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Fernstudienakademie

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Blogbeiträge von Fernstudienakademie

  1. Fernstudienakademie
    "Schriftsteller sein ist toll - wenn nur das Schreiben nicht wäre!"

    Diesen Satz habe ich neulich in einem ganz witzigen und motivierenden Essay von Andreas Eschbach gelesen. In diesem Essay richtet sich Eschenbach zwar vornehmlich an Romanautoren, aber viele seiner Beobachtungen treffen sicherlich auch auf angehende Sachbuchautoren zu.

    http://www.andreaseschbach.de/schreiben/page21/page25/page25.html

    Das Schriftstellerdasein scheint einen gewissen Reiz auszuüben

    Aber gibt es das wirklich: Menschen, die zwar liebend gerne ein Buch veröffentlichen würden, aber in Wirklichkeit gar nicht schreiben wollen?

    Ich glaube ja! Mir geht es z.B. immer so, wenn ich in meinem weiteren Bekanntenkreis erzähle, was ich beruflich mache. Ich berichte dann, dass ich mein Geld mit dem Schreiben (von Lehrbriefen und Büchern) verdiene. Viele bekommen dann einen ganz verträumten Blick und murmeln: „Oooh, so was würde ich auch gerne machen!“

    Der Schreiberalltag ist gar nicht so aufregend

    Manche dieser verträumt dreinschauenden Gestalten fragen dann aber noch weiter: „Und wie machst Du das so?“

    Dann berichte ich von meinem Autorenalltag, der nun soo spektakulär auch nicht ist:



    Für jeden Text, den ich verfasse, muss ich recherchieren, sei es im Internet oder in Bibliotheken.
    Bevor ich nur ein Wort zu meinem „aktuellen“ Thema verfasst haben, muss ich bestimmt 20-30 Bücher (zumindest „quer“) gelesen haben.
    An der Gliederung meines Textes arbeite ich sehr intensiv – und bin nach jeder einzigen „Gliederungssession“ völlig (!) platt.
    Ich versuche, dass ich jeden Tag (!), also möglichst auch am Wochenende, in die Tasten haue. So bleibe ich am besten auf Betriebstemperatur und muss mich nicht immer wieder neu in meine Texte einfinden.
    Wenn der Text „an sich“ fertig ist, kommt noch jede Menge Kleinkram, der einfach dazugehört: Korrektur lesen, Layout überprüfen, Literaturverzeichnis checken usw., usw..




    Watt mutt, datt mutt

    Die meisten der schriftstellerischen Tätigkeiten sind sicherlich sehr spannend, manche aber auch erheblich weniger. Aber Kneifen gilt nicht: Wer, wenn nicht ich, sollte auch diesen langweiligeren Kleinkram übernehmen? Es ist eben so: „Watt mutt, datt mutt!“

    Wenn ich dann von diesem – manchmal auch langweiligen – Autorenalltag erzählt habe, schwindet bei meinem Gegenüber der verträumte Gesichtsausdruck sehr schnell: „Ach, soooo hätte ich mir das nicht vorgestellt!“

    Für mich (und die meisten meiner Schreiberkollegen) ist der Autorenberuf aber nach wie vor der tollste Job, den es gibt.

    So viel Freiheit, so viel selbstbestimmtes Arbeiten und so viele Flow-Erlebnisse, wie sie die meisten Autoren aus ihrem Alltag kennen, gibt es mit Sicherheit nicht in jedem Beruf.

    Allerdings hat dieser Job auch seine Schattenseiten: Man weiß nie, wie viel Geld man am Ende des Monats auf dem Konto hat, man muss sich immer wieder selbst motivieren und mit Kritik umzugehen lernen.

    Anne Oppermann
  2. Fernstudienakademie
    Okee, ich geb's zu – ich bin keine gute Köchin. Für die Nahrungszubereitung haben wir einen erheblich engagierteren und kreativeren Kopf im Hause: meinen Mann! Aber manchmal (zum Glück für alle Beteiligten eher selten) muss auch ich mal ran, um den Kochlöffel zu schwingen. Getreu dem Leitspruch meiner Mutter: "Wer lesen kann, kann auch kochen!", hole ich mir dazu natürlich entsprechende Fachliteratur ins Haus.

    Etwas in die Pfanne hauen

    Auf dem "Grabbel-Tisch" eines größeren Buchladens haben wir da vor längerer Zeit das vielversprechende Werk: "Etwas in die Pfanne hauen" gekauft. Das entspricht in etwa meinem Niveau beim Kochen: Sachen raussuchen, in die Pfanne hauen, und abwarten, bis es fertig ist – und dann darauf hoffen, dass es schmeckt.

    Klappt auch bei diesem Buch! Was mich aber stutzig machte, war das andauernde Productplacement in diesem Buch: Wenn Camembert verarbeitet werden soll, dann ist es er von Rotkäppchen, zum Anbraten ist unbedingt Mazola Keimöl zu nutzen, das Kartoffelpürree entstammt natürlich dem Hause Pfanni und für den Begleitsalat nimmt man als Sauce die "Knorr Salatkrönung".

    Productplacement im TV

    Das Producplacement in Filmen und TV-Serien hat eine lange Tradition: James Bond fährt gerne BMW oder manchmal auch Jaguar, und in der "Lindenstraße" wurden Produkte ebenfalls jahrlealng gut sichtbar platziert(z.B. Nesquick Kakao). Auch heutzutage gibt es noch ganz schön viel Productplacement im TV – so dass man sich irgendwann zwar daran gewöhnt hat, aber es nervt immer noch (vgl. dieser schon etwas ältere FAZ-Artikel).

    In Büchern noch (!) selten

    Während das Productplacement in Fernsehserien und Filmen an der Tagesordnung ist, wundert man sich bei Büchern allerdings doch noch ziemlich, wenn man so ungeniert mit Werbung bombardiert wird. In Amerika scheint es allerdings schon seit einiger Zeit einen gewissen Trend hin in Richtung Productplacement – vor allem in Jugendbüchern und Büchern dem Bereich der sog. "Chick-Lit" zu geben. Wahrscheinlich wird dieser Trend auch bald im deutschen Buchmarkt zuschlagen!

    Natürlich können auch Blogger mal den ein oder anderen Produktnamen völlllllig unauffällig einfließen lassen: Die Bloggerin dieses Artikels ist Mit-Leiterin der Fernstudienakademie, besitzt einen Computerbildschirm von Acer und kaut beim Arbeiten gerne Airwaves Kaugummis. Leider bekomme ich für diese Nennung von Produktnamen überhaupt kein Geld. Mist, irgendetwas mache ich wirklich falsch.

    Anne Oppermann
  3. Fernstudienakademie
    So, langsam geht’s in die Zielgerade mit dem ersten Lehrbrief. Jippie! Das Schreiben macht auch nach wie vor verdammt viel Spaß und es ist toll zu sehen, wie sich der Lehrgang Stück für Stück entwickelt.

    Im Abschlusskapitel geht es nun um die Frage, warum eine Buchhandlung eigentlich ein Buch in ihr Sortiment aufnimmt bzw. auf welchem Wege sie sich über aktuelle Neuerscheinungen des Buchmarktes informiert.

    Dabei gibt es schon einige Unterschiede zwischen kleineren – meist inhabergeführten – Buchhandlungen und den großen Buchhandelsketten wie z.B. Thalia oder Hugendubel.

    Ich hatte ja schon mal in einem früheren Blog-Kommentar auf einen, wie ich finde, recht spannenden Artikel zum Thema Kettenbuchhandel hingewiesen.


    Auch ganz spannend in diesem Zusammenhang der folgende FAZ-Artikel

    (Diesen Linktipp habe ich übrigens aus dem überaus lesenwerten Blog von Petra van Cronenburg.

    Mir war es vor den Recherchen für dieses Fernkursprojekt nicht wirklich klar, welche „Macht“ Thalia und Co anscheinend haben...

    Als Kunde muss man sich dann wohl mal selbstkritisch fragen, ob es denn wirklich immer Thalia sein muss und ob man denn nicht doch öfter mal zum Buchladen an der Ecke gehen sollte.

    Von meiner Buchhändler-Schwester (Inhaberin eines kleineren Buchladens) krieg ich ja immer schwesterliche Haue, wenn ich dann doch ab und an mit einer Thalia-Tüte im Gepäck angelatscht komme....



    Anne Oppermann

    P.S: Jetzt gönne ich mir mal einen extra Cappuccino, weil der „echte“ Text des erstes Lehrbriefes nun zu Ende „gedichtet“ ist. Die Fernstudienakademie hält zum Glück immer genug Cappuccino (und Milch) für eine ihrer „Starautorinnen“ bereit.


    P.P.S: Helau allerseits!
  4. Fernstudienakademie
    Der erste Lehrbrief liegt in der Rohfassung vor – jetzt geht’s ans Feintunig.

    Dazu drucke ich mir (nach einer automatischen Rechtschreibkontrolle) den gesamten Text noch einmal aus, koche mir einen Cappuccino (manchmal macht das auch mein wunderbarer Gatte ;-)) und setze mich bewaffnet mit einem spitzen Bleistift und einem Radiergummi an den Schreibtisch.

