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Fernstudienakademie

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Blogbeiträge von Fernstudienakademie

  1. Fernstudienakademie
    Ich geb's zu: Ich bin Krimifan – und mache es fast wie die "Mimi", die "ohne Krimi nie ins Bett" geht. Diese Romane sind meist recht unterhaltsam und - jedenfalls meiner Ansicht nach – spannender als das typische TV-Einerlei.

    Zitat zum Gedankenklau

    Neulich bin ich in einem Krimi von Hakan Nesser ("Die Perspektive des Gärtners") auf ein ganz spannendes Zitat gestoßen, das bestimmt auch für die Sachbuchautorenzunft Geltung hat:

    "Natürlich wusste ich, dass unbewusste (und bewusste) Diebstähle in der Autorenwelt vorkommen, es ist schlicht nicht möglich, das, was man gelesen hat, immer von dem zu trennen, von dem man glaubt, es selbst geschaffen zu haben."

    (Nesser, Hakan: Die Perspektive des Gärtners, München 2010, S. 28)

    Vroni-Plag

    Ich fand diese Unterteilung in "bewussten" und "unbewussten" Diebstahl geistigen Eigentums ganz spannend. Wer sind nun aber die "bewussten" Diebe? Ich denke, das sind die Leute, die ganz genau wissen, dass sie abkupfern, weil ihnen die eigenen Gedanken und eine eigene Sichtweise zum Thema abgehen. Das kann dann in solchen zusammengestoppelten Dissertationen gipfeln, wie sie derzeit auf der Plattform Vroni-Plag aufdeckt werden.

    Aber neben diesem bewussten Abkupfern gibt es eine ganze Menge Themen, die ganz einfach im Trend liegen. Ich denke da z.B. an solche Dauerbrenner wie "Bewerbung" oder "Work-Life-Balance". Zu diesen Themen sind inzwischen schon viele, viele Regalmeter an Büchern verfasst worden und praktisch jeder Teilaspekt ist schon viele, viele Male durchgekaut worden. Lohnt es sich denn dann überhaupt, zu diesen Themen noch ein weiteres Buch auf den Markt zu bringen?

    Immer nur dasselbe in Grün?

    Bedient sich denn ein Autor, der sich mit solchen Dauerbrenner-Themen beschäftigt, nicht auch bei dem bereits bestehenden Fundus an Theorien und Ansätzen zu "seinem" Thema , die schon in 1001 Vorgängerbüchern umfassend besprochen wurden? Handelt es sich bei dem neuen Buch dann nicht im Grunde um "unbewussten Diebstahl"? Muss denn ein solches 1002. Buch zum Thema überhaupt noch verfasst und auf den Markt gebracht werden?

    Ich denke, es kommt darauf an: Wer es als Autor schafft, dem an sich ausgelutschten Thema neue Aspekte abzugewinnen, und seine eigenen besonderen Erfahrungen und Kompetenzen in das Buchprojekt einzubringen der sollte es versuchen. Allerdings muss dabei klar werden, was denn eigentlich das Alleinstellungsmerkmal dieses neuen Buches ist: Immer nur dasselbe in Grün will sicherlich kein Verlag haben!

    Anne Oppermann
  2. Fernstudienakademie
    Nachdem der erste Lehrbrief nun gut weggespeichert ist, geht’s an die Vorbereitung des nächsten Heftes.

    Dafür überprüfe ich noch einmal, ob ich wirklich alles so haben will, wie ich es in der Gliederung aufgeschrieben habe. Außerdem lese ich die entsprechende Fachliteratur zu den jeweiligen Themen noch einmal quer, um mich für den neuen Lehrbrief einzustimmen.

    Und siehe da - es kommt noch eine neue Idee dazu: Damit die späteren Teilnehmer nicht immer nur meine Texte lesen, sondern auch mal andere Blickwinkel kennen lernen, möchte ich in die Lehrbriefe Interviews mit verschiedenen Personen einbauen, die von ihren eigenen Buch-Erfahrungen berichten.

    Bis jetzt sind als Interviewpartner angedacht:


    Markus Jung und Sabine Kanzler-Magrit als Autoren.
    Mein Mann Gereon Franken, Mitinhaber der Fernstudienakademie, wird von seinen Erfahrungen als langjähriger Verlagslektor berichten.
    Ulrike Oertel, die derzeit an unserem Fernkurs zur Stadtmarketing-Fachkraft teilnimmt und auch hier bei Fernstudium-Infos.de einen Blog dazu schreibt, soll von ihren Erlebnissen als Korrektorin berichten.
    Dorothea Gravemann soll ihre Sicht der Dinge als Buchhändlerin einbringen.


    Wahrscheinlich werde ich auch noch einen Verleger, einen weiteren Lektor und einen Layouter befragen können. Das muss ich aber erst nach und nach in den Stiel stoßen.

    Fallen Euch neben Verleger, Autor, Layouter, Buchhändler, Lektor, Korrektor und Layouter vielleicht noch weitere Personengruppen aus der Buchbranche ein, die für die späteren Teilnehmer des Lehrgangs besonders interessant wären?


    Anne Oppermann
  3. Fernstudienakademie
    Ich habe in der letzten Zeit vermehrt den Eindruck, dass das Thema „Sachbuchautor“ gerade im Moment wirklich „heiß“ ist. Die Fernstudienakademie ist offenbar mit ihrem Kurs absolut am Puls der Zeit!

    Vor Kurzem hat z.B. die Zeitschrift „Wirtschaft und Weiterbildung“ ein Heft mit dem Titelthema „Buchideen verwirklichen“ heraus gebracht.


    Es gibt dort u.a. ein langes Interview mit dem Schreibcoach Oliver Gorus und viele Tipps für die Suche nach einem passenden Literaturagenten. (Leider kann man diese beiden Artikel hier nicht direkt verlinken...)

    Was ich allerdings spannend fand, waren die „Alternativen zum Bücherschreiben“, die angehenden Autoren nahe gelegt wurden: Wer also nicht die Zeit oder aber den Mut für ein längeres Buch hat, kann auch kürzere Texte produzieren, um seine Reputation bei den (potenziellen) Kunden zu erhöhen.

    Konkret empfohlen wurden


    der Informationsbrief und
    die Arbeitspapiere.


    (vgl. dazu auch http://www.haufe.de/personal/wuw/magazineItemDetail?editionID=1303284286.33&articleID=15 ganz unten)

    Im Prinzip sind dies kürzere Texthäppchen, die ein Trainer oder Berater seinen Kunden in gedruckter (!) Form und regelmäßig zukommen lassen soll. Die Ziele sind dabei wohl:


    direkte Kundenansprache
    Aufbau und Pflege von Kundenbeziehungen
    Ausbau des eigenen Expertenstatus


    Diese gedruckten Papiere, die möglichst nur eine DinA4-Seite umfassen sollen, machen mich aber schon ziemlich stutzig: Jeder, der heutzutage nicht bei drei auf den Bäumen ist (also z.B. ich ) fühlt sich doch inzwischen dazu berufen, ein Blog zu initiieren und mit Leben zu füllen. Auch der gute, alte Newsletter hat noch immer seinen Wert. Alle diese Texthäppchen kann man umsonst und ohne großes Bohei im Internet frei Haus geliefert bekommen.

    Wozu soll da also ein gedruckter (!) Informationsbrief dienen? Ist das eine „Kundenzeitschrift light“? Oder handelt es sich dabei im Grunde nur um verkappte Werbemailings, mit denen sich der jeweilige Anbieter mal wieder ins Gespräch bringen will?

    Ich selbst habe bis vor Kurzem so einen regelmäßigen „Informationsbrief“ von meinem Zahnarzt bekommen: Er (der Brief, nicht der Zahnarzt! ) sah zwar vom Design her ganz prima aus – wahrscheinlich war ein guter Grafiker damit beauftragt! Der Inhalt war aber so langweilig und nichtssagend, dass das gute (teure!) Stück sehr schnell im Altpapier landete.

    Mein Zahnarzt hat das ganze Projekt schon wieder gecancelt – wohl, weil zu viel Geld aus dem Fenster geschmissen wurde, ohne dass es einen entsprechenden Gegenwert gab.

    Wie steht Ihr zu solchen (gedruckten) Infopapieren? Von welchen Beratern, Trainern oder sonstigen Dienstleistern würdet Ihr so etwas überhaupt haben wollen? Oder ist das eh alles Käse und das Internet reicht Euch als Infoquelle vollkommen aus?

