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paulaken

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Blogbeiträge von paulaken

  1. paulaken
    Irgendwie schreibe ich aktuell nur alle Jahre mal einen Eintrag. Und auch im Studium läuft es sehr schleppend. In den ersten beiden Semestern habe ich jeweils nur ein Modul nicht geschafft, im dritten und vierten Semester habe ich gar nichts abgeschlossen. Die Gründe dafür sind inzwischen rund 60cm groß, gut 5kg schwer und kamen als "buy one, get one free". Ich habe gern verzichtet und werde nun langsam wieder einsteigen in die Tiefen des Studiums.
  2. paulaken
    So lange will ich schon wieder einen Eintrag schreiben, aber es ist so viel passiert, dass ich dafür Zeit brauche, aber die habe ich nicht. Also werde ich jetzt immer mal wieder einen Teil schreiben. Ausreichend Zeit für den vollständigen Beitrag habe ich so schnell sicher nicht.
     
    Anfang Februar ging es weiter mit einem Präsenzwochenende. Wir waren eine wirklich gute kleine Truppe und trafen uns in einem Hotel in der Mitte Deutschlands. Das Seminar war super, auch wenn ich vorher ein paar kleinere Bedenken hatte. Ich kann beispielsweise mit Entspannungsübungen und Meditation nichts anfangen, das stand aber im Seminarplan.
    Der Dozent machte es aber super, sodass jedem freigestellt war, ob er mitmachen will oder nicht.
    Auch sonst war es eine schöne Mischung aus Präsentationen, aktiven Phasen und einer Lehrveranstaltung, einem gemeinsamen Essen abends und vielen guten Gesprächen in der Pause.
    Leider mussten wir Sonntag wegen des angekündigten Sturmes sehr pünktlich Schluss machen. Aber ich war nach so viel input auch entsprechend platt und müde.
     
    Ich habe mich da richtig auf das nächste Seminar Ende März gefreut.
     
    Der Februar ging dann damit zu Ende, dass das Portfolio für das Modul und die Hausarbeit (Einleitung und ein wenig mehr) für Wissenschaftliches Arbeiten geschrieben werden sollte.
    Beides lief ganz gut und ich habe auch beide Module bestanden.
  3. paulaken
    Dieses Semester lief für mich recht suboptimal.
    In den Monaten September bis November habe ich gar nichts für das Studium getan. Das rächt sich jetzt. Die Prüfungsphase beginnt und ich bin noch lange nicht so weit, dass ich prüfungsbereit bin.
    Aber was nützt es zu wehklagen und zu jammern. Aufholen und weiter machen steht nun auf dem Programm.
    Es sind drei Prüfungsleistungen zu erbringen.
    Als erste steht das Seminar in Lernen, Erkennen und Bewusstsein auf der Agenda. Die Vorbereitungen sind soweit inzwischen fast abgeschlossen. Das Buch ist gelesen, weitestgehend verstanden und die Reflexionsfragen sind schriftlich beantwortet. Heute startet das erste Online-Seminar zur Vorbereitung. Dort wird dann eine Aufgabe erfolgen, die zu Hause vorzubereiten ist. Das Seminar selbst ist dann am 08.02. und 09.02.
    Das Hotel ist dafür schon gebucht, ich werde es mir einfach machen und auch in dem Hotel übernachten, in dem das Seminar stattfindet. Ein paar Minuten länger schlafen, in Ruhe frühstücken und dann ohne Umwege ins Seminar zu gehen. Außerdem wird es Samstag Abend ein gemeinsames Essen, auch in diesem Hotel, geben.
    Günstig wird es dadurch zwar nicht, auch weil ich drei Nächte eingeplant habe, aber für mich ist es so einfach am entspanntesten.
    Ich freue mich wirklich auf das Seminar.
     
    Im Modul wissenschaftlichen Arbeiten habe ich noch nicht sonderlich viel getan. Es gibt inzwischen eine Mindmap mit den Ideen zum Thema, vier Forschungsfragen stehen auf einem anderen Zettel und in Citavi sind inzwischen ein paar Quellen erfasst. Aber noch kein Wissen, geschweige denn, dass ich eine Zeile der Hausarbeit schon geschrieben habe.
    Da muss ich noch mehr tun.
     
    Besonders sorgen macht mir aber das Modul Allgemeine und Biologische Psychologie. Meine Biokenntnisse versanken im Jahre 1998, mit dem Abwählen des Faches, in der Versenkung. Von den 13h Vorlesungen habe ich mir bisher vielleicht 3 angehört. Da ist noch so viel zu tun und die Klausur will ich am 25.04. schreiben. Viel Zeit ist es nicht mehr, da ja auch am 01.03. das neue Semester startet und ich nicht den gleichen Fehler erneut machen möchte.
    Nächste Woche habe ich aber Urlaub und auf dem Plan steht, dass ich täglich zwei Vorlesungen anhöre, die Zusammenfassungen schreibe und die Karteikarten erstelle. Dann kann ich ab Ende Februar anfangen die Inhalte parallel zu den neuen Modulen auswendig lernen.
    Ich hoffe, der Plan geht auf.
  4. paulaken
    Hagen und ich, das war wohl nur ein kurzes Gastspiel.
    Die Klausur in K1 wollte ich eigentlich schreiben, aber der Termin passte überhaupt nicht. In Hagen wartet man dann 6 Monate und die Motivation in diesem Modul etwas zu tun sank auf 0.
    Also blieb B1. Das habe ich auch recht weit bearbeitet, aber als es dann an die Hausarbeit ging und ich die beiden möglichen Themen las, habe ich mich wieder von der Prüfung abgemeldet und die Unterlagen zur Seite gelegt. Da liegen sie immer noch. 
     
    Parallel dazu stieß ich auf ein neues Angebot der Wings, Bachelor in Wirtschaftspsychologie.
    Kurzentschlossen habe ich eine Mail mit ein paar organisatorischen Fragen zur Anerkennung, zur Einschreibung und zu den Kosten gestellt. Der Kontakt war wie immer gut und freundlich.
    Auch die unverbindliche Anerkennung im Vorfeld ging gut und schnell.
     
    Also bin ich seit 01.09.19 wieder Student der Wirtschaftspsychologie an der Wings.
     
    Die Module des ersten Semesters sind:
    Lernen, Erkennen und Bewusstsein:
    Hier ist ein Buch mit rund 300 Seiten, sowie ein kurzes Skript zu lesen. Die Prüfung ist ein Portfolie und besteht aus Reflexionsfragen zum Buch, ein Referat beim 2-tägigen Seminar und ein Protokoll eines Zeitraumes beim Seminar
    Allgemeine und Biologische Psychologie (online)
    Hier sind es 13 online-Vorlesungen und ergänzende Texte aus Fachbüchern. Die Vorlesungen sind jeweils um die 90min lang und die Texte rund 1600 Seiten.
    Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten (online)
    Hier sind es auch 8 Online-Vorlesungen, diese sind jedoch deutlich kürzer (30-45min)
    Als Prüfungsleistung ist eine Hausarbeit anzufertigen
    Einführung in die Betriebswirtschaftslehre (online)
    Da ich dieses Modul anerkannt bekommen habe, weiß ich nicht, wie dort die Materialien sind
     
    Zusätzlich gibt es zu jedem Modul online-Tutorien. In Wissenschaftlichen Arbeiten waren es 2, in Allgemeiner und biologischer Psychologie 4 und in Lernen, Erkennen und Bewusstsein werden es auch zwei sein.
     
    Die Klausur habe ich auf April verschoben, bis nächste Woche werde ich den Stoff niemals vollständig erarbeiten und lernen können.
    In Lernen, Erkennen und Bewusstsein habe ich das Buch gelesen und bin gerade dabei die Reflexionsaufgaben schriftlich zu erarbeiten. Anfang Februar steht hier die Präsenz an einem Samstag und Sonntag an. Die Referatsthemen werden in einem Tutorium vorher verteilt.
    In wissenschaftlichen Arbeiten sollte man zwei Themen für die Hausarbeit einreichen, eins davon wird dann ausgesucht, es gibt aber auch die Möglichkeit hier das Thema noch nachbessern zu müssen (wenn es beispielsweise zu allgemein gehalten ist). Da hatte ich Glück und mein Wunschthema ist es geworden. Ich werde inhaltlich an die Diplomarbeit anknüpfen und denke deshalb, dass ich hier nur wenig Aufwand haben werde. Die Abgabe erfolgt bei den beiden schriftlichen Arbeiten zu Ende Februar.
     
