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Fernstudienakademie

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Blogbeiträge von Fernstudienakademie

  1. Fernstudienakademie
    Damit wir nicht nur im eigenen Saft kochen, war es natürlich wichtig, zusätzliche Impulse von außen zu bekommen.

    Zum einen ging es darum, Fachliteratur zum Thema Sachbuchautor zu wälzen und die Gliederung an den Punkten zu verfeinern, die ich vielleicht noch nicht angemessen in das Konzept integriert hatte.

    Zum anderen ging die Gliederung an verschiedene Fachleute aus der Branche, die gebeten wurden, ihren „Senf“ dazu abzugeben.

    Das waren u.a.:

    · Markus Jung, der ja mit mir gemeinsam das „100-Fragen-Buch“ verfasst hatte
    · Sabine Kanzler-Magrit, deren Bewerbungsratgeber „Die perfekte Bewerbung. Das persönliche Erfolgskonzept bei der Jobsuche“ im Frühjahr 2011 auf den Markt kommt
    · Dorothea Gravemann, die als Buchhändlerin ihre Sichtweise in das Konzept einbringen sollte (und gleichzeitig ist sie übrigens auch noch meine Schwester....

    Schließlich habe ich noch ausgiebig in entsprechenden Fachforen im Internet recherchiert. Dabei habe ich vor allem darauf geachtet, welche Fragen von angehenden SachbuchautorInnen dort immer wieder gestellt wurden. An diesen Stellen schien es also einen erhöhten Informationsbedarf zu geben, der natürlich auch in unserem Lehrgang gestillt werden sollte.

    Habt Ihr vielleicht noch einige „typische“ Fragen auf Lager, die Ihr im Rahmen eines solchen Kurses gerne beantwortet bekommen wollt?

    Anne Oppermann
  2. Fernstudienakademie
    Neulich bin ich in der Xing-Gruppe "Blogbuster" auf eine ganz spannende Idee gestoßen, nämlich aus den eigenen Blogbeiträgen ein Buch zu machen.

    Spezialanbieter

    In der Diskussion des Xing-Forums wurde auch ein auf diese Marktnische spezialisierter Verlag genannt, den ich aber nun nicht wirklich so toll fand: Die Bücher sind oftmals schweineteuer – wer mag schon bis zu 58 (!) Euro für ein paar gesammelte Blogposts bezahlen, die ja im Normalfall im Internet frei verfügbar wären? Ich jedenfalls nicht!

    Die Idee hat was...

    Trotzdem muss ich sagen, dass die Idee eines "Blogbuches" durchaus etwas hat. Was sind die Vorteile eines solchen Buches?


    Man erreicht mit einem solchen Buch u.U. auch diejenigen Leser, die nicht so besonders internetaffin sind.
    In Sachen Selbstmarketing und Kundenakquise hat ein "gedrucktes Buch" oftmals einen höheren Stellenwert als eine Sammlung von Blogposts im Internet.
    Man kann als Autor bei einem solchen Buch die eigenen Beiträge neu ordnen und neu gewichten – und u.U. auch Beiträge unter den Tisch fallen lassen, die nicht so wirklich gelungen sind.
    Ein Blogger kann mit einem Buch einen ganz guten Schlusspunkt zu seinem Blog setzen – und hat dann auch den Kopf freier für etwaige Nachfolgeprojekte.
    Falls sich ein Blogbuch besonders gut verkaufen sollte, kann man damit Geld verdienen. (Damit dies gelingt, muss man das eigene Netzwerk allerdings schon sehr gut im Griff haben, damit die User für ein Buch, dessen Inhalt sie ja bereits kostenlos (!) im Internet lesen durften, tatsächlich noch ein paar Euronen springen lassen.)



    Ein Blogbuch ist auch – ein Buch

    So ein Blogbuch ist – bei allem Charme dieser Idee – aber auch "nur" ein ganz normales Buch. Auch hier muss man sich die ganz normalen Gedanken rund um die Zielgruppe, das Alleinstellungsmerkmal des Buches und dessen "Bewerbung" machen. Da wäre es schon empfehlenswert (dieser Tipp kam von Jörg Krüger aus der Xing-Gruppe...), schon zu Beginn des Bloggens regelrecht zu planen, dass hinterher ein "echtes" Buch daraus werden soll.

    Wer zahlt dafür?

    Das ganz große Fragezeichen ist m.E., ob überhaupt noch jemand Geld für Blogbeiträge bezahlen will, wenn es alle Inhalte bereits frei zugänglich im Netz gibt. Bei vielen Blogs wäre da sicherlich ein preiswerteres E-Book eine gute Alternative...

    Würdet Ihr Geld für ein Blogbuch bezahlen? Welchen Preis für, sagen wir mal, 100 gesammelte Blogposts guter Qualität zu einem für Euch wichtigen Thema haltet Ihr für angemessen? Muss es wirklich ein "echtes" Buch sein oder würde Euch auch ein E-Book genügen?

    Wie seht Ihr das?

    Anne Oppermann
  3. Fernstudienakademie
    Vor einiger Zeit habe ich mir mal ein Kochbuch zum Thema Nahrungsunverträglichkeiten besorgt: In meinem näheren Umfeld gibt es dieses „Krankheitsbild“. Ist nicht sooo lustig, aber man kann damit sehr gut leben, wenn man ein paar Lebensmittel vom Speiseplan streicht.

    Ein „geniales“ Kochbuch

    Um nun möglichst nicht allzu viel in Sachen Essenszubereitung falsch zu machen, hat mir meine wunderbare Buchhändlerschwester ein Kochbuch zum Thema besorgt.


    Aufmachung des Buches: So lala! Keinerlei Fotos und auf grauem Recycling-Papier gedruckt – wohl im Selbstverlag.
    Informationsgehalt: Die Basis-Infos zum entsprechenden Krankheitsbild habe ich anderswo (z.B. im Internet) erheblich besser und leserfreundlicher zusammengefasst gefunden.
    Geschmack der Rezepte: Habe ich ehrlich gesagt noch nicht ausprobiert – mir fehlen einfach die Bilder, um ein Gericht auszuwählen.


    Der absolute Bringer war dieses Buch für mich eher nicht; es hätte in Schulnoten so in etwa eine vier bekommen: nicht berauschend, aber es geht noch gerade so. Um so verblüffter war ich dann, als ich auf dem Backcover folgenden Werbespruch las: „Einfach und genial – das ist der Anspruch, dem dieses Buch gerecht wird.“

    „Genial“ soll das Buch also sein. A-Ha! Da hat aber jemand ein ordentlich ausgeprägtes Selbstbewusstsein! Vielleicht habe ich ja einen etwas absonderlichen und altmodischen Genialitätsbegriff, aber „genial“ war das Buch meiner Meinung nach nun wirklich nicht.

    Großsprecherei als Programm

    Diese Form der Großsprecherei ist offenbar zumindest im Ratgebergenre recht weit verbreitet; dazu ein paar Buchtitel:

    „Depressionen erfolgreich behandeln: Wie Sie in nur 3 Monaten Ihre Depressionen ohne Psychotherapie und Psychopharmaka los werden können!“

    „Genial einfach investieren: Mehr müssen Sie nicht wissen – das aber unbedingt!"

    „Die Eichhörnchen-Strategie: Glücklich und erfolgreich mit den genialsten Tricks der Tiere“

    Diese Liste könnte man sicherlich noch lange, lang fortsetzen.

    Geniale Autoren weisen den genialen Weg aus der Not?

    Es stellt sich dabei die Frage, welches Bild von ihrer Zielgruppe diese Autoren (bzw. deren Verlage) eigentlich haben: Sie scheinen zu vermuten, dass ihre Leser im Grunde strohdumm sind und noch nicht einmal die geringste Ahnung vom Thema haben. Zum Glück für diese strohdummen Leser gibt es ja die wunderbaren (genialen!) Autoren (und Verlage), die uns grenzdebilen Menschen aus ihrer Notlage helfen und ihnen in wenigen Tagen oder Wochen mit ihren genialen Tipps den Weg aus der Krise weisen. (Gerade im Bereich der Gesundheitsratgeber ist eine solche Großsprecherei dann nicht nur nervend, sondern u.U. auch richtig gefährlich.)

    Aber – es scheint zu klappen

    Zu meiner großen Verwunderung scheint solche Angeberei und Besserwisserei aber durchaus bei den Lesern anzukommen, denn diese „genialen“ Buchtitel sind nicht unbedingt diejenigen, die sich besonders schlecht verkaufen.
    Anne Oppermann

    P.S: Wie reagiert Ihr auf solche "genialen" Bücher?
  4. Fernstudienakademie
    Im Sachbuchgenre gibt es eine Textsorte, mit der gar nicht wenige Texter ihr Geld verdienen, nämlich das Verfassen von Biographien, die von Kunden in Auftrag gegeben und am Ende auch bezahlt werden.

    Schreiben im Kundenauftrag

    Auftragsbiographen verfassen dabei Biographien von ganz „normalen“ Menschen, die das Bedürfnis haben, ihr Leben in Form eines Buches für die Nachwelt zu konservieren, sich es aber nicht zutrauen, den Text dafür selbst zu verfassen.

    Eine Sonderform der Auftragsbiographie stellt das Verfassen von Unternehmenschroniken dar, die eine Firma etwa zu einem runden Jubiläum der Öffentlichkeit präsentieren möchte. Diese sog. „Corporate Books“ werden dann z.B. an Kunden, kooperierende Dienstleister oder aber an Pressevertreter, die sich über ein bestimmtes Unternehmen informieren wollen, (in der Regel kostenlos) übergeben.

    Solche Biographien oder Unternehmenschroniken erscheinen häufig in Form von Self-Publishing, so z.B. bei Books on Demand (BoD) oder anderen darauf spezialisierten Dienstleistern.

    Wie muss ein guter Biograph „gestrickt“ sein?

