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Susanne Dieter

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Blogbeiträge von Susanne Dieter

  1. Susanne Dieter
    Chilli hat in seinem etwas älteren Blogeintrag "Was wurde eigentlich aus..." über sein Leben ein Jahr nach dem Abschluss des Studiums geschrieben:
    http://www.fernstudium-infos.de/blogs/entry/10282-was-wurde-eigentlich-aus/
     
     
    Das nehme ich ein weiteres halbes Jahr späer zum Anlass, auch meinen alten Blog zur Weiterbildung zum Informatik-Betriebswirt (VWA) zu ergänzen.
     
    Mein nebenberufliches "Studium" liegt nun drei Jahre zurück. Inzwischen studiere ich im siebten Semester Bachelor Angewandte Informatik an der FH Kaiserslautern, dieses Mal Präsenz und "Vollzeit".
     
    Wie erging es mir im Bachelor-Studium?
     
    Der Stoff ist weit umfangreicher, als selbst ich es mir dachte, bin aber bisher noch nirgendwo durchgefallen.
     
    Dieses Bild trifft es ganz gut
    (Orignal-Urheber leider unbekannt, mehrere Fundstellen im Netz, bspw. http://archiv.peterkroener.de/die-neue-programmiersprache-lernen):
     

     
    Das gilt ja nicht nur für Programmieren, sondern auch für andere Fächer, für das Studium an sich, die Erfolgserlebnisse oder auch andere Lebensbereiche.
     
    Inwiefern hat mir der Informatik-Betriebswirt etwas gebracht?
     
    Der Informatik-Betriebswirt hat mir geholfen, Stoff schneller zu verstehen, was bei anfänglich 30 Stunden und mehr Arbeit nebenher auch notwendig war, zumal es auch Grenzen gibt bei der Studiendauer. Bspw. musste man alle Klausuren aus den ersten drei Semestern spätestens im vierten Semester das erste Mal schreiben, ansonsten gab es sog. Fristenfünfen. Außerdem wurden mir die Module Datenbanken, Projektmangement und Recht anerkennt. (Komischerweise Einführung BWL nicht, was ich bis heute nicht verstehen kann.)
     
    Was hat sich im Berufsleben verändert?
     
    Im Laufe des dritten Semesters gelang mir der Einstieg in eine IT-Firma. Ich schrieb eine Initiativbewerbung, in der ich auf mein kaufmännisches Vorleben hinwies und meinte, dass ich mich sehr gut in User hineinversetzen kann und mir u.a. eine Tätigkeit als Tester vorstellen könnte.
     
    Angeboten wurde mir dann im Vorstellungsgespräch technische Dokumentation und dabei auch teilweise die neuen Funktionen testen. Schon in diesem Gespräch waren das Praxissemester, die Bachelorarbeit und der Verbleib nach dem Studium ein Thema.
     
    Für die Stelle wäre zwar kein Informatik-Studium nötig, aber ich denke nicht, dass ich auf meinem bisherigen kaufmännischen Weg dorthin gekommen wäre.
     
    Inzwischen habe ich auch die Prüfungsordnung gewechselt, die nicht mehr so strenge Fristen hat und arbeite auch nur noch 20 Stunden die Woche. Meinen Wohnort habe ich an den 50 km entfernten Arbeitsort verlegt und muss nur noch 45 km zur FH fahren (vorher im Dreieck Saarland - Zweibrücken - Kaiserslautern), so spare ich Zeit und Benzingeld, da es kein Semesterticket gibt und die Fahrtzeit auch über zwei Stunden einfach wäre.
     
    Fazit
     
    Der Umstieg in die IT-Branche mit fast 40 scheint gelungen. Wenn das ein Film wäre, käme jetzt eine fröhliche Musik und Bilder von mir, wie ich lächelnd arbeite oder zu Hause programmiere für das Studium.
     
    Teil 1 - The End (Happy End).
  2. Susanne Dieter
    Wir VWA-Absolventen sind namentlich im Trierer Volksfreund erwähnt. Das ist übrigens die normale Trierer Tageszeitung, den Namen fand ich schon immer etwas suboptimal und irreführend.

    Auf dem Foto habe ich aber Niemanden erkannt, die wenigen, die zu sehen waren, waren wohl alle Betriebswirte. Brav in Anzug und Krawatte. :-)

    http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/wirtschaft/Wirtschaft-in-der-Region-Absolventen-der-VWA-2011;art882,2743956
    http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Heute-in-der-Trierer-Zeitung-In-sechs-Semestern-zum-Diplom;art754,2744126
  3. Susanne Dieter
    Und falls jemand mal wissen möchte, wie so ein Abschlusszeugnis der VWA Trier aussieht, ich habe meines mal gescannt. Die Farbe ist etwas dunkler und auf dickem Papier, macht schon was her. :-)
  4. Susanne Dieter
    Java (Zwei Dozenten):

    Tja, wer mich oder meinen Blog kennt, weiß, dass ich nicht unbedingt zufrieden war mit dem Java-Unterricht. Der erste Dozent machte einen Mischmasch, u.a. mit objektorientierter Programmierung, aber ohne viele Grundlagen, dem Unerfahrene nur schwer folgen konnten. Vielleicht stand ein Konzept dahinter, damit das Java-Lernen nicht zu abstrakt ist, aber ich habe es noch nicht gefunden. Zum Unterricht kann man sagen: Ganz witzig, wenn man versteht, worum es geht. Wer keine Ahnung von Programmieren hat, tut sich schwer.

    Der zweite Dozent hatte eine klare Linie und fing mit Algorithmen an, die ich gebraucht hätte, um den Unterricht in den ersten drei Semestern überhaupt zu verstehen. Allerdings war das Skript von der Uni und abstrakt. In Erinnerung geblieben ist mir die Erklärung der objektorientierten Programmierung anhand komplexer Zahlen. Nur kennt die keiner aus der Schule, selbst wenn der Abschluss nicht so lange her ist wie bei mir. Eine etwas suboptimale Stundenverteilung gaben den Rest, hier mal ein paar Stunden, da mal ein paar Stunden, verteilt auf sechs Semester.

    Fazit: Dank an Professor Dr. Oliver Vornberger und seine verständliche Vorlesung Algorithmen und Datenstrukturen an der Universität Osnabrück:

    http://www-lehre.inf.uos.de/~ainf/2008/index.html

    Wer Probleme mit Programmieren hat, sollte sich diese anschauen, und zwar die Vorlesungsvideos, nicht nur das Skript und die reichlich vorhandenen Übungsaufgaben. Die Evaluationen geben mir Recht, die externen Hörer waren sehr zufrieden, die internen klagten teilweise über zu viel Arbeit, aber das betrifft uns Externe nicht.

    WWW / Betriebssysteme (gleicher Dozent wie Java in den ersten drei Semestern):
    WWW: Umfangreich, aber O.K. Anschaulich gestaltet.
    Betriebssysteme: Wenig Unterrichtszeit, an einem Wochenende lag auch noch Schnee, so dass nur die Hälfte der Schüler anwesend war. Daher war der Stoff nicht so umfangreich, ich habe nun gefühlte 5x vom virtuellen Speicher gehört.

    Datenbanken / XML:
    Guter Unterricht und Übungen durch die wissenschaftlichen Mitarbeiter, Daumen hoch. Wenn der Datenbank-Übungsleiter irgendwo einmal von dummen Fragen bei Datenbanken erzählt, war ich wohl beteiligt. Ich kam mir zwei-, dreimal vor wie der berüchtigte DAU an der IT-Hotline, was aber nicht Schuld des Unterrichts war. Die beiden Übungsleiter gingen auch durch die Reihen, schauten sich die Ergebnisse an und waren sehr hilfsbereit. Die drei Klausuren waren auch gut zu schaffen.

    Wirtschaftsinformatik (Einführung, Lebenszyklen von IT-Systemen, Projektmanagement):
    Positiv: Professor war bestrebt, den Schülern etwas beizubringen.
    Negativ: Teilweise veraltete Folien, schlecht organisierter Unterricht durch die VWA, zu wenig Vorbereitung für Projekte. Der Unterricht in Datenbanken war zunächst teilweise parallel oder nach dem Projekt angesetzt, was nicht sehr hilfreich wirkte und auch auf Druck der Schüler umorganisiert wurde.
  5. Susanne Dieter
    In http://www.fernstudium-infos.de/blogs/susanne-dieter/3988-zusammenfassung-teil-1.html schrieb ich bereits Teil 1 der Zusammenfassung.

    Hier folgen noch die (sicher subjektiven) Bewertungen der einzelnen Fächer bzw. Dozenten. Nach der mündlichen Prüfung, nicht weil ich mich nicht vorher getraut hätte, sondern damit die potenziellen Neu-Studenten nicht gleich Angst bekommen und sich erst gar nicht anmelden. - Nein, kleiner Scherz.

    -> Die Fächer und Dozenten:
    Zu den einzelnen Fächern hatte ich mich im Blog schon geäußert. Das Grundstudium war weitestgehend identisch mit dem der Betriebswirte, so dass wir mit über 200 Leuten in einem Hörsaal saßen, in dem sich die noch unbekannten Informatiker zerstreuten. Dies führte dazu, dass wir uns eigentlich erst im vierten Semester richtig kennenlernten, mit Namen, nicht nur vom Sehen, Grüßen und ein paar Takten in der Pause.

    -> Einführung BWL & Marketing Management (gleicher Dozent):
    Der Dozent, stellvertretender Studienleiter und Professor der Uni Trier, gestaltete den Unterricht unterhaltsam, war aber bei Prüfungen eher anspruchsvoller, was aber nicht heißen soll, dass die Klausuren unfair waren. Der Professor ist auch für seine Weihnachts-Vorlesung bekannt, in der er sich einen Nikolausmütze anzieht und die Studenten „zwingt“ zu Singen. Auf dem Programm stand bei uns Marketing, also las er uns themengerecht ein Marketing-Märchen vor.

    -> Strategisches Management:
    Etwas trockenerer Unterricht, aber die besten Folien und gut vorbereitet. Wer hier die Folien, Fallbeispiele und Übungsfragen lernt, hat gute Karten bei der Klausur.

