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Interview mit Alicia Kaleta - Teil 2: Die Bloggerin


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Nachdem es im ersten Teil des Interviews um Alicias Erfahrungen als Studentin an der FernUni Hagen ging, geht es nun im zweiten Teil um ihren Blog Fernstudium-WiWi.

Wie bist Du auf die Idee gekommen, den Blog Fernstudium-WiWi zu gründen?

Die Idee für einen Blog kam mir bereits vor der Einschreibung an der FernUni Hagen. Ich musste in dieser Zeit das Für und Wider eines Fernstudiums gut abwägen. In der Entscheidungsfindungsphase kamen bereits zahlreiche Fragen zum konkreten Ablauf, dem Aufbau der Studienunterlagen, sowie dem zeitlichen Umfang des Fernstudiums auf.

Da dachte ich mir, ich lasse andere Fernstudenten einfach an meinen Erfahrungen teilhaben. Und zwar sowohl an den schönen, als auch an den weniger schöner Ereignissen.

Was sind neben den Werbeeinnahmen Deine Ziele mit dem Blog?

In erster Linie möchte ich Interessierte, die selbst überlegen, ein Fernstudium zu absolvieren, ermutigen und gleichzeitig aber auch auf potentielle Schwierigkeiten aufmerksam machen.

Wer noch keine Erfahrungen mit dem Fernlernen hat, kann meistens nur schwer einschätzen, wie hoch der tatsächliche zeitliche Umfang bei einem Fernstudium ist. Auch die Anforderungen an Zeitmanagement, Eigenmotivation und Studienorganisation werden häufig unterschätzt. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung. Letztendlich bin ich, obwohl ich mich vor Studienbeginn ausführlich informiert habe, über zahlreiche Hürden gestolpert.

Die Euphorie, die mit dem Entschluss, ein Fernstudium zu absolvieren, einhergeht, verdrängt oftmals negative Erfahrungsberichte anderer Fernstudenten. Schließlich ist man bei Aufnahme des Fernstudiums noch recht motiviert und davon überzeugt, das Studium packen zu können. Ansonsten hätte man sich kaum für den Studiengang eingeschrieben.

Treten jedoch die ersten Probleme beim Lernen oder der Studienorganisation auf, liegt es an einem selbst, sich wieder hochzurappeln und neu zu motivieren, trotz Schwierigkeiten am Ball zu bleiben.

In meinen Artikelreihen behandle ich daher gerne Themen zur Selbstmotivation und potentiellen Fehlerquellen bei einem Fernstudium.

Woher nimmst Du Deine Ideen?

Meistens kommen mir die Ideen, wenn ich selbst Fehler gemacht habe oder Probleme beim Lernen hatte. Themen wie Selbstmotivation und Zeitmanagement waren zu Beginn meines Fernstudiums schöne Schlagworte, mit denen ich aber nicht sonderlich viel anfangen konnte.

Denn i.d.R. wird vorausgesetzt, dass man sich selbst motivieren und seine Zeit gut strukturieren kann. Warum also darüber reden? Nun ja, weil es eben nicht selbstverständlich ist.

Für jemanden, der es immer gewohnt war, feste Strukturen vorgegeben zu bekommen, ist es eine große Herausforderung, von jetzt auf gleich die komplette Organisation zu übernehmen: Wann lerne ich? Wie viel lerne ich? Wo lerne ich? Wie löse ich Verständnisprobleme beim Lernstoff? Wie befreie ich mich aus einem Motivationstief? Das sind alles Fragen, die für den langfristigen Erfolg des Fernstudiums entscheidend sind.

Auf dem langen Weg zum Abschluss gibt es immer wieder neue Hürden, die man z.T. vorher überhaupt nicht absehen kann. Daher werden mir die Ideen für neue Artikel auch nicht so schnell ausgehen. :-)

Du schreibst immer sehr ausführliche Artikel und Artikelserien. Wie viel Zeit investierst Du im Schnitt für einen Beitrag?