    Ein „guter“ Auftragsbiograph zeichnet sich durch einige Besonderheiten aus:


    Wie alle „guten“ Autoren muss natürlich auch ein Auftragsbiograph über eine gute „Schreibe“ verfügen.
    Dabei muss er verschiedene Stilebenen beherrschen, denn der Kunde liegt nicht nur den Inhalt des späteren Buches fest, sondern in vielen Fällen auch den „Ton“, in dem seine Erinnerungen verfasst werden sollen.
    Ein guter Berufsbiograph muss darüber hinaus über ein gehöriges Maß an Empathie und Geduld verfügen, denn er muss sich in oft stundenlangen Gesprächen und Interviews ganz auf seinen Kunden einstellen können.
    Wichtig ist außerdem ein gewisses psychologisches Geschick, wenn ein Kunde z.B. über einzelne Phasen seines Lebens sehr unglücklich ist oder bestimmte Entscheidungen, die er getroffen hat, bereut. Hier braucht er dann u.U. sogar den Beistand und den Trost seines Biographen.
    Ein Berufsbiograph muss sich für Zeitgeschichte interessieren und über ein entsprechendes Hintergrundwissen über historische Zusammenhänge verfügen, um die Ausführungen seines Auftraggebers richtig einordnen zu können.
    Darüber hinaus muss er dazu in der Lage sein, selbständig z.B. in Unternehmensarchiven oder Bibliotheken zu recherchieren.
    Schließlich sollte er auf ein Netzwerk von Dienstleistern zurückgreifen können, die ihn bei seiner Arbeit unterstützen können, so z.B. Fotographen, Layouter oder Lektoren.


    Anne Oppermann

    P.S.: Was haltet Ihr von solchen Auftragsbiographien? Ist es eine interessante Methode, individuelle Zeitgeschichte auf Papier zu bannen, oder haltet Ihr solche Biographien eher für einen Ausdruck gesteigerter Eitelkeit des Auftraggebers?
  5. Fernstudienakademie
    Um einen passenden Verlag für das eigene Buchprojekt zu finden, muss ein Autor ganz schön viel recherchieren: Sei es in einer Großstadtbuchhandlung, sei es in der Bibliothek oder sei es im Internet.

    Wer im Internet nach Verlagen sucht, wird über Kurz oder Lang auch über Google-Anzeigen stolpern, mit deren Hilfe ein Verlag nach Autoren sucht.

    Typische Google-Anzeigen

    Solche Anzeigen sehen dann oft so aus:

    „Traditonsverlag AB sucht Autoren“
    „Ihr Buch veröffentlicht der CD-Verlag“
    „Sie sind Autor – wir vom EF-Verlag veröffentlichen Ihr Buch!“
    „Wissenschaftsverlag GH gibt Fachautoren eine Chance“

    Aber was ist von solchen Anzeigen zu halten? Wahrscheinlich nichts!

    Man will den Autoren... ans Geld

    Im Normalfall suchen solche Verlage nämlich gar nicht in erster Linie nach Autoren, deren überzeugende Werke sie veröffentlichen möchten, sondern sie suchen nach Menschen, denen sie eine ganze Menge Geld aus der Tasche ziehen können – frei nach dem Motto: „Gebense her, wir drucken alles!“

    Woran erkennt man solche schwarzen Schafe in der Verlagsbranche?


    „Seriöse“ Verlage suchen im Normalfall gar nicht selbst nach Autoren – und schon gar nicht mit wohlklingenden Google-Anzeigen. Seriöse Verlage bekommen sowieso ein Überangebot an Exposés zugeschickt und müssen schauen, welche der vielen eingeschickten Titel überhaupt Chancen auf Veröffentlichung haben.
    Vom Lektorat des „unseriösen“ Verlags bekommt man nach Einsenden des Exposés viele, viele lobende Worte ins Ohr geträufelt, wie toll, einzigartig und vielversprechend die Buchidee doch sei. Doch – leider, leider – könne der Verlag das Buch trotzdem nicht verlegen. Es sei denn – nun kommt der Haken – man sei bereit, gegen eine gaaaaanz geringe Kostenbeteilung den Druck des Buches vorzufinanzieren.
    So gaaaaaaanz gering ist die Kostenbeteiligung dann aber nicht – dafür müssen u.U. schon mal fünfstellige Eurobeträge über den Tresen gehen.
    Gerne werden die Buchautoren dann auch noch unter Druck gesetzt: Die Programmplätze im Verlag seien hart umkämpft, deshalb müsse man den beiliegenden Vertrag umgehend unterzeichnen, da sonst leider, leider ein anderer Autor zum Zuge komme.



    Autoren sind oft „angefixt“

    Wenn das erste Buch auf diese Weise veröffentlicht wurde, ist aber noch nicht unbedingt Schluss: So mancher Autor wird fast süchtig nach diesem Veröffentlichungsweg, bei dem das Verlagslektorat immer schier hin und weg ist von den eingereichten Manuskripten. Manchen entsprechend veranlagten Autoren ist diese selbst bezahlte Bauchpinselei durch den Verlag immer wieder einige Tausend Euro pro Buch wert.

    In meiner entfernten Schwipp-Schwiegerverwandtschaft hat ein so „gestrickter“ Autor jetzt wohl schon sein ca. zwanzigstes (!) Werk bei einem solchen „Gebense her – wir drucken alles“- Verlag herausgebracht. Ein Ende ist nicht in Sicht...

    Anne Oppermann

    P.S.: Gerade frisch auf den Blogger-Tisch gekommen - eine Glosse von Zoë Beck zum Thema Bezahlverlage:

    http://culturmag.de/crimemag/zoe-beck-uber-bezahlverlage/44884


    P.P.S.: Das Blog macht Montag eine Pause, weil ich mit einer rotbeinigen Vogelspinne und einer Hexe (ggf. aber auch mit einer Prinzessin) zum Rosenmontagszug gehe...
  6. Fernstudienakademie
    In diesem Blog gibt es immer mal wieder Interviews mit Autoren oder Lektoren, die von ihren Erfahrungen rund um das Veröffentlichen von Büchern erzählen. Heute gibt es ein Gespräch mit Susanne Hagedorn, die zusammen mit einer anderen Autorin ein Kochbuch bei Books on Demand (BoD) veröffentlicht hat.

    Anne Oppermann: Susanne, kannst Du Dich zunächst einmal kurz vorstellen?

    Susanne Hagedorn: Ich arbeite seit 1979 als Diätassistentin, seit 2006 selbständig. Essen ist also von Berufs wegen ein Thema.

    A.O.: Du hast gemeinsam mit Maria Donner das „LebePrima-Kochbuch“ herausgebracht. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit mit Deiner Co-Autorin?

    S.H.: Kennengelernt haben wir uns, auch wenn uns nur einige Kilometer trennen, in einem Internetforum. Das persönliche Kennenlernen folgte dann aber schnell. Maria Donner hatte mit ihrem Grundkochbuch „Marias schnelle Küche“ bereits Kontakt zu einem regionalen Wochenblatt. Dort sollten wöchentlich Rezepte erscheinen. Es ist allerdings eine große Herausforderung, wöchentlich Rezepte neben dem täglichen Alltag passend gestaltet und pünktlich weiterzugeben. Zu zweit ist so etwas einfacher. Also haben wir überlegt: Diese Arbeit ist für eine Einzelne zu viel, und so entstand LebePrima als gemeinsames Projekt.

    A.O.: Es erscheinen ja jedes Jahr sehr viele neue Kochbücher. Was unterscheidet Euer Kochbuch von anderen?

    Es geht um die tägliche Küche. Und die soll schnell gehen und trotzdem gut schmecken. Wir haben natürlich auch versucht, den gesundheitlichen Aspekt im Auge zu behalten, aber trotzdem auf den Schuss Sahne nicht verzichtet.

    Unsere Bilder sind original, d.h. nicht nachbearbeitet. Also aus dem Topf auf den Tisch. Wir möchten damit erreichen, dass der Erwartungsdruck verringert wird. Unsere Rezeptbilder entsprechen der Realität. Diese Ergebnisse können auch zu Hause erreicht werden, im Gegensatz zu bearbeiteten Fotos. Außerdem sind die Mengenangaben für 1, 2 und 4 Personen berechnet. So fällt die Umrechnerei beim Kochen weg.

    Uns ist auch wichtig, dass die Nutzer unseres Kochbuches mit den Zutaten „spielen“. Es darf ausgetauscht und mengenmäßig variiert werden. Oft scheitern Kochversuche an der Unerreichbarkeit der Vorlage.

    A.O.: Das ist ein interessanter Ansatz! Eure Rezepte sind eben keine aufgemotzten Food-Fotografie-Kunstwerke. Wie reagieren die LeserInnen auf diese „echten“ Bilder?

    S.H.: Durchweg positiv. Oft bekommen wir den Satz zu hören, dass das Kochen nach Rezept keinen Spaß mehr macht, weil das Ergebnis nie so ausfällt wie auf den Fotos. Mit den Pfannkuchen, die auch leicht braune Stellen haben, können sich die meisten identifizieren, weil es halt am heimischen Herd genauso aussieht.

    A.O.: Habt Ihr die Rezeptfotos selbst gemacht? Ich stelle mir das ziemlich schwierig vor – außer man hat sowieso ein Händchen fürs Fotografieren.

    S.H.: Die Rezeptfotos sind alle selbst gemacht. Wir fotografieren mit dem Blick des Koches, der das Essen schön anrichten möchte. Das Einzige, was bearbeitet wurde ist, dass zwei Bilder die nicht zusammen aufgenommen wurden, per Bildbearbeitungsprogramm zusammengefügt wurden. Manchmal ist das auch zu erkennen, wenn man ganz genau hinschaut.

    Im zweiten Teil dieses Interviews wird es dann um die Besonderheiten einer Veröffentlichung bei Books on Demand gehen.
  7. Fernstudienakademie
    Liebe Blogleser: Ich brauche Eure Hilfe!

    Mir ist aufgefallen, dass in diesem Lehrgang der Fernstudienakademie noch nichts zum Thema Hörbuch steht.

    Woran das liegt? Ich gebe es zu: an mir... Das Problem ist nämlich: Ich mag a) Hörbücher selbst nicht so gerne und wenn mir jemand etwas vorliest, schlafe ich in Minutenschnelle ein. Ich bin halt nicht soo der auditive Typ. Alles keine guten Voraussetzungen, um etwas zum Thema Hörbuch zu schreiben!

