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Neu hier und noch unentschlossen..


Caiman

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Im Bereich Recht muss man auch nicht so viel lernen wie bei anderen Studiengängen sondern man muss halt nur wissen was man nachschlagen muss und wo es steht.

Das kann ich so gar nicht bestätigen. Meine bisherige Ausbildung ist im Steuerrecht (wenn auch kein Studium), und ich weiß wovon ich spreche.

Wie will man z.B. eine Prüfung unter Zeitdruck bestehen, wenn man öfters etwas nachschlagen muß? Und alleine "wo man etwas nachschlagen" muß, ist nicht einfach.

Muß ich im Gesetz nachschauen (wenn ja, in welchem von den vielen Gesetzen), steht es in einer Richtlinie, in einer Verordnung, muß ich in einem Kommentar nachschauen oder gibt es zu dem Sachverhalt bereits ein Urteil?

Ich glaube weder, dass Recht leichter noch schwerer als BWL oder manch andere Fächer ist. Ich würde eher sagen, es hängt davon ab, wo jemand seine Stärken und Schwächen hat. Im Rechtsbereich spielen z.B. die mathematischen Fähigkeiten viel weniger eine Rolle als in BWL. Dafür ist Sprachverständnis sehr hilfreich, da in Gesetzestexten jedes Wort von Bedeutung ist, trotzdem ist die Aussage insgesamt nicht immer eindeutig. Dafür gibt es dann Kommentare. Und schließlich gibt es auch noch Gerichtsurteile (da die Auffassungen eben doch nicht immer so eindeutig sind).

Wer sich für den Bereich Recht interessiert, muß sich bewußt sein, dass er z.B. das Interesse aufbringen muß, sich auch mit Detailfragen längere Zeit zu beschäftigen.

Hier ein ganz kleines Beispiel aus meinem 1. Ausbildungsjahr:

Dies ist nur ein Satz aus dem Umsatzsteuergesetz:

Steuerbare Umsätze

(1) Der Umsatzsteuer unterliegen die folgenden Umsätze:

1. 1die Lieferungen und sonstigen Leistungen, die ein Unternehmer im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens ausführt. 2Die Steuerbarkeit entfällt nicht, wenn der Umsatz auf Grund gesetzlicher oder behördlicher Anordnung ausgeführt wird oder nach gesetzlicher Vorschrift als ausgeführt gilt;

Jetzt lernst du erst einmal:

was ist eine Lieferung überhaupt

was ist eine sonstige Leistung (dazu gehören z.B. auch Unterlassungen)

wer ist überhaupt Unternehmer

Was zählt alles zu Inland*

was zählt zu Entgelt, wann ist etwas unentgeltlich

wann ist etwas im Rahmen des Unternehmens

etc.

Das ist nur ein Satz aus einem § aus einem Gesetz.

*Inland im Sinne dieses Gesetzes ist das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland mit Ausnahme des Gebiets von Büsingen, der Insel Helgoland, der Freizonen des Kontrolltyps I nach § 1 Abs. 1 Satz 1 ZollVG (Freihäfen), der Gewässer und Watten zwischen der Hoheitsgrenze und der jeweiligen Strandlinie sowie der deutschen Schiffe und der deutschen Luftfahrzeuge in Gebieten, die zu keinem Zollgebiet gehören. 2Ausland im Sinne dieses Gesetzes ist das Gebiet, das danach nicht Inland ist. ....

Wie du siehst, ist nicht einmal der Begriff "Inland" das, was du darunter verstehen würdest.

Alleine in Steuerlehre haben wir vor allem mit folgenden Gesetzen zu tun:

Einkommensteuergesetz

Umsatzsteuergesetz

Gewerbesteuergesetz

Abgabenordnung

Bewertungsgesetz

GmbH-Gesetz

Handelsgesetz

BGB

Sozialvesicherungsrecht

Lohnsteuerrichtlinien

etc.

zu jedem Gesetz gibt es z.B.

Richtlinien

Durchführungs-Verordnungen

Urteile, Rechtssprechungen unterschiedlicher Gerichte

Dann gibt es auch Doppelbesteuerungsabkommen

und ......

Du mußt die Prinzipien und sehr viele Zusammenhänge verstehen, vieles auswendig wissen und wissen, wo du suchen mußt. Aber in einer Prüfung hast du dafür kaum Zeit.

Das frustrierende daran ist, dass sich ständig Gesetzesänderungen ergeben, dass du also ständig weiterlernen mußt, um auf gleicher Stufe stehen zu bleiben.

Wen das alles bisher nicht abgeschreckt hat, der sollte Wirtschaftsrecht studieren.

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Im Bereich Recht muss man auch nicht so viel lernen wie bei anderen Studiengängen sondern man muss halt nur wissen was man nachschlagen muss und wo es steht.

Das ist einfach nur falsch und man merkt, dass Du noch nie eine Klausur in diesem Bereich geschrieben hast. Nur weil Du die Gesetzestexte lesen kannst, heisst das noch lange nicht, dass Du sie 1. kapierst und 2. weißt, wann Du welches anwenden darfst/musst. Zu einen juristischem Studium gehört sehr viel mehr als das Lesen von Gesetzestexten.

