Zum Inhalt springen

Higgins

Communitymitglied
  • Gesamte Inhalte

    411
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Blogbeiträge von Higgins

  1. Higgins
    Mit dem Studium bin ich zwar bekanntermaßen noch nicht fertig, werde aber ab Januar 2018 hauptsächlich mit den restlichen Hausarbeiten beschäftigt sein. Das bedeutet dann, dass ich im Hinblick auf das nächste Studium ein paar zeitliche Valenzen habe und mich in der Zeit schon mal mit anrechenbaren Zertifikatskursen vorbereiten könnte. Die IUBH hätte da z.B. ein sehr interessantes FlexLearning-Programm...
     
    Wenn es möglich wäre würde ich beides studieren, das ist aber finanziell nicht drin ( die Fernuni Hagen war nie eine Option). An einem Tag denke ich Sozialarbeit wäre besser, am nächsten Tag doch wieder die Psychologie. Zu einem Konsens hinter dem ich 100%ig stehe komme ich irgendwie seit Monaten nicht. Deshalb habe ich hier mal ein bisschen die Vor- und Nachteile beider Möglichkeiten reflektiert:

    Vorteile Sozialarbeit:
    ich kann an bisherige berufliche Erfahrungen anknüpfen
    Soziale Arbeit ergänzt und unterstützt meinen Lebenslauf
    ich habe sehr konkrete Vorstellungen von den Arbeitsfeldern, in denen ich zukünftig arbeiten möchte
    der Arbeitsmarkt sieht sehr gut aus, d.h. einen Job zu finden ist für mich hier in der Gegend vermutlich nicht sehr schwer
    es gibt zahllose Stellenanzeigen in den unterschiedlichsten Bereichen
    ich bin eher praktisch veranlagt und an konkreten Problemlösungen für schwierige Lebenslagen interessiert, Sozialarbeit zielt genau darauf ab
    ich könnte mir einige Module aus dem PM-Studium anrechnen lassen und so das Studium verkürzen
    Das Studium ist allgemein anerkannt und gilt als in sich abgeschlossene „Ausbildung“

    Nachteile Sozialarbeit:
    psychologische Anteile kommen im Studium naturgemäß etwas zu kurz
    die BWL-Anteile (der IUBH) interessieren mich null

    Vorteile Bachelor Psychologie:
    Psychologie hat mich schon immer interessiert (das kann ich aber auch von anderen Themen sagen...)
    ermöglicht evtl. auch Berufschancen fernab des Gesundheitswesens (allerdings nur mit entsprechender Vorerfahrung)
    es würde mir in der Berufspraxis helfen, meine Klienten besser zu verstehen bzw. bestimmte Verhaltensweisen besser zu interpretieren und einzuordnen
    es gibt an manchen Hochschulen sehr spannende Studienschwerpunkte

    Nachteile:
    Der Arbeitsmarkt sieht immer noch nicht besonders rosig aus, d.h.es gibt hier in der Gegend kaum Stellen für BA Psychologie
    man konkurriert mit anderen Berufsgruppen um die wenigen Stellen (z.B. werden einige Stellen für Sozialarbeiter auch für Psychologen ausgeschrieben)
    der Bachelor gilt noch immer nur als „halbes Studium“, deshalb sind die möglichen Berufsfelder auch sehr beschränkt und treffen mitnichten mein Interesse
    es gibt zu wenig Masterplätze, falls man sich doch dafür entscheidet bzw. sich entscheiden muss, weil man sonst an die wirklich interessanten Stellen nicht rankommt
    Zusatzweiterbildungen sind sehr teuer, aber fast unumgänglich um die Berufschancen zu erhöhen
    ich habe keine Vorstellungen, davon, was ich wirklich mit dem Abschluss machen möchte und machen kann (das ist eigentlich mein Hauptproblem, alles andere sind Nebenschauplätze)
    das Studium ist sehr „verkopft“ und wissenschaftlich-theoretisch, die Literatur ist oft in Englisch (das ich erstmal aufpolieren müsste), es gibt viel Mathe und Statistik die sich durchs Studium zieht, für die ich mich aber so gar nicht erwärmen kann
    meine für dieses Studium favorisierte Hochschule hat leider ein etwas unflexibles Studienmodell, das mit meinem Schichtdienst nur eingeschränkt kompatibel ist
     
    Wenn man sich diese Liste anschaut ist die Sache eigentlich relativ klar. Trotzdem fällt mir die Entscheidung nicht leicht, v.a. deswegen, weil ich die Inhalte des Psychologie-Studiums spannender finde als die der Sozialarbeit. Sich für letzteres zu entscheiden würde u.a. auch bedeuten auf die Vernunft zu hören und weniger auf die „Leidenschaft“. Ich habe aber das Fernstudium betreffend schon mal eine reine Vernunft-Entscheidung getroffen und bin damit immer noch nicht so ganz im Reinen.
     
    Irgendwann mal in meinem Leben war die Sozialarbeit das non plus ultra und ich hätte alles dafür gegeben dieses Fach studieren zu können. Nun wird man aber älter und entwickelt sich weiter und irgendwie hat sich meine Einstellung dazu verändert. Deshalb weiß ich nicht was ich tun soll.
     
    Hat vielleicht jemand einen Rat oder einen anderen Blickwinkel für mich?
  2. Higgins
    Ich kann mich noch sehr gut an meine erste Hausarbeit bei der HFH (und überhaupt) erinnern und an die Unsicherheit, ob ich in der Lage sein würde die Anforderungen einer wissenschaftlichen Arbeit zu erfüllen. Deshalb möchte ich in diesem Blogeintrag gerne ein bisschen über die Erfahrungen, Fehler und Erkenntnisse schreiben, die ich so im Laufe der Zeit mit dem Thema Hausarbeiten gemacht habe.

    Allerdings beziehe ich mich hier aus bestimmten Gründen nur auf die abgeschlossenen HA-Module AIP und GUG. Über CMV schreibe ich erst im zweiten Teil, wenn ich Note und grüne Zeile sicher habe.

    1.Themenwahl und Fragestellung

    Themenwahl für AIP (Arbeitsgestaltung in der Pflege)

    Wie schon an anderer Stelle erwähnt bekommt man in diesem Modul über den Web-Campus einige wissenschaftliche Zeitschriftenartikel zur Verfügung gestellt und soll sich dann für einen Artikel und damit ein Thema entscheiden. Zu meiner Zeit gab es darunter sogar zwei englische Artikel. Themen waren u.a. Burnout, Dienstplangestaltung, Dienstübergabe, betriebliches Gesundheitsmanagement und Sucht am Arbeitsplatz.
    Ich hatte mich dann recht schnell für „Burnout“ entschieden, weil ich das Thema sehr interessant fand und auch ergiebig genug für eine HA. Weil die Vorgabe wie bei jeder HA darin bestand das Thema einzugrenzen und eine konkrete Fragestellung zu extrahieren, habe ich mir eins der WAN-Studienbriefe zu Hilfe genommen, um dazu die darin beschrieben Techniken auszuprobieren.

    Technik 1: Clustering

    Zuerst wird das Thema in die Mitte eines Blattes geschrieben. Dann werden mit einer Zeitbegrenzung von 3 Minuten alle Einfälle zum Thema um das Hauptthema angeordnet und durch einen Strich verbunden. Ziel dabei ist, den Prozess der Ideenfindung nicht durch Logik zu begrenzen und rein assoziativ vorzugehen. Es soll dabei nicht angestrengt nachgedacht oder selektiert werden, auch wenn die gefundenen Ideen u.U. in eine völlig andere Richtung führen. Nach diesem Brainstorming soll aus den vorhandenen Ideen ein Text geschrieben werden. Auch hier geht es nicht um sprachliche, stilistische oder sonstige Aspekte sondern rein um Kreativität. Der Text soll dann Hinweise für mögliche Fragestellungen eröffnen.

    Technik 2: Mindmapping

    Auch hier wird das Hauptthema in die Mitte geschrieben, aber im Gegensatz zum Clustering geht es hier nicht um freies Assoziieren sondern um logisch-strukturiertes Denken. D.h. es werden Oberbegriffe zum Hauptthema gesucht und zu diesen dann die Ideen. Das ganze sieht dann wie ein Ishikawa-Diagramm aus und kann mit dem SPLB-Schema strukturiert werden (Situation, Problem, Lösungsweg, Bewertung).

    Technik 3: Analytischer Weg

    Im ersten Schritt wird das Thema in einem Satz formuliert (z.B.: „Belastung von Kindern und Jugendlichen durch die Betreuung chronisch kranker Eltern). Im zweiten Schritt werden unterschiedliche Probleme innerhalb des Themas herausgefiltert (z.B. gesetzliche Regelungen, Belastungsformen, Betreuungsformen und Altersphasen der Kinder/Jugendlichen). Im dritten Schritt wird das interessanteste Thema herausgegriffen und in weitere Aspekte untergliedert. Im letzten Schritt wird dann ein Aspekt ausgewählt und auf mögliche interessante Fragen untersucht (W-Fragen: wer-was wann-wo-wie). Die interessanteste Frage ist dann das HA-Thema.

    Erfahrungen

    Was haben mir nun persönlich diese Techniken gebracht? Ganz ehrlich – nichts. Lag aber vermutlich an mir. Ich habe in einer Woche alle ausprobiert und kam trotzdem zu keinem bearbeitenswerten Ergebnis. Ziemlich unschlüssig rief ich dann eine gute Freundin an (mit viel Erfahrung was Hausarbeiten angeht) und fragte sie um Rat. Sie riet mir dann das Thema Burnout als erste HA fallen zu lassen. Zu umfangreich, zu komplex, zu verzweigt, zu große Gefahr, dass man sich in Details verliert und den roten Faden nicht halten kann. Sie meinte, ich soll mir ein kleines, übersichtliches und gut eingrenzbares Thema suchen, möglichst mit Bezug zu meiner täglichen Arbeit, weil man dann einfach Ahnung hat und weiß wovon man schreibt.

    Nach einigen Diskussionen sind wir dann beim Thema „ Dienstübergabe“ hängen geblieben, weil es genau diese Anforderungen erfüllte. Zuerst war ich alles andere als begeistert. Mit erschien es trocken und langweilig und deshalb überhaupt nicht motivierend. Aber als wir dann anfingen darüber zu sprechen und den Bezug zu meinem Arbeitsalltag herzustellen fiel mir plötzlich ein wie genervt ich oft war, wenn wichtige Infos über die Patienten trotz umfangreicher Übergabe untergingen. Plötzlich hatte ich ein Thema das für mich interessant war: Ich wollte wissen warum es zu diesem Informationsverlust kam und was man dagegen tun konnte. Und so lautete mein Thema wie folgt:

    Chaos am Patientenbett? Über die Notwendigkeit qualitätssichernder Übergabe-Instrumente.

    Themenwahl für GUG (Gesundheit und Gesellschaft)

    Im Gegensatz zu AIP gelten hier die 5 Studienbriefe des Moduls als Orientierungs-und Anhaltspunkt für die Themenwahl, d.h. dieses sollte direkten Bezug zum Inhalt haben. Übergeordnete Themen der SB waren „soziologische Grundlagen der Gesellschaft“, „Gesundheitskonzepte“, „Gesundheitliche Ungleichheit“, „Lebenslagen und Lebenswelten“ und „Gemeinwesenarbeit“. Für Themen innerhalb dieser Studienbriefe verweise ich auf meine Modulbeschreibungen Teil 1 und 2.

    Da für mich o.g. Techniken nicht wirklich effektiv waren habe ich mir das dieses Mal geschenkt und meine eigene „Technik“ entwickelt. Das bedeutet ich bin einfach alle Studienbriefe durchgegangen und habe interessante Stichpunkte, Sätze oder Ideen vorne draufgeschrieben. Danach habe ich diese Liste an Themen auf zwei eingegrenzt: zum einen „Pflegestützpunkte“, welches in einem der SB ein eigenes Kapitel hatte und zum anderen „Probleme zwischen Angehörigen und Pflegepersonal“, das eher nebenbei auf einer drittel Seite erwähnt wurde. Da ich mich mit Pflegestützpunkten (noch) nicht wirklich auskenne und nicht wusste ob ich dann überzeugend darüber schreiben kann, war schnell klar welches Thema ich nehmen würde. Zumal Konflikte zwischen Pflege und Angehörigen generell ein immer wieder auftretendes Phänomen sind und ich wissen wollte, welche Ursachen es dafür gab. Also lautete mein Thema folgendermaßen:

    Mehr Gegeneinander statt Miteinander? Konfliktursachen zwischen Pflege und Angehörigen.

    Eine andere Möglichkeit sich ein Thema zu suchen wenn man z.B. keine SB hat ist über die Literaturrecherche. Man wählt ein übergeordnetes Thema aus (z.B. chronische Krankheiten, Migration oder soziale Problemlagen usw.) und macht dazu eine erste Literaturrecherche unter bestimmten Leitfragen:

    • In welchen Bereichen taucht das Thema bei meiner Arbeit auf?
    • Welche Fragen wurden von wem schon zu diesem Thema beantwortet, wo gibt es Lücken die ich beantworten möchte?
    • Welche Details interessieren mich an diesem Thema/Problem?
    • Wo sind auf meiner Arbeit Lösungen bzgl. dieses Themas/Problems nötig?

    So lässt sich ganz gut eine Fragestellung finden, zu der man dann die zweite Literaturrecherche einläutet. Generell finde ich, dass die eigene berufliche Praxis eine große und sehr gute Fundgrube ist, was reale oder potenzielle Probleme und damit Fragestellungen angeht.

    Meine persönliche Erfahrung ist außerdem, dass sich sozial-psychologisch-kommunikative Themen (z.B. Burnout, Konflikte zwischen A und B, Suchtproblematiken usw.) schwerer bearbeiten lassen als Sachthemen (Übergabe, Dienstplangestaltung, betriebliche Gesundheitsvorsorge). Die AIP-HA ging mir relativ flüssig und einfach von der Hand, die HA in GUG dagegen hat mich schier zur Verzweiflung getrieben. Immer wieder tauchten neue Aspekte auf, die auch interessant gewesen wären und Aufmerksamkeit verdient hätten. Ich musste mich dann wirklich zügeln und versuchen, konsequent nur bei diesem einen Thema und dieser einen Fragestellung zu bleiben. Deshalb eignen sich für erste HA Sachthemen meiner Meinung nach besser. Die Gefahr dass man das Thema verfehlt ist einfach geringer.

    2.Literaturrecherche

    Ich möchte mein Vorgehen wirklich keinem empfehlen. Leider bin ich jemand der Pflichten ganz gerne mal aufschiebt und dann alles in letzter Sekunde machen muss. So war es auch ein bisschen bei diesen zwei Hausarbeiten, d.h. ich musste mir innerhalb kürzester Zeit passende Literatur besorgen, weil ich eine Anmeldung in der Bibliothek versäumt hatte. Nicht nur ein Semester, sondern mehr als die Hälfte der Studienzeit.
    Bei der HFH ist es so (zumindest in unserem Studienzentrum) dass man am Anfang des Studiums eine Führung durch die (riesige und gut bestückte) Stadtbibliothek bekommt und sich danach gleich anmelden kann. Mein Problem dabei war, dass besagte Stadt mehr als 100 km von meinem Wohnort entfernt ist und ich nicht daran glaubte, dass ich extra für die Literaturrecherche diese Zugfahrt auf mich nehmen würde. Natürlich hätte ich diese mit den Präsenzzeiten verbinden können, aber ehrlich gesagt gibt es nur noch wenige Präsenzen die ich besuche, also passte das irgendwie vorne und hinten nicht zusammen. Bücher muss man in der Regel nach 4 Wochen wieder abgeben und wenn ich nur alle zwei Monate (wenn überhaupt) für einen Tag ins SZ fahre ist das nicht gerade effektiv.

    Durch den hausgemachten Zeitdruck musste ich also bei beiden HA schnell an Literatur kommen. In AIP werden fünf und GUG zehn Literaturquellen gefordert. Also habe ich ein paar Bücher bei Amazon gekauft und gleichzeitig diverse Artikel über Carelit erworben, ein Literatursuchdienst der von der HFH zur Verfügung gestellt wird. Dabei kostet jeder Artikel etwa 7 Euro, plus die Bücherkosten bei Amazon. Inzwischen weiß ich, dass auch winzig-kleine Dorfbibliotheken wie unsere die Fernleihe anbieten und nicht nur die bei uns 25km entfernte Stadtbibliothek. Außerdem kann man sich noch über die Subito-Fernleihe Bücher und Zeitschriften besorgen, wobei ich diesen Dienst noch nie genutzt habe. Gleichzeitig bekommt man von der HFH eine Liste möglicher Online-Portale, über die man gut Literatur finden kann.

    Der Umgang mit brauchbaren Texten und Zitaten für die HA ist unterschiedlich. Manche benutzen Dienste wie Citavi um sie zu ordnen, andere legen sich einen Zettelkasten an, wieder andere schreiben Zitate direkt in die Gliederung und paraphrasieren sie dann später. Ich selber habe erst meine HA geschrieben, mir dann die passenden Zitate für meine Argumente rausgesucht und sie zum Schluss eingefügt. Würde ich auch keinem empfehlen. Erstens ist das Vorgehen unlogisch (hinterher ist man immer schlauer), zweitens kostet das immens viel Zeit und drittens hat man Pech, wenn man in der beschafften Literatur keine passenden Zitate für seine Argumentation findet.

    3.Gliederung

    Eine Gliederung ist im Prinzip der Weg von A nach B, d.h. man hat die Fragestellung als Basis und versucht durch die Zwischenschritte einer Gliederung diese Frage zu beantworten. Dabei kann man sich gut am IMRAD-Schema orientieren:

    • Einleitung (Relevanz des Themas, Fragestellung, Begriffsdefinitionen, Überblick der einzelnen Kapitel usw.)
    • Methoden (wo hat man mit welchen Begriffen gesucht, welche Trefferzahlen gab es, Ein-und Ausschlusskriterien usw.)
    • Ergebnisse (Darstellung in strukturierter Form und logischem Aufbau)
    • Diskussion (kritische und objektive Reflektion der Ergebnisse, Verbindung der Ergebnisse mit dem aktuellen Forschungsstand, Ausblick, Fazit)

    Meist ändert sich die Gliederung beim Schreiben, d.h. die Überschriften, die Gliederungstiefe und evtl. kommen neue Gliederungspunkte dazu. Unsere Dozenten betonen immer wieder die Wichtigkeit einer konkreten und eingegrenzten Fragestellung. Je prägnanter diese ist, desto stringenter lassen sich Gliederung und auch Text bearbeiten.

