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Das Geschäft mit der Bildung - Wachstum von Bildungsgruppen wie Galileo, IU, SRH oder Klett


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

vor 3 Minuten schrieb Sonic2023:

Wenn es im Grunde doch egal ist, da die Qualität der HS/Uni keinen in der Firma interessiert, warum dann die ganze Diskussion über Qualität und Unterschiede HS/Uni?  😀

Ego, nehme ich an.

 

Der Start war ja die Aussage von @Kebabfürzuhause, dass staatliche Unis ein höheres Niveau hätten und ihm da auch niemand widersprechen könne.

 

Leider struggeln wir gerade noch an Definition und Operationalisierung von Niveau, wodurch die Aussage inzwischen den Eindruck erweckt, kaum haltbar zu sein. 

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Am 19.6.2023 um 15:20 schrieb Markus Jung:

Es ist wohl zu erwarten, dass auf diesem Markt auch in den nächsten Jahren viel Bewegung sein wird und sich Anbieter zusammenschließen, aufgekauft werden oder auch ganz verschwinden, während es hier früher doch deutlich mehr Konstanz gab.

 

Wie sehr ihr als Studierende diese Entwicklungen. Ist euch das egal, solange das Angebot für euch passt? Oder macht es für euch, auch bei der Wahl eines Anbieters, einen Unterschied, ob dieser staatlich ist, privat ist, zum Beispiel zu einer Stiftung gehört, oder zu einem internationalen Investor?

 

Verbindet ihr damit auch bestimmte Erwartungen oder Befürchtungen?

Zunächst einmal finde ich es wichtig, dass man das Thema hier anspricht. Früher schrieb ich mich bei der IUBH ( jetzt: IU) ein, weil es der einzige Fernstudiumanbieter im Bereich der Sozialen Arbeit war. Zwischenzeitlich gibt es sehr viele Fernstudienanbieter für den Studiengang der Sozialen Arbeit und somit gibt es viele Möglichkeiten, den passenden Fernstudienanbieter zu finden. Die IU ist zwischenzeitlich ein marktbeherrschendes Bildungsunternehmen, dass sehr gewinnorientiert arbeitet. Und das sehe ich sehr kritisch. Wenn sich alles nur noch um den Gewinn dreht und der Mensch dahinter auf der Strecke bleibt! Die IU hat rein zahlenmäßig (sowohl vom  Umsatz her um die 2 Milliarden als auch von der Anzahl der Studierenden) im quantitativen Bereich zugelegt, darunter wird jedoch mit Sicherheit die Qualität leiden. Dieser Effekt konnte bereits bei anderen Branchen beobachtet werden. Gerade im Hinblick auf den Bildungsbereich gibt es ja sehr viele große und kleinere Fernhochschulen in unterschiedlicher Trägschaft. Diesbezüglich fällt die Auswahl natürlich um so schwerer. Ich persönlich merke den Unterschied an einer kleineren Fernhochschule zu studieren jeden Tag: Persönlichere  Betreuung, Niedrigschwelligkeit,  Studierendenservice (Rückmeldung auf individuelle Anfragen innerhalb von 1-2 Tagen ohne dass man vorher eine Servicenummer bekommt), besondere Angebote, etc. Mir persönlich kommt es auf gewisse Werte, ja auch auf eine gewisse Werteethik wie Menschlichkeit, Wertschätzung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Bildungsdurchlässigkeit, Übernahme von sozialer Verantwortung, etc. drauf an. Ich hatte mich vor der HFH auch mal bei einer Fernfachhochschule in Trägschaft eines Verlages telefonisch wegen dem Studium für Soziale Arbeit erkundigt. Da bin ich aber gar nicht an die Hochschule dran gekommen, sondern war mit einem Callcenter verbunden. Das empfand ich persönlich als eine Zugangsbarriere, zumal mir die Callcenter-MA nicht weiterhelfen konnte. Sie durfte mich aber auch nicht weiterverbinden. Das schreckte mich von der Vorgehensweise total ab. Für mich persönlich muss das Gesamtbild einer Fernhochschule passen und sowohl die Aussen- als auch die Innenwirkung stimmig sein. Und Qualität hat für mich absoluten Vorrang vor Quantität!

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vor 52 Minuten schrieb Muddlehead:

all dem subjektiven Geblubber

 

Heftig und pauschal abwertend gegenüber allen, die sich hier konstruktiv eingebracht haben. Sicher ist vieles subjektiv, das hat ein Austausch von Meinungen im Rahmen einer Diskussion so an sich. Wenn Dich das nicht interessiert, iss Deinen Döner und halte Dich von dem Thema fern.  Aber es als „Geblubber“ abzutun, finde ich unangemessen. 