    -> Internes und externes Rechnungswesen:
    Nicht immer beliebt bei den Mitstudenten, ich persönlich kann nicht klagen. Eine Einführung in Buchführung, die vorausgesetzt wurde, weil in einer kaufmännischen Ausbildung vorhanden, hätte ich allerdings sinnvoll gefunden. Ein Mitstudent hat erst im Netz etwas hilflos gesucht, ist auf Existenzgründerseiten gelandet und erst, als ich ihn auf T-Konten und Co. hinwies, konnte er einen besseren Einstieg in das Thema finden. Ein weiterer Student aus dem technischen Umfeld kommend fand den Stoff aber nicht so schwer, das scheint wohl typenabhängig zu sein. In der letzten Vorlesung hielt der Dozent nach Anregungen diverser Studenten doch noch eine ca. 30minütige Einführung in die Buchführung.

    -> Investition und Finanzierung:
    Hier kam bei Vielen das große Verständnis erst nach einem Repetitorium, in dem Übungen zum Downloaden bearbeitet wurden, die mit dem Hinweis versehen wurden: „(…) möglicherweise anspruchsvoll erscheinen (…) geben Sie nicht auf, versuchen Sie es wenigstens, wenn Sie nicht zu einer Lösung kommen. Wir besprechen es dann beim Repetitorium.“ Überraschenderweise ging ich hier mit 13 Punkten nach Hause, was mir wieder Mut zu Mathematik und Informatik gab.

    -> Human Ressource Management:
    Hier gibt es nichts Besonderes zu sagen, ordentlicher Unterricht, ordentliche Folien, etwas trocken, aber verständlich, faire Klausur.

    -> VWL:
    Anscheinend ein Fach für Menschen Ü30, denn ich habe oft vernommen - nicht nur in Trier -, dass Jüngere VWL langweilig und unsinnig finden, während "ältere" Arbeitnehmer es interessant finden, die großen Zusammenhänge zu erfahren und auch gerne mehr gehört hätten. Unser Dozent, Studienleiter der VWA und Professor an der Uni Trier wie viele andere auch, gestaltete es mit vielen Wiederholungen, verständlich und oftmals etwas trocken. Er hielt sich aber sehr an seine empfohlene Literatur (Baßeler, Heinrich, Utecht: Grundlagen und Probleme der VWL, 18. Auflage) und grenzte den Stoff ein, so dass die Klausuren leicht zu bestehen waren. Hier ist es empfehlenswert, das Buch zu kaufen, obwohl man sicher auch ohne "4 gewinnt" spielen kann. Ein Mitstudent hat uns umsonst drei Semester in den Ohren gelegen, wie schlimm die Klausuren wohl werden. Das lag wohl auch daran, dass er die Folien aus dem ersten Semester nicht verteilt hatte. Bei wer-kennt-wen.de haben uns ehemaligen Studenten schon mitgeteilt, dass VWL zu bestehen ist, aber der Dozent in Marketing und Einführung anspruchsvoller sei, als man auf Anhieb denkt. Wie ich im Nachhinein merke: Das stimmt! Am Freitag, nachdem die VWL-Noten auf der Website veröffentlicht wurden, waren viele gut gelaunte Studenten im Campus unterwegs.

    -> Recht (Grundstudium) + IT-Recht (Hauptstudium):
    In der ersten Privatrecht-Klausur gab es fast eine 50%ige Durchfallquote bei den Informatikern, ca. 20% bei den Betriebswirten (da haben sich die "Richtigen" gefunden? ). In der Klausur im vierten Semester ist zwar keiner durchgefallen, dafür gab es auch keine 1,0. Die mündliche Prüfung hingegen wurde offenbar freundlich bewertet. Die Klausur im zweiten Semester wurde von Vielen wohl zu leicht genommen, weil der Prof. den Unterricht unterhaltsam gestaltete und am Anfang die neue Studienordnung noch nicht galt, nach der alle Klausuren bestanden werden müssen, sondern man musste eine gewisse Anzahl von Scheinen aus jedem Gebiet haben, um zur gesammelten Abschlussprüfung im 7. Semester zugelassen zu werden. Beide Recht-Dozenten gestalten den Unterricht unterhaltsam und lehrreich. Für Beide also den virtuellen Daumen nach oben.
  6. Susanne Dieter
    Strike! Mündliche Prüfungen überstanden, Durchschnitt insgesamt gut. Im Prinzip Ziel erreicht.

    Blöd nur, dass ich wie gehabt mündlich schlechter als schriftlich war und mich beinahe noch in Wirtschaftsinformatik aus dem "sehr gut" herausgekickt hätte. Die Dozenten kannten unsere Noten nicht, weil wir unter Angabe der Matrikel-Nummer und nicht des Namens Klausuren schrieben. Dozent WInfo schaut also auf die Noten, dann auf mich und als ich meinte, ich stünde schriftlich auf 1,0, fragte er: "Bei wem?" Hmm.

    In Recht gab es eine ähnliche Note, was aber egal war, da dort meine Erwartungshaltung nicht so hoch war.

    Ich bin mal gespannt auf die FH; Lern- und Präsentationstechniken und Mathe werden im ersten Semester auch mündlich geprüft. Das kann ja heiter werden.

    Die Gruppen waren nach Leistung zusammengestellt, was gut zu passen schien. Am Mittag bekamen wir nach einer Besprechung der Dozenten mit der Geschäftsführung und den Studienleitern unsere Noten direkt gesagt, so dass das Thema VWA für uns jetzt erledigt ist. Am 2. April gibt es dann nur noch die Diplom-Übergabe.
  7. Susanne Dieter
    Teil 1:

    Einleitung
    VWA Allgemein
    VWA Trier im Speziellen
    Kurze Einleitung zu mir
    Kleine Statistik
    Positiv / Negativ


    Noch folgend:

    Teil 2: Fächer Grundstudium: BWL, VWL, Recht
    Teil 3: Fächer Wirtschaftsinformatik, Informatik, IT-Recht


    Einleitung

    Ich muss zwar noch zwei mündliche Prüfungen überstehen, kann aber schon den ersten Teil veröffentlichen, da die Vorlesungen BWL und VWL, die wir zusammen mit den Betriebswirten besuchten, seit dem dritten Semester erledigt sind.

    Zu den Themen VWA im Allgemeinen bzw. VWA - FH gibt es ja diverse Threads und Blog-Beiträge:
    - http://www.fernstudium-infos.de/blogs/wooten/3983-gibt-es-eine-zukunft-fuer-vwa.html ...
    - http://www.fernstudium-infos.de/fernstudium-allgemein/23252-vwa-oder-hfh.html
    - Oder auf meiner Website: http://www.informatik-betriebswirt.com/vwa/

    VWA Trier im Speziellen:

    Ein Studium im Umbruch:
    Während der Studienzeit änderte sich die Prüfungsordnung und der Abschluss, statt Wirtschaftsinformatik-Betriebswirt heißt es nun Informatik-Betriebswirt. Da wir nach der alten PO anfingen, dürfen wir uns die Abschlussbezeichnung aussuchen.

    Änderungen:
    Ein Semester weniger, dafür finden die Prüfungen studienbegleitend statt, und es müssen alle Klausuren bestanden werden, wobei man ausgleichen kann. Früher waren es sieben Semester, das letzte ein Prüfungssemester mit Repetitorien. Zu der Abschlussprüfung wurde zugelassen, wer eine bestimmte Anzahl von Scheinen aus jedem Fachbereich erworben hatte.

    Sinn:
    Vergabe von Leistungspunkten (Credit Points) zur Anrechnung auf ein evtl. Bachelor-Studium sowie staatliche Anerkennung. Das Ministerium hatte mitgewirkt bei der Anrechnung von VWA-Leistungen auf Studiengänge in Rheinland-Pfalz, so dass alle VWA-Absolventen aus RLP bei der FH Zweibrücken in das vierte Semester des BWL-Fernstudiengangs einsteigen können:
    http://www.vwa-trier.de/v10.10/studienangebot/Pressemitteilung_Bachelorstudium_FH_ZW_VWA.pdf
    http://www.mbwjk.rlp.de/aktuelles/pressearchiv/einzelansicht/archive/2010/october/article/vwa-rheinland-pfalz-ev-und-fh-kaiserlautern-kooperieren-bachelor-fuer-absolventinnen-und-absolven/

    Kurze Einleitung zu mir:
    Motivation zum VWA-Studium trotz vorhandener allgemeiner Hochschulreife und aus dem kaufmännischen Bereich kommend:

    Hauptsächlich Interesse an Informatik und Wirtschaftsinformatik,
    leichter als Hochschule,
    aber besser anerkannt als hausinterne Zertifikate von ILS, SGD, HAF etc.,
    Präsenzen und damit Austausch mit Kommilitonen, Tritt für den "inneren Schweinehund" (2/3 Anwesenheitspflicht, aber ob das so heiß gegessen wie gekocht wird?),
    Universitäts-Professoren als Dozenten, die somit Ahnung von ihrem Fach haben,
    Bachelor in Betriebswirtschaft nicht angestrebt.


