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Bericht vom Zukunftskongress 2023 des Bundesverbands der Fernstudienanbieter (KI, AR/VR etc.)


Markus Jung

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Am 8. November findet der digitale Kongress „Nachhaltig, flexibel, skalierbar – Digitale Bildung stärkt Fachkräfteentwicklung“ des Bundesverbandes der Fernstudienanbieter statt.

 

Auf dem Kongress geht es in der Keynote und den Fachbeiträgen unter anderem um den Einsatz von KI, das Lernen der Zukunft und  virtuelle 3D-/VR-Welten. Hinzu kommen Workshops, ein virtuelles Netzwerktreffen sowie eine Podiumsdiskussion.

 

Die Teilnahme ist kostenfrei, allerdings ist eine Registrierung notwendig. 

 

Infos zum Kongress, dem Programm und den Speakern:

https://fachforum.de/

 

Zukunftskongress 2023

Bearbeitet von Markus Jung
Aktualisierung
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  • 3 Monate später...
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Vergangene Woche war ich auf dem Fachkongress und schildere in diesem Beitrag einige Eindrücke.

 

In der Spitze waren bis zu 150 Teilnehmende gleichzeitig online. Die Veranstaltung fand über Zoom statt. Für das Netzwerktreffen in der Mittagspause wurde HyHyve eingesetzt. Dort war ich allerdings nicht.

 

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Mirco Fretter, den Vorsitzenden des Bundesverbands der Fernstudienanbieter. Er hat das Thema Fachkräftemangel und damit die Notwendigkeit der Qualifizierung in den Mittelpunkt gestellt und die Möglichkeiten, welche die Digitalisierung hier bietet.

 

Katja Weber hat als Moderation durch den Tag geführt.

 

Hinweis: Es handelt sich hier um eine Wiedergabe meiner Notizen und Gedächtnisinhalte, ohne den Anspruch auf Korrektheit oder Vollständigkeit. Und ergänzt um eigene Bemerkungen.

Bearbeitet von Markus Jung
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Die Keynote kam von Prof. Dr. Doris Weßels von der FH Kiel. Sie ist in diversen Gremien rund um die KI-Entwicklung aktiv, unter anderem hier: https://www.vkkiwa.de/. Vorgestellt hat sie sich (oder hat sie sich lassen) mit https://www.heygen.com/ und https://www.d-id.com/. In ihrem Vortrag hat sie sehr anschaulich insbesondere das enorme Tempo der Entwicklungen gerade im Bereich der generativen KI, hier besonders geprägt durch ChatGPT/OpenAI.

 

Sie hat deutlich gemacht, dass die Ergebnisse sehr von der Qualität der Input-Daten abhängen, mit denen die KI trainiert wurde und es primär um die Produktion von Texten (oder Bildern) geht, nicht aber von Wahrheiten. Auf die Problematik des Halluzinierens wurde dabei eingegangen. Und auf die Abhängigkeit von Microsoft, welches 11 Milliarden Euro in OpenAI investiert hat. - In Deutschland gibt es auch gerade eine Initiative mit Aleph Alpha/Luminous. Hier haben SAP, Bosch und die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) 500 Millionen Euro investiert …

 

Auch auf andere Lösungen wie Google Bard, Grok von Elon Musk (basirend auf Daten von X?) und die Integration von ChatGPT in Microsoft Bing wurde hingewiesen.

 

Ach ja, und GPT steht für Generative Pre-trained Transformer, das war mir zumindest neu.

 

Als weitere Anwendungstools für die Erstellung von Texten und Konzepten wurden unter den Schlagwörtern Inspiration und Imitation erwähnt und vorgestellt:

Und für die (wissenschaftliche) Recherche:

Zu ChatGPT ging es dann um die Flut an Plugins (auch Third-Party), die es mittlerweile gibt. Und wie dies mit den neuen My GPTs wohl schnell nicht mehr überschaubar werden wird. Und dass es nun auch möglich wird, sich per Sprache mit ChatGPT zu unterhalten, eigene Daten genutzt werden können, PDF-Dateien etc. Es gab auch die Info, dass ChatGPT mit seiner Übersetzungsleistung mittlerweile besser als DeepL sei. Und auch der Input wie Output von Grafiken mittlerweile möglich ist, ggf. über Plugins und nur in der kostenpflichtigen Version für 20 USD/Monat.

