Da stellt sich nun natürlich die Frage: Muss denn ein Autor wirklich zu einem „Allround-Dichter“ werden? Ist das nicht nur Firlefanz?
Meiner Meinung nach nicht! Man muss sich nämlich vorstellen, dass ein „guter“ Verlag ein neues Buch selbstverständlich auch in seine komplette Vermarktungsmaschinerie aufnimmt:
Die Neuerscheinung wird auf der Webseite des Verlags und im Rahmen eines Gesamtkataloges vorgestellt.
Falls der Verlag auf Buchmessen präsent ist, wird er das Buch auch dort präsentieren.
Für manche Bücher werden sogar Flyer, Werbepostkarten oder sonstige Medien gedruckt, mit denen das Buch beworben wird.
Zumindest die großen Verlage schicken auch Vertreter in die Buchhandlungen, die den Buchhändlern die jeweiligen Neuerscheinungen präsentieren.
Ein Verlag legt sich also (wenn es ein „guter“ Verlag ist) ganz schön ins Zeug in Sachen Marketing!
Der Haken ist nur: Wenn das Buch nicht mehr zu den Neuerscheinungen zählt oder vielleicht nicht der Haupttitel der Saison war, auf den ohnehin fast alle Marketing-Bemühungen des Verlages abzielten, dann gibt es nur noch einen einzigen Menschen, der etwas in Sachen Buchmarketing unternimmt: eben den letzten Mann – bzw. die letzte Frau – den Autor!
Damit das Buch möglichst langfristig im Gespräch bleibt, kann (und muss!) der Autor eine ganze Menge tun:
Er kann Zeitungsartikel zu seinem Thema schreiben.
Er kann ein etwaiges neues Buchprojekt „bebloggen“.
Er kann an Fachtagungen teilnehmen und sein Thema den Fachkollegen präsentieren.
Er kann sich und sein Buch auf einer eigenen Webseite vorstellen.
Und: Wer ist da wohl der beste „Profi“, wenn es um die Erstellung solcher Texte geht? Wer kennt sich mit dem Buchinhalt richtig gut aus? Und wer hat am meisten davon, wenn das Buch im Gespräch bleibt?
Klar – der Autor! Damit dies gut klappt, sollen unsere Teilnehmer (= die angehenden Autoren) auch noch die ein oder andere neue Textsorte kennen und nutzen lernen.
Anne Oppermann
In diesem Zusammenhang eine Frage an Euch: In vielen Büchern (nicht nur aus dem Sachbuchgenre) findet man den Link zu der Webseite eines Autors. Schaut Ihr euch diese Seiten eigentlich an? Welche Erwartungen habt Ihr an eine solche Autorenseite? Was soll also drauf stehen?
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