    Um Inspirationen und Ideen für Kapitelüberschriften zu finden sind übrigens Überschriften in der Literatur ganz nützlich.

    4.Die Gliederung mit Text füllen

    Es gibt von der HFH eine detaillierte Anleitung für jede HA, mit Beschreibung der Formalien, der technischen Ausfertigung, der inhaltlichen Anforderungen und meist einem Beispiel am Schluss, damit man sich eine ungefähre Vorstellung machen kann.

    Anforderungen in AIP

    Hier ging es in erster Linie darum, überhaupt so etwas wie eine „wissenschaftliche“ Arbeit auf die Beine zu stellen, deshalb wird diese HA auch nicht benotet, sondern nur mit bestanden/nicht bestanden bewertet. So im Rückblick würde ich sagen, dass sie eher Übungszwecken dient: Wie findet man eigentlich ein Thema, entwickelt dazu eine passende Fragestellung, stellt eine Gliederung auf, recherchiert die Literatur, behält den roten Faden beim Schreiben. Der Umfang ist mit 5-8 Seiten (ohne Anhänge) auch sehr gering. Subjektiv würde ich sagen, dass hier mehr der Weg das Ziel war und eher sekundär (also inhaltlich) das Ergebnis an sich, auch wenn es abschließend ein Beratungsgespräch mit dem Dozenten einschließlich Lob und Kritik gab.

    Anforderungen in GUG

    Nachdem man sich in AIP mit den verschiedenen Schritten der HA vertraut machen konnte lagen dann in GUG die Schwerpunkte mehr auf Form, Methodik und Inhalt. Zur Struktur des Ganzen diente dabei das schon erwähnte IMRAD-Schema, welches dann anhand verschiedener Vorgaben und Fragestellungen in der HA-Anleitung gefüllt werden sollte. Dabei waren zwei Aspekte von besonderer Bedeutung: zum einen Methodik, Ergebnisse und Darstellung der Literaturrecherche (mit Suchbegriffen und Trefferzahlen) und zum anderen eine kritische (mit Betonung auf kritische) Selbstreflektion der Gesamt-Vorgehensweise, die man bei Erstellung der Hausarbeit an den Tag gelegt hatte. Der Umfang sollte ohne Anhänge 10-15 Seiten betragen.

    Ich persönlich fand die Anforderungen moderat und gut zu bewältigen. Ich hatte den Eindruck, dass sich der Anspruch von Hausarbeit zu Hausarbeit mehr aufbaut, bis man zum Schluss das Niveau einer Bachelorarbeit erreicht hat. Sehr sinnig und effektiv fand ich auch die Selbstreflektion, weil mir dadurch einige Fehler bewusst wurden, die ich jetzt bei CMV vermeiden möchte. Unter anderem musste ich eine sehr chaotisch-unstrukturierte Arbeitsweise bemängeln und den Ausschluss anglikanischer Literatur.

    Wichtige Details beim Schreiben

    Eine Hausarbeit wird ja ganz grob in Einleitung, Hauptteil und Schluss untergliedert. Von verschiedener Stelle wurde mir (leider zu spät) angeraten erst Hauptteil, dann Schluss und erst ganz am Ende die Einleitung zu schreiben, weil man dann einfach genau weiß was in der HA steht und sich darauf beziehen kann. Ich dagegen bin der Reihe nach vorgegangen und hatte ziemliche Schwierigkeiten die Einleitung auszuformulieren.

    Ansonsten habe ich die verschiedenen Gliederungspunkte oft mit Schlagwörtern, Teilsätzen und Ideen versehen (wegen der Übersichtlichkeit mit einer anderen Farbe) und diese dann beim Schreiben in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht. Oft weiß man ja ungefähr, was inhaltlich in die HA soll, über welche Aspekte man schreiben möchte und wo man mit seiner Argumentation hinwill. Nützlich fand ich dabei auch verschiedene Formulierungshilfen im Internet, um das verpönte „Ich“ in der Hausarbeit zu vermeiden.

    Wichtig ist beim Schreiben auch, dass man die Fragestellung nicht aus den Augen verliert und sich beim Korrekturlesen immer wieder fragt, ob das Geschriebene einen Bezug dazu hat und für die Beantwortung hilfreich ist. Dabei sollte man auch kontrollieren ob die Absätze inhaltlich zueinander passen, ein roter Faden erkennbar und das Ganze sinnvoll aufgebaut ist. Die Sätze sollten nicht zu komplex und verschachtelt sein, das Verwenden von Fremdwörtern und Verben nicht ausufern. Uns wurde gesagt, dass eine Arbeit so geschrieben sein soll, dass auch ein interessierter Laie sie verstehen könnte.

    Wenn man noch Zeit hat ist es außerdem hilfreich, die fertige HA einige Tage ruhen zu lassen und sie dann nochmal in einem Rutsch durchzulesen. Es ist bemerkenswert, was einem dann noch an Fehlern und Ungereimtheiten auffällt.

    5.Nacharbeiten wenn die HA fertig ist

    • Ganz wichtig: Korrekturlesen. Dazu gehören Schreibstil, Grammatik und Rechtschreibung. Der Text sollte flüssig zu lesen sein. Wenn man entsprechende Kontakte hat kann man die HA auch jemandem zum Korrekturlesen geben
    • Einhaltung der Formatvorgaben überprüfen (Schriftgröße, Zeilenabstand, Ränder usw.)
    • Vorgegebene Seitenzahl unbedingt einhalten
    • Die Unterlagen nach den Vorgaben der HFH in die richtige Reihenfolge bringen und dabei die Eigenständigkeitserklärung nicht vergessen

    6.Persönliches Fazit

    Aufgrund der Erfahrungen mit diesen zwei HA habe ich mir einige Dinge vorgenommen, die ich in Zukunft ein bisschen anders handhaben möchte:

    • Früher mit der Literaturrecherche anfangen
    • Englische Literatur mit einbeziehen (macht so eine HA einfach glaubwürdiger und aktueller)
    • Passende Textstellen gleich in die Gliederung einbauen und nebenbei ein Literaturverzeichnis erstellen
    • Insgesamt strukturierter und organisierter vorgehen

    7.Ausblick auf CMV

    Bei AIP und GUG ist es ja so, dass man nur einen festen Abgabetermin hat, d.h. man muss keine detaillierten Absprachen mit dem Dozenten treffen. Man sollte allerdings schon die entsprechenden Präsenzen besuchen, um persönliche Präferenzen herauszufinden, weil die natürlich auch eine Rolle spielen und in die Bewertung/Benotung mit einfließen.

    Bei CMV ist es dann zum ersten Mal so, dass man eine Themenvereinbarung mit dem/der Dozenten/in treffen muss. Dazu gehören das genaue Thema, die konkrete Fragestellung, ein Exposé, die Gliederung und eine Literaturliste. Und erst wenn das alles abgesegnet wurde kann man seine Themenvereinbarung einreichen bzw. nach deren Bestätigung mit der eigentlichen Arbeit anfangen.

    Ja….

    Ohne ins Detail zu gehen: Dieses Procedere nervt mich grade ziemlich an. Aber wie gesagt, mehr beim zweiten Teil.

    LG Higgins
  3. Higgins
    Ich bräuchte mal einen Rat bzgl. des Arbeitszeugnisses meines letzten Arbeitgebers. Grund dafür ist, dass ich mir nicht mehr sicher bin ob es wirklich so schlecht ist, dass es eine Korrektur unbedingt erfordert. Die eine Seite findet es noch o.k., die andere findet es so schlecht, dass es meine ganze Bewerbung versauen würde.

    Im Prinzip war ich ja auch nur ein halbes Jahr dort beschäftigt, also müsste ich dieses Zeugnis vielleicht auch nicht zwingend meinen Bewerbungsunterlagen beifügen. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass es Bewerber gibt, die alle Zeugnisse unter einem Jahr Beschäftigung gar nicht erst mitschicken. Und inzwischen hab ich so viele Zeugnisse und Nachweise, dass der Stapel Papier fast nicht mehr in die Klemmschiene der Bewerbungsmappe passt.

    Jedenfalls wollte ich mal wissen, was ihr von folgenden Formulierungen haltet (das Internet hat mir da auch nicht wirklich weiter geholfen):

    .........vielseitige und gute Fachkenntnisse, die jederzeit sicher und zielgerichtet eingesetzt wurden.....
    ...schnelle Auffassungsgabe ermöglichte es auch schwierigere Situationen zu überblicken und Wesentliches zu erkennen....
    ....erledigte Aufgaben mit großem Engagement und persönlichem Einsatz während gesamter Beschäftigungszeit......
    ...erwies sich auch bei hoher Arbeitsbelastung als belastbar.....
    ......handelte umsichtig, genau und gewissenhaft....
    ....hervorzuheben sind absolute Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit....
    .....hat sich zügig eingearbeitet und erzielte respektable Ergebnisse....
    ......waren wir in jeder Hinsicht zufrieden....
    ........ausnahmslos höflich und freundlich......
    .....scheidet zum.....aus, wünschen beruflich und privat Erfolg und alles Gute......

    Bilde ich mir das nur ein oder ist das - obwohl einigermaßen positiv formuliert - ein grottenschlechtes Zeugnis?

    Mal abgesehen davon, dass die Beschreibung der Aufgabenbereiche (die Details vermissen lässt) und die nachfolgende Beurteilung den Eindruck erwecken, dass ich nicht mal in der Lage war diesen einfachen Arbeitsbereich zu bewältigen. Ich finde, dass hier das Bild eines völlig inkompetenten, verlogenen Versagers vermittelt wird. Oder doch nicht?

    Bin für jede Interpretation dankbar, vielleicht ist es auch gar nicht so schlimm wie ich denke...

    LG Higgins
     
  4. Higgins
    Eine heikle Frage der ich mich gerade stellen muss, nicht nur weil die Luft aus dem Studium mehr als raus ist und ich mich kaum noch motivieren kann, sondern auch weil ich überhaupt nicht weiß was ich nach dem Abschluss damit anfangen soll.
     
    Eigentlich war das ursprüngliche Ziel das ich mit dem Studium verfolgt habe ganz allgemein aus meinem Job rauszukommen und ganz konkret in Richtung Pflegeberatung zu gehen. Nachdem ich dann im 6. Semester das Praktikum im Pflegestützpunkt gemacht habe war schnell klar, dass sich das wohl nicht so umsetzen lassen wird. Zum einen weil die Stellen in dem Bereich begrenzt sind und zum anderen, weil besagte begrenzte Stellen vorzugsweise mit Sozialarbeitern besetzt werden. Damit waren meine Vorstellungen von einem Jobwechsel erstmal hinfällig. In den letzten Jahren hat es hier in der Gegend gerade mal eine Stellenanzeige in dem Bereich gegeben. Tja, klug ist, wer sich vorher informiert...
     
    Ich habe mir ja dann in verschiedenen Blogbeiträgen Gedanken um mögliche Alternativen gemacht und bin ehrlich gesagt nicht sehr weit gekommen. Mehrmals habe ich zwar gesagt, dass ich mir durchaus Leitungspositionen vorstellen könnte (weil es da einfach die meisten Stellen gibt für Pflegemanager), aber wenn ich ganz ehrlich bin sträubt sich alles in mir dagegen. Was dann noch übrig bleibt mit einem PM-Studium sind Stellen im Qualitätsmanagement oder beim MDK, was ich auch nicht so prickelnd finde und eher einer Verlegenheitslösung gleichkäme. Abgesehen davon sind auch hier die Stellen sehr begrenzt.
     
    Klar, ich möchte nach dem Abschluss Soziale Arbeit studieren und kann das PM-Studium dann in diesem Rahmen sehr gut verwerten. Aber bis ich dahin komme dauert es auch nochmal vier bis fünf Jahre, wenn alles glatt geht. Und was mache ich in der Zwischenzeit mit dem Abschluss? Weiter auf der Intensiv arbeiten? Alleine bei der Vorstellung graut es mich.
     
    Ab Juli fange ich wieder an zu arbeiten, mein Vertrag ist befristet auf ein Jahr. Spätestens in sechs Monaten muss ich also wissen, was ich möchte und wohin ich möchte. Das Problem ist nur, mir fällt nix ein...
     
    LG Higgins
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  5. Higgins
    Wenn ich zukünftigen HFH-Pflegemanagement-Studenten einen Rat mit auf den Weg geben sollte dann wäre es dieser:

    Kümmert euch frühzeitig um das Hauptpraktikum wenn ihr keine Leitungsposition habt

    Ich selber bin mit dem Thema viel zu nachlässig umgegangen und stehe jetzt vor dem Problem, irgendwo in meinem vollen Terminkalender 20 Wochen Praktikum unterzubringen, neben allem anderen. Viele Studenten ohne Leitungsposition lassen sich Tätigkeiten anerkennen, die gleichzeitig mit ihrer Arbeit anfallen wie z.B. Praxisanleiter, Schichtleitung oder Mitarbeit in AGs und Projekten. Diese Möglichkeit stand mir leider nicht offen, weil ich solche Aufgaben nie ausgeübt habe. Der Versuch etwas in der Richtung in die Wege zu leiten hat leider nicht funktioniert.

    Deshalb hier einige wichtige Infos bzgl. des Hauptpraktikums, die man unbedingt vor Studiums-Antritt wissen sollte:

    1.Tätigkeiten die man anerkennen lassen möchte dürfen nicht länger als 5 Jahre zurückliegen.

    2.Man kann schon vor dem 4. Semester prüfen lassen ob bestimmte Tätigkeiten anerkannt werden (auch Teilanrechnungen sind möglich) aber ein u.U. notwendiges Hauptpraktikum kann erst nach Abschluss des 4. Semesters (und aller Prüfungen) abgeleistet werden.

    3.Zum Zweck der Anerkennung benötigt man eine Art „Stellenbeschreibung“ von seinem Arbeitgeber, in der detailliert aufgeführt werden muss, welche Aufgabengebiete, Verantwortungsbereiche bzw. Managementaufgaben man über welchen Zeitraum übernommen hat.

    4.Sollte das nicht möglich sein (so wie bei mir) muss man intern oder extern ein Praktikum ableisten. Das heißt man sucht sich eine Praktikumsstelle und schickt vor Beginn einen Praktikumsantrag an die HFH (Bearbeitungszeit offiziell 6 Wochen, ich hatte meine Bestätigung schon früher). Erst wenn die Bestätigung der HFH kommt kann das Praktikum angetreten werden. Praktika ohne entsprechenden Antrag werden von der HFH nicht anerkannt.

    5.Das Praktikum muss nicht zusammenhängend abgeleistet werden, Teilabschnitte (ich glaube von 4 Wochen) sind auch möglich.

    6.Die Wahl des Pflichtfachs im 5. Semester für das 6. bzw. im 6. Semester für das 7. ist abhängig vom Hauptpraktikum. Das bedeutet, um wählen zu können muss man nicht nur den praktischen Teil abgeschlossen sondern auch den Praktikumsbericht geschrieben haben. Außerdem müssen vor besagter Wahl alle Prüfungen im 4. Semester einschließlich komplexer Übungen bestanden sein.

    So viel dazu…

    Für mich bedeutet das aktuell, dass ich vermutlich nicht wie geplant in der Regelstudienzeit abschließen kann sondern erst ein Semester später (wenn alles so klappt wie ich mir das vorstelle). Das ärgert mich ziemlich, weil ich mir dieses Ungemach hätte sparen können, wenn ich vorher genauer die Praktikums-und Prüfungsordnung gelesen hätte.

    Versuchsweise habe ich jetzt meinen Zeitplan so aufgestellt, dass es nicht noch mehr als 8 Semester werden:

    1.Im 5.Semester schreibe ich alle Klausuren und leiste daneben das 1. Praktikum in Teilzeit ab.

    2.Wenn im Dezember die letzte Klausur geschrieben ist setze ich mich an die CMV-Hausarbeit und habe diese hoffentlich bis Ende Januar geschrieben.

    3.Im Januar beginnt gleichzeitig mein 2. Praktikum, das 3 Monate dauern wird.

    4.Daneben leiste ich auch im 6. Semester alle Prüfungen ab.

    5.Wenn diese im Juni abgeschlossen sind setze ich mich an den Praktikumsbericht, der dann möglichst Ende Juli fertig sein sollte.

    6.Dann ist der Weg frei für die Wahlpflichtfächer…

    Ich bin gespannt ob dieser Plan funktioniert. Zwischen Traum und Realität liegen ja bekanntlich Welten…

    LG Higgins
  6. Higgins
    Heute war die Absage vom MDK im Briefkasten und ich war nicht enttäuscht.

    Als ich den Thread mit den fachfremden Stellenanzeigen eröffnet hatte ist mir klar geworden, dass eine Stelle beim MDK nicht zielführend ist bei dem, was ich später mal machen möchte. Ich brauche als Zwischenschritt eine Stelle noch am ehesten im Leitungsbereich, weil man gerade dort viele verschiedene Aufgabenfelder bearbeiten muss. Je nach Ausschreibung ist da von Projekttätigkeiten über QM bis hin zu diversen Koordinationsaufgaben alles dabei. Und aufgrund meiner Vorbildung werde ich dort wohl noch am ehesten Chancen haben. Hoffe ich zumindest.

    Beim MDK tue ich ja fast nichts anderes als Leute abklappern und mit Hilfe vorgefertigter Formulare Pflegebedarfe einzuschätzen. Ich glaube nicht, dass mich das auf Dauer befriedigen würde. Aber manchmal weiß man sowas erst, wenn man eine Bewerbung geschrieben hat und eine Stelle dadurch tatsächlich Realität werden könnte.

    Im Übrigen werde ich meine Stellensuche aber erstmal pausieren müssen. Ich bin das nächste halbe Jahr so sehr mit HA, Praktikum, Klausuren und meiner Arbeit ausgelastet, dass eine neue Stelle da einfach nicht reinpasst.

    Gestern habe ich eine Stelle beim Gesundheitsamt entdeckt und kurz bedauert, dass ich mich darauf nicht bewerben kann. Aber auch hier stellt sich die Frage, ob es zielführend ist einen Job auszuüben, bei dem ich hauptsächlich bei Untersuchungen assistiere und Blut abnehme. Nicht wirklich...

    Ich glaube, ich muss bei meiner Stellensuche mehr selektieren und nicht nur hoffen, schnellstmöglich aus meinem Job rauszukommen, egal wie und wo.