    Ich merke immer mehr, dass die Wings am besten zu mir passt. Einerseits gibt es feste Termine und Fristen, aber durch die Wahl des Standortes in ganz Deutschland bleibt doch eine gewisse Flexibilität. Für das Seminar gibt es beispielsweise vier verschiedene Termine in ganz Deutschland. Wenn der räumlich nächste nicht passt, passt vielleicht ein anderer, der etwas weiter entfernt ist.
    Ich brauche diesen Druck um etwas zu tun.
  5. paulaken
    Die letzten knapp 2 Jahre waren wirklich anstregend. Die Sanierung und das erste Jahr im Job waren aufreibend und tagesfüllend.
    Aber als der Stress nachließ, merkte ich, dass mir doch etwas fehlt. Die Anzahl der gekauften Fachbücher stieg wieder an, bei Ebay habe ich Skripte aus Hagen gekauft und gelesen, aber so richtig füllte es mich nicht aus. Mir wurde schnell klar, dass mir das erarbeiten fehlt, das wissenschaftliche Arbeiten und die intensive Auseinandersetzung mit einem Thema.
    Aber dieses mal waren die Rahmenbedingungen recht eng gesteckt. Einerseits habe ich mit dem Haus eine Hypothek, die mir doch die ein oder andere schlaflose Nacht bereitet. Es macht eben doch einen Unterschied, wenn man weiß, dass man jemandem volle zwei Brutto-Jahresgehälter schuldet. Das finanzielle Limit war dieses mal also recht niedrig angesetzt, da ich die Sicherheit haben möchte, dass ich es im Worst-Case alles stemmen kann. Dazu kommt, dass der Teenie absehbar vor Studienende deutlich teurer werden wird. Diese Dinge gehen einfach vor, egal was kommt.
    Dann der Zeiteinsatz: Schaffe ich es wirklich mich so zu organisieren, dass ein Studium komplett möglich ist? Und welche anderen Großprojekte stehen in den nächsten Jahren an, die eventuell priorisiert werden?
    Beides konnte ich für mich nicht eindeutig beantworten und so entschied ich mich gegen einen grundständigen Studiengang.
    Aber da es in Hagen die Möglichkeit gibt ein Akademiestudium zu belegen, bestimmte Module aus unterschiedlichen Studiengängen zu kombinieren und so nur von Semester zu Semester zu planen, entschied ich mich für diesen Weg.
    Belegt habe ich ein Modul aus den Kulturwissenschaften und eins aus den Poltikwissenschaften, Verwaltungswissenschaften und Soziologie.
    Einerseits konnte ich mich zwischen Soziologie und Literatur/Philosophie nicht entscheiden, andererseits denke ich, dass ich eine recht große Schnittmenge zwischen beiden Modulen haben werden. K (aus KuWi) ist eine Einführung in das Wissenschaftliche Arbeiten und schließt mit einer Klausur ab. B1 (aus PVS) mit einer Hausarbeit und ist eine Einführung in den Studiengang. Die Erkenntnisse aus dem K-Modul kann ich also zeitgleich für das Modul B1 einsetzen.
    Ob und wie es nach dem Semester weiter geht, werde ich zu gegebener Zeit (die der Rückmeldung und Belegung) entscheiden. Aktuell schwebt mir ein munteres Belegen aus verschiedenen Studiengängen vor. Deswegen auch die geänderte Blogbeschreibung: Studium generale.
     
  6. paulaken
    Schon wieder sind einige viele Monate ins Land gezogen und im Studium ging es keinen Meter voran. 
    Zuerst war da der neue Job, er sichert unseren Lebensunterhalt und hat deshalb ganz klare Priorität. Es geht schließlich nicht nur um mich, sondern auch um den Teenie.
    Kurz nach der Einstellung stellte sich heraus, dass das Arbeitspensum mit einer normalen Vollzeitstelle nicht zu leisten ist. Ich nahm also das Angebot eines befristeten 45h-Vertrages an. Die Arbeit ist toll und fordernd, das zusätzliche Geld konnte ich gut gebrauchen, aber mit Pendeln war ich eben auch locker 10-12h außer Haus.
    Dazu die Kernsanierung. 18Monate harte Arbeit in jeder freien Minute stecke ich mit Ende 30 eben nicht mehr so einfach weg. Es war eine tolle Zeit, ich habe viel gelernt und selbst gemacht, aber wenn man 90% in Eigenleistung stemmt, fällt anderes hinten runter.
    Ich habe Decken verkleidet, Stromleitungen gelegt, Heizungen eingebaut und sämtliche Wasserleitungen neu gelegt. Dazu verputzt, gestrichen, tapeziert, Fußbodenaufbau gemacht und Dielen gelegt. Und dazu die tausend anderen Dinge.
    Es ist ja nicht nur das Doing, sondern auch die Planung und Organisation. Wann muss welches Material in welcher Menge auf der Baustelle sein? Wie viel kann ich lagern, damit ich noch an alles ran komme, welches Material will ich überhaupt und warum?
    Mit diesen Fragen beschäftigte ich mich Abends. Am Wochenende und an jedem freien Tag war ich auf der Baustelle.
    Sie ist beendet, wir sind umgezogen und die Mietwohnung ist übergeben.
    Aber irgendwann musste ich mir eingestehen, dass ein Studium, vor allem, wenn es aus reinem Interesse ist, keinen Platz mehr in meinem Leben hat. Außerdem brauchte ich jeden Cent für die Sanierung.
    Ich habe es also beendet und muss mit dem Makel nun leben.
     
    Aber nach dem Umzug kam die Idee nach einem Neuanfang auf. Sicher war, dass ich nicht mehr bereit bin so viel Geld in ein Studium zu stecken und meldete mich als Akademiestudentin in Hagen an. Ganz lassen, kann ich es also doch nicht.
    Belegt habe ich B1 aus dem Studiengang PVS und K aus dem KuWi-Studium.
    Die Materialien liegen nun hier, seit einer Woche ist auch Moodle freigeschaltet und aktuell bin ich voller Elan dabei. Mal schauen, was daraus wird. Ich selbst weiß es aktuell noch nicht.
  7. paulaken
    Viel zu lange schon habe ich nichts mehr getan.
    Das erste Studienjahr endet am 31.03. und bisher habe ich 0 ECTS gesammelt. In Worten: 'Null'.
    Ausreden habe ich natürlich viele, aber es sind eben nur Ausreden:
    1. Das Leben nahm mich ein
    2. Ich hatte anderes im Kopf
    3. Das Diplom musste erst einmal fertig werden
    4. Das Haus nahm einiges an Zeit in Anspruch
    ...
    Sucht euch etwas aus. Ich denke, jeder Fernstudent weiß, was man sich alles für Gründe zurecht legen kann, warum man heute nichts machen kann. Und aus dem heute wird dann ein morgen, und ein übermorgen und ein nächste Woche und schon sind die Monate verflogen.
     
    Bezüglich der Änderungen gab es sehr schnell eine Einigung und einen sehr guten Vorschlag seitens der Hochschule. Die Klausurtermine, die ja sonst monatlich an verschiedenen Standorten stattfanden sollten eingekürzt werden, sodass nur noch 3 Standorte an dem einen Termin (Hamburg, München, Köln) und in Monat darauf an drei anderen Standorten (Berlin, Frankfurt, Überlingen). Dies hatte bei mir zu einigem Unmut geführt, da aus den 100km pro Prüfung nun 300km werden würden. 
    Aber da bot die Hochschule eine ausreichend lange Übergangsfrist an um sich neu zu organisieren. Eigentlich wollte ich an den Prüfungen teilnehmen, habe die Termine aber verstreichen lassen.
     
    Am Freitag habe ich dann erstmals wieder an den Unterlagen gesessen und es machte sofort wieder Spaß. Eigentlich sind die Einführungen ja langweilig und trocken. Aber ich finde die Wirtschaftspsychologie unheimlich spannend und lese deswegen auch gern die 'langweiligen' Einleitungen.
    Eigentlich wollte ich täglich weiter machen, auch wenn es vielleicht nur 30min sind, ich muss erst einmal wieder eine Lernroutine entwickeln und das Lernen in meinen Alltag integrieren. Aber wie das Wörtchen eigentlich schon verrät, kam es anders.
    Samstag früh erreichte mich ein Anruf: Wir müssen ins Krankenhaus, kannst du X übernehmen? 
    X ist ein Kleinkind aus meiner Familie, ein toller Bursche, aber mit gerade einmal 1,5Jahren noch sehr klein. So fuhr ich also sofort los und übernahm den Zwerg. Wir kennen und mögen uns, aber allein verantwortlich ist in dem Alter ja noch mal etwas anderes...
    Der erste Tag ging gut rum, in der ersten Nacht suchte uns ein Magen-Darm-Virus heim. Zwerg und ich blieben gesund, den Teenie hat es erwischt. Also stand ich am Sonntag mit einem kranken Teenie, einem kranken Erwachsenen und einem Kleinkind da. Heute dann teilte ich mich irgendwie zwischen Homeoffice, Kleinkind und noch schwächelndem Teenie auf. Der andere Erwachsene war unterwegs.
    Abends lag ich einfach nur platt auf der Couch und auch wenn ich den Zwerg liebe, war ich froh, dass er heute wieder nach hause konnte.
    Und nun sitze ich an meinem Schreibtisch, will eigentlich lernen, aber mir fallen die Augen zu.
     