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vor einer Stunde schrieb Muddlehead:

Nach all dem subjektiven Geblubber zu dem Thema, dass sicherlich in 4 Monaten in die 800. Wiederholung geht, brauch ich erst einmal einen Döner.

 

Dann erstmal einen guten Appetit!🌯🌮 

Dennoch möchte ich hier klarstellen, dass es um eine Diskussion geht. Es geht um die Meinung von uns Studierenden zu diesem Thema. Und deshalb darf hier jeder seiner Meinung äußern. Das ist so in einer Demokratie. Und wir leben Gott sei Dank hier in Deutschland in einer Demokratie. So jetzt noch ein paar sachliche Hintergründe: von einer marktbeherrschenden Stellung wird gesprochen, wenn ein Unternehmen bzw. hier die Hochschule über bestimmte Marktanteile verfügt und dementsprechend als Marktführer eingestuft wird. Bei Marktanteilen von ca. 40% und knapp 100.000 Studierenden ( im Vergleich zu anderen Hochschulen die sich bei ca  10.000 - 15.000 Studierenden) bewegen, kann und darf hier von einer marktbeherrschenden Stellung gesprochen werden. Aufgrund dieser Stellung kann es die Preise erhöhen bzw. beeinflussen, Absatzmengen bestimmen, Qualität neu definieren oder herabsetzen, andere Bildungsanbieter aus dem Markt verdrängen. Und deshalb besteht meiner Meinung nach auch die Gefahr, diese Markstellung zu missbrauchen. In anderen Branchen sieht man ja auch, was sich marktbeherrschende Unternehmen alles erlauben können. Selbst sogar im Gesundheitssektor kommt es zu grossen Konsolidierungen, was ich als sehr problematisch empfinde. Denn aus Patientensicht betrachtet, birgt dies die Gefahr, dass sich dies negativ auf die Qualität der Patientenversorgung sowie Gesundheitsleistungen auswirken könnte! Die gleiche Gefahr sehe ich auch im Bildungsbereich als gegeben an. 

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vor 11 Minuten schrieb Byana:

So jetzt noch ein paar sachliche Hintergründe

 

Nee, auch primär Meinung. Und das von jemandem, der Unternehmensbewertung und Unternehmensumsatz verwechselt.

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Am 22.6.2023 um 08:10 schrieb phoellermann:

 

Vielleicht spielt da hinein, dass wir Bildung in unserer Gesellschaft einen enormen immateriellen Wert zusprechen und von frühester Kindheit an (durchaus zu Recht) propagieren. Bildung gilt als Menschenrecht und spielt auch eine wichtige Rolle z.B. im UN Sozialpakt oder der EU Charta der Grundrechte (interessanterweise nicht im Grundgesetz). Damit ist sie emotional aufgeladen.

 

Außerdem wird ja häufig postuliert, Bildung sei universell und nicht diskriminierend, sprich, über Erfolg und Misserfolg entschieden lediglich die individuellen, kognitive Fähigkeiten (was natürlich nicht stimmt). Zahlt man für Bildung, wird dann allzu leicht hergeleitet, man "kaufe" sich einen Abschluss und verstoße somit gegen diesen Leistungskodex (was ebenso wenig stimmt).

 

Ich kann deine gemischten Gefühle auf jeden Fall gut nachvollziehen und das, obwohl ich mein Geld mit privater Bildung verdiene. Andererseits: wenn man dieses Segment den staatlichen Hochschulen überlassen würde, würden 70% der aktuellen privaten Studierenden vermutlich nie einen Abschluss erwerben können, einfach, weil keine Angebote geschaffen wurden. Insofern ist private Bildung immer auch Chancengeber und Innovator.