    Bei Kindern beliebt

    Ich gestehe es an dieser Stelle: Ich kenne Hörbücher im Moment noch vornehmlich aus dem Bereich der Kinderliteratur: „Urmel aus dem Eis“, gelesen von Dirk Bach, hat was. Aber wenn ich schon die Titelmelodie von „Conny, Conny mit der Schleife im Haaaaaar...“ höre (die Mädchen-Eltern, wissen, wen ich meine... ), krieg ich zu viel.

    Hörbücher wie Sand am Meer

    Für meine Recherchen habe ich mich mal so ein bisschen umgeguckt: Hörbücher gibt es inzwischen wirklich viele. Bei den Belletristik-Bestsellern ist es ja schon normal geworden, dass parallel zur Hardcover- und E-Book-Ausgabe auch ein Hörbuch angeboten wird.

    Interessant ist dabei, dass die Inhalte eines solchen Belletristik-Hörbuches teilweise um bis zu 50 % gekürzt werden. Das war mir, ehrlich gesagt, nicht so klar. Dazu hier ein Interview mit der Autorin Rebecca Gablé über ihren aktuellen Roman:



    Linktipp: Kostenlose Hörbücher

    Und hier für die Hörbuch-Freaks unter Euch noch zwei Webseiten mit Audio-Files zum kostenlosen Download:

    http://www.vorleser.net

    http://www.hoerbuch-kostenlos-download.de/

    Bei der zweiten Seite muss man allerdings einige Kriterien erfüllen, um in den Genuss der Files zu kommen. Ihr müsst also selbst gucken, was Ihr davon haltet.

    Meine Bitte an Euch: Erzählt mir doch von Euren Hörbucherfahrungen (möglichst im Sachbuchsektor)

    Damit die Teilnehmer dieses Lehrgang zum/zur SachbuchautorIn mehr über die Hörer von Hörbüchern erfahren, würde ich Euch bitten, einfach mal ein wenig „aus dem Nähkästchen zu plaudern“. Das wäre wirklich klasse! Vielleicht helfen dabei folgende Fragen?

    Warum hörst Du gerne Hörbücher?
    Was ist für Dich der Vorteil gegenüber anderen Veröffentlichungsformen (Buch, E-Book etc.) des selben Textes?
    Wo hörst Du Hörbücher am liebsten? (im Auto, zu Hause, im Zug....?)
    Welche Sachbücher hast Du schon gehört?
    Was hat Dir bei diesen Audio-Files gut gefallen, was aber vielleicht auch weniger?
    Wie wichtig ist Dir die Stimme des Sprechers/Vorlesers?

    Wenn Ihr noch mehr erzählen wollt – gerne!

    Euch ganz herzlichen Dank!

    Anne Oppermann
  8. Fernstudienakademie
    Dies ist (mal wieder) ein kurzer Blogbeitrag zwischendurch; das normale Bloggen und damit der zweite Teil des Interviews mit Annja Weinberger kommt am nächsten Montag.

    Ich möchte Euch jetzt bei zwei Fragen um Eure Mithilfe bzw. Euer Feedback bitten:

    1. Frage Ich möchte gerne ein Interview mit jemandem machen, der einen E-Book-Reader (wie Kindle oder Oyo) besitzt und damit auch wirklich umgeht. Es geht dabei um solche Fragen wie Preis, Handhabbarkeit, Lesererfahrungen, Programmvielfalt etc.

    Das Interview würde schriftlich geführt werden und dann hier im Blog und auch (wenn der Interviewpartner einverstanden ist) im späteren Lehrgang veröffentlicht werden.

    Ich weiß noch nicht genau, wann ich dazu käme, mir entsprechende Fragen zu überlegen - aber bei dem ganzen Interviewprojekt gibt es ja auch keinen Zeitdruck.

    Wer also Lust dazu hat, kann sich gerne bei mir melden.

    2. Frage Im Verlaufe dieses Blogs kam einmal für den Sachbuchautorenlehrgang der Thementipp auf, dass ich doch mal etwas dazu schreiben sollte, wie man aus einer Examensarbeit ein "echtes" Buch machen könnte. Ich habe mir jetzt ein paar Sachen dazu überlegt...

    Würde Euch das Thema so "dolle" interessieren, dass ich es auch mal hier im Blog veröffentlichen sollte? Oder stößt das bei Euch eher nicht auf Gegenliebe?

    Auch hier ist Euer Feedback erwünscht;)

    Wann ich das Thema - Euer Interesse vorausgesetzt - hier im Blog "verwursten" würde, kann ich noch nicht genau versprechen. Aber zunächst einmal müsstet Ihr dafür natürlich überhaupt Interesse bekunden...

    Danke Für Euer Feedback und Euer Engagement!

    Und natürlich allen ein schönes Wochenende!

    Anne
  9. Fernstudienakademie
    Die Sommerpause ist zu Ende (gefüllt mit mehreren Wochen intensivster „Kinderbespaßung“); das Blog kommt jetzt jedenfalls auch zurück...

    Der dritte Lehrbrief geht ebenfalls seinem Ende zu – und damit sind bereits 3/8 des Lehrgangs der Fernstudienakademie fertig. Juchu!

    Was nun folgt sind noch kleinere Abschlussarbeiten wie die Erstellung eines Glossars, die Beantwortung der Übungsaufgaben und die Überprüfung der Literaturangeben. Also: der ganz normale Alltag einer Fernkursautorin.

    Natürlich habe ich mir auch noch mal die Einsendeaufgaben angeschaut. Und da geht’s für die Teilnehmer wirklich zur Sache.

    Wenn alle Einsendeaufgaben erledigt sind, haben sie u.a. folgende Punkte auf der „Haben-Seite“:


    Sie haben sich Gedanken darüber gemacht, mit welchem Arbeitstitel sie ihr Werk bei den Verlagen vorstellen wollen.
    Sie haben begründet, warum es gerade dieser Titel sein soll.
    Sie haben einen eigenen Fachartikel zu einem Teilaspekt „ihres“ Themas verfasst, der tatsächlich auch so in einer Zeitung erscheinen könnte.
    Sie haben sich überlegt, nach welchem Gliederungsprinzip sie ihr Buch ausrichten wollen.
    Sie haben eine (vorläufige) Buchgliederung verfasst, die dann später ins Exposé integriert wird.
    Sie haben sich Gedanken zu einem Blog gemacht, der die Entstehung des Buches begleiten soll, und dafür auch die ersten drei Blogbeiträge „zur Probe“ verfasst.



    Ich denke, nach diesem Lehrbrief wird den Teilnehmern sicherlich der Kopf rauchen! Danach können sie aber auch wirklich stolz auf sich sein!

    Anschließend fängt für den Kursbetreuer natürlich die Arbeit erst richtig an: Alles muss begutachtet, kommentiert und mit den Teilnehmern besprochen werden.

    Dem Kursbetreuer dürfte nach Lehrbrief 3 dann wohl auch der Kopf rauchen!

    Anne Oppermann
  10. Fernstudienakademie
    Viele Autoren, die vielleicht noch nicht sooo viel mit dem Internet am Hut haben, fragen sich, ob sie denn wirklich auch selbst in den Weiten des WWW mitmischen sollen: Lohnt sich der Aufwand tatsächlich? Oder ist es im Grunde nur Zeitverschwendung?

    Ich denke, hier bei fernstudium-infos.de sind ja jede Menge Internetjunkies unterwegs, für die das Internet ein ganz wichtiger Bestandteil ihres täglichen Lebens ist: „Na klar lohnt es sich, im Internet präsent zu sein – sonst würde man ja die Hälfte aller spannenden Dinge gar nicht erst mitbekommen!“ So oder so ähnlich denken hier sicherlich inzwischen die meisten.

    Welche Argumente für die eigene Präsenz im Internet könnte man denn ins Feld führen, um auch die letzten Skeptiker in der Sachbuchautorenriege zu überzeugen? Hier meine drei „Best-Of-Gründe“:

    1. Bekannt werden – bekannt bleiben


    Wer im Internet präsent ist, kann im Sinne eines überzeugenden Selbstmarketing (langfristig!) für sich selbst und sein Buch werben.

    Dies klappt auch dann, wenn das Buch keine Neuerscheinung mehr ist und der Verlag vielleicht nicht mehr allzu große Ressourcen in das Marketing investiert.

    Die Informationen über Buch und Autor sind im Internet sehr, sehr lange abrufbar: Das Internet hat halt ein Elefantengedächtnis – was naturgemäß nicht nur positive Effekte mit sich bringt.

    Um bekannt zu werden und zu bleiben, sollte ein Autor möglichst eine eigene Webseite haben, sich bei verschiedenen Socialmediaplattformen (wie z.B. Xing oder Facebook) aktiv (!) einbringen und in entsprechenden Fachforen präsent sein.

    Wer schon v o r dem ersten Buchprojekt im Internet eine gewisse „Größe“ ist, hat meist auch bessere Karten bei der Verlagssuche: Lektoren nutzen selbstverständlich ebenfalls das Internet, um nähere Informationen zu einem Autor einzuholen, der sich bei ihnen vorstellt



    2. Gute Vernetzung im Internet bringt oft einen gewaltigen Informationsvorsprung.


    Wer viel im Internet unterwegs ist, sich dort vernetzt und sich bei den entsprechenden Fachportalen regelmäßig umschaut und beteiligt, hört zwar nicht gerade das Gras wachen - aber fast!

    Viele Informationen zum eigenen Fachgebiet werden zuerst im Internet verbreitet, bevor sie in die Printmedien oder gar in den Bereich der Sachbücher Eingang finden.

    Wer eng an den „Meinungsmachern“ in der Branche dran ist, kann so manchen Trend schon etwas eher mitbekommen als die internetskeptischen Kollegen – und so bei der Verlagssuche mit der Aktualität des eigenen Buches Punkte machen.



    3. Schreiben fürs Web zur Weiterentwicklung des persönlichen Schreibstils


    Das Lesen und Schreiben im Internet funktioniert nach anderen Gesetzmäßigkeiten als das Lesen und Schreiben im Printbereich. Wer fürs Internet schreibt, muss seine Texte oftmals ganz anders strukturieren und aufbereiten.

    Die direkte 1:1 Übernahme von Texten, die für Printmedien geschrieben wurden, ist deshalb nicht ratsam.

