch in den letzten Wochen schon politisch bei uns vor Ort beim Wahlkampf beteiligt sein. Zumindest ein bisschen Haustürwahlkampf würde ich die Tage schon noch gerne mit Anderen aus unserer Partei machen, falls der Zustand meines Hundes das erlaubt.
  15. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Ich habe auf der Arbeit jetzt zwei Wochen Urlaub. Unsere Praxis ist in den nächsten zwei Wochen geschlossen. Ich frage mich, ob das bedeutet, dass ich Urlaub habe? Eigentlich fühle ich mich so, dass es notwendig ist. Aber richtig Urlaub machen kann ich nicht.
     
    Am 26. und 28. August sind die beiden Java-Klausuren. Ab Sonntag müsste man sich zu dem Digital Skills Modul anmelden können. Da ich das Computertraining Modul im ersten Semester nicht gemacht hatte (aus bekannten Gründen), würde ich das neue Modul, das an seine Stelle tritt, dieses Semester noch gerne abschließen, also bis September.
     
    Als ich gestern Morgen aufgestanden bin, bin ich (vermutlich durch die Urlaubsstimmung) zum ersten mal seit einigen Wochen mit offenen Augen durch unsere Wohnung gelaufen. Wir haben schon lange nicht mehr aufgeräumt, gestaubsaugt, irgendwas geputzt. Es ist ein Wunder, dass es den Pflanzen gut geht. Mein Freund arbeitet sehr viel, ich arbeite und lerne ebenfalls nahezu durchgehend. Ich frage mich wie es andere Leute schaffen sich um den Haushalt zu kümmern, wenn sie arbeiten und studieren. Die Fliegen feiern eine Party in der Küche und es sieht wirklich unappetitlich aus, im Vorratsschrank wohnen anscheinend neuerdings Motten usw. Irgendwas muss passieren. Ich habe meinen Freund angesprochen, dass wir vielleicht am Wochenende (auch sein Urlaubsbeginn) die Küche putzen sollten. Ich habe nicht seine Zustimmung erhalten.
     
    Aber eigentlich habe ich ja eh keine Zeit. In meinem Kopf sind da einige Java-Probleme, die ohnehin zuerst gelöst werden müssen. Das brennt viel mehr. Also wieder an den Schreibtisch... Draußen scheint die Sonne. Zwischendurch setze ich mich raus, mit einem Java-Buch. Hm, das hier müsste ich am PC ausprobieren. Also wieder rein an den Schreibtisch... Auf dem Weg zurück in mein Zimmer sehe ich, dass einer von uns Beiden die Schranktüren offen gelassen hat beim Essen holen und stolpere außerdem über ein paar leere Wasserflaschen. Seufz! Ich kann jetzt irgendwie verstehen wie die Vorurteile über Programmierer entstehen. In letzter Zeit bin ich oft so versunken ins Denken, dass ich meine Umgebung gar nicht mehr richtig wahrnehme. Wahrscheinlich ist es ganz gut, dass ich die Arbeit habe im Moment, auch wenn es zusätzlicher Stress ist. Unsere Fell-Patienten bringen mich ganz automatisch wieder auf den Boden zurück. Und unsere Kunden machen mit ihren Sorgen um ihre Haustiere auch nochmal deutlich, dass es noch ganz andere wichtige Probleme auf der Welt gibt.
     
    Etwa alle ein bis zwei Stunden unterbreche ich das Lernen, um mit dem uralten Hund seine Physiotherapie-Übungen zu machen. Richtig spazierengehen kann man mit ihm nicht mehr, das Laufen fällt ihm schwer. Mir fehlen die Natur-Ausflüge und die gemeinsame Bewegung. Aber ich bin froh, dass er da ist und auf meinen Füßen unter dem Schreibtisch liegt. Ich bin auch froh, dass mein Freund da ist, nur zwei Räume weiter und wenn ich am verzweifeln bin, hilft er mir (, wenn er nicht gerade in einem Meeting ist oder selbst ein Problem hat).
     
    Ich will die Küche putzen. Am Wochenende. Und leckere Sachen einkaufen. Denn es ist Urlaub und es soll schön zuhause sein, zumindest einigermaßen. Übernächste Woche kommen mein Vater und mein Bruder für ein paar Tage angereist. Dann werde ich nicht viel lernen können. Bis dahin muss ich also viel lernen. Denn ich will die Klausuren schaffen.
     