    Ansonsten ist heute das Paket fürs 6. Semester angekommen. Und obwohl ich noch keinen Studienschwerpunkt gewählt habe waren alle SB von allen Studienschwerpunkten dabei . Finde ich toll, dann kann man schon mal reinschauen und abschätzen, wofür man sich mehr interessiert....

    LG Higgins
  7. Higgins
    Ja, was soll ich sagen...mir blutet das Herz, aber es ging leider nicht anders und ich musste den Studiengang Soziale Arbeit (vorerst) wieder kündigen .
     
    Eigentlich dachte ich, dass durch die versetzten Semester der HFH und DIPLOMA die Termine relativ einfach zu koordinieren sind und ich alles irgendwie unter einen Hut bekomme. In der Praxis hat sich jetzt aber leider schon nach der kurzen Zeit abgezeichnet, dass das nicht so funktionieren wird, wie ich es mir vorgestellt hatte. Vor ein paar Tagen hatte ich ja die erste virtuelle Vorlesung und da ist mir noch mehr bewusst geworden, wie elementar wichtig diese sind und dass man am besten keine davon auslässt. Nicht nur durch die Stoffeingrenzungen, sondern auch durch die ganzen Gruppenarbeiten und Hausaufgaben mit anschließenden Nachbesprechungen.
     
    Nur doof, dass nicht nur ein sondern gleich mehrere Prüfungstermine der HFH ausgerechnet an solchen Vorlesungs-Samstagen der DIPLOMA stattfinden. Ich müsste also einige Prüfungen der HFH sausen lassen, was folglich aber wieder zu immensen Verzögerungen führen würde, da man ein halbes Jahr auf die nächsten Prüfungstermine warten muss. Auf die Art werde ich mit dem PM - Studium nie fertig, zumal ich inzwischen schon im 8. Semester bin und vermutlich trotzdem noch 2-3 Semester bis zum Ende brauchen werde, mit Doppelstudium sogar noch länger. Dazu kommt noch, dass ich ab Juli wieder arbeiten werde und jetzt schon absehbar ist, dass ich dadurch an zu vielen Vorlesungen der DIPLOMA nicht teilnehmen kann. Nicht nur durch die Arbeit, sondern auch durch das restliche Hauptpraktikum, um das ich mich im Sommer kümmern wollte bzw. kümmern muss, weil dessen Absolvierung eine Bedingung zur BA - Anmeldung ist.
     
    An all das hätte ich natürlich vorher schon denken können (peinlich, peinlich ) bzw. bei einiger Überlegung wäre klar gewesen, dass der Zeitpunkt für ein neues Studium einfach momentan nicht passt. Aber ich war so begeistert von der Chance endlich Soziale Arbeit zu studieren, dass ich mich sofort darauf gestürzt und mögliche Bedenken komplett ausgeblendet habe. Jetzt hat mich die Realität ziemlich unsanft eingeholt.
     
    Ich muss diesen Blog also leider vorerst ruhen lassen, werde mich aufs Pflegemanagement-Studium konzentrieren und Mitte nächstes Jahr nochmal schauen, ob ich dann soweit fertig bin dass ich genug zeitliche Valenzen habe. Dann kann ich mich nochmal für Soziale Arbeit anmelden und mich voll und ganz auf dieses Studium konzentrieren.
     
    LG Higgins
     
    P.S. Noch kurz zu den technischen Problemen die ich mit meinem Headset hatte: Ich habe mir ein neues von Plantronics gekauft, mit Skype-Zertifizierung. Funktionierte bei der ersten Vorlesung in jeder Hinsicht einwandfrei .
  8. Higgins
    Ja......ich weiß immer noch nicht, was ich dazu sagen soll. Ich bin sprachlos, enttäuscht, verärgert, traurig und habe das dumpfe Gefühl, so dermaßen über den Tisch gezogen worden zu sein, dass es nicht mehr feierlich ist. Was ich in den letzten Wochen mit meinen Vorgesetzten erlebt habe geht auf keine Kuhhaut und mir bleibt nur festzustellen, dass ich noch nie in meinem ganzen Berufsleben so schlecht von einem Arbeitgeber behandelt wurde wie hier.

    Der Witz daran ist, dass bis vor 3 Wochen eigentlich noch alles in Ordnung war. Dass ich dachte, dass es eigentlich sehr gut läuft. Dass ich mich sehr wohl gefühlt und mich mit allen gut verstanden habe. Wie hätte ich auch etwas anderes denken und fühlen sollen, nachdem mein Zwischengespräch im Dezember so gut lief. Man wäre ja so froh dass ich da wäre und würde sich so freuen wenn ich bleibe. Ja Pustekuchen, so einen linken Verein wie in diesem Haus habe ich echt noch nie erlebt.

    Denn vor drei Wochen hatte ich - 5 Wochen vor Ende der Probezeit - das Abschlussgespräch. Und dort wurden mir Dinge vorgeworfen, von denen ich in den ganzen Wochen und Monaten noch nie etwas gehört hatte. Weder von meinen Anästhesiekollegen, noch von den Ärzten. Völlig an den Haare herbeigezogene Kritiken, die nicht mal im Ansatz einem Körnchen Wahrheit entsprachen. Ich würde keine Eigeninitiative zeigen etwas zu lernen (nö, natürlich nicht, ich gehe nur zu meinen Kollegen und frage: kannst du mir sagen wie dieses und jenes funktioniert? Wie ist der Ablauf da und dort? Kannst du mir mal dies und das zeigen? Wenn das keine Eigeninitiative ist, ja was denn dann?!), ich wäre unkollegial, weil ich die Kollegen nicht zur Pause auslöse (ja klar, ich frage nur meine Kollegen: willst du jetzt mal was essen/trinken gehen? Aber eine Pause ist das natürlich nicht...sowas ist mir in meinen 25 Jahren Berufserfahrung noch nie vorgeworfen worden), ich hätte den geforderten Reanimationskurs nicht besucht (sicher, das war nur ein Geist den meine Kollegen dort gesehen haben und unterschrieben habe ich dabei natürlich auch nicht dass ich anwesend war), ich wäre völlig überfordert damit, Anästhesiepflege und OP- Springertätigkeiten parallel zu bewältigen und müsse dadurch, dass ich jeden Tag im OP sei eigentlich wissen was zu tun sein (klar, das schafft man sicher locker ohne die lange versprochene und nicht eingehaltene Einarbeitung, außerdem lernt man ja so gut, wenn man ab und zu mal ein paar Anweisungen hingeworfen bekommt. Dass OP-Pflege eine eigene, zweijährige Fachweiterbildung ist und ich noch nie im OP gearbeitet habe ist natürlich völlig unwesentlich und spielt keine Rolle) usw. und so fort. Ich war so dermaßen sprachlos in diesem Gespräch, dass ich darauf kaum etwas erwidern konnte und einfach nur wie vor den Kopf geschlagen dasaß.

    Bei all dem habe ich das dunkle Gefühl, einer Art "Experiment" zum Opfer gefallen zu sein. Als wäre ich ein Versuchskaninchen gewesen, dessen man sich entledigt wenn man merkt, dass die Vorstellungen die man sich gemacht hat in der Praxis einfach nicht umsetzbar sind. Weder mit mir, noch mit jemand anderem. Deshalb gibt es auch keinen Nachfolger für mich, sondern alles läuft wieder so ab wie es vor meiner Einstellung gewesen war. Mein Mann hat zu der ganzen Geschichte nur gesagt, dass das alles vermutlich von Anfang an von den Oberen so geplant war. Überraschen würde mich das nicht. Mir hätte von Anfang an zu denken geben sollen, dass den Job intern keiner machen wollte und ich die einzige  Bewerberin war. Und das bei den eigentlich sehr guten Rahmenbedingungen. Offenbar bin nur ich so dumm gewesen, mich darauf einzulassen.

    Das Beste kam aber erst nach diesem Abschlussgespräch. Manchmal ist das Leben besser als jede Soap, oder schlechter, je nach Blickwinkel. Mehrfach hat mich meine direkte Vorgesetzte auf das Abschlussgespräch angespochen und mir gesagt, wie leid es ihr täte und wie unfair ich behandelt wurde. Dass man schon früher mit mir darüber hätte sprechen sollen. Dass sie versuchen würde eine alternative Stelle im Haus für mich zu finden. Hä, hab ich was verpasst? Ich bin so schlecht, dass ich die Probezeit nicht bestehe, aber dann doch wieder so gut, dass man mich nicht gehen lassen will? Ich hab diese Gelegenheiten vordergründig erstmal genutzt um meinen gesamten Ärger und Frust loszuwerden. Über die Ungerechtigkeit mich einfach vor vollendete Tatsachen zu stellen. Dass ich keine Gedanken lesen könne und mir keiner irgendwas gesagt hätte. Wenn niemand Kritik an einem übt kann man auch nichts verändern. Dass die Dinge die mir vorgeworfen wurden nicht der Wahrheit entsprächen und keine Kündigung rechtfertigen. Ja, ich hätte ja recht. Super, das hilft mir natürlich ungemein weiter...

    Immerhin hat sie dann verschiedentlich interveniert und die letzten Wochen versucht, mir eine andere Stelle im Haus zu verschaffen. Zuerst wurde mir eine Stelle auf der ITS angeboten, was ich abgelehnt habe. Zum einen weil ich das auf die Dauer gesundheitlich nicht mehr schaffe (Rücken und so) und zum anderen, weil ich dann genau mit den Kollegen und Ärzten zusammenarbeiten müsste, die hinter meinem Rücken irgendwelches Zeug über mich erzählt haben, aber nicht die Courage hatten mir ihre Kritik ins Gesicht zu sagen. Ich habe die Leute übrigens darauf angesprochen, keiner von denen will  etwas davon gewusst haben...

    Danach bot mir meine Chefin an mich auf der Anästhesie unterzubringen. Laut meiner Anästhesiekollegen war dann dort angeblich nichts frei (aber mir gegüber jammern wie unterbesetzt man doch sei, wie groß der Personalnotstand sei, um wie viele Dinge man sich mit dem wenigen Personal kümmern müsse). Dann kam auf Betreiben meiner Chefin der Pflegedienstleiter zu mir und bot mir eine Stelle auf der Überwachungsstation an. Zuerst freute ich mich darüber, weil meine Fortbildung im Berufsalltag damit nicht ganz ungenutzt wäre. Bis sich die "Überwachungsstation" als 40-Betten-Pflegestation entpuppte, wo es nur ein paar Betten mit Monitor gab. Die Stationsleitung lachte fast, als ich mich vorstellte und nach der Überwachungsstation fragte. Ob mir der Pflegedienstleiter nichts gesagt hätte. Hier käme man allenfalls auf gut Glück mit der Intensivpflege in Berührung und müsse natürlich nicht nur die Überwachungsbetten, sondern die ganze Pflegestation mit betreuen. Ich stand da und fühlte mich dermaßen verschaukelt, das kann ich echt keinem sagen. Und fragte mich was das ganze soll. Überall werden händeringend Intensiv-und Anästhesiepflegekräfte gesucht (im Übrigen auch in dieser Klinik) und die versuchen mich in eine Pflegestation zu stecken?! Als ich mit dem Pflegedienstleiter darüber sprach, meinte der nur scheinheilig, ob er mir nicht gesagt hätte dass es sich bei der Überwachungsstation nur um ein paar Monitorbetten handle. Er hätte mich dann beizeiten (klar wenn es ihm passt, wenn überhaupt) auf die ITS übernommen. Davon war aber anfangs keine Rede, außerdem hatte ich ihm doch schon erklärt, dass und warum ich da nicht hin wollte. Ich habe dankend abgelehnt und mich bemüht freundlich dabei zu bleiben. Und mich die ganze Zeit gefragt, in welchem Film ich hier eigentlich gelandet bin...

    Der aktuelle Stand ist nun, dass mich meine Chefin vor ein paar Tagen wieder einmal angesprochen hat (wenn das alles nicht so tragisch wäre könnte man direkt ein bisschen Komik in der ganzen Sache entdecken). Ich weiß nicht wie viele Gespräche ich inzwischen mit der Frau hatte.... Sie wolle mir unbedingt helfen, sie hätte im Haus herumtelefoniert und es sei eine Stelle im Funktionsbereich frei, ob ich daran interessiert sei. Da die Stelle durchaus was mit Intensiv bzw. Anästhesiepflege zu tun hat habe ich bejaht. Daraufhin sollte ich eine formlose Bewerbung an die PDL schicken und man würde sich dann mit mir in Verbindung setzen. Das war letzten Mittwoch.

    Tja, so siehts also aus. Jeder mit dem ich darüber rede sagt mir, ich soll die Klinik in den Wind schießen, die hätten mich nach all dem nicht verdient. Ich weiß auch nicht....Wenn das mit der Funktionsstelle in den nächsten zwei Wochen nicht klappt bin ich zum ersten Mal seit vielen Jahren arbeitslos und das will ich eben nicht sein. Das von mir so sorgsam geplante Hauptpraktikum fürs Fernstudium ist natürlich futsch. In den letzten Wochen gings mir so schlecht, dass ich nichts fürs Studium tun konnte. Ich habe Zukunftsängste und mir gehen die Alternativen aus. So viele Klinken gibts in der Gegend nun auch nicht, dass ich die große Auswahl hätte. Pflege ist definitiv keine Option mehr. Nach 25 Jahren in dem Beruf ist mein Rücken im Eimer, ich habe Schulterschmerzen und seit letztem Jahr einen Fersensporn, der mir langes Laufen verleidet. Ich habe schon an eine Umschulung gedacht, müsste damit aber beruflich nochmal von vorne anfangen, und das mit fast 42 Jahren. Außerdem wüsste ich gar nicht, auf was ich umschulen sollte. Die meisten Umschulungen hier in der Gegend sind im kaufmännischen Bereich und Kaufleute gibts wie Sand am Meer. Klar könnte ich vielleicht mein Studium nutzen und mich auf Leitungspositionen bewerben. Aber ohne Berufserfahrung nimmt mich da vermutlich auch keiner...

    Ja. Man möge mir diesen Jammerpost verzeihen...Im Moment lecke ich noch meine Wunden und versuche mich neu zu orientieren.

    LG Higgins
     
  9. Higgins
    Ehrlich gesagt war ich ja eigentlich nie so recht begeistert davon, dass man im PM-Studium ein Pflichtpraktikum ableisten soll. Aber nach zwei Wochen muss ich gestehen, dass so ein Praktikum ganz nützlich ist und man dabei gut herausfinden kann, ob der vermeintliche Traumjob wirklich ein Traumjob ist oder nicht. Und manchmal stellt sich dabei sehr schnell heraus, dass die eigenen Vorstellungen nicht unbedingt etwas mit der Realität zu tun haben.

    Grob gesagt gliedert sich die Arbeit im Pflegestützpunkt in etwa fünf Bereiche auf:

    1.Pflegeberatung

    Entweder die Klienten kommen zu uns ins Büro oder wir machen Hausbesuche. Inhaltlich deckt die Beratung fast das gesamte Sozialgesetzbuch ab, d.h. man muss fit sein was die ganzen Leistungen und Paragraphen betrifft. Man hilft bei Anträgen, Korrespondenzen, Widersprüchen und gibt Informationen über zustehende Leistungen weiter. Dazu gehören auch diverse Broschüren und anderes Infomaterial. Mit vielen Klienten besteht über Jahre Kontakt und es entsteht immer wieder Beratungsbedarf.

    2.Allgemeine Koordinierungsaufgaben

    Koordinierung zwischen Klienten und Anbietern diverser Leistungen, Klienten und Behörden, Klienten und dem Pflegestützpunkt, zwischen Pflegestützpunkt und Kollegen anderer Beratungsangebote (z.B. Altenhilfe, Sozialamt, Eingliederungshilfen), zwischen Anbietern und Pflegestützpunkt, zwischen verschiedenen Leistungsangeboten, zwischen Selbsthilfegruppen usw. Dazu gehören auch regelmäßige Dienstbesprechungen zwischen den unterschiedlichen Abteilungen innerhalb des Amtes.

    3.Organisation von Veranstaltungen und Projekten

    Organisation von Räumlichkeiten, finanziellen Mitteln und Sprechern, die Planung und Strukturierung von Programmen und Inhalten, die Vorbereitung eigener Vorträge (ca. 3x im Monat), die entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und Werbung. Außerdem die gesamte Planung, Organisation, Koordination und Evaluation diverser Projekte im Pflegestützpunkt.

    4.Netzwerkaufgaben

    Sammeln von Informationen diverser Anbieter (Heime, ambulante Pflegedienste, Tagespflege, Hauswirtschaftliche und sonstige Hilfen), regelmäßiger Kontakt mit bekannten Anbietern, Überprüfung neuer Anbietern, Erstellung und Aktualisierung eines entsprechenden Informations-Katalogs für die Klienten, Kontaktpflege und Informationsaustausch mit Ämtern, Behörden, Krankenkassen, dem MDK und anderen Einrichtungen.

    5.Allgemeine Bürotätigkeiten

    Führen von Statistiken und Dokumenten, Telefonate (man telefoniert unglaublich viel), Terminvereinbarungen, Aktenvermerke und deren Aktualisierung usw. Ablegen, Strukturieren und Ordnen diverser Notizen, Dokumente und Informationen, allgemeiner Schriftverkehr mit diversen Leuten.

    Qualifikationen und Berufschancen wenn man im PSP arbeiten möchte:

    Hier bin ich nach den ersten Gesprächen mit meinen Kollegen sehr schnell desillusioniert worden. Als der PSP eingerichtet wurde gab es auf zwei Stellenausschreibungen 80 Bewerbungen. Die meisten Stellen werden an Sozialarbeiter vergeben und wenn man als Pflegekraft in dem Bereich arbeiten möchte muss man einiges mitbringen. Die Krankenschwester in meinem PSP hat den Job deshalb bekommen weil sie mindestens 20 Jahre Berufserfahrung hat, davon viele Jahre im ambulanten Pflegedienst als PDL (mit entsprechender Weiterbildung und den entsprechenden Kontakten). Sie hat also ihr ganzes Netzwerk in den Pflegestützpunkt mit eingebracht. Außerdem ist inzwischen eine Weiterbildung als Case-Manager zwingend vorgeschrieben und zukünftig auch eine Weiterbildung als Pflegeberater. Mal eben als Berufsanfänger hier einsteigen kann man sich also abschminken.