Der zeitliche Umfang für meine Artikel hängt stark vom Thema ab. Für persönliche Erfahrungen oder allgemeine Tipps, bei denen ich einfach drauf los schreiben kann, investiere ich ca. 2 Stunden pro Artikel. Themenspezifische Artikel, z.B. zu wirtschaftsmathematischen Aufgaben, erfordern etwas mehr Zeit, da ich vorher meist selbst recherchieren muss.

Den bisher höchsten zeitlichen Aufwand habe ich in einen Artikel zum Thema „Lineare Optimierung“, bzw. Umformung eines Simplextableaus investiert. Ich habe dabei eine Aufgabe aus dem Studienheft aufgegriffen, bei der ich damals beinahe verzweifelt wäre. Es hat wirklich Tage gedauert, bis ich das Thema einigermaßen verstanden habe. Die Erstellung des Artikels und der Anleitung „Simplextableau Umformung für Dummies“ hat damals insgesamt etwa 5 Stunden gedauert, da dieser auch zahlreiche Tabellen enthält. Das war bisher auch der höchste zeitliche Aufwand für nur einen Artikel.

Lohnt sich der Aufwand?

Ja, auf jeden Fall. Z.B. hat der recht spezifische Artikel zum Simplexalgorithmus zwar auf der einen Seite viel Zeit gekostet, auf der anderen Seite aber auch die meisten Kommentare erhalten, über die ich mich sehr gefreut habe. Es ist schön zu wissen, anderen Studenten bei ähnlichen Aufgabestellungen helfen zu können. Schließlich freue ich mich auch, wenn ich im Netz hilfreiche Antworten auf meine Fragen finde.

Gibt es noch weitere Ausbaupläne für Fernstudium-WiWi?

Die gibt es. Gerade bei themenspezifischen Artikeln , z.B. zum Simplexalgorithmus habe ich oft Kommentare mit sehr spezifischen Fragen und Problemfällen erhalten. Da ich kein Matheprofi bin, musste ich zur Beantwortung der Fragen oft selbst erstmal recherchieren.

Für solche Fälle möchte ich in naher Zukunft gerne ein Forum integrieren, in dem sich Fernstudenten und Interessierte über spezielle Themen zu Modulen/Kursen an der FernUni Hagen, aber auch über allgemeine Fragestellungen zum Fernstudium austauschen können.

Welche Themen erwarten uns in nächster Zeit? Arbeitest Du schon an einer neuen Serie?

Nachdem sich meine bisherigen Artikelreihen mit eher allgemeine Fragestellungen zum Fernstudium auseinandergesetzt haben, wird die neue Artikelreihe ein Fachgebiet aufgreifen, das für die meisten Fernstudenten nicht das Lieblingsgebiet sein dürfte: Wirtschaftsmathematik.

Es gab auf Fernstudium-Wiwi hier und da mal vereinzelte Artikel zu mathematischen Themen, jedoch sind das Interesse und der Bedarf an verständlichen Inhalten im Bereich Wirtschaftsmathematik weitaus höher. Die nächste Artikelreihe wird sich zunächst einmal mit den mathematischen Grundlagen beschäftigen, die bei einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium Voraussetzung sind.

Die Serie wird auch für mich eine kleine oder größere Herausforderung darstellen, da mathematische Fachliteratur nicht gerade zu meiner Lieblings-Nachtlektüre zählt. Aber mittlerweile habe ich die Aufarbeitung der Mathe-Basics bereits hinter mich gebracht und kann den Stoff beim Verfassen der Artikel ideal wiederholen. Und wenn ich etwas verstanden habe, dann verstehen es andere erst recht.

Ich habe allerdings auch festgestellt, dass viele Fachbücher und Internetquellen ihre Inhalte nach dem Motto „Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht“ zu verfassen scheinen. Bis man durch ein Thema durchblickt, vergeht oftmals viel wertvolle Zeit, die bei Fernstudenten rar gesät ist.

Daher hoffe ich, die Inhalte möglichst verständlich in Artikel zu verpacken und damit vor allem Studienanfängern eine kleine Hilfestellung und Zeitersparnis zu bieten.

Vielen Dank für Deine Informationen und weiterhin viel Erfolg im Studium und mit Deinem Blog.

Gerne & Vielen Dank :-)!

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