    Anne Oppermann
  4. Fernstudienakademie
    Die Sommerpause ist zu Ende (gefüllt mit mehreren Wochen intensivster „Kinderbespaßung“); das Blog kommt jetzt jedenfalls auch zurück...

    Der dritte Lehrbrief geht ebenfalls seinem Ende zu – und damit sind bereits 3/8 des Lehrgangs der Fernstudienakademie fertig. Juchu!

    Was nun folgt sind noch kleinere Abschlussarbeiten wie die Erstellung eines Glossars, die Beantwortung der Übungsaufgaben und die Überprüfung der Literaturangeben. Also: der ganz normale Alltag einer Fernkursautorin.

    Natürlich habe ich mir auch noch mal die Einsendeaufgaben angeschaut. Und da geht’s für die Teilnehmer wirklich zur Sache.

    Wenn alle Einsendeaufgaben erledigt sind, haben sie u.a. folgende Punkte auf der „Haben-Seite“:


    Sie haben sich Gedanken darüber gemacht, mit welchem Arbeitstitel sie ihr Werk bei den Verlagen vorstellen wollen.
    Sie haben begründet, warum es gerade dieser Titel sein soll.
    Sie haben einen eigenen Fachartikel zu einem Teilaspekt „ihres“ Themas verfasst, der tatsächlich auch so in einer Zeitung erscheinen könnte.
    Sie haben sich überlegt, nach welchem Gliederungsprinzip sie ihr Buch ausrichten wollen.
    Sie haben eine (vorläufige) Buchgliederung verfasst, die dann später ins Exposé integriert wird.
    Sie haben sich Gedanken zu einem Blog gemacht, der die Entstehung des Buches begleiten soll, und dafür auch die ersten drei Blogbeiträge „zur Probe“ verfasst.



    Ich denke, nach diesem Lehrbrief wird den Teilnehmern sicherlich der Kopf rauchen! Danach können sie aber auch wirklich stolz auf sich sein!

    Anschließend fängt für den Kursbetreuer natürlich die Arbeit erst richtig an: Alles muss begutachtet, kommentiert und mit den Teilnehmern besprochen werden.

    Dem Kursbetreuer dürfte nach Lehrbrief 3 dann wohl auch der Kopf rauchen!

    Anne Oppermann
  5. Fernstudienakademie
    In der letzten Zeit bin ich reich beschenkt worden. Immer wieder! Ich bekam nämlich innerhalb von wenigen Tagen drei (!) kostenlose E-Books von neuen Xing-Kontakten geschenkt.

    Die Freude hält sich in Grenzen

    Die Freude über diese allzu großherzig verteilten Gaben hielt sich bei mir allerdings schwer in Grenzen. Woran liegt das?


    Die verschenkten Bücher behandelten oftmals Allerweltsthemen, die man schon an anderer Stelle erheblich besser und einzigartiger präsentiert bekam. (Gerne angeboten werden bei geschenkten E-Books solche bahnbrechenden Themen wie "Marketing für Existenzgründer", "Richtig reich werden als XY-Berater" oder "Die ersten 100 Tage als Führungskraft". Zum "gefühlt" 185. Mal...)
    Von Kommasetzung, einer überzeugenden Gliederung oder gar einer wirklich neuen Sicht auf ein bestimmtes Thema ist dabei in den meisten Fällen wenig zu sehen.
    Das einzig Besondere an diesen E-Books ist dabei eher selten der Inhalt, sondern wohl vor allem die Tatsache, dass man sie kostenlos bekommt.



    Geschenke sind aber doch "an sich" gut

    Im Rahmen des Netzwerkens sind "Geschenke" und das Teilen von Wissen eine spannende Sache: Wer den Kernsatz des Netzwerkens "First give - than take!" wirklich ernst nimmt, kann mit einem Geschenk in Vorleistung gehen – und so mit dem Wohlwollen und der Hilfsbereitschaft seines Netzwerkpartners rechnen.

    Der Haken ist bloß: Verschenkte E-Books von mittelprächtiger Qualität machen inzwischen kaum noch etwas her. Bald jeder dritte Berater, Coach oder Trainer (wieder gefühlt) schmeißt inzwischen mit seinen gesammelten Lebensweisheiten im E-Book Format um sich. Mit einem solchen Geschenk ist man meiner Meinung nach schon lange nichts wirklich "Besonderes" mehr, wenn im Prinzip die meisten Mitbewerber ähnlich vorgehen.

    Ich meine, es lohnt sich, auch einmal über neue Wege der Geschenk-Kultur beim Netzwerken nachzudenken. Sehr gespannt bin ich deshalb auf Kerstin Hoffmanns Buch "Prinzip kostenlos", das in wenigen Tagen erscheinen soll

    http://www.prinzip-kostenlos.de/

    (Diesen Buchtipp habe ich übrigens von Kirstin Nickelsen erhalten.)

    Anne Oppermann

    P.S.: Wie findet Ihr solche kostenlosen E-Books? Nehmt Ihr diese Geschenke gerne an? Lest Ihr diese Texte dann auch wirklich und empfehlt Ihr sie ggf. sogar weiter?
  6. Fernstudienakademie
    Im letzten Blogbeitrag habe ich noch stolz verkündet, dass ich ans Schreiben des zweiten Lehrbriefes gehe, da muss ich auch schon wieder zurückrudern: Haaaalt! Ich muss doch noch mal an den ersten Lehrbrief ran!
    Ich habe nämlich gemerkt, dass die Schreibworkshops zwar inhaltlich o.k. sind, dass aber die späteren Teilnehmer sich gerade im ersten Lehrbrief vielleicht ja auch erst mal (wieder) ans Schreiben gewöhnen müssen.
    Im Beruf wird ja fast alles inzwischen verschriftlicht: E-Mails im zweistelligen Bereich erhält und verschickt heute fast jeder – jeder Auftrag, jede Projektsitzung und jedes Meeting muss protokolliert werden und fast jedes Unternehmen versendet in regelmäßigen Abständen Kundenmailings.
    Im Job wird also viel geschrieben – aber eben kaum noch zuhause und nach der Arbeit! Genau das müssen aber die späteren Autoren machen: Wenn die anderen sich nach einem anstrengenden Arbeitstag im Kino oder beim Sport erholen, muss ein angehender Autor noch mal ran - und „dichten“.
    Deshalb sollen sich die Teilnehmer bereits im ersten Lehrbrief an das „Schreiben nach dem Job“ gewöhnen. Dafür bietet ihnen der Kurs verschiedene Schreibanlässe: So sollen die Teilnehmer z.B. ein Lerntagebuch beginnen, in dem sie ihre persönlichen Lernfortschritte, Ideen und Fragen zum Kurs dokumentieren.
    Damit schlägt man im Grunde zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Teilnehmer kommen auf der einen Seite wieder ans (private) Schreiben und auf der anderen Seite reflektieren sie dabei auch noch den Fortgang ihres eigenen Lernprojektes.
    Nun ein kleiner Themenwechsel : Heute bin ich über einen, wie ich finde, ganz spannenden Blogbeitrag gestolpert:
     
    Wie ist da Eure Meinung: Müssen Blogger wirklich „frech“ und „verwegen“ sein, um Erfolg zu haben? Hier sind ja sooo viele Blogger unterwegs; wie ist Eure Meinung zu dem Thema?
    Das Thema „Bloggen“ wird sicherlich für die späteren Kursteilnehmer recht spannend werden, weil sie natürlich auch selbst die Textsorte „Blog“ verstehen und später nutzen können sollen.
    Anne Oppermann
  7. Fernstudienakademie
    So, langsam geht’s in die Zielgerade mit dem ersten Lehrbrief. Jippie! Das Schreiben macht auch nach wie vor verdammt viel Spaß und es ist toll zu sehen, wie sich der Lehrgang Stück für Stück entwickelt.

    Im Abschlusskapitel geht es nun um die Frage, warum eine Buchhandlung eigentlich ein Buch in ihr Sortiment aufnimmt bzw. auf welchem Wege sie sich über aktuelle Neuerscheinungen des Buchmarktes informiert.

    Dabei gibt es schon einige Unterschiede zwischen kleineren – meist inhabergeführten – Buchhandlungen und den großen Buchhandelsketten wie z.B. Thalia oder Hugendubel.

    Ich hatte ja schon mal in einem früheren Blog-Kommentar auf einen, wie ich finde, recht spannenden Artikel zum Thema Kettenbuchhandel hingewiesen.