    Wahrscheinlich schaue ich nur noch ein paar Videos der Warum '15 Minuten Wirtschaftspsychologie' Prof. Dr. Kanning ' -Reihe und werde dann ins Bett fallen.
    Morgen ist ein neuer Tag, mit neuen Abenteuern und einer neuen Chance zum Lernen....
  8. paulaken
    Lange habe ich nichts von mir hören lassen, aber es gab auch nicht wirklich etwas zu berichten.
    Am 31.07. hatte ich ja die Diplomarbeit fertig gebunden vor mir liegen und habe dann die Arbeit angemeldet. Ja, das geht. Abgabe war Ende November. Die Arbeit war also pünktlich beim Dozenten und auch wenn ich genug Zeit gehabt hätte, ich hätte es nicht geschafft noch etwas an der Arbeit zu ändern. Drei Wochen Bearbeitungszeit hatte ich also eigentlich nur.
    Ich habe bis November ein Haus gekauft und meinen Job gewechselt, einige Gespräche diesbezüglich geführt, eine saubere Übergabe vorbereitet und die letzten Dinge im Job abgeschlossen. Die drei Wochen Urlaub im Dezember habe ich vollständig mit der Kernsanierung verbracht. Auch wenn dort noch lange kein Ende absehbar ist, habe ich doch in der Zeit gut etwas geschafft.
    Für das Studium blieben keinerlei Gedanken übrig.
    Anfang Januar startete ich dann im neuen Job und bekam parallel die Einladung zum Kolloquium.
    Am 19.01. war ich nun in Wismar.
    Friederike begleitete die Hinfahrt und Wismar begrüßte mich mit Schnee. Da ich vorher kaum Zeit hatte, beendete ich Vorbereitungen für die Präsentation am Abend vorher im Hotel. Auch übte ich dort das erste mal die Präsentation.
    Meine Vorbereitung war also suboptimal. Aber der Notenrechner hatte mir verraten, dass ich nur mit einer 1,3 für Kolloquium und Diplomarbeit meine Note verbessern würde. Das war angesichts der Diplomarbeit vollkommen irrealistisch, deswegen machte ich mir nicht so viele Gedanken.
    Als ich dann jedoch vor dem Raum stand, machte sich doch eine gewisse Nervosität breit.
    Die Studentin vor mir war fertig und packte zusammen, ich baute parallel auf und wir wechselten noch ein paar Worte.
    Die Dozenten waren pünktlich. Ich hielt meine Präsentation (deutlich besser als am Abend vorher) und anschließend verlas der Hauptgutachter sein Gutachten und stellte Fragen. Die Fragen waren wenig und sehr fair. Ich hatte einen bestimmten Teil ausgeschlossen und hier fragte er, wie ich das ganze sehen würde. Sonst fragte er nur nach ein paar Kritikpunkten meiner Arbeit. Anschließend war der Zweitgutachter mit dem gleichen Ablauf dran.
    Ich wurde raus geschickt und sollte warten. Einige Minuten später, sie fühlten sich an wie Stunden, wurde ich herein gebeten, bekam meine Noten mitgeteilt und nahm die Glückwünsche entgegen.
    Auf das Kolloquium bekam ich eine 2,0 und auf die Arbeit eine 2,7. Insgesamt ergibt dies eine 2,5 und irgendwo in dem Bereich wird auch die Gesamtnote sich befinden. Ich weiß es aber noch nicht.
    Das Zeugnis kommt in den nächsten Tagen.
     
    Wirklich angekommen ist es bis heute nicht, dass ich nun wirklich fertig bin. Vielleicht ergibt sich dies Gefühl ja mit dem Erhalt des Zeugnisses?
    Und nach einem Besuch an der Ostsee und in der Stadt, fuhr ich zurück.
  9. paulaken
    Es ist gerade einiges in Bewegung. Ich war heute zu einem zweiten Vorstellungsgespräch und würde mich freuen, wenn es klappen würde. Gestern hatte ich auch ein Gespräch, habe danach aber meine Bewerbung für diese Stelle zurück gezogen.
    Es ist nur eine Kleinigkeit und war sicher nicht der ausschlaggebende Punkt, aber es gab jeweils ein Erlebnis, die das Gefühl für die Stelle sehr gut zusammen fassen.
    Gestern war ich zu einer Zeit bei dem Gespräch, als viele den Eingangsbereich passierten, in dem ich wartete. Die Stimmung wirkte freundlich und höflich, aber distanziert und kalt. Mir fiel auf, dass kaum jemand der dort Angestellten miteinander redeten.
    Heute bei dem Gespräch in einer ähnlichen Konstellation das genaue Gegenteil: es war ein fröhliches Stimmengewirr.
     
    Auch bei dem Häuschen tut sich einiges, der Notartermin steht inzwischen für den September und dann beginnt die Kernsanierung. 
     
    Nur bei der Hochschule tut sich gerade nichts, ich warte auf den Termin für das Kolloquium. 
     
  10. paulaken
    Bisher war es bei Onlineplus so, dass Klausuren einmal im Monat an verschiedenen Standorten geschrieben werden konnten. Der nächstgelegene war für mich knapp 100km entfernt und ist eine Strecke, die ich regelmäßig fahre. Ich kenne also jedes Schlagloch, jede aktuelle Baustelle und jede Umgehungsmöglichkeit, wenn es auf der A2 mal wieder stockt.
    Als ich das Studium begann, sprach ich lange mit meinem Teenie darüber, jede Stunde, die ich für das Studium verwende, geht von ihrer Zeit ab. Mir war es wichtig, dass sie diese Entscheidung mit trägt. Wir trafen eine Absprache, dass nach jedem Prüfungswochenende, die restliche Zeit des Wochenendes vollständig ihr gehört und wir gemeinsam etwas unternehmen. Morgens zur Klausur, mittags zurück und dann die restlichen 1,5 Tage des Wochenendes nur für sie.
    Gestern wurde nun eine Änderung in den Prüfungsangeboten auf der Webseite verkündet. Es gibt nun pro Monat nur noch 3 Klausurstandorte, am ersten Samstag sind es Hamburg, Köln und München. Im zweiten Monat sind es Berlin, Frankfurt und Überlingen. Das bedeutet, dass ich nun das dreifache an Strecke für eine Klausur fahren muss. Und meine gesamte Wochenendplanung der Prüfungswochenenden funktioniert nicht mehr. Das Risiko möglicher Staus ist nicht mehr kalkulierbar, ich müsste sehr früh am Morgen los um pünktlich zu sein, sinnvoller wäre eine Übernachtung. Und auch das Mittags zurück sein um mein Versprechen zu halten, ist nicht mehr möglich.
    Die Änderungen gelten ab der Klausur im September. Für die Klausur im August konnte man sich gestern auch nicht mehr anmelden, da die Frist abgelaufen war. Eigentlich kann man sagen, dass diese Änderung ab der nächsten möglichen Klausur gilt.
    Der allegemeine Unmut war deutlich zu spüren. Positiv fand ich jedoch, dass sich der Dekan gestern auch geäußert hat. Er versprach, dass er die Anmerkungen bei einer Besprechung nächste Woche weitergeben wird und solange um Geduld bittet.
    Selbstverständlich warte ich ab, bevor ich eine Entscheidung nun treffe. 
    Mich stört nicht so sehr, dass bestimmte Standorte nur noch alle 2 Monate bedient werden, dies lässt sich sicher entsprechend planen. Aber der Wegfall 'meines' Standortes ist für mich ein deutliches Thema. Es ist ja nicht nur die Zeit, die ich nun deutlich mehr aufbringen muss, um an einer Klausur teilnehmen zu können. Auch die Kosten je Klausur erhöhen sich zusätzlich deutlich. Hätte ich diese Bedingungen vorher gekannt, hätte ich mich wohl nicht für onlineplus entschieden.
  11. paulaken
    Gestern war es soweit, die Diplomarbeit ging zum Drucken und Binden in die Druckerei. Nach vier Stunden Wartezeit und 147,20€ waren die vier Exemplare fertig.
    93 Seiten sind es geworden, 15 davon farbig und 65 Inhaltsseiten.
    Es ist nicht perfekt, aber ich bin letztendlich zufrieden: 
     
    Nun bleibt mir nur noch das Warten auf die Benotung und den Termin für das Kolloquium.
    Nach 6,5 Jahren und 8 Fachsemestern wäre ich dann endlich fertig.
     