    Mein Eindruck:

    Warum diese Arbeit ein Traumjob ist:

    • Die Tätigkeit im Pflegestützpunkt ist wahnsinnig spannend, vielfältig und betrifft die unterschiedlichsten Themenbereiche
    • man lernt total viel und erwirbt sehr breit gefächerte Kompetenzen
    • Kontakt und Zusammenarbeit mit den verschiedensten Leuten und Einrichtungen
    • Sehr selbständiges und flexibles Arbeiten
    • Kein Zeitdruck, kaum Stress, sehr freundlicher Umgangston
    • Freie Zeiteinteilung
    • Alles ist sehr entspannt und locker, kein Vergleich zu dem Rumgehetze und Druck/Stress auf einer Station

    Warum diese Arbeit kein Traumjob ist:

    • Die ständige Telefoniererei: Ich hasse telefonieren. Vermutlich bin ich eine der wenigen Frauen die dem nichts abgewinnen kann.
    • Vorträge halten: man sagt zwar ich wirke kompetent und selbstsicher bei Referaten, aber ich spreche gar nicht gerne vor Menschen.
    • Kommunikation: Man muss in dem Job sehr, sehr viel reden. Extrem viel. Mit den Klienten, mit Kollegen, den Anbietern und Behörden. Und ich rede weder gerne, noch viel. Ich kann zwar wenn ich muss bzw. wenn ich Lust dazu habe und ich kann mich auch gut ausdrücken, aber ich finde es oft sehr anstrengend, manchmal mehr als körperliche Arbeit. Meine Kollegen sind da ganz anderes, da wird gequatscht ohne Punkt und Komma und offensichtlich haben sie sehr viel Freude daran. Ich dagegen empfinde so viel Kommunikation manchmal als sehr mühsam.

    Fazit:

    Obwohl es einige Punkte gibt die mir nicht so gefallen kann ich mir grundsätzlich vorstellen in dem Bereich zu arbeiten. Jeder PSP ist ja auch ein bisschen anders (denke ich zumindest), also kann man die Erfahrung nicht verallgemeinern. Die größte Herausforderung wäre für mich tatsächlich die permanente Kommunikation, aber vielleicht ist das auch nur eine Sache der Gewohnheit... Bis jetzt gefällt es mir sehr gut dort und ich bin gespannt wie sich die Arbeit noch entwickelt. Im Übrigen sieht die Planung vor, dass ich im Sommer nochmal für zwei Monate dort arbeite. Wenn nichts mehr dazwischen kommt ist mein Hauptpraktikum also abgedeckt .

    LG Higgins
  10. Higgins
    Lange war ich nicht mehr hier weil ich mir nicht sicher war, ob die Entscheidung das Studium im November letzten Jahres doch abzubrechen wirklich richtig war. Mit etwas Abstand kann ich nun aber sagen; ja, es war richtig so und ich bin mit mir im Reinen.
     
    Im meinem Blog hatte es sich eigentlich schon länger abgezeichnet, aber ich wollte die Wahrheit nicht sehen: dass meine Motivation sich völlig aufgelöst und ich keine Lust mehr hatte. Dafür gab es zwei Gründe:
     
    1.Ich habe keinen Sinn mehr im Studium gesehen
     
    Von Anfang an war Pflegemanagement nur ein fauler Kompromiss, weil es das was ich studieren wollte noch nicht im Fernstudium gab. Zumindest nicht so, dass es mit meinen Lebensumständen vereinbar gewesen wäre. Nach zwei Jahren Studium musste ich feststellen, dass ich mit PM nie dorthin komme wo ich eigentlich hinwill. Das war schon mal der erste Dämpfer. Mögliche Job-Alternativen im Bereich Pflegemanagement interessierten mich auch nicht, so dass ich immer mehr Zweifel bekam ob das Ganze für mich überhaupt noch Sinn macht. Nach mehreren Jahren Studium mit immer wiederkehrenden Pausen musste ich dann 2018 auch noch feststellen, dass ich erst ca. 100 CP von 180 erreicht hatte. Das hätte nochmal zwei Jahre bedeutet, nur um mir die Bachelor-Urkunde danach ohne berufliche Konsequenz an die Wand zu hängen. Für mein Berufsleben hätte die Beendigung des Studiums nämlich keinerlei Auswirkungen gehabt. Und dafür war mir meine Zeit dann einfach zu schade.
     
    2.Mein Wunschstudiengang wurde an immer mehr Fernhochschulen angeboten
     
    Und zwar mit Rahmenbedingungen die auch für mich machbar waren. Gab es vor einigen Jahren nur BASA online, sind inzwischen mehrere Hochschulen mit dem Angebot Soziale Arbeit an den Start gegangen. Das ist das was ich schon immer machen wollte, es gibt nichts anderes, keine Alternativen. Warum also den langen, quälenden Umweg über PM gehen, wenn das was ich eigentlich wollte doch so nah vor mir lag?
     
    Die Entscheidung lag somit eigentlich klar auf der Hand.
     
    Trotzdem hat es dann doch mehrere Monate gedauert, bis ich mich zu einer Kündigung durchringen konnte.Ich wollte nicht aufgeben, hatte das Gefühl sonst versagt zu haben. Hab mit mir gerungen, weil ich schon so viel Zeit, Geld und Energie ins Studium gesteckt hatte. Aber meine Motivation war weg und es war klar, dass sie auch mit längerem Abwarten nicht wiedergekommen wäre. Also habe ich den Schritt dann letztendlich doch getan.
     
    Danach war der Plan eigentlich sich direkt bei der IUBH für Soziale Arbeit anzumelden. Ich habs nicht getan, es ständig rausgezögert und mich immer wieder gefragt was mich davon abhält. Vermutlich musste ich aber erstmal verdauen, dass ich das Studium nun tatsächlich abgebrochen hatte und mit der ganzen Geschichte abschließen. Außerdem hatte ich keine Kraft mehr mich sofort wieder in was Neues zu stürzen und war mir auch nicht sicher, ob ich nun WIRKLICH SA studieren wollte. Oder ob das nur ein alter Jugendtraum war, den ich krampfhaft am Leben erhalten habe.
     
    Vor kurzem habe ich dann die Fernstudium Rundschau in meinem E-Mail-Fach gefunden. Beim Durchlesen stach mir sofort folgende Information ins Auge:
     
    Die HFH bietet ab Sommer den Studiengang SA an.
     
    Das ist es. Vermutlich habe ich unbewusst die ganze Zeit nur darauf gewartet. Denn eigentlich hatte ich an der HFH ja nur den falschen Studiengang, an der Hochschule selber wäre ich gerne geblieben. Abgesehen von einigen wenigen Kritikpunkten gefällt mir dort das Studienkonzept nämlich sehr und man hat den Eindruck, dass der Hochschule wirklich an einem Abschluss der Studenten gelegen ist.
     
    Also: PM ist Geschichte und dieser Blog geschlossen. Ich warte noch darauf dass die Akkreditierung durchgeht und werde mich dann baldmöglichst an der HFH für Soziale Arbeit anmelden. Und ich freu mich total drauf 
  11. Higgins
    Auch bei mir ist gestern das Paket fürs erste Semester angekommen und ich war doch sehr überrascht, dass es so klein war. Nachdem ich die beigefügte Liste der Studienmaterialien überprüft hatte, ergibt sich nun folgendes Bild über das Erstsemester-Material (Ethik mal außen vor gelassen, weil das erst später relevant wird):
     
    Modul Methodik:
    bestehend aus den Teilmodulen „Wissenschaftliches Arbeiten“ und „Qualitative und quantitative Verfahren der Sozialforschung“:
     
    1 Studienbrief Wissenschaftliches Arbeiten (im Paket, 39 Seiten)
    Empirische Sozialforschung (als E-Book online zum Runterladen, ca. 500 Seiten)
    Begleitheft Empirische Sozialforschung (online zum Runterladen, 26 Seiten)
     
    Modul Theorie und Methoden der Sozialen Arbeit:
    bestehend aus den Teilmodulen „Geschichte der SA“, Theorien der SA“ und „Methodisches Handeln in der SA“:
     
    1 Studienbrief Geschichte der Sozialen Arbeit (im Paket, 81 Seiten)
    Grundriss Soziale Arbeit. Einführendes Handbuch (als E-Book zum Runterladen, ca. 1200 Seiten)
    Begleitheft Grundriss Soziale Arbeit (online zum Runterladen, 27 Seiten)
    Begleitheft Methodisches Handeln (online zum Runterladen, 25 Seiten, bezieht sich auch auf das E-Book Grundriss Soziale Arbeit)
     
    Ja, alles in allem doch sehr übersichtlich. Ich finde, dass man die Begleithefte durchaus noch hätte mitschicken können. Außerdem sind die Studienbriefe nicht gebunden, sondern nur mit Klammern zusammengetackert. Ich frage mich ob die bei intensiver Benutzung auch halten, oder ob man irgendwann einen Blätterwald in den Händen hält.
     
    Studienkonzept im ersten Semester:
     
    Was ich ganz interessant finde sind die Begleithefte, die extra für die Arbeit mit den genannten E-Books konzipiert wurden. Jedem Abschnitt des Begleithefts werden Lernziele vorangestellt und die genaue Seitenanzahl des E-Books, auf die er sich bezieht. Danach folgt eine komprimierte Zusammenfassung des Stoffs mit Schlagwörtern und Merksätzen. Das ganze muss man dann mit den E-Books aufdröseln und in eine strukturierte, für einen selbst sinnvolle Form bringen.
     
    Gespickt ist das Ganze immer wieder mit genauen Literaturempfehlungen, wobei ich noch nicht einschätzen kann ob die nun fakultativ oder zwingend sind. Dadurch ist der Arbeits- und Zeitaufwand sehr schwer einzuschätzen, weil man ja noch nicht weiß, was davon wichtig ist und was man getrost beiseite lassen kann. Aber vielleicht klärt sich das dann in den ersten Vorlesungen.
     
    Ich werde mir jetzt jedenfalls erstmal einen Überblick verschaffen und versuchen, den Stoff in verdauliche, zeitlich sinnvolle Portionen aufzuteilen. Wie das im Detail aussehen wird weiß ich selber noch nicht so genau. Wenn ich von den Erfahrungen mit der HFH ausgehe, brauche ich für ca. 50 Seiten Studienbrief etwa eine Woche bis zehn Tage, je nach Schwere des Stoffs. Bei den Begleitheften muss ich schauen, wie umfangreich die Seiten der E-Books sind, wie viele Seiten pro Abschnitt abgearbeitet werden müssen und wie lange ich dafür brauche. Zeit für die Klausurvorbereitung und die Literaturbeschaffung braucht man dann ja auch noch. Letzteres finde ich ehrlich gesagt etwas nervig, weil es kostbare Zeit raubt. Naja, ich bin gespannt, ob das alles in einem Semester hinhaut.
     
    LG Higgins
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  12. Higgins
    Seit rund zwei Monaten bin ich nun in meinem neuen Job und kann inzwischen sagen, dass ich mit diesem Wechsel eine der besten Entscheidungen meines Lebens getroffen habe. Die Arbeit macht großen Spaß, die Arbeitskollegen sind sehr nett und die Rahmenbedingungen für meine Bedürfnisse fast perfekt. Ich fühle mich ausgesprochen wohl dort, es macht wieder Freude sich zu engagieren und die Zusammenarbeit mit den meisten Leuten klappt besser als ich je gedacht hätte. Tja, alles bestens könnte man meinen…
     
    Doch leider ist mit dem lange herbeigesehnten Jobwechsel, der ja Hauptantrieb fürs Studium war,  jede Motivation flöten gegangen. Die Hausarbeit Anfang des Jahres ist die letzte wirkliche Leistung gewesen, die ich fürs Studium erbracht habe. Danach hatte ich eine private Baustelle um die ich mich kümmern musste und habe damals beschlossen, ein paar Monate Pause einzulegen. Auch weil ich mich ausgebrannt gefühlt habe und nach drei Jahren Fernstudium einfach ein bisschen Abstand vom Stress wollte. Nun ist just in dieser Pause, die nur bis Ende August dauern sollte, der Jobwechsel hineingefallen. Da ich mich nur schwer auf zwei Sachen gleichzeitig konzentrieren kann, habe ich dem neuen Job erstmal Priorität eingeräumt und mir zwei Monate Einarbeitungszeit gegeben, bevor ich mich wieder mit dem Studium befasse. Tja, die zwei Monate sind inzwischen rum, es ist November  und ich habe weder Kraft, noch Motivation, noch Zeit, mich wieder aufs Studium einzulassen.
     
    Ein Grund dafür ist sicherlich auch, dass mir die Umstellung mehr als schwer fällt. Erst hatte ich fast ein Jahr Berufsverbot in der Schwangerschaft. Danach zwei Jahre Elternzeit, mit jeder Menge Freizeit fürs Studium. Dann habe ich mit 30% Teilzeit wieder angefangen, was etwa einer Woche im Monat entspricht. Kein Problem, da ein Fernstudium unterzubringen. Insgesamt hatte ich also fast fünf Jahre jede Menge freie Zeit zur Verfügung. Und nun bin ich seit September ad hoc auf 80% Teilzeit gewechselt, d.h. vier Tage Arbeit pro Woche in einem körperlich anstrengenden Job. Klar, ich habe trotzdem drei freie Tage in der Woche und manch einer packt es auch mit einem Vollzeitjob alles unter einen Hut zu bringen. Allerdings gehöre ich nicht dazu und das macht mir ziemlich zu schaffen, weil ich den Anspruch an mich habe, dass ich das doch auch irgendwie hinkriegen müsste. Doch die Realität sieht so aus, dass ich fast jeden Tag total geschafft von der Arbeit komme und froh bin, wenn ich noch etwas im Haushalt mache. Die drei freien Tage erhole ich mich und arbeite das ab, was liegengeblieben ist. Dann noch ein bisschen Beziehungspflege hier und ein bisschen Familytime dort und schon ist das verlängerte Wochenende wieder rum. An ein Studium ist da gar nicht zu denken.
     
    Ich müsste mich, das Studium und alles andere also eigentlich wieder neu organisieren. Aber ich habe keine Lust. Von einem Studienabbruch hält mich nur ab, dass ich schon mehr als zwei Drittel geschafft habe. Es sind nur noch 5 Klausuren, zwei Hausarbeiten und die Bachelorarbeit, also im Prinzip alles überschaubar. Aber ich lebe ehrlich gesagt deutlich besser und entspannter ohne Studium, ohne den Druck und den Stress. Gleichzeitig wäre es pure Verschwendung jetzt alles hinzuwerfen. Ich habe so viel Zeit, Geld und Nerven in die ganze Geschichte investiert, dass es dumm wäre jetzt aufzugeben. Was also tun mit diesem Zwiespalt?
     
    Nach reiflicher Überlegung lasse ich es dieses Jahr einfach gut sein, mache Silvester einen Schnitt und fange im Januar wieder an. Ich muss ja nicht im Turbogang die letzten Klausuren/HA bewältigen, so wie in den ersten vier Semestern, sondern kann mir alle Zeit der Welt lassen. Offiziell bin ich im 7. Semester und müsste eigentlich an meiner BA sitzen, inoffiziell bin ich irgendwo im 5. Semester steckengeblieben. Ab Januar beginnt die dreisemestrige gebührenfreie Zeit an der HFH und ich denke, es müsste machbar sein das Studium in anderthalb Jahren zu beenden. Nur werde ich dabei einfach kleinere Schritte machen und etwas langsamer laufen als zu Beginn des Studiums. Das ist zumindest der Plan .
     
    LG Higgins
     
  13. Higgins
    Zugegeben, der Titel ist zwar etwas provokant gewählt und bei mir spielen sicherlich noch andere Faktoren eine Rolle (z.B. Hashimoto). Aber wenn ich mir die letzten vier Jahre so ansehe ist schon deutlich erkennbar, dass ich seit Beginn des Fernstudiums massiv zugenommen habe. Inzwischen hat die Geschichte leider ein derart gesundheitsschädigendes Ausmaß erreicht, dass ich einfach bald was unternehmen muss wenn ich mich wieder wohlfühlen und langfristig gesund bleiben möchte.
     
    Früher war ich jemand, der mit einer Vollzeitstelle in einem körperlich anstrengenden Beruf gearbeitet hat und zusätzlich noch jeden Tag 25 km mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren ist. Auf die Ernährung musste ich dabei kaum achten, konnte ich doch mein Gewicht mit der Masse an Bewegung super einfach halten. Ich habe normal gegessen, Süßigkeiten moderat konsumiert und Fast Food so gut wie nie gekauft.
     
    Heute arbeite ich zugunsten des Fernstudiums von 100% nur noch 40%. In meiner Freizeit sitze ich oft stundenlang vor dem PC und fasse Studienbriefe zusammen. Oder ich lerne über Stunden für eine Prüfung. Oder ich schreibe an einer Hausarbeit. Gerade vor den Prüfungsphasen, die oft viele Wochen dauern, überkommt mich dann auch noch zusätzlich das unstillbare Bedürfnis jede Menge Süßkram zu konsumieren. Zwecks Zeitmangel greife ich auch ganz gerne mal auf „schnelle“ Gerichte wie Döner, Pommes, Pizza &Co zurück. Über die Jahre bin ich so immer inaktiver und "verfressener" geworden und dadurch immer schwerer.
     
    Es wird also Zeit was zu ändern. Da das Studium noch mindestens ein Jahr dauert kann ich ja wohl schlecht sagen, dass ich erst in einem Jahr anfange  (zumal das nächste Studium schon wartet). Deshalb würde mich mal interessieren, wie es anderen Fernstudenten mit dem Thema geht und welche Lösungen sie für sich gefunden haben (sofern es hier überhaupt welche gibt mit diesem Problem ).
     
    Momentan bereite ich mich ja auf Sozialrecht vor und könnte Berge von Süßkram verdrücken, v.a. weil der Prüfungstag immer näher rückt... Sicherlich spielt da auch die Befürchtung durchzufallen eine große Rolle. Ich habe mir überlegt, ob ich wieder mit Radfahren und Schwimmen anfange (obwohl Letzteres bei meinem Übergewicht mehr als peinlich ist). Fitnesscenter ist gar nichts meins, Fitness-DVD`s auch nicht. Vielleicht noch inlinern...
     