    Auch ganz spannend in diesem Zusammenhang der folgende FAZ-Artikel

    (Diesen Linktipp habe ich übrigens aus dem überaus lesenwerten Blog von Petra van Cronenburg.

    Mir war es vor den Recherchen für dieses Fernkursprojekt nicht wirklich klar, welche „Macht“ Thalia und Co anscheinend haben...

    Als Kunde muss man sich dann wohl mal selbstkritisch fragen, ob es denn wirklich immer Thalia sein muss und ob man denn nicht doch öfter mal zum Buchladen an der Ecke gehen sollte.

    Von meiner Buchhändler-Schwester (Inhaberin eines kleineren Buchladens) krieg ich ja immer schwesterliche Haue, wenn ich dann doch ab und an mit einer Thalia-Tüte im Gepäck angelatscht komme....



    Anne Oppermann

    P.S: Jetzt gönne ich mir mal einen extra Cappuccino, weil der „echte“ Text des erstes Lehrbriefes nun zu Ende „gedichtet“ ist. Die Fernstudienakademie hält zum Glück immer genug Cappuccino (und Milch) für eine ihrer „Starautorinnen“ bereit.


    P.P.S: Helau allerseits!
  8. Fernstudienakademie
    Heute gibt es keinen "echten" Blogbeitrag, sondern "nur" einen Linktipp:

    Die Fantasy-Autorin Hilke-Gesa Bußmann führt im November ein Vlog zu ihrem neuen Schreibprojekt:



    Hier kann man der Autorin einmal bei der Arbeit über die Schulter gucken und mitbekommen, was in dieser Zeit gut lief, wo sie Probleme hatte und wie sie sich täglich fürs Schreiben motiviert.

    Ich finde das schon eine recht spannende Geschichte, ein solches Vlog zu führen...
  9. Fernstudienakademie
    Okee, ich geb's zu – ich bin keine gute Köchin. Für die Nahrungszubereitung haben wir einen erheblich engagierteren und kreativeren Kopf im Hause: meinen Mann! Aber manchmal (zum Glück für alle Beteiligten eher selten) muss auch ich mal ran, um den Kochlöffel zu schwingen. Getreu dem Leitspruch meiner Mutter: "Wer lesen kann, kann auch kochen!", hole ich mir dazu natürlich entsprechende Fachliteratur ins Haus.

    Etwas in die Pfanne hauen

    Auf dem "Grabbel-Tisch" eines größeren Buchladens haben wir da vor längerer Zeit das vielversprechende Werk: "Etwas in die Pfanne hauen" gekauft. Das entspricht in etwa meinem Niveau beim Kochen: Sachen raussuchen, in die Pfanne hauen, und abwarten, bis es fertig ist – und dann darauf hoffen, dass es schmeckt.

    Klappt auch bei diesem Buch! Was mich aber stutzig machte, war das andauernde Productplacement in diesem Buch: Wenn Camembert verarbeitet werden soll, dann ist es er von Rotkäppchen, zum Anbraten ist unbedingt Mazola Keimöl zu nutzen, das Kartoffelpürree entstammt natürlich dem Hause Pfanni und für den Begleitsalat nimmt man als Sauce die "Knorr Salatkrönung".

    Productplacement im TV

    Das Producplacement in Filmen und TV-Serien hat eine lange Tradition: James Bond fährt gerne BMW oder manchmal auch Jaguar, und in der "Lindenstraße" wurden Produkte ebenfalls jahrlealng gut sichtbar platziert(z.B. Nesquick Kakao). Auch heutzutage gibt es noch ganz schön viel Productplacement im TV – so dass man sich irgendwann zwar daran gewöhnt hat, aber es nervt immer noch (vgl. dieser schon etwas ältere FAZ-Artikel).

    In Büchern noch (!) selten

    Während das Productplacement in Fernsehserien und Filmen an der Tagesordnung ist, wundert man sich bei Büchern allerdings doch noch ziemlich, wenn man so ungeniert mit Werbung bombardiert wird. In Amerika scheint es allerdings schon seit einiger Zeit einen gewissen Trend hin in Richtung Productplacement – vor allem in Jugendbüchern und Büchern dem Bereich der sog. "Chick-Lit" zu geben. Wahrscheinlich wird dieser Trend auch bald im deutschen Buchmarkt zuschlagen!

    Natürlich können auch Blogger mal den ein oder anderen Produktnamen völlllllig unauffällig einfließen lassen: Die Bloggerin dieses Artikels ist Mit-Leiterin der Fernstudienakademie, besitzt einen Computerbildschirm von Acer und kaut beim Arbeiten gerne Airwaves Kaugummis. Leider bekomme ich für diese Nennung von Produktnamen überhaupt kein Geld. Mist, irgendetwas mache ich wirklich falsch.

    Anne Oppermann
  10. Fernstudienakademie
    Wie geht eigentlich ein Fernlehrgangsanbieter daran, ein Konzept für einen neuen Lehrgang zu entwickeln? Nicht viel anders als Sachbuchautoren, die eine neue Buchidee im Kopf haben...

    Nachdem die Idee für den Lehrgang geboren war, ging es deshalb zunächst einmal darum, die Marktlage zu recherchieren:

    Gibt es einen Bedarf für einen solchen Kurs? Ja!
    Unserer Erfahrung nach haben viele Menschen den Traum, irgendwann in ihrem Leben ein Buch zu verfassen. Aus verschiedenen Gründen gehen sie dann aber doch nicht zu Werke: Sie trauen sich nicht, sie haben keine Zeit oder sie wissen ganz einfach nicht, wie man das eigentlich anstellt.

    Welche Angebote gibt es bereits?
    Wenn es schon Hunderte von (Fern-) Kursen, Seminaren oder Webinaren zum Thema gäbe, könnte man sich die Arbeit ja gleich sparen!

    Es stellte sich zwar heraus, dass das Thema „Schriftsteller werden“ schon vielfach beackert wurde. Diese Angebote richteten sich allerdings vielfach an angehende Roman-Autoren. Es gibt daneben auch einige Angebote, bei denen man lernen kann, Sachtexte zu verfassen, wobei sich aber der Bogen von Office-Kommunikation (z.B. Protokolle) sehr weit bis hin zu journalistischen Texten spannt. Der Bereich der Schreibens von Sach- und Fachbüchern kommt dabei meist relativ knapp weg.

    Die Zielgruppe unseres Kurses will sich aber gerade als Sachbuchautor einen Namen machen – und das möglichst schnell – und ohne erst in vielen Lektionen die Basics des Schreibens von Leitartikeln, Interviews oder Mailings erlernen zu müssen.


    Der Bedarf für einen solchen Fernkurs zum Thema „Sachbuchautor“ ist also unserer Meinung nach da!

    Und wenn dann noch eine „echte“ Buch-Autorin und ein „echter“ Verlagslektor an diesem Lehrgangsprojekt beteiligt sind, kann ja fast nichts mehr schief gehen! (So hoffe ich wenigstens...)


    Anne Oppermann
  11. Fernstudienakademie
    Im Moment ist ja ein echter Social-Media-Hype ausgebrochen: Fast jeder macht einen auf Facebook, Google+ und Co. und in den verschiedenen Fachforen im Internet tummeln sich jede Menge Menschen, die sich und ihre Produkte vorstellen wollen. Das lassen sich natürlich auch Autoren (und auch ich, die ich für die Fernstudienakademie mit diesem Blog ins Rennen gehe) nicht entgehen.

    Social Media sind transparent

    Das Gute an diesen Social-Media-Aktivitäten ist, dass sie inzwischen recht transparent sind: Jeder, der hier mein Blog schon etwas länger liest, weiß z.B., dass ich von der Anbieterseite komme, er bekommt ohne große Probleme meinen Klarnamen heraus (Anne Oppermann) und weiß, dass ich gemeinsam mit Markus das Buch „100 Fragen und Antworten zum Fernstudium“ veröffentlicht habe.

    Allzu viele weitere Geheimnisse sind bei mir wohl nicht zu erwarten; selbst meine Lieblingskaugummi-Sorte (und damit mein „legales Schreibdoping“ kennt Ihr schon: Airwaves-Kaugummis.)

    Manche Autoren wollen immer noch „durch die Brust ins Auge“

    Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, dass sich einige Autoren mit dieser Transparenz sehr schwer tun, aber dann trotzdem die unbestrittenen Werbeeffekte, die man im Bereich der Social-Media-Kommunikation „abgreifen“ kann, mitnehmen wollen – ohne dafür mit dem eigenen Namen gerade zu stehen.