    Vielen Dank für die Kommentare zu meinem letzten Eintrag. Parallel zu diesen Anregungen war ich diese Woche zu einer Beerdigung. Die Person lebte nach dem Motto, dass das Leben eines jeden auf zwei wichtigen Säulen aufgebaut ist. Er sagte immer: Man braucht zwei Dinge zum glücklich sein, einmal die richtige Frau an der Seite, damit man seine Familie leben kann und das zweite ist ein Beruf, der einen ausfüllt.
     
    Und genau dies brachte mich, zusätzlich zu den Anmerkungen, sehr stark zum Grübeln. Auch mit den Fragen von Frau Kanzler habe ich mich intensiv auseinander gesetzt. Ich denke, ich muss feststellen, dass die Probleme und die Unzufriedenheit nicht in mir zu suchen sind (sicherlich zum Großteil, aber nicht nur). Es gibt aktuell eine Fluktuation seit Anfang des Jahres in Höhe von Rund 20%. Die Fluktuation in den Jahren davor war bedeutend geringer (unter 5%). Das gibt mir schon zu denken.
     
  12. paulaken
    Die Diplomarbeit läuft, irgendwie. Im ersten Wurf wurden es 93 Seiten und diese habe ich nun auf 67 gekürzt. Vielleicht schaffe ich es diese Woche noch beim Einarbeiten der Änderungen die letzten zwei noch zu eliminieren. Aber zufrieden bin ich nicht.
    Ich finde mich gerade damit ab, dass ich das Studium insgesamt mit drei abschließen werde und werde noch einen Master machen. Aber dafür muss ich erstmal meine privaten Baustellen klären, damit ich dann mit dem Master die formale Promotionsberechtigung bekomme. 
    Am 07.06. war ja ein erneutes Gespräch mit meinem Arbeitgeber. Am 22.06. waren die dort getroffenen Zusagen schon wieder hinfällig. Am 28.06. rief mich ein Headhunter an und ich hörte mir erstmalig an, was er mir anbot. Aus diesem Gespräch ergaben sich drei Bewerbungen. Eine Absage, eine ist noch offen und für die dritte folgt nun am 31.07. ein Vorstellungsgespräch. Ich bin hin und her gerissen. Ich will wechseln, aber meine private Situation (möglicher Hauskauf und dafür notwendige Finanzierung, Kinderplanung) sprechen gegen einen Wechsel. Auf der anderen Seite hat mich das letzte Jahr emotional an meine Grenzen gebracht. Ich kann nicht zählen, wie oft ich heulend im Auto saß, weil ich diese Situation nicht mehr aushielt. Und alles, was ich versuchte um mir zu helfen führte nur zu weiteren Eskalationen. Auch den Rückhalt der Vorgesetzten habe ich offensichtlich verloren, da Zusagen nichts mehr wert sind. 
    Meine Gedanken kreisen und ich komme zu keiner Lösung. Mein Beruf ist ein sehr wichtiger Pfeiler meines Lebens, ich brauche eine ausfüllende und angenehme Situation um insgesamt zufrieden zu sein. Ich fühle mich nur wohl, wenn ich nach einem erfolgreichen Arbeitstag nach hause kommen kann. 
    Diese Situation lähmt und blockiert mich. Ich merke, wie es mir die Energie ausraubt und ich zu viel Zeit mit schlafen oder grübeln verbringe. So komme ich keinen Schritt weiter.
    Und das wirkt sich auch auf die Qualität der Diplomarbeit aus.
  13. paulaken
    Seit gestern habe ich Urlaub und muss bis Freitag den ersten Entwurf fertig bekommen, damit er dann per Post an meine Schwester gehen kann. Sie nimmt den Entwurf dann mit in den Urlaub und meine Familie wird gemeinschaftlich Korrektur lesen. Alles keine IT-ler mit entsprechend wenig Ahnung, aber alle mit guten bis sehr guten Kenntnissen in wissenschaftlicher Arbeit.
    Aktuell sind 35 von 60 (+-5) Seiten geschrieben und Kapitel 1-3 sind fertig. Kapitel 4-7 sind noch offen.
    Ich tue mich schwer, wie zitiert man indirekt richtig, ohne ein Plagiatsvorwurf zu riskieren? Wie kriege ich die letzten Kapitel auf die wenigen verbleibenden Seiten? Wie finde ich den roten Faden? 
    Dies ist meine erste wissenschaftliche Arbeit in diesem Studium und ich habe keine Ahnung, was von mir erwartet wird, oder wie die Korrekturrichtlinien aussehen könnten. Das finde ich schade und macht das ganze nur unnötig schwer. 
    Zu ändern ist es nun nicht und ich versuche deshalb mit dem Zitat des Titels zu leben. Diese Arbeit ist ein Projekt und ein gewisses Risiko gehört dazu. Nun muss ich nur die Risiken erfassen und beurteilen, damit ich einschätzen kann, welche ich eingehen kann und welche nicht.
    Mein Ziel ist eine 1,5 für diese Arbeit, damit ich letztendlich noch mit 'gut' abschneiden kann.
     