    LG Higgins

     

     
  14. Higgins
    Zu früh gefreut...
     
    Ich hatte ja schon an anderer Stelle erwähnt, dass ich aus organisatorischen Gründen das SZ wechseln muss. Ursprünglich wollte ich zwecks Präsenzen in München bei einer Freundin und ihrer Familie übernachten. Besagte Freundin war damit auch einverstanden, hat dann aber kurzfristig einen Rückzieher gemacht und gemeint, alle zwei Wochen wäre ihr das doch zu viel. Da München ein teures Pflaster ist und selbst Hostelbetten schon Monate vorher ausgebucht sind, hatte sich das mit München eigentlich erledigt. Also einen Antrag gestellt auf Wechsel des Studienzentrums.
     
    Heute morgen hat mich nun eine Hiobsbotschaft erreicht: An meinem Wunsch-SZ wird der Studiengang Soziale Arbeit gar nicht erst gestartet.Und ich habe nun zwei Möglichkeiten:
     
    1.Trotzdem nach München gehen. Mit dem Zug brauche ich dafür allerdings 4 Stunden und komme am Präsenztag erst um halb elf dort an. Da der Unterricht aber schon um 9 Uhr beginnt, müsste ich einen Tag vorher anreisen. Also Kosten für Hin-und Rückfahrt plus Übernachtung. Mein Mann hat schon Protest eingelegt, weil ihm das einfach zu viel kostet. Ein anderes SZ kommt auch nicht in Frage, weil die alle entweder noch weiter weg sind oder genau so schlecht zu erreichen.
     
    2.Ein rein Virtuelles Studium. Wobei ich nicht weiß, wie das funktionieren soll. Bei der DIPLOMA werden die Klausuren von den Dozenten gestellt, die auch eine Stoffeingrenzung vornehmen. Es ist also immens wichtig, die Präsenzen zu besuchen. Virtuell gibt es aber keine Vorlesungen in München, sondern nur in BSA, Berlin, Hannover und Mannheim. Ich muss meine Prüfungen aber in München schreiben, ohne den Dozenten und seine „Vorlieben“ zu kennen. Dazu kommt noch, dass meine Internetverbindung nicht gerade die beste ist und ich überhaupt keine Erfahrung mit virtuellen Vorlesungen/Interaktionen usw. habe.
     
    Ja, jetzt weiß ich nicht so genau, was ich tun soll...
     
    LG Higgins
     
     
  15. Higgins
    Man sieht schon, ich schreibe lieber Blog-Einträge als mich mit den Studienbriefen zu befassen…

    Bevor ich auf die konkrete Suche nach einem Anbieter gehen wollte musste ich mir erstmal darüber klar werden, ob meine Motivation überhaupt ausreichen würde um ein Studium von mehreren Jahren durchzuhalten. Ich hatte ja schon einige Male erfolglos versucht über eine Fernschule das Abi nachzuholen und war jedes Mal an mangelnder Ausdauer gescheitert. Was zurückblieb war ein Haufen rausgeschmissenes Geld und das Gefühl versagt zu haben. Darauf hatte ich nun wirklich keine Lust mehr und bin deshalb relativ rational vorgegangen.

    Zuerst stellte ich eine Liste meiner „Motivatoren“ auf:

    • Ich war unglücklich in meinem Job und das schon sehr lange
    • Wollte definitiv und unbedingt aus der direkten Pflege raus
    • Wollte keinen Schichtdienst mehr
    • Nach 20 Jahren Pflege hatte ich einen kaputten Rücken
    • Ich konnte mir nicht vorstellen mit 65 oder sogar 67 Jahren noch am Patientenbett zu stehen

    Diese Gründe fand ich dann überzeugend genug, um mit einem ganz persönlichen Kriterien-Katalog im Internet die Lage nach Anbietern zu sondieren. Das bedeutet, die Hochschule sollte folgende Bedingungen erfüllen:

    • Nicht zu teuer
    • Studienzentrum in meiner Nähe
    • Keine Wartezeiten
    • Studium ohne Abitur möglich
    • Pflegerelevante Studiengänge
    • Positive Reputation

    Nach ein bisschen Recherche blieben dann im Prinzip die drei Anbieter mit dem seriösesten Eindruck und der größten Erfahrung auf dem Fernstudium-Sektor in der engeren Auswahl:

    • Apollon Hochschule
    • Fernhochschule Riedlingen
    • Hamburger Fernhochschule

    Die Apollon Hochschule

    Das ist natürlich sehr subjektiv und sagt nichts über die Schule aus, aber mir gefiel schon die Homepage nicht. Das Ganze war mir zu business-und BWL-lastig aufgezogen, anders kann ich es nicht beschreiben. BWL ist ein Fach das mich herzlich wenig interessiert und in dem ich noch weniger arbeiten möchte. Die Module werden aber gerade von BWL sehr dominiert und das war für mich ein definitives Ausschlusskriterium. Dazu kam noch dass der Preis recht hoch angesetzt war und die Abschlüsse in meinen Augen recht schwammig formuliert. Ich interessierte mich zwar schon für solche Fächer, war mir aber nicht sicher ob man mit einem BA in z.B. Gesundheitstourismus oder Präventionsmanagement wirkliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat.

    Die Fernhochschule Riedlingen

    Den Internetauftritt fand ich sehr ansprechend und auch die Auswahl an Studiengängen. Leider gab es aber keinen Pflegemanagement-Studiengang und diese Möglichkeit wollte ich dann schon haben. Einfach aus dem Grund weil ich persönlich denke, dass der Begriff „Pflegemanagement“ im Dschungel der Pflegestudiengänge inzwischen relativ bekannt/anerkannt ist und zukünftige Arbeitgeber damit wohl noch am ehesten etwas anfangen können. Gleichzeitig waren dann auch hier die monatlichen Kosten recht hoch, zu hoch für mich und meine Familie. Denn auch wenn man einen Teil von der Steuer zurückbekommt fehlt der Betrag doch irgendwie am Ende des Monats.

    Die Hamburger Fernhochschule

    Hier stimmte einfach alles und deshalb war die HFH auch von Anfang an mein Favorit. Es gab zwei Studiengänge zwischen denen ich wählen konnte (einer davon Pflegemanagement), sie war preislich noch im Rahmen und wirkte sehr strukturiert im Aufbau. Es gab mehrere Studienzentren als Option und mir gefielen die möglichen Studienschwerpunkte. BWL war zwar auch hier vorhanden, dominierte aber nicht so extrem. Viele Fächer beinhalteten Pflegethemen, d.h. ich konnte auf schon vorhandenem Wissen aufbauen, was ich bei einem Studium ohne Abitur vorteilhaft fand um auch wirklich einen Abschluss zu erreichen. So habe ich mich dann recht schnell für die HFH entschieden und es bis heute nicht bereut, denn:

    • Das Studium ist wirklich sehr gut strukturiert und organisiert
    • Das Lernpensum verteilt sich (zumindest im Grundstudium) so gleichmäßig über die Module und Semester dass es gut zu bewältigen ist
    • Die Studienbriefe sind bis auf wenige Ausnahmen didaktisch sehr gut aufbereitet und erleichtern das Lernen (MIO war so eine Ausnahme, ist aber inzwischen überarbeitet worden)
    • Man benötigt (abgesehen von RIO) keine Sekundärliteratur
    • Für die Klausuren sind nur die Studienbriefe relevant
    • Es gibt für jede Hausarbeit eine hilfreiche Anleitung an der man sich orientieren kann
    • Die Dozenten sind in den meisten Fällen sehr freundlich und kompetent
    • Bei Problemen gibt es bereitwillig Hilfestellungen
    • Es findet eine Verzahnung von Theorie und Praxis statt (durch Komplexe Übungen und Hauptpraktikum)

    Da ich ja kein Abitur hatte sondern nur eine Weiterbildung, musste ich nach meiner Anmeldung zu einem sogenannten „Beratungsgespräch“ in eins der Studienzentren, als Voraussetzung um das Studium antreten zu können.

    Im Vorfeld habe ich mir über dieses Gespräch natürlich viele (unnötige) Gedanken gemacht und mich gefragt, wie das genau abläuft. Letztendlich war das Ganze dann aber nur so eine Art halbstündiges „Interview“ (mit drei HFH-Mitarbeitern) um zu prüfen, wie „ernst“ es mir als Studentin ist. Man wird gefragt wie man sich das Studium vorstellt, warum man studieren möchte, ob man Unterstützung hat und dergleichen mehr. Wenn man also halbwegs überzeugend ist und gute Argumente hat gibt’s dabei auch keine Probleme, man bekommt seine Teilnahmebestätigung und kann mit dem Studium anfangen.

    Damit war für mich der Weg frei und ich habe das Studium dann am 1.07.2012 mit viel Spannung, Hoffnung und noch mehr Erwartungen angetreten…

    LG Higgins
  16. Higgins
    Manchmal sollte man vielleicht einfach nicht groß überlegen, ob man nun zu etwas Lust hat oder nicht. Demzufolge benutze ich den Blog jetzt einfach mal um mich wieder auf Kurs zu bringen .
     
    Also, Thema Praktikumsbericht...
     
    Das Hauptpraktikum der HFH besteht ja aus zwei Teilen:
     
    1.Das eigentliche 20-wöchige Praktikum in einer oder mehrerer Einrichtungen der eigenen Wahl in einem Berufsfeld des Pflegemanagements und
     
    2.der dazu gehörenden Praxisbericht von 15-20 Seiten (ohne Anhang) als Prüfungsleistung.
     
    Das Praktikum konnte ich in zwei Einrichtungen absolvieren: zum einen drei Monate in einem Pflegestützpunkt des örtlichen Landratsamts und zum anderen zwei Monate bei meinem jetzigen Arbeitgeber im Leitungsbereich.Dort hat sich auch recht schnell ein lohnenswertes Thema ergeben, dass sich auf der vorgeschriebenen Seitenzahl bearbeiten lässt.
     
    Im Praktikumsbericht geht es hauptsächlich darum, einen ausgewählten Schwerpunkt des Praktikums näher zu beleuchten und auf Basis des bisherigen Studiums zu reflektieren. Und dies dann unter Mithilfe eines Betreuers, den man im Gegensatz zu allen bisherigen Hausarbeiten selber aussucht und kontaktiert.
     
    Dabei ergeben sich für mich zwei Probleme:
     
    1.Ich habe aufgrund der langen Studiumspause seit zwei Jahren keine Hausarbeit mehr geschrieben und bin demzufolge gar nicht mehr richtig drin in der Materie. Eine Flut von Fragen taucht in meinem Kopf auf und verlangt Beachtung: Wie und wo fange ich am besten an? Schreibe ich erst die Gliederung oder erst das Expose? Wie komme ich bei Bearbeitung des Themas strukturiert von A nach B, ohne mich zu verzetteln? Was brauche ich überhaupt alles für mein geplantes Projekt?
     
    2.Es liegt mir nicht fremde Personen anzuschreiben und sie zu fragen, ob sie die Betreuung meiner HA übernehmen wollen. Kann vermutlich keiner verstehen, weil das ja die Aufgabe von den Dozenten ist, aber so ist es halt. Auch ein Grund, warum ich die HA schon eine Weile vor mir herschiebe. Aber da muss ich notgedrungen wohl durch.
     
    Tja, und dann ist ja noch die Hausarbeit selbst....
     
    Ganz allgemein geht es darum, ein Konzept für ein geplantes „Projekt“ zu erstellen. Ich habe den konkreten Titel, eine „halbe“ Gliederung und eine ungefähre Vorstellung der Literaturliste. Was mir fehlt ist die Erfahrung in der praktischen Umsetzung von Projekten, d.h. eine realistische Vorstellung davon was man tatsächlich braucht und wie man bei einem Projekt von A nach B kommt. Ich kann mich erinnern, dass wir das Thema Projektmanagement irgendwann mal im Studium behandelt haben und dass die Unterlagen dazu hier noch irgendwo rumliegen. Aber es ist halt was anderes von der grauen Theorie in die Praxis umzusteigen, wenn man noch nie Teil eines Projekts war...
     
    Also gut, das bedeutet folgende Schritte in nächster Zeit:
     
    Ich muss mich bzgl. des Themas Projektmanagements erstmal wieder einlesen und mich informieren.
    Dann kann ich auch die Gliederung vollenden und das Expose dazu schreiben.
    Außerdem muss ich in die örtliche Bib und einen neuen Ausweis beantragen.
    Danach kann ich mir dann in aller Ruhe die benötigte Literatur beschaffen.
    Dazwischen kann ich noch mein OpenOffice auf die technischen Anforderungen der HFH einstellen
    und natürlich Kontakt mit dem Dozenten aufnehmen
     
    Vielleicht nicht unbedingt exakt in der Reihenfolge. Sieht aber trotzdem nach einem halbwegs vernünftigen Plan aus 
     
    LG Higgins
     
  17. Higgins
    Mich hats ja heute Morgen fast vom Stuhl gehauen:
     
    Laut Vorabmeldung habe ich Sozialrecht mit einer 1,7 bestanden ...
     
    Das hätte ich nie und nimmer gedacht. Allerdings muss man ehrlicherweise sagen, dass die Klausur (entgegen meiner Befürchtungen) nicht besonders schwer war.
     
    Das bedeutet wieder einen Schritt Richtung Endspurt und eine große Last von meinen Schultern. Coole Sache 
     
    Jetzt hoffe ich, dass es im allgemeinen Recht genauso läuft.
     
    LG Higgins
  18. Higgins
    Eigentlich wollte ich diesen Blogeintrag gar nicht veröffentlichen, habe nun allerdings erfahren dass sich die Umstände etwas verändert haben. Wohl aufgrund massiver Beschwerden einiger Studenten ist der Dozent um den es hier geht nicht mehr bei der HFH beschäftigt. Eine Entscheidung die ich sehr begrüße, weil man das echt keinem zumuten kann. Ehrlich gesagt ärgere ich mich immer noch so sehr über die ganze Geschichte, dass ich mir hier ganz gerne mal Luft machen möchte. Wie ich inzwischen weiß bin ich offenbar die einzige aus meinem Kurs gewesen, die dumm genug war sich das ganze Theater anzutun. Alle anderen haben sich entschieden, die HA zu einem späteren Zeitpunkt bei einem anderen Dozenten zu schreiben, etwas, das ich auch hätte tun sollen. Aber naja, hinterher ist man immer schlauer…

    Zur Einstimmung

    Ich hatte ja schon an anderer Stelle erwähnt, dass man im Grundstudium noch keine Themenvereinbarungen für die Hausarbeiten verfassen muss. Man geht nur zum Unterricht und fragt die Dozenten, was und wie sie die HA gerne hätten, worauf sie Wert legen usw. Daneben orientiert man sich an der Anleitung zur Hausarbeit der HFH und legt dann einfach mit dem Schreiben los. Im Prinzip ist man also relativ auf sich gestellt und muss die HA eigenverantwortlich und ohne Begleitung durchführen. Mir persönlich hat dieses Verfahren ganz gut getaugt, weil ich ohnehin jemand bin der das ganze lieber alleine und ohne Einmischung fabriziert. Dementsprechend stand ich dem Procedere der nun anstehenden Themenvereinbarung mit regelmäßigem Dozentenkontakt, Austausch und Korrekturen eher skeptisch gegenüber. In enger Zusammenarbeit werden hier alle nötigen Bestandteile der Themenvereinbarung erstellt. Dazu gehören ein Exposé, eine grobe Gliederung und eine vorläufige Literaturliste. Die Kontaktaufnahme bleibt dabei freigestellt und kann persönlich erfolgen (sofern man in der Nähe wohnt) oder über Telefon, E-Mail usw. Wenn die Themenvereinbarung fertig ist wird sie der HFH zur Sichtung vorgelegt. Und erst wenn durch die HFH eine Themenbestätigung erfolgt, kann man mit dem Schreiben anfangen.

    Der Unterricht in CMV…

    Mir war schon vom ersten Unterrichtstag an klar, dass eine Hausarbeit bei diesem Dozenten keine einfache Kiste werden und ich vermutlich nur mit viel Glück bestehen würde. Von den vielen Stunden Unterricht die man positiv hätte nutzen können ging etwa ein Drittel der Zeit dafür drauf uns zu erklären, was ihm alles am Fach CMV nicht gefiel. Angefangen bei den Inhalten der Studienbriefe über die Definition zum Wort Case-Management bis hin zu den Vorgaben der HFH zur Hausarbeit. Ich habe mich schon damals gefragt wie die HFH jemanden als Dozent einstellen kann, der sich weder mit den Inhalten des Fachs noch mit den Vorgaben der HFH identifizieren kann.

    Ein weiteres Drittel (wenn nicht mehr) wurde dafür verschwendet, unter Mithilfe von uns Studenten seine persönliche, eigene Definition des Wortes Case-Management zu kreieren, weil ihm die Definition im Studienbrief nicht gefiel. Mindestens zwei Stunden saßen wir da und betrieben unter seiner Anleitung Wortklaubereien, legten jedes Wort auf die Goldwaage und kamen doch zu keinem Ergebnis das ihn zufriedengestellt hätte. Mir ging diese Haarspalterei schon damals unheimlich auf die Nerven und ich hatte (leider berechtigterweise) Sorge, dass sich diese Pedanterie auch auf die Hausarbeit niederschlagen könnte. Wenn eine Kommilitonin nicht irgendwann mal angemerkt hätte, dass wir uns vielleicht mal langsam den Inhalten der Studienbriefe zuwenden sollten um die noch wenige verbleibende Zeit zu nutzen, hätten wir vermutlich bis zum Ende des Unterrichts an dieser (absolut sinnfreien) Definition gefeilt.

    Das letzte Drittel der Zeit durften wir uns dann seine Anforderungen an eine HA zu Gemüte führen, völlig unabhängig von den Vorgaben und der Struktur HFH. Dass wir erst zwei HA mit völlig unterschiedlichen Schwerpunkten geschrieben hatten, bei denen jeweils andere Anforderungen zu erfüllen waren schien dabei nicht zu interessieren. Er war der Meinung dass, wenn man einen akademischen Abschluss erreichen will, auch eine wissenschaftliche, diesem Anspruch gerecht werdende HA abliefern müsse. Das stimmt ja auch prinzipiell, nur sollte man dabei vielleicht auch den Wissenstand der Studenten nicht außer Acht lassen und berücksichtigen, dass es sich hier eben noch nicht um die Bachelorarbeit handelt.