    Kleine Statistik:

    Studenten Informatik: Anfangs 28, drei kamen im zweiten Semester noch hinzu, zum Abschluss kommen voraussichtlich 24, davon zwei Frauen
    Berufsfelder: V.a. Fachinformatiker, Informatikkaufleute, Quereinsteiger, kaufmännische Angestellte, bei Betriebswirten habe ich einen Dipl.-Ing. und eine Magister-Absolventin kennengelernt
    Studenten Betriebswirt: Im sechsten Semester noch 150
    Altersdurchschnitt: Nie berechnet, aber älter als Uni-Studenten, geht von Auszubildenden bis Ü40
    Präsenztage (Betriebswirte haben weniger): 205
    Präsenzstunden: Ca. 950
    Semesterferien: 6 Wochen im Sommer, über Weihnachten und Neujahr, sonst durchgängig
    Prüfungen: 24 schriftlich, 2 mündlich, jeweils eine Wiederholung möglich bei Nichtbestehen
    Credit Points: 120 (BWL 26, VWL 14, Recht 22, Informatik 40, Wirtschaftsinformatik 18)
    Anwesend: Ca. 190 Tage
    Km: Ca. 40.000 (ca. 110 km einfach über Autobahn, Landstraße ab Hermeskeil etwas kürzer)
    Aber Übernachtungen: 48, ab 5. Semester Mitfahrgelegenheit
    Fahrtzeit: Ca. 1,25 Stunden einfach, meist Glück bzgl. Staus oder Schnee (gerade im Hochwald)
    Gelernte Stunden: Keine Ahnung, ich führe keine Statistiken, am meisten aber sicher für Java


    Positiv:

    Wie oben bei Motivation (Präsenzen, gute Dozenten, leichter als Hochschule).
    Nach dem dritten Semester erhält man ein Zertifikat über Ökonomische Grundlagen.
    Alle Klausuren fair und fair bewertet.
    Auf der Website der VWA findet man ein Forum, seine Noten, Hinweise und manchmal Folien der Dozenten, Prüfungsordnungen etc.
    Bildungsfreistellung / Bildungsurlaub möglich (bei Angestellten).
    Unterricht Freitag Abends und samstags, was organisatorisch leichter ist als mehrmals unter der Woche.
    Man kann die Universitätsbibliothek auch als VWA-Student nutzen.
    Bücherei während unserer Vorlesungszeiten geöffnet, Caféteria Samstags, auf dem Campus desweiteren Lebensmittelgeschäfte und Kneipe und Bistros.
    Umgängliche Kommilitonen, keine Probleme mit den fast nur männlichen Mitstreitern.
    Den relativ harmonischen Umgang führe ich aber auch darauf zurück, dass hier kein Konkurrenzdruck besteht im Gegensatz zu Bachelor-Studenten, die um Master-Plätze konkurrieren und wir weniger zu verlieren haben, da ja schon ein Arbeitsplatz vorhanden ist. Ebenfalls haben Viele Familie oder eine eingespielte Lebensführung und sehen die Mitstudenten nur zum Unterricht, so dass die üblichen "Hahnenkämpfe" oder "Stutenbissigkeiten" unterbleiben. Der Altersdurchschnitt erschien auch höher als bei den Betriebswirten.


    Negativ:

    Einsichtnahme in Klausuren nur nach Diplomvergabe oder bei Nichtbestehen.
    Mehrmals zwei oder drei Klausuren an einem Tag.
    Keine Lösungen (Lösungsskizzen habe ich nur von der Dozentin des Faches Öffentliches Recht der Betriebswirte gesehen).
    Lehrplan schien teilweise etwas unausgegoren (vor allem bzgl. Projekte, hier hatten wir zu wenig Unterricht, um uns darauf vorzubereiten, so dass nach Druck der Studenten geschoben wurde, außerdem im fünften Semester bei Projekt mit über 100 Stunden noch fünf Klausuren, während im vierten Semester nur zwei leichte Klausuren geschrieben wurden, wobei auch noch die bessere gewertet wurde).
    Desinteressiert wirkender Informatik-Verantwortlicher (fragte uns z.B. einmal, in welchem Semester wir seien, und ob man mit einem VWA-Abschluss Abitur hätte, erschien auch zweimal nicht. Wenn ich Chaos wollte, wäre ich an einer staatlichen Universität. Seine Klausuren waren aber O.K.)

  8. Susanne Dieter
    … z.B. "Herr Richter, ich weiß gar nicht, wie der gestohlene Gegenstand in meine Tasche kam.", "Ich habe ihm zwar das Messer in die Brust gerammt, dachte aber nicht, dass das tödlich sei."

    Bisher kannte ich nur aus dem Usenet die Juristen-Standard-Antworten (JSA oder JStA), hauptsächlich 1.0: "Das kommt darauf an."
    http://www.jurawiki.de/JSA

    Diese Phrase ist offenbar neu, hat sie unser Richter (Dozent) doch häufig genutzt am Wochenende.

    Es wurden Wiederholungen im Hinblick auf die mündliche Prüfung gemacht. v.a. Urheberrecht und verwandte Schutzrechte sowie Strafrecht.

    Das Strafrecht beinhaltete vor ein paar Wochen eine Einführung, vor allem §§ zu Daten ausspähen, abfangen, verändern, Computerbetrug, Computersabotage (Hacking, Phishing) verbotene Schriften (Volksverhetzung, Kinderpornos etc.). Das StGB fand ich persönlich schwieriger zu fassen als Kaufrecht, Urheberrecht, Domainrecht etc. Aber auch der Dozent meinte in der Pause, das sei wahrscheinlich, weil man weniger damit zu tun hat im Alltag. Im Jura-Studium an der Juni würden am Anfang auch viele Mordfälle behandelt als Einstieg ("ein richtiges Gemetzel").

    Nebenbei erfuhr ich auch noch Alltagspraktisches aus der Ecke Klatsch und Tratsch, nämlich dass der Münsteraner Gerichtsmediziner Börne aus dem Tatort (Jan-Josef Liefers) einem echten nachempfunden sein soll. Falls das stimmt, hat derjenige es überhaupt gemerkt? Aber rein zeittechnisch kann ich mir schwer vorstellen, dass Gerichtsmediziner neben Leichen begutachten noch Zeit zum Kommissar spielen haben wie in manchen Fernsehserien.
  9. Susanne Dieter
    Da sieht man mal, was alles möglich ist.

    Wir können in der FH Zweibrücken in den BWL-Fernstudiengang ins vierte Semester einsteigen, aber es dauert dann immer noch Vielen zu lange, so dass sich ein Student mit dem FOM-Standort in Luxembourg (Nähe Trier) in Verbindung gesetzt hat. Sie werden einen vermutlich zweisemestrigen Studiengang für die Trierer VWA maßschneidern, der in Trier stattfinden soll und dessen Bachelor von der BA Hessen verliehen werden soll. Es müssen sich aber mindestens 20 Leute dazu anmelden.

    Das ist doch gar nicht schlecht. Sollte mir 2014, wenn der nächste Studiengang fertig wird, langweilig sein, kann ich ja einen verkürzten Bachelor in BWL anstreben. Alternativ scheint der FOM-Ansprechpartner noch eine dreisemestrige Möglichkeit mit der GOBS, German Open Business School in Betracht zu ziehen. Da werden wohl einige Register gezogen. Kostet ja auch über 3000 EUR.

    Die VWA selbst konnte das nicht, weil die Regierenden ihre Absegnung für den Lehrplan von einer Kooperation innerhalb Rheinland-Pfalz abhängig machten. Da die rheinland-pfälzischen Hochschulen für den Bachelor kein Geld verlangen dürfen, außer von Langzeitstudenten, haben diese natürlich relativ wenig Interesse.

    Ich selber bleibe erst mal bei Informatik an der FH Zweibrücken. Inzwischen hat mir ein Mitleser hier mitgeteilt, dass ich Glück habe, denn Klaus Knopper (der von der Linux-Distribution Knoppix) hat dort einen Lehrauftrag. Das ist ja für uns Linux-Jünger fast so gut wie Linus himself. :-)
  10. Susanne Dieter
    Nun kommen nur noch zwei nach hinten verschobene Rechtsvorlesungen sowie die mündlichen Abschlussprüfungen in Recht und Wirtschaftsinformatik. Zum Schluss werde ich noch eine Zusammenfassung über das gesamte VWA-Studium schreiben.

    Am Samstag, den 26.02. sind also die ominösen mündlichen Prüfungen (ich schreibe lieber vier Stunden als dass ich zehn Minuten erzähle), zwei Tage später geht es weiter mit dem Mathe-Vorkurs an der FH Zweibrücken, bei der ich mich in den Bachelor in Angewandte Informatik eingeschrieben habe, nachdem ich lange zwischen Medien- und Angewandte Informatik geschwankt habe.

    Mal schauen, ob das überhaupt funktioniert mit einem Präsenzstudium. Wenn nicht, ist Plan B Wechsel auf eine Fern-FH oder falls Mathe zu schwer ist, Wechsel zu Wirtschaftsinformatik. Bloggen kann ich dazu leider hier nicht, da es kein Fernstudium ist, dafür habe ich dann auf meiner eigenen Seite http://www.informatik-betriebswirt.com einen Blog für den Büroservice und den Bachelor angelegt. Im ersten Semester gibt es dort u.a. Lern- und Präsentationstechniken, das natürlich mündlich geprüft wird, Mathe-Grundlagen ebenfalls (bibber). Danach habe ich es entweder gelernt oder bin ein Fall für den Psychiater.

    Die VWA, hier im Speziellen Datenbanken, hat mir für den Büroservice schon etwas gebracht. Erst habe ich meine Finanzen, die vorher in mehrere Excel-Tabellen pro Datei und pro Jahr aufgeteilt waren, in Access importiert und auch ein "paar" Abfragen über die Jahresgrenzen hinweg etc. erstellt. Hierfür habe ich SQL genutzt, weil mir die Klicki-Bunti-Oberfläche hierfür nicht so zugesagt hat. Es fing ganz harmlos an. Erst ein paar Tabellen und Abfragen und ständig zwischendurch kreative Gedanken, was man dann noch integrieren könnte, wobei die technische Umsetzung gar nicht das Problem war. Fünf Tage (und Nächte) später stand das Gewünschte dann aber endlich zur produktiven Arbeit bereit. Wenn das im Berufsleben eines Informatikers immer so ist, ist das wohl anstrengend.

    Heute habe ich noch eine Access-Datei "Verwaltung" gemacht, in die die Kontakte (mit ein paar Abfragen), Postausgang und noch ein paar Dinge importiert wurden, so dass hier auch mehr auf einen Blick bzw. Klick zu sehen ist. Aber das war eine Sache von einer Stunde. Umfangreicher war das Aktualisieren der Adressen, dafür habe ich auch noch Ja/Nein-Buttons zum Anklicken für Facebook, XING und WKW gemacht, damit ich sehen kann, wo ich aktuelle Daten finde.

    Bei Facebook bin ich nun auch, obwohl ich mich lange gesträubt habe, aber als Selbständige und Bald-Wieder-Student kommt man wohl kaum mehr darum herum. Auch unser Dozent meinte scherzhaft in "www", dass man sich sonst als Gestriger outet. Ich schätze auch, das wird immer wichtiger. Einige Bekannte habe ich natürlich schon entdeckt, allerdings nicht so viele wie ich dachte. Aber wie in den Medien gerne berichtet wird, ein paar Stunden später hatte ich schon ein Dutzend Freunde und Anfragen von alten Klassenkameraden, heute sind es über 30 Freunde. Ich bin noch unschlüssig, ob ich nur reale Bekanntschaften akzeptiere oder wie bei XING auch unbekannte beruflich seriös wirkende Kontakte.