 

Sounds und Songs können zum Beispiel mit https://soundraw.io/ erstellt werden. Auch komplette Podcasts werden künftig automatisch prodiziert werden können.

 

Es gibt auch Agenten, die größere Aufgaben übernehmen können, wie zum Beispiel eine Unternehmensgründung oder die Planung einer Konferenz. Hier wurde https://www.cognosys.ai/ als Beispiel gezeigt – um ein Konzept für das FachForum 2024 zu erstellen, inklusive Finanzierung, Sponsoren und Speakern. 

 

Erwähnt wurde auch, wie es bei Zoom schon möglich ist, virtuelle Assistenten in Meetings zu entsenden und dann hinterher eine Zusammenfassung zu erhalten. Hier kam die Anmerkung, dass es dann schon spooky wird, wenn alle dies tun und dort nur noch die KIs zusammensitzen.

 

Und als Ausblick wurde aufgezeigt, dass es ja nicht nur bei Rechnern bleibt, sondern sich mit humanoiden Robotern fortsetzt, bei denen zum Beispiel Tesla schon recht weit ist. Aber auch openAI schon aktiv ist. 

 

Es wurde dann abermals auf das enorme Tempo hingewiesen, die Disruption in allen Bereichen sowie Chancen und Risiken. Und es ging um die Frage, was uns als Mensch dann noch ausmacht und welche Kompetenzen wir künftig benötigen. Intuition, Empathie und Emotion wurden hier genannt. Wobei einiges davon sich Empathie und Emotionen sicherlich zumindest auch von AI simulieren lässt. Auch Deepfakes wurden als großes Risiko benannt.

 

Was an Kompetenzen wichtiger wird, sind dann auch die Bewertungskompetenz für das, was auf uns einströmt. Sowie Prompt Engineering, wobei dies vermutlich auch immer mehr technisch unterstützt und vereinfacht werden wird. Hingewiesen wurde noch auf die Bedeutung der 4K-Kompetenzen kritisch, kommunikativ, kreativ und kollaborativ (https://de.wikipedia.org/wiki/4K-Modell_des_Lernens).

 

Zur kritischen Auseinandersetzung hier auch noch ein Screenshot aus dem Vortrag:

Stanford AI Index Report

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Weiter ging es mit der Paneldiskussion. An dieser waren neben Katja Weber als Moderatorin beteiligt:

  • Prof. Dr. Doris Weßels (FH Kiel)
  • Ronja Kemmer (MdB und Obfrau der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Digitales)
  • Martina Thomas (Projekt Zukunftszentrum-KI NRW, Referat für Transfer der FernUniversität Hagen)
  • Hendrik Haverkamp (Institut für zeitgemäße Prüfungskultur)

Hier habe ich nur zwischendurch mal reingehört. Es ging nach meinem Eindruck teilweise recht „politisch“ zu.

 

Mitgenommen habe ich hier einige Links rund um das Lernen mit und über AI:

Bearbeitet von Markus Jung
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Angeschlossen hat sich der Fachbeitrag „Lernen der Zukunft – Didaktische Szenarien von Smart Learning bis ins Metaverse“ mit Dr. Sirkka Freigang.

Frau Freigang hat sich über ein AR-Tool in die Büros der Teilnehmenden „gebeamt“. Bei mir sah das dann zum Beispiel so aus:

AR-Besuch

Hat mich etwas an meine Zeiten mit Pokémon go erinnert, wo man sich die Viecher auch virtuell in die Wohnung holen und dort jagen konnte. 😉

 

Ansonsten habe ich zu diesem Vortrag nur wenig Notizen. Unter anderem ging es darum, dass Lernen ganz viel mit Emotionen zu tun hat, und sich hier eben Tools wie das Metaverse gut eignen, weil es immersiver ist, also zum Beispiel mit Texten zu arbeiten.