    Darüber hinaus war er grundsätzlich nicht damit einverstanden dass wir eine Projektarbeit schreiben sollen (wie von der HFH eigentlich gefordert), sondern hielt uns explizit dazu an diese Vorgabe nicht einzuhalten. Er wollte, dass wir eine normale Literaturarbeit schreiben. Als ich ihn gefragt habe, ob es dann nicht zu Problemen mit der HFH bzgl. Themenvereinbarung kommen könnte war seine Antwort, dass es bei ihm noch nie zu Schwierigkeiten diesbezüglich gekommen sei. Hätte ich mich mal lieber nicht auf diese Aussage verlassen…

    Die nächste und letzte Unterrichtseinheit (die anderen konnte ich nicht besuchen, aber was ich sehr viel später darüber gehört habe reichte mir ehrlich gesagt schon) war genauso eine zweifelhafte Angelegenheit. Er hatte uns empfohlen, einige unserer alten Hausarbeiten mitzubringen und diese dann zwecks Verbesserungspotenzial mit ihm durchzugehen. Das sah dann praktisch so aus, dass er sich die HA Seite für Seite ansah, an allem Kritik übte und kein gutes Haar daran ließ. Das ganze glich einem einzigen Verriss, vor allem angesichts der Tatsache dass wir -wie schon erwähnt -zu diesem Zeitpunkt erst zwei Hausarbeiten geschrieben hatten. Er war mit Nichts zufrieden und hatte an allem etwas auszusetzen. In einer kurzen, unbeobachteten Pause habe ich dann eine Kommilitonin gefragt, ob er mit den Hausarbeiten der anderen Studenten auch so umgegangen sei. Sie meinte dazu, dass er bis jetzt jede vorgelegte HA mit vernichtender Kritik belegt und auseinandergenommen hätte und dass er für keine HA ein gutes Wort übrig hatte. Das beunruhigte mich so sehr, dass ich in einem passenden Moment von ihm wissen wollte, wie seine Notenvergabe bis jetzt so ausgesehen habe. Dabei kam heraus, dass nur 4 Studenten ihre HA bei ihm abgegeben hatten, von denen zwei durchfielen und zwei mit einer vier bestanden. Er wunderte sich dabei noch über die geringe Anzahl der abgegebenen HA und fragte sich bzw. uns, wie diese Studenten jemals mit ihrem Studium vorankommen wollten. Mich überrascht das im Nachhinein nicht sonderlich…

    Erstellung der Themenvereinbarung und Ablehnung

    So im Rückblick wäre es definitiv besser gewesen sich einen anderen Betreuer zu suchen, weil die ganze zweimonatige Zusammenarbeit eine einzige Quälerei war. Was ich bereits im Unterricht vermutet hatte trat dann auch tatsächlich ein. Neben einer unglaublich stark ausgeprägten Pedanterie und Kleinkariertheit (mit der ich übrigens gar nicht umgehen kann, im Privatleben mache ich um solche Leute einen großen Bogen) stimmte die Chemie zwischen uns überhaupt nicht und unser Denken war total unterschiedlich. Wir hatten zum Teil völlig verschiedene Ansichten darüber, wie eine gute HA gestaltet sein musste und konträre Meinungen über Struktur und Aufbau. Seine Verbesserungsvorschläge fand ich teilweise völlig unlogisch, teilweise verstand ich auch nicht was er genau von mir wollte. An seinen E-Mails war zu erkennen, dass es ihm mit mir wohl ähnlich erging, weil er meine Rückfragen auch nicht wirklich verstand bzw. nicht adäquat darauf einging. Insgesamt kam es häufig zu Missverständnissen und teilweise auch zu Reaktionen seinerseits, bei denen ich daran zweifelte, ob ich es hier wirklich mit einem Erwachsenen zu tun hatte (pampiger Tonfall, beleidigt sein). Darauf, dass ich ihn die ganze Zeit über "pampern" musste, um eine einigermaßen konstruktive Zusammenarbeit zu ermöglichen, möchte ich gar nicht näher eingehen.

    Gleichzeitig war vor allem seinen formalen Kritiken und Korrekturen anzumerken, dass er sich weder die Vorgaben der HFH zum wissenschaftlichen Arbeiten noch die Anleitung zur Hausarbeit durchgelesen hatte, was in meinen Augen für einen Dozenten der HFH unverzeihlich ist und überhaupt nicht geht. Auch angebliche Fehler bzgl. Zitation (auf Grundlage der HFH-Vorgaben!), Kommaregeln, Rechtschreibung und Grammatik konnte ich nicht wirklich ernst nehmen, da mir diese völlig willkürlich erschienen und er sich selber nicht daran hielt. Nach kurzer Zeit war ich schon total angenervt, wenn ich nur eine E-Mail von ihm in meinem Postfach fand und sperrte mich dagegen sie zu lesen, weil ich mich danach immer nur mies und begriffsstutzig fühlte. Mehr als einmal dachte ich daran die ganze Sache abzubrechen, aber ich hatte keine Lust nochmal ein halbes Jahr zu warten bis ich die HA bei einem anderen Betreuer schreiben konnte. Ich musste ohnehin noch drei andere Hausarbeiten schreiben und wollte nicht, dass sich alles anstaut. Also biss ich die Zähne zusammen- auch wenn es mir schwerfiel -und hoffte nur, dass die ganze Angelegenheit irgendwie schnell vorbeigehen würde. Ich war dann froh, als wir endlich ein einigermaßen und für beide Seiten zufriedenstellendes Ergebnis erreichen konnten und schickte die Themenvereinbarung schlussendlich nach Hamburg zur Bestätigung.

    Als kurze Zeit später die Ablehnung der Themenvereinbarung eintraf war ich nicht sonderlich überrascht, weil ich schon so eine Vorahnung hatte. Die HFH wandte völlig zu Recht ein, dass es sich hier nicht um die geforderte Projektarbeit handelte und ich die Themenvereinbarung nochmal neu verfassen sollte. Während ich bereit war das Thema damit sofort fallen zu lassen, fing der Dozent völlig unabhängig von mir und zuerst ohne Rücksprache eine Diskussion mit der HFH an, warum es sinnvoller und überhaupt angebrachter sei keine Projektarbeit sondern eine Literaturarbeit zu verfassen. Ich weiß das deshalb, weil er mir die Kopien dieses Dialogs –nach denen ich gar nicht gefragt hatte-via E-Mail zukommen ließ. Man könnte vielleicht meinen, dass es ihm darum ging mir einen Gefallen zu tun und er deshalb intervenierte damit ich das Thema behalten konnte. Aber wenn ich mir die Inhalte dieser Mails durchlese bin ich mir ziemlich sicher, dass es dabei nur darum ging dass er Recht behalten und seinen Willen durchsetzen wollte. Offenbar hielt er seine Vorstellungen von einer guten Hausarbeit für maßgeblicher als die Vorstellungen seines Arbeitgebers und brachte das auch schriftlich zum Ausdruck. Die HFH reagierte auf diese Uneinsichtigkeit ziemlich professionell muss ich sagen und versuchte ihn darauf hinzuweisen, dass ihre Vorgaben einem bestimmten Zweck dienen. Trotzdem war er nicht bereit von seinen Vorstellungen abzulassen. Sein Kompromiss bestand schließlich darin, die Themenvereinbarung so anzupassen, dass sie sowohl seinen als auch den Vorgaben der HFH genügte, wobei der Schwerpunkt eindeutig zu seinen Gunsten ausfiel. Für mich ein fauler Handel, denn das bedeutete im Ergebnis, dass ich dadurch zwei Hausarbeiten schreiben und in einer unterbringen musste, weil es sich eigentlich um zwei völlig verschiedene Themen handelte. Und das auf maximal 20 Seiten, ohne dafür mehr Zeit zu haben als bei einer normalen Hausarbeit. Im Nachhinein ärgere ich mich deshalb maßlos über mich selbst. Dass ich nicht die Courage hatte meinen Mund aufzumachen und ihn vor die Wahl gestellt habe. Dass ich das ganze Theater zu meinen Lasten überhaupt mitgemacht habe. Ich stand am Ende ziemlich dumm da, weil ich mir durch mein Schweigen einen Haufen Mehrarbeit aufgehalst habe, die noch nicht mal honoriert wurde.

    Der Schreibprozess

    Ich schrieb die HA in dem Wissen, dass ich seinen Ansprüchen nie genügen würde. Er hatte ausnahmslos sämtliche HA zerpflückt und schlecht benotet die ihm vorgelegt wurden, warum sollte ich also eine Ausnahme sein. Trotzdem versuchte ich –wie sich später herausstellte wenig erfolgreich-seine Vorstellungen zu erfüllen. Auf der einen Seite schrieb ich also eine vergleichende Literaturarbeit, auf der anderen Seite eine Projektarbeit. Notgedrungen musste ich aus Platzgründen Abstriche machen und konnte viele Dinge nur oberflächlich abhandeln. Trotzdem kam ich auf fast 30 Seiten, ohne das Gefühl zu haben dass beide Fragestellungen erschöpfend behandelt werden konnten. Nach zwei Monaten wurde ich gerade so fertig und war einfach nur froh, dass ich diese unleidige Hausarbeit endlich abgeben konnte.

    Die Bewertung –Widerspruch ja oder nein?

    Schon als ich die fertige HA verschickte war mir klar, dass die Benotung bestenfalls zwischen drei und vier liegen würde. Drei Wochen später bekam ich dann den Bewertungsbogen mit einer 3,3 zugesandt. Wie bei allen anderen Hausarbeiten die er beurteilt hatte war auch bei mir im Prinzip alles schlecht, sowohl formal als auch inhaltlich. Der Bewertungsbogen der HFH war ihm natürlich nicht genug, nein, er musste zusätzlich auf einem extra Blatt mein Versagen dokumentieren. Was mich besonders ärgert ist, dass er sich auch hier nicht die Mühe gemacht hat die Vorgaben der HFH zur Zitation durchzulesen und genau diese Zitierweise zu kritisieren. Daneben bemängelte er meine Quellenangaben wegen angeblich fehlerhafter Seitenzahl-Angaben, ohne zu merken, dass es sich hier um zwei Artikel eines Autors zum gleichen Thema handelte. Als Dozent sollte man schon in der Lage sein die genannten Quellen auch korrekt zu recherchieren und die von anderen geforderte Sorgfalt auch bei sich selber anwenden. Inhaltlich kritisierte er grob gesagt die fehlende Tiefe der Themen und dass ich einige Perspektiven nicht berücksichtigt hatte. Da frage ich mich doch, wo ich das noch hätte unterbringen sollen, wenn ich sowieso schon die vorgegebene Seitenzahl massiv überschritten hatte. Die einzig positive Bemerkung bezog sich darauf, dass ich mir den Anspruch gestellt hatte sowohl eine vergleichende Literaturarbeit als auch eine Projektarbeit in einem zu schreiben. Da dieser Anspruch aber nicht von mir stammte sondern von ihm initiiert wurde, kann man hier nur von einem an dieser Stelle völlig unangebrachten Eigenlob sprechen. Vom Rest will ich gar nicht erst anfangen, weil er viele Sachen bemängelte, die er auch schon vor Erstellung der HA hätte ansprechen können und die so vermeidbar gewesen wären. Aber sich ständig auf Nebenschauplätze konzentrieren und mir den Unterschied zwischen Binde-und Gedankenstrich erklären wollen...
    Ich habe mir kurz überlegt, ob ich einen Widerspruch gegen Bewertung und Benotung einlegen soll, bin dann aber zu dem Schluss gekommen dass es mir die Mühe nicht Wert ist. Ich habe bestanden, das ist alles was zählt.

    Und die Moral von der Geschicht…

    Die Erfahrungen die ich hier gemacht habe sind die mit Abstand schlimmsten des gesamten Studiums. Immerhin habe ich daraus gelernt, dass die Chemie zwischen Student und Dozent grundlegend wichtig ist und es einfach menschlich stimmen muss, damit eine konstruktive Zusammenarbeit möglich ist. Mit dem Wissen von heute würde ich so ein Theater definitiv nicht mehr mitmachen und die ganze Sache gleich abbrechen. Leider bin ich jemand der meistens seine Klappe hält um niemandem Schwierigkeiten zu machen. Das ist etwas was ich in Zukunft auf jeden Fall verändern muss, damit nicht nur mir sondern auch anderen kein Schaden erwächst. Denn vieles wäre vermeidbar gewesen, wenn ich mich auch beschwert und unter die Zusammenarbeit schnell einen Schlussstrich gesetzt hätte.

    Rein fachlich ist es jetzt auch nicht so, dass ich gar nichts mitgenommen hätte und ein paar Sachen werde ich in Zukunft mit Sicherheit berücksichtigen. Beispielsweise dass der Titel einer Hausarbeit prägnant sein und mit dem Inhalt übereinstimmen sollte. Oder dass der Inhalt gut strukturiert werden kann, indem man ihn pyramidenartig aufbaut, um so einen roten Faden beizubehalten. Oder dass man auch Kleinigkeiten wie z.B. Wortabstände usw. berücksichtigen und überarbeiten sollte. Man kann also nicht sagen, dass der Dozent nichts vom Hausarbeiten schreiben verstehen würde oder dass er dbzgl. inkompetent wäre. Aber wenn es menschlich und sozial so extrem hapert, nützt eben auch die größte Fachkompetenz nichts.

    Bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich bei den nächsten Hausarbeiten hoffentlich mehr Glück habe und mich mit den verantwortlichen Dozenten besser verstehe.

    LG Higgins
  19. Higgins
    Gestern bei RIO und CMV ist mir eingefallen, dass ich ja irgendwann mal einen Überblick über das gesamte Studium geben wollte und das total vergessen hatte.

    Also:

    Weil man als Studieninteressierter immer ganz gerne wissen möchte worauf man sich einlässt (und auch viele hier die ganzen Abkürzungen/Fächer nicht kennen) habe ich für den Anfang mal alle Module des Grundstudiums und deren grobe Inhalte aufgelistet:

    Überblick Bachelor Pflegemanagement an der HFH

    Grundstudium Module (1.-4.Semester)

    Wissenschaftliches Arbeiten (wird in jedem Semester unterrichtet, wichtig für Hausarbeiten, keine Prüfung)

    SB1: Studieren lernen-Hinweise und Empfehlungen
    SB2: Wissen erfassen-Texte lesen und verstehen
    SB3: Wissen erkunden-Recherchieren
    SB4: Wissen nachweisen-Zitation und Bibliographie
    SB5: Wissen anwenden-Praxistransfer
    SB6: Wissen darstellen-Texte schreiben
    SB7: Wissen in Theorien-Wissenschaftstheorien
    SB8: Wissen konkretisieren-Studium abschließen

    1.Semester:

    Management in Organisationen (MIO):Klausur

    SB1: Einführung ins Management (Grundbegriffe Management und BWL, Modelle)
    SB2: Managen und Führen (Führung: Ansätze, Stile, Modelle, Instrumente)
    SB3: Einführung in die Unternehmensführung (Herausforderungen, Determinanten, Strategien, Führungsebenen und Prozesse)
    SB4: Organisation (Aufgaben, Ziele, Elemente, Aufbau-und Ablauforganisation)
    SB5: Dienstleistungsmanagement (Grundlagen, Dienstleistungsqualität, Dienstleistungsgesellschaft)

    Gesundheitsökonomie und Gesundheitssysteme (GGS): Klausur

    SB1: Ökonomie und Ethik im Gesundheitswesen (Einführung, Rahmenbedingungen, Gesundheitsversorgung, Mittelknappheit, ethische Anforderungen a.d. Pflege)
    SB2: Einführung in die Gesundheitsökonomie (Methoden, Gesundheitsgüter, Gesundheitsleistungen, Markt und Wettbewerb, Kosten, Wachstumsfaktoren)
    SB3: Analyse der Pflegemärkte (Grundlagen des Pflegesystems, Pflegewissenschaft, Public Health, gesetzliche KV, soziale PV)
    SB4: Gesundheitssystem der BRD (Historie, Akteure, Ausgaben, Finanzierung, Reformen, Versorgung, öffentlicher Gesundheitsdienst)
    SB5: Gesundheitssysteme im internationalen Vergleich (Grundmodelle und Vergleiche)

    Grundlagen der Organisationspsychologie (GDP):Komplexe Übung (ist ein bisschen wie ein Workshop)

    SB1: Psychologie als Wissenschaft (Aufgaben, Gegenstand, Methoden, Disziplinen)
    SB2: Lernen, Problemlösen und Motivation (Grundlagen)
    SB3: Soziale Wahrnehmung und Kommunikation (Grundlagen und erste Anwendungen: Feedback, Gesprächsführung, Beratung, Mediation)
    SB4: Person und Arbeit (menschliche Arbeit, Person und Persönlichkeit, Mensch und Arbeit, Individuum und Gruppe)
    SB5: Psychische Anforderungen und Belastungen (Begriffe, Modelle, Ressourcen, Wirkungen und Folgen)

    Pflegewissenschaftliche Grundlagen (PWI): Klausur

    SB1: Inhalte der Pflegewissenschaft (Einführung, Herausforderungen, Visionen, Theorien, Modelle, Stand in DE)
    SB2: Pflegetheoretische Ansätze –Überblick (Entstehung und Einteilung von Pflegemodellen, Denkschulen, Pflegemodelle im Detail z.B. Peplau, Neumann)
    SB3: Pflegetheoretische Ansätze – Bedürfnismodelle (Geschichte, theoretische Grundlagen, Modelle im Detail z.B. Krohwinkel, Orem, Rooper/Logan/Tierney, Chancen und Grenzen dieser Modelle)
    SB4: Situationsspezifische pflegetheoretische Ansätze (Corbin/Strauss, Kitwood, phänomenologische Ansätze)
    SB5: Entwicklung eines Pflegekonzeptes (der Begriff „Konzept“, Pflegekonzept nach SGB, Aufbau/Inhalt/Entwicklung eines Konzepts)

    2.Semester:

    Management der eigenen Person (MEP): Komplexe Übung

    SB1: Einführung in die Koordinierung und Organisation von Aufgaben (Arbeitsabläufe, Arbeitsteilung, Prozessorganisation, Delegation)
    SB2: Steuerung von Prozessen im Management( Orientierung, Entscheidung, Kompetenz, Zeit, Ordnung, Instrumente)
    SB3: Selbstmanagement ( Zweck, Modelle, Praxis)
    SB4: Zeitmanagement (Zweck, Entwicklung, Methoden, Instrumente)
    SB5: Präsentation (Zweck, Instrumente, Hilfsmittel, Technologien, präsentieren lernen)

