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Hobbys im Lebenslauf


Lilli_Lavendel

Empfohlene Beiträge

Guten Morgen,

 

ich habe Hobbies in allen Bewerbungen angegeben und wurde interessanterweise in den Interviews auch oft drauf angesprochen. Ich habe anfangs auch die damaligen Empfehlungen beherzigt, nicht mehr als 3 anzugeben und auch nur solche zu nennen, die besonders gute Soft- oder Social Skills anmuten lassen. Dinge wie Lesen und Zeit mit meinem Hamster verbringen würde ich tatsächlich  auch nicht reinschreiben :-). 

Ich schreibe sie auch heute noch rein, aber mehr um zu zeigen, dass man nicht nur Arbeitsmaterial ist, sondern auch ein Mensch dahinter und um zu signalisieren: Ich habe Ressourcen und kann den ggf. anfallenden Arbeitsstress durch Alltagsanbindung ausgleichen.
Mein Chefarzt war besonders angetan von dieser Sektion und auch von meinem Ehrenamt. Er meinte auch später, dass gute Lebensläufe und Referenzen häufig sind - interessante Tätigkeiten fernab des Fachlichen für ihn aber spannender. 
Schreibt man z.B. Yoga rein, muss man aber natürlich auch damit rechnen, nach seiner Lieblings-Asana gefragt zu werden :-).  

Ich glaube, dass sowas einen Akzent setzt aber nicht wirklich darüber entscheidet, ob du eingeladen wirst oder nicht. Und wer einen wegen der Nennung von Hobbies gleich aussortiert - nun ja, da muss man sich überlegen, ob das das Richtige für einen ist :-)

LG 

Bearbeitet von Vica
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vor einer Stunde schrieb Vica:

auch nur solche zu nennen, die besonders gute Soft- oder Social Skills anmuten lassen.

 

Ich kann aus meiner langjährigen Tätigkeit in einer Hilfsorganisation nicht bestätigen, dass sich dort mehrheitlich Menschen mit guten sozialen Fähigkeiten tummeln. Es gibt die gesamte Bandbreite menschlichen Verhaltens und das ist im Grunde überall so, wo Menschen etwas gemeinsam tun. Ich halte es für einen potentiellen Irrweg, in der Personalauswahl mit derartigen Ver- oder Anmutungen zu arbeiten.

 

Nach Bauchgefühl Personalentscheidungen zu treffen kann funktionieren, und ich will nicht abstreiten, dass es das häufig auch tut.

Ebenso häufig geht es aber leider "in die Hose", nicht zuletzt aufgrund der Verzerrungstendenzen in der Wahrnehmung, zu denen wir Menschen oft neigen (und ich nehme mich da gar nicht aus) - Sympathien, Überstrahlungseffekt des ersten Eindrucks, Stereotypen, Tendenz zur Mitte, usw. Es gilt, sich dessen bewusst zu sein und ggf. gegenzusteuern und ein mehrschichtiges Beurteilungsverfahren zu nutzen, um sich nicht alleine auf Interpretationen zu verlassen.

 

Wer Hobbys im Lebenslauf angeben möchte, möge das tun. Wie die Person, die die Bewerbung liest, diese Hobbys deutet oder ob sie überhaupt eine Deutung vornimmt, lässt sich nicht beeinflussen.

 

 

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vor 20 Minuten schrieb Naledi:

 

Ich kann aus meiner langjährigen Tätigkeit in einer Hilfsorganisation nicht bestätigen, dass sich dort mehrheitlich Menschen mit guten sozialen Fähigkeiten tummeln. Es gibt die gesamte Bandbreite menschlichen Verhaltens und das ist im Grunde überall so, wo Menschen etwas gemeinsam tun. 


Das ist natürlich schade, dass gerade in Hilfsorganisationen sich nicht mehrheitlich Menschen mit sozialen Fähigkeiten befinden. Man würde in dieser Branche etwas anderes erwarten. 
Aber tatsächlich kann ich zu diesem Bereich wirklich wenig sagen, da habe ich gar keine Erfahrungen.  

 

Zitat

Ich halte es für einen potentiellen Irrweg, in der Personalauswahl mit derartigen Ver- oder Anmutungen zu arbeiten.


Warum? :-) 

Aber ich glaube nicht, dass die Hobbyangaben irgendeine Art Gewichtung haben. 

LG
 

Bearbeitet von Vica
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vor 18 Minuten schrieb Vica:

Warum? :-)

 

Ob jemand für einen Job oder eine bestimmte Rolle im Unternehmen geeignet ist, ist von vielen Faktoren abhängig. Persönlichkeitsmerkmale können ein Faktor sein, aber die finde ich nicht dadurch heraus, dass ich mir anschaue, welche Hobbys eine Person hat. Darüber Vermutungen anzustellen gehört meiner Meinung nach nicht in die professionelle Personalauswahl. Auch wenn es ein sehr beliebter Mythos ist, dass Hobbys irgendetwas zur Eignung für den Job aussagen. "Personalauswahlfolklore" nennt es U. Kanning, wenn ich mich recht erinnere.