    Wer sich deshalb als Autor auf diese Besonderheiten des Mediums Internet einlässt, steht meist vor einer wirklich spannenden und bereichernden Herausforderung.

    Wer diese Herausforderung annimmt, tut damit, ohne es vielleicht selbst zu merken, eine ganze Menge zur Weiterentwicklung seines persönlichen Schreibstils.



    Ihr seid ja alle richtig begeisterte Foristi z.B. hier bei fernstudium-infos.de. Nutzt Ihr Eure Anwesenheit hier oder anderswo (wo Ihr vielleicht mit Eurem Klarnamen postet) gezielt zum Selbstmarketing? Welche Erfolge hattet Ihr bislang damit?

    Anne Oppermann
  11. Fernstudienakademie
    In den nächsten Schreibworkshops sollen die angehenden Autoren lernen, wie man einen Artikel schreibt, einen Vortrag für eine Fachtagung vorbereitet oder ein Blogprojekt startet.

    Warum ist das denn eigentlich so wichtig? Ein Autor hat doch in der Regel schon mehr als genug damit zu tun, seinen Haupt- und Brotjob zu verrichten, sein Familien- und Freizeitleben zu wuppen und sein Buchprojekt zu stemmen. Warum muss er denn jetzt auch noch unter die Journalisten, Redner und Blogger gehen?

    Dafür sprechen verschiedene Gründe:

    1. Marketing für das Buch – über den Erscheinungstermin hinaus

    Ein Verlag unternimmt in vielen Fällen eine ganze Menge in Sachen Marketing für das Buch – aber nur so lange, wie es sich bei dem Werk um eine Neu-Erscheinung handelt. Danach ist der Autor mehr oder weniger allein für das Buchmarketing verantwortlich.

    2. Expertenstatus langfristig festigen

    Die meisten Sachbuchautoren möchten sich mit Hilfe ihres Buches einen Expertenstatus aufbauen. Damit dies langfristig klappt, sollte er (oder sie) möglichst häufig in den Medien mit dem „eigenen“ Thema präsent sein.

    3. Artikel = Fingerübungen für den Autor

    Wenn ein (umfangreicheres) Buchprojekt fertig gestellt ist, sollte sich ein Autor nicht allzu lange zurücklehnen, sondern am besten gleich weiter schreiben, um in der Übung zu bleiben. Dazu bietet sich beispielsweise ein Fachartikel an. Denn: Nach dem Buch ist vor dem Buch!

    4. Testen von neuen Themen

    Um nicht als „One-Hit-Wonder“ abgehakt zu werden, sollte sich ein Autor möglichst schnell nach dem Erstling ein zweites Buchprojekt überlegen. Zeitungsartikel oder Blogbeiträge können dazu dienen, auch einmal „neue“ Themen darauf hin zu testen, ob sie beim Publikum überhaupt auf Interesse stoßen würden.

    5. Netzwerkmeldung: Es gibt mich noch!

    Ein Auftritt in der Öffentlichkeit (z.B. als Redner bei einer Fachtagung) ist immer eine interessante Möglichkeit, den Lesern, Kollegen und möglichen Kunden zu zeigen: „Es gibt mich noch – und ich bin weiterhin an der Intensivierung bereits bestehender oder der Anbahnung neuer Netzwerkkontakte interessiert.“

    Anne Oppermann

    P.S.: Ihr erinnert Euch vielleicht an meinen letzten Beitrag, in dem ich die krawallige Headline „7 todsichere Tipps, wie ein Autor berühmt wird“ testen wollte.

    Ergebnis: Ein Satz mit X – das war wohl nix. Weniger als 100 Menschen wollten diesen Beitrag lesen. Deutlich weniger als üblicherweise bei meinem SachbuchautorInnen-Blog.
  12. Fernstudienakademie
    So, jetzt geht’s an ein ganz spannendes Kapitel, nämlich die Frage, warum ein (angehender) Autor eigentlich ein Buch schreiben will.

    Im Prinzip bekommt man da von vielen Befragten folgende Antwort:

    „Es war schon immer mein Traum, ein Buch zu veröffentlichen!“

    Dieses Gefühl „ein Traum wird wahr“ kenne ich auch selbst als Autorin. Aber daneben gab’s auch noch einige erheblich handfestere Punkte, die ich mich dazu gebracht haben, Bücher zu schreiben.

    Zum einen macht die Beschäftigung mit ein und dem selben (Buch-) Thema über mehrere Monate hinweg einfach Spaß. Wer Projektarbeit liebt, wird wohl auch als Autor eine Menge Freude beim Schreiben haben.

    Zum anderen erarbeitet man sich mit so einem Buchprojekt einen gewissen „Expertenstatus“ und wird dadurch z.B. für die Medien interessanter. Dieser Expertenstatus ist gerade für Freiberufler und Selbständige ein echter Pluspunkt gegenüber den Mitbewerbern, die vielleicht noch kein Buch herausgebracht haben.


    Wie sieht es bei Euch aus? Habt Ihr auch den Traum, ein eigenes Buch zu schreiben? Was hinderte Euch vielleicht (bislang) daran? Oder falls Ihr doch schon unter die Buch-Autoren gegangen seid: Warum habt Ihr das gemacht?


    Anne Oppermann
  13. Fernstudienakademie
    Im letzten Blogbeitrag hatte ich es ja schon einmal angekündigt: Ich werde ab jetzt in loser Folge verschiedene Berufe aus der Verlags- und Buchbranche vorstellen, mit denen ein Sachbuchautor (manchmal auch nur indirekt) in Kontakt kommt.

    Dieses Mal soll es um das Berufsbild des Verlagsvertreters gehen. Wie immer habe ich für dieses Blog keinerlei Kosten und Mühen gescheut: Ich habe deshalb heute mit meiner Buchhändlerschwester ein langes Telefonat über dieses Thema geführt - und dies sind nun die Ergebnisse meiner Recherchen:

    Wie arbeiten eigentlich Verlagsvertreter?

    Es gibt zwei verschiedene Typen von Verlagsvertretern, nämlich zum einen die fest angestellten, die eher für größere Verlagshäuser unterwegs sind, und zum anderen die freiberuflich tätigen Vertreter, die mehrere, meist kleinere Verlage gleichzeitig präsentieren.

    Da es sich bei Sachbuchverlagen meist um kleinere Häuser handelt, sind hier auch vornehmlich freiberufliche Vertreter tätig.

    Sind Vertreterbesuche aus Sicht des Buchhandels nicht nur nervige Zeitfresser?

    Vertreterbesuche werden im Allgemeinen von den Buchläden recht gerne gesehen, denn so erfährt der Buchhandel eine ganze Menge über die aktuellen Neuerscheinungen und kann zusammen mit den (meist absolut fachkundigen!) Verlagsleuten entscheiden, welche Bücher wirklich zum jeweiligen Buchladen passen – und welche eben auch nicht. Diese „Ehrlichkeit“ bildet die Grundlage der weiteren gemeinsamen Arbeit.

    Wie oft kommt ein Vertreter?

    Vertreter besuchen „ihre“ Buchhandlungen meist über viele Jahre hinweg – in der Regel zwei mal jährlich im Januar/Februar und dann noch mal (als Vorbereitung des Weihnachtsgeschäftes) im Juli/August. Die Gespräche mit den Buchhändlern dauern in etwa eine halbe bis eine ganze Stunde.

    Was machen Vertreter denn in den „besuchsfreien“ Monaten?

    In den „besuchsfreien“ Monaten haben die Vertreter noch einige weitere Aufgaben: Sie übernehmen eine Art „Dauerbetreuung“ für „ihre“ Buchläden und kümmern sich manchmal auch im Namen der jeweiligen Buchhandlung um die Bestellung von weiteren Buchexemplaren beim Verlag. Außerdem müssen sie in diesen ruhigeren Zeiten natürlich die vielen neuen Titel lesen, die in der nächsten Saison angeboten und beworben werden sollen.

    Für die Verlage haben die Vertreter außerdem ein „Ohr am Kunden“, sprich an den Buchhandlungen. Sie bekommen die Sorgen und Nöte gerade der kleineren Buchhandlungen, die sich gegenüber den „Großen der Branche“ behaupten müssen, hautnah mit.

    Die großen Buchhandelsketten bekommen übrigens fast keine Besuche von Verlagsvertretern mehr: Bei den größeren Verlagen gibt es angestellte Key-Account-Manger, die die Zusammenarbeit mit den „Buchhandelsriesen“ organisieren.

    Wie sieht (aus Sicht einer Buchhändlerin) der „ideale“ Buchvertreter aus?

    Ein Traum-Vertreter kennt nicht nur die aktuellen Buchtitel seines eigenen Hauses, sondern auch die Produkte der konkurrierenden Verlage; er ist also im wahrsten Sinne des Wortes „belesen“. Er sollte außerdem die Profile „seiner“ Buchhandlungen genau kennen und wissen, welche Kundengruppen hier ihre Leseheimat haben.

    Kommt ein Autor denn überhaupt in Kontakt mit den Verlagsvertretern?

    Auf den ersten Blick sieht es nun ja so aus, als ob die Autoren selbst eigentlich gar nichts mit den Verlagsvertretern zu tun hätten, da ja ein Großteil der (Verkaufs-) Arbeit nur zwischen dem Vertreter und dem Buchhändler passiert.

    Das stimmt aber nicht ganz: Viele Verlage haben sog. Vertreterkonferenzen, in denen sich die Verlagsautoren diesen Verkaufsprofis mit ihren Werken vorstellen. Im Rahmen einer solchen Veranstaltung ist es üblich, dass der jeweilige Autor eine Lesung seines aktuellen Buches hält und die Fragen der Vertreter beantwortet. Wer sich hier als Autor gut präsentiert, hat u.U. schon eine ganze Menge dafür getan, dass die Vertreter sein Buch in besonderem Maße wertschätzen und es deshalb auch noch überzeugender in den Gesprächen mit den Buchhändlern bewerben.

    Anne Oppermann
  14. Fernstudienakademie
    Was ist denn das nun wieder für eine seltsame Überschrift?“, werdet Ihr Euch vielleicht nun fragen.