    Bei meiner Überarbeitung geht’s immer um folgende Punkte:


    Ich korrigiere etwaige Komma- und Tippfehler.
    Ich schreibe die Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel.
    Ich checke, ob die Kapitelüberschriften und -überleitungen stimmen.
    Ich überprüfe, ob die Übungs- und Prüfungsaufgaben, die ich mir bereits während des Schreibens aufnotiert habe, stimmig sind.
    Ich liste die Antworten zu den Übungsaufgaben auf.
    Ich erstelle das Literatur- und Link-Verzeichnis.
    Ich verfasse ein Glossar, in dem die wichtigsten Fachbegriffe erläutert werden.
    Und ganz zum Schluss überprüfe ich noch, ob die fertigen Seiten gut aussehen oder ob an manchen Stellen z.B. noch weitere Abbildungen integriert werden sollten.


    Diese Überarbeitung des ersten Lehrbriefes dauert ca. 2 Arbeitstage. Dann wird das gute Stück sicher abgespeichert – und wartet dann natürlich noch auf einen weiteren Überarbeitungsgang, wenn der gesamte Kurs fertig geschrieben ist.

    Anne Oppermann
  5. Fernstudienakademie
    Im nächsten Kapitel geht’s für die Teilnehmer – mal wieder – ans Eingemachte! Sie müssen sich damit beschäftigen, welche Merkmale sie als Autor unverwechselbar machen, was also (in der Marketingfachsprache) ihr „Alleinstellungsmerkmal“ gegenüber etwaigen Autorenkollegen ist.

    Aus Marketing-Sicht ist es wünschenswert, dass die späteren Autoren ihr Thema geradezu „verkörpern“, dass man ihnen also abnimmt, dass sie für das jeweilige Thema der absolute Fachmann bzw. die absolute Fachfrau sind.

    Ein Beispiel: Wer ein Sachbuch zum Thema „Judo-Training für Kleinkinder“ auf den Markt bringen will, sollte also unbedingt auch selbst solche Trainings seit längerer Zeit anbieten. Sonst werden ihm weder die Verlage noch die späteren Leser Glauben schenken, dass er sich wirklich mit dieser Materie auskennt.

    Dabei ist es ganz spannend, sich einmal anzuschauen, welche Autoren denn eigentlich für „ihr“ Thema in ganz besonderer Weise „stehen“. Mir sind auf die Schnelle folgende Autorenpersönlichkeiten und Themen eingefallen:


    Lothar Seiwert: Zeitmanagement
    Sabine Asgodom: Work-Life-Balance
    Annette Schwindt: Facebook
    Jürgen Hesse, Hans Christian Schrader: Bewerbungstraining
    Annette Kast-Zahn: Schlafprogramme für kleine Kinder
    Samy Molcho: Pantomime


    Ich finde nun nicht, dass alle diese Autoren die wirklich „besten“ Bücher zu den entsprechenden Themen verfasst haben, die es auf dem Markt gibt. Aber sie „stehen“ dennoch in ganz besonderer Weise für ihr Thema.

    Ein Newcomer kann nicht aus dem Stand heraus und mit nur einem einzigen Werk zu einer richtig bekannten Autorenpersönlichkeit werden. Dazu braucht es schon das ein oder andere Nachfolgerbuch, das vom Publikum ebenfalls positiv aufgenommen wird.

    Aber man sollte sich am besten schon zu Beginn der Autorenkarriere ein paar Gedanken darüber machen, welches Buchthema denn am besten zum eigenen Profil passt, für welches Thema (bzw. für welche Themen-Aspekte) man also in ganz besonderem Maße „steht“.

    Habt Ihr noch weitere (Lieblings-) Autoren (im Sachbuchbereich), die ihr Thema in besonderer Weise „verkörpern“?

    Anne Oppermann


    P.S: Gestern habe übrigens ich zur Abwechslung mal meine Fähigkeiten als Belletristik-Schreibcoach ausprobiert: Mein Sohn muss für die Schule ein Märchen „dichten“. Der Anfang sieht jetzt schon ganz vielversprechend aus – wir arbeiten natürlich weiter dran, getreu dem Motto der Fernstudienakademie „Schritt für Schritt zu Ihren Zielen“.
  6. Fernstudienakademie
    Sachbuchautoren müssen immer wieder auf neue Ideen kommen, sonst wird’s nix mit einem neuen Thema, sonst können sie dieses Thema nicht sinnvoll gliedern und sonst können sie auch keine 250 Seiten füllen.

    Nun fühlen sich ja meist nur diejenigen zum Sachbuchautorentum berufen, die eh schon Ideen wie Sand am Meer produzieren können. Aber selbst bei diesen kreativen Köpfen hakt es manchmal und es will einfach kein zündender Gedanke kommen.

    Zum Glück gibt es dafür ja ein paar Tipps und Tricks, wie man Ideen anlocken kann. Hier die „persönliche Bestenliste“ der Fernstudienakademie:

    1. Kreativitätstechniken

    Jeder (angehende) Autor sollte sich einen kleinen Werkzeugkasten von Kreativitätstechniken aneignen: Dazu sollten natürlich solche Dauerbrenner wie Brainstorming oder Mindmapping gehören, aber auch das „automatische Schreiben“ ist bei Autoren, die vielleicht gerade eine momentane Schreibblockade beheben wollen, wirklich Gold wert.

    2. Tapetenwechsel

    Wer immer nur an seinem Schreibtisch sitzt und die Welt nur via Fensterscheibe und mit dem immer gleichen Blick auf Garten, Hinterhof oder die nächste Hauswand wahrnimmt, wird kaum noch auf neue Ideen kommen. (O.K.: Der Gartenblick unterliegt natürlich schon jahreszeitenbedingt einem gewissen Wandel....)

    Nicht nur Romanciers, sondern auch Sachbuchautoren sollten deshalb in regelmäßigen Abständen „raus“ kommen – sei es nur bis zur Kneipe um die Ecke, zum Museum, zum botanischen Garten oder aber in nahe oder auch richtig ferne Länder. Es kommt dabei gar nicht so sehr auf die Entfernung in Kilometern an, sondern eher auf den Ortswechsel, der einem helfen kann, einen neuen Blick auf das eigene (Buch-) Thema zu bekommen.

    3. Bewegung

    O.K.: Sport ist wirklich nicht jedermanns bzw. jederfraus Ding – aber er bringt schon eine ganze Menge, um den Kopf wieder mal richtig frei zu bekommen. Dies gelingt m.E. besonders gut bei sportlichen Aktivitäten, die eine gewisse Gleichmäßigkeit mit sich bringen: Walken, Schwimmen, Radfahren – bzw. übersetzt in die Welt der Gartenfreunde unter uns – Unkrautjäten und Rasenmähen.

    4. Lesen, lesen, lesen

    Wer viel liest, bekommt auf sehr angenehme Art und Weise neue Ideen praktisch auf dem Silbertablett serviert. Dabei geht es nicht nur um die Lektüre der wichtigsten Fachzeitschriften, Webseiten und Fachbücher der eigenen Branche, sondern ganz schlicht und einfach um Literatur, bei der man Spaß hat und an der man sich freut. Und wer viel liest, hat schon sehr, sehr viel für seine eigenen Schreibkünste getan, weil man so – fast ohne es zu merken – den eigenen Fundus an Formulierungen und Metaphern wieder aufgefüllt hat, auf die man beim Schreiben zurückgreifen kann.

    5. Legales Doping

    Ich geb’s zu: Ich selbst brauche, um neue Ideen entwickeln zu können, immer wieder auch legales Doping: Airwaves Kaugummis, Schweizer Cappuccino mit sooo einer Milchschaumhaube und ab und an ein Riegel Luftschokolade. Und wenn gar nix mehr geht: Croissant mit selbstgemachter Himbeermarmelade aus dem Hause Kanzler-Magrit .

    Welche Techniken wendet Ihr an, um auf neue Ideen zu kommen?

    Anne Oppermann
  7. Fernstudienakademie
    Jetzt geht es daran, dass die Teilnehmer der Fernstudienakademie nach und nach ein markttaugliches (!) Thema entdecken, mit dem sie bei Verlagen vorstellig werden können.

    Damit dies gelingt, müssen die späteren Autoren nicht nur ihr Fachwissen in die Waagschale werfen, sondern möglichst auch auf aktuelle Trends (z.B. in ihrer Branche) reagieren. Das Problem ist dabei, dass natürlich auch andere Autoren auf der Suche nach solchen aktuellen Trends sind – man muss also möglichst schnell „zu Potte“ kommen, bevor ein anderer mit diesem Trendthema auf die Verlagssuche geht.

    In einer Übungsaufgabe dieses Lehrgangs geht es darum, dass den späteren Teilnehmern eine Liste von möglichen Trends vorgestellt wird, auf deren Grundlage sie ein (hypothetisches) Buchthema entwickeln sollen. Ich bin schon sehr gespannt, welche Themenvorschläge sich z.B. aus folgenden Trends ergeben könnten:

    · Die Menschen werden immer älter und müssen auch immer länger arbeiten.
    · Kundenorientierung wird immer wichtiger.
    · Das Internet beeinflusst immer mehr Lebensbereiche.
    · Es gibt den Trend zur sog. Luxese.

    Habt Ihr vielleicht noch ein paar weitere Ideen für aktuelle Trends, die bei der Entwicklung eines (markttauglichen) Buchthemas berücksichtigt werden könnten?