 

vor 20 Minuten schrieb Vica:

Aber ich glaube nicht, dass die Hobbyangaben irgendeine Art Gewichtung haben.

 

Zumindest sollten sie es nicht. Also, in der Personalauswahl.

Bei einem Date ist das vielleicht wieder etwas anderes.

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Ja, das stimmt.
Wobei ich fürchte, dass es eine Menge unfaire Vorauswahlkriterien - auch eher unbewusst seitens der Personalabteilung - geben kann: Bewerbungsbild, ,,falscher" Nachname, blöde Deutsch-LK Note, die vielleicht nichts mit Faulheit sondern Mobbing etc. zu tun hatte oder eine Lücke im Lebenslauf durch schwere Krankheit, Trauerphase etc. und alles, was man nicht so gerne angibt. 

Da ist das Hobby ja noch eine freiwillige Selbstoffenbarung. Trotzdem ist es natürlich möglich, dass dich der Chef auch sympathisch(er) findet, weil du auch Gitarre spielst. Ist ja aber auch nur der erste Blick, so eine Bewerbung. Hilft ja alles nichts, wenn man dann die erforderlichen Qualifikationen nicht mitbringt. Also: Übervorteilung durch Hobbys, Ehrenamt usw. ist immer noch schwierig denke ich. :-) Zumal du ja das Vorstellungsgespräch noch bestehen müsstest.

LG

Bearbeitet von Vica
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vor 1 Stunde schrieb Vica:

Wobei ich fürchte, dass es eine Menge unfaire Vorauswahlkriterien - auch eher unbewusst seitens der Personalabteilung - geben kann

 

Es gibt in der Tat Auswahlkriterien, die einem kritischen Blick nicht standhalten, aber trotzdem nur schwer auszurotten sind. Wobei die "Personalabteilung" auch wieder ein so bunter Haufen ist, dass sich kaum sagen ließe, diese Personen seien vordergründig ausschlaggebend dafür, dass sich manche Mythen so hartnäckig halten.

Aber das führt jetzt ein wenig von der Eingangsfrage weg - ob wir noch einmal von @Lilli_Lavendel hören werden und erfahren, inwieweit die bisherigen Beiträge hilfreich waren?

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Ich möchte doch noch etwas anmerken! 

 

Was ich wie in meinen Lebenslauf aufnehme, hängt ja auch damit ab, in welchem Umfeld und für welche Position ich mich bewerbe. Und wie alt ich bin und an welcher Stelle ich in meinem beruflichen Leben stehe. Ein Schreiben an ein Startup würde man ja auch (hoffentlich) anders verfassen als an einen weltweit agierenden Konzern.

 

Es geht mir um die Frage der Angemessenheit. Was in einem Umfeld bei einem jungen Menschen als angemessen und interessant bewertet wird, löst im anderen Umfeld bei einem Menschen Anfang 50, der sich auf eine Führungsposition bewirbt, Irritationen aus. Und wer will das schon in einem Bewerbungsverfahren?

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Ich denke du kannst es angeben wenn du es angeben möchtest. Wenn das eine Mitteilug ist die du gerne machen möchtest: Go for it.

Ich persönlich schreibe es nicht rein weil ich mit meinem Arbeitgeber eigentlich nicht über meine Freizeitgestaltung sprechen möchte (außer es ist relevant für den Job)

 

Also ich denke du hast da so lange es ethisch mit den Firmenwerten übereinstimmende Hobbies weder Vor- noch Nachteile von-

Es ist deine persönliche Entscheidung.  

Im besten Fall kannst du Sympathien erwecken. Auf jedenfall solltest du dir kein Hobby ausdenken, nur weil's gut aussieht, das könnte unangenehm werden falls dein Gegenüber für das Hobby brennt :D

 

 

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Ich gebe keine Hobbys (mehr) an, da ich zum einen keine unnötigen Vorlagen für küchenpsychologische Mutmaßungen bieten möchte. Zum anderen geht es meinen Arbeitgeber nichts an, womit ich meine Freizeit verbringe. Ich bewerbe mich, da ich glaube, für eine Stelle fachlich geeignet zu sein und möchte auch aus diesen Gründen ausgewählt werden, und nicht weil ich durch irgendein Hobby das im Lebenslauf steht, ganz bestimmt diese oder jene Persönlichkeitseigenschaften haben muss und deshalb (besser) geeignet bin als jemand anderes. Ja, solche Eigenschaften können je nach Stelle natürlich wichtig sein, aber ich möchte nicht aufgrund von Hobbys in irgendwelche Kategorien eingeordnet werden. Aus denselben Gründen bewerbe ich mich auch immer ohne Foto. Wenn für einen Arbeitgeber die Angabe von Hobbys oder ein Foto sehr wichtig ist, dann passt es eben nicht. Lieber so, als irgendwelche Angaben zu machen, die ich eigentlich nicht machen möchte.

Bearbeitet von Luna-Sophie
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