    Ach ja, Fernstudium-Infos habe ich natürlich gleich angeklickt mit "Gefällt mir" . Genauso wie VWA, und ich bin natürlich einer FH-Zweibrücken-Gruppe beigetreten. Eigentlich war das ja nur beruflich gedacht, aber wer weiß, ob ich mich nicht doch zu mehr anstecken lasse.
  11. Susanne Dieter
    Am Samstag, also in 37 Stunden, schreiben wir die drei schriftlichen Abschlussprüfungen: Datenbanken, www und Java-Programmierung. In www und Datenbanken bin ich gut vorbereitet, schon alleine, weil mich die Themen sehr interessieren. Vor Java drücke ich mich gerade, indem ich mal wieder einen längst fälligen Blog-Beitrag schreibe mit einer kurzen Zusammenfassung der drei Fächer, für die stillen (und nicht so stillen) Mitleser.

    Einem Kollegen schien es ebenfalls so zu gehen, dass er Ablenkung brauchte. Er rief hier an und fragte zwar nach einer Übung, aber da er in dem recht langen Gespräch erwähnte, er habe vorher auch schon mit einem anderen VWA-Studenten gesprochen, gehe ich davon aus, dass auch er eine Ausrede für eine Lern-Pause gesucht hat.

    Die Vorlesung www war umfangreich und handelte von Netzwerken, Topologien, OSI-Referenzmodell, Protokollen auf der einen Seite und html, CSS, javascript, php & Co. auf der anderen Seite. Für die Klausur wurde der Stoff dankenswerter Weise etwas eingegrenzt. Auf Wikipedia gab es einige Eselsbrücken zum OSI-Referenzmodell (deutsch, englisch, von 1 bis 7 oder umgekehrt). Was sagt uns das über Informatiker? Please Do Not Throw Salami Pizza Away, Alle deutschen Schüler trinken verschiedene Sorten Bier, All People Seem To Need Data Processing, Alle Priester Saufen Tequila Nach Der Predigt.

    In der letzten Vorlesung in der letzten halben Stunde bekamen wir eine Vorführung des „web 2.0“ mit Amazon, Facebook (Datenbanken, php etc.) mit anschaulichen Beispielen u.a. aus dem Leben des Herrn der Ringe und einem Schweizer Taschenmesser, das so schwer wie ein Notebook ist und aufgrund der Bewertungen auch in anderen Magazinen gelandet ist. U.a. heißt es dort: „(…) dass trotz des großen Funktionsumfanges einige wichtige Features fehlen. So ist beim ausklappbaren Pizzaofen keine Umluftfunktion enthalten, sodass der Teig meist nicht besonders knusprig wird (…)“:

    http://www.amazon.de/Wenger-Schweizer-Offiziersmesser-Messer-Schatulle/dp/B000R0JDSI

    http://www.rp-online.de/digitale/internet/Amazon-Taschenmesser-laesst-Fans-phantasieren_bid_51616.html

    Soziale Netzwerke wie Facebook oder Blogs mit Seelen-Striptease kenne ich zwar, aber richtig pervers fand ich dann eine Seite, indem man per GPS / App auf dem Handy mitteilen kann, wo man sich gerade befindet (im Zug nach Berlin, Bahnhof Mannheim) und König eines Ortes werden kann. Sicher machen das manche mitteilungsbedürftige Menschen den halben Tag lang. Den Namen habe ich vergessen, ich gehöre nicht zu denen, die noch in der Villeroy- + Boch-Abteilung (WC) twittern. Für solche Süchtigen sei erwähnt, dass es Tarife mit 1.000 (!) Frei-SMS pro Monat zu Twitter gibt. Hat jedenfalls ein Mitstudent erzählt, der diese zwar auch nicht nutzt, aber in seinem Tarif inbegriffen hat. Da wirken Apps, die automatisch senden, was man sich gerade an Musik auf dem Handy anhört, noch harmlos. Das hatten wir früher auch als Signatur in Usenet- oder Foren-Beiträgen ("now playing"), aber nicht als Hauptnachricht. Vielleicht werde ich doch alt und spießig. Manche bloggen wohl noch, ob Sie heute schon Sex (oder auch nicht) gehabt hatten. (Wird hier zensiert? Mal ausprobieren. )

    In Datenbanken werden uns sicher SQL und Normalisierung erwarten. Zwar hatten wir u.a. noch MS Access und JDBC, das ist aber nicht klausurrelevant.

    Dazu noch Java, vermutlich die üblichen verdächtigen Algorithmen und Datenstrukturen.

    Naja, Samstag um 12 Uhr ist es vorbei. So oder so. Dann kommt dieses Jahr nur noch ein Wochenende VWA und nächstes Jahr einige Vorlesungen in Strafrecht im Internet sowie die mündlichen Prüfungen in Wirtschaftsinformatik und Recht.

    Schade, dass die Arbeit so ungleich verteilt war. Seit Oktober hatte ich oft bis abends um 22 Uhr zu tun, seit Anfang dieser Woche ist es wieder relativ ruhig. Ich habe mich allerdings gefragt, ob ich mehr gelernt hätte, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte. Dieser Blog-Beitrag sagt eigentlich das Gegenteil aus, sonst hätte ich damit bis Samstag gewartet.
  12. Susanne Dieter
    Statt html & Co. ging es unerwartet in Richtung Kommunikation, QoS, Busse, Ethernet, OSI-Referenzmodell-Ebenen, Routing, IP usw. Es sollen auch noch Javascript und Web 2.0 bzw. die Techniken dahinter besprochen werden.

    Für mich war schon vor Beginn der VWA klar, dass Systemsoftware und Web-Technologien für mich am Interessantesten sein werden, obwohl der Professor schon recht schnell voranschritt. Sehr zu seiner eigenen Überraschung konnte er mehr Folien durchnehmen als gedacht. „Sie von der VWA sind ganz schön unzurechenbar, was Ihre Aufnahmefähigkeit angeht.“ Ich werde mich dann wohl doch noch Büchern zuwenden müssen vor den Klausuren im Dezember.

    Ansonsten bekamen wir einen recht unterhaltsamen Einblick ins Web mit oft lebensnahen Beispielen, z.B. durch Bilder im Rahmen des Thick Ethernets mit geschichtlichem Hintergrund, mit einer Aufschrift „Made in West-Germany“. (Wem das jetzt *nicht* spanisch vorkommt, der möge noch einmal seine Geschichtsunterlagen aus der Schule hervorkramen.) Auch interessant, dass das berühmte „Jeder kennt Jeden über sechs Ecken“ (z.B. aus XING) auch hier zur Sprache kommt. Jeder Physiker, der jetzt promoviert, ist über vier Ecken mit Newton bekannt. - Naja, vielleicht bin ich mit Lady Gaga verwandt oder Linus Thorvalds, who knows. :-) Der Dozent verglich auch Partygänger mit tausenden Kontakten in sozialen Netzwerken mit Hops mit vielen Kanten (d.h. viele Beziehungen, die hilfreich sein können, wenn man solch einen Menschen kennt).

    Da bin ich gespannt, wie es weitergeht, Medieninformatik wäre ja auch etwas gewesen, was mich für den weiteren Lebensweg interessieren würde, aber ich bleibe erst mal beim Bachelor Informatik, wo auch immer...
  13. Susanne Dieter
    Am Wochenende waren wieder einmal Datenbanken an der Reihe. Themen waren Normalisierung und Access. In den Übungen wurde u.a. eine Fehlzeitenverwaltung erstellt.

    Das Programm MS Access 2007 an sich macht mir keine Probleme, wenn ich erst einmal weiß, welche Tabellen und welche Beziehungen ich erstellen muss. Der Dozent hat alles verständlich erklärt und vorgeführt und sich auch Zeit genommen, mit den einzelnen Studenten über ihre Lösungen oder Lösungsansätze zu sprechen (ich hatte z.B. den Vetreter für den einzelnen Mitarbeiter in mehreren Tabellen, was unnötig war).

    Ich hatte mir sowieso schon überlegt, ob ich für meinen Büroservice etwas mache, z.B. die Buchführung oder die Kontakte bzw. die private CD-Sammlung mit einer Datenbank mit „Klicki-Bunti-Oberfläche“ bearbeiten soll. - Nicht dass ich im Moment wüsste, wie das genau geht, aber das soll mich nicht hindern, Übung macht den Meister und im Netz findet man Anleitungen für alles Mögliche.

    XML wollte ich evtl. auch noch vertiefen und der LPI steht schon seit Jahren auf meiner „Wunschliste“ - mir wird so schnell nicht langweilig... :-) Dank meines Schreibservices bin ich am Wochenende in die Tiefen der asymetrischen Verschlüsselung (GnuPG) eingestiegen, aber die Mathematik dahinter ist mir ehrlich gesagt zu hoch, glücklicherweise ist das Einstellen der Zertifikate in die Mail-Programme und die Bedienung von „Kleopatra“ wesentlich einfacher. :-)
  14. Susanne Dieter
    99 Tage bis zu den schriftlichen Abschlussprüfungen.

    Danach kommen zwar noch drei Wochenenden Vorlesungen und zwei mündliche Prüfungen, das meiste ist aber geschafft: 21 von 26 Prüfungen, 96 von 120 Credit Points.

    Noch 30 Vorlesungen und fünf Prüfungen, dann ist es soweit: Ich darf mich Informatik-Betriebswirt (VWA) nennen. :-)

    Irgendwann fängt man an, den Noten-Durchschnitt auszurechnen, den man hätte, wenn man alle folgenden Klausuren mit 0, 5 oder 15 Punkten schreiben würde. Auf jeden Fall wird der Abschluss besser als mein Abi. Damals hat mich aber auch wenig interessiert und ich habe viel „4 gewinnt“ gespielt.