    Ok, ich gebe es zu: Ich hab gerade ein Experiment mit Euch gestartet! In der letzten Zeit habe ich mich als „immer noch Newbie-Bloggerin“ mal ein bisschen kundig gemacht, was langjährige Blogprofis denn so raten, damit man möglichst viele Leser für sein Blog findet.

    Eine ganz spannende Seite ist da Erfolgs-Blogging http://www.erfolgs-blogging.de/, auf der unter anderen folgende Überschriften http://www.erfolgs-blogging.de/ueberzeugende-headlines/ empfohlen werden:


    Wer will auch XY?
    Damit sparen Sie XXX Euro
    6 Tipps, damit Sie XY
    Was jeder über XY wissen sollte
    Der Weg für faule XY zu Z
    Erfahren Sie, wie Sie ganz einfach XY werden können



    Solche flott formulierten Überschriften findet man ja ständig im Netz und sie scheinen ja auch recht gut zu laufen.

    Ich wollte jetzt einfach mal die „7 todsicheren Tipps, wie ein Autor berühmt wird“ als Titel testen. Ob eine solche „krawallige“ Headline tatsächlich auch bei diesem Blog zieht, werden wir ja hinterher sehen, wenn die Hits dieses Beitrags gezählt werden. Ich bin da ehrlich gesagt, schon wirklich gespannt...

    Was hat das nun alles mit dem Fernlehrgang zum Sachbuchautor zu tun? Eine ganze Menge, denn im dritten Lehrbrief soll es unter anderem darum gehen, dass die angehenden Autoren ein eigenes Blogprojekt entwickeln, das sie – am besten schon während des Schreibprozesses ihres Buches – beginnen sollen.

    Und wozu soll das dienen? Alles, was das spätere Buch und den Autor bekannter macht, dient letztendlich auch der Werbung und damit den Verkaufszahlen. Wer bloggt, hat also die Chance, sein Buch schon bekannt zu machen, bevor es überhaupt im Handel erhältlich ist.

    Dass das Bloggen parallel zu der Entwicklung eines neuen Buches nicht unbedingt krawallig sein muss, um neue potenzielle Leser für ein Buch zu begeistern, hat übrigens Petra van Cronenburg bei dem Blog zu ihrem Nijinsky-Buch eindrucksvoll bewiesen.

    Anne Oppermann

    P.S: Wie geht Ihr fi.de Blogger eigentlich an das Festlegen einer Blog-Überschrift heran? Welche Eurer Überschriften sorgten für besonders viele Leser? Oder ist Euch die Zahl der Klicks gar nicht sooo wichtig?
  15. Fernstudienakademie
    Vor einiger Zeit habe ich einen wunderbaren Buchtrailer für ein Sachbuch gesehen:

    http://www.youtube.com/watch?v=c8LnWC8ahpY

    Diese Werbevideo für Petra van Cronenburgs Buch „Faszination Nijinsky“ ist einfach toll, stimmungsvoll und rundum werbewirksam. (Und nebenbei: Das Buch ist mindestens genau so toll, wie das Video erwarten lässt... )

    Werbevideos scheinen in zu sein

    Werbevideos scheinen derzeit absolut in zu sein: Fast jeder bessere Krimi und jeder bessere Roman wird z.B. bei amazon so beworben; hier einmal ein paar eher zufällig ausgesuchte Beispiele:







    Zu Sachbüchern gibt es nur selten Trailer

    Was aber auffällt: Sachbücher werden eher selten so beworben. Woran liegt das eigentlich?

    Zum einen richten sich Sachbücher meist nur an eine relativ kleine Zielgruppe. Mit einem Sachbuch kann man also nicht gerade Wahnsinnsumsätze generieren, so dass sich der Aufwand, einen solchen Clip herzustellen, einfach nicht lohnt.

    Zum anderen zeichnen sich Sachbücher eher selten durch ein besonders ausgeprägtes Maß an Emotionalität aus. Wer bei dem Thema „Hamsterhaltung“ oder bei dem Sujet des „Eigenbaus einer Sauna“ Tränen der Rührung und Ergriffenheit in den Augen hat, ist wohl schon als „äußerst seltsam“ zu bezeichnen.

    Buchtrailer sind darauf getrimmt, Emotionen hervorzurufen

    Buchtrailer sind aber gerade darauf „getrimmt“, dass sie möglichst positive Emotionen (und Neugier) auf das eigentliche Buch hervorrufen. Wenn ein Buch aber gar nicht dazu gedacht ist, die Emotionen der späteren Leser anzusprechen, wird es vermutlich sehr schwer werden, ein entsprechendes Werbevideo zu schaffen.

    Anne Oppermann

    Wie findet Ihr solche Buchtrailer? Haben sie Euch schon mal zu einem Buchkauf verführt?

    P.S: Das Blog macht nun eine Jingle-Bells-Pause... Euch allen frohe Weihnachten!
  16. Fernstudienakademie
    Im letzten Blogbeitrag gab es ja den ersten Teil des Interviews mit der Autorin Dr. Birgit Ebbert, in dem sie schilderte, welche verschiedene Schreibprojekte sie bis jetzt schon unter den Händen hatte. In diesem zweiten Teil berichtet sie u.a., wie sie bei der Verlagssuche vorgeht und wie ein Autor für seine Werke im Internet Werbung machen könnte.

    A.O.: Sie „tanzen auf vielen verschiedenen Hochzeiten“: Sie sind in der Belletristik ebenso zuhause wie im Bereich der wissenschaftlichen Literatur und auch in der Sachbuchszene haben Sie einen sehr guten Namen. Worin unterscheidet sich die alltägliche Arbeit einer Sachbuchautorin von der einer Romanschriftstellerin oder Bloggerin?

    B.E.: Der Unterschied liegt in der Tiefe der Recherche. Als Sachbuchautorin recherchiere ich sehr genau und versuche alle Literatur zu einem Thema zu sichten, soweit das überhaupt möglich ist, durch das Internet ist es ja viel leichter für jeden geworden, seine Gedanken zu veröffentlichen. Auch für Romane und manche Blogbeiträge recherchiere ich, aber da habe ich eine Idee im Kopf und überprüfe mehr oder weniger nur, ob sie richtig ist oder ob ich völligen Unsinn schreiben würde.

    A.O.: Wie reagieren eigentlich Verlage auf Sie, da Sie ja im Prinzip beinahe jede Textsorte aus dem Eff-Eff beherrschen?

    B.E.: Mir scheint, jeder Verlag hat seinen eigenen Schwerpunkt und schaut darauf, ob ich diesen Schwerpunkt, diese Herangehensweise und auch den Stil treffe.

    A.O.: Müssen Sie eigentlich noch selbst auf die Verlagssuche gehen oder werden Sie von Lektoren direkt angesprochen?

    B.E.: Oh ja, es ergeben sich zwar durchaus auch Projekte, bei denen ich angesprochen werde, aber wenn ich eine Idee habe, muss ich schauen, dass ich einen Verlag dafür begeistere. Das ist gerade bei ganz neuen Ideen gar nicht so leicht.

    A.O.: Wie motivieren Sie sich immer wieder für ein neues Buchprojekt, das sich thematisch ja u.U. sehr von seinen Vorgängern unterscheidet?

    B.E.: Ich entscheide ja schon, wenn ich ein Buchprojekt übernehme, ob es mir Spaß machen würde, ob es eine interessante Herausforderung ist und ob ich dafür motiviert bin. Daher brauche ich keine zusätzliche Motivation. Motivieren muss ich mich eher dann, wenn ich lieber etwas anderes machen würde. Da erlaube ich mir durchaus auch, etwas anderes zu machen, weil ich weiß, dass mir danach die Arbeit an dem Projekt wieder leicht von der Hand geht.

    A.O.: Wie viel „Einarbeitungszeit“ brauchen Sie für ein neues Thema üblicherweise?

    B.E.: Das ist abhängig vom Thema, das kann ich gar nicht in Tagen, Wochen oder Monaten beziffern.

    A.O. Sie verfügen ja über eine langjährige Erfahrung als Autorin und Texterin. Lassen Sie uns vielleicht einmal einen kurzen Blick zurück werfen: Mit welchen Besonderheiten des Autorenalltags haben Sie zu Beginn Ihrer Karriere vielleicht nicht gerechnet? Was hat Sie am meisten überrascht? Oder gefordert? Oder vielleicht sogar gelangweilt?

    B.E.: Was mich sehr verwundert hat, wie stark z. T. Lektoren in einen Text eingreifen.

    A.O.: Was macht Ihnen als „alter Häsin“ denn auch heute noch besonders viel Spaß beim Schreiben?

    B.E.: Was mich immer wieder entzückt, anders kann ich es nicht sagen, ist, wenn ich beim Schreiben alles um mich herum vergesse. Dann sind auf einmal zwei Stunden vergangen und ich habe das nicht gemerkt.

    A.O.: Sie sind ja sehr viel im Internet unterwegs. Was unternehmen Sie selbst für das Marketing Ihrer Bücher in den Weiten des WWW? Kann man mit solchen Online-Aktivitäten tatsächlich neue Leser (und Käufer!) für die eigenen Bücher finden? Wie macht man das am besten?

    B.E. Ich finde es wichtig, sich auch als Autor selbst dafür einzusetzen, dass die Bücher bekannt werden, vor allem im Sachbuchbereich – vielleicht deswegen, weil ich lange Zeit PR- und Marketingleiterin war und mich schon während des Studiums mit Medienwirkungen beschäftigt habe. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich aus dem Münsterland komme, wo man einen Handwerker nicht im Telefonbuch sucht, sondern den Nachbarn fragt, der seine Verwandten fragt … - letztlich funktioniert Web 2.0 genauso. Ich blogge und twittere, bin bei Facebook und Xing und wenn ich neue Veröffentlichungen habe, informiere ich dort darüber – bei Xing auch in Gruppen, die mir passend erscheinen.

    Ihnen ganz herzlichen Dank für Ihre interessanten Antworten!

    Anne Oppermann
  17. Fernstudienakademie
    Sabine Kanzler-Magrit hat im Frühjahr 2011 den Bewerbungsratgeber „Die Perfekte Bewerbung. Das persönliche Erfolgskonzept bei der Jobsuche“ veröffentlicht.

    Im ersten Teil dieses Interviews hat die Autorin erzählt, wie es überhaupt zu diesem Buchprojekt kam und welche persönlichen Ziele sie mit diesem Ratgeberbuch erreichen wollte.