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Klar muss man bei Recht auch Dinge lernen aber Gesetze muss man nicht auswendig üben, man muss nur wissen wo sie stehen bzw wo man sie findet.

Das wäre ungefähr so, wie wenn du mit mittelmäßigen Sprachkenntnissen in einer Übersetzerprüfung sitzen würdest und ein dickes Wörterbuch benutzen dürftest. Natürlich könntest du jedes Wort nachschlagen.

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Also ich bin unabhängig vom Unternehmen derzeit. Also in der derzeitigen Firma möchte ich nur solang bleiben bis was besseres kommt. :D

Deshalb ist es nicht so wichtig was ich im derzeitigen Unternehmen damit machen könnte sondern was mich für die Zukunft interessieren würde.

Bei der Euro FH gibt es ja keinen Schwerpunkt den man auswählen kann (außer Fremdsprache) aber das was man im Studium dran hat ist meist völlig ausreichend für den Bereich Controlling. Das schlimme ist halt wie ich schon vorhor gesagt hab der Leistungsdruck. Mit einer 3 oder schlechter als Abschluss braucht man sich keine große Hoffnung machen in ein renommiertes Unternehmern zu kommen.

Im Bereich WiRe kann man sich in einen (Logistik)Unternehmen um das ganze vertragliche kümmern oder im Bereich Zoll / Export tätig sein (was nicht so mein Fall wäre :D) . Desweiteren kann man sich durch den späteren MBA das fehlende wirtschaftliche Wissen nachholen.

Also alles hat vor und nachteile.

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Wen das alles bisher nicht abgeschreckt hat, der sollte Wirtschaftsrecht studieren.

also ich habe ein umsatzsteuerpflichtiges unternehmen gehabt und führe es nur noch als "nebengewerbe" (gibts ja beim finanazamt nicht) auch wenn ich arbeitnehmer bin. Ich weiß wie verwirrend das ganze Steuerzeug ist. Meine Buchaltung Fahrzeugabschreibung etc hab ich alles selber gemacht obwohl ichs nicht gerlernt hab denn der Steuerberater wollte etwas mehr als 800 Eus im Jahr von mir. Nur gut das es Google gibt und einige Steuerseiten wo man sowas nachlesen kann und muss. Denoch muss ich sagen hat mich die ganze Sache interessiert. Schade das es nicht nur um das Thema Umsatzsteuer geht sonst wäre es ja zu einfach :D

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Also ich würde Umsatzsteuer nicht als einfach bezeichnen....

Ich stand auch vor einiger Zeit vor der Entscheidung, ob ich BWL oder Wirtschaftsrecht studieren soll. Hab mich letztendlich für Wirtschaftsrecht entschieden, da ich im Rechnungswesen arbeite und wie schon gesagt wurde, BWL ja jeder studiert...

Kann zwar noch kein Urteil zu dem Studiengang abgeben, da es bei mir erst ab 01.07. los geht. Ich denke allerdings nicht, dass Wirtschaftsrecht einfach ist, da man bei meinen bereits in einer Fortbildungslehrgang geschriebenen Prüfungen fast keine Zeit hatte, in den Gesetzen nachzuschlagen.

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Hhmm rege Diskussionen hier;-)

Also ich wollte später (auch wenn einige bestimmt stönen werden ;-)

gern in die Richtung unterbehmensberatung gehen...

Würdet ihr da eher wiwi oder ebwl vorschlagen..

Lg marc

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Mir ist da doch noch etwas eingefallen..

Wie sieht es denn eig aus, wenn man zwischendurch

merkt, dass das studium gar nichts für einen ist?

Ist ein Abbruch einfach möglich?

Muss trotzdem die volle Summe bzw. entschädigung oder ähnliches gezahlt

werden?

Lg marc

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Hallo Marc,

hast du schon einen Studienführer der Euro-FH bei dir Zuhause liegen? Da stehen bestimmt irgendwo die Kündigungsfristen drin. Das Komplette wirst du sicherlich nicht zahlen müssen, aber evtl. kannst du nicht einfach 2 Wochen vorher kündigen, so dass noch ein paar Monatsbeiträge fliessen.

Diesen Aspekt solltest du auf jeden Fall bei einer evtl. Finanzierung beachten. Ich weiß nun nicht ob dir der Kredit gleich den Gesamtbetrag zur Verfügung stellt oder die dann monatlich für dich überweisen. Evtl. gibts Sonderbedignungen bei Aufgabe des Studiums. Aber hier gilt es auf jeden Fall, auch alles Kleingedruckte (ruhig zweimal) zu lesen.

Die Euro-FH bietet auch Probemonate an. Mal mehr mal weniger. Da hast du sofortiges Kündigungsrecht. Aber die ersten Wochen sind denke ich kein gutes Beispiel, das ist wirklich nur Reinschnuppern. Interessant wird der Zeitaufwand vor Prüfungen.

Viel Glück bei der Entscheidungsfindung.

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