    Mal sehen, was danach kommt (evtl. der BSc. in Informatik)... Dazu sollte ich noch Algorithmen und Datenstrukturen üben, wenn mir zwischendurch mal langweilig wird, das wird im Hochschul-Studium härter (und mathematischer) als bei uns. Aber so schnell gebe ich nicht auf, wenigstens fällt es mir nicht so mehr so schwer wie am Anfang. Die anderen Informatik-Fächer fielen mir ja leichter (XML, Datenbanken, Systemsoftware, es kommen noch www, Datenbanken 2 und durchgängig Java-Programmierung).
  15. Susanne Dieter
    Ich habe mich lange nicht mehr zu Wort gemeldet, habe aber desöfteren hier hereingeschaut, ohne mich eingeloggt zu haben und auch bemerkt, dass mein 2008 gestarteter Thread „Du weißt, dass Du im Fernstudenten-Leben angekommen bist und Entspannung nötig hast...“ immer noch lebt. :-)))

    Das 5. Semester habe ich seit Juli hinter mir, aber da auch stille Mitleser anwesend sind, was ich desöfteren an Nachfragen bzgl. VWA per Mail bemerke, schreibe ich noch einen Rückblick, zumal ich manche Fächer noch gar nicht näher gewürdigt hatte.

    XML:

    Eine Sprache, bei der die Kurzausdrücke nicht wie bei anderen Sprachen so aussehen, als sei der Programmierer über die Tastatur gerollt (O-Ton Prof. :-)). Themen waren DTDs, Schema, Namespaces, XPath, XSLT, XQuery. Viel gibt es über dieses Fach nicht zu sagen, der Stoff war nicht schwer, und wir hatten einen guten Professor und Tutor. Letzterer war ein Doktorand von der Uni Trier und bot verständliche Übungen und Erklärungen. Hätten wir bei diesen beiden Java gelernt, wäre es sicher nicht so chaotisch gewesen. Die Übungen fanden an PCs der Uni Trier statt in einem klimatisierten, aber dadurch furchtbar lauten Raum. Dennoch hat dies Vorteile bei 35 Grad im Schatten. :-)

    Datenbanken:

    Durch Krankheit des ursprünglichen Professors hatten die XML-Dozenten nochmals das Vergnügen, uns unterrichten zu dürfen. Die Klausur „Datenbanken 1“ hatte nur 2 Credit Points und war schnell erledigt. Inhalte waren: Relationale Datenbanken, ERM, SQL, QBE, etwas Access.

    Der Tutor machte wenig Hehl daraus, dass er Access nicht besonders mag. Auf Nachfrage meinte er, man könnte inzwischen auch gut eine Datenbank mit Java erstellen (nanu, ich dachte, das sei relativ kompliziert?). Aber vielleicht haben wir im Projekt auch die Möglichkeit, zwischen mehreren Alternativen zu wählen.

    Die erste Übung bestand aus einem Tierpark, den wir modellieren sollten. Die größte Schwierigkeit war dabei, dass man eigentlich ein DIN A-0-Blatt hätte gebrauchen können, weil es so viel war. :-) Kein Wunder, dass zum Thema Aufbau einer Datenbank immer noch geforscht und diskutiert wird. Später haben wir u.a. mit einer Datenbank geübt, die die Fußball-WM widerspiegelte, plötzlich hatte Deutschland noch weitere Torhüter und Spieler mit Namen unserer Studenten. :-) Diese Datenbank war auch extern abrufbar, so dass man auch zu Hause auf dem Uni-Server üben konnte. Auch hier fanden die Übungen wieder an den Uni-Rechnern statt.

    Danke übrigens an die VWA für die 13 Punkte - auch wenn ich die lieber in Java gehabt hätte. :-)

    Systemsoftware:

    Zum Schluss heiße Vorlesungen (35 Grad Außentemperatur), aber wir haben ja Klimaanlagen. Recht witzig, aber sehr auseinandergezogene Vorlesungen, verteilt von November bis Juni. Erwähnenswert waren hier die Folien, die komplett auf Englisch waren, dabei steht Englisch bei uns gar nicht auf dem Lehrplan.

    Damit kann man auch schön Blödsinn machen: Den schnellen L1-Cache ausschalten, dann braucht der Computer lange zum Hochfahren – nützlich, wenn man evtl. einen neuen PC bei den Eltern beantragen will oder auch nur zum Spaß. Oder Anregungen, die höchste Priorität an selbstgeschriebene Endlos-Schleifen oder den Bildschirmschoner zu vergeben, so dass nichts mehr geht. Der Prof. konnte sich ausleben mit selbstgeschossenen Bildern von optischen Laufwerken und Festplatten, die er im Dienste der Wissenschaft auseinander gebaut hatte. In Erinnerung geblieben sind mir auch Kleiderschrank-Beispiele als Erklärung für die verschiedenen Level: Der Schrank im Zimmer direkt ist das schnellere RAM, ein Hochregal in einem anderen Stadtteil die langsamere Festplatte, ein Lager in Australien ein gesichertes Band, das man erst aus dem Schrank holen muss (oder auch anders verteilt). Kennt der Paris Hilton, ich habe nicht so viele Kleider und meine meist männlichen Mitstudenten sicher auch nicht?

    Die Klausur, auf deren Ergebnis ich noch warte, bestand aus Fragen zum LRU-Algorithmus, Threads und Prozessen, RAID, Unterschieden Festplatte und RAM und warum Betriebssysteme wichtig sind für Entwickler. Außerdem wurden im Unterricht noch Dateisysteme, Synchronisation, Virtualisierung und Rechnerarchitektur angesprochen. Ich konnte einen Hinweis auf Linux nicht lassen und habe im Gegensatz zu meinem Prof. die Meinung geäußert, dass Consumer-PCs heute keine 4 GB RAM haben (neu gekaufte vielleicht), aber die Hausnummer wird er wohl durchgehen lassen...

    Unsere Vorgänger mussten sich noch mit Semaphore auseinander setzen, aber laut Prof. sank die Lebenserwartung eines VWA-Studenten rapide, da sie reihenweise von der Brücke sprangen, so dass wir davon verschont blieben.

    Projekte:

    Im ersten Projekt haben die Gruppen über 150 Stunden pro Mann für das Projekt benötigt (das wäre ein teures Projekt gewesen).

    Das Projekt im 6. Semester wird wohl nach einer Abstimmung unter den Studenten nach hinten verschoben, so dass wir noch ein paar zusätzliche Datenbank-Vorlesungen vorher erhalten. Möglicherweise handelt es sich um eine Access-Datenbank, wobei ich eigentlich unter „Programmieren“ etwas anderes verstehe. Der „Projektleiter Informatik“ (einer unserer Profs) meinte dazu, dass es unterschiedliche Interpretationen dafür gebe, manche sagen schon, sie programmieren mit Excel, wenn sie eine Rechenfunktion eingegeben haben.

    Mal schauen, ich lasse mich dann mal überrraschen im letzten Semester...
  16. Susanne Dieter
    Derzeit habe ich mehrere Baustellen, wovon einige jeweils für sich als Vollzeitstellen taugen würden: Einmal keine Begrenzung mehr nach oben für medizinische Diktate in einer psychosomatischen Klinik, da dort viel Arbeitsanfall und mehrere und teilweise längerfristige Krankschreibungen zusammenfallen, eine Teamleiterin bei einem großen Kunden, die in Mutterschutz ist und wo dadurch ebenfalls mehr Arbeiten auf die einzelnen Mitglieder der betreffenden Abteilung anfallen, etwas mehr Arbeit bei einem Orthopäden und andere „Kleinkunden“.

    Nebenbei schreiben wir am Samstag eine 90minütige Klausur in Recht und am darauffolgenden Samstag steht die Präsentation des Feinentwurfs zu dem Projekt „EICS“ an, bei dem wir ein Einkaufs-Informations- und Controlling-System für die fiktive Euro Knabber GmbH entwickeln müssen, sowohl aus IT- als auch aus Fachabteilung- und Personal- / Organisationssicht. Einen Abschlussbericht müssen wir dann auch noch schreiben.

    Die Präsentation des Grobentwurfs fand schon im April statt. Vor einer Gruppe von 25 Leuten eine Präsentation halten, war schon eine Herausforderung an sich. Aber ich bin weder tot umgefallen noch ist meine Stimme weggekippt, so dass ich die Präsentationen an sich als Übung für mündliche Prüfungen etc. ansehe, wo ich im Gegensatz zu schriftlichen Klausuren nervöser bin. Ich bin diesbzgl. jetzt etwas ruhiger geworden, obwohl ich mich schon sehr an den Formulierungen auf den Folien festgehalten habe und auch wohl ziemlich steif wirkte. Aber einigen Anderen ging es genauso, viele waren vorher nervös. Der Dozent legte auch großen Wert darauf, dass jeder zu Wort kam. Die Projekte werden beide nicht gewertet für das Abschlusszeugnis, es gibt nur zwei schicke Zertifikate, was bei manchen Studenten die Motivation auch nicht gerade steigert.

    Nach der IT-Recht-Klausur folgen im Juni und Juli noch vier weitere Prüfungen in Programmieren, XML, Datenbanken und Systemsoftware. Manchmal habe ich daher zur Zeit etwas mit einem rezidivierenden inneren Schweinehund zu kämpfen (Rezidiv: Wiederauftreten einer bereits ausgeheilten Krankheit). Aber besonders bzgl. der VWA muss ich mir sagen: „Ich habe es ja unbedingt gewollt, es hat mich keiner gezwungen, also muss ich da jetzt durch.“ Meistens kann ich mich dann auch wieder aufraffen. Einer meiner Projektkollegen meinte neulich über sich selbst: „Ich werde noch zur Kaffeebohne.“ :-)

    Ich für mich habe beschlossen, mich jetzt nicht zum Appelkörbchen zu machen (wie die Saarländer sagen) wegen der Recht-Klausur übermorgen. Das Lesen des Buches „Recht im Internet“ von Köhler / Arndt / Fetzer und nochmaliges Anschauen der Fälle aus dem Unterricht müssen jetzt genügen. Man muss ab und zu auch mal Prioritäten setzen.