    So gab es mal eine Autorin, die sich vor längerer Zeit (wenn ich mich richtig erinnere) unter einem Nick (!) beim Online-Forum einer großen deutschen Frauenzeitschrift anmeldete und immer und immer wieder ein Buch (= ihr Buch) zum Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ vorstellte und immer und immer wieder Diskussionen über Einzelthemen des Buchinhalts vom Zaun brach – jedes Mal unter Nennung des kompletten Buchtitels und mit Link zu Amazon. Okee, ihr Nick war wohl nicht wirklich "Hase", aber sie benahm sich schon gewollt "unschuldig".

    Das war früher – und heute?

    Diese Aktionen sind allerdings auch schon ein paar Jahre her – es ist also zu hoffen, dass auch diese Autorin dazu gelernt hat. Der Effekt dieser „unerkannten Dauerwerbesendung“ war nämlich eher negativ: Die Userinnen waren in erster Linie genervt und die Moderatorinnen klopften der Autorin wohl mehr als einmal auf die Finger, um sie von ihrem Tun abzuhalten.

    Über den Einfluss dieser Werbenachrichten auf die Verkaufszahlen kann ich allerdings nichts sagen. Vielleicht ist die Autorin ja schon längst Auflagen-Millionärin und lacht sich kaputt über Autoren, die sich mit solchen Werbemethoden schwer tun...?

    Anne Oppermann
  12. Fernstudienakademie
    Erinnert Ihr Euch noch an diese seltsamen Tamagotchis, die man regelmäßig bekümmern, bespaßen und versorgen musste, damit sie nicht eines qualvollen elektronischen Todes starben? So ein ähnliches Dingen habe ich jetzt auch zu Hause – bloß nennt man es heutzutage nicht mehr Tamagotchi, sondern E-Book-Reader.

    Er will immer mit zu mir ins Bett

    Zu Beginn habe ich es gar nicht so richtig gemerkt, aber Petra van Cronenburg wies mich vor einiger Zeit auf diese Parallele hin: So ein E-Book-Reader verlangt – wie ein Tamagotchi – die volle Konzentration, will ständig (mit Lesestoff) gefüttert werden und so richtig wohl fühlt er sich nur, wenn ich ihn mit ins Bett nehme.

    Mein E-Book-Reader und ich haben also inzwischen eine richtig innige Beziehung: Ich nehme ihn mit auf jede Reise, mit zu jedem Frisörtermin und mit zu jedem Arztbesuch, und wenn mal ein kleines Minütchen Langeweile droht, kommt das liebliche Wesen direkt auf meinen Schoß und wird von mir umkümmert.

    Meine Umgebung findet ihn nicht soo toll

    Was mich allerdings etwas traurig macht: Meine Umgebung liebt meinen treuen Begleiter nicht wirklich. Mal mault mein Umfeld, dass dieses doofe Geklicke beim Umblättern nerve, mal fragt mein Mann ganz spitz, ob ich denn jetzt – wo niemand so genau erkennen kann, was ich denn eigentlich derzeit lese – auch bei diesem Shades-of-Grey-Hype mitmache. Nein, ich mache nicht mit bei diesem SM-Gedönse, aber es ist schon trotzdem ganz schön, dass nicht jeder auf einen Blick erkennen kann, dass ich mir schon wieder einen Krimi reinziehe.

    Aber mich nervt es auch manchmal

    Allerdings muss ich gestehen, dass mich – nicht mein Reader, den ich hab ich ja lieb! – sondern diese neue Buchform E-Book schon manchmal nervt. In meiner Anfangseuphorie habe ich mir so manches 99 Cent-Schätzchen heruntergeladen – und sehr schnell die Lektüre abgebrochen, weil mir meine Lebenszeit für den Blödsinn, der da angeboten wird, einfach zu schade ist. Bei diesen Titeln steht dann zwar eine blumige 5-Sterne-Rezension nach der anderen bei Amazon, die aber vielleicht doch eher von wohlmeinenden Bekannten verfasst wurden.

    Einkaufsverhalten ändert sich

    Inzwischen hat sich mein Einkaufsverhalten geändert: Die 99 Cent-Schätzchen umgehe ich und fange erst ab einem Preis von 4,50 Euro plus an zu überlegen, ob das Buch vielleicht etwas für mich wäre. Bei diesen Werken ist nämlich ein Autor unterwegs, der von sich selbst und seiner Leistung so überzeugt ist, dass er seine Werke nicht zu absoluten Dumpingpreisen auf den Markt wirft. Das lässt m.E. schon eine gewisse Qualität erwarten. Bei diesen etwas "höherpreisigen" E-Books hatte ich (bislang) übrigens noch keine Totalausfälle – also bleibe ich zunächst einmal bei dieser Einkaufsstrategie.

    Anne Oppermann
  13. Fernstudienakademie
    Derzeit scheint es regelrecht in Mode gekommen zu sein, dass praktisch jeder Experte – oder jeder, der sich dazu berufen fühlt – ein Sachbuch schreibt bzw. ein solches schreiben will. Das ist ja im Prinzip auch richtig so und eine gute Idee – und ein wenig hoffen wir von der Fernstudienakademie ja auch darauf, dass der ein oder andere "Exepertenstatus-Affine" diesen Lehrgang bei uns bucht, um ein solches Buchprojekt unter unserer kompetenten Begleitung anzugehen. So ist jedenfalls der Plan!

    Sachbücher, die die Welt nicht braucht

    In einer kleinen Glosse im Spiegel (http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/buchmesse-bitte-keine-buecher-zur-selbstvermarktung-a-860954.html) haben sich vor Kurzem Jörg Achim Zoll und Monika B. Paitl ziemlich bissig mit diesem aktuellen Trend der Sachbuchschreiberei auseinander gesetzt. Quintessenz der beiden Autoren: Es gibt derzeit an jeder Ecke Sachbücher, die die Welt nicht braucht, die keinen Erkenntnisgewinn mit sich bringen und eigentlich nur noch aus ungeordneten Lebensweisheiten und Anekdötchen mitteilsamer Möchtegern-Autoren bestehen.

    Instantbücher

    Für diese neue Gattung der (oft nur als E-Book und im Selbstverlag veröffentlichten) Sachbuchliteratur bringen die beiden Autoren den schönen Begriff der "Instantbücher" in die Diskussion ein. Dabei handelt es sich um Bücher, die meist in Windeseile geschrieben und von den Lesern ebenso schnell konsumiert werden, ohne dass sie einen langfristig erkennbaren Nährwert mit sich brächten. Aber: Bringen es denn solche „Buchstabensuppenbücher“ überhaupt?

    Bücher als Marketinginstrument

    Bei solchen Veröffentlichungen verkommt ein Sachbuch zu einem reinen Marketinginstrument. Nun stellt sich vielleicht mancher die Frage: "Na und? Was ist daran so schlimm?" Ich finde es absolut nachvollziehbar und richtig, wenn ein Buch auch zu Marketingzwecken genutzt wird. Ein Autor muss sich schließlich ebenfalls überlegen, ob sich die Mühe, ein Sachbuch zu schreiben, für ihn tatsächlich lohnt und rechnet.

    Allerdings wird ein Buch, das keine Tiefe und keinen wirklichen Nutzen für die Leser mit sich bringt, diese nicht wirklich begeistern. Wer in seinem Sachbuch nur ausgelutschte Lebensweisheiten von sich gibt, braucht sich nicht zu wundern, wenn seine Leser (und potenziellen Kunden) irgendwann doch zu den wirklichen "Experten" in der Branche abwandern, die Spannendes und Profundes zum Thema zu Papier gebracht haben.

    Anne Oppermann

    Kennt Ihr auch solche "Buchstabensuppen-" bzw. "Instant-Bücher"? Wie reagiert Ihr auf diese nicht allzu nahrhafte Lese-Kost?
  14. Fernstudienakademie
    Ich habe mich mal wieder mit dem Berufsprofil eines Sachbuchautors beschäftigt und bin dabei auf folgenden interessanten Satz gestoßen:

    „Die große Kunst des Sachbuchschreibens besteht darin, fundiertes Wissen so aufzubereiten, dass die Leser es verstehen – und sich großartig unterhalten fühlen!“

    Quelle: http://www.protextbewegung.de/profitexter/wer-macht-was/autoren-und-ghostwriter/berufsprofil-sachbuchautor/

    Sind Entertainer-Qualitäten gefragt?