    Anne Oppermann
  8. Fernstudienakademie
    Heute ein kleiner Zwischenstand:

    Ich habe jetzt alle 8 Lehrbriefe des neuen Lehrgang der Fernstudienakademie fertig "gedichtet". Juppheidi!

    Jetzt kommt der nächste Arbeitsschritt: Ich werde jetzt noch mal alle 8 Lehrbriefe en bloc bearbeiten und z.B. überprüfen, ob die Übergänge stimmen und ob alle Verweise zwischen den Heften richtig sind.

    Und wer genau nachzählt, wird unschwer erkennen können, dass es ja nur 7 Lehrbriefe auf dem Foto sind. Der achte hat sich noch darum gedrückt, gedruckt zu werden. Der ist aber morgen auch noch dran.

    Das Blog geht natürlich auch jetzt noch weiter - der neue Lehrgang ist ja noch nicht wirklich, wirklich fertig....

    Anne Oppermann





  9. Fernstudienakademie
    In der letzten Zeit bin ich reich beschenkt worden. Immer wieder! Ich bekam nämlich innerhalb von wenigen Tagen drei (!) kostenlose E-Books von neuen Xing-Kontakten geschenkt.

    Die Freude hält sich in Grenzen

    Die Freude über diese allzu großherzig verteilten Gaben hielt sich bei mir allerdings schwer in Grenzen. Woran liegt das?


    Die verschenkten Bücher behandelten oftmals Allerweltsthemen, die man schon an anderer Stelle erheblich besser und einzigartiger präsentiert bekam. (Gerne angeboten werden bei geschenkten E-Books solche bahnbrechenden Themen wie "Marketing für Existenzgründer", "Richtig reich werden als XY-Berater" oder "Die ersten 100 Tage als Führungskraft". Zum "gefühlt" 185. Mal...)
    Von Kommasetzung, einer überzeugenden Gliederung oder gar einer wirklich neuen Sicht auf ein bestimmtes Thema ist dabei in den meisten Fällen wenig zu sehen.
    Das einzig Besondere an diesen E-Books ist dabei eher selten der Inhalt, sondern wohl vor allem die Tatsache, dass man sie kostenlos bekommt.



    Geschenke sind aber doch "an sich" gut

    Im Rahmen des Netzwerkens sind "Geschenke" und das Teilen von Wissen eine spannende Sache: Wer den Kernsatz des Netzwerkens "First give - than take!" wirklich ernst nimmt, kann mit einem Geschenk in Vorleistung gehen – und so mit dem Wohlwollen und der Hilfsbereitschaft seines Netzwerkpartners rechnen.

    Der Haken ist bloß: Verschenkte E-Books von mittelprächtiger Qualität machen inzwischen kaum noch etwas her. Bald jeder dritte Berater, Coach oder Trainer (wieder gefühlt) schmeißt inzwischen mit seinen gesammelten Lebensweisheiten im E-Book Format um sich. Mit einem solchen Geschenk ist man meiner Meinung nach schon lange nichts wirklich "Besonderes" mehr, wenn im Prinzip die meisten Mitbewerber ähnlich vorgehen.

    Ich meine, es lohnt sich, auch einmal über neue Wege der Geschenk-Kultur beim Netzwerken nachzudenken. Sehr gespannt bin ich deshalb auf Kerstin Hoffmanns Buch "Prinzip kostenlos", das in wenigen Tagen erscheinen soll

    http://www.prinzip-kostenlos.de/

    (Diesen Buchtipp habe ich übrigens von Kirstin Nickelsen erhalten.)

    Anne Oppermann

    P.S.: Wie findet Ihr solche kostenlosen E-Books? Nehmt Ihr diese Geschenke gerne an? Lest Ihr diese Texte dann auch wirklich und empfehlt Ihr sie ggf. sogar weiter?
  10. Fernstudienakademie
    So, jetzt wird aber endlich verraten, um welchen Fernlehrgang es denn eigentlich gehen soll!

    Ich werde mich in den nächsten Wochen und Monaten daran setzen, einen Fernkurs für (angehende) Sachbuchautoren zu verfassen: Ziel ist es, interessierten „noch-nicht-aber-bald-Autoren“ das passende Handwerkszeug zu liefern, um selbst ein Buchprojekt zu stemmen und einen Verlag dafür zu finden. Nicht zuletzt soll es auch darum gehen, was man als Autor für die Vermarktung des eigenen Buches tun kann.

    Der Planung zufolge soll der (ja noch im Entstehen begriffene) Fernlehrgang ca. 8 Lehrbriefe umfassen. Erfahrungsgemäß stellt sich nämlich erst nach und nach heraus, wie viele Lehrbriefe es denn tatsächlich am Ende sein werden.

    Eine kleine Anmerkung: Den Kurs kann man natürlich jetzt noch nicht belegen – er muss ja erst einmal geschrieben werden!

    Anne Oppermann
  11. Fernstudienakademie
    Wer viel in Buchläden unterwegs ist, kennt das Bild: Überall liegen im Grunde dieselben Bestseller herum – Jussi Adler Olsen neben Rebecca Gablé und natürlich die unvermeidlichen Regionalkrimis.

    Wenn eine Buchhandlung etwas auf sich hält, besitzt sie auch noch eine gut bestückte Kinderbuchabteilung, in denen Oma/Opa die Geschenke für ihre Enkelkinder kaufen können.

    Nur wenige Buchhandlungen haben eine überzeugende Sachbuchabteilung

    Die wenigsten Buchläden haben allerdings eine wirklich überzeugende Buchabteilung für Sachbücher. Wenn es hoch kommt, klemmt dann zwischen Reiseführen und Kochbüchern (die sich noch relativ gut verkaufen) ein Regalbrettchen mit Bewerbungsratgebern, Leitfäden zum Verfassen von Geschäftskorrespondenz und der 1050. Ausgabe von „ganz legalen Steuertricks“.

    Sachbücher werden also vom stationären Buchhandel in der Regel ziemlich stiefmütterlich behandelt. Woran liegt das?

    Sachbücher haben meist eine kleine Zielgruppe

    Man muss sich bei Sachbüchern klar machen, dass sie sich in der Regel an eine relativ kleine Zielgruppe wenden: Wer nicht gerade in einer Bewerbungsphase steckt oder die Steuererklärung vor der Brust hat, hat einfach keinen Bedarf an solchen Titeln.

    Ein Buchladen, der für solche Sach-Themen viele Regalmeter “reserviert“, macht damit einfach keine großen Umsätze. Wer dagegen Gablé, Jussi Olsen oder aber die Regionalkrimis im Geschäft vorrätig hat, kann seine Kunden mit genau dem bedienen, was sie auch – ganz unabhängig von ihrer derzeitigen Lebenslage – interessiert.

    Da schließt sich dann auch wieder der Kreis: Die Buchläden halten kaum noch Sachbücher vor, weil sie damit nur geringe Umsätze machen, woraufhin die Kunden gar nicht mehr erwarten, dass sie in ihrem Buchladen tatsächlich ein Sachbuch zu „ihrem“ Thema finden könnten.

    Die Kunden informieren sich im Internet – und kaufen auch dort!

    Was macht dann der „durchschnittliche“ Kunde? Klar, er schaut im Internet z.B. bei Amazon nach einem für ihn passenden Sachbuch und bestellt es, der Einfachheit halber, auch direkt dort.

    Was bedeutet dies nun für einen (angehenden) Sachbuchautor?

    Er (Sie) muss sich klar machen, dass die potenziellen Leser vor allem im Internet nach einem passenden Sachbuch suchen. Je präsenter ein Autor mit seinem „Thema“ und seinen Veröffentlichungen im Internet ist, desto eher wird ein potenzieller Leser auf ihn und seine Werke stoßen – und sie dann letztendlich auch kaufen.

    Ein ganz spannendes Interview zu diesem Thema findet Ihr übrigens hier: http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2011/08/04/belletristik-kann-jeder.htm

    Anne Oppermann

    P.S: Wie geht Ihr selbst beim Kauf Eurer Studien- und Sachbuchliteratur vor? Bestellt Ihr sie im „normalen“ Buchhandel oder macht dann doch Amazon das Rennen? Wo informiert Ihr Euch über interessante Neuerscheinungen?
  12. Fernstudienakademie
    Im ersten Teil dieses Interviews hat uns Frau Weinberger ja schon einen Einblick in den Autorenalltag gegeben. Heutet liefert sie noch einige handfeste Tipps zum Buchmarketing und zur Flyergestaltung für Bücher.

    A.O.: Sie sind Marketingfachfrau und auch sehr viel im Internet unterwegs: Welche Tipps haben Sie für angehende Sachbuchautoren, was die Vermarktung ihrer Bücher angeht?

    Da habe ich eine Menge Ratschläge. Einige davon hätte ich mir mal selber vor meinem ersten Buch geben sollen J. Das habe ich kaum im Vorfeld vermarktet. Ein Erfolg wurde es dennoch. Der wichtigste Rat: Schreiben Sie ein richtig gutes Sachbuch. Ihre Leser werden es auf Amazon und anderen Plattformen besprechen und weiterempfehlen. Eine nette Aufforderung an Kunden, Geschäftspartner das zu tun, kann natürlich auch nicht schaden.