    * DeMarco, Tom:. Bärentango
  14. paulaken
    Seit Wochen habe ich für die Diplomarbeit nichts getan. Die Abgabe habe ich für mich auf den 31.07. terminiert. Dann werde ich dieses Semester nämlich noch fertig. Parallel haben sich zwei Arbeitskollegen angeboten mir zu helfen. Beide haben vorher in der Uni Abschlussarbeiten betreut. Das Exposé haben beide nun schon und werden sich demnächst dazu melden.
    Die ersten beiden Wochen im Juli und auch die vierte Juliwoche habe ich frei. Dort werde ich dann runter schreiben und fertig werden. Zieltermin für die letzte fertige Seite ist der 14.07. Dann haben die Korrekturleser eine Woche ausführlich Zeit und ich habe anschließend noch eine Woche um die Änderungen einzupflegen, zum Drucken, Binden und zur Post tragen. Das sollte doch eigentlich machbar sein.
    Es sind noch 20 freie Tage bis zum Ende der zweiten Juliwoche. Ich muss 60 Seiten /+-5 schreiben. Rund 10 Seiten sind schon fertig, für die anderen Seiten sind 90 Zitate erfasst. Eigentlich sollte es machbar sein, es sind doch gerade einmal 3 Seiten pro Tag.
    Aber warum kriege ich es trotzdem nicht hin und habe seit Wochen nichts mehr für die Diplomarbeit getan.
    Die Ausredenvielfalt ist groß. Beruflich dreht sich das Karussell gerade besonders schnell, privat ist auch einiges los.
    Gestern waren wir mit den Kollegen klettern, heute tut mir doch einiges weh, also kann ich heute nichts tun.
    Moment, wann habe ich eigentlich beschlossen, dass ich die Arbeit meißeln will? Die Ausrede zählt also auch nicht. Ich muss doch nur ein paar Zeilen tippen.
    Eigentlich muss ich nur Anfangen, und wenn mir der erste Satz nicht einfällt, fange ich eben mit dem zweiten an. So schwer kann das doch nicht sein, oder?
  15. paulaken
    Mein letzter Beitrag war durch massiven Frust geprägt. Ich steckte in einer Sackgasse und sah keinen Weg heraus. Eure Tipps waren gut und hilfreich. Vielen Dank dafür. 
    Ich hatte in den letzten Wochen ein Vorstellungsgespräch und werde auch genommen, wenn ich mich dafür entscheide. Es gibt nur einen großen Nachteil. Es gibt keine Entwicklungsmöglichkeiten. In diesem Unternehmen ist es üblich, dass ein Sachbearbeiter sich nur als Sachbearbeiter weiter entwickelt und dort eine Fachkarriere anstrebt. Ein Wechsel in eine Führungsaufgabe ist dort nicht möglich.
    Aber mit dieser Sicherheit im Hintergrund habe ich erneut ein Gespräch mit meinem Arbeitgeber geführt. Ich habe angekündigt, dass ich erwähne zu kündigen und auch die Gründe dafür klar benannt. Mein Arbeitgeber will mich halten und unterbreitete ein Gegenangebot. Positiv fand ich, dass es in keinem Satz um mein Gehalt ging. Geld löst meine aktuellen Probleme nicht. Die Aussagen klangen gut, aber meine Zweifel waren groß. Zu oft wurde etwas zugesagt und dann doch nicht gehalten. Auch war ich mir nicht sicher, wo ich stehe. Ein sehr erfolgreiches Projekt, ein sehr schlechtes und ein gutes (welches noch läuft) stehen auf dem Zettel. Aber welche Bewertung zählt? Ist dieses eine, sehr schlechte Projekt, der einzige Grund für meine derzeitige Bewertung oder spielen die Gründe, die zu der schlechten Leistung führten, auch eine Rolle?
    Noch um diese Gedanken kreisend kam der nächste Tiefschlag. Ich wurde erneut aufgefordert meinen bereits genehmigten Urlaub zu stornieren um Arbeiten zu können. Mir platzte der Kragen und ich sagte zwar meinen Urlaub ab, forderte beim Geschäftsführer aber einen verbindlichen Urlaubsplan an, damit ich meinen Resturlaub aus 2016, die bestehenden Überstunden (80) und die Urlaubstage aus 2017 in 2017 nehmen kann. 
    Es gab zwar kein Gespräch mit mir, aber ich merke deutlich, dass es deutliche Aussagen gegeben haben muss. Die fordernde Person, mein Projektleiter mit dem es schon lange massive Konflikte gibt, war anschließend sehr handzahm und freundlich. Er traute sich nicht einen zweiten Tag noch einzufordern und wenn ein Abbruch meines Urlaubs notwendig sein sollte, wird das durch die Geschäftsführung angefragt.
    Gestern habe ich erneut ein Gespräch mit dem Geschäftsführer angeregt. Ich legte eine konkrete Wunschliste vor und ging sie mit ihm durch. Die versprochenen und abgesagten Weiterbildungen werden zu einem Termin meiner Wahl nachgeholt. Allein die Tatsache, dass eine Zusage zurück genommen wurde, ließen seine sonst so undurchschaubaren Gesichtszüge etwas entgleisen. Die Zusammenarbeit mit dem Projektleiter und mir wird per sofort beendet. Ein Ersatz wird gesucht und übernimmt alle neu anfallenden Aufgaben. Ich werde nur noch die bereits angefangenen Aufgaben an einem Ort meiner Wahl beenden. Ein direktes Zusammentreffen ohne Zeugen wird es also in Zukunft nicht mehr geben. 
    Auch ging es um die Gründe für die nicht funktionierende Zusammenarbeit zwischen dem Projektleiter und mir. Meine Aussage dazu war nur, dass ich mich nicht als Sklave eigne. Die Antwort darauf war überraschend: "Das zeichnet dich aus und genau deshalb will ich dich halten".
    Ich bin mir noch nicht sicher, aber die Tendenz geht zum Bleiben.
    Parallel dazu tut sich gerade ein wunderbares Haus auf. Es ist die Doppelhaushälfte zu meinem Elternhaus. Es steht seit kurzem zum Verkauf und ein Bauwertgutachten ist erstellt. Ein Angebot zum Kauf habe ich abgegeben. Allein für meinen Teenie wäre es toll, da sie die Nachmittage im Haus meiner Eltern verbringt. Wir führen im Prinzip eine Art Wechselmodell mit mir und ihren Großeltern. An beiden Wohnorten hat sie ein Zimmer und entscheidet selbst, wo sie übernachten und ihre Freizeit verbringen möchte. Dies wäre durch einen Gang durch den Garten noch einfacher. Die Grundrisspläne habe ich nun vorliegen und die Planung der Kernsanierung ist in vollen Zügen. Das wird ein Mammutprojekt und einige lange Monate Zeit kosten.
    Gedanklich blieb kein Platz für die Diplomarbeit. Da meine letzten Noten nun aber heute oder morgen eingetragen werden, habe ich nun eine Frist von acht Wochen um die Arbeit anzumelden und dann drei Monate später abzugeben.Langsam muss es an dieser Stelle auch wieder weiter gehen.
  16. paulaken
    Irgendwie hänge ich seit einer Weile in einem tiefen Motivationsloch fest. Am Montag war ein erneutes Telefonat mit dem Dozenten. Wir sprachen noch über zwei oder drei Kleinigkeiten, sprachen das weitere Vorgehen ab und er gab einen Vorschlag, welchen Zweitbetreuer ich anschreiben könnte. Er endete damit, dass ich die Arbeit nun anmelden kann. Das Exposé, und damit der Grundstock und die Gliederung, der Arbeit steht.
    Aber trotz vier Tagen am Stück frei habe ich kein Wort geschrieben und gerade mal zwei Zitate erfasst. Den Rest der Zeit habe ich sinnlos vertrödelt.
    Heute wurde mir klar, warum ich so demotiviert bin. Ich war auf einer Business-Veranstaltung und habe dort Networking betrieben. Das Thema klang zwar spannend, ist aber weit ab meines beruflichen Alltags. Hinterher redete ich mit drei mir unbekannten Personen.
    Vor ein paar Jahren wäre ich niemals zu so einer Veranstaltung gegangen und wäre auch nie geblieben und hätte mit den Anwesenden diskutiert. Ich war mir sicher, dass ich mich, ob meiner Ungebildetheit, nur blamieren würde.
    Ich habe in den letzten Jahren unheimlich dazu gelernt und mich deutlich weiter entwickelt. Aber beruflich stecke ich in einer Sackgasse und sehe keine Möglichkeit diese zu verlassen. Auch mit dem Diplom wird sich nichts ändern. Der Frust ist zwar seit Jahresanfang wieder geringer geworden und im privaten finde ich die geistige Auslastung, die ich brauche um zufrieden zu sein. Aber das ist mir zu wenig. Ich möchte auch die Stunden, die ich mit dem Broterwerb verbringe, als sinn stiftend und ausfüllend empfinden. Ich versuche zwar mich daran zu gewöhnen, dass es so ist, aber es klappt einfach nicht.
    Und vermutlich deshalb sitzt dieser Teufel auf meiner Schulter, der mich bremst und lähmt. Wozu diesen Aufwand betreiben, wozu diesen Stress, wenn es doch nichts ändert?
  17. paulaken
    Am Wochenende und am Montag (ein Urlaubstag) wollte ich zwei Tage produktiv an der Diplomarbeit schreiben. Das Ziel war, dass ich für das erste Kapitel eine erste Grobfassung schreibe. Es ist Sonntag Abend und noch keine Zeile kam auf das Papier.
    Freitag Abend war ich müde, so müde, dass ich vor 22Uhr schlief und am Samstag erst um 11Uhr wach wurde.Heftige Kopfschmerzen begrüßten mich und ich blieb mit ein paar Serienfolgen bis 13Uhr im Bett. Da regte sich dann auch der hauseigene Teenie und ich stand auf. Die Kopfschmerzen begleiteten mich weiter und erst gegen 20Uhr verschwanden sie langsam und wurden durch Übelkeit durch die eingenommenen Tabletten abgelöst. Heute war ich den ganzen Tag unterwegs und konnte zwar viel lesen, aber nichts schreiben. Das Skript der IUBH zum Thema IT-Projektmanagement ist gelesen, es waren aber auch nur rund 120 Seiten und manches habe ich eher überblättert.
    Tom DeMarco mit "Wien wartet auf dich! Produktive Projekte und Teams" hatte ich noch in der Tasche. Also fing ich damit dann an. Von den 250 Seiten habe ich knapp 200 verschlungen und würde am liebsten einen Fanclub gründen, wenn ich nicht dafür mein Teenie zuständig wäre. Aber um so mehr Bücher ich von diesem Mann lese, umso mehr merke ich, dass er vor Jahren schon das erkannte, was heute noch im Projektmanagement schief läuft. DeMarco war selbst Softwareentwickler und gründete später ein Beratungsunternehmen für Softwareprojekte. Einen Ehrendoktor der City University London trägt er auch. Aus gutem Grund.
    1999 wurde das Buch veröffentlicht. Das Buch ist in 6 Abschnitte gegliedert.
    Der erste Abschnitt handelt davon, warum Projekte scheitern und wie man Menschen führt. Die Hauptthesen sind, dass Überstunden nicht dazu führen ein Projekt zu retten, im Gegenteil. Außerdem führt Druck und eine Reduzierung der Zeit (und damit der Qualität) nicht zum gewünschten Ergebnis. Das Hauptproblem ist, seiner Meinung nach, dass das Management von Projekten auf Prozesse und Methoden ausgerichtet ist, nicht auf den Menschen. Er sieht die Aufgabe eines Managers darin, dass der Manager dafür sorgen muss, dass das Team ungestört arbeiten kann, Alles andere ist nur nettes Beiwerk für das höhere Management. 
    Eigentlich sind diese Gedanken nahezu einfach und so einleuchtend, dass man denken könnte, dass jeder Manager genau dies begriffen hat. Wenn ich mich aber umschaue, ist genau das nicht der Fall. Im zweiten Abschnitt geht es um die Büroumgebung. Umso lauter und gestörter das Team arbeitet, umso geringer ist die Produktivität. Setzt man aber die Menschen zusammen, die zusammen am gleichen arbeiten und gibt ihnen Türen und die Möglichkeit das Telefon umzuleiten, so wird die Arbeit deutlich effizienter erledigt werden. Er schreibt, dass man im Schnitt ungefähr 15 Minuten braucht um sich auf eine Denkaufgabe einzustellen. Wenn man in den 15min auch nur für 5min durch ein Telefonat beispielsweise unterbrochen wird, gehen die 15min erneut los. Jeder Fernstudent, der schon einmal versucht hat sich neues Wissen zu erarbeiten, aber dauernd gestört wurde, wird diese These bestätigen können.
    Abschnitt 3 handelt von der Auswahl der richtigen Personen. Besonders beeindruckend fand ich den Abschnitt, dass Fluktuation sehr teuer ist. Im Schnitt bleiben in den USA Softwareentwickler zwischen 18 und 36 Monaten in einem Unternehmen. Aber man muss mit mindestens 6 Personenmonaten Investition für eine Neueinstellung rechnen. Gründe für die Fluktuation sind oftmals Unzufriedenheit mit der Arbeit. 
    Im Teil 4 geht es darum, wie man produktive Teams formt. Er schreibt, dass es keine Formel für das Formen gibt, nur eine Erfolgsformel, wie man ganz sicher jedes Team zerstört. Dazu gehört unter anderem, dass man Kommunikation, vor allem die informelle, unterbindet. Wenn man jedes informelle Gespräch an der Kaffeemaschine als störend und nicht produktiv wertet, verhindert man eine vertrauensvolle und offene Kommunikation im Team. Das führt zu den entsprechend negativen Folgen für die Zusammenarbeit und die Wertschätzung. Auch ist hier ein wichtiger Punkt, dass das Management dem Team vertrauen muss. Er fordert, dass man das Team ungestört und unkontrolliert arbeiten lassen soll. Das Ergebnis wird dann schon zeigen, ob es richtig war. Die Begründung dafür liegt in der fehlenden Wertschätzung. Kontrolle bedeutet für den Kontrollierten immer eine Form von Misstrauen, der Chef kontrolliert meine Arbeit, weil er denkt, ich werde sie nicht gut machen. Und weil man die negative Wertung schon im Vorfeld bekommt, wird die Motivation leiden und das Ergebnis wird schlechter werden. 
    Im Teil 5 geht es darum, wie man die Arbeit so gestaltet, dass sie motivierend und produktivitätssteigernd ist. Hier geht es um wenig Verwaltung und Bürokratie, um Freiräume zum Ausprobieren und Scheitern, um Risiken in Kauf nehmen, also eine motivierende und positive Unternehmenskultur. 
    Teil 6 trägt die Überschrift "Die Arbeit hier soll Spaß machen". Diesen habe ich noch nicht gelesen.
     
