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AKAD gendert bei den Bezeichnungen der Weiterbildungen


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Zudem zur Erinnerung:

 

Wenn man "Studenten" durch "Studierende" ersetzt, dann wirkt das neutral ausschließlich im Plural. Im Singular bleibt der Artikel männlich.

 

Beispiel: "Den Studierenden werden unterschiedliche Prüfungsformen angeboten." und "Dem Studierenden werden unterschiedliche Prüfungsformen angeboten."

 

Also ist durch den Ersatz des Nomens durch das Gerundiv eigentlich nichts gewonnen. Außer, man gendert das Gerundiv nun auch.

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vor 38 Minuten schrieb DerLenny:

Entgendern nach Phettberg. 

 

Vielleicht ist es Gewöhnungssache. Aber diese Y-Formulierungen wirken auf mich bisher eher noch nach Comedy.

 

Den weiteren Abschnitten Deines Beitrags stimme ich zu.

 

Ich sehe es auch als Prozess, der in Gang gekommen ist. Und ich merke bei mir zum Beispiel, dass mir Texte, in denen ausschließlich die männliche Form verwendet wird, mittlerweile als ungewöhnlich auffallen. 

 

Im Schreiballtag finde ich es häufig einfacher, eine :-Formulierung zu wählen, als zum Beispiel unter https://geschicktgendern.de/ nachzuschlagen und dann doch festzustellen, dass die vorgeschlagenen Begriffe sich oft noch arg konstruiert anfühlen und häufig auch sehr unpersönlich und kalt wirken. Den Begriff "Kundschaft" mag ich zum Beispiel nicht. Ebenso schwierig finde ich „Publikum“ als alternativen Begriff, wie er ja zum Beispiel bei Behörden oft verwendet wird. Das empfinde ich als eher abwertend. Da sind Menschen, die zuschauen, nicht wirklich etwas zu sagen haben. Da fühlt sich für mich Kund:innen tatsächlich besser an.

 

Hier ist aber vieles Geschmackssache und ich wünsche mir mehr Toleranz. So akzeptiere ich es, wenn Menschen nicht gendern möchten. Und wünsche mir umgekehrt, bei mir zu akzeptieren, dass ich es tue. Ohne mich deshalb abzuwerten oder mein Verhalten ins Lächerliche zu ziehen, wie ich es verschiedentlich erlebt habe, besonders in YouTube-Kommentaren.

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@Markus Jung Toleranz und Respekt ist ja eigentlich genau das was mittels dem Gendern bewirkt werden soll. Aber wie du bereits erfahren hast, fehlt das leider häufig.

Ich bin ein Freund des genderns aus den bereits erwähnten Aspekten. Aber mir liegt es fern jemanden abzuwerten wenn die betreffende Person es nicht macht.

 

Allerdings rege ich mich über die Argumentation auf, dass „die nicht normalen Personen“ eine so geringe Minderheit darstellen, dass sie nicht beachtet werden müssen (Entschuldigung aber das musste ich noch mal los werden)

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vor 9 Minuten schrieb DerLenny:

 

Ostrazismus ist eine sehr gängige Praxis ...

 

Für alle, die sich bei dem Wort "Ostrazismus" auch mangels einschlägiger Bildung ausgeschlossen gefühlt haben, dieses Zitat aus Wikipedia:

 

Ostrazismus bezeichnet das Ignorieren oder Ausschließen einzelner Personen oder Gruppen durch andere.[1] Es ist ein Phänomen, welches sowohl bei Naturvölkern als auch in modernen Gesellschaften auftritt sowie in Gruppen jeglichen Alters.[2] Die Ächtung eines Gruppenmitgliedes oder deren Androhung findet vorrangig in Gruppen mit einer hohen Kohäsion statt und trägt ihrerseits zur Stabilisierung der Gruppenkohäsion bei. Bei den von der Ausgrenzung oder Ächtung Betroffenen löst dies starke seelische Belastungen aus.[3][4]

Eine weitere Definition besagt, dass der Ostrazismus die soziale Ausgrenzung oder Exklusion an den Rand der Gruppe oder Gesellschaft ist. Damit ist der Prozess gemeint, in dem Einzelpersonen oder ganzen Gemeinschaften von Menschen systematisch verschiedene Rechte, Möglichkeiten und Ressourcen (oder der volle Zugriff darauf) verweigert werden, die normalerweise für die Mitglieder einer anderen Gruppe zur Verfügung stehen und die von grundlegender Bedeutung für die soziale Integration in bestimmte Gruppen sind (wie z. B. Wohnen, Beschäftigung, Gesundheit, bürgerliches Engagement, demokratische Teilhabe und ordnungsgemäße Verfahren, Prozesse).[5]"

Bearbeitet von KanzlerCoaching
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Heißes Thema. Ich wäre ein Befürworter des Entgenderns nach Phettberg. Da es eine bisher neue Markierung in der deutschen Sprache ist, gibt es hier wirklich die Chance, dass sich jeder angesprochen fühlt.

