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Angewandte Informatik - Fernstudium oder Berufsbegleitend?


cattas

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Hallo Leute,

keine 5 Minuten angemeldet und schon die erste Frage :blushing::rolleyes:

Ich stehe gerade vor der schweren Entscheidung ein (Fern)Studium zu beginnen, bin mir aber nicht sicher, was da auf mich zukommt und ob es das richtige ist.

Ein paar Infos zu mir:

Ich, 22 Jahre, komme aus der Nähe von Hannover und Arbeite dort seit 3 Jahren bei einem Großhändler in der IT. Davor habe ich meine Realschulabschluss und anschließend eine Ausbildung zu Informatikkaufmann gemacht. Seit dem spiele ich mit dem Gedanken zu studieren. Mein jetziger Job war ursprünglich nur auf einige Monate ausgelegt. Es ist aber anders gekommen und ich bin noch da :) Seit Anfang an entwickle ich Software (hauptsächlich in Richtung WaWi) mit starker DB Anbindung. In (PL/)SQL und Oracle DBs sowie C# und OO Konzepten im allgemeinen bin ich also sehr gut vertraut. Außerdem bin ich quasi der Netzwerkamin.

Auch wenn ich gerne noch studieren möchte, ist es ja Unsinn meinen Arbeitsplatz einfach an den Nagel zu hängen und im schlimmsten Fall nach dem Studium auf der Straße zu stehen. Also suche ich was begleitendes!

Am liebsten hätte ich wenigstens ein bisschen Präsensunterricht. Allerdings gibt es in ganz Niedersachsen anscheinend nur Wirtschaftsinformatik<= möchte ich nicht!

Schön wäre Angewandte Informatik. Gibt es aber wohl nur als Fernstudium z.B. an der Wilhelm Büchner Hochschule.

Jetzt zu meinen Fragen:

1.Ist ein Fernstudium für mich (ohne Abi) gut zu schaffen? Das ich 3,5 Jahre auf viel Freizeit verzichte und viel Power reinstecken muss ist mir schon klar.

2. Wie groß und was sind die Unterschiede zwischen Fernstudium und Berufsbegleitendem Studium?

3. Sind die wenigen Präsenstage beim Fernstudium ein großer Nachteil. Man verzichtet ja sicher auch auf den Austausch mit Kommilitonen usw.

4. Gibt es zwischen den privaten und staatlichen Fernschulen Unterschiede?

5. Laut den Beschreibungen der Hochschulen gibt es zwischen den Studiengängen Informatik, Angewandte Informatik und Wirtschaftsinformatik große Unterschiede vom Inhalt. Ist das in Realität auch so und interessiert es später überhaupt irgendwen, was ich genau studiert habe?

Ich weiß, viele Fragen.

Deshalb schon mal ein großes +1 für jeden, der bis hier gelesen hat :blushing:

Gruß Felix

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Hallo Felix,

Ist ein Fernstudium für mich (ohne Abi) gut zu schaffen?

Naja, zu schaffen ist es schon, ob speziell du es auch gut schaffen wirst, kann dir hier vermutlich niemand sicher beantworten außer dir selber, wenn du es mal probiert hast. ;)

Wie groß und was sind die Unterschiede zwischen Fernstudium und Berufsbegleitendem Studium?

Ein Fernstudium ist weitestgehend ein Selbststudium mit didaktisch aufbereiteten Lernmaterialien. Je nach Fernhochschule werden begleitende Seminare/Präsenzen angeboten bzw. sind verpflichtend, in der Regel aber nicht regelmäßig bzw. in großer Anzahl. Häufig sind diese Präsenzen dann auch nicht zwingend notwendig, um die Klausuren zu bestehen. Ein berufsbegleitendes Studium stützt sich auf regelmäßige Präsenzen, in denen Teile des (prüfungsrelevanten) Lernstoffs vermittelt werden. Alles andere muss dann eigenständig nachgearbeitet werden, und das mitunter mit Materialien, die nicht speziell aufbereitet sind.

Ich würde sagen, in der Realität verwischen die Grenzen zwischen Fernstudium und berufsbegleitendem Studium je nach Anbieter immer mehr. Es gibt sicherlich auch solche berufsbegleitenden Angebote, die speziell aufbereitete Materialien bieten, und Fernstudienangebote, in denen der Präsenzanteil sehr hoch ist.

Sind die wenigen Präsenstage beim Fernstudium ein großer Nachteil.

Ich schätze, das sieht jeder anders. Keine Ahnung, ob ich einen großen Vorteil (im Sinne von mehr Wissen, bessere Vorbereitung auf Klausuren) hätte, wenn ich häufigere Präsenzen hätte.

Gibt es zwischen den privaten und staatlichen Fernschulen Unterschiede?