    Ansonsten gilt: Erarbeiten Sie schon vor Drucklegung eine Vermarktungsstrategie für Ihr Buch und verlassen Sie sich nicht nur auf Ihren Verlag. Dessen Hauptleistung ist, Ihr Buch den Außendienst-Vertretern, die wichtige Buchhandlungen abklappern, in den Koffer zu stecken. Viel Pressearbeit oder Anzeigenwerbung etc. findet von Verlagsseite aus meiner Kenntnis nach selten statt. Sachbücher werden meist online gesucht und gekauft. Entwickeln Sie eine gute Online-Marketing-Strategie für Ihr Buch. Ich habe zum Beispiel in meinem Blog zur Ankündigung meines zweiten Buches einen Monat lang jeden Tag eine wichtige Botschaft (nur ein Satz) aus meinem Buch als Vorgeschmack verbreitet. Mit der Resonanz, dass mir einige Leser schrieben: Jetzt kann ich es kaum noch erwarten, dass Ihr Buch endlich erscheint.

    A.O.: Sie sind darüber hinaus ja Spezialistin in Sachen Flyergestaltung: Was halten Sie persönlich vom Einsatz von Flyern bei der Präsentation von Sachbüchern? Lohnt sich das überhaupt?

    A.W.: Jetzt muss ich eine dieser „kommt drauf an“-Antworten geben. Wie wollen Sie den Flyer verteilen? Wo? An wen? Gibt es Messen, Kongresse, Tagungen, die Sie und Ihre potenziellen Leser besuchen und die ein guter Rahmen sein könnten für die Flyer-Verteilung? Grundsätzlich gilt: Nur wenn Sie hohe Streuverluste (Verbreiten an Zielgruppen, die Sie gar nicht erreichen wollen = Gießkannen-Prinzip) vermeiden können, macht ein Flyer Sinn. Kann natürlich auch ein gutes Medium für Empfehler sein. Ich gebe zu, dass ich selbst keine Flyer für meine Bücher aufgelegt habe. Mich zieht es immer stärker zum Online-Marketing.

    A.O.: Welche Punkte sollte man Ihrer Meinung nach ganz besonders beachten, wenn man einen Flyer für das eigene Buch erstellen möchte?

    A.W.: Wie immer: Den Nutzen für den Leser herausarbeiten. Beantworten Sie die Frage jedes potenziellen Käufers: Was habe ich davon? Warum soll ich das kaufen? Wie profitiere ich davon? Eine reine Aufstellung der Inhalte reicht nicht. Listen Sie alle Vorteile, alle Benefits auf, die Ihr Buch der speziellen Zielgruppe bietet. Was hat sich für den Leser verändert, wenn er Ihr Buch gelesen hat? Im Grunde vermitteln Sie die Infos, die auch auf dem Rückentitel oder Klappentext stehen sollten. Beim Flyer muss natürlich noch eine gute Gestaltung dazu kommen. Ein Foto des Buches sollte nicht fehlen – und selbstverständlich alle Infos, wie es wo überall zu bekommen, zu bestellen ist.

    A.O.: Wie bringt man einen solcher Flyer zum Buch dann am besten „an den Mann / an die Frau“?

    A.W.: Verteilen auf große Events, auf denen sich die Zielgruppe tummelt, ist eine Möglichkeit. Sie können den Flyer aber auch in jeden Brief stecken, den Sie verschicken oder eigens eine Werbebrief-Kampagne dafür erschaffen. Verschicken Sie den Flyer mit einem Begleitschreiben doch an 100 Adressen. Am besten verbinden Sie dieses Schreiben noch mit einem anderen Zweck, zum Beispiel können Sie anbieten, einen Vortrag oder Workshop zu Ihrem Thema zu halten.

    A.O.: Fungieren Ihre Bücher tatsächlich als „Türöffner“ bei Ihren Kunden? Passiert es Ihnen in Ihrem Arbeitsalltag häufiger, dass Sie auf Ihre Veröffentlichungen angesprochen werden?

    A.W.: Ja. Meine Kundengewinnung erfolgt über drei Kanäle: Mehr als ein Drittel meiner Kunden findet aufgrund meines kostenlosen Newsletters „Der Textletter“ zu mir, ein knappes Drittel über meine Bücher und die Vorträge, die ich dazu halte und nur ein kleiner Teil übers Netzwerken, über persönliche Kontakte etc. Meine Bücher sind für mich wirkliche Türöffner, die sich auf lange Sicht auszahlen. Vor kurzem ist das Gründer-Magazin „StartingUp“ auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich über CI schreiben möchte. Mein Artikel müsste zum Ende des Jahres dort zu lesen sein.

    A.O.: Wie oft werden aus Ihren Buch-Lesern tatsächlich (zahlende) Kunden, die Ihre Beratungsleistungen in Anspruch nehmen?

    A.W.: In absoluten Zahlen klingt das vielleicht nicht nach so viel: Drei bis fünf Leser im Jahr werden zu Kunden. Oft aber zu Langzeit-Kunden mit entsprechend lukrativen Budgets. Vielleicht sind es auch mehr, denn Kunden hören ja oft aus verschiedenen Ecken von einem Anbieter und nicht jeder sagt mir gleich, ob er eines meiner Bücher gelesen hat. Der Wert meiner Bücher ist für mich aber generell sehr hoch. Sie dienen meiner Positionierung am Markt und machen mir selber immer wieder klar, wofür ich stehe, für welche Themen ich mich engagiere. Und darum geht es mir: Ich kann mit meinen Bücher für Ideen werben, die mir am Herzen liegen, nicht für irgendwelche Angebote.

    A.O.: Haben Sie eigentlich schon ein weiteres Buchprojekt in Planung?

    A.W.: Nein. Bin aber für Anregungen offen.

    A.O.: Vielen Dank für das interessante Gespräch!


    Eine Frage vielleicht noch an Euch: Was haltet Ihr eigentlich von Flyern, auf denen Bücher präsentiert werden? Sind sie ein nützliches Werkzeug fürs Buchmarketing oder eher überflüssiger Schnick-Schnack?
  13. Fernstudienakademie
    Viele angehende Sachbuchautoren (und sicherlich auch manche Fernstudierenden) kommen bei ihrem Schreib- bzw. Weiterbildungsprojekt irgendwann an ihre Grenzen und fragen sich dann, ob sie jetzt die Zähne zusammenbeißen sollen, um das anstrengende Projekt wirklich zu Ende zu bringen, oder ob es nicht doch die sinnvollere Alternative wäre, die Segel zu streichen und sich wieder mehr dem Job und dem Privatleben zu widmen.

    Hinschmeißen oder Zähne zusammenbeißen?

    Das ist sicherlich eine schwierige Frage, die jeder für sich ganz persönlich klären muss. Es gibt da leider keine 08/15-Lösungen, die für jeden und für jede Situation passen. Aber vielleicht helfen die folgende Impulse ja schon ein wenig dabei, die eigene Situation zu analysieren und vielleicht auch zu einer Lösung zu kommen...

    Welche Ziele habe ich bei diesem Schreibprojekt?

    Zunächst einmal sollte man sich die Zeit nehmen, um zu überlegen, was man denn eigentlich mit dem eigenen Schreib-Projekt erreichen wollte:


    Wollte ich mir mit dem Buch einen „Expertenstatus“ aufbauen, der mich von meinen Mitbewerbern positiv abhebt?
    Sollte das spätere Buch als Hilfsmittel zur Kundenakquise eingesetzt werden?
    Wollte ich es mir und meiner Umwelt zeigen, dass ich auch ein solches Mammut-Projekt schultern kann?



    Es gibt neben den genannten Zielen sicherlich noch viele andere, individuelle Ziele, die ein Autor mit seinem Buch erreichen möchte.

    Stehe ich nach wie vor hinter diesen Zielen?

    In einer Phase, in der das eigene Schreibprojekt ins Schlingern geraten ist, sollte man sich diese Ziele noch einmal kritisch vor Augen führen:


    Stehe ich nach wie vor zu diesen Zielen?
    Haben sich meine Vorstellungen, was ich mit diesem Buchprojekt erreichen wollte, vielleicht in der Zwischenzeit gewandelt?
    Wie viel bin ich bereit, für dieses Buchprojekt zu „bezahlen“ (vor allen Dingen natürlich Zeit und Energie)?
    Gibt es andere Methoden – neben dem Verfassen eines Buches, mit denen ich meine Ziele erreichen kann?
    Mit welchem Aufwand wären diese Methoden verbunden?


    Erst wenn man sich wirklich sicher ist, dass man das angefangene Buchprojekt tatsächlich weiter führen will, kann – und sollte es – dann auch richtig los gehen mit der weiteren Arbeit! Dazu mehr im nächsten Blogbeitrag!

    Anne Oppermann
  14. Fernstudienakademie
    Nachdem Heidrun Schoppelrey im ersten Teil dieses Interviews davon erzählt hat, wie ein markttaugliches Sachbuch-Exposé aussieht, gibt sie nun einige Tipps, was ein Autor dafür tun kann, dass die Zusammenarbeit mit dem Lektorat gut klappt. Und nebenbei geht es auch noch um Waschmaschinen...

    Anne Oppermann: Lektoren und Autoren müssen während des Lektoratsprozesses gut zusammenarbeiten, damit das Buch ein Erfolg wird. Wie kommuniziert man während dieses Prozesses am besten mit „seinem“ Lektor? Was wünscht sich ein Lektor in dieser Zeit von „seinem“ Autor?