    Was meint ihr, stimmen die Thesen? Habt ihr ähnliches in eurem Umfeld beobachtet oder erlebt? Ist es wirklich so einfach?
  18. paulaken
    Immer wieder habe ich in den Anfangsmonaten diesen Jahres um eine Weiterbildung gebeten. Ich hatte auch zwei mögliche Kurse vorgeschlagen. Einmal den IPMA Level D und einmal den Wirtschaftsmediator (IHK) in der Vorbereitung im Fernkurs.
    Lange wurde beides abgelehnt und heute bekam ich einen Anruf. Ich wurde für beide Kurse angemeldet. Der Fernkurs zum Mediator startet sofort und für die Level D-Schulung bekomme ich ein Bücherpaket um mich selbst vorzubereiten. Die Prüfung erfolgt dann vom 10.08. bis 09.09.2017.
    Gerade bin ich etwas platt. Im Januar saß ich noch 90% meiner Arbeitszeit unausgelastet herum. Momentan bin ich wieder bei 10h am Tag im Schnitt. Privat bin ich mit Diplomarbeit und Zweitstudium auch ausgelastet und sehe keine freien Kapazitäten. Auf der anderen Seite will ich die Chance auch nutzen. Wenn ich die Kurse/Prüfungen schon bezahlt bekomme, dann werde ich sie auch machen.
    Nur wann, das ist die gute Frage. Ich stehe unter einem gewissen Erfolgsdruck, da meine Vorgesetzten die Prüfungsergebnisse sehen werden.
    Nachher bin ich auf einem 5km Lauf, da werde ich mir wohl Gedanken machen, wie ich das zeitlich hinbekommen kann.
  19. paulaken
    Inzwischen bin ich seit gut einem Monat an der HS Fresenius eingeschrieben. Anfangs gab es ein paar Probleme mit dem Versand der Studymags für die beiden belegten Module. Diese Hefte werden eigentlich direkt nach der Buchung der Module abgesendet, aber irgendwas klappte hier wohl nicht. Ich dachte, dass es vielleicht am Probemonat liegt und übte mich deshalb in Geduld. Anfang Mai fragte ich dann nach, wann denn die Hefte versendet werden. Da stellte sich dann heraus, dass wohl etwas schief gelaufen ist und der Versand wurde sofort neu beauftragt, Innerhalb von 5 Tagen hatte ich dann alle Hefte vollständig.
    Inzwischen liegen die Hefte zur Wirtschaftspsychologie auf meinem Nachtschrank und ich lese abends noch ein paar Seiten. Inzwischen bin ich bei Heft 4 von 6 mit jeweils knapp 100 Seiten. Die Hefte sind optisch sehr gut, aber auch inhaltlich anspruchsvoll. Gestern habe ich das aktuelle Heft nach 1,5 Seiten zur Seite gelegt, weil ich einfach nicht wusste, was ich gelesen habe.
    In Statistik habe ich die ersten zwei der sechs Hefte zusammengefasst. Bisher war es eher Wiederholung aus dem Erststudium. Aber doch auch ein paar neue Dinge (oder ich erinnere mich einfach nicht an die Lorenzkurve und die Indicies. Für das erste Heft habe ich auch die Mission eingereicht, eine Art freiwillige Einsendeaufgabe. Diese war sehr umfangreich. Meine Lösung ist ein neun-seitiges Worddokument. Die Bewertung und Musterlösung hatte ich keine 48h mit einem sehr ermutigendem Kommentar. Mein Hauptproblem war, dass ich nicht exakt genug gearbeitet habe. Mindestens ist ein Wort, was mathematisch wohl exakt definiert ist, meine Interpretation war wohl etwas anders. Da muss ich mir die Musterlösung noch einmal mit meinen Ergebnissen vergleichen und schauen, was es wirklich bedeutet. 
    Wenn ich mal wieder etwas Zeit habe oder in der Diplomarbeit hänge, werde ich mit Mission 2 weitermachen.
    Wann ich die Klausuren zu beiden Modulen schreibe, lasse ich mir noch vollkommen offen. Die Priorität bleibt bei der Diplomarbeit und ich möchte mich nicht mit einem Klausurtermin stressen.
    Einen großen Pluspunkt sehe ich auch darin, dass es insgesamt nur 11 Klausuren sein werden, 23 Prüfungen haben ein anderes Format. Für einen Bachelor finde ich das eine gute Verteilung.
    An zwei Online-Vorlesungen habe ich auch teilgenommen. Es waren jeweils 4-6 Teilnehmer und die Dozentin für Wirtschaftspsychologie hat die Inhalte der Hefte noch einmal grob vorgestellt und Fragen zum Diskutieren gestellt. Sie bot auch an, dass ein Teilnehmer bei der nächsten Veranstaltung ein kurzes Referat von ungefähr 5min zu einem selbstgewählten Thema halten kann. Auch das Format gefiel mir, weil man zum Mitdenken und selbst erklären aufgefordert wird. Eine andere Form der Wissensvermittlung wird dadurch genutzt und ein breiter Methodenmix entsteht. 
    Ich könnte noch so viel schreiben, weil ich einfach sehr große Unterschiede in den Konzepten der Wings und der Fresenius sehe. Ich bin immer noch sicher, dass die Wings für mich die richtige Entscheidung war und finde das Studium dort immer noch sehr gut. Aber an der Fresenius ist es anders, ganz anders. Nicht besser oder schlechter, einfach anders.
    Man merkt sehr gut, dass die Wissensvermittlung ein Schwerpunkt ist, aber eben nicht nur klassisch, sondern mit einem ausgefeilten Konzept zur Methodenvielfalt. Dies spiegelt sich auch im Online-Campus wieder. Aber dazu später in einem anderen Beitrag mehr.
     