    Mein Freund hat mir einige Java-Aufgaben geschrieben. Lustigerweise habe ich mir mit meinem Bruder ein Programm ausgedacht, mit dem ich jetzt Probleme habe, die mein Freund in seiner Doktorarbeit für seine Aufgaben gelöst hat. (Wie sagt man Java was Silben sind?) Außerdem hilft mir "Captain CiaoCiao erobert Java" von Ullenborn und ich habe die LinkedIn-Kurse entdeckt. Mit dem Programmieren klappt es immer besser. Die Klausuren muss ich ja nur bestehen, aber vor diesen beiden habe ich besonders große Angst.
     
    Mal sehen was die nächsten zwei Wochen so bringen. Nach den Java-Klausuren habe ich nochmal zwei Wochen Urlaub und zumindest die erste Woche davon soll richtiger Urlaub werden!
     
    P.S.: Achja, in der Internet of Things Klausur habe ich eine 2,3. Mathe habe ich vor ein paar Wochen geschrieben, auf jeden Fall bestanden, aber noch keine Note erhalten bis jetzt.
     
  16. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Ich habe länger keinen Blogeintrag geschrieben, weil ich Orientierungsprobleme habe / hatte.
     
    Eigentlich gibt es genügend Gründe selbstbewusst und überzeugt zu sein. Alle Klausuren habe ich bisher bestanden, ich habe extrem viele neue Sachen gelernt, stapelweise Bücher gelesen, viele Videos geschaut, ich verstehe eine Menge mittlerweile.
    Ich empfinde mich vor allen Dingen mittlerweile als Informatik-Studentin, identifiziere mich viel mehr mit dem Studium als mit meinem bisherigen Beruf, den ich schon viele Jahre mache. Richtig aufgefallen ist es mir, als ich kürzlich gefragt wurde, was ich mache. Ich habe ganz selbstverständlich geantwortet: „Ich studiere Informatik.“ Das ist neu.
     
    Trotzdem bin ich auch sehr gestresst und häufig unmotiviert zurzeit. Ich investiere so viel Zeit in das Studium. Dennoch bekomme ich keine bessere Note als eine Drei. Ich habe das ein wenig analysiert. Es liegt nicht an mangelndem Einsatz und vermutlich auch nicht an meiner Intelligenz. Ich bin einfach furchtbar schlecht im Auswendiglernen und auch nicht überzeugt davon, dass das sinnvoll ist. Ich habe viel gegrübelt, ob ich weniger Lesen und Ausprobieren und stattdessen mehr Auswendiglernen soll. Dann könnte ich bessere Noten bekommen. Ich habe mich dagegen entschieden und mir vor einigen Wochen eigene Ziele gesetzt, um meine Leistung zu messen. Auf Dauer wird das ansonsten einfach nur frustrierend mit den Dreien. Für Java steht beispielsweise auf meiner Ziele-Liste:
    - Die Klausur bestehen (Note egal)
    - Selbst aufgesetzte Literaturliste zumindest grob durcharbeiten 
    - Überlegen für was für ein Programm Java perfekt wäre / begründen
    - Ein ausgedachtes Programm mit UML skizzieren
    - Ein kleines Programm selbst schreiben 
    Alles geschafft ist dann für mich eine Eins, eine Sache nicht gemacht eine Zwei usw.
     
    Eine gute Note in der Abschlussarbeit ist mir allerdings wichtig, schon aus Überzeugung.
     
    Oft komme ich mir unglaublich doof vor, wenn es um Java geht, manchmal auch wenn es um Mathe geht. Mein Lernplan geht nicht auf. Im Moment brauche ich in Java für eine Lektion ca. 2 Wochen und nach diesen zwei Wochen sitzen die Sachen noch längst nicht. Ich übe Programmieren wie bescheuert, mein Vater und mein Freund sind der Meinung, ich mache das gut. Ich bin nicht der Meinung. Ich war so frustriert in den letzten Tagen, dass ich jetzt mal parallel ein anderes Modul gestartet habe (Internet of things). Ich bin sehr froh, das getan zu haben. Denn plötzlich merke ich wie leicht etwas für mich sein kann und dass ich doch ganz schöne Sprünge in meinem Gehirn geschafft habe. Vielleicht sollte ich nicht nur Mathe und Java machen. Der Maßstab verschiebt sich da doch ziemlich.
     
    Mathe 2 macht super viel Spaß. Die Themen Matrizen, und Graphen, Graph-Algorithmen sind super spannend und vielseitig mit extrem viel Praxis-Bezug. Trotzdem heißt das halt nicht, dass ich gut darin bin, mich auf die Klausur vorzubereiten.
     