    Heidrun Schoppelrey: Lektorieren ist ein empfindliches Geschäft. Da hat jemand sein Bestes gegeben und dann komme ich als Lektorin und sage: Da müssen wir umstellen, dieses Bild ist schräg, hier kann ich Ihnen nicht folgen und außerdem schreibt man "daß" jetzt mit zwei "ss". Das kann weh tun. Als Lektorin bemühe ich mich immer, diesen Prozess so angenehm wie möglich zu gestalten. Das kann ich aber nur, wenn der Autor sich nicht hundertprozentig mit dem Text identifiziert. Wenn er nicht glaubt, dass er oder sie sein Text IST. Mancher Autor (dies gilt insbesondere für Erstautoren) fühlt sich bei Änderungswünschen persönlich angegriffen. Da wird dann teilweise um jedes Komma gekämpft, weil es um die Ehre geht. Ich sage nicht, dass Autoren, alles akzeptieren sollen. Ich wünsche mir, dass der Autor in mir eine Unterstützerin sieht. Eine, die dasselbe Ziel hat wie er: ein tolles und erfolgreiches Buch.

    A.O.: Was kann ein Lektor für einen Autor tun, was über das Finden und Korrigieren von Tippfehlern hinaus geht?

    H.S.: Jeder, auch der erfahrenste Autor, verliert bisweilen die kritische Distanz zum eigenen Werk. Das nennt man Betriebsblindheit und die ist völlig normal. Hier kommt der Lektor ins Spiel. Als Textprofi und Erstleser hat er diese Distanz. Er merkt, ob der Aufbau schlüssig ist, ob der Text logische Brüche hat, ob verständlich formuliert wird und und und … Lektoren wissen auch viel darüber, wie ein Buch "gestrickt" sein muss, damit es sich gut verkauft. Dieses Wissen fließt ein in die Arbeit am Text und in die Buchgestaltung. Es geht ja auch noch um Buchtitel, Klappentexte, Layout und Umschlaggestaltung.

    A.O.: Es herrscht in der Verlagsbranche vielerorts die Meinung, dass Bücher im Grunde Produkte sind wie andere Produkte auch. Was unterscheidet das Buchmarketing etwa vom Marketing für Waschmaschinen?

    H.S.: Tja, das ist tatsächlich die Frage. Für mich ein bisschen schwierig zu beantworten, weil ich ja noch nie Marketing für Waschmaschinen gemacht habe . Vor zwanzig Jahren hätte diese Frage wahrscheinlich noch einen Aufschrei zur Folge gehabt: Bücher und Waschmaschinen vergleichen! Das ging gar nicht. Verlage haben sich ja immer (das tun viele auch heute noch, glücklicherweise!) als Vermittler von Werten verstanden. Das Ziel, die Gesellschaft voranzubringen, wichtigen Ideen ein Forum zu geben, stand an erster Stelle. Die Wirtschaftlichkeit von Büchern trat hinter diesen Zielen schon mal zurück.

    Das hat sich geändert. Wie alle Märkte ist auch der Buchmarkt schwer umkämpft und keiner hat Geld zu verschenken. Da muss streng kalkuliert werden, denn wenn man vor lauter Idealismus in die roten Zahlen rutscht, ist niemandem geholfen. Nicht den Autoren, nicht den Verlagsangestellten, nicht der Welt. Dennoch gibt es nach wie vor Veröffentlichungen, bei denen nicht so genau gekuckt wird, ob unterm Strich etwas dabei herauskommt. Das passiert bei Büchern, die für Verlage auf anderen Ebenen als der Wirtschaftlichkeit eine Wertigkeit haben. Da kann es um ideelle Ziele gehen oder darum, der Kunst eine Chance zu geben. Vielleicht möchte man den Verlag auf eine bestimmte Art positionieren, eine Weiche für die Zukunft stellen … aber da sind wir dann schon wieder bei den Waschmaschinen. Kurz gesagt: Sooo sehr unterscheiden sich die Marketingstrategien wahrscheinlich nicht mehr (abgesehen davon dass die Marketing-Etats für Waschmaschinen um ein Vielfaches höher sind als die für Bücher ).

    A.O.: Du bist ja PR-Fachfrau: Was kann deiner Meinung nach ein Sachbuch dem Autor in Sachen Selbstmarketing bringen?

    H.S.: Auch wenn wir in Zeiten des Internets leben: Das Buch hat einen hohen Stellenwert. Wer von sich sagen kann, er hat ein Buch veröffentlicht, verschafft sich Respekt. Wenn man die Veröffentlichung dann auch noch in ein Selbstmarketing-Konzept einbindet, umso besser. Eine Veröffentlichung ist wie ein kleiner Ritterschlag. Sie scheint zu beweisen: Hier ist Qualität geboten. Wer sein Buch geschickt nutzt, wird bekannter und gewinnt neue Geschäftskontakte. Außerdem lassen sich aus dem Buch weitere Kundenbindungs- und Kundengewinnungsstrategien ableiten.

    A.O.: Vielen Dank für das interessante Gespräch!

    Ich danke dir, Anne! Den jungen Autorinnen und Autoren wünsche ich viel Erfolg!

    P.S.: Noch zwei Anmerkungen in eigener Sache:

    1. Dieses Blog macht nun eine Osterpause.
    2. Dies ist inzwischen übrigens mein 100. Blogbeitrag. Ich danke Euch ganz herzlich fürs Lesen, Kommentieren und Mitmachen!
  15. Fernstudienakademie
    In diesem Blogbeitrag gibt’s mal wieder einen kleinen Zwischenbericht, wie weit der neue Fernlehrgang der Fernstudienakademie denn inzwischen gediehen ist. Im Moment habe ich den sechsten Lehrbrief in der Mache – und es macht viel Spaß!

    Programmatische Schwerpunkte

    In diesem Lehrbrief geht es für die Teilnehmer wieder richtig zur Sache; es stehen unter anderem folgende Programmpunkte an:


    Die Teilnehmer verfassen ein Beispielkapitel, das dem Exposé beigefügt wird, mit dem die Autoren ihr Buchprojekt bei den Verlagen vorstellen.
    Im Lehrbrief wird übrigens auch das Original-Beispielkapitel abgedruckt, mit dem Markus und ich bei unserem Buch „100 Fragen zum Fernstudium“ bei den Verlagen vorgesprochen haben.
    Außerdem wird es um die Unterschiede zwischen „Self-Publishing-Verlagen“ und „richtigen“ Verlagen gehen. Dabei werden auch die Vor- und Nachteile der beiden Publikationswege ein Thema sein.
    In einem „Nebenschlenker“ gibt es einige kritische Anmerkungen zu den sog. „Zuschussverlagen“, von denen sich manche Autoren durch entsprechende Anzeigen ködern lassen. (Zu dem Thema „Zuschussverlage“ wird es übrigens demnächst auch noch einen separaten Blogbeitrag geben.)
    Schließlich gibt es noch ein umfangreiches Kapitel darüber, wie man denn bei der Verlagssuche nach einem „richtigen“ und seriösen Verlag vorgeht.



    Schreibworkshops für Self-Publisher

    In den (für diesen Lehrgang typischen) Schreibworkshops erfahren die angehenden Autoren die notwendigen Basics, wie man denn überhaupt ein Buch per Self-Publishing herausbringt.
    Heutzutage muss sich ja ein Autor gar nicht mehr unbedingt auf die zeitaufwändige Ochsentour begeben, um endlich, endlich einen Verlag für das eigene Buchprojekt zu finden: In den Zeiten von E-Books und Books on Demand kann ein Autor schon erheblich schneller zu seinem eigenen Buch kommen. (Vgl. zum Thema BoD auch das Interview mit Susanne Hagedorn.)

    Ob das Veröffentlichen eines Buchs per Self-Publishing tatsächlich immer der „einfachere“ Weg wäre, ist eine wichtige Frage: Man muss sich als Autor schon sehr gut in Sachen Lektorat, Textverarbeitung, Layout und Coverdesign auskennen, damit das eigene Buch tatsächlich überzeugend wirkt. Wer diese Kenntnisse nicht besitzt, muss sich u.U. ganz schön in diese Themen „hereinfuchsen“ – oder externe Dienstleister damit beauftragen, was ziemlich ins Geld gehen kann.

    Typografie

    Im Rahmen der Recherchen zum Thema Typografie (ein wichtiges Thema für Self-Publisher!) bemerkt man schnell, wie absolut uncool im Moment Serifen-Schriften sind: Ich bin dabei u.a. auf folgendes Bekennerschreiben gestoßen:

    http://wirres.net/article/articleview/5719/1/6

    Übrigens: Witz 3 ist auch nicht schlecht...