    Uups – das ist ja ein Anforderungsprofil, das vielleicht manche angehende Sachbuchautoren überraschen dürfte: Sie sollen also nicht nur Ahnung von der Sache haben und ihr Wissen so aufbereiten können, dass es die Leser tatsächlich verstehen, sie müssen vielmehr auch noch Entertainer-Qualitäten aufweisen.

    Muss das wirklich sein? Ist denn ein (Sach-) Buch nur dann ein gutes Buch, wenn sich die Leser vor Lachen auf die Schenkel klopfen?

    Ich meine nein! Ein Sachbuch steht nicht in Konkurrenz zu den aktuellen Comedy-Sendungen (die ich ehrlich gesagt noch nicht mal kenne, weil ich derzeit einen sehr geringen TV-Konsum habe). Ein Sachbuch steht meiner Meinung nach eher in Konkurrenz zu thematisch verwandten Internetseiten, zu entsprechenden Zeitungsartikeln oder auch zu (ernst gemeinten) Fernseh- oder Radiobeiträgen.

    Schmunzeln erwünscht

    Um gegen diese manchmal wirklich dröge Konkurrenz aus Funk und Fernsehen ankommen zu können, ist es meines Erachtens nach allerdings schon empfehlenswert, dass der Sachbuchautor sein Sujet mit einem Schmunzeln darbietet und den Leser dazu einlädt, das Buchthema auch einmal von der eher humorvollen Seite zu betrachten.

    Dennoch da meiner Ansicht nach Grenzen: Bei einem Trauerratgeber, der sich an „verwaiste Eltern“ richtet, oder bei einem Buch, das sich mit neueren Therapieansätzen bei Depressionen beschäftigt, muss man schon sehr gut überlegen, wie viel Humor dieses Thema verträgt. Bücher auch zu solchen Themen müssen m.E. nicht unbedingt völlig „humorlos“ sein, aber man muss schon sehr darauf achten, was man den späteren Lesern zumuten kann und möchte – und was nicht!

    Wie ist es bei Euch? Wie wichtig ist es Euch, dass Ihr Euch von einem Sachbuch gut unterhalten fühlt? Kennt Ihr Sachbücher, in denen das Eurer Meinung besonders gut (oder vielleicht auch besonders schlecht...) gelungen ist?

    Anne Oppermann
  15. Fernstudienakademie
    Neulich war ich mal wieder bei Thalia. Wegen meiner wunderbaren Buchhändlerschwester, die als Mittelständlerin schwer unter der Konkurrenz der „Großen“ der Branche zu leiden hat, bin ich ja aus reiner Solidarität eher selten bei solchen Kettenbuchhandlungen.

    Ein Bücherkaufhaus macht ganz schön was her!

    Aber es trieb mich dann doch mal wieder in dieses Bücherkaufhaus – und man muss ja ehrlich sagen, so ein Bücherkaufhaus macht ja ganz schön was her:


    schön dekorierte Bücherthementische
    Spielecke für Kinder
    Buchladencafé
    Hörbücher zum Reinhören
    schicke Papeterie-Artikel
    viele Kassen, so dass man nicht lange anstehen muss
    Ankündigungen für Lesungen und Signierstunden
    aufwändige Architektur mit Glasaufzug und riiiesiger Rolltreppe mitten im Laden
    und, und, und



    Da macht das Bücherkaufen schon wirklich Spaß: Man flaniert so durch Unmengen von Bücherregalen, hält mal hier ein, schaut sich da neue Kalender an und genießt einfach die Auswahl an Büchern.

    Fixiertheit auf Bestsellerlisten

    Was mich allerdings ein wenig nervt, ist die Fixiertheit auf Bestsellerlisten: Überall hängen diese Dinger herum, so dass auch der doofste Buchkunde sofort weiß, was derzeit angesagt ist. Und natürlich liegen die entsprechenden Bücher dann – genau nach der Ordnung der Spiegel-Bestseller-Liste – in riesigen Stapeln direkt im Eingangsbereich herum.

    Büchertipps – auch abseits der Spiegel-Liste

    Da lob ich mir dann doch den Laden meiner Schwester: Die recht belesenen Buchhändlerinnen kennen natürlich auch den Mainstream der entsprechenden Bestseller-Listen, aber sie empfehlen „ihren“ Kunden, die sie meist seit vielen Jahren kennen, genau das, was zu ihnen und ihren Leserwünschen passt. Und das dann eben auch mal abseits der Spiegel-Liste.

    Anne Oppermann

    P.S: Wie findet Ihr eigentlich Buchkaufhäuser à la Thalia?
  16. Fernstudienakademie
    Die tägliche Schreibarbeit eines Sachbuchautors mag zwar zum Großteil im stillen Kämmerlein vor sich gehen, aber irgendwann ist auch das umfangreichste Werk fertig, es wird publiziert – und wenn es gut läuft! – von der Öffentlichkeit interessiert aufgenommen.

    Autoren werden nicht immer mit Lorbeeren überschüttet!

    Dabei kommt es allerdings vor, dass der hoffnungsfrohe Autor nicht nur mit Lorbeeren überschüttet wird, vielmehr kann es bei den Buchrezensionen auch schon einmal Kritik hageln, mit der man sooo vielleicht nicht gerechnet hat.

    Ich erinnere mich da noch an eine Rezension zu meinem ersten Ratgeber zum Thema Fernunterricht („Fit für den Fernunterricht“), die in der „Zeit“ erschien.

    http://www.zeit.de/2003/38/C__a5_Gelesen_H_9flle

    Der Rezensent war nicht nuuur begeistert und bemängelte z.B., dass das Buch nicht so besonders „anschaulich“ sei und „wenig Konkretes“ zu bieten habe.

    O-Ha! Das saß! Ich erinnere mich noch gut: Den ganzen Tag bin ich recht verschnupft durch die Gegend gelaufen und fand es richtig gemein, dass dieser Rezensent das Buch so „in die Pfanne gehauen“ hatte.

    Der Verlag ist begeistert!

    Nachmittags bekam ich dann allerdings eine Mail von der Lektorin des Verlags Bildung und Wissen, die das Buchprojekt betreut hatte. Sie war ganz aus dem Häuschen, dass „die gute alte Tante ‚Zeit’“ das Buch besprochen hatte. Dieses Glück hätten nur die allerwenigsten Titel aus dem Verlag und sicherlich würde diese Buchbesprechung auch den Verkauf enorm ankurbeln.

    Da war ich erst einmal baff: Die Buch-Kritik wurde also (aus Verlagssicht) gar nicht so negativ bewertet. Vielmehr würde sie sogar dabei helfen, dass sich das Buch noch besser verkaufen ließe. So hatte ich das bis dahin noch nicht gesehen.

    Selbst eine „schlechte“ Kritik ist eine „gute“ Kritik

    Selbst eine „schlechte“ Kritik ist (aus Verlagssicht) also im Grunde immer auch eine „gute“ Kritik!

    Was bedeutet das nun für angehende Autoren?


    Wer sich mit einem Buch in die Öffentlichkeit wagt, kann nicht davon ausgehen, dass alle Rezensenten völlig begeistert sind von diesem Werk.
    Jede Kritik (auch eine nicht allzu positive) kann dabei helfen, das Buch bekannter zu machen, und so die Verkaufszahlen ankurbeln.
    Aus den Rezensionen kann ein Autor eine ganze Menge für etwaige Nachfolgeprojekte lernen.


    Geheimnisse aus der Rezensenten-Szene

    Und nun noch ein kleines Geheimnis aus der Rezensenten-Szene: Manche (meist nicht allzu auflagenstarken) Medien geben bei Buchbesprechungen die Vorgabe, dass die Rezensenten ausschließlich positive Buchkritiken veröffentlichen sollen. Diese Zeitungen sehen sich nämlich in der Pflicht, ihren Lesern Bücher zu empfehlen (!), und haben nicht das Ziel, Bücher vorzustellen, die eh kein Mensch lesen will. Am liebsten werden dabei natürlich diejenigen Bücher über den grünen Klee gelobt, die im eigenen (Zeitungs-) Verlag erschienen sind.

    Anne Oppermann

    P.S.: Ihr selbst seid ja als Fernstudierende in gewisser Weise immer auch Autoren: Wie geht Ihr mit der Kritik Eurer Tutoren (z.B. in Form von schlechten Noten) um – vor allem, wenn diese Kritik Euch unberechtigt erscheint?
  17. Fernstudienakademie
    Eine kleine Anmerkung vorneweg: Das Blog macht ab Samstag eine Osterpause: Ich bin zwei Wochen auf Sylt – Ostereier und Promis suchen! Natürlich gucke ich auch von der Nordsee aus immer mal wieder hier bei Fernstudium-Infos.de herein, aber eben nicht ganz so regelmäßig wie sonst.