     Ich bin guter Dinge, was ein paar technische Veränderungen betrifft. Ab kommenden Montag haben wir zuhause endlich schnelles Internet. Dann bin ich hoffentlich auch ein gutes Stück entspannter in den online-Klausuren. Und am kommenden Samstag kommt mein neuer PC an, eine ganz feine Maschine. Das macht vieles leichter und freudiger.
     
    Mein mangelndes Selbstbewusstsein ist wohl einfach ein Teil von mir und wird mich begleiten und mir einiges erschweren und abverlangen. So Tipps wie kleinere Schritte zu machen, nicht zu viel von sich selbst zu verlangen, sich Fehler zu verzeihen etc. kommen bei mir nicht gut an. So hat wohl Jeder seine eigenen Schwächen, mit denen er beim Studieren leben muss.
  17. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Ich bin sehr traurig, denn morgen geht der Learning-Sprint in BWL zuende. Mir fehlen die Gruppenarbeiten und Tutorien jetzt schon. Ich habe für Alle, die das Thema interessiert, sehr viel Positives zu diesem Lernformat zu berichten:
     
    Bevor es mit dem Sprint losging, hatte ich bereits die beiden Skripte aus BWL 1 und 2 durchgearbeitet und reichlich Sekundärliteratur gelesen. Das empfehle ich Allen, die an solch einem Sprint teilnehmen und die wenig Vorwissen haben, denn es geht zügig im Stoff voran und nur eine Auswahl der Inhalte wird intensiv bearbeitet. Dann kann man auch wirklich sehr viel mitnehmen.
     
    Zu Beginn des Sprints meldet man sich bei Microsoft Teams in der entsprechenden Modul-Gruppe an und gelangt von dort in die Sprint-Gruppe. Die Sprint-Teilnehmer werden dann in zufällige Teams-Untergruppen mit jeweils fünf Leuten aufgeteilt. Jeder Gruppe steht somit ein eigener Chat zur Verfügung. Der Sprint geht dann mit dem ersten Live-Tutorium über Zoom los, in dem der ganze Sprint-Ablauf erklärt wird.
     
    Der Dozent war super nett und sympathisch. Seine Begeisterung für das Thema BWL war die ganze Zeit deutlich zu merken und ansteckend. Er beantwortet alle Fragen direkt, motiviert und super erklärt. Über die Teams-Gruppe und den Chat in den Tutorien habe ich erfahren, dass es Anderen auch so ging. Mir tut es während der Corona-Zeit unglaublich gut, mit einem netten Dozenten und einer kleinen Gruppe aus ebenfalls netten Leuten in dauerhaft intensivem Kontakt zu sein.
     
    Der Sprint besteht aus sechs Zyklen, in denen die zehn Lektionen beider Skripte in drei Wochen bearbeitet werden und aus einer Abschlussphase in der vierten Woche, in der nochmal Fragen zu den Themen und dann auch zu den Musterklausuren besprochen werden. Es werden also ca. 2 Lektionen in ca. 3 Tagen bearbeitet. Das sieht jeweils so aus, dass es zwei Live-Tutorien pro Woche gibt. Die finden abends statt, werden jedoch aufgezeichnet für diejenigen, die nicht teilnehmen können. Immer am Ende des Tutoriums bekommt die Gruppe eine Aufgabe zu einem Thema aus zwei Lektionen, die sie gemeinsam bearbeiten und dann in Form einer kurzen Präsentation für alle Sprint-Teilnehmer bis zum Mittag vor dem nächsten Tutorium hochladen soll. Zu Beginn des nächsten Tutoriums wird die Gruppenarbeit besprochen. Am Ende des Tutoriums kommt dann wieder die nächste Gruppenaufgabe. 
     
    Die Gruppenaufgabe umfasst natürlich nur einen kleinen Teil der zwei Lektionen, die gerade dran sind. Den Rest bearbeitet Jeder selbst für sich. Deshalb halte ich es schon für wichtig, dass man sich vor dem Sprint bereits mit dem Skript befasst hat. Mir würde das jedenfalls ansonsten zu schnell gehen. Für jeden Zyklus werden nochmal alle Lernmöglichkeiten zu den Lektionen bei Teams angegeben (Skript, Videos, Podcasts, Interactiv Book, Interactiv Video Lectures). Fragen, die sich ergeben, können bei Teams gestellt werden. Der Dozent beantwortet sie dann im nächsten Tutorium. Außerdem gibt es in jedem Zyklus einen Task of the day: An zwei Tagen in der Woche können zwei Quizfragen beantwortet werden, die dann ebenfalls im Tutorium besprochen werden. Und in jedem Tutorium findet über Menti.com ein kleines Quiz statt, bei dem die Zeit abläuft und es eine Siegerliste für die Schnellsten gibt. Dem Chat nach zu urteilen hatten die Studenten sehr viel Spaß daran. Es wurde gebeten, mehr Fragen zu stellen.
     