    To be continued... :-)
  17. Susanne Dieter
    Am Samstag vor zwei Wochen war es soweit – das vielbeachtete Projekt A begann:



    Entwicklung eines Betrieblichen Informationssystems EICS (Einkaufs-Informations- und Controlling-System) für die Euro Knabber GmbH


    Der Prof. repräsentiert die GF, der wir in der nächsten Vorlesung als Gruppe unseren Vorschlag des Grobentwurfs unterbreiten müssen. Danach werden Ergänzungen und Korrekturen sowie der Feinentwurf gemacht, bis im Mai dann die Projektberichte abgegeben werden. Im sechsten Semester wird in einem zweiten Projekt etwas programmiert werden.

    Etwas „Angst“ hatte ich davor, da ich keine Berufserfahrung habe, das hilft den Anderen hier aber auch wenig. (Oder haben sich hier nur die „richtigen“ Sechs getroffen? :-)) Jeweils zwei Studenten repräsentieren die IT, die Fachabteilung und die Pers-/Org-Abteilung.

    Gleich zu Beginn des ersten Meetings hatte ich schon mal ein Erfolgserlebnis, ich schreibe die Protokolle – prima, habe ich schon mal gemacht, bin schon mal für was nütze. :-) Folien kann ich auch erstellen, ist zwar lange her, aber mit Power Point komme ich schon klar.

    Seit ich gestern einen Entwurf gemacht habe, merke ich auch, dass ich selbst ohne Alternativen schon 26 Seiten habe, wir sollen aber in einer Stunde Präsentation ca. 80 Folien verwenden. Kopfkratz... Und am Samstag haben wir noch gelächelt über ein Mitglied eines anderen Teams, das meinte, sie hätten schon 130 Folien und uns gefragt, wie deren Präsentation wohl ablaufen wird.

    Produktiv ging es am ersten Tag dann weiter – schön Ordner angelegt, Rückenschild mit Drucker beschriftet, Skype installiert, ARIS geöffnet .... hmmm, und weiter....? Aktivitätenliste mit Zeitplanung - was weiß denn ich?

    Skype habe ich inzwischen installiert und ausprobiert, Webcam, Mikrofon und Lautsprecher funktionieren schon mal. Fehlen nur noch die glorreichen Ideen... Mein Pers-/Org-Partner wohnt 160 km entfernt, zwei Team-Mitglieder wohnen auch im Saarland (auch wenn dieses Ländle entgegen vieler Gerüchte mehr als zwei Straßen hat :-)), einer kommt dem Kreis Trier und einer aus dem Kreis Bitburg (ja, die Stadt mit der Brauerei :-)).

    Ein Mitglied der Projekt-Einkaufsabteilung hat mir doch einen Schubs in die richtige Richtung gegeben, als ich mich am Anfang verlaufen hatte.

    Während der letzten zwei Wochen hatten wir alle weniger Schlaf und Gedanken kreisen um Requirement Specification, Funktions-, Datenfluss-, Prozess-, Computer- / Netz-Diagramme, Organigramme, Nutzwertanalyse usw.

    Bisher wurde auch insgesamt viel diskutiert, und es sind nicht immer soviel Ergebnisse herausgekommen, wie man nach z.B. drei Stunden Meeting erwarten könnte. Jetzt wissen wir wohl, wie es in der Realität so zugeht in den Sitzungen. :-) Das geht anderen Gruppen aber auch so, ein Student sprach von „tot diskutiert“ - „Ohr blutig gequatsch“ trifft eher zu. :-)

    Dabei waren wir meistens fleißig am Thema, selten wurden in den Pausen auch mal Dinge geklärt wie „Es gibt intelligentes Leben, es wurde kein Kontakt mit uns aufgenommen, das ist der Beweis.“ - „Das Leben hier läuft dort oben sicher als Comedy-Show „Life on earth“. Meistens haben wir im Meeting eher vergessen, eine Pause einzulegen oder zwei, drei Leute blieben im Raum und besprachen weiter ihr Vorgehen. Einer meinte sogar nach dem Verschicken des Protokolls, er wusste gar nicht, dass wir so produktiv waren. :-)

    Unser Prof. sagte, aus seiner Praxis-Erfahrung heraus ist man meistens am produktivsten, nachdem man sich mal angeschrien hat. :-) Soweit waren wir (noch?) nicht, wir sind uns relativ einig - dass noch viel fehlt...

    Allzu tief werde ich hier nicht berichten, die „Konkurrenz“ in Form der anderen vier Gruppen könnte ja mitlesen. :-) Am Samstag Mittag konnten wir eine andere Gruppe sehen, wie diese in einem anderen Raum, den der Wachdienst der Universität freundlicherweise für die VWA aufgeschlossen hatte, einen Vortrag am Beamer hielt. Kaum sah der Vortragende uns, machte er den PC aus, legt eine Raucherpause ein und machte danach die Markisen herunter, damit wir keine Spionage betreiben. :-)

    Beim Austausch mit anderen Gruppen am zweiten Wochenende, an dem IT-Recht stattfand, kam aber auch heraus, dass Andere auch schlaflose Nächte hatten (bis 4 Uhr an dem Projekt gearbeitet), tageweise Urlaub genommen hatten - aber auch schon 40 Folien hatten, was mich in leichte Panikstimmung versetzte.

    Was soll's, ganz locker bleiben, am Schlimmsten wäre es sicherlich, gar kein Ergebnis zu haben als ein falsches.
    ---------------
    Tja, zuviele Grafiken in Form von Smileys verwendet, schreibe ich halt :-) statt .


  18. Susanne Dieter
    Mal wieder ein Thema, wovon die meisten sicher mindestens schon gelesen oder gar Praxis-Erfahrung gesammelt haben. Einige Fälle, vor allem von Domaingrabbern (reservieren Domains, um Geld von den Firmen zu verlangen, die diesen Namen tragen, aber das Internet verschlafen haben) wurden auch in der c't und Co. oder im Internet bekannt. Viele haben ja auch schon für sich oder für die Firma Domains registriert, ein Mitstudent hatte offenbar auch einen Dispute-Antrag bei der DENIC gestellt. Ich selbst besitze auch drei Domains.

    Die Vorlesung begann mit einer Einführung über Domains, die zentrale Vergabestelle DENIC, deren Aufgaben und Pflichten etc. Später wurden reale Fälle behandelt wie Streitigkeiten um die Domain-Namen shell.de, ambiente.de, mitwohnzentrale.de, vossius.de, kurt-biedenkopf.de oder weideglück (fiktiv?).

    Sollte es tatsächlich einmal so einfach sein und durch die besprochenen §§ im BGB, Markengesetz und UWG abgefrühstückt sein? Kaum zu glauben.

    Das ist jetzt unser einziger Dozent, der kein Universitäts-Professor ist, aber dafür Richter am Landgericht und zur Zeit abgeordnet zum BGH. Es war gar nicht so trocken wie man sich den Unterricht bei einem Richter vorstellt. Hochkarätige Dozenten hat die VWA Trier da im Angebot.

    Die Vorlesungen selbst waren verständlich und anscheinend für alle interessant, denn es schienen an beiden Tagen fast Alle anwesend zu sein. Der Dozent schien allerdings einen Wettbewerb starten zu wollen, wer die Unterlagen am genausten Zeitpunkt treffsicher ins Netz stellen kann. Selbst Leute aus der Umgebung von Trier, die vor ihrer Abfahrt auf der VWA-Seite nachgeschaut hatten, hatten die Fälle und Auszüge aus den Gesetzestexten noch nicht gesehen, die zu Beginn der Vorlesung aber im Download-Bereich standen und Samstags benötigt wurden. Freundlicherweise hat ein Kommilitone für mich und einen weiteren Studenten, der auch nicht zu Hause übernachtete, die Dateien ausgedruckt und am nächsten Tag mitgebracht.

    Die beiden nächsten Klausuren werden mit 1,5 und 4,5 Credit Points gewichtet, diese werden an einem Tag geschrieben und sollen 22,5 und 67,5 Minuten dauern. (Pro 4 Credit Points eine Stunde Klausur, z.B. 10 CP-Klausuren dauern also 2,5 Stunden.) - Na, da müssen wir ja aufpassen, dass wir uns genau an die Sekunden halten.
  19. Susanne Dieter
    Pünktlich (vor Beginn des 5. Semesters) kamen Mitte Januar die Zertifikate für das Grundstudium. Erst Ende Oktober waren die letzten Klausur-Nachschreibe-Termine, so dass es etwas dauerte, bis alle Studenten alle Noten hatten.

    Naja, das Abschlusszeugnis nächstes Jahr macht wohl mehr her. Nützlich ist es aber sicherlich für Leute, die aufgehört haben oder sich bewerben wollen.

    „Diese Bescheinigung stellt kein Akademie-Diplom dar.“ - Ich wäre jetzt fast auf die Idee gekommen, mich Diplom-Grundlagerin oder Diplom-Grundlagen-Informatik-Betriebswirt (VWA) zu nennen.

    Auf der Rückseite stehen alle Noten einzeln aufgelistet. Da ich leider keinen 1er-Durchschnitt habe (aber hoffentlich im guten Bereich bleiben werde) scanne ich nur die erste Seite ein:
  20. Susanne Dieter
    Das Buch:

    Nein, kein Tippfehler und auch nicht die verspätete Erkenntnis, dass Weihnachten war bzw. wieder in elf Monaten sein wird - gemeint ist Andrew S. Tanenbaum und sein Buch „Moderne Betriebssysteme“.

    Beim durchblättern fällt mir in Kapitel 6 auf der Seite 543 eine Übungsaufgabe auf: „Denken Sie sich ein Beispiel für einen Deadlock in der Politik aus.“ Und ich dachte schon anhand mancher Schilderungen hier, die HFH sei erfinderisch.

    Ansonsten ein sehr interessanter Rundumschlag für mich: Geschichte, Prozesse und Threads, Speicherverwaltung, Dateisysteme, Ein- und Ausgabe, Multimedia-Betriebssysteme, Multiprozessorsysteme, IT-Sicherheit, Fallstudien Linux, Vista und Symbian (habe ich auf meinem Handy) sowie Entwurf von Betriebssystemen. Auch Multimedia-Dateien, -kompression sowie Codierung von Videodateien werden erwähnt (solche Themen werden wohl bei einem Medieninformatik-Studium gefragt sein, was mich ebenfalls interessieren würde).