    Nun also Teil zwei des Interviews:

    Anne Oppermann: Bewerbungsratgeber gibt es ja inzwischen wie Sand am Meer. Was macht das Besondere an Deinem Buch aus? Was ist sein Alleinstellungsmerkmal?

    Sabine Kanzler-Magrit: Das Besondere ist, dass es (eigentlich) kein richtiger Ratgeber ist. Es beschreibt nicht (bis auf wenige Ausnahmen), was ein Bewerber tun sollte und wie er es tun sollte. Es bildet vielmehr den gesamten Beratungsprozess zum Thema „Berufliche Neuorientierung und Bewerbung“ ab, regt zu Bestandsaufnahmen an, zur Beschaffung von Informationen ganz auf die individuelle Situation bezogen. Und es überlässt die Verantwortung dem Leser, dies alles zu bewerten und damit das angemessene und Erfolg versprechende Vorgehen zu finden. Denn Menschen und ihre Lebenswege sind so unterschiedlich, da kann sich keiner anmaßen, für den andern zu wissen, was richtig ist.

    A.O.: Wie bist Du bei der Entwicklung dieses Alleinstellungsmerkmals vorgegangen?

    S.K.: Ich wusste eigentlich von Anfang an, was ich will, weil ich natürlich die meisten gängigen Bücher des Wettbewerbs gelesen habe. Und ich wusste, was mich da gestört und was mir gefallen hat.

    Um mein Wissen zu aktualisieren, habe ich alle einschlägigen Bücher, derer ich habhaft werden konnte, noch mal zusammengesammelt und mir die Gliederungen notiert, wenigstens in groben Zügen. Dabei habe ich festgestellt, dass diese Gliederungen eigentlich alle sehr ähnlich aufgebaut waren. Meine Frage an mich: Wie gehe ich in einer idealtypischen Beratung vor? Wie finden wir – Kunde und ich – gemeinsam heraus, was eigentlich das zu Grunde liegende Ausgangsproblem ist, das bearbeitet werden muss? Mit was für Kunden habe ich es denn zu tun gehabt in den vergangenen Jahren?

    Daraus habe ich dann meine Gliederung entwickelt. Zusätzlich weiß ich durch verschiedene Internetforen, dass der Großteil der Bewerber nicht wirklich weiß, wie so ein Einstellungsverfahren tatsächlich abläuft und welche Überlegungen firmenseitig mit herein spielen. Diese Teile habe ich dann in einem informativ-unterhaltenden Leseteil bearbeitet.

    A.O.: Auch Du als Autorin trittst ja in gewisser Weise in den Wettbewerb mit den Autoren der anderen Bewerbungsratgeber. Was ist das ganz Besondere an Dir? Was ist Dein „Alleinstellungsmerkmal“ als Autorin?

    S.K.: Schwierig, das selbst zu beurteilen. Denn neben den inhaltlichen Fragen betrifft das ja auch den eigenen Schreibstil. Ich fange mal mit dem Inhaltlichen an; das ist einfacher.

    Mein Lebenslauf ist gespalten. Im ersten Teil ist er von Tätigkeiten in einem pädagogischen Umfeld geprägt und das mit Menschen, die eher an den Rändern der Gesellschaft zu finden sind als im wohlsituierten Zentrum. Diese Erfahrung gibt einem einen sehr unverstellten Blick auf die Welt: auf die Stärke von Menschen, mit Widrigkeiten zurecht zu kommen, auf die Fähigkeit und die Kraft von Kindern und Jugendlichen, mit schlechten Voraussetzungen etwas aus dem eigenen Leben zu machen. Das zu erleben zeigt auch, wo man scheitern kann und was die Konsequenzen davon sein können. Und es lehrt einen eine eindeutige Sprache. In so einem Umfeld ist das zwar oft die Faust, die auf die Nase donnert, aber das kann man ja auch ein bisschen sozial angemessener machen.

    Womit wir beim schwierigen Teil, dem Schreibstil wären. Ich glaube, ich schreibe nicht immer so „politisch korrekt“ wie die Wettbewerber. Und ich versuche, auch bei schwierigen Themen das Komische heraus zu arbeiten. Das ergibt dann oft überraschende Wendungen und Sichtweisen für den Leser. Ich bin der Überzeugung, dass so etwas den eigenen Reflexionsprozess anregt.

    A.O.: Was wirst Du noch dafür tun, um Dich und Dein Buch bekannter zu machen?

    S.K.: Das Klappern und die selbst geschriebene Lobhudelei ist nicht so mein Ding. Auf alle Fälle werde ich das Internet nutzen, überall dort, wo ich aktiv bin, das Buch kurz vorzustellen. Und dann werde ich die persönlichen Kontakte zu Menschen nutzen, die zum Thema in Zeitungen publizieren, und denen ein Exemplar schicken mit der Frage, ob sie das nicht besprechen möchten.

    Zu guter Letzt: Ich schreibe eine regelmäßige Kolumne für eine Jobbörse/Personalberatung. Die wollen in ihrem Newsletter auf das Buch hinweisen, ein Interview abdrucken etc.

    Ja, und dann schau'n mer mal. Was ich auf keinen Fall tun werde: Mir positive Kritiken bei Amazon bestellen. So etwas ist zwar üblich, aber ich finde das unwürdig.

    A.O.: Danke für Deine interessanten Antworten! ;-)


    Was mich jetzt wirklich interessieren würde: Mit diesem Interview hat Sabine Kanzler-Magrit ja schon eine ganze Menge in Sachen Buch- und Selbst-PR gemacht: Sie hat das Buch und sich selbst einer wirklich spannenden Zielgruppe vorgestellt, nämlich Euch Fernstudis, die in naher Zukunft mit ihrem Fernstudium auf dem Arbeitsmarkt Punkte machen wollen.

    Ist (durch solche PR wie diese) das Buch von Sabine Kanzler-Magrit für Euch nun „spannender“ und interessanter geworden als vorher? Werdet Ihr jetzt die Buchhandlungen stürmen, um dieses Buch tatsächlich zu bestellen?

    Mir geht es dabei (für meinen Fernlehrgang) um die grundsätzliche Frage, was solche PR-Instrumente wie Interviews für einen Autor bzw. sein Buch wirklich bringen.

    Vielleicht mögt Ihr dazu Eure Meinung äußern? Vielen Dank!


    Anne Oppermann
  18. Fernstudienakademie
    Eine kleine Anmerkung vorneweg: Das Blog macht ab Samstag eine Osterpause: Ich bin zwei Wochen auf Sylt – Ostereier und Promis suchen! Natürlich gucke ich auch von der Nordsee aus immer mal wieder hier bei Fernstudium-Infos.de herein, aber eben nicht ganz so regelmäßig wie sonst.

    Und nun zum „echten“ Blog:

    In meinem Fernkursprojekt bin ich jetzt an den Punkt gekommen, an dem ich wieder mal meine Gliederung aktualisieren muss; zum Glück ist sie ja „dynamisch“.

    Folgende Punkte sind dazu gekommen:


    In den Schreibworkshops sollen verschiedene Textsorten vorgestellt werden, die ein Sachbuchautor „auch noch“ beherrschen sollte, um das eigene Buch langfristig zu promoten.
    Bisher sind angedacht: ein Zeitungsartikel, Texte für die eigene Webseite, ein Vortrag und ein Handout für eine Fachtagung und evtl. die Entwicklung eines eigenen Blogprojekts.
    Das Thema „Kreativitätstechniken“ soll breiter behandelt werden, als dies bislang geplant war.
    Ich habe weitere potenzielle Interviewpartner angesprochen, die ihre individuellen Erfahrungen zum Buchschreiben, Lektorieren, Formatieren und, und, und in den Lehrgang einbringen sollen.
    Für eines dieser Interviews beschäftige ich mich jetzt verstärkt mit dem Thema Books on Demand (BoD). Ich habe vor Kurzem Kontakt zu einer Autorin aufgenommen, die ihr Buch bei BoD veröffentlicht hat. Das Interview wird bestimmt ganz spannend!
    Es haben allererste Telefonate mit der Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) stattgefunden, in denen dieser Lehrgang zum ersten Mal (kurz!) vorgestellt wurde.


    Parallel zu dieser Aktualisierung der Gliederung mache ich mir persönlich einige Gedanken für meine nächsten eigenen weiteren Schreibprojekte: Ein weiteres Buch? Ein neuer Lehrgang für die Fernstudienakademie? Ein Leitfaden zu einem bestimmten Thema aus dem Autorenalltag? Ich bin noch etwas unentschlossen...

    Dabei würde mich noch Eure Bewertung von Veröffentlichungen per BoD interessieren:

    Seht Ihr BoD-Bücher als ganz „normale“ Bücher an, bei denen einfach nur ein anderer Weg der Publikation genutzt wurde?

    Oder wirken diese Bücher eher so auf Euch, dass der Autor wohl Pech hatte und keinen „echten“ Verlag für sein Buch gefunden hat?

    Anne Oppermann
  19. Fernstudienakademie
    Noch gibt es sie – die Bibliophilen, die Bücher nicht nur gerne lesen, sondern auch Freude an ihrer Ausstattung, dem Einband, der verwendeten Schrifttype, den Abbildungen und sogar an der Qualität des verwendeten Papiers haben. Für solche Menschen ist ein Buch eben nicht nur Inhalt, sondern auch ein „anfassbares Objekt“, an dem man Freude haben kann, das man oft zur Hand nimmt und das man gerne in der eigenen Bibliothek stehen hat.

    Für Bibliophile brechen harte Zeiten an!

    In Zeiten von E-Book und Co. brechen wohl harte Zeiten für diese „Bücherwürmer“ an: Ein E-Book kann eben nicht begeistern durch das sanfte Rascheln der Seiten beim Umblättern, durch den Geruch nach Druckerfarben oder durch die aufwändige Gestaltung des Covers, die z.B. durch Prägedruck auch „fühlbar“ geworden wäre.