    Die Themen für die Gruppenarbeit hatten immer starken Praxisbezug. Wir sollten immer ein Thema an einem vorhandenen oder fiktiven Unternehmen oder Produkt erklären. Es ging immer stark um Zusammenhänge und Wechselwirkungen. Dadurch habe ich sehr viel recherchiert und mit den Anderen aus der Gruppe diskutiert. Man konnte immer direkt die Antworten der anderen Gruppen sehen, sobald sie die hochgeladen hatten und ich fand es total toll und spannend was die Anderen herausgefunden und gedacht haben. Mir ist irgendwie jetzt erst klar geworden was BWL ist, wie wichtig und spannend sie ist. Ich hätte nicht gedacht, dass mir BWL mal so viel Spaß machen würde. Ich habe wirklich extrem viel auf diese Art gelernt und auch Wichtiges über die Welt gelernt, was mich sehr glücklich macht.
     
     Ich schreibe nächste Woche die Klausur und weiß nicht, ob ich gut vorbereitet bin. Ich bin halt wirklich nicht gut im Auswendiglernen und es gibt Einiges zum Auswendiglernen. Da kann mir halt aber auch Keiner helfen. Die Themen, die wir in den Gruppen bearbeitet haben, muss ich aber nicht mehr lernen. Da sitzen tatsächlich sogar alle Begriffe.
     
    Ich habe noch eine Empfehlung für alle zukünftigen Sprint-Teilnehmer: Sucht euch sofort eine aktive Gruppe. Drei bis vier Leute fand ich gut. Ich habe die Gruppe einmal gewechselt. Einige melden sich an und machen dann doch nicht mit. Andere brauchen nur BWL 2 und sind deshalb nur in der zweiten Hälfte aktiv. Andere haben kein Spaß an Diskussionen und intensiver Bearbeitung, sondern möchten lieber alleine für die Klausur lernen. Es gibt eine Rubrik bei Teams, in der man nach einer Gruppe oder Gruppenteilnehmern suchen kann. Stellt auf jeden Fall eine aktive Gruppe auf, sonst habt ihr nicht viel davon.
    Und eine Bitte an Sprint-Teilnehmer, die nicht intensiv mitmachen: Seid so nett und kommuniziert das direkt in eurer Gruppe.
     
    Ich finde es ein bisschen schade, dass nichts vom Sprint in die Bewertung einfließt. Ich würde mir wünschen, dass die IUBH da ein bisschen flexibler wird. Ich darf nicht schimpfen, weil ich mir eine Hochschule ausgesucht habe, die die Noten hauptsächlich über Klausuren vergibt. Aber mit zwei Mitarbeitern mehr in solch einem Modul ließe sich da was anders gestalten. Das wäre fantastisch.
     
     Ich bin wirklich sehr froh (unabhängig davon wie die Klausur wird), an dem Sprint teilgenommen zu haben. Das war eine sehr intensive Zeit und ich habe viel gelernt und tolle Menschen kennengelernt. Gerade jetzt während der Corona-Zeit hat mir die intensive Zusammenarbeit sehr gut getan. Ich empfehle den anderen IUBH-Studenten unbedingt an solch einem Sprint teilzunehmen, denn es ist eine intensive Zeit, die Spaß macht und viel bringt.
  18. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Ich habe zwei weitere Noten erhalten, jeweils eine Zwei und bin doch sehr froh darüber.
     
    Mein erstes Semester müsste noch bis März laufen. Ich denke mal, ein Semester geht immer sechs Monate? Und vermutlich kann ich dann auch wieder neue Kurse buchen? Bis dahin steht jetzt nur noch BWL an. Ich habe die beiden Skripte und Einiges aus der Basisliteratur bereits gelesen. Jetzt bin ich am Überlegen mich für den Sprint anzumelden. An den Live-Tutorien kann ich nicht teilnehmen, da sie in meine Arbeitszeit fallen. Aber sie werden wohl aufgezeichnet. Ich bin schon neugierig auf so einen Sprint, habe aber auch ein bisschen Angst, ob das zu viel für mich neben meiner Arbeit ist. Andererseits ist es auch gute Ablenkung von meiner Arbeit. Und ich muss mich ja so oder so für die Klausur vorbereiten.
     