    Scheint aber kein Buch für Anfänger zu sein: In „Kapitel 1 „wird eine Einführung in die Programmiersprache C und das C-Laufzeitmodell für diejenigen Leser gegeben, die bisher nur mit Java vertraut sind.“ (Vorwort)

    Die Vorlesungen:

    Der Unterricht wird von dem gleichen Dozenten gehalten, der auch mein „Angstfach“ Java-Programmieren in den ersten drei Semestern unterrichtet hat. Kuriose Mischung...

    Sehr anschaulich mit Beispielen, ein Student hat sogar eine (natürlich zu wissenschaftlichen Zwecken) auseinander genommene alte Festplatte mitgebracht. Bei den Beispielen bzgl. der Programmierung der Zugriffsmöglichkeiten auf den SWAP (Auslagerungsdatei) mit Kleiderschränken oder CD-Regalen fällt mir auf, dass meine CD-Sammlung ordentlicher organisiert ist als mein Kleiderschrank. Ein Mitstudent erzählt von der Technik-Abteilung des Kaufhauses KaDeWe in Berlin. So würde vermutlich meine Wohnung aussehen, wenn ich mal im Lotto gewinne. Vorführungen von kleinen Programmen oder Öffnen von Photoshop und Erstellung eines 1-GB-Bildes und die Auswirkungen im Task Manager runden das Bild ab.

    Weitere Themen waren der Aufbau des PCs, 32- und 64-bit-Architekturen, Multiprozessor-Systeme, Threads und Prozesse, RAM und virtueller Speicher, MMU, Speicherverwaltung und Algorithmen (NRU,Belady, Lifo, Fifo, LFU, Second Chance, Clock), Dateisysteme, Stack und Heap, Grafikkarten und GPU, die verschiedenen Cache-Level. (Ein guter Trick, um den Chef oder Papa zum PC-Kauf zu überreden: Den Level-1-Cache ausschalten, so dass der PC 45 Minuten zum Hochfahren benötigt). Dazu immer wieder Vergleiche der Größenordnungen früher und heute sowie ein Ausblick auf die Zukunft.

    Rückblick:

    Da kommen immer wieder Erinnerungen auf bei Ausdrücken wie fat16 (altes Dateisystem) usw. Mein erster PC war ein 486 DX 2/66. Mein erstes Auto und die erste Schallplatte weiß ich auch noch, aber was war eigentlich mein erstes selbst gekauftes Kleidungsstück? Keine Ahnung mehr. Was sagt mir das? Beruf verfehlt? Angeblich war auch mein erstes Wort „Auto“. :-) - Nein, eine kaufmännische Ausbildung war schon o.k.

    Der Dozent ist wie mir bereits bekannt war Mac-Fan und Spieleprogrammierer. Die Informatiker sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Ich kenne noch Leute der alten Garde, die alles über die Konsole erledigen und über Klicki-Bunti-Oberflächen bestenfalls lächeln. (Die „one job, one tool“-Verfechter, wem das etwas sagt.) Dort habe ich auch gelernt, mich teilweise genauer auszudrücken, z.B. dass Linux nur der Kernel ist und nicht das Betriebssystem.

    Ausblick:

    Vielleicht sollte ich für die Zukunft auch einen LPI und / oder MSCE anstreben? Den LPI haben manche User von mandrivauser.de auf dem Linux-Tag gemacht, das Wissen hierfür kann man sich auch selbst aneignen und sich dann zur Prüfung anmelden. Ich sehe aber auch, dass die Fernschule Weber die Vorbereitung anbietet, dauert aber und kostet einiges. Einige hilfreiche Seiten zum Lernen habe ich u.a. auch bei Wikipedia, LPI e.V., LPI Academy und Linux Praxis gefunden. Der MSCE scheint aber mehr gefragt zu sein... Naja, jetzt beschäftige ich mich erst einmal mit den VWA-Inhalten...
  21. Susanne Dieter
    -12 Grad in der Innenstadt von Trier am Samstag letzter Woche um 8 Uhr - da kommt Stimmung auf, da wird man auch ohne Kaffee direkt wach. Aber es war ja das letzte Wochenende für das Jahr 2009. Dieses lief weitaus besser als das vorangegangene, wesentlich bessere Noten nach Startschwierigkeiten, wenn es auch zwischen Januar und Juli recht stressig war. Das vierte Semester war etwas geruhsamer, aber die beiden letzten Semester warten mit mehreren Klausuren und zwei Projekten in Wirtschaftsinformatik, die mit jeweils 36 Stunden zusätzlich zu den Vorlesungen angesetzt sind.

    Wer jetzt in Anbetracht der ersten Zeilen auf einen Rück-, Ausblick oder verspätete Weihnachtsgrüße wartet, muss nicht weiter lesen.

    Im Dezember hatte ich wieder einen Großauftrag von einem Kunden, so dass die VWA und deren Inhalte etwas hinten anstehen mussten. Da fällt mir gerade ein Spruch eines spielbegeisterten Profs. ein: „Wenn es im Gefängnis Internet gäbe, wäre es für manche Spieler sicher verführerisch...“ Hmm, für Fernstudenten vielleicht auch, mal kurz eine einmonatige Freizeitsstrafe abzusitzen...

    Inzwischen war ich noch so verwegen und habe die Domain www.informatik-betriebswirt.com reserviert. Nachdem der erste inhaltliche Entwurf wie eine Zweigstelle von fernstudium-infos ausgesehen hat, habe ich nun doch die meisten Inhalte eingestellt, die mir vorschwebten.

    Das immer währende Thema Programmieren wartet auch, hierzu konzentriere ich mich inzwischen aber auf meine Stamm-Vorlesung „Algorithmen“ von der Universität Osnabrück, da wird alles erklärt, was ich bei der VWA derzeit benötige, nur tiefer gehender.

    Aber wenn man nicht gefordert bzw. ab und zu auch mal überfordert wäre, könnte man sich die VWA wohl auch sparen, man will schließlich nicht auf der Stufe der Kenntnisse aus der Ausbildung stehen bleiben...
  22. Susanne Dieter
    Die von mir nur 17 km entfernte FH Kaiserslautern, Standort Zweibrücken bietet scheinbar einen B.A. für die VWA-Absolventen an, der den Wirtschaftsinformatikern zwar offen steht, für den sie sich aber nicht interessieren. „Scheinbar“ weil keine genauen Informationen von der Geschäftsleitung vorliegen, sondern mancher von einem Betriebswirt „gehört hat, dass...“ Laut einem Kommilitonen soll die Abschlussnote dafür mindestens 2,5 sein.

    Allerdings war im zweiten Semester die Rede von kostenlos, das wäre ein Novum in der VWA-Landschaft und wäre vielleicht doch eine Überlegung wert, dann müsste ich aber vorher überlegen, ob und welchen Master ich im Informatik-Bereich machen will und ob ich dort überhaupt damit zugelassen werde. Machen die Hochschulen überhaupt verbindliche Aussagen über Dinge, die mindestens 1 Jahr in der Zukunft liegen?

    Unser Professor, der auch an der VWA Köln unterrichtet, berichtet, dass dort in Zusammenarbeit mit der privaten Fachhochschule CBS (Cologne Business School) ein viersemestriger Bachelor für 695,-- EUR pro Monat erworben werden kann. Auch der angesprochene Master kostet über 10.000 EUR.

    Auf deren Seite finde ich aber auch keinen Bachelor of Science, davon abgesehen, dass ich soviel Geld nicht ausgeben wollte. Dann doch lieber drei Jahre „normal“ (dann aber vermutlich Informatik oder Medieninformatik) oder mit wenigen Anrechnungen, das hängt ja von der jeweiligen Hochschule ab. Mit meinem Abitur werde ich vermutlich überall zugelassen, Informatik hat an vielen Hochschulen keinen NC, und alleine meine Wartezeit beträgt so viele Semester, dass ich viele Konkurrenten (oder political correct Mitbewerber) in diesem Bereich wohl locker aussteche.

    Von Mastern war auch noch die Rede, aber einen umstrittenen Master, zu dem man auch ohne vorherigen Bachelor Zugang bekommt, will ich auch nicht machen. Davon abgesehen, dass der Titel MBA gar nicht geschützt ist und von jedem Wald- und Wieseninstitut angeboten werden kann. (Was sollte ich auch mit einem Titel, den Manager anpeilen? Mich interessiert die Informatik.)
  23. Susanne Dieter
    Habe wohl die Zeichengrenze gesprengt. Ich wollte eigentlich nicht der Kuli oder Gottschalk des Forums werden.

    Theorie für große Unternehmen und Praxis in kleineren Firmen?

    Wie in fast jedem Fach klafft zwischen Theorie und Praxis eine mehr oder weniger große Lücke.

    Ich erinnerte mich an eine Äußerung eines Schreibers in der Newsgroup de.etc.beruf.selbstaendig, der erzählte, dass ein Chef darüber nachdachte, die Programmierer nach Zeilen Code zu bezahlen. Er erntete Kopfschütteln, Grinsen und Bemerkungen, dass dann die Gefahr bestehe, dass die Programmierer dann eben viel schreiben und unsauberen, langsamen statt schlanken, schnellen Code produzieren. Mein Einwand in der Vorlesung diesbzgl. wurde auch beantwortet dass dann auch ein gutes QM verfügbar sein muss. Hat das aber auch jede Firma, deren Chef gerade eine neue Idee hat oder mit jemandem, z.B. Unternehmensberater, befreundet ist, der gerade ein neues Hobby hat?

    Balanced Score Card: „(...) weil er die Möglichkeit bietet, die Geschäftsführungsebene in eine „lernende Organisation“ einzubinden, Rückmeldung über die Wirkungen der eigenen Strategien zu bekommen und die Hypothesen zu prüfen (...) “ - das widerspricht sich irgendwie mit der wissenschaftlich erforschten These, dass Überbringer schlechter Nachrichten geköpft werden und daher schlechte News nicht nach oben wandern (ebenfalls Brooks, von J. Saltzer, M.I.T Bad News Diode genannt)

    Ebenso sinnvoll, dass der Projektleiter alle Kompetenzen haben soll, („sonst ist es nur Projektüberwachung“), viele kleinere Firmen schwören eher auf flache Hierarchien mit Vorgesetzten ohne Weisungsfunktion, für solche Fälle gibt es wieder zusätzliche Schulungen außerhalb der VWA, so werden Arbeitsplätze erhalten. (Das erinnert mich an Human Ressource Management und verschiedene Führungstypen.)