 

Und es wurde darauf hingewiesen, dass Metaverse mehr ist, als Meta/Facebook. Da fällt mir Second Life zu ein. Ein Hype vor etlichen Jahren, auf den auch viele Unternehmen und Hochschulen aufgesprungen waren und von dem heute niemand mehr redet.

 

Angeschlossen hat sich die Mittagspause mit Netzwerkmöglichkeit, bei der ich nicht dabei war.

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Sehr lebendig und anschaulich wurde es dann nach der Mittagspause. Die Bühne gehörte Torsten Fell und es ging um immersives Lernen. Wie er als Speaker rüberkommt, wird auf seiner Website unter https://www.torstenfell.com/academy/torsten-fell-als-speaker/ deutlich - das war auch im digitalen Format so.

 

Außerdem betreibt er eine Newsseite, die für alle am Thema Immersive Learning Interessierten viel Input liefert: https://www.immersivelearning.news/

 

Während seines Vortrags hat er ganz viel live gezeigt, und so zum Beispiel den Stream seiner VR-Brille übertragen. Oder uns in seine virtuellen Lernräume mitgenommen.

 

Unter anderem wurde hier gezeigt, wie in einer VR-Umgebung gelernt werden kann, einen Elektro-Hausanschluss vorzunehmen, ganz ohne die Gefahr eines Stromschlags. Aber durchaus auch mit dem Einüben der entsprechenden Handgriffe, und in Kombination mit passenden Handschuhen auch mit haptischem Feedback. 
 

Deutlich wurde aber auch, dass VR-Brillen noch nichts sind, mit dem man den ganzen Tag arbeiten möchte. Er sieht die sinnvolle Zeitspanne bei 12-18 Minuten und bei kollaborativen Sessions bei 40-50 Minuten maximal 2x pro Tag.

 

Eine Brille wie die Meta Quest 3 für ca. 550 EUR hält er für völlig ausreichend und sieht es eher skeptisch, ob sich die Apple Vision Pro durchsetzen wird, zumindest bei den bisherigen Preisen. Es gibt ja aber wohl auch von Apple Überlegungen, ein günstigeres Einstiegsmodell anzubieten, was bei Apple dann aber wohl immer noch relativ sein wird mit dem günstig. 😉

 

Als Tools/Welten wurde noch auf https://www.spatial.io/ hingewiesen, https://www.roblox.com/ (könnte auch schon in einem früheren Beitrag gewesen sein) und im Businessumfeld, was mit Microsoft Mesh in Kooperation mit Meta an 3D Welten/Avataren für MS Teams geplant ist. https://learn.microsoft.com/de-de/mesh/overview

 

 

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Der letzte Teil des Kongresses war ein Workshop, oder besser gesagt sieben Workshops und Best Practice Beispiele, von denen einer ausgewählt werden konnte. Zur Auswahl standen:

  • Weiterbildung in der digitalen Transformation weiterdenken! - Auf der Suche nach Ansätzen zur Verschränkung formeller und informeller Weiterbildung.
    Leitung: Martina Thomas, Zukunftszentrums KI-NRW
  • Finden Sie das richtige Personal im digitalen Zeitalter! Qualitative, sichere und rechtskonforme Work-Life-Education Balance
    Leitung: Markus Weisbecker, Proctorio GmbH
  • Das Geheimnis motivierter Blended-Learning-Teilnehmer: Wie optimieren wir die Nutzererfahrung (User Experience)?  
    Leitung: Manuela Montesinos, BEN Europe Institute GmbH
  • Digitalisierungsbezogene Kompetenzen von Lehrenden in Zeiten von Künstlicher Intelligenz
    Leitung: Prof. Dr. Johanna Fleckenstein, Zentrum für Digitalen Wandel/Universität Hildesheim GmbH
  • Wenn Dräger wüsste, was Dräger alles weiß …
    Leitung: Sandra Eggers, Projektleitung OMC.PRO der Drägerwerk AG & Co. KGaA
  • Wie KI die Zukunft der Bildung formt: Praktische Anwendungsfelder in der Hochschullehre
    Leitung: Philipp Höllermann, Chief Transformation Officer (CTO) in der DWG Deutsche Weiterbildungsgesellschaft
  • Lecturio - Learning Cloud (AT)
    Leitung: Jochen Tanner, Lecturio

Hinweis: Es gab die Möglichkeit, hier auch Themen im Rahmen eines Sponsoringkonzepts des Fachverbands anzubieten.