Private Hochschulen müssten staatlich anerkannt sein, damit ihre Abschlüsse denen von staatlichen Hochschulen formal gleichgestellt sind (das ist - soweit mit bekannt - bei den Anbietern in Deutschland der Fall; es gibt nur ganz wenige Ausnahmen, dazu zählt die WBH aber nicht). Ansonsten müssen private Hochschulen sich komplett durch die Studiengebühren finanzieren, weshalb sie teurer sind als staatliche Hochschulen. Meistens betreiben Professoren an privaten Hochschulen (sofern sie dort fest angestellt sind) keine Forschung, wie das an staatlichen Hochschulen der Fall ist.

Die letzte Frage kann dir vielleicht jemand beantworten, der mehr Ahnung von Informatik-Studiengängen und der berufspraktischen Realität hat.

Gruß,

Sonja

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Hallo Sonja,

danke für deine Antworten :thumbup:

Ist ein Fernstudium für mich (ohne Abi) gut zu schaffen?

ok, schwer wird es sicherlich. ich meine aber auch, ob es viel schwerer als ein "normales" Studium ist (weniger Zeit, Autodidaktisches lernen,...)

Gibt es zwischen den privaten und staatlichen Fernschulen Unterschiede?

Ich habe immer wieder gelesen, dass z.B. die FernUni Hagen erheblich schlechteres Studienmaterial anbietet und relativ schlecht zu erreichen ist.

Allerdings kostet es dafür nur 1/4 im Vergleich zur WHB.:confused:

Ich würde sagen, in der Realität verwischen die Grenzen zwischen Fernstudium und berufsbegleitendem Studium je nach Anbieter immer mehr. Es gibt sicherlich auch solche berufsbegleitenden Angebote, die speziell aufbereitete Materialien bieten, und Fernstudienangebote, in denen der Präsenzanteil sehr hoch ist.

Bei der WHB gibt es ja einige pflicht und freiwillige Präsenzteile. Allerdings kommt da bei mir natürlich noch die große Entfernung hinzu.

MFG Felix

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Hallo Felix,

Ich habe immer wieder gelesen, dass z.B. die FernUni Hagen erheblich schlechteres Studienmaterial anbietet und relativ schlecht zu erreichen ist.

Ich denke, auch da scheiden sich die Geister. Ich persönlich finde schon, dass die Unterlagen der FernUni (zumindest die Unterlagen, die ich hier liegen habe) langweiliger in der Aufmachung sind als die anderer Anbieter. Ich finde auch, dass man die Sätze mitunter häufiger lesen muss, bis man sie dann verstanden hat. Ob das jetzt in jedem Fall als "schlechter" zu bezeichnen ist, glaube ich nicht. Die FernUni hat als "echte" Universität einen ganz anderen Anspruch als andere Fernhochschulen, die genaugenommen Fachhochschulen sind. Dort ist die Ausrichtung eher praktisch, und gerade weil sie hauptsächlich auf berufstätige Lerner ausgerichtet sind, didaktisch so aufbereitet, dass man nur alleine anhand dieser Unterlagen lernen kann. (Wobei es auch hier Negativbeispiele gibt, also Unterlagen, die trotz der hohen Gebühren eben doch nicht so toll und einwandfrei sind, wie man das erwarten würde.)

Deswegen würde ich die Unterlagen der FernUni nicht als schlechter bezeichnen. Sie verfolgen aber ein anderes didaktisches Konzept (nämlich, dass du das Ganze ggf. mehrfach lesen musst - damit auch mehr Zeit investieren musst - und dich um Sekundärliteratur bemühen musst, wenn du mit den Unterlagen selber nicht zurecht kommst) und legen viel mehr Wert auf Theorie. Das ist nicht jedermanns Sache - das sollte einem schon im Voraus klar sein.

Gruß,

Sonja

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Sie verfolgen aber ein anderes didaktisches Konzept (nämlich, dass du das Ganze ggf. mehrfach lesen musst - damit auch mehr Zeit investieren musst - und dich um Sekundärliteratur bemühen musst, wenn du mit den Unterlagen selber nicht zurecht kommst) und legen viel mehr Wert auf Theorie.

so hatte ich das noch gar nicht gesehen. Dieses Lernkonzept würde mich sicher sehr stören;)

Für mich steht auf jeden fall das praktische im vordergrund und auch wenn das eine eine Uni und das andere eine FH ist, kommts doch auf's gleiche raus. Der Abschluss ist doch 100% gleichwertig, oder? Zumindest rechtlich, inhaltlich dann vielleicht nicht.

Felix

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Hallo Felix,

also ich habe mich bspw. aufgrund der theoretischeren Ausrichtung und meiner praktischen Arbeit als Softwareentwickler bewusst für Hagen entschieden. Ich verspreche mir durch das theoretische Hintergrundwissen aus Hagen eine perfekte Ergänzung zu meiner praktischen Arbeit als Softwareentwickler. Das hat bis jetzt (5. Semester) auch soweit gut geklappt. Das ist natürlich kein allgemeiner Anspruch sondern meine persönliche Meinung. Bei dir kann es schon wieder ganz anders sein.