    Die Erfahrungsdatenbank existiert auch kaum in Firmen der Mitstudenten, manche wünschten sich aber eher etwas mehr Dokumentation und QM.

    Interessant auch die Schilderungen aus der Praxis in den Vorlesungen, das regt zu mancher Diskussion an. Firmen-Interna schreibe ich hier in der Öffentlichkeit aber lieber nicht nieder.

    Auch ob In- oder Outsourcing gerade modern ist, war nicht unumstritten.

    Einigkeit bestand offenbar darin, dass ein großer Trend die Virtualisierung ist.

    Lehrreich war auch der Austausch mit Kommilitonen in der Pause, ich hatte mich schon gefragt, was z.B. Informatik-Kaufleute in einer kleineren Bank machen, die Tätigkeiten klingen aber doch recht abwechslungsreich und herausfordernd. Mich interessiert derzeit aber doch immer noch mehr die Informatik an sich. Das habe ich auch dem Professor gesagt, als er gefragt hat, ob ich mir in Zukunft wieder vorstellen könnte, in einer größeren Firma zu arbeiten. Die meisten wollen aber sicher in die Projektleitung, wenn sie das nicht sogar bereits jetzt schon sind.

    Und die Moral von der (langen) Geschicht':

    So ein Blog ist nicht nur gut für Exibitionisten, sondern auch um sich die Inhalte noch einmal vor Augen zu führen durch das erneute Anschauen der Folien. Allmählich greifen auch immer mehr Zahnräder ineinander - BWL, Wirtschaftsinformatik und Informatik...
  24. Susanne Dieter
    Für viele Studenten wohl eines der Fächer, die sie in der Praxis am meisten betreffen.

    Inhalte der drei Wochenenden:

    Projekte und Projekttypen; Projektorganisation; Projektmanagement in Software-Entwicklungsprojekten; Zusammenarbeit im Projektteam; Ergebnisse empirischer Untersuchungen; Projektplanung und Projektplanungs-Techniken; Projektcontrolling; Aufwandschätzung; Erfahrungsdatenbank; Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit; Bewertungsmethoden

    Wie immer ist in dieser Welt alles geregelt:
    Projektmanagement nach DIN 69901: „die Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, -techniken und -mitteln für die Abwicklung eines Projektes“
    Um es nicht zu klar werden zu lassen, gibt es aber noch mehr Definitionen.

    Hier wieder ein Grund für den Trend, Alles und Jeden zu einem Manager umzubenennen (Sollte ich Büromanager des Büroservices auf meine Visitenkarten schreiben? ) „Projektmanagement ist eine Form des Management, die üblicherweise nicht nur von einem einzigen Manager wahrgenommen wird, sondern durch gleichzeitiges Zusammenwirken mehrerer Manager bzw. Lenkungsorgane zustande kommt.“

    Ergebnisse empirischer Untersuchungen wurden auch diskutiert - „warum sind IT-Projekte erfolgreich oder warum schlagen sie fehl?“ Zu manchen Erkenntnissen kommt man hoffentlich auch ohne wissenschaftliche Studie, z.B. „Ungenaue Vorgaben des Auftraggebers, unklare Aufgabenstellung, schlechte / unsystematische Planung, Kosten-, Zeitschätzung“ (Weltz / Ortmann). Hier auch zu finden: Projekt erfolgte ohne Kalkulation (13%), Kalkulation erfolgte im Projektverlauf (13%), Kalkulation wurde korrigiert (48%). Naja, learning by doing oder so.

    Die Standish Group benutzt vielsagende Umschreibungen: Erfolgsfaktoren - „The Chaos Ten“;
    Erfolgsrezept - Eigenschaften eines Projektmanagers: Mehrsprachigkeit, Türöffner, Maestro, Viehtreiber, Clark Kent (Superman?) In deren Untersuchungen steigt aber mit den Jahren die Zahl der erfolgreichen Projekte und sinkt die der abgebrochenen, offenbar ist die IT-Branche lernfähig.

    Zitate - dazu habe ich meine eigene Meinung, ich habe schon Leute bei der Erstellung ihrer Diplom-Arbeit erlebt, die erst überlegt haben, was sie sagen wollen und dann die passenden Zitate aus einem Zitat-Buch heraus gesucht haben. Irgendwer wird schon etwas Wissenschaftliches dazu erforscht haben.

    In dem Buch für „Systemsoftware“ („Moderne Betriebssysteme“ von Tanenbaum) steht ebenfalls etwas über Projektmanagement, auch hier findet sich unter „Der Mythos vom Mann-Monat“ das Brooks'sche Gesetz, als Schlussfolgerung etwas anders formuliert: „Es dauert neun Monate, ein Kind auszutragen, egal wie viele Frauen man dafür einsetzt.“ Ein Kommilitone stellte in diesem Zusammenhang aber fest, dass die objektorientierte Programmierung dazu führte, dass produktiver programmiert wurde.

    Dass Messungen in Lines of Code für einen Programmierer oder DIN A4-Seiten für das Pflichtenheft erfolgen, erschließt sich ebenso nicht von Beginn an. Aber irgendwelche Messverfahren werden wohl benötigt. Die These, man benötigt so lange für eine Aufgabe, wie Zeit hierfür ist, wurde hier benannt mit „Studentensyndrom“.

    Die Themen Organisationsformen, -strukturen, Projektplanung und -methoden, Netzpläne, Beziehungen von Vorgängen, Pufferzeiten, kritischer Pfad, Einsatzmittel-, Kostenplanung, Projektcontrolling, Erfahrungsdatenbank erschließen sich eigentlich beim ersten Lesen. Einige Themen wurden auch bereits in der „Einführung“ oder „Lebenszyklen von IT-Systemen“ angesprochen, manche Inhalte kamen auch in anderen Fächern vor, z.B. Brutto- und Netto-Personalplanung in Human Ressource Management.

    Einfache Methoden der Aufwandsschätzung, COCOMO-Modell und Function Point Method... - Mist, jetzt muss ich an die Beach Boys und an ihr Lied „Kokomo“ denken, das laut einem Kommilitonen wohl aus dem Film „Cocktail“ mit Tom Cruise stammt und mir gar nicht so gut gefiel. Naja, wäre aber eine Eselsbrücke...

    Die Bewertungsmethoden wurden teilweise (oberflächlich) in der BWL behandelt: Klassische Wirtschaftlichkeitsrechnung (Finanzierung und Investition lässt grüßen), Nutzwertanalyse, Zero Based Budgeting, Total Cost of Ownership sowie die Balanced Score Card. Damit hatte ich vor ein paar Jahren einmal zu tun, als ein Kunde diese bei einer kleinen Firmengruppe in Berlin eingeführt hat. Das war wohl vor ein paar Jahren an der VWA Stuttgart modern, als sie noch diverse VWA-Ökonom-Abschlüsse anbot.

    Wieder etwas Magisches (im Fernsehen läuft an Weihnachten Harry Potter). Nein, hier ist das Magische Dreieck gemeint: 1) Zeit, 2) Kosten, 3) Inhalt, Umfang, Qualität. In VWL und BWL waren die vier Ziele im magischen Viereck nicht alle gleichzeitig zu erreichen, hier schon, allerdings führen Änderungen bei einem zu Änderungen an den beiden anderen Steuergrößen. Macht Sinn, gilt wohl für vieles.
  25. Susanne Dieter
    Ha, Wirtschaftsinformatik ist wohl mein Fach - wieder 15 Punkte, dieses Mal in „Lebenszyklen von IT-Systemen“. Meine einzigen bisher, aber wer weiß... :-) Soll der Professor ruhig „beklagen“, dass ein Kommilitone und ich die ersten seien, die ohne IT-Berufserfahrung Wirtschaftsinformatik an der VWA studieren. (Wir schreiben die Klausuren mit Angabe der Matrikel-Nr., nicht mit Namen, was zwar einen gewissen Charme hat, hier aber den Prof. in die Irre geführt hat bei seiner Nachfrage nach Berufserfahrungen.)

    Inzwischen haben wir durch einen Mitstudenten Probelizenzen für den kostenpflichtigen ARIS Business Architect erhalten, die sogar evtl. nochmals drei Monate verlängert werden können, wenn wir eine Bestätigung des Professors erhalten, dass wir die Software für das Studium benutzen. Er schreibt „viel Spaß beim Modellieren“ - hmm, was will ich denn jetzt eigentlich modellieren? :-) Naja, mal schauen, was uns am Wochenende in „Projektmanagement“ erwartet, im fünften Semester steht dann schon bald das erste Projekt auf dem Plan.

    In Systemsoftware haben wir in der Zwischenzeit die Literaturempfehlung erhalten - Tanenbaum, "Moderne Betriebssysteme". Der Prof. schrieb, wir könnten es uns unter den Weihnachtsbaum legen lassen. Der Spaß kostet nämlich 60 EUR in der Ausgabe von 2009, die letzte Ausgabe von 2002 ist ja nicht mehr aktuell. Da mich als Linux-Jünger das Thema mit am meisten interessiert, werde ich es mir auf alle Fälle anschauen, das Buch ist auch in der Stadtbücherei Saarbrücken erhältlich. Vielleicht sollte ich es mir auf englisch kaufen, dann frische ich nebenbei noch mein Englisch auf, meine Fremdsprachenkorrespondenten-Prüfung ist lange her. Den Stoff müsste ich theoretisch gut verstehen, egal, ob der Dozent vorne „99 Luftballons“ singt oder doziert. :-) Bei der LMU München habe ich auch angefangen, die ersten Vorlesungen bzgl. Betriebssysteme und Rechnerarchitektur anzuschauen - solche Sachen wie unicode etc. helfen auch bei xml und anderen Themen. Schau an, welche Querverbindungen sich da ergeben. Laut Skripte der LMU München werden die Vorlesungen aber noch sehr abstrakt...
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