    Für alle diejenigen, die sich einmal mit dem Thema Typografie auseinander setzen wollen, hier noch ein Buchtipp:

    Claudia Runk: Grundkurs Typografie und Layout. http://www.amazon.de/gp/product/3836217945/ref=s9_simh_gw_p14_d0_g14_i1?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_s=center-2&pf_rd_r=0QQZN53W3M45FQ5VGA9H&pf_rd_t=101&pf_rd_p=463375173&pf_rd_i=301128

    Anne Oppermann

    P.S.: Wie wichtig ist Euch bei Euren Studienarbeiten das Thema Typografie? Oder habt Ihr feste Vorgaben, wie Eure Texte auszusehen haben?
  16. Fernstudienakademie
    Zunächst einmal Euch allen noch ein gutes und erfolgreiches (Studien-) Jahr, in dem alle Eure Wünsche in Erfüllung gehen mögen. Und danke, dass Ihr diesem Blog weiterhin die Treue haltet... Nun aber zum echten Blog!

    Schmankerl oben drauf

    Manche Verlagen bieten ihren Lesern zum Buch noch ein „Schmankerl“ oben drauf:


    Manchmal gibt es eine beigelegte CD-Rom mit Musik und Hörbeispielen zum Thema.
    Mal finden sich im Anhang Kopiervorlagen, die man für den eigenen Gebrauch nutzen kann.
    Ab und an findet man Checklisten oder sonstige Begleitmaterialien auf einer dem Buch beigefügten CD.



    Buchbegleitende Online-Workshops als besonderes Serviceangebot

    Neulich bin ich auf ein Workshop-Angebot des Gabal-Verlages aufmerksam geworden: In der Buchreihe Book@web gibt es nämlich zu den in dieser Reihe herausgekommen Werken Workshops im Internet.

    https://www.gabal-verlag.de/ic/page/355/book_at_web.html

    Ich habe mir das einmal genauer angeschaut – und fand das Angebot recht interessant!

    Wie funktioniert das?

    Nach einer einfachen Registrierung wird man freigeschaltet. Natürlich muss man dafür einen Titel aus der Reihe Book@web tatsächlich vorliegen haben, denn erst in diesem Buch findet man den Code, mit dessen Hilfe man Zugriff auf den zum Buch gehörenden Workshop bekommt.

    Ich hatte das folgende Buch vorliegen:

    Gottschling, Stefan: Einfach besser texten. Offenbach 2009.

    Interaktive Übungen – aber ohne Tutor

    In dem Onlinworkshop finden sich insgesamt 13 interaktive Übungen, die dem Inhalt des Buches angepasst sind. So kommt man dazu, das Erlernte wirklich einmal auszuprobieren und die eigenen Texter-Fähigkeiten auszubauen.

    Die Auswertung dieser Übungen erfolgt allerdings rein automatisch, es gibt also keinen Tutor im Hintergrund, der die Antworten der Workshopnutzer bewerten oder kommentieren würde. Es gibt ebenfalls keine Teilnahmebescheinigung und kein Zeugnis.

    Etwas schade finde ich, dass manche Übungen technisch so gestaltet sind, dass nur Nutzer des Internet Explorers hier zum Zuge kommen.

    Ein echter Mehrwert

    Mein Fazit: So ein buchbegleitender Workshop ist schon ein echter Hingucker: Die Leser bekommen damit einen wirklichen Mehrwert, der Autor kann sein Wissen multimedial aufbereiten und ein Verlag kann sich als besonders service- und kundenorientiert präsentieren.

    Da ich nicht weiß, wie teuer so ein Workshop-Spaß für einen Verlag eigentlich ist und wie sich so ein Zusatzangebot in Sachen Kundenbindung auswirkt, kann ich nicht sagen, ob sich ein solcher Service tatsächlich „rechnet“. Aber schick finde ich es auf jeden Fall!

    Anne Oppermann

    Was halten Ihr von solchen Workshops? Bei welchen Sachbuchthemen würdet Ihr gerne ein solches zusätzliches Serviceangebot offeriert bekommen?
  17. Fernstudienakademie
    Buchhändler lieben gemeinhin ihren Job und sie finden es toll, ihren Kunden bei deren Weihnachtseinkäufen beratend (und natürlich verkaufend!) zur Seite zu stehen. Schließlich ist das Weihnachtsgeschäft ja auch die umsatzstärkste Zeit im Jahr.

    Die Vorweihnachtszeit ist für den Einzelhandel die umsatzstärkste und gleichzeitig stressigste Zeit im Jahr

    Deshalb habe ich meine Buchhändler-Schwester mal gefragt, welche Top-Ärgernisse es im Vorweihnachtsgeschäft für Buchhändler gibt. Vielleicht hilft diese Liste ja dabei, ein wenig Verständnis für die Mitarbeiter im Einzelhandel zu entwickeln, die im Weihnachtsgeschäft oft alles geben...

    Top 5 der BuchhändlerInnen-Ärgernisse

    1. Es gab da mal ein Buch...

    Sehr beliebt sind Kunden, die ein ganz bestimmtes Buch vorbestellen wollen, aber leider weder eine Ahnung davon haben, wer es geschrieben hat, noch worum es in dem Buch geht, und natürlich schon gar nicht, wie der genaue Titel lautet oder in welchem Verlag das Buch erschienen ist.

    Typische Bestellfrage: „Frau G., ich hab da neulich von einem Buch gehört, da ging es um eine Liebesgeschichte. Der Einband war, glaube ich, rot. Oder doch blau? Ich weiß es nicht mehr, aber meine Freundin Annegret war total von diesem Buch begeistert!“

    2. Ist das vorbestellte Buch auch wirklich da...?

    Richtig schön ist es auch, wenn ein Kunde ein Buch vorbestellt, später noch drei mal telefonisch nachfragt, ob es denn nun auch wirklich im Laden angekommen sei – und es dann niemals abholt. So füllen sich dann die Vorbestellregale der Buchhandlung aufs Allerfeinste mit „Leichen“, bis der Laden irgendwann aus allen Nähten platzt.

    3. Für wen war das Buch denn jetzt noch?

    Sehr schön ist auch immer wieder folgende Situation: Frau XY macht Weihnachsteinkäufe – richtig viele schöne Bücher. Bestimmt 20. Die sollen auch allesamt (natürlich einzeln) eingepackt werden, was die Buchhändlerin auch sehr gerne tut, selbst wenn sich hinter Frau XY schon eine Schlange ungeduldiger Kunden bildet. Alles kein Problem.

    Das Problem fängt erst dann an, wenn Frau XY beim Einpacken nicht so genau aufgepasst hat, welches Buch denn nun für Antje, Berta, Christoph oder Dieter sein sollte. Und weil sie inzwischen durch den vorweihnachtlichen Stress so richtig durcheinander gekommen ist, wird die liebenswürdige Buchhändlerin gebeten, doch „einfach noch einmal alle Bücher auszupacken“, damit Frau XY doch noch eben gucken kann, für wen das liebevoll ausgesuchte Geschenk denn eigentlich sein sollte. Danach geht’s natürlich (!) gleich wieder ans formschöne Einpacken, während die Schlange hinter Frau XY schon bis zur Eingangstüre reicht. So etwas macht richtig Laune!

    4. „Ihr Einpackpapier ist ja potthässlich!“

    Buchhändler packen die bei ihnen gekauften Bücher sehr gerne und natürlich auch kostenlos ein. Das ist einfach ein Zusatzservice, der sein muss. Ärgerlich wird es aber dann, wenn keines der vorgehaltenen drei Papierdesigns dem Kunden gefallen mag.

    Da wäre es ja nun eine Option, wenn der jeweilige Kunde nicht lange herumnörgelte und seine Bücher – wie die meisten anderen seiner Geschenke ja auch – im selbstausgesuchten Papier zu Hause einpacken würde. Leider ziehen es manche Kunden vor, die Bücher trotzdem in einem der vorrätigen Papiere einwickeln zu lassen, allerdings nicht ohne durch den Laden zu grölen: „Nee, sind Ihre Papiere alle potthässlich!“

    5. „Ja, dann weiß ich ja Bescheid!“

    Die wirklichen Lieblinge des inhabergeführten Buchhandels sind wohl die Kunden, die sich stundenlang und intensiv vom meist ja wirklich gut geschulten Fachpersonal beraten lassen, um dann mit den Worten: „Ja, dann weiß ich ja jetzt Bescheid!“ aus dem Laden eilen. Und man weiß genau, dass sie die entsprechenden Bücher dann doch bei Thalia oder Amazon kaufen werden.

    Vielleicht gibt es hier ja noch mehr Menschen, die im Einzelhandel arbeiten? Was sind Eure Top-Ärgernisse? Aber natürlich auch die andere Frage: Was ärgert Euch als Kunde im Vorweihnachtsstress am meisten?

    Anne Oppermann
  18. Fernstudienakademie
    So, jetzt gibt's mal einen Blogbeitrag außer der Reihe.

    Ich bräuchte mal Euer Feedback...

    In einem der nächsten Lehrbriefe möchte ich verschiedene Berufsbilder aus der Buch- und Verlagsbranche vorstellen, damit die angehenden Sachbuchautoren wissen, mit wem sie es da eigentlich zu tun haben werden.

    Meine Fragen sind nun:

    1. Würde es Euch auch im Rahmen dieses Blogs interessieren, solche Berufsprofile einmal vorgestellt zu bekommen?

    2. Falls ja - fallen Euch noch weitere Berufsbilder ein als die folgenden?


    Buchhändler
    Lektor
    Korrektor
    Layouter
    Herausgeber
    Literaturagent
    Verlagswerber/Vertreter
    Verleger
    Mitarbeiter der Marketingabteilung
    Mitarbeiter der PR-Abteilung


    Über Euer Feedbaack, was Ihr von dieser Idee (auch für dieses Blog!) haltet, würde ich mich sehr freuen!