    Allerdings wurden Bibliophile – auch schon bevor der ganze Hype um E-Books begann – nicht gerade verwöhnt. Bei welchen Buchgattungen geben sich die Verlage denn heute noch wirkliche Mühe? Da fallen einem natürlich zunächst einmal die Kunstbände und Ausstellungskataloge ein: Ohne einen aufwändigen Druck und eine entsprechende Ausstattung verkaufen sich heute kaum noch Kunstbände – es sei denn, man sucht auf dem Grabbeltisch bei Thalia nach dem 150. Aufwasch der Kunstwerke von Wassily Kandinsky.

    Solche Billigbücher im Preissegment um 15 Euro haben selbstverständlich ihre Berechtigung – ich habe natürlich auch selbst einige dieser „Schätzchen“ im Bücherschrank stehen. Aber wer ein echter Bibliophiler ist (nicht ich!), rümpft über dergleichen Buchexemplare wohl das verwöhnte Näschen.

    Gibt es eigentlich „schöne“ Bücher im Sachbuchgenre?

    Weil es ja bei diesem neuen Lehrgang der Fernstudienakademie um das Genre des Sachbuches gehen soll, stellt sich nun natürlich auch die Frage, ob es bei dieser Buchgattung eigentlich auch wirklich „schöne“ Bücher gibt.

    Ich habe lange überlegt – und so richtig ist mir nichts eingefallen.

    Bis ich einfach einmal einen Blick in die Bücherregale meiner Kinder geworfen habe. Da gibt es nämlich durchaus noch die wirklich „schönen“ und aufwändig gestalteten Sachbücher, die so richtig Lust zum Schmökern machen.

    Meine Lieblinge aus heimischem Bestand:

    Wow! Das Lexikon http://www.amazon.de/Wow-Das-Lexikon-Dorling-Kindersley/dp/3831014299/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1320845645&sr=8-1 (Einfach mal auf „Blick ins Buch“ klicken)

    „Spionage“ (leider schon vergriffen) http://www.amazon.de/Spionage-k/dp/3760744818/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1320845771&sr=8-6

    Pop-Up-Bücher (die es ja auch für Erwachsene gibt) sind echte Augen-Leckerlis. Einen absoluten Hit habe ich bei meinem wunderbaren Gatten mal zu Weihnachten mit diesem schönen (leider auch vergriffenen) Buch gelandet:

    http://www.amazon.de/Kunst-Paket-einleuchtenden-Beispielen-dreidimensionalen-erstaunlichen/dp/3760782590/ref=sr_1_3?s=books&ie=UTF8&qid=1320846036&sr=1-3

    Anne Oppermann

    Vielleicht habt Ihr noch weitere Buchtipps von richtig „schönen“ Sachbüchern auf Lager? Einfach posten – ich würde mich darüber sehr freuen!
  20. Fernstudienakademie
    Neulich habe ich von einem witzigen Projekt gelesen, bei dem zwei Studierende die Aufgabe hatten, für eine Seminararbeit im Fach „Kommunikationsdesign“ ein „besonderes“ Buch zu gestalten.

    Ein tiefer Griff in die Trash-Kiste

    Die beiden Studierenden haben diese Idee einmal gegen den Strich gebürstet und dafür eben keinen „wertvollen“ Text à la Goethe und Schiller ausgewählt, sondern einmal ganz, ganz tief in die Trash-Kiste gegriffen.

    Ihr Projekt sah folgendermaßen aus: Die beiden Studenten transkribierten in mühevoller, anstrengender und nervender Kleinarbeit das Finale von „Germanys Next Top Model“ – mit jedem „Wow!“ und jedem „Hallo Thomas“ und jedem „Wusch!“, das Heidi Klum und ihre Kompagnons so während der Sendung von sich gaben.

    http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,802708,00.html

    Diesen Text, versehen mit „Regieanweisungen“ und unterteilt in verschiedene „Akte“ und „Auftritte“, veröffentlichten sie dann - und zwar nicht in einem „Trash-Design“, sondern in dem wohl jedem aus der Schulzeit bekannten Reclam-Format: Kleine gelbe Heftchen mit schwarzer Schrift auf dem Cover, die schon auf den ersten Blick erkennen lassen: „Achtung, hier drin steckt ein Klassiker!“

    Schrott in neuem Gewand

    Das Ergebnis dieses Projektes ist wirklich verblüffend: Heidi Klums Model-Show wird so fast zu einem echten „Drama“, das seine Höhepunkte hat und die Zuschauer zu unterhalten weiß. Und man merkt, wie blödsinnig und banal die von Heidi Klum und Co. ausgestoßenen Texte in Wirklichkeit sind. Ok, das wusste eigentlich schon vorher jeder;) , aber wenn man es einmal schwarz auf weiß vor Augen hat, ist man schon platt...

    Mit den Erwartungen der Leser spielen

    Im Prinzip macht dieses Projekt deutlich, dass die Verpackung eines Buches (Cover, Einband, Schrifttype etc.) bestimmte Erwartungen beim Leser weckt. Und dass es sehr unterhaltsam sein kann, mit diesen Erwartungen zu spielen.

    Anne Oppermann

    P.S.: Wie wichtig sind Euch beim Bucheinkauf eigentlich Cover und Co.?
  21. Fernstudienakademie
    Der letzte Blogbeitrag war der Frage gewidmet, welche Ziele ein angehender Sachbuchautor mit seinem Buch erreichen will – und ob er aktuell tatsächlich noch immer hinter diesen Zielen steht. Denn nur wenn die avisierten Ziele wirklich lohnenswert und erreichbar sind, wird sich ein Autor wohl wieder an seine Schreibarbeit setzen.

    Nun geht es in die Feinarbeit: Was kann ein Autor dafür tun, damit das eigene Buchprojekt doch noch erfolgreich abgeschlossen wird? Dabei stellt sich natürlich zunächst einmal die Frage, warum das Buchprojekt eigentlich ins Schlingern geraten ist.

    Warum klappt es eigentlich nicht?


    Ist es der Mangel an Zeit, der mich vom Schreiben abhält?
    Habe ich den Aufwand, den das Verfassen eines Buches mit sich bringt, unterschätzt?
    Steht mein privates und berufliches Umfeld gar nicht wirklich hinter dem Buchprojekt und torpediert es ständig?
    Finde ich die Tätigkeit des Schreibens im Grunde langweilig?

    Dies sind ganz typische „Dauerbrennerfragen“ von angehenden Autoren, für die es aber auch Lösungsansätze gibt, sei es z.B. durch ein verbessertes Zeitmanagement oder aber durch ehrliche Gespräche mit dem privaten Umfeld, ob das Buchprojekt tatsächlich umsetzbar ist, wobei Familie und Freunde vielleicht für ein paar Monate zurückstehen müssen. Manches mal kann es sogar eine Lösung sein, einen Ghostwriter an die Arbeit zu setzen. Auch solche „fremdgedichteten“ Bücher können schließlich den eigenen Expertenstatus festigen.

    Aufwandschätzung

    Im nächsten Schritt geht es dann an die genaue Analyse, wie weit das eigene Buchprojekt denn bislang gediehen ist.


    Steht die Gliederung?
    Ist das Exposé schon verfasst und an die entsprechenden Verlage verschickt?
    Gibt es schon Verlagszusagen?
    Wie weit ist der Schreibprozess bis jetzt gediehen?
    Steht ein Viertel des Textes? Die Hälfte? Zwei Drittel?
    Fehlen vielleicht nur noch Kleinigkeiten wie etwa das Literaturverzeichnis?

    Erst wenn wirklich fest steht, wie viel denn eigentlich noch passieren muss, bis das komplette Buch fertig ist, kann man den Aufwand tatsächlich einschätzen – und die weiteren Arbeiten planen.

    Zwischenziele setzen

    Wenn deutlich geworden ist, wie viel Arbeit denn nun eigentlich noch in das Buchprojekt fließen muss, sollte man sich einen Projektplan erstellen. Dabei ist es empfehlenswert, Zwischenziele und „Meilensteine“ zu definieren, deren Erreichung möglichst auch gefeiert werden sollte. So wird die anstehende Arbeit besser handhabbar und der angehende Autor verzweifelt nicht an der schieren Menge seiner Aufgaben.

    Manchmal ist besser, das Buchprojekt zu canceln

    Für manche Autoren wird allerdings auch irgendwann klar, dass selbst der ausgefeilteste Projektplan und das ausgefuchsteste Zeitmanagement nicht wirklich dabei helfen, das eigene Buchprojekt auf Erfolgskurs zu halten.

    Dann kann es an der Zeit sein, das Projekt ganz zu beenden oder wenigstens für eine längere Zeit aufs Eis zu legen. Wer nur widerwillig und ohne Herzblut an die Schreib-Arbeit geht, macht sich das eigene Leben schwer und kann, wenn er sich dabei ständig überfordert und quält, auch im schlimmsten Falle mit einem Burnout oder sonstigen Problemen bestraft werden. Das lohnt sich einfach nicht!!
  22. Fernstudienakademie
    Das nächste Thema des Fernlehrgangs hat’s auch in sich: Warum nehmen Verlage eigentlich ein Buch zur Veröffentlichung an?

    Eher selten geschieht dies aus reinem „Gutmenschentum“, sondern es geht, ebenso wie bei anderen Produkten, auch bei Büchern in erster Linie um das folgende Ziel: Die Verlage wollen nämlich ganz schlicht und einfach mit ihren Büchern Geld verdienen! Mit dieser wirtschaftlichen Denke hat sicherlich so mancher engagierte und schreibbegeisterte Neu-Autor zunächst einmal ein paar Probleme...

    Es geht den Verlagen also nicht in erster Linie um das Thema? Oder um den neuen Blickwinkel zu einem Thema? Doch natürlich – aber nicht ausschließlich!

    Das eigene Buchprojekt wird von den meisten Neu-Autoren als ganz besonders wichtig und spannend eingestuft – aber was aus Verlagssicht in erster Linie zählt, ist die Frage, ob man mit diesem Buchprojekt tatsächlich Gewinne (und zwar möglichst hohe!) erwirtschaften kann.

    Das Schreiben dieses Lehrbriefkapitels macht mir wirklich viel Spaß – und wenn dann dabei herauskommen sollte (hoffentlich! ), dass die angehenden Autoren besser erahnen können, was sich eigentlich in den Köpfen der Verlagsleiter abspielt, denen sie ihr Konzept vorstellen, hat sich dieses Kapitel aus meiner Sicht schon gelohnt!