    Und um nun wieder die Kurve zum Titel des Eintrages zu schließen:
    Sollte ich langsam anfangen mir Sorgen zu machen, wenn ich nach einem 10h Arbeitstag mit 13h unterwegs und anschließend Diplomarbeit schreiben ziemlich kaputt ins Bett falle und Studymags zur Einführung in die Wirtschaftspsychologie lese und dabei abschalte?
    Sollte ich mir Gedanken machen, wenn ich im Diplomarbeitsfrust zur Entspannung Statistikaufgaben rechne?
    Irgendwie finde ich mich selbst ein wenig eigenartig
  20. paulaken
    Heute morgen habe ich das überarbeitete Exposé endlich abgeschickt. Meinem Zeitplan hänge ich ein wenig hinterher. Am verlängerten Wochenende habe ich nicht viel geschafft, letztes Wochenende auch nicht. Private Termine, andere Prioritäten und auch ein wenig Übersättigung vom Thema haben dazu geführt. Aber noch bin ich optimistisch, dass ich das Diplom schaffen werde. Vielleicht nicht unbedingt zu meinem Wunschziel im Sommer, aber im Herbst spätestens sollte realistisch sein. Nach Rückmeldung des Dozenten werde ich die Arbeit anmelden und drei Monate später abgeben.
     
    Der Plan einen Universitätsmaster zu machen dreht sich immer noch in meinem Kopf umher. Zwei mögliche Master hatte ich gefunden, beide setzten jeweils ein Jahr akademische Berufserfahrung voraus. Von der ersten Uni habe ich schon die Rückmeldung, dass dies auch für ein Fernstudium gilt. Bei der anderen warte ich noch auf eine Rückmeldung vom Prüfungsamt.
    Das frustriert mich schon und führt auch zu Unverständnis. Welche Erfahrungen werde ich im Berufsleben im nächsten Jahr machen, die anders ist als die Erfahrungen im letzten Jahr?
    Bei einem Präsenzstudium kann ich diese Forderung gut verstehen, ein Praktikum ist etwas anderes als eigenständiges und eigenverantwortliches Arbeiten. Aber ich arbeite seit inzwischen mehr als 5 Jahren nach Ausbildungsabschluss entsprechend.
    Es bleibt noch Hagen auf der Liste, aber 8 Klausuren und nur eine wissenschaftliche Arbeit vor der Abschlussarbeit motivieren mich nicht wirklich. Mein Anspruch an das Studieren und Lernen ist inzwischen ein anderer. Einige Master in UK kamen auch in Frage, aber durch den Brexit bin ich an dieser Stelle auch eher verunsichert.
    Vielleicht sollte ich wirklich das Jahr Berufserfahrung absitzen und dann neu schauen.
  21. paulaken
    Heute war das erneute Telefonat mit dem Dozenten. Er war deutlich zufriedener und kritisierte nur drei kleinere Dinge. Unter anderem, dass der Titel nicht so recht zum Inhalt passt. Aber das stimmt, mit dem Titel war ich auch noch nie zufrieden.
    Dieses mal war das Telefonat auch deutlich entspannter und ich konnte auch meine Fragen und Anregungen einbringen. Es war ein rundweg positives Gespräch. Ich danke euch allen für das Daumen drücken.
    Spätestens am Wochenende werde ich die Anregungen umsetzen und anschließend die Anmeldung fertig machen. Ich freue mich drauf.
    Auch privat tut sich gerade einiges. Vielleicht kann ich demnächst meine berufliche Situation lösen und parallel ein Haus kaufen. Wir werden sehen. Aber erstmal ist die oberste Priorität die Diplomarbeit.
  22. paulaken
    Vielen Dank für die Kommentare meines letzten Eintrages.
    Ich werde sie nun einfach hier beantworten
     
    @Sheldon darüber habe ich auch nachgedacht. Ich habe es auch nur verworfen, weil ich nicht aufgeben möchte. Das Thema interessiert mich sehr und ich will einfach nicht riskieren, dass ich bei einem Wechsel auch das Thema wechseln müsste.
     
    @polli_on_the_go zotero finde ich super, aber die Limitierung von Google Scholar nervt unheimlich. Jabref stürzt bei mir immer ab, wenn ich pdfs einfügen möchte, auch wenn es nur ein einzelnes Dokument ist. Das macht bei rund 800 Dokumenten keinen Spaß.
    Gelandet bin ich inzwischen bei Mendeley. Nun muss ich nur noch rund 100 Dokumente manuell nachbearbeiten.
     
    @Markus Jung so richtig weiß ich noch nicht, was er eigentlich erwartet. Aber zumindest die Kritikpunkte kann ich inzwischen besser nachvollziehen.
     
    @kurban Danke für das Daumen drücken. Den Sinn verstehe ich auch gut. Auch wenn ich das Thema komplett im Kopf habe, muss ich auch das Exposé so formulieren, dass es deutlich wird, worauf ich hinaus will. Ich übe mich in Gelassenheit und versuche es weiter. Aufgeben gilt nicht.
     
    Nach dem, doch sehr frustrierendem Telefonat habe ich das verlängerte Osterwochenende damit zugebracht das Exposé erneut zu überarbeiten. Es war nicht nur ein überarbeiten, sondern ein komplettes neu schreiben.
    Da ich selbst überhaupt nicht mehr weiter kam, habe ich zuerst bei meiner Mutter das Exposé gegen den Babyneffen getauscht. Ich habe den Gnom bespielt, sie hat gelesen. Das brachte mich unheimlich runter. Ich habe bisher kein Baby erlebt, was so in sich ruhend und zufrieden ist. Man setzt ihn irgendwo hin, er spielt fröhlich brabbelnd vor sich hin und wenn man mit ihm Faxen macht, gluckst er nur so vor lachen. Und auch wenn meine eigenen Erfahrungen in dem Bereich doch schon deutlich mehr als 10 Jahre zurück liegen, Windeln wechseln, füttern und in den Schlaf schaukeln verlernt man scheinbar wirklich nicht
    Anschließend gab es dann die Kritik zum Exoposé. Mama hat es nicht verstanden, was mein Ziel ist. Gut, da war sie sich mit dem Dozenten ja einig. Wir haben dann geredet und diskutiert, ich habe meine Gedanken erklärt und bin wieder nach hause gefahren. Dort habe ich dann geschrieben. Am nächsten Tag dann der gleiche Ablauf. Babyneffen gegen neuen Entwurf, anschließend diskutiert und überarbeitet. 
    Am Dienstag morgen ging dann eine komplett neues Exposé an den Dozenten. Gerade schrieb er eine Email, dass er am Mittwoch mit mir telefonieren möchte.
    Ich hoffe einfach, dass das Gespräch anders verläuft und er zufriedener ist.
    Ich bin es auf jeden Fall, zufriedener mit dem Exposé. Aber beurteilen kann ich es nicht wirklich.
  23. paulaken
    Heute Mittag war das Telephonat mit meinem Betreuer. Das Exposé werde ich nun ein drittes mal komplett neu schreiben. Er schickte mir heute ein Dokument, mit dem Aufbau, wie er das Exposé gern hätte. Es unterscheidet sich zu 90% von der Vorlage, die ich bisher vom Prüfungsamt und dem ehemaligen Studiengangsleiter hatte. 
    Auch war ein Hauptkritikpunkt, dass er nicht nachvollziehen kann, was das Ziel meiner Arbeit sein wird.
    Da ich kaum zu Wort kam, konnte ich an dem Punkt nicht ansetzen und gezielt darüber diskutieren. Ich ärgere mich über mich selbst.
     
    Dazu habe ich den ganzen Abend damit verbracht mich mit Mendeley zu beschäftigen. Citavi hat eine, für mich wesentliche, Schwäche, nämlich das manuelle Eingeben von Fachartikeln in die Literaturverwaltung.
    Mendeley ist da zwar deutlich besser, aber der Export der bereits erfassten Zitate funktioniert nicht wirklich. Das sind über 100 inzwischen und meine Motivation ist begrenzt diese alle manuell zu übertragen.
     