Da teile ich Ihre Meinung. Bildung ist nach wie vor für den Erhalt des Wohlstandes wichtig. Und leider schafft es Deutschland immer noch nicht, eine Chancengerechte Bildung für alle Kinder anzubieten. Trotz der EU-Charta und vielen Versuchen, gibt es noch sehr viele Steine, die erstmals beseitigt werden müssen. Angefangen von strukturellen Rahmenbedingungen im Hinblick auf den Ausbau der Ganztagsschulen bis hin zur frühen Selektion, die bereits in der Grundschule stattfindet. Und dass es viel mehr Akademiker-Kinder als Arbeiter-Kinder gibt, die studieren, ist ja auch in diversen wissenschaftlichen Studien bestätigt worden. Von daher sehe ich es als wichtig und richtig an, durch private Bildungsanbieter oder durch Fernstudium beruflich aufsteigen zu können. Unabhängig davon, ob es sich um privaten, kirchlichen, verlagnahen Bildungsanbieter oder einer Stiftung handelt. Sie alle sitzen im gleichen Boot und bieten die gleiche Art von Bildung an: nämlich persönliche Weiterbildung und Aufstieg. Von daher sind sie zunächst alle "grosse Chancengeber und Innovatoren". Und da Bildung nunmal emotional aufgeladen ist, ist man ja auch mit Herz, Verstand und Hand dabei! Deshalb gehört für mich auch eine kritische Meinung im Hinblick auf die Konzentration auf wenige bzw. marktbeherrschende Bildungsanbieter mit dazu!

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vor 8 Stunden schrieb ExReWe87:

Die 96% findet sich zumindest bei der AKAD. Jedoch bezogen auf die Abschlussprüfung. 

 

Ich finde, das ist ein gutes Beispiel. Man kann das so interpretieren, dass einem nicht unnötig Steine in den Weg gelegt werden und man bestmöglich beim Studieren unterstützt wird, sodass der Abschluss zu schaffen ist. Über die Schwierigkeit der Prüfungen sagt das erst mal noch nichts aus. Aber diejenigen, die sich selbst durch Formate gearbeitet haben, bei denen hohe Durchfallquoten Teil des Prinzips waren, werden ihre Schwierigkeiten mit dieser Sichtweise haben. Das zusammenzubekommen, gleicht der Quadratur des Kreises.

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vor 16 Stunden schrieb Explorer:

 

Nee, auch primär Meinung. Und das von jemandem, der Unternehmensbewertung und Unternehmensumsatz verwechselt.

Hallo Explorer, hier wurden wir doch von Markus gefragt" Wie wir die Entwicklung sehen? Und welche Erwartungen und Befürchtungen wir im Hinblick auf die Konzentration wenige Bildungsanbieter haben?". Es geht also schon um unsere Meinung zu diesem Thema. 

 

Bitte um Verzeihung, aber ich bin keine Betriebswirtin, deshalb kann es sein, dass du mit den Begriffen Unternehmensbewertung und Unternehmensumsatz etwas ganz anderes meinst als ich. Es ist mir nicht möglich, die Unternehmensbewertung sowie den Unternehmensumsatz beurteilen zu können. Diesbezüglich fehlen mir auch noch viele Informationen sowie auch die Methoden der Unternehmensbewertung. Von daher kann ich nur die Zahlen wiedergeben, die hier im Artikel genannt wurden. Und es ging mir nur um die marktbeherrschende Stellung, nicht um Unternehmensbewertung.

 

Zunächst einmal ist es doch erstmal gut, dass es aktuell viele Bildungsanbieter gibt. Dadurch werden ja für Berufstätige auch Möglichkeiten zur Höherqualifizierung geschaffen. Und die IU bietet ja als der Marktführer ( mit ca. 100.000 Studierenden) Studiengänge aus (fast) allen Fachbereichen an, was bei kleineren Fernhochschulen nicht der Fall ist. Auch diverse Prüfungsmöglichkeiten zu unterschiedlichsten Zeiten werden ja angeboten. Diese Flexibilität in dieser Form kann bisher noch von keiner Fernhochschule übertroffen werden. Dennoch finde ich, macht es einen Unterschied, ob der Träger ein internationaler Investor ist oder ob es sich um eine Stiftung handelt. Eine Stiftung verfolgt einen gemeinnützigen Zweck und dient dem Gemeinwohl. Und woran wird wohl ein internationaler Investor interessiert sein? Doch wohl schon eher an der Gewinnmaximierung, oder? 

In diesem Sinne dürfen auch ein paar kritische Stimmen / Befürchtungen im Hinblick auf diese Entwicklung hier im Forum vertreten sein. 

Prinzipiell sehe ich den Konzentrationsprozess auf wenige Anbieter bzw. auf einenmarktbeherrschenden Anbieter- egal aus welcher Branche - eher als kritisch an. Das ist meine persönliche Meinung, belegen kann ich es mit wissenschaftlichen Quellen -zumindest in diesem Bereich nicht. Aus dem Gesundheits- und Sozialbereich gibt es zwischenzeitlich viele (kritische) Bücher zu diesem Thema. 

 

 

 

 

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