    Meine Arbeit ist ein sehr schwieriges Thema zurzeit. Ich bin extrem überlastet. Das Arbeitspensum geht weit über meine Belastungsgrenze. Unsere Patientenzahl ist seit Beginn von Corona erheblich gestiegen, wir werden regelrecht überrannt. Zusätzlich drehen die Menschen am Rad, man merkt die permanente Anspannung und ich stehe beruflich quasi direkt an der Front. Ich hoffe so sehr, dass sich die Lage demnächst entspannt. 
     
    Wenn die Situation etwas Gutes hat, dann dass mir noch deutlicher wird, dass ich das Studium unbedingt schaffen will, um den Beruf zu wechseln. Mir gefällt, was ich alles über Organisation und Strukturierung von Betrieben lerne. Ich bin ein sehr organisierter Mensch und ich würde gerne so arbeiten können / dürfen. Ich hoffe so sehr, bald eine Arbeit ausführen zu können, bei der Raum für meine Stärken da ist.
  19. Nadja_studiert_Informatik
    Ich bin Mitte dreißig und bin aus dem Beruf, in dem ich seit 10 Jahren arbeite, rausgewachsen. Er passt mittlerweile so schlecht zu mir und mein Leben wie einem eine eingelaufene Jacke passt. Genauso fühlt es sich an: zu eng, zu merkwürdig, nicht schließend,... Ich habe dieses und letztes Jahr einige Sachen im Kopf gewälzt, recherchiert, Verschiedenes ausprobiert und mich schließlich für ein Informatikstudium entschieden. Da ich bisher im gesundheitlichen Bereich tätig war, hätte ich am liebsten Medizinische Informatik gewählt, habe aber kein passendes Angebot für mich gefunden. Ich werde Spezialisierungen selbst organisieren müssen. Mal sehen... Nach meinem Abi hatte ich ein Studium in Philosophie und Germanistik angefangen. Ich war damals leider sehr krank, sodass ich das Studium nach ein paar Semestern abbrechen musste. Gesundheitlich hat sich meine Lage extrem verbessert, sodass ich schon länger mit dem Gedanken spiele erneut ein Studium zu beginnen. Nur was? Die Logik in dem Philosophiestudium lag mir sehr, allgemein lag mir das Studium. Germanistik war eher nicht das Richtige. 
     
    Während meiner Phase des Rumprobierens habe ich mir mit zwei Lehrbüchern Python-Grundlagen beigebracht und hatte echt unglaublich viel Spaß dabei. Ich habe ein paar Monate lang Mathe gelernt, um meine Grundlagen wieder aufzufrischen (die Schule ist nunmal lange her). Mir liegt das logische Denken und ich habe großen Spaß an solchen Büchern wie "grokking algorithms" von Bhargava oder Zahlensysteme zu lernen und Übungen dazu zu machen. Mein Vater, der Informatik an einer Hochschule unterrichtet, konnte mich mit schönen Aufgaben zum Üben versorgen. Mein Freund, der als Softwareentwickler arbeitet, hat mich in der Vergangenheit oft gefragt warum ich nicht so etwas wie Informatik mal versucht hätte, da mir die Denkweisen liegen müssten. 
     
    Vor 12 Tagen hat jedenfalls mein Studium an der IUBH angefangen. Ich bin hochmotiviert gestartet, mittlerweile bin ich ziemlich frustriert und habe kaum Selbstbewusstsein. Ich habe mit Mathe und der Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten begonnen.
     
    Die ersten beiden Mathe-Lektionen bin ich gemeinsam mit meinem Freund, vielen Büchern und Youtube-Videos Stück für Stück durchgegangen. Es hat mich unglaublich frustriert, dass die Sprache der Mathematiker so fremd für mich ist und es keine wirklichen Übersetzungen als Einführung gibt. Ich denke, ich werde noch einige Zeit brauchen, selbstständig in Mathe zu lernen und das frustriert mich entsetzlich. Die dritte Lektion hingegen war für mich spielerische Wiederholung der Logik und ich habe nach zwei Stunden den Online-Test mit 100 Prozent bestanden. Wenn Beweise doch immer mit Wahrheitstafeln geführt würden! Es hilft mir, dass ich schon ein bisschen mit Python programmieren kann. Ich hätte beispielsweise sehr viel länger gebraucht, das mit den Summen zu verstehen, hätte mein Freund nicht gesagt: "Programmier es einfach mal als for-Schleife". Da war es dann doch plötzlich ganz logisch. Dennoch ist Mathe unglaublich schwer für mich, obwohl es mir an sich gefällt. Ich brauche sehr viel Zeit dafür. 
     