    Ich gehe jetzt ins Bett, schaue noch einen Film und hoffe, dass ich morgen voller Motivation weitermachen kann.
  24. paulaken
    Für morgen hat der Dozent einen Telefontermin vorgeschlagen. Und seitdem steigt die Panik stetig an. In meinem Kopfkino laufen die verschiedensten Filme. Möglichkeit 1: Er schlägt mir vor, doch lieber ein Jodeldiplom zu machen, aber ich soll doch bitte die Finger von wissenschaftlichem Arbeiten lassen. Möglichkeit 2: Er winselt um Gnade und bittet mich einen anderen Betreuer zu suchen. Möglichkeit 3: Er zerreißt alles bisherige und schlägt ein anderes Thema vor. Möglichkeit 4... Ihr versteht schon.
    Um dieser Panik entgegen zu wirken, kommt nun Egon Olsen ins Spiel. Wer die Olsenbande nicht kennt: https://de.wikipedia.org/wiki/Olsenbande
    Eins der wohl häufigsten Zitate aus der Serie lautet:  "Ich habe einen Plan!".
    Und genau das ist der Unterschied zu den letzten 8 Semestern. Dort habe ich einfach gemacht, ohne Plan und nur mit dem Ziel beim gewünschten Klausurtermin fit genug zu sein um die Klausur zu bestehen.
    Aber das wird nun nicht mehr reichen.
    Ich versuche es mit Scrum. Scrum ist ein agiles Vorgehen, es nutzt einen festen Zeitrahmen (genannt Sprint, in meinem Fall eine Woche), legt die Aufgaben fest, die in der Woche abgearbeitet werden müssen und visualisiert das ganze in einem Scrumboard. Wenn der Srint vorbei ist, wird dieser Sprint mit einem Review (einer vorführung der Ergebnisse) und einer Retrospektive (einem Rückblick, was gut gelaufen ist, was weniger und was man im nächsten Sprint anders machen möchte)
    Wer sich mit Scrum auskennt, wird merken, dass dies eine sehr verkürzte und vereinfachte Darstellung ist. Aber für meine Zwecke reicht diese stark vereinfachte Vorgehensweise erst einmal aus.
    Mein Scrumboard hängt direkt über meinem Schreibtisch. Für jedes Thema gibt es Klebezettel in einer Farbe, wo verschiedene Aufgaben drauf notiert sind. Grün ist hier die Diplomarbeit, gelb private Themen, orange SOL aus Wirtschaftspsychologie und rot ist Statistik.
    Es gibt drei Bereiche auf dem Board: To Do, in Progress und Done.
    Man wählt sich eine Aufgabe aus dem Backlog (dem Bereich To Do) und schiebt die Aufgabe in den Bereich 'In Progress'. Nach Fertigstellung wandert dieser Zettel dann in den Bereich 'Done'.
    Für mich gilt dabei zusätzlich, dass die grünen Zettel Priorität 1 haben, erst wenn diese erledigt sind, kommen die gelben Zettel mit Prio 2 in Frage. Und Prio 3 sind dann rot und orange. Erst wenn ich also mein Wochenziel für die Diplomarbeit erreicht habe und die privaten Aufgaben abgearbeitet sind, kann ich mich mit den anderen Themen beschäftigen.
    Ganz zufrieden bin ich noch nicht, es fehlt mir beispielsweise noch eine Idee, wie ich feste Termine einplanen kann.
    So sieht das ganze dann aus:

  25. paulaken
    Eigentlich sollte ich ja an meiner Diplomarbeit schreiben, eigentlich...
    Seit 1.4. bin ich nun eingeschriebener Student der Hochschule Fresenius im Angebot der onlineplus.
    Pünktlich am 30.3. bekam ich eine Mail mit der Begrüßung zum Studium und den Zugangsdaten zum Online-Campus. Heute kamen dann auch die ersten Studienmaterialien. Aber dazu später.
     
    Warum dieses Studium, warum ein zweiter Bachelor und kein Master? Warum ein Wechsel der Fachrichtung?
    In meinem beruflichen Alltag benötige ich doch einiges an psychologischem Wissen, Teamführung ist beispielsweise einfacher, wenn man grundsätzliche Ideen zur Teambildung und zur Motivation hat. Besonders im Rahmen der Diplomarbeit merke ich, dass ich dort bisher kaum theoretisches Wissen habe. Dazu kommt, dass mich das Thema einfach interessiert. Ich setze mich gern damit auseinander, warum Menschen handeln, wie sie handeln, warum sie denken, wie sie denken, ...
    Ein passender Master war nicht auffindbar, auch wenn mich das ein oder andere Angebot der TU Kaiserslautern sehr interessiert. Es geht mir jedoch nicht tief genug.
    Beruflich will ich mich nicht verändern. Mein Weg ist aktuell klar und den beschreite ich erst einmal weiter. Aber wer weiß schon, was in einigen Jahren sein kann. 
    Ich sehe dieses Studium als reines Studium aus Interesse ohne berufliche Verwertbarkeit des Abschlusses.
    Eingeschrieben bin ich in der 48-Monats-Variante und plane auch, dass ich diese Zeit ausnutzen werde. Außerdem habe ich einen Antrag auf Anerkennung von Vorleistungen gestellt, dort aber noch keine endgültige Rückmeldung erhalten. Ich mag einfach nicht bestimmte Themen der BWL erneut bearbeiten (VWL, Finanzierung, Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, ...)
     
    Warum onlineplus?
    Eigentlich gab es nur zwei mögliche Anbieter auf meiner Liste, onlineplus und Riedlingen. Riedlingen hat das Rennen nur knapp verloren, ausschlaggebend war, dass es dort keine 48-Monats-Variante gab und mir dieser Druck zu viel wäre. Natürlich ist auch dort eine kostenlose Verlängerung möglich, aber ich kenne mich, für mich ist der Druck groß, dass ich in der bezahlten Zeit fertig werden muss.
     
    Die ersten Erfahrungen
    Am Wochenende habe ich mich intensiv mit dem Campus auseinander gesetzt und das erste Modul bearbeitet. Auch Kontakt zu anderen Studierenden hatte ich. Das erste Modul ist SOL (Selbstorganisiertes Lernen). In diesem Modul werden in vier Lektionen die verschiedenen Themen aufgegriffen. Auch gibt es Missionen, die den Studenten auffordern sich genauer mit einer Fragestellung auseinander zu setzen. Hier ist eine Aufgabe z.B. sich das Anschauen der Module (es gibt jeweils ein Video worum es in dem Modul gehen wird) und die Planung einer ersten Reihenfolge. Es wird auch darauf hingewiesen, dass man schauen soll, was für ein Lerntyp man selbst ist um dies in der Planung zu berücksichtigen. Will man mehrere Module parallel bearbeiten oder doch lieber nacheinander? Welche Module kombiniert man geschickterweise, wenn man parallel bearbeiten will, ...
    Diesen Vorschlag reicht man dann über die Plattform ein.
    Kurz danach meldete sich mein Studycoach bei mir. Wir telefonierten rund eine Stunde und sprachen über alle möglichen Themen zur Lernmotivation, -Organisation, Fragen zum Studium, ...
    Das hat mir sehr gut gefallen, da ich so den Eindruck habe, dass ich mit allen Fragen und Problemen einen konkreten Ansprechpartner habe. 
    Aktuell bearbeite ich die Mission des zweiten Moduls, es sind verschiedene Fragen, die man sich selbst beantwortet und ausformulieren soll. Hier geht es um die Fragen, was meine Gründe für das Studium sind, was mich motiviert, was hindert, was noch geändert werden muss.
    Alles sinnvolle Fragen, die man sich wirklich zu beginn des Studiums stellen sollte.
    In den nächsten beiden Lektionen geht es dann um die Lernplanung und nach vier Wochen die Kontrolle und Anpassung der Lernplanung.
     
    Unboxing der Materialien
    Heute kam das Paket mit den ersten Unterlagen. Es sind erst einmal nur die Unterlagen zu SOL.
    Enthalten waren:
    Kugelschreiber
    'Kleine Gedanken' - ein Notizbuch im Format A6
    'Große Ideen' - ein Notizbuch im Format A5
    'Vergissmeinnicht' - Post its
    'Oooooh! Brainfod' - ein kleines Tütchen mit Apfelringen
    Begrüßungsbrief
    zwei Studymags (also Skripte für das erste Modul)

    Ich finde diese Materialien und auch Bezeichnungen super. Aber ich mag sehr ansprechende Schreibmaterialien. Rechts im Bild sieht man die zusätzlich verpackten Studymags.
    Diese sind aufgebaut wie eine Zeitschrift mit etwas festerem Einband (kennt jemand den Harvard Business Manager, der ist ähnlich). Jedes der beiden Hefte hat rund 80 Seiten und ist in jeweils zwei Kapitel aufgeteilt. Optisch finde ich die Hefte sehr ansprechend, gut geschrieben und mit Grafiken und Übungsaufgaben aufgelockert. Gut, das Thema war bisher auch nicht sonderlich schwierig, vor allem, da ich doch recht gute Vorkenntnisse durch das erste Fernstudium bei den Themen Selbstorganisation und Planung habe.

     
    Man merkt schon sehr deutlich den Unterschied zwischen einer staatlichen Hochschule und einem privaten Anbieter.
    Aber nun zurück zur Diplomarbeit.
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