    Betriebswirtschaftliche Grundlagen (BWT): Klausur

    SB1: Einführung in das ökonomische Denken (Grundzüge, Prinzipien, Ressourcenknappheit, Rationalitätskonzepte, ökonomische Methoden und Begriffe)
    SB2: Einführung BWL (Gegenstand, Gliederung, Begriffsabgrenzungen, zentrale BWL-Kategorien, Non-Profit-Organisationen)
    SB3: Produktion von Gesundheits-und Sozialleistungen (Produktion als betrieblicher Transformationsprozess, Produktionstheorie- und Faktoren, Produktionssteuerung)
    SB4: Rechtsformen der Unternehmen (Unternehmensformen des öffentlichen und Privatrechts, Rechtsformwahl, europäisches Recht und Rechtsformen)
    SB5: Marketing im Gesundheits-und Sozialbereich (Begriff, Besonderheiten im Gesundheitswesen, Ziele, Strategien, Instrumente)

    Arbeitsgestaltung in der Pflege (AIP): Hausarbeit

    SB1: Grundlagen des Arbeitsschutzes (Entwicklung in DE, rechtliche Grundlagen, Arbeitsschutzsystem in DE, Arbeitsschutz als Führungsaufgabe)
    SB2: Gestaltung von Pflegearbeit (Aufbau-und Ablauforganisation, Organisationskultur)
    SB3: Arbeitsverteilung und Personaleinsatz (Ermittlung, Steuerung, Arbeitszeitmodelle, Dienstplangestaltung)
    SB4: Stress und Burnout (Belastungen in Gesundheitsberufen, Folgen, Gesundheitsförderung, Reha und Prävention)
    SB5: Betriebliches Gesundheitsmanagement (Grundlagen, Handlungsbereiche)

    Pflege im Prozess (PIP): Klausur

    SB1: Pflegebedürftigkeit und Pflegebedarf (Grundlagen, Feststellung, Begriffe, Spannungsfelder, Pflegeprozess in DE/Entwicklung/Modelle)
    SB2: Pflegediagnostik (Vorgehen, Voraussetzungen, Pflegediagnosen, Klassifikationssysteme)
    SB3: Assessment-Instrumente (Notwendigkeit, Instrumente, Reichweite, Kriterien zur Auswahl)
    SB4: Pflegeintervention und Pflegeoutcome (pflegerische Interventionen: Entscheidung, Evaluation, Klassifikationssysteme NIC+NOC, Einflussfaktoren Pflegeoutcome)
    SB5: Pflegedokumentation (nach Einrichtungen, Möglichkeiten, Auswahl von Doku-Systemen)

    3.Semester:

    Management von Projekten (MVP): Klausur

    SB1: Grundlagen und Planung von Projekten (Anlässe, Bedingungen, Probleme, Aufgaben, Szenarien und Modelle)
    SB2: Organisation und Steuerung von Projekten (Auftrag, Ziele, Ressourcen, Risiken, Struktur, Leitung, Planung)
    SB3: Controlling und Integration von Projekten (Verfahren, Methoden, Evaluation, Qualitätsziele und Bericht, Kommunikation, Dokumentation)
    SB4: Projektmanagement in der Praxis (Phasen Projektablauf, Verzögerungen, Lösungsansätze bei Problemen)
    SB5: Dokumente im Pflegemanagement (Planungsdokumente)

    Betriebliches Rechnungswesen (BRE): Klausur

    SB1: Buchführung-Grundlagen (begriffliche und rechtliche Grundlagen, Inventur, Inventar, Bilanz, Bestands-und Erfolgskonten, Buchungen)
    SB2: Buchführung-Organisation und Abschlussbuchungen ( Bücher, Belege, Konten, Forderungen, Verbindlichkeiten, Abschreibungen, Rückstellungen)
    SB3: Jahresabschluss-Grundlagen (Ziele, Bestandteile, rechtliche Grundlagen, Grundsätze und Prinzipien der Bilanzierung)
    SB4: Kostenarten-und Kostenstellenrechnung (Aufgaben, Aufbau, Grundsätze, Systematisierung, Betriebsabrechnung, Leistungsverrechnung)
    SB5: Kostenträger-und Deckungsbeitragsrechnung (Aufgaben, Inhalt, Kalkulationsverfahren, Deckungsbeitrag: ein-und mehrstufig, Einsatzmöglichkeiten)

    Gesundheit und Gesellschaft (GUG): Hausarbeit

    SB1: Soziologische Grundlagen der Gesellschaft (Definition, Ursprung, Leitvorstellungen, Sozialstruktur und sozialer Wandel)
    SB2: Gesundheitskonzepte (Theoretische Ansätze, Salutogenese-Modell, Einflussfaktoren auf Gesundheit, subjektive Konzepte und Theorien)
    SB3: Gesundheitliche Ungleichheit (Erkenntnisse, Erklärungsmodelle, Strategien, sozioökonomischer Status und Gesundheit)
    SB4: Lebenslagen und Lebenswelten (Begriffsbestimmungen, Dimensionen, Wechselwirkungen, Lebensweltorientierung in der Pflege)
    SB5: Gemeinwesenarbeit (Community Care, Public Health Nursing, Familiengesundheits-Pflege, Community Health Assessment, Projekte in DE)

    Pflegewissenschaft und Transfer (PUT): Klausur

    SB1: Internationaler Stand der Pflegewissenschaft (Entwicklung und Stand in Europa und international)
    SB2: Pflegemanagement als Forschungsgegenstand (Studien und Ergebnisse)
    SB3: Evidence based nursing: Grundlagen (Arbeitsschritte, Bewertung)
    SB4: Evidence based nursing: Anwendung (Umsetzung, Barrieren, Implementierungs-Modelle, Fallbeispiel)
    SB5: Nationale Expertenstandards (Hintergründe, Vorgehen, Entwicklung, Implementierung)

    4.Semester:

    Finanzierung und Steuerung (FUS): Klausur

    SB1: Finanzierung (Begriff, Aufgaben, Ziele, Regeln, Systematisierung, Formen, Planung)
    SB2: Investition (Planung, Verfahren der Investitionsrechnung, Formen)
    SB3: Grundlagen des Controllings (Begriff, Ziele, Aufgaben, Basis, Phasen, Kennzahlen)
    SB4: Instrumente des Controllings (Kostencontrolling, Leistungscontrolling, strategische Instrumente)
    SB5: Balanced Scorecard (Einführung, Ziele, Ansatz, Elemente, Fallbeispiel)

    Herausforderungen für die Pflege (HFP): Referat

    SB1: Chronische Erkrankungen (Bedeutung, Herausforderungen, Organisationsformen)
    SB2: Demenzielle Erkrankungen (Intervention, Unterstützungsangebote, Bedeutung für Pflege und Pflegemanagement)
    SB3: Palliative Care (Entwicklung, Grundprinzipien, Organisation, Integration in die Regelversorgung)
    SB4: Migration (kulturelle Aspekte der Pflege, Entwicklung, Versorgungsangebote, Führung multikultureller Teams)
    SB5: Ethik (Hintergründe, Stellenwert, Ethikkodizes, Pflegeethik, Ethikberatung, ethische Kompetenz)

    Einführung in die Pflegeforschung (EFP):Klausur

    SB1: Wissenschaft und Forschung in der Pflege (Wissensquellen, Ethische Aspekte der Forschung, Grundlagen)
    SB2: Quantitative Forschung (Grundlagen, Designs, Methoden, Messung, Datensammlung)
    SB3: Statistische Grundbegriffe verstehen (statistisches Denken, deskriptive und schließende Statistik, Zufall und Wahrscheinlichkeit, Tests, Darstellung, Lesen und interpretieren statistischer Infos)
    SB4: Grundlagen qualitativer Forschung (Ansätze, Richtungen, Methoden der Datenerhebung und Auswertung)
    SB5: Der Forschungsprozess (qualitativ und quantitativ: Abläufe, Vergleiche, Unterschiede, Bewertung von Ergebnissen, Forschungsanwendung)

    Management von Gruppen (MVG): Komplexe Übung

    SB1: Personalgespräche und Personalbeurteilung (Arten, Ziele, Kriterien, Fehler, Durchführung)
    SB2: Moderation (Bedeutung, Rolle des Moderators, Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung, Methoden)
    SB3: Teammanagement und Entwicklung (Entwicklung und Formen von Teams, Gruppendynamik, Erfolgsfaktoren, Hindernisse, Führung)
    SB4: Konfliktmanagement (Konflikte: Bedeutung, Entstehung, Wahrnehmung, Analyse, Verlauf, Intervention, Gespräche, Mediation, Fallbeispiele)

    Hauptstudium und Studienschwerpunkte folgen noch.

    LG Higgins
  20. Higgins
    Erstmal zu den guten Nachrichten: Heute ist endlich die Immatrikulationsbestätigung der DIPLOMA eingetroffen und ich freue mich wie Bolle . Allerdings muss ich kurzfristig das Studienzentrum wechseln, weil das mit München doch nicht so klappt wie ich es mir vorgestellt hatte. Also gestern die DIPLOMA angerufen und gefragt, was ich machen soll. Mir wurde mitgeteilt, ich soll einfach einen neuen Antrag ausfüllen und einschicken. Das habe ich dann gestern in aller Eile noch getan und warte jetzt auf eine Rückmeldung. Ich denke, ich werde dann auch bei Gelegenheit einen Blog dazu eröffnen.
     
    Zum Studium an der HFH: Anfang April ist die nächste Prüfung und ich lerne auch dafür, aber ehrlich gesagt fällt es mir nach der langen Pause unheimlich schwer wieder reinzukommen. Ich muss mich buchstäblich jeden Tag dazu zwingen und es klappt auch mehr oder weniger, mal besser, mal schlechter. So im Rückblick würde ich keine so lange Pause mehr machen, weil der Wiedereinstieg echt ein Kampf ist.
     
    Und nun zu dem, was mich tierisch ärgert: Die ARGE. Ich hatte mit meiner Sachbearbeiterin extra besprochen, dass ich aus gesundheitlichen Gründen nicht in die Altenpflege kann und möchte. Ja, ja, das versteht sie auch. Und was bekomme ich für Vermittlungsvorschläge? Stellenangebote für Altenheime! Von ihr persönlich! Das kann doch echt nicht wahr sein...
     
    Das Schlimme an der ganzen Sache ist, dass man sich auf solche Vermittlungsvorschläge bewerben MUSS, weil sonst Sanktionen drohen. Aber ich hab schon acht Bewerbungen geschrieben, von denen zwei Drittel noch ergebnislos sind. Ich muss doch auch mal abwarten, ob sich daraus was ergibt und kann doch nicht ununterbrochen Bewerbungen raushauen. Immerhin ist das auch nicht ganz billig und die Chancen bei den noch ausstehenden Arbeitgebern unterzukommen stehen auch recht gut. Und jetzt bombardieren die mich hier mit Vermittlungsvorschlägen, obwohl ich grade mal drei Wochen arbeitslos bin. Mensch, ich kann mir selber einen Job suchen und brauch keine Hilfe dafür! Schon gar nicht, wenn die so unpassend ist...
     
    LG Higgins
     
     
  21. Higgins
    Nach all den Jahren erfolgloser Versuche kann ich es immer noch kaum glauben: Ich bin tatsächlich offizielle und immatrikulierte Studentin des Studienfachs Soziale Arbeit. Ich freu mich wie ein Schnitzel und hoffe sehr, dass ich dadurch endlich mein Ziel erreiche und mit Anfang 40 beruflich in der sozialen Arbeit Fuß fassen kann.
     
    Doch bis hierher war es ein langer und steiniger Weg. Eigentlich hatte ich schon mit 16 Jahren, als es darum ging welche Ausbildung man nun am besten macht, den Traum Soziale Arbeit zu studieren. Doch dafür hätte ich eine weiterführende Schule besuchen müssen, wozu ich keine Lust mehr hatte, weil meine Schulzeit nicht gerade besonders prickelnd war. Ich verschob das Ganze also auf später und konzentrierte mich erstmal auf eine Ausbildung als Krankenschwester, war aber von Anfang an kreuzunglücklich mit dieser Wahl. Über Ausbildung, Alltag und erster Berufserfahrung geriet mein Traum dann in Vergessenheit und ich dachte lange nicht mehr daran, bis ich mit Mitte 20 die Gelegenheit bekam ehrenamtlich in der Suchtkrankenhilfe zu arbeiten.
     
    Die Arbeit hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mich plötzlich wieder daran erinnerte was ich wirklich wollte. Also habe ich nach Wegen gesucht, dieses Ziel zu erreichen und mich erstmal über den zweiten Bildungsweg informiert. Ich habe dann ein halbes Dutzend Versuche gestartet, das Abitur bzw. die Fachhochschulreife nachzuholen, angefangen bei einer Berufsoberschule, über ein Abendgymnasium bis hin zu diversen Fernschulen wie SGD und ILS, bei denen ich mehrfach eingeschrieben war. Gescheitert sind diese Versuche dann an meiner Motivation, vielleicht auch deshalb, weil ich nicht wirklich überzeugt von diesem Weg war und ich keine Lust hatte, mich mit so „nutzlosen“ Dingen wie bspw. Mathe zu befassen.
     
    Über diese erfolglosen Versuche sind dann ein paar Jahre ins Land gegangen, bis ich plötzlich Anfang 30 war. In dieser Zeit habe ich meinen Mann kennengelernt und bin in ein anderes Bundesland umgezogen. Dort habe ich dann erfahren, dass man über eine Fachweiterbildung („Meisterprüfung“) auch ohne Abi an Dualen Hochschulen Soziale Arbeit studieren kann. Da ich inzwischen schon die 30 überschritten hatte erschien mir der Weg über eine Aufstiegsfortbildung sinnvoller, vor allem weil es nur zwei Jahre dauern würde und ich dann sofort ins Studium einsteigen könnte. Gesagt, getan. Ich habe die Fachweiterbildung absolviert, mich danach sofort für einen Studienplatz an der Dualen Hochschule beworben und hätte ihn auch bekommen. Was mir noch dazu fehlte war ein Ausbildungsplatz. Und den fand ich einfach nicht, vermutlich weil ich mit viel jüngeren Schulabgängern um die wenigen Ausbildungsplätze konkurrierte. Zwei Jahre lang hab ichs versucht, ohne Erfolg.
     
    Danach dachte ich mir dass es einfach nicht sein soll, habe aufgegeben und meinen Traum begraben. Habe mit inzwischen 37 ein Kind bekommen und mich in der Elternzeit nach einem anderen Studienfach umgesehen. Eins das gut zu meinem Lebenslauf passt und mir den Ausstieg aus der Pflege ermöglichen könnte. Gelandet bin ich dann bei Pflegemanagement und studiere das auch noch aktuell bei der HFH (im 8.Semester). Den Studiengang möchte ich auch unbedingt beenden, weil er sich gut mit der Sozialen Arbeit verbinden lässt um bspw. in der Pflegeberatung oder der Krankenhaussozialarbeit tätig zu werden. Das Studium war also bestimmt nicht umsonst .
     
    Jetzt freue ich mich einfach darauf loszulegen und viele interessante und neue Themen kennenzulernen. Dennoch muss ich an dieser Stelle zugeben, dass sich bei aller Freude auch ein bisschen Irritation breit macht, nachdem ich den Online-Campus der DIPLOMA durchgelesen habe. Von der HFH bin ich es gewohnt, pro Studienfach etwa 5 Studienbriefe mit mindestens 50 Seiten Umfang zu erhalten, einschließlich Literaturempfehlungen. Bei der DIPLOMA habe ich – wenn überhaupt – nur einen Studienbrief pro Fach gesehen, manchmal auch nur ein sogenanntes „Begleitheft“ . Jetzt weiß ich nicht so genau, was ich davon halten soll, ob die Studienbriefe noch in Arbeit sind (weil der Studiengang ja erst startet) oder ob man sich das ganze Wissen selber zusammensuchen muss. Ich hoffe nicht und übe mich in Geduld...
     
    LG Higgins
     
  22. Higgins
    Schon als ich die Prüfungsfragen gelesen habe war mir klar, dass es dieses Mal wohl kein gutes Ende nehmen würde und ich - wenn überhaupt - nur sehr knapp bestehe.
     
    Tja, und so war es dann auch: 45 Punkte - 5 Punkte haben gefehlt.
     
    Das ist die erste Klausur in 4 Jahren, die wirklich extrem mies gelaufen ist.
     
    Aber ich habs mir auch selber zuzuschreiben. Erstmal habe ich ziemlich spät angefangen und dann auch wirklich nur das allernotwendigste gemacht. Obwohl ich wusste dass die Klausur schwer ist, bin ich nicht zu den Präsenzen gefahren. Ich habe nicht geübt, nicht richtig gelernt und ständig waren andere Dinge wichtiger.
     
    Verwunderlich, dass es da überhaupt 45 Punkte geworden sind...
     
    Nun ja, Shit happens, man soll ja aus seinen Fehlern lernen. Im Dezember muss ich nochmal ran.
     
    LG Higgins
     
  23. Higgins
    Auch wenn ich anderorts verkündet hatte dass ich das Studium auf keinen Fall abbrechen möchte: Tatsächlich hat es jetzt insgesamt doch ein gutes Jahr gedauert, bis ich mir dessen wirklich sicher war. Nach vielen Zweifeln, Motivationstiefen und Gesprächen mit Familie und Freunden ist es aber nun seit November offiziell, dass ich den Abschluss auf jeden Fall schaffen möchte. Mit dieser Entscheidung ist dann auch (endlich) die Motivation wieder gekommen, die ich so lange vermisst hatte.
     
    Wenn ich nun auf das letzte Jahr zurückschaue, habe ich mich mangels Antrieb nicht gerade mit Ruhm bekleckert : Nur drei Klausuren geschrieben und davon zwei bestanden. Damit bleiben immer noch drei Klausuren, zwei Hausarbeiten, eine komplexe Übung und die Bachelorarbeit übrig. Ich muss mich also ranhalten, wenn ich 2017 fertig werden möchte.
     
    Tja, was gibt es sonst noch Neues?
     
    Angesichts meines langfristigen Ziels Sozialarbeit zu studieren habe ich mich in einer Einrichtung der Behindertenhilfe beworben. Die Leute sind relativ fit, d.h. man kann viel mit ihnen machen und damit dann auch erste Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln. Da geht’s dann weniger um medizinische Tätigkeiten, sondern mehr darum die Leute zu fördern, Freizeit zu gestalten und um Beziehungsarbeit. Gerade im Hinblick auf ein späteres Praxissemester ist es denke ich nützlich, wenn man jetzt schon einen Job in dem Bereich vorweisen kann. Obs klappt wird man sehen, aber ich bin frohen Mutes.
     