    Und nun zum „echten“ Blog:

    In meinem Fernkursprojekt bin ich jetzt an den Punkt gekommen, an dem ich wieder mal meine Gliederung aktualisieren muss; zum Glück ist sie ja „dynamisch“.

    Folgende Punkte sind dazu gekommen:


    In den Schreibworkshops sollen verschiedene Textsorten vorgestellt werden, die ein Sachbuchautor „auch noch“ beherrschen sollte, um das eigene Buch langfristig zu promoten.
    Bisher sind angedacht: ein Zeitungsartikel, Texte für die eigene Webseite, ein Vortrag und ein Handout für eine Fachtagung und evtl. die Entwicklung eines eigenen Blogprojekts.
    Das Thema „Kreativitätstechniken“ soll breiter behandelt werden, als dies bislang geplant war.
    Ich habe weitere potenzielle Interviewpartner angesprochen, die ihre individuellen Erfahrungen zum Buchschreiben, Lektorieren, Formatieren und, und, und in den Lehrgang einbringen sollen.
    Für eines dieser Interviews beschäftige ich mich jetzt verstärkt mit dem Thema Books on Demand (BoD). Ich habe vor Kurzem Kontakt zu einer Autorin aufgenommen, die ihr Buch bei BoD veröffentlicht hat. Das Interview wird bestimmt ganz spannend!
    Es haben allererste Telefonate mit der Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) stattgefunden, in denen dieser Lehrgang zum ersten Mal (kurz!) vorgestellt wurde.


    Parallel zu dieser Aktualisierung der Gliederung mache ich mir persönlich einige Gedanken für meine nächsten eigenen weiteren Schreibprojekte: Ein weiteres Buch? Ein neuer Lehrgang für die Fernstudienakademie? Ein Leitfaden zu einem bestimmten Thema aus dem Autorenalltag? Ich bin noch etwas unentschlossen...

    Dabei würde mich noch Eure Bewertung von Veröffentlichungen per BoD interessieren:

    Seht Ihr BoD-Bücher als ganz „normale“ Bücher an, bei denen einfach nur ein anderer Weg der Publikation genutzt wurde?

    Oder wirken diese Bücher eher so auf Euch, dass der Autor wohl Pech hatte und keinen „echten“ Verlag für sein Buch gefunden hat?

    Anne Oppermann
  18. Fernstudienakademie
    Wer bei Facebook und Co. in Sachen Bildungsbürgertum etwas auf sich hält, liiiiebt Bücher und tut das auch gerne und wiederholt kund. Sehr beliebt sind dabei Fotos von altehrwürdigen Bibliotheken mit Bibliothekstreppe und allem erwartbaren Drum und Dran.

    Wenn nicht Katzenfotos, dann Bibliotheksbilder

    Um auf Facebook einmal möglichst viele Likes einzufangen, hat man im Grunde zwei Möglichkeiten: Entweder man postet zuckersüße Katzenfotos (mit Sonnenbrille, schlafend, vorm PC sitzend, gerade geboren oder, oder, oder) oder man teilt ein Bild von einer möglichst riesigen und hübsch anzusehenden Bücherwand. Beide Bildertypen laufen bei Facebook eigentlich immer.

    Wohnprinzip "Buch"

    Neulich hatte ich mal die Chance, in einem solchen Privat-Haus, das ganz und gar dem Wohnprinzip "Buch" gewidmet ist, zu übernachten. Zu Beginn ist das ja schon schwer begeisternd: Man findet wirklich überüberüberall Bücher. Okee, nicht im Bad, aber sonst wirklich an jeder Ecke. Jeder Treppenabsatz hat sein eigenes Regal, in der "Hauptbibliothek" im Wohnzimmer steht Goethe (natürlich sowohl die Frankfurter Ausgabe als auch die Hamburger Ausgabe) Seit an Seit mit all den anderen Heroen der Dichtkunst.

    Zum Glück widmet man sich in diesem Haus aber auch der leichten Muse: Krimis, Historienschinken und Kinderbücher laden auch den weniger bildungshungrigen Leser zum Schmökern ein.

    Ein Paradies?

    Ich höre schon einige von Euch hingerissen hauchen: "Das muss ja ein wahres Paradies sein!" Ehrlich gesagt: Das ist es nicht – oder nur, bis die Nacht in den Startlöchern steht. Wenn man sich nämlich ins Gästebett legt und einen ringsum eine ca. 4 Meter hohe Bücherwand (wir befinden uns in einem Altbau, wie Ihr seht!) zu den Themen "Das Judentum im Wandel der Zeiten" gedanklich erschlägt, dann kann man schon mal schlaflos vor sich hin grübeln. Meine Tochter (6) bekam angesichts solcher Büchermassen auch prompt Heimweh nach ihrem kleinen, aber feinen Bücherregal in zartrosa und brauchte deshalb bei diesem Besuch schon ein wenig Extra-Umkümmerung, bis sie wirklich einschlafen konnte.

    Anne Oppermann

    P.S.: Würdet Ihr Eure Wohnung auch am liebsten zu einer Privatbibliothek umbauen? Vielleicht mögt Ihr Euch ja outen?

    P.P.S.: Ich habe übrigens selbst sowohl Katzenbilder als auch Bibliotheksfotos bei Facebook geliked. Ihr seid also nicht allein...
  19. Fernstudienakademie
    Im jetzt anliegenden Schreibworkshop soll es um das Thema „Zeichensetzung“ gehen. Dabei sehe ich es jedoch, ehrlich gesagt, nicht als meine Aufgabe an, den Teilnehmern dieses Fernlehrgangs der Fernstudienakademie die Basics der Zeichensetzung im Deutschen zu erklären.

    Dafür gibt es zum einen ganz gute Internetseiten (z.B. http://www.udoklinger.de/Deutsch/Grammatik/Zeichen.htm ) und zum anderen natürlich immer auch ein Verlagslektorat, das sich mit dem Thema Zeichensetzung gut auskennt und dem unsicheren Autor gerne unter die Arme greift.

    Mir geht es eher darum, die Zeichensetzung auch als „stilistisches“ Mittel zu begreifen. Das heißt nun nicht, dass man über die üblichen Regeln in Sachen Zeichensetzung nonchalant hinwegsehen dürfte und sich den eigenen (ggf. sehr „kreativen“) Umgang mit Punkt und Komma als Ausdruck eines individuellen Schreibstils „schön quatschen“ sollte.

    Mein Ziel ist es in diesem Schreibworkshop viel mehr, einmal ein paar Besonderheiten der einzelnen Satzzeichen aufzuführen, mit denen ein Autor bei seiner Arbeit ruhig auch mal experimentieren sollte. Mit den „richtigen“ Zeichen ist ein Autor nämlich dazu in der Lage, seine Gedanken zu pointieren, zu modifizieren oder auch abzuschwächen – ohne dafür großartig in den „echten“ Text eingreifen zu müssen.


    Das Semikolon ist z.B. eines meiner Lieblingssatzzeichen: Es trennt zwei Sätze zwar recht deutlich durch einen Punkt, hält sie dabei aber durch das Komma trotzdem in enger Verbindung.

    Fragezeichen und Ausrufezeichen sind dagegen „interaktive“ Satzzeichen, die die Leserinnen und Leser zum Mitdenken und Mittun animieren können.

    Durch das Fragezeichen hat der Autor sogar Einfluss auf die Satzmelodie beim (Vor-) Lesen, weil sich die Stimme am Satzende hebt.

    Auch Gedankenstriche oder Anmerkungen, die durch Klammern eingeschlossen werden, sind interessante Stilmittel.



    Achtet Ihr bei den Büchern, die Ihr lest, eigentlich auf die Zeichensetzung? Wie ist es, wenn Ihr selbst (Studien-) Texte schreibt? Seid Ihr froh, die Regeln der deutschen Zeichensetzung wenigstens einigermaßen drauf zu haben, oder experimentiert Ihr auch mal mit Punkt, Komma und Semikolon?

    Anne Oppermann

    P.S: Heute gibt's übrigens ein Mini-Jubiläum: Dies ist mein 50. Blogbeitrag. Danke fürs Lesen, Kommentieren, Verlinken, Diskutieren und und und!
  20. Fernstudienakademie
    Wenn sich ein angehender Sachbuchautor auf die Verlagssuche begibt, muss er in seinem Exposé nachweisen, dass er „wirklich“ schreiben kann. Wer da keine aussagekräftigen Referenzen nennen kann, dem wird ein Verlagslektor nur ausgesprochen zögerlich abnehmen, dass dieser Autor auch tatsächlich das Zeug dazu hat, ein umfangreicheres Buchprojekt zu stemmen.