    Danke schön

    Anne Oppermann
  19. Fernstudienakademie
    Seit kurzer Zeit habe ich auch einen Facebook-Account; erst einmal nur als Privatperson, um das Ganze zu üben. Läuft ja sehr munter da

    Wenn ich das Procedere bei Facebook einigermaßen drauf habe, soll dann auch die Fernstudienakademie eine eigene Seite bekommen. Ich gucke deshalb erst mal ein wenig herum, wer von den Mitbewerbern denn schon da wie vertreten ist und wer sich dort bislang noch nicht präsentiert.

    Bei Facebook habe ich auch gleich für den Sachbuchautoren-Lehrgang neue Kontakte mit weiteren möglichen Interview-Partnern geknüpft. Ziel ist es ja, dass die Teilnehmer nicht immer nur meine Sicht der Dinge serviert bekommen, sondern immer mal wieder über den Tellerrand gucken, wie man es denn vielleicht „auch noch“ machen könnte.

    Ein Interview wird bestimmt spannend: Eine erfahrene Sachbuchautorin beginnt gerade damit, ihren ersten Roman für Erwachsene zu schreiben. Da bin ich natürlich sehr neugierig, wie sich denn die Arbeit einer Sachbuchschreiberin von der einer Schriftstellerin im Bereich der Belletristik unterscheidet und wo sie sich vielleicht auch ähnelt. Dazu später mehr!

    Anne Oppermann

    P.S.: Was würdet Ihr Euch von einem Facebook-Auftritt der Fernstudienakademie (oder eines anderen Anbieters im Bereich der Fernlehre) wünschen? Über Eure Ideen, Vorschläge und Kommentare würde ich mich sehr freuen!
  20. Fernstudienakademie
    Neulich sah ich ein Uralt-Filmchen mit Gerhart Polt, in dem ein ziemlich dusseliger Buchkäufer (= Polt) eine Buchhändlerin bis zum Abwinken nervt:




    Da kam mir so die Frage: Wie dusselig dürfen Buchkäufer eigentlich sein? Wie fühlt man sich als Autor, wenn die Käufer des eigenen Buches („Leser“ kann man sie ja wohl nicht nennen...) ein Buch danach aussuchen, dass es möglichst gut zur Schrankwand des Cousins passt?

    Okeee, dieses Filmchen ist überspitzt und eben Kabarett.

    Sollte ein Buch nur aus „guten“ Gründen gekauft werden?

    Aber man kommt dann doch irgendwann zu der Frage, ob ein Autor das Recht hat, dass das eigene Buch nur aus „guten“ Gründen gekauft wird. Vielleicht zur Unterhaltung, um den eigenen Wissensdurst zu stillen oder um neue Sichtweisen kennen zu lernen: All dies sind aus Autorensicht wohl „gute“ Gründe. Da der Autor ja einige Wochen und Monate seines Lebens in das Schreiben seines Buches investiert hat, erscheint es „eigentlich“ nur recht und billig, dass sich der Leser ebenfalls ein gewisses Maß an Zeit und Aufmerksamkeit nimmt, das Buch tatsächlich zu „würdigen“.

    Eine Frage des Respekts?

    Was der Autor im Grunde verlangt, ist also ein Minimum an Respekt vor ihm und seinem Werk. Diese Haltung ist zwar menschlich absolut verständlich, man befindet sich dabei aber leider auf dem Holzweg: Wenn ein Autor seinen Text, z.B. in Form eines Buches, veröffentlicht hat, dann gehört er ihm eben nicht mehr allein.

    Der Buchkäufer kann mit dem von ihm bezahlten Buch im Grunde machen, was er will: Er kann es sorgfältig lesen, er kann es zum Anzünden des Kaminfeuers nutzen oder er kann es als schmückendes Beiwerk in seine Schrankwand stellen. Alles ist „erlaubt“.

    Man sollte versuchen, nicht nur die „Dussel“ anzuziehen!

    Um nun zur Ausgangsfrage zurückzukehren: Wie dusselig dürfen Leser also sein? Die Antwort ist ganz einfach: Sie dürfen so dusselig sein, wie sie wollen; die Kunst beim Bücherschreiben liegt darin,, dass man mit dem eigenen Buch nicht in erster Linie diese Dussel anzieht, sondern die interessierten Leser, die sich wirklich mit den Gedanken des Autors auseinandersetzen wollen.


    Anne Oppermann

    P.S. Ich oute mich jetzt auch mal als respektloser Dussel: Mein Sohn brauchte neulich für den Kunstunterricht getrocknete und gepresste Blumen. Als „Blumenpresse“ dienten u.a. ein Gesundheitsratgeber (ein echter Wälzer!), zwei Kinderliederbücher und mehrere dicke Bilderbücher meiner Tochter.


    Habt Ihr Bücher auch schon mal anderweitig als für den „bestimmungsgemäßen“ Gebrauch verwendet?
  21. Fernstudienakademie
    Wer Autor werden will, muss gerne und viel lesen!

    Das hört sich zunächst einmal nach einer echten Binsenweisheit an, aber ich glaube, in diesem Fernlehrgang der Fernstudienakademie hat sie doch noch ihren Platz. Ich habe schon den Eindruck, dass die allermeisten, die sich an die Aufgabe machen, selbst ein (Sach-) Buch zu schreiben, sehr gerne und sehr viel lesen.

    Sachbücher – mehr als nur ein Instrument des Selbstmarketing?

    Im Moment wird aber gerade das Verfassen eines Sach (!) -Buches gern auf die Funktion eines wirksamen Instruments zum Selbstmarketing reduziert. Das selbstverfasste Sachbuch ist zu einem wichtigen Mosaikstein in der eigenen Medienpräsenz geworden, das gleichberechtigt neben der Firmen-Webseite, dem Angebot von Seminaren und einem lebhaften Facebookauftritt seinen Wert hat.

    Dieser Meinung stimme ich absolut zu: Das Verfassen eines Sachbuches macht aus einem „Normalo“ vielfach erst einen „echten“ (= von einer größeren Öffentlichkeit als solcher wahrgenommenen) Experten zu einem bestimmten Thema.

    Aber wenn das Sachbuchschreiben in erster (oder manchmal fast einziger) Hinsicht als Marketinginstrument gesehen wird, fehlt meiner Meinung nach etwas ganz Wichtiges, was man vielleicht ganz großspurig als „Liebe zum geschriebenen Wort“ bezeichnen könnte.

    O-Ha! Jetzt vielleicht mal wieder eine Nummer kleiner und weniger schwülstig...?

    Sachbuchautoren sollten selbst begeisterte Leser sein

    Ich möchte gerne erreichen, dass die angehenden Sachbuchschreiber auch mal wieder den (begeisterten) Leser in sich entdecken. Damit dies gelingt, sollen unsere Lehrgangsteilnehmer in verschiedenen Aufgaben überlegen, welche Sachbücher sie selbst eigentlich gerne lesen und welche stilistischen Besonderheiten ihnen dabei gefallen.

    Im Grunde geht es um die Frage, welche Vorbilder man in der Sachbuchautorenzunft hat. Dabei soll natürlich nicht herumkommen, dass die Kurs-Teilenehmer einfach den Stil des ihres Lieblingsautors XY kopieren, um dann ebenfalls einen tollen Bestseller zu landen. Denn: Kopieren bringt rein gar nichts! (Jetzt kommt kein zu Guttenberg-Witz! Nein, echt nicht! )

    Verschiedene Schreibstile kennenlernen

    Es geht mir vielmehr darum, dass die Teilnehmer dieses Fernkurses dafür sensibilisiert werden, wie unterschiedlich Schreibstile im Sachbuchgenre ausfallen können, um so am Ende ihren eigenen Weg als Autor zu finden.

    Ich hoffe, das klappt....

    Anne Oppermann

    P.S.: Vielleicht als Frage in die Runde: Welche Sachbuchautoren mögt Ihr besonders gerne? Warum?

    Ich habe mich vor Längerem ja schon mal als Jörg Schieb-Fan geoutet, der mir Ende der 90er Jahre mit seinen sehr gut verständlichen Ratgebern den Weg ins Computern (zumindest etwas) geebnet hat. Schieb ist somit schon so eine Art "Autoren-Vorbild" für mich geworden...
  22. Fernstudienakademie
    Autoren brauchen (in Zeiten von E-Books und Books on Demand) ) zwar nicht mehr zwangsläufig einen Verlag, um ihr Buch zu publizieren, aber die meisten Sachbücher kommen nach wie vor bei „echten“ Verlagen heraus.

    Bei solchen „echten“ Verlagen handelt es sich nun nicht bloß um seelenlose Buchdruck-Automaten, die still und leise vor sich hin arbeiten, sondern immer auch um Menschen – die ihr (Verlags-) Handwerk mal besser, mal aber eben auch schlechter verstehen.