    Ob ich mich dann wieder für die DIPLOMA entscheide oder doch für die IUBH weiß ich noch nicht genau. Das hängt vor allem von der staatlichen Anerkennung ab, aber auch von der Flexibilität des Studienmodells. Sollte es mit der Stelle klappen wären meine Dienstzeiten so unregelmäßig, dass ich einfach mehr Spielraum brauche für Klausuren etc. Da käme mir die IUBH schon gelegener....
     
    Dann habe ich kürzlich erfahren, dass die HFH einen neuen Studiengang „Berufspädagogik“ plant, für Lehrer in Gesundheitsberufen. Einzelheiten dazu kenne ich noch nicht, nur dass er im Herbstsemester 2017 starten soll. Für mich zwar gar nicht interessant, aber bestimmt für andere.
     
    So viel erstmal in aller Kürze. Sobald ich die Präsenzen für das Frühjahrssemester 2017 bekomme (dürfte so Mitte Dezember sein) lege ich endlich wieder los .
     
    LG Higgins
     
     
     
     
     
  24. Higgins
    Paket , Studienbriefe und Planung

    Was habe ich mich gefreut als das erste Paket bei mir eintraf . Es war so ein spannendes Gefühl es auszupacken, sich den Stundenplan durchzulesen und in die Studienbriefe hineinzuschauen. Natürlich war ich von der Menge etwas eingeschüchtert und habe mich gefragt, wie ich das in einem Semester schaffen soll. Von MIO habe ich kein einziges Wort verstanden und erstmal einen Schreck bekommen… :ohmy:Aber als ich dann in die anderen Fächer reingeschnuppert und bekannte Themen gesehen habe, war ich wieder etwas beruhigt.

    Meine erste Amtshandlung bestand darin die Studienbriefe zu sortieren und einen festen Lern-und Arbeitsplan aufzustellen, um dem Ganzen eine gewisse Struktur zu verleihen. Basis dafür bildete der beigefügte Stundenplan, d.h. bis zu den einzelnen Präsenzphasen wollte ich jeden Studienbrief gelesen, zusammengefasst und die Übungsfragen bearbeitet haben. Für jeden Brief setzte ich eine Woche an und für die Prüfungsvorbereitung vier Wochen, besser fünf. Jedes Fach hatte im Durchschnitt 5 Studienbriefe, jeder davon mit etwa 40-60 Seiten. Diese teilte ich durch die 7 Tage, um so einen Orientierungspunkt zu haben, wie viele Seiten jeden Tag bewältigt werden müssen. Das klingt in der Theorie natürlich toll, in der Praxis hat der Plan dann aber überhaupt nicht funktioniert …

    Das Leben ist leider oft nicht planbar und es kommen viele Umstände, Termine, Krankheiten (v.a. vom Kind) oder Motivationslöcher dazwischen. Im Laufe der Zeit musste ich solche Pläne mehrfach anpassen, über den Haufen werfen oder auch mal versuchsweise gar nichts planen, um meinen persönlichen Rhythmus zu finden . Manchmal hat es geklappt und manchmal nicht. Letztendlich bin ich aber trotzdem irgendwie durch das Grundstudium gekommen, mit und ohne Planung, auch wenn ich heute nicht mehr genau weiß wie…

    Zeitaufwand

    Ich persönlich finde die Angabe der HFH von 15 Stunden Arbeitsaufwand pro Woche realistisch, wenn man die Studienbriefe zusammenfasst. Für die Prüfungsvorbereitungen habe ich aber deutlich länger gebraucht, vor allem wenn es sich um pflegefremde Fächer wie BWL und Rechnungswesen mit hoher Durchfallquote handelt. Da waren 30 Stunden pro Woche und mehr keine Seltenheit. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir alles hart erarbeiten muss und ich nicht gerade leicht lerne. Jemand dem „alles zufliegt“ wird da sicher mit weniger Stunden auskommen. Es gibt aber auch recht einfache Fächer, wo der Zeitaufwand recht gering ist bzw. ein gewisses Maß nicht überschreitet. So gleicht sich das dann wieder ein bisschen aus.

    Immer wieder taucht die Frage auf, ob es reichen würde nur die Übungsfragen der SB und alte Klausuren durchzuarbeiten um eine Prüfung zu bestehen. Und ich sage ganz klar: Nein, tut es nicht. Die Klausuren sind zwar meist fair, aber geschenkt bekommt man trotzdem nichts. Vereinzelt mag jemand Glück haben und so durch die ersten Klausuren kommen, aber spätestens bei Fächern wie BWT, BRE und FUS ist es dann vorbei. Da muss man sich schon ordentlich reinhängen um gute Noten zu schreiben und sollte die SB sehr gut kennen, einschließlich Detailinformationen und Grafiken. Die HFH fragt ganz gerne mal Wissen ab, das man teilweise nur in Nebensätzen findet. Auch Grafiken beschriften und erläutern kommt häufig vor, außerdem das Abfragen von Definitionen und Spiegelstrichen. Man sieht also, dass es nicht so einfach ist, v.a. weil immer wieder gänzlich neue Fragen in den Prüfungen auftauchen.

    Lernmethode

    Mein erster Versuch das Lernen zu strukturieren bestand aus Karteikarten und ist gründlich in die Hose gegangen. Eigentlich liefen die Vorbereitungen zur Prüfung in MIO wie geschmiert, bis ich feststellte dass ich mit Karteikarten nicht gut lernen kann. Wenn ich schnell schreibe ist meine Schrift nicht mehr so gut lesbar und diese optischen Behinderungen störten den Lernfluss erheblich. Gleichzeitig war gerade in MIO die Informationsfülle so groß, dass man sie nur unter Kompromissen auf Karteikarten unterbringen konnte. Das machte die Sache ziemlich unübersichtlich, d.h. die einzelnen Kapitel und Themen waren trotz Überschriften und bunten Textmarkern schwer zu identifizieren bzw. zuzuordnen. Ich hatte so viele Karteikarten mit so viel Text, dass ich ständig durcheinander kam und gar nicht mehr wusste, was wohin gehörte. Und das ausgerechnet vier Wochen vor der Prüfung.

    Zum Glück hatte einer meiner Kommilitonen Kontakt zu einem Studenten, der noch Zusammenfassungen von MIO auf dem PC besaß und mir diese freundlicherweise zukommen ließ. Dieser „Katalog“ hat mich echt gerettet, sonst hätte ich nicht gewusst wie ich das noch aufholen soll. Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass auch fremde Zusammenfassungen ihre Tücken haben. Im vorliegenden Fall hatte besagter Student andere Prioritäten gesetzt als ich es getan hätte. So fehlten Dinge die ich persönlich wichtig fand und andere, die man meiner Meinung nach vernachlässigen konnte, waren hervorgehoben. Ich habe dann mit diesen Zusammenfassungen und direkt aus den SB gelernt, um das Fehlende zu ergänzen. Wie man sieht hat es für eine gute Note gereicht, aber ich nahm mir für die Zukunft trotzdem vor, eigene Zusammenfassungen mit vielen Stichpunkten auf dem PC zu erstellen. Das ist auch die Methode, die ich heute noch anwende, oft in Verbindung mit einem Mind-Map. Letzteres kann ich nur empfehlen, weil es viele Infos in eine kompakte Form mit übersichtlicher Struktur bringt und hilft, komplexe Themen zu vereinfachen.

    Wenn ich dann die Zusammenfassungen erstellt habe drucke ich sie aus und arbeite mit vielen bunten Textmarkern, je bunter desto besser. Die eigentliche Lernmethode besteht dann darin, im stillen Kämmerlein durch das Zimmer zu schreiten und laute Monologe zu halten. Dabei versuche ich das Gelernte in eigenen Worten wiederzugeben bzw. einem unsichtbaren Publikum zu erklären. Im ersten Moment fühlt man sich dabei zwar etwas komisch, gewöhnt sich aber schnell daran. Das mag als Technik zwar unorthodox sein, aber ich persönlich kann mir so am meisten merken.

    Präsenzen

    Im ersten Semester bin ich fast zu jeder Präsenz gefahren, im Laufe der Zeit musste ich dann aber etwas selektieren und Abstriche machen. Früher habe ich es gemocht mit dem Zug unterwegs zu sein, heute bekomme ich (aus mir unbekannten Gründen) bei fast jeder Zugfahrt Migräne, v.a. auf der Rückfahrt. Meistens bin ich dadurch so geschlaucht, dass ich zwei Tage brauche um wieder fit zu werden. Deshalb fahre ich meist nur noch zu Präsenzen mit pflegefremden Fächern (v.a. wenn sie eine hohe Durchfallquote haben) und zu Hausarbeit-Anleitungen bzw. sonstigen Info-Veranstaltungen. Außerdem arbeite ich immer noch im Schichtdienst, kann also manchmal schon durch die Umstände nicht daran teilnehmen. Ob man hinfährt oder nicht muss man für sich selber entscheiden. Im Prinzip geht es in vielen Fächern auch ohne Präsenzen, v.a. wenn man schon Vorkenntnisse hat. Aber gerade in den ganzen BWL-Fächern und Rechnungswesen würde ich die Präsenzen unbedingt empfehlen.

    Die 1.Prüfung

    Ich kann mich noch gut daran erinnern wie nervös ich war und wie sehr ich alles richtig machen wollte. Und dann war ich ausgerechnet bei dieser Prüfung wegen einer Zugverspätung unpünktlich… :ohmy:Letztendlich waren es dann zwar nur 5 oder 7 Minuten, aber ich hatte trotzdem Sorge dass sie mich nicht mehr reinlassen würden. Und das, nachdem ich in die Vorbereitung so viel Mühe investiert hatte. Es gab dann aber doch keine Probleme, ich durfte noch rein und bekam die paar Minuten zusätzlich. Ich habe fast die gesamten 90 Minuten durchgeschrieben, so schnell dass ich fast einen Krampf in der Hand bekam. Als es dann vorbei war bin ich ausgelaugt aber glücklich wieder nach Hause gefahren. Die Anspannung bis zur Vorabmeldung war dann fast nicht auszuhalten und die Erleichterung groß als die Punktzahl ausgereicht hat. In dem Moment habe ich zum ersten Mal gedacht, dass ich es vielleicht wirklich schaffen kann .

    Fächer im 1.Semester

    MIO (Management in Organisationen) ist ein Fach da muss man einfach irgendwie durch. Trocken, langweilig, schwer zu durchdringen. Ich habe mir daran fast die Zähne ausgebissen und es zum Schluss doch irgendwie bezwungen.

    GGS (Gesundheitsökonomie & Gesundheitssysteme) und PWI (Pflegewissenschaftliche Grundlagen) waren eigentlich ganz gut zu lernen, weil sie Themen beinhalten die ich teilweise schon Mal gehört hatte. Ich könnte mir gut vorstellen dass das auch bei vielen anderen Studenten so ist.

    GDP (Grundlagen der Organisationspsychologie) war ziemlich einfach, weil ich fast alles schon mal irgendwo gehört, gelesen oder gelernt hatte. Die Prüfung besteht aus zwei Teilen, einmal der Komplexen Übung (mit Gruppenarbeiten/Übungen, bei denen man einfach nur mitarbeiten sollte) und einer Art Reflexionsbogen, den man zu Hause ausfüllen soll. Auf diesem stehen dann Fragen zur KÜ, d.h. zu den Übungen selbst, deren theoretische Grundlagen sowie zu persönlichen Lernerfahrungen und Zielen. Es reicht wenn man die SB bis zur KÜ durchgelesen hat.

    WAN (Wissenschaftliches Arbeiten) ist mehr ein Informations-und Übungsfach, d.h. man braucht die SB eigentlich nur zu den entsprechenden Präsenzen und als Hilfestellung zu den Hausarbeiten/der BA. Lernen muss man diese nicht und kann sie v.a. im ersten Semester eher vernachlässigen.

    So, mehr fällt mir grade nicht ein, aber ich denke das reicht auch. Alles war sehr neu, stressig, spannend und aufregend. Es gab in dem halben Jahr gute und weniger gute Momente. Insgesamt kann ich aber sagen, dass ich eine schöne Zeit hatte und sie nicht missen möchte. Und ins zweite Semester bin ich dann deutlich abgeklärter und routinierter hineingerutscht…

    LG Higgins
  25. Higgins
    Nachdem ich eine Ewigkeit nicht aus meiner beruflichen Komfortzone rauskommen konnte, mir zwar eine Veränderung gewünscht habe doch diese nie umsetzen konnte, habe ich nun im März den inzwischen dritten Job in 18 Monaten angetreten. Beim ersten wurde ich innerhalb der Probezeit gekündigt. Beim zweiten habe ich nach acht Monaten gekündigt, weil die Arbeitsbedingungen einfach unzumutbar waren und ich einfach zu alt bin, um mich so verheizen zu lassen. Und jetzt beim dritten muss man erst sehen, ob ich langfristig eine gute Entscheidung getroffen habe.
     
    Das Gute an den letzten anderthalb Jahren ist jedoch, dass sich meine Unsicherheiten und Befürchtungen bzgl. des Arbeitsmarktes durch den ständigen Wechsel ein Stück weit verflüchtigt haben. Eigentlich war ich immer auf berufliche Sicherheit aus und dachte mir, lieber unglücklich im Job als arbeitslos zu sein oder nie eine andere Sparte finden. Jetzt konnte ich die Erfahrung machen, dass eine neue Jobsuche gar nicht so schwer ist wie ich dachte und es mir trotz meines Alters in relativ kurzer Zeit gelingt viele Vorstellungsgespräche und einige Angebote zu bekommen. Das ist zwar dem Personalmangel im Pflege-und Sozialbereich geschuldet, aber wen kümmerts wenn man dadurch die Möglichkeit bekommt, in andere Bereiche reinzuschnuppern.
     
    So bin ich denn also aktuell in der Behindertenhilfe gelandet, mit einem befristeten Arbeitsvertrag für ein Jahr (inwischen weiß ich befristete Verträge wirklich zu schätzen…). Dort betreue ich als Springer verschiedene Wohngruppen mit relativ selbständigen Bewohnern. Mir ist dort zwar noch immer zu viel Pflegeanteil enthalten (es gibt einen Duschplan, der jede Woche abgearbeitet wird ), aber als Übergangslösung bzw. Zwischenstation von der Pflege in den Sozialbereich ist diese Stelle hervorragend geeignet. Gerade weil mir die Umstellung vom KH ins Wohnheim überraschenderweise schon recht schwer fällt, ist es besser einen Job zu haben der bekannte Tätigkeiten mit neuen verbindet.
     
    Insgesamt bin ich aber momentan recht zufrieden: Die Arbeit ist körperlich deutlich leichter, die Arbeitsbedingungen ganz gut, die Kollegen nett und Potenzial zu Aufstieg und Weiterentwicklung im Haus sind auch vorhanden, bspw. als Leitung oder im Außenwohnbereich, was dann noch mehr Richtung Soziale Arbeit gehen würde. Wenns mir weiterhin gefällt und ich die Chance bekomme, bleibe ich vielleicht sogar länger als ein Jahr.
     
    Was bedeutet das nun alles für mein Studium und nachfolgende Zukunftspläne?
     
    Das PM-Studium läuft weiter, d.h. ich bereite mich momentan auf die Rechtsklausur und die Klausur im Personalmanagement vor. Im Sommer kümmere ich mich um die restlichen Praktikumswochen und die entsprechende Hausarbeit. Ende des Jahres steht dann noch die Klausur im ersten Studienschwerpunkt an. Wenn das alles so klappt wie gewünscht, bewege ich mich 2018 endgültig auf die Bachelorarbeit zu.
     
    Aufgrund meiner unregelmäßigen Arbeitszeiten und dem Personalnotstand  (mit ständigem Einspringen) bin ich allerdings in Zukunft auf eine Hochschule mit extrem flexiblem Studienmodell, wenigen Präsenzen und der Möglichkeit vieler Prüfungstermine angewiesen. Im Hinblick auf das Sozialarbeit-Studium wird’s da echt schwierig, weil es aktuell nur drei Anbieter gibt (bzw. geben wird), die alle nicht 100%-ig zu meinen Lebensumständen passen:
     
    Die DIPLOMA hat zwar die perfekten Studieninhalte (so wie ich mir ein SA-Studium vorstelle), aber eben ein recht unflexibles Studienmodell. Bei meinen Arbeitszeiten nützt mir dann leider nicht mal ein rein virtuelles Studium etwas.
     
    Die IUBH hat zwar ein sehr flexibles Studienmodell, dafür gefallen mir die Inhalte nicht und haben mMn nur bedingt etwas mit sozialer Arbeit zu tun. Die staatliche Anerkennung fehlt außerdem immer noch.
     
    Und die SRH (die ja ihren SA-Studiengang erst auf den Markt bringt), ist mir einfach von Haus aus zu teuer. Klar, man bekommt einiges von der Steuer wieder, aber fast 400 Euro jeden Monat reißen eben doch ein großes Loch in die Familienkasse.
     
    Deshalb überlege ich aktuell, ob Psychologie evtl. noch eine Alternative wäre. Allerdings frage ich mich, ob das wirklich Sinn machen würde. Für Sozialarbeiter gibt’s hier in der Gegend jede Menge Stellenanzeigen für alle möglichen Fachbereiche – für B.A. Psychologie dagegen wenig bis gar keine. Wenn ich nochmal Bachelor UND Master in Psychologie machen würde, wäre ich schon Ende 40 und konkurriere dann mit deutlich jüngeren Leuten um die wenigen Stellen. Und für den Psychologie-Bereich für den ich mich wirklich interessiere ist der Zug einfach schon abgefahren (Rechtspsychologie). Das würde dann nämlich nochmal eine Psychotherapeuten-Weiterbildung bedeuten, dann wäre ich Anfang 50 . Mal ganz abgesehen von der ganzen Statistik im Studium. Und das bei jemandem, der nur Hauptschul-Mathe vorweisen kann….
     
    Schade. Psychologie finde ich genauso interessant wie Sozialarbeit, aber mit SA komme ich eindeutig schneller zum Ziel. Entweder es taucht also noch ein neuer Anbieter auf der ein SA-Studium auf den Weg bringt oder ich muss einen Kompromiss schließen und mich mit dem arrangieren was da ist. Oder ich studiere einfach „just for fun“ Psychologie. Aber wer macht das schon, so ganz ohne konkretes Ziel und bei den Kosten…
     
    LG Higgins
     
     
×
  • Neu erstellen...