    Ich habe das Skript in "Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten" schnell durchgelesen (hauptsächlich im Zug auf dem Weg zur Arbeit - sehr praktisch!). Es liest sich phantastisch gut, die Fragen in den Online-Tests sind prima, tolle Literaturliste. Dennoch habe ich die Workbookaufgaben abgebrochen und werde sie größtenteils ein paar Semester nach hinten verschieben müssen. Denn ich habe nunmal keine Kenntnisse auf dem Fachgebiet der Informatik und es ist mir einfach unmöglich, Studien, Forschung, wissenschaftliche Arbeiten in der Informatik zu durchdenken. Je mehr ich privat über Algorithmen lese und mein Freund mir von seiner Arbeit erzählt, desto eher bekomme ich eine Vorstellung davon. Dennoch wären alle meine Antworten zu den Aufgaben entweder sehr abstrakt und nichtsaussagend oder aus anderen Fachbereichen (soziologisch bspw.). Zu lernen wie man online Literatur recherchiert hat mir geholfen, da ich es auf diese Weise aus meinem früheren Studium nicht gewöhnt bin. Auch die amerikanische Zitierweise ist neu für mich. Dennoch war ich enttäuscht, dass die Literatursuche über den iubh-Zugang auf die Datenbanken für Informatik eher so "meh" ist. Klar gibt es tolle Sammelbände auch für Informatiker, Handbücher usw. Jedoch sind diese zum Großteil nicht für iubh-Studenten zugänglich. Ich schummel mich durch die Lektion zu diesem Thema also eher so durch und bin sehr unzufrieden, dass mir die Bearbeitung der Aufgabe auf diese Weise eher nichts bringt. Ich habe dabei auch festgestellt, dass von der Basisliteratur, die im Mathe-Skript angegeben wird, nur ein einziges Buch frei zugänglich ist. Auf eine E-Mail an den Dozenten dazu erhalte ich keine hilfreiche Antwort. Ich lese, wie andere Informatikstudenten dieses Modul so spielend leicht durcharbeiten und komme mir ziemlich blöd und falsch vor. 
     
    Da ich das Modul "Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten" also nach hinten geschoben habe, würde ich gerne ein anderes Modul anschauen. Das ist in der Probezeit allerdings nicht möglich, was ich sehr schlecht finde. Es bleibt mir nichts anderes übrig als bis zum nächsten Monat weiterhin privat die Dinge zu lesen, die mich interessieren und mir dann hoffentlich etwas für die kommenden Module bringen werden. Ich befürchte, dass ich sehr viel langsamer studiere als die meisten Studenten. Bei meinem Zeitplan sollte ich ein Modul pro Monat machen, was mir utopisch vorkommt, obwohl ich zurzeit mehr als 20 Stunden pro Woche lerne. Wie gesagt, ich suche im Moment mein verlorenes Selbstbewusstsein. 
     
    Ich lese mir durch was hier so die anderen Studenten schreiben und fühle mich wirklich nicht sehr schlau. Ich habe darüber nachgedacht, ob es Anderen und mir etwas bringt, einen Blog zu starten oder ob das nicht alles nur noch schlimmer macht. Ich hoffe, dass es bald irgendwie besser wird und ich dann lächelnd meinen ersten Blogeintrag lesen und mir sagen werde: "Ach Nadja, was hast du dir zu Anfang einen Stress gemacht! Ist doch alles ganz normal und jetzt läuft es doch! " 
  20. Nadja_studiert_Informatik

    Nadja studiert Informatik an der IU
    Die Probeklausur hat nicht gut geklappt. Ich hatte ja in einer anderen Rubrik von meinen technischen Schwierigkeiten erzählt. So wie es mir die meisten Kommilitonen empfohlen hatten, habe ich nun die Mathe-Klausur mit externer Kamera geschrieben. Das hat einwandfrei funktioniert. So konnte ich die Klausur auch an meinem gewohnten Arbeitsplatz schreiben und musste nicht ins Wohnzimmer umziehen. Die Internetverbindung hat ebenfalls ausgereicht. Allerdings hat sich mein Freund, der im Homeoffice ist, zu dem Zeitpunkt eine zweistündige Pause eingetragen, damit er nicht in eine Onlinekonferenz gleichzeitig muss oder so. Damit reicht offensichtlich unser lahmes Internet für Onlineklausuren aus. Ab Mai haben wir schnelleres Internet hier durch einen kleinen regionalen privaten Anbieter, der schnelle Kabel verlegt hat. Dann wird Vieles einfacher.
     