    Exposé und Beispielkapitel als erster „Kompetenznachweis“

    Das Exposé und vor allem das mitgelieferte Beispielkapitel sind die ersten und sicherlich wichtigsten Hinweise für den Lektor, wie die Schreibe des angehenden Sachbuchautoren denn eigentlich ist:


    Wirkt die Buchgliederung überzeugend?
    Kommt der Autor bei seinen Ausführungen auf den Punkt?
    Kann der Autor für seine Buchidee – und auch für sich selbst – überzeugend und authentisch „Werbung“ machen?
    Wie ist es um die Rechtschreib- und Grammatikkünste des Autors bestellt?
    Beherrscht der Autor zumindest die Basics in Sachen Formatierung?


    Weitere Referenzprojekte ergeben ein runderes Bild

    Viele Lektoren wünschen sich darüber hinaus noch weitere Nachweise, inwiefern der Autor wirklich sein (Schreib-) Handwerk beherrscht. Dabei kommen z.B. folgende Textsorten in Frage:


    Hat der Autor zu seinem Thema bereits ein Buch verfasst?
    Hat er Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht?
    Muss er beruflich viel schreiben? Um was geht es bei diesen beruflichen Texten?
    Hat der (angehende) Sachbuchautor vielleicht auch schon belletristische Titel veröffentlicht?
    Bloggt er? In welchem Umfang und um welches Thema geht es?


    All diese Texte werden unter Umständen tatsächlich überprüft

    Bei diesen Texten muss man sich allerdings klar machen, dass sie – soweit sie tatsächlich veröffentlicht wurden – auch wirklich von einem Lektor überprüft werden. Man sollte also nur diejenigen Texte angeben, zu denen man wirklich stehen mag.

    So kann sich z.B. ein privates Blog, das weder viele Leser hat noch User-Kommentare hervorruft, weil der Blogger eigentlich nur herum jammert, dass seine Katze ständig krank wird und er bei seiner Arbeit nie einen Parkplatz findet, eher kontraproduktiv auswirken.

    Ein Business-Blog, in dem Themen aus der eigenen Branche aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden und das entsprechend auch gut besucht und kommentiert wird, macht dagegen schon einen erheblich „schmaleren Fuß“ und wird vom Lektor sicherlich positiv vermerkt werden.

    Anne Oppermann

    P.S.: Eine Frage an Euch: Hier bei fi.de sind ja auch eine ganze Menge Blogger unterwegs, die qualitativ absolut hochwertige und spannende Blogs fabrizieren. Würdet Ihr diese Blogs etwa bei einer Bewerbung mit angeben? Oder ist das eher „Privat-Kram“, über den Ihr im Job gar nicht sprechen wollt?
  21. Fernstudienakademie
    Ich bin jetzt dabei, mal im Internet herumzugucken, wie man das Berufsbild des Sachbuchautors am besten definieren könnte. Dies kann noch wichtig werden, wenn der spätere Lehrgang tatsächlich durch die Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) zertifiziert werden muss.

    Es gibt nämlich die Regelung, dass Fernlehrgänge, die der beruflichen Weiterbildung dienen, zulassungspflichtig sind. Handelt es dagegen um reine „Hobby-Lehrgänge“, ist eine solche ZFU-Zulassung nicht nötig. (Dann wird der Fernlehrgang lediglich durch die ZFU „registriert“.)

    Noch ist nicht ganz raus, ob die ZFU diesen Autorenkurs als der beruflichen Weiterbildung zugehörig erachtet, oder ob man ihn eher dem Bereich der Hobby-Lehrgänge zurechnet.

    Schon mal eins vorneweg: Selbst wenn am Ende der Fernlehrgang zu den Hobbykursen gezählt werden sollte, wird es dennoch für die Teilnehmer kein reiner „Kindergeburtstag“. Sie müssen ganz schön ran und bekommen im Rahmen dieses Kurses richtig viel zu tun.

    Bei meinen Internetrecherchen bin ich erst einmal im Berufenet der Arbeitsagentur auf die Suche nach dem Begriff „Autor“ gegangen. Zwischen „AbbrucharbeiterIn und“ und „Avid-CutterIn“ (Was ist denn das nun wieder?) ist aber kein Platz für eineN AutorIn. Auch unter dem Begriff „Sachbuch“ findet sich nichts.

    Bei meiner Suche im Netz bin ich dann doch noch auf einen ganz interessanten Artikel gestoßen:

    http://www.n24.de/news/newsitem_3973596.html

    Was mich umhaute, war allerdings der dort genannte „ordentliche“ Vorschuss von 5.000 Euro für ein Erstlingswerk.

    Ich glaube, ich habe meine Dichtkünste bislang viel zu billig verkauft!

    Denn das muss man sich schon klar machen: Wer reich werden will, sollte lieber nach einem anderen Betätigungsfeld suchen. Buchschreiben macht enorm viel Spaß, aber wirklich „rechnen“ tut es sich nicht!

    Der Vorteil ist eher ein anderer: Ein Buch bietet gerade für Freiberufler und Selbständige, die z.B. als Berater, Trainer oder Coaches tätig sind, oft das „Sahnehäubchen obendrauf“, mit dem sie sich von ihren nicht-schreibenden Kollegen positiv abheben können. Und dann rentiert sich – auf diesem Umweg – natürlich auch ein Buchprojekt!

    Anne Oppermann

    P.S.: Wenn Ihr tatsächlich einmal einen Berater, Trainer, Coach oder sonstigen „Dienstleister“ benötigtet, nach welchen Kriterien würdet Ihr ihn auswählen? Welche Informationswege würdet Ihr nutzen, um einen wirklich „passenden“ Berater zu finden?
  22. Fernstudienakademie
    Vor einiger Zeit habe ich mir mal ein Kochbuch zum Thema Nahrungsunverträglichkeiten besorgt: In meinem näheren Umfeld gibt es dieses „Krankheitsbild“. Ist nicht sooo lustig, aber man kann damit sehr gut leben, wenn man ein paar Lebensmittel vom Speiseplan streicht.

    Ein „geniales“ Kochbuch

    Um nun möglichst nicht allzu viel in Sachen Essenszubereitung falsch zu machen, hat mir meine wunderbare Buchhändlerschwester ein Kochbuch zum Thema besorgt.


    Aufmachung des Buches: So lala! Keinerlei Fotos und auf grauem Recycling-Papier gedruckt – wohl im Selbstverlag.
    Informationsgehalt: Die Basis-Infos zum entsprechenden Krankheitsbild habe ich anderswo (z.B. im Internet) erheblich besser und leserfreundlicher zusammengefasst gefunden.
    Geschmack der Rezepte: Habe ich ehrlich gesagt noch nicht ausprobiert – mir fehlen einfach die Bilder, um ein Gericht auszuwählen.


    Der absolute Bringer war dieses Buch für mich eher nicht; es hätte in Schulnoten so in etwa eine vier bekommen: nicht berauschend, aber es geht noch gerade so. Um so verblüffter war ich dann, als ich auf dem Backcover folgenden Werbespruch las: „Einfach und genial – das ist der Anspruch, dem dieses Buch gerecht wird.“

    „Genial“ soll das Buch also sein. A-Ha! Da hat aber jemand ein ordentlich ausgeprägtes Selbstbewusstsein! Vielleicht habe ich ja einen etwas absonderlichen und altmodischen Genialitätsbegriff, aber „genial“ war das Buch meiner Meinung nach nun wirklich nicht.

    Großsprecherei als Programm

    Diese Form der Großsprecherei ist offenbar zumindest im Ratgebergenre recht weit verbreitet; dazu ein paar Buchtitel:

    „Depressionen erfolgreich behandeln: Wie Sie in nur 3 Monaten Ihre Depressionen ohne Psychotherapie und Psychopharmaka los werden können!“

    „Genial einfach investieren: Mehr müssen Sie nicht wissen – das aber unbedingt!"

    „Die Eichhörnchen-Strategie: Glücklich und erfolgreich mit den genialsten Tricks der Tiere“

    Diese Liste könnte man sicherlich noch lange, lang fortsetzen.

    Geniale Autoren weisen den genialen Weg aus der Not?