    Mir ist neulich eine ganz spannende Liste von Petra van Cronenburg untergekommen, in der sie die Merkmale ihres „Traumverlages“ auflistet:

    http://cronenburg.blogspot.com/2011/06/mein-traumverlag.html

    Darunter findet sich z.B. das Merkmal, dass sich ein Verlag „wirklich für Bücher interessieren“ sollte oder dass er „richtig gute Lektorinnen [beschäftigt], die ihr Handwerk im Teamwork mit den Autoren verstehen und nicht mit reinem Korrektorat verwechseln.“

    Insgesamt 30 Kriterien listet die Autorin auf, wie sich denn ihr „Traumverlag“ präsentieren und im Umgang mit ihr als Autorin „benehmen“ sollte.

    Dieser Liste merkt man nicht nur eine jahrelange Erfahrung mit dem Bücherschreiben und „Büchermachen“ an, sondern auch eine ganz schöne Wut darüber, wie sich (manche) Verlage heutzutage aufführen.

    Was bringen solche Erkenntnisse nun für die späteren Teilnehmer unseres Sachbuchautoren-Lehrgangs. Ich denke, eine ganze Menge!

    Verlage arbeiten mal sehr professionell und sowohl Leser- als auch Autoren-orientiert – aber manchmal eben auch nicht:


    Ein Verleger kann ein echter Bücherfreund sein – oder auch nicht.
    Die PR- bzw. Marketingabteilung des Verlages kann gut mit den Autoren zusammenarbeiten – oder auch nicht.
    Die Bücher können handwerklich gut gemacht sein – oder auch nicht.


    Diese Liste ließe sich nun noch ellenlang weiterführen...

    Quintessenz des Ganzen für unsere angehenden Sachbuchautoren ist vielleicht folgende: Selbst ein bekannter und nach außen u.U. professionell auftretender Verlag als Buchpartner ist noch lange keine Garantie dafür, dass der Autor sich dort wirklich gut aufgehoben fühlt.

    Die Verbindung zwischen Autor und Verlag kann also (ganz selten einmal) „die große Liebe“ sein oder zumindest aus einem freundlich-professionellen Arbeitsverhältnis bestehen oder eben im schlimmsten Fall auch manchmal ein Schlag ins Wasser sein. Die Größe oder die Bekanntheit des jeweiligen Verlages ist dabei jedenfalls kein wirklicher Indikator...

    Falls einer fragt: Bei meinen Büchern fühlte ich mich übrigens bei meinen Verlagen sehr, sehr gut aufgehoben und bei den meisten Punkten der van Cronenburg’schen Merkmalliste konnte ich ein „Häkchen“ setzen.


    Anne Oppermann

    P.S.: Dieses Blog macht nun eine umzugsbedingte Pause. Wann ich wieder „ordentlich“ online gehen kann, liegt vor allem an der Fachkompetenz des Telekom-Fritzen, der bei uns segensreich wirken soll.
  23. Fernstudienakademie
    Ich bin jetzt dabei, mal im Internet herumzugucken, wie man das Berufsbild des Sachbuchautors am besten definieren könnte. Dies kann noch wichtig werden, wenn der spätere Lehrgang tatsächlich durch die Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) zertifiziert werden muss.

    Es gibt nämlich die Regelung, dass Fernlehrgänge, die der beruflichen Weiterbildung dienen, zulassungspflichtig sind. Handelt es dagegen um reine „Hobby-Lehrgänge“, ist eine solche ZFU-Zulassung nicht nötig. (Dann wird der Fernlehrgang lediglich durch die ZFU „registriert“.)

    Noch ist nicht ganz raus, ob die ZFU diesen Autorenkurs als der beruflichen Weiterbildung zugehörig erachtet, oder ob man ihn eher dem Bereich der Hobby-Lehrgänge zurechnet.

    Schon mal eins vorneweg: Selbst wenn am Ende der Fernlehrgang zu den Hobbykursen gezählt werden sollte, wird es dennoch für die Teilnehmer kein reiner „Kindergeburtstag“. Sie müssen ganz schön ran und bekommen im Rahmen dieses Kurses richtig viel zu tun.

    Bei meinen Internetrecherchen bin ich erst einmal im Berufenet der Arbeitsagentur auf die Suche nach dem Begriff „Autor“ gegangen. Zwischen „AbbrucharbeiterIn und“ und „Avid-CutterIn“ (Was ist denn das nun wieder?) ist aber kein Platz für eineN AutorIn. Auch unter dem Begriff „Sachbuch“ findet sich nichts.

    Bei meiner Suche im Netz bin ich dann doch noch auf einen ganz interessanten Artikel gestoßen:

    http://www.n24.de/news/newsitem_3973596.html

    Was mich umhaute, war allerdings der dort genannte „ordentliche“ Vorschuss von 5.000 Euro für ein Erstlingswerk.

    Ich glaube, ich habe meine Dichtkünste bislang viel zu billig verkauft!

    Denn das muss man sich schon klar machen: Wer reich werden will, sollte lieber nach einem anderen Betätigungsfeld suchen. Buchschreiben macht enorm viel Spaß, aber wirklich „rechnen“ tut es sich nicht!

    Der Vorteil ist eher ein anderer: Ein Buch bietet gerade für Freiberufler und Selbständige, die z.B. als Berater, Trainer oder Coaches tätig sind, oft das „Sahnehäubchen obendrauf“, mit dem sie sich von ihren nicht-schreibenden Kollegen positiv abheben können. Und dann rentiert sich – auf diesem Umweg – natürlich auch ein Buchprojekt!

    Anne Oppermann

    P.S.: Wenn Ihr tatsächlich einmal einen Berater, Trainer, Coach oder sonstigen „Dienstleister“ benötigtet, nach welchen Kriterien würdet Ihr ihn auswählen? Welche Informationswege würdet Ihr nutzen, um einen wirklich „passenden“ Berater zu finden?
  24. Fernstudienakademie
    Jetzt kommt ein Schreibworkshop, der bestimmt bei dem ein oder anderen der späteren Teilnehmer für Kopfschütteln sorgen wird.

    Es geht nämlich darum, wie man es denn mit den LeserINNEN des späteren Buches halten will. Sollen sie beim sog. „generischen Maskulinum“ irgendwie „mitgemeint sein“ oder will man sich expliziter darum bemühen, dass sich auch die „Damenwelt“ angesprochen fühlt?

    Dafür gibt es einige Formulierungen, die sicherlich jeder (ha - da ist es wieder, das generische Maskulinum!) schon mal gesehen hat. Da ist dann z.B. die Rede von „Leserinnen und Lesern“, von „LeserInnen“ oder von den „Lesenden“ oder sogar von der „Leserschaft“.

    Mit diesem Schreibworkshop will ich vor allem eines erreichen: Dass sich die späteren Autoren (und Autorinnen ) überhaupt Gedanken darüber machen, wie sie selbst mit dieser Frage der „geschlechtergerechten Sprache“ umgehen wollen. Ein „Richtig“ oder „Falsch“ gibt es da meiner Ansicht nach nicht – aber man sollte sich schon genau überlegen, wie man denn selbst schreiben will und was dabei auch am besten zur avisierten Zielgruppe passt.

    Wer z.B. einen Wellness-Ratgeber für Schwangere verfasst, sollte m.E. schon auf vornehmlich weibliche Formulierungen achten, denn sonst fühlt sich die Zielgruppe schlicht und einfach vereimert.

    Wie haltet Ihr es eigentlich bei Euren Einsende- und Abschlussarbeiten bzw. bei sonstigen Texten, die Ihr vverfasst? Nutzt Ihr das generische Maskulinum oder richtet Ihr Euch auch explizit an Eure LeserINNEN?

    Anne Oppermann
  25. Fernstudienakademie
    Das erste Lehrheft nimmt so langsam Formen an: 46 Seiten sind bereits (mehr oder weniger sinnvoll, so hoffe ich ) gefüllt, und das Schreiben macht mir eine Menge Spaß.

    Bei einem ersten Lehrbrief muss ich auch als Lehrgangsautorin immer gucken, in welchem Stil ich schreiben will und wie ich die späteren TeilnehmerInnen am besten anspreche, damit sie bei der Stange bleiben.

    Ich versuche deshalb, die Teilnehmer so oft wie möglich zu eigenem Tun zu animieren: Wer sich im Grunde nur berieseln lassen will, ist also bei diesem Lehrgang nicht so ganz an der richtigen Adresse.

    Damit die Teilnehmer wirklich „an die Arbeit kommen“, sind in den Text verschiedene Formen von Übungsaufgaben integriert, so z.B. Rechercheaufgaben, Wiederholungsfragen und Übungen zum Ausprobieren sowie Aufgaben zur Reflexion über das Selbstverständnis, das die angehenden Autoren von sich haben.

    Die Antworten auf diese Übungsaufgaben sollen immer mal wieder auch direkt im Lehrbrief eintragen werden. Die Studienbriefe sind also nicht nur einfache Lehrbücher, sondern echte Arbeitsbücher, die wirklich „benutzt“ werden sollen.

    Die Lösungen der Übungsaufgaben werden übrigens in vielen Fällen später noch als Grundlage für die Einsendeaufgaben gebraucht, für die sie dann weiter ausgebaut werden müssen. Als TeilnehmerIn kommt man also nicht drum herum, auch die Übungsaufgaben sorgfältig zu bearbeiten!

    Anne Oppermann

    P.S.: Vielleicht an dieser Stelle mal als Frage: Welche Typen von Übungsaufgaben findet Ihr besonders klasse – oder vielleicht auch besonders dämlich? Macht Ihr sie überhaupt?
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