    In der Matheklausur haben mich die beiden letzten Transferaufgaben kalt erwischt. Ich hatte ziemliches Pech, denke ich, mit den Aufgaben. Eine andere Aufgabe habe ich einfach nicht aufmerksam gelesen, zu der ist mir kurz nach Abgabe die Lösung eingefallen. Naja. Ich habe die Klausur mit einer 3,0 bestanden. Ich bin etwas traurig über das Ergebnis. Aber gut... Ich denke, ich habe eigentlich Alles gut verstanden. So richtig zu sitzen scheint es aber noch nicht. Ich übe weiterhin. Die Karteikarten bleiben in der Nähe und ich versuche noch mehr mathematische Sachverhalte zu programmieren.
     
    Im Nachhinein gefällt mir das Mathe-Modul sehr gut. Ich entschuldige mich für meine anfänglichen Beschimpfungen bezüglich des Skripts. Als ich dann mal drinnen war, fand ich den Aufbau des Skripts sogar richtig schön und kunstvoll irgendwie. Aber da reinzukommen war erstmal hart. Die Aufzeichnungen der Tutorien sind super und der Tutor antwortet sehr schnell auf E-Mails. Ich freue mich schon auf das nächste Mathe-Modul nächstes Semester.
     
    Für den online-Digital-Health-Kurs habe ich ein Zeugnis mit 93 Prozent bestanden bekommen. Das hat mich sehr gefreut.
     
    Die Arbeit zum Modul Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten habe ich Anfang Oktober abgegeben. Bisher habe ich dazu noch nichts gehört. Die Frist zur Bewertung ist aber auch Dezember.
     
    Im Moment bin ich an dem Modul „Grundlagen der industriellen Softwaretechnik“ dran. Die Hälfte des Skripts habe ich durchgearbeitet. Ein sehr spannendes und Spaß machendes Modul. Das wird die nächste Klausur. Und dann steht für dieses Semester noch BWL an. Den Quatsch mit dem Computertraining ignoriere ich mal gerade. Dazu hatte ich mich ja auch in einer anderen Rubrik bereits geäußert. Ich habe einfach momentan keine Ahnung wie man diese Klausur schreiben soll. Ich schaue einfach regelmäßig die Videos und verdränge erstmal eine Klausur dazu.
     
    So ist der Stand... Ich kann ganz gelassen in das Bereitschaftswochenende auf meiner Arbeit gehen und nächste Woche geht es weiter mit dem Studium...
  21. Nadja_studiert_Informatik
    Es ist heute genau einen Monat her, als ich mit dem Studium angefangen haben. Einiges hat sich verbessert, Vieles ist aber auch immer noch sehr chaotisch, bzw. neue Sachen sind Chaos-Faktoren.

    Ich bin optimistischer geworden, was mein Verständnis der Inhalte betrifft. Vor allen Dingen helfen mir die Videos aus den Tutorien von speziell einer Tutorin in Mathe sehr gut. Ich habe gelernt, dass es manchmal Sinn macht, einen Beweis zu überspringen, wenn ich ihn auch nach einer Stunde immer noch nicht verstanden habe, und erstmal weiterzumachen. Ich habe mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass ich den Beweis im nächsten Anlauf verstehe. Ich habe auch mehrfach die Erfahrung gemacht, dass es hilft, Sachen aus der Mathematik immer wieder in Python zu programmieren, wenn ich sie erstmal nicht verstehe. Und lesen hilft. Immer wieder in verschiedenen Büchern lesen. Mathe ist ein Geduldsmodul, aber damit habe ich ja auch gerechnet. Ich bin jedenfalls optimistischer, irgendwann auch an mein Ziel zu kommen.

    Seit Anfang letzter Woche läuft der Kurs von open HPI zum Thema „Digital Health“. Der Kurs fing pünktlich zu unserem Internetausfall zuhause an. Wir hatten genau sieben Tage lang kein Internet und der Telekom-Techniker ist zu drei Terminen einfach nicht erschienen. Es war eine harte Woche. Daraus gelernt habe ich, dass ich mir alle Inhalte sofort downloade, falls das möglich ist. Denn mir fehlten so ziemlich alle Materialien. (Mobiles Netz existiert in unserem Dorf quasi nicht. Ich musste immer ein gutes Stück weit fahren, um etwas mit meinem Handy herunterzuladen und zuhause stellte ich dann häufig fest, dass es nur das Deckblatt des Buches war oder so etwas…) Aber dennoch ist ein Fernstudium ohne Internet wirklich schwierig. Literaturrecherche nicht möglich, keine E-Mails empfangen, keine Fragen stellen können, selten die richtigen Videos parat haben usw.