Aber ich kann dir empfehlen hier mal reinzuschauen. Dort bekommst du Einblicke in die Studienbriefe aus Hagen. Da solltest du einen recht guten Überblick bekommen, was dich so erwartet. Mathematische Grundlagen ist bspw. ein echtes Brett, wobei sich das hier vorgestellte 1. Kapitel noch relativ "anspruchslos" ist - zumindest im Vergleich zu den nachfolgenden Kapiteln (ich habe für dieses Modul alleine ca. 20h/Woche investiert, was selbst für Hagen relativ viel ist). Im Gegensatz dazu ist bspw. Datenstrukturen I so ein Studienfach, bei der die Theorie eine perfekte Ergänzung zu deiner praktischen Arbeit als Softwareentwickler ist. Einführung in die OOP sollte wiederum für dich als gestandener OO-Softwareentwickler kein Problem sein. Ich habe es damals bspw. parallel zu den "Mathematischen Grundlagen" belegt und ehrlich gesagt kein einziges Mal in das Skript gesehen (dazu hat mir Mathe auch keine Zeit gelassen). Lediglich 2 Wochen vor der Prüfung habe ich mir alte Klausuren angesehen und trotzem mit 1,3 bestanden.

Ich persönlich bin mit den Skripten und der Betreuung aus Hagen vollkommen zufrieden und musste mir bis jetzt auch kein einziges Buch oder ähnliches zusätzlich kaufen. Allerdings zählt das auch nur für die Fakultät Mathe und Informatik. Ich habe letztes Semester an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften das Fach "Einführung in die Wirtschaftswissenschaften" belegt und gerade der BWL Teil war eine Katastrophe. Dort habe ich mir dann auch ein zusätzliches Buch gekauft. Aber für dich ist ja ohnehin eher die Fakultät für Mathe und Informatik interessant und dort gab es für mich bis jetzt nichts oder nur wenig zu beanstanden.

Da Hagen vom Niveau her höher ist als eine private Fernfachhochschule und du außerdem nicht die sehr hohe Flexibilität einer privaten Fernfachhochschule hast, wirst du in Hagen eher mit mehr als 3,5 Jahren Studienzeit rechnen müssen. Dafür kostet das Überziehen aber auch nichts und der Preis sollte sogar noch weniger als 1/4 betragen ;-) .

Präsenzphasen gibt es in Hagen beim Informatikstudiengang eigentlich keine verpflichtenden. Lediglich zu Prüfungen sowie bei dem einen Fachseminar und den beiden Praktika (wobei du dir diese vermutlich aufgrund deiner beruflichen Laufbahn anrechnen lassen kannst) herrscht Anwesendheitspflicht. Dennoch gibt es zu fast jedem Modul 1-5 freiwillige Präsenztage. Ansonsten kann man sich über die Newsgroup, Kontaktlisten, ... prima mit anderen Studenten austauschen - sofern man dies möchte.

Es macht hinhaltlich einen relativ großen Unterschied, ob du Informatik angewandte Informatik oder Wirtschaftsinformatik (vor allem letztere im Vergleich zu den ersten Beiden) studierst. Auch gibt es große inhaltliche Unterschiede bei unterschiedlichen Hochschulen. Da du bereits einen Beruf als Softwareentwickler hast, sollte es auch kein Problem sein mit einem Wirtschaftsinformatikstudium dort weiter Fuß zu fassen. Generell bereitet dich ein WiInf-Studium aber eher auf die Stelle eines Consultants und weniger eines Entwicklers vor.

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Hallo Stefan,

ich habe eigentlich zwei verschiedene Motivationen um mit dem Studium zu beginnen:

Die Erste ist natürlich der Abschluss und damit die rein formale Qualifikation um danach „weiterzukommen“. Denn „nur“ eine Ausbildung ist ja vor allem in den Informatik-Berufen etwas wenig.

Der zweite Punkt ist dann aber auch die „echte“ Weiterbildung, sammeln neuer Erfahrungen, etc.

Da ich mir den überwiegenden Teil meines Wissens – vor allem rund um Programmierung und Datenbanken – selbst beigebracht habe, gibt es immer wieder einzelne Punkte, die neu sind und ich nur nebenbei finde. Das es in unserem Beruf ständig neue Dinge gibt und man immer die Augen offen halten muss, meine ich damit nicht. Ich hätte aber gerne eine Ausbildung „von der Picke auf“.

Wirtschaftsinformatik ist für mich nicht so das Thema. Die Ausbildung zum Informatikkaufmann enthält ja ca. 70% des Industriekaufmanns und mit diesen Grundkenntnissen komme ich eigentlich hin. Außerdem fühle ich mich in der Softwareentwicklung sauwohl und möchte da auch weitermachen.

Deine Links habe ich mir angeschaut.Außer Mathematik (sieht wirklich hart aus) sind die anderen Sachen nicht wirklich schlimm. Soweit man das nach einem kurzen überfliegen sagen kann.

Alles in allem wird es wohl auf die WHB hinauslaufen. Eher praktisch orientiert und hoffentlich in 3,5 Jahren zu schaffen. Da die Präsenzveranstaltungen wohl nicht so ins Gewicht fallen kann ich damit gut leben...

Gruß Felix

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