 

Ich habe mich für den Workshop von @phoellermann zum Chatbot der Wilhelm Büchner Hochschule entschieden. Diesen durfte ich ja bereits testen und habe hier darüber berichtet. Daher werde ich hier auch gar nicht so intensiv darauf eingehen. Der Chatbot basiert auch auf ChatGPT und wurde live vorgestellt - und hier wurde auch deutlich, wie abhängig wir künftig von OpenAI/ChatGPT werden könnten, auf dem ja fast alle aktuellen Lösungen (auch das System der IU) basieren. Denn bei ChatGPT gab es einen Ausfall, sodass zunächst gar nicht ging. Zum Ende des Workshops hat es dann aber doch noch geklappt. 

 

Der weitere Rollout ist schrittweise geplant, zunächst für die Studierenden in den Studiengängen der Wilhelm Büchner Hochschule. Weitere Ausbaustufen können dann die anderen Schulen und Hochschulen der Klett-Gruppe sein, sowie dort auch andere Abteilungen. Sei es im Bereich Sales (personalisierte Empfehlungen), Beschwerdemanagement (bleibt immer freundlich) oder auch als Unterstützung bei der Entwicklung von Inhalten und Studiengängen. 

 

Zunächst wird aber gespannt auf die ersten Auswertungen zur Nutzung und das Feedback der Studierenden gewartet. Wichtige Kriterien sind hier Akzeptanz, Stabilität, die Kosten und eben auch die Bewertungen der User.

 

Angesprochen wurden auch Herausforderungen wie die Suche nach KI-Programmierern oder Urheberrechts-Themen, gerade wenn es um externe Literatur geht, die über die Studienbriefe hinausgeht.

 

Als weitere Beispiele, was im Hochschulbereich aktuell passiert, wurden neben der IU noch https://www.uni-hohenheim.de/projekt-dellfi-mp-5 und https://pll.harvard.edu/course/cs50-introduction-computer-science genannt.

 

Und offen bleibt dann auch, welche Rolle(n) die Hochschulen dann künftig noch haben werden.

Anschließend gab es noch eine Abschlussrunde, bei der auch die zentralen Inhalte der anderen Workshops und Best Practice Beispiele. Ich war aber voll und es war auch schon nach der Zeit des geplanten Endes für den Fachkongress, sodass ich mich an der Stelle ausgeklinkt habe.

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Soweit mein Bericht. Ich hoffe, ich konnte euch einige Eindrücke vermitteln, worüber aktuell in der Fernstudienlandschaft diskutiert wird und durch die zahlreichen Links vielleicht auch ein paar Anregungen, hier bei Interesse noch weiter einzusteigen und nützliche Tools entdecken zu können.

 

Für mich stellt sich hier erneut die Frage, wo ich die künftige Rolle von Fernstudium-Infos.de sehe. Eher nicht darin, automatisiert oder KI-unterstützt viele Inhalte und Videos zu erstellen. Eher denke ich, dass der Mehrwert von Fernstudium-Infos.de schon immer und auch künftig darin liegt, dass es hier persönlichen und individuellen Austausch unter Menschen gibt und auch auf Themen und Fragen eingegangen wird, die nicht massentauglich sind.

 

Das schließt natürlich nicht aus, dass auch KI-Tools unterstützend zum Einsatz kommen könnten, zum Beispiel um die Suche zu verbessern. Dazu gibt es sogar schon Lösungen, die für mich aktuell aber noch nicht finanzierbar sind. 

 

Sicherlich etwas, wozu ich auch noch mal einen Blogbeitrag schreiben oder ein eigenes Thema eröffnen werde.

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