    Ich hatte übrigens heute schon meinen ersten Testleser: Mein Sohn (7) las sich die ersten Seiten von Lehrbrief 1 durch – und fand sie „echt klasse!“. Ich muss zugeben, dass ich für diesen Lehrgang die Zielgruppe der Zweitklässler noch nicht sooo auf dem Schirm hatte. Da muss ich wohl noch mal neu planen...

    Anne Oppermann
  23. Fernstudienakademie
    In den Feuilletons der Zeitungen ist derzeit so etwas wie ein „Creative-Writing-Bashing“ im Gange. Vor einiger Zeit fand ich dazu eine ganz spannende Rezension über einen neuen englischsprachigen Schreibratgeber in der Süddeutschen Zeitung vom 19. Oktober 2011 unter der Überschrift: „Wie unoriginell! Wider die Schwemme formelhafter Romane aus dem Seminar. Kenneth Goldsmith lehrt ‚unkreatives Schreiben’. Hier der Link zum von der SZ besprochenen Buch:

    http://www.buecher.de/shop/geld-beruf-karriere/uncreative-writing-managing-language-in-the-digital-age/goldsmith-kenneth/products_products/detail/prod_id/33141492/session/0c7e6408ab28b66b54fc805733fb7ca9/#sz

    (Leider kann ich die Rezension der SZ nicht verlinken...)

    Creative-Writing-Bashing

    Die Grundannahme dieser Buchrezension, und der „unkreativen“ Schreib-Seminare allgemein, ist folgende: Inzwischen gibt es so viele Creative-Writing-Kurse, die im Prinzip den angehenden Autoren das immer gleiche Handwerkszeug, die immer gleichen Schreibregeln und die immer gleichen Metaphern an die Hand gäben; so könnten in diesen immer gleichen Seminaren auch keine wirklich originellen und einzigartigen Texte mehr entstehen.

    Uuuups – das sitzt! Mein Sachbuchautorenlehrgang hat zwar nichts mit dem Thema „Creative Writing“ zu tun (da geht es ja um belletristische Texte), aber was ich mit „meinem“ Lehrgang erreichen möchte, ist ja trotzdem vergleichbar: Ich möchte die späteren Autoren dazu befähigen, ein Sachbuch zu schreiben. Und auch bei „meinem“ Lehrgang geht es um jede Menge Handwerkszeug.

    Rechner aus?

    Sollte ich deshalb nicht am besten gleich meinen Rechner ausschalten, die Lehrhefte dieses Lehrgangs löschen und mich lieber anderen Themen zuwenden? Sicherlich ahnt Ihr es schon: Das mache ich nicht!

    Warum bleibe ich also dabei, diesen Lehrgang unbedingt auf den Markt bringen zu wollen? Im Prinzip glaube ich, dass es „sone“ und „solche“ Schreibkurse gibt. Bei der Vorbereitung dieses Sachbuchautorenlehrgangs habe ich mir so einige Regalzentimeter an Fachliteratur zum Thema „Creative-Writing“ angeschaut. Ich wollte einfach wissen, wie Belletristik-Kurse (in Buchform) aufgebaut sind.

    Wie erwartet geht es dabei immer wieder um dieselben Tipps und Tricks: Arbeitet an einem überzeugenden Spannungsbogen! Hübscht Eure Metaphern auf! Achtet auf die Personenkonstellation! Schreibt nicht zu viele Adverbien hintereinander! Vermeidet Passivkonstruktionen und Schachtelsätze! Und so weiter, und so weiter, und so weiter ....

    Alle diese Tipps und Kniffe sind natürlich nicht rundum falsch und haben insofern schon ihre Berechtigung. Aber sie sorgen eben auch am Ende dafür, dass die daraus resultierenden Texte sich immer mehr ähneln.

    Methoden

    Bei „meinem“ Fernlehrgang gibt es natürlich auch praxiserprobte Tipps und Tricks. Aber ich möchte erreichen, dass die Teilnehmer dieses Kurses sich vor allem darum bemühen, ihren eigenen Stil zu finden. Das soll durch verschiedene Methoden erreicht werden:


    Die Teilnehmer sollen sich z.B. darüber klar werden, welche (Sachbuch-) Texte sie eigentlich gut finden. Es geht also um die Suche nach möglichen Vorbildern.
    Dabei sollen die angehenden Autoren (z.B. in den Einsendeaufgaben) genauer analysieren, was genau sie an diesen Texten so toll finden.
    In den Einsendeaufgaben werden die Teilnehmer außerdem immer wieder auch aufgefordert, einen bestimmten Inhalt aus ihrem Buchprojekt in verschiedenen Fassungen, in verschiedenen Stilrichtungen und aus verschiedenen Blickwinkeln zu verfassen.
    Der Kursbetreuer wird dann diese verschiedene Fassungen kommentieren und gemeinsam mit dem jeweiligen Teilnehmer besprechen, welche Wirkung sein Text eigentlich auf den Leser haben könnte.
    Die Teilnehmer müssen sich außerdem sehr viele Gedanken über ihre Zielgruppe und den Zweck ihres Buches machen. Nur wenn es z.B. hinterher auch tatsächlich eine Leserschaft (oder besser: eine Käuferschaft!) für ein Sachbuch gibt, lohnt sich der gesamte Aufwand.


    Es ist also nicht das Ziel, dass hinterher alle Teilnehmer im immer gleichen Stil der Fernstudienakademie vor sich hin „dichten“, sondern dass sie ihre individuelle Ausdrucksweise finden. So ist jedenfalls der Plan!

    Texte Wort für Wort abschreiben

    Einen Tipp der Schreibseminare zum „unkreativen Schreiben“ fand ich allerdings klasse und überlege nun, ob ich das nicht auch einmal in einer Übung von den Teilnehmern machen lasse:

    Die Teilnehmer sollen – am besten stocktrockene – Texte einfach einmal Wort für Wort abschreiben (!), so z.B. Wettermeldungen oder Gebrauchsanweisungen für Geräte. Was das bringen soll? Dazu ein abgeschriebener (!) Satz aus der vorliegenden Buchrezension: „Wer einen Text mühsam abschreiben muss, liest ihn auf ganz andere Weise.“

    Schreibt doch einfach mal diesen Blogbeitrag ab, dann wisst Ihr, was ich meine...

    Anne Oppermann
  24. Fernstudienakademie
    Der Alltag einer Fernlehrgangsautorin gleicht in gewisser Weise dem eines Fernlerners: Man muss ein gewaltiges (Schreib)-Projekt stemmen, über viele Monate oder Jahre engagiert dabei bleiben und dabei auch noch (möglichst) gute Ergebnisse abliefern.

    Deshalb will ich einfach mal ein Experiment wagen: In diesem Blog soll die Entstehung eines neuen Fernkurses der Fernstudienakademie dokumentiert werden von der ersten Idee, über die Gliederung, das Schreiben und das Überarbeiten bis zur späteren Zertifizierung durch die ZFU.

    Das Geheimnis, um welchen Lehrgang es sich dabei handeln soll, wird im nächsten Blogeintrag gelüftet. (Ein bisschen Spannung muss ja sein...)

    Anne Oppermann

    P.S: Über Eure Ideen, Hinweise, Fragen und Bemerkungen zu diesem Blogprojekt (und dem späteren Lehrgang) würde ich mich sehr freuen!
  25. Fernstudienakademie
    Wer etwas als Sachbuchautor auf sich hält, bestückt sein Werk inzwischen mit verschiedenen Goodies; besonders "in" sind zur Zeit Checklisten. Warum ist das eigentlich so?

    Schnell gemacht – hoher Nutzwert

    Aus Autorensicht sind Checklisten schnell gemacht: Man braucht das eigene Wissen noch nicht einmal in formschön gedrechselte Satzgefüge zu bringen, sondern kann es – Spiegelstrich für Spiegelstrich – bei flott formulierten Fragmenten belassen.

    Für die Leser stellen solche Checklisten u.U. einen hohen Nutzwert dar, denn sie ermöglichen es, den Inhalt eines Sachbuches in kleinen Häppchen aufzunehmen, ohne dass man allzu viel Zeit dafür aufwenden müsste. Ein besonderer Vorteil solcher Listen besteht (aus Lesersicht) auch darin, dass man mit ihnen in gewisser Weise Sicherheit kauft: "Wenn ich nur alles so mache, wie die Checkliste mir das vorschreibt, dann bin ich auf der sicheren Seite, dann kann mir gar nichts Schlimmes mehr passieren!" , denkt sich da mancher Leser.

    Sicherheit wird vorgegaukelt

    Allerdings muss man sich dabei klar machen, dass die in Ratgeberbüchern abgedruckten Checklisten oft nur eine solche Sicherheit vorgaukeln. Wer ein Ratgeberbuch kauft, hat im Normalfall ein bestimmtes Problem, bei dem er sich beraten lassen will. Diese Probleme sind aber häufig so vielschichtig und individuell, dass die in Checklisten verbreiteten "typischen" Lösungsansätze nicht wirklich passen.

    Dies ist nun nicht so schlimm, wenn es "nur" um die Frage geht, wie man Rosen züchtet oder wie man einen Kindergeburtstag plant; bei "sensibleren" Fragestellungen, etwa bei der Jobsuche oder bei Büchern zu gesundheitlichen Fragen, können solche Checklisten auch schon mal am Thema vorbei gehen – und dem Leser mehr schaden als nutzen.

    Auf den Müll mit Checklisten?

    Sollte man denn dann nicht alle Checklisten sofort auf den Müll schmeißen? Meiner Meinung nach nicht! Sie helfen den Lesern auf sehr unkomplizierte und eingängige Art und Weise, bestimmte Probleme schnell zu lösen. Wenn der eigene Fall aber komplizierter ist als die "typischen Probleme", sollte man solche Checklisten schon kritisch hinterfragen – und sich vor allem nicht in (falscher) Sicherheit wiegen, wenn man eine solche Checkliste von Anfang bis Ende abgearbeitet hat.

    Anne Oppermann

    P.S: Wie steht Ihr zu Checklisten? Findet Ihr sie in erster Linie nützlich? Oder vereinfachen sie manche Probleme zu sehr?
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