    Es stellt sich dabei die Frage, welches Bild von ihrer Zielgruppe diese Autoren (bzw. deren Verlage) eigentlich haben: Sie scheinen zu vermuten, dass ihre Leser im Grunde strohdumm sind und noch nicht einmal die geringste Ahnung vom Thema haben. Zum Glück für diese strohdummen Leser gibt es ja die wunderbaren (genialen!) Autoren (und Verlage), die uns grenzdebilen Menschen aus ihrer Notlage helfen und ihnen in wenigen Tagen oder Wochen mit ihren genialen Tipps den Weg aus der Krise weisen. (Gerade im Bereich der Gesundheitsratgeber ist eine solche Großsprecherei dann nicht nur nervend, sondern u.U. auch richtig gefährlich.)

    Aber – es scheint zu klappen

    Zu meiner großen Verwunderung scheint solche Angeberei und Besserwisserei aber durchaus bei den Lesern anzukommen, denn diese „genialen“ Buchtitel sind nicht unbedingt diejenigen, die sich besonders schlecht verkaufen.
    Anne Oppermann

    P.S: Wie reagiert Ihr auf solche "genialen" Bücher?
  23. Fernstudienakademie
    Zunächst einmal Euch allen noch ein gutes und erfolgreiches (Studien-) Jahr, in dem alle Eure Wünsche in Erfüllung gehen mögen. Und danke, dass Ihr diesem Blog weiterhin die Treue haltet... Nun aber zum echten Blog!

    Schmankerl oben drauf

    Manche Verlagen bieten ihren Lesern zum Buch noch ein „Schmankerl“ oben drauf:


    Manchmal gibt es eine beigelegte CD-Rom mit Musik und Hörbeispielen zum Thema.
    Mal finden sich im Anhang Kopiervorlagen, die man für den eigenen Gebrauch nutzen kann.
    Ab und an findet man Checklisten oder sonstige Begleitmaterialien auf einer dem Buch beigefügten CD.



    Buchbegleitende Online-Workshops als besonderes Serviceangebot

    Neulich bin ich auf ein Workshop-Angebot des Gabal-Verlages aufmerksam geworden: In der Buchreihe Book@web gibt es nämlich zu den in dieser Reihe herausgekommen Werken Workshops im Internet.

    https://www.gabal-verlag.de/ic/page/355/book_at_web.html

    Ich habe mir das einmal genauer angeschaut – und fand das Angebot recht interessant!

    Wie funktioniert das?

    Nach einer einfachen Registrierung wird man freigeschaltet. Natürlich muss man dafür einen Titel aus der Reihe Book@web tatsächlich vorliegen haben, denn erst in diesem Buch findet man den Code, mit dessen Hilfe man Zugriff auf den zum Buch gehörenden Workshop bekommt.

    Ich hatte das folgende Buch vorliegen:

    Gottschling, Stefan: Einfach besser texten. Offenbach 2009.

    Interaktive Übungen – aber ohne Tutor

    In dem Onlinworkshop finden sich insgesamt 13 interaktive Übungen, die dem Inhalt des Buches angepasst sind. So kommt man dazu, das Erlernte wirklich einmal auszuprobieren und die eigenen Texter-Fähigkeiten auszubauen.

    Die Auswertung dieser Übungen erfolgt allerdings rein automatisch, es gibt also keinen Tutor im Hintergrund, der die Antworten der Workshopnutzer bewerten oder kommentieren würde. Es gibt ebenfalls keine Teilnahmebescheinigung und kein Zeugnis.

    Etwas schade finde ich, dass manche Übungen technisch so gestaltet sind, dass nur Nutzer des Internet Explorers hier zum Zuge kommen.

    Ein echter Mehrwert

    Mein Fazit: So ein buchbegleitender Workshop ist schon ein echter Hingucker: Die Leser bekommen damit einen wirklichen Mehrwert, der Autor kann sein Wissen multimedial aufbereiten und ein Verlag kann sich als besonders service- und kundenorientiert präsentieren.

    Da ich nicht weiß, wie teuer so ein Workshop-Spaß für einen Verlag eigentlich ist und wie sich so ein Zusatzangebot in Sachen Kundenbindung auswirkt, kann ich nicht sagen, ob sich ein solcher Service tatsächlich „rechnet“. Aber schick finde ich es auf jeden Fall!

    Anne Oppermann

    Was halten Ihr von solchen Workshops? Bei welchen Sachbuchthemen würdet Ihr gerne ein solches zusätzliches Serviceangebot offeriert bekommen?
  24. Fernstudienakademie
    Bei der Planung dieses Autorenfernkurses war schnell klar, dass die späteren Teilnehmer schon möglichst früh zu eigenen Schreibversuchen eingeladen werden sollten: Nur wer etwas ausprobiert und mit der Sprache spielt, kann seinen eigenen Stil entwickeln.
    Dies ist ja erklärtermaßen eines der Ziele dieses Fernlehrgangs zum Sachbuchautor: Die Teilnehmer sollen die Gelegenheit haben, (unter Anleitung) ihren eigenen Sprachstil zu entdecken und weiter entwickeln.
    Die in regelmäßigen Abständen in die Lehrbriefe eingewobenen „Schreibworkshops“ stellen dabei eine Art „Labor“ dar, in dem man (nach bestimmten Vorgaben) neue Texte verfasst oder eigene ältere Textbausteine umarbeitet. Und hinterher überprüft man, ob man mit den Ergebnissen zufrieden ist – oder eben auch nicht.
    Das Tolle dabei: Auch ich als Autorin komme mal wieder dazu, an meinem Schreibstil zu arbeiten.
    Übrigens: Subjekt und Prädikat bzw. ihre Nähe zueinander sind die Stars des ersten Schreibworkshops....
    Und noch was! Schon mitbekommen? Hendrik Asmus vom Feldhausverlag, der Herausgeber des Ratgebers „100 Fragen und Antworten zum Fernstudium“, hat mit diesem Buch gerade den „Studienpreis DistancE-Learning“ in der Kategorie „Publikation des Jahres“ gewonnen.
    Da freut man sich doch auch als Autor ein Loch ins Knie, oder Markus?
    Also: Hoch die Tassen!!!!!
    Anne Oppermann
  25. Fernstudienakademie
    Neulich habe ich von einem witzigen Projekt gelesen, bei dem zwei Studierende die Aufgabe hatten, für eine Seminararbeit im Fach „Kommunikationsdesign“ ein „besonderes“ Buch zu gestalten.

    Ein tiefer Griff in die Trash-Kiste

    Die beiden Studierenden haben diese Idee einmal gegen den Strich gebürstet und dafür eben keinen „wertvollen“ Text à la Goethe und Schiller ausgewählt, sondern einmal ganz, ganz tief in die Trash-Kiste gegriffen.

    Ihr Projekt sah folgendermaßen aus: Die beiden Studenten transkribierten in mühevoller, anstrengender und nervender Kleinarbeit das Finale von „Germanys Next Top Model“ – mit jedem „Wow!“ und jedem „Hallo Thomas“ und jedem „Wusch!“, das Heidi Klum und ihre Kompagnons so während der Sendung von sich gaben.

    http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,802708,00.html

    Diesen Text, versehen mit „Regieanweisungen“ und unterteilt in verschiedene „Akte“ und „Auftritte“, veröffentlichten sie dann - und zwar nicht in einem „Trash-Design“, sondern in dem wohl jedem aus der Schulzeit bekannten Reclam-Format: Kleine gelbe Heftchen mit schwarzer Schrift auf dem Cover, die schon auf den ersten Blick erkennen lassen: „Achtung, hier drin steckt ein Klassiker!“

    Schrott in neuem Gewand

    Das Ergebnis dieses Projektes ist wirklich verblüffend: Heidi Klums Model-Show wird so fast zu einem echten „Drama“, das seine Höhepunkte hat und die Zuschauer zu unterhalten weiß. Und man merkt, wie blödsinnig und banal die von Heidi Klum und Co. ausgestoßenen Texte in Wirklichkeit sind. Ok, das wusste eigentlich schon vorher jeder;) , aber wenn man es einmal schwarz auf weiß vor Augen hat, ist man schon platt...

    Mit den Erwartungen der Leser spielen

    Im Prinzip macht dieses Projekt deutlich, dass die Verpackung eines Buches (Cover, Einband, Schrifttype etc.) bestimmte Erwartungen beim Leser weckt. Und dass es sehr unterhaltsam sein kann, mit diesen Erwartungen zu spielen.

    Anne Oppermann

    P.S.: Wie wichtig sind Euch beim Bucheinkauf eigentlich Cover und Co.?
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