 

Die bisher bekannten Formen des Genderns bewirken für mein Verständnis genau das Gegenteil von dem, was sie erreichen sollen. Gendern bedeutet nicht, das biologische Geschlecht in den Fokus zu rücken. Genau das wird bei *, :, _ ja gemacht. Darüber hinaus wird absolut nicht betont, dass es auch noch andere Formen des Geschlechts gibt. Es wird behauptet, diese alle seien mitgemeint aber hier wäre man wieder an dem Punkt wie vorher auch: die sind nur mitgemeint. Das wäre ja dann immer noch diskriminierend.
 

Ich habe vor kurzem einen Text gelesen, in dem sehr viele Personenbezeichnunhen vorkamen. Und mich persönlich hat das permanente Gendern im Lesefluss sehr behindert. Das hat dazu geführt, dass ich auch inhaltlich nicht so schnell mitgekommen bin und die Textstellen nochmals lesen musste.

 

Neutrale Formen wie „Studierende“ führen zu Informationsverlusten und sind dadurch ungenau. Wenn Studierende abends feiern, sind es keine Studierende, sondern Feiernde aber trotzdem immer noch Studenten.

 

Und zu guter letzt bin ich der Meinung, dass eine Änderung der deutschen Sprache von unten kommen muss, nicht aufgesetzt durch Politik, Hochschulen oder sonstiges. Von daher bin ich kein Freund davon, wenn mir in schriftlichen Arbeiten abseits der geltenden grammatikalischen Regeln vorgeschrieben wird, wie ich schreiben soll.

Bearbeitet von psycCGN
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vor 3 Stunden schrieb Kruemmelchen:

Dieses :gendern finde ich persönlich auch fürchterlich 

Ich habe es letztens gesprochen erlebt. Ich habe ein Lotsengespräch bei einer Therapeutin gehabt und much hat das wirklich irritiert immer Therapeut-innen, Heilprakter-innen also immer eine Pause dann betont das innen. Es hat mich dermaßen irritiert. Zumal ich tatsächlich nur von Thereputinnen gesprochen habe unf auch klar war männliche kommen nicht in Frage. In Stunden könnte ich damit nicht umgehen.

 

Ich kann dir Intention nachvollziehen, aber ich persönlich habe da eine andere Rationale.

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Klar überlebt jeder, wenn er einen Text gendert. Aber Ziel ist es doch, dass alle sich mitgemeint fühlen: Männer, Frauen, Transgender und und und.

 

Da sollte es doch auch ein Anliegen sein, dass (möglichst) alle an dieser veränderten Form der schriftlichen Kommunikation teilnehmen können. Alle! Auch Menschen, die nicht muttersprachlich Deutsche sind und alle, die sich mit dem sinnentnehmenden Lesen schwer tun. Und das sind viele.

 

Zitat aus "Schulportal".

"Die neuen PISA-Ergebnisse zeigen einen leichten Negativtrend bei den Leistungen deutscher Schülerinnen und Schüler. Im Fokus der größten internationalen Schulleistungsvergleichsstudie von 2018, die am Dienstag vorgestellt wurde, stand diesmal die Lesekompetenz. Hier ist Deutschland nach einer leichten Verbesserung 2012 und 2015 wieder auf dem Niveau von 2009 angelangt. Bildungsforscher Michael Becker-Mrotzek, Direktor des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Mitautor des aktuellen PISA-Berichts, zeigt sich besorgt darüber, dass der Anteil leseschwacher Schülerinnen und Schüler gestiegen ist. Über Ursachen dieser Entwicklung und wie Schulen gegensteuern können, sprach das Schulportal mit Michael Becker-Mrotzek."

 

Das sollte hier auch jeder bedenken, der so locker darüber spricht, dass man sich an schriftliche Gendersprache doch leicht gewöhnen kann. Wer hier in der Community mitschreibt, ist sowohl im Schriftlichen als auch in seinen Lesefähigkeiten nicht die Norm.

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Es geht mir einfach um die Lesekompetenz von Jugendlichen und Erwachsenen. Und die ist, wie sie ist. In vielen Fällen schlecht bis eher mittelmäßig.

 

Auf PISA habe ich nur verwiesen, damit mir nicht irgendjemand vorwirft, ich hätte meine Aussagen zur Lesefähigkeit aus der Grabbelkiste.

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