    Seit zwei Tagen funktioniert unser Internet wieder. Ich hatte gar nicht  mehr damit gerechnet, dass es mir noch möglich ist, den Digital-Health-Kurs abzuschließen und ich bin jetzt umso glücklicher, dass es doch noch klappt.  Der Kurs ist super passend für mich. Ich bin im Ganzen sehr motiviert nun was das Informatikstudium im Allgemeinen betrifft. Weil ich in der Medizinischen Informatik später tätig sein möchte, mache ich schließlich hauptsächlich das Studium. Ich habe mir fest vorgenommen, mich privat kontinuierlich in diesem Bereich weiterzubilden. Nach dem jetzigen Kurs des Haso Plattner Instituts quillt mein Gehirn über vor neuen Erkenntnissen und Fragen und das ist sehr gut so. Ich habe plötzlich auch viele Ideen, um das Modul „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ abzuschließen. Ich denke, dass ich die Workbook-Aufgaben am kommenden Wochenende abschließen kann, sollte es keine technischen Katastrophen geben. Beispielsweise wäre da die online-Klausur, die mich sehr besorgt…

    Ich habe mir ein Profil angelegt und einen Termin gemacht für Samstag, um die Probeklausur mit Proctor zu testen. Das erste Problem ist: Ich habe gelesen, man bräuchte eine Internetverbindung von 3 Mb/s. Nun, wir haben hier eine von max. 2 Mb/s im Download. Das wird spannend… Das zweite Problem: Es gelingt mir selten, mich bei Care einzuloggen. Meistens bekomme ich die frustrierende Rückmeldung: „Achtung – Du darfst dich nicht einloggen“. Ich habe es schon mit neuem Passwort versucht, was nichts ändert. Heute geht es schon den ganzen Tag nicht. Ich warte noch auf eine Antwort von der iubh. Wenn ich es richtig verstanden habe, kann ich keine Klausur schreiben, wenn ich nicht bei Care eingeloggt bin. Man wird also sehen, ob das am Samstag mit der Probe-Klausur klappt… Ich werde für die Klausur auch von meinem Arbeitszimmer ins Wohnzimmer umziehen müssen. Im Arbeitszimmer ist nicht genügend W-LAN-Empfang für mobile Geräte, also für die Kamera / Zoom. Ärgerlich ist das… Ich denke über einen Repeater nach…

    Im Allgemeinen wäre es schön, ich könnte mich nun nach dem Probemonat auch für die weiteren Module anmelden, was nunmal zurzeit auch nicht klappt, da eine Anmeldung bei Care nicht möglich ist.

    Ansonsten freue ich mich, dass das Ipad angekommen ist. Ich hatte noch nie eines in den Händen, da ich nicht das Geld dafür hatte. Ich experimentiere also im Moment viel herum. Anfangs war ich ziemlich überfordert. Mittlerweile möchte ich das Samsung-Tablet eigentlich kaum noch nutzen. Eine feine Sache ist so ein Ipad. Allerdings gibt es da Einiges, was die iubh an ihrem Reader für die Skripte verbessern könnte, ist mir aufgefallen.

    Weitere technische Verbesserungen habe ich an meinem Schreibtisch vorgenommen. Ich habe zu meinem Laptop einen zweiten Bildschirm, was wirklich sehr angenehm ist. Aber auch hier gab es zeitaufwändige Schwierigkeiten mit unterschiedlichen HDMI-Kabeln usw.

    Auf meiner Arbeit fallen wie immer viele Überstunden an. Da mir das Studium viel abverlangt, versuche ich häufiger „Nein“ zu sagen und pünktlich Feierabend zu machen. Das ist aber in meiner Branche sehr schwierig. Im Endeffekt leiden Patienten und unsere Auszubildende darunter, was sehr schlecht ist. Ich stelle allerdings fest, dass sich meine Prioritäten im Moment so stark verschieben, dass ich es dennoch immer häufiger hinbekomme, obwohl das meinen Kollegen natürlich nicht gefällt.

    Ich möchte mich nochmal bedanken bei den anderen Forums-Teilnehmern für die tollen Tipps! Mir haben sie bereits geholfen!

    Bestimmt werde ich auch bald mal ein Profilfoto hinzufügen und denBlog etwas ansprechender gestalten.
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