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Vica

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Blogbeiträge von Vica

  1. Vica

    Arbeit
    Es lief alles nach Plan, aber der Plan war halt Mist. 
    Das kann ich aus den beiden Klinikjahren resümieren. Jetzt, einige Zeit nach meinem Austritt dort und eine Selbsterfahrung und ein Präsenzseminar, viel Familienzeit und Freizeit, Arzttermine, Sport + neue Hobbys weiter kann ich sagen: Ich habe wieder Bodenkontakt bekommen :-). 
    Aktuell stellt sich die Frage, wie es bei mir weitergeht bis zur Approbation, die ich möglicherweise auf nächstes Jahr schiebe, um mehr Workl-Life-Balance zu haben. Die Ambulanz-Arbeit in der Praxis alleine ist zwar sehr erfrischend und wertschätzend (und man kommt sich, anders als in der Klinik, wieder wie eine richtige Therapeutin /Psychologin vor), jedoch nicht sehr einträglich, da das ganze mit 15 Patienten maximal gedeckelt ist. 

    Also stellt sich die Frage: Ambulanz in Vollzeit (das wären alle 15 auf einmal), oder ein kleiner Job woanders. 15 Patienten auf einmal klingt erstmal machbar, das sind ja gerade mal 3 pro Tag. Aber so einfach ist das leider nicht: Zu viele Therapeuten auf zu wenig Räume! Das betrifft auch reine Institutsambulanzen, die extra für PiAs gemacht sind. Wir haben in der Praxis etwa doppelt so viele Therapeuten wie Räume (im Vergleich zu Institutsambulanzen noch Luxus!).    
    Deswegen tendiere ich zur zweiten Lösung: Weniger Patienten, ein kleinerer Job woanders. Natürlich darf ein Job die Ambulanzarbeit nicht gefährden. Nicht jeder Arbeitgeber sieht zudem gerne, wenn ich bereits in einer psychotherapeutischen Praxis arbeite, damit müsste er also klarkommen. 

    Welchen Job ich mache, musste ich mir aber gut überlegen - auch ob ich wirklich nochmal in ein klinisches System eintrete und dieses unterstützen will. Ich habe hier einfach zu viel strukturell desolate Zustände gesehen und erlebt. 
    Falls ich überhaupt nochmal stationär arbeiten würde, müsste eines klar sein: Es müsste absolut meine Richtung und definitiv in der Nähe sein, schon wegen der Familie. Ich brauche einen wertschätzenden Umgang und keine toxischen Gewinnmaximierungsverhältnisse zulasten des Gesundheitssystems. 
    Doch ist sowas überhaupt mal eben zu finden? 

    Garantiert nicht  vollumfänglich, aber im Bezug auf die Zufriedenheit ist definitiv mehr rauszuholen, als bei der letzten Stelle, wofür man dann auch bereit ist, Abstriche zu machen.
    Zunächst war für mich klar, mit welcher Patient/innengruppe ich überhaupt hauptsächlich arbeiten will, auch in Zukunft, und so noch einiges an Erfahrung sammeln möchte.
    Das sind in meinem Fall ganz klar Kinder und Jugendliche. Also habe ich auch ein paar KJP-Bewerbungen verschickt. Weiterhin wollte ich nirgendwo ohne Probearbeiten zusagen. 

    Bei Stelle Nr.1 hat man schon meinen Vorstellungstermin vergessen, die Oberärztin war (zum Leidwesen der beschämten Personalerin) zunächst weder erreichbar noch auffindbar. Geschlagene 30 Minuten habe ich gewartet, dann kam sie letztlich und hatte noch 10 Minuten Zeit - das Gespräch dann in einem Raum, wo andere Mitarbeiter/innen zeitgleich Mittag machten. 
    Hier habe ich abgelehnt. 

    Bei Stelle Nr.2 hatte ich hingegen ein sehr gutes Gefühl, besonders fiel mir die Entspanntheit und Freundlichkeit der Mitarbeiter dort auf. Auch beim Probearbeiten fühlte ich mich direkt wohl. Weiterhin bekam ich den Tipp, ruhig auch mal Ellenbogen zu zeigen und Arbeit abzulehnen, das sei schon okay. Das hat mich begeistert und freilich habe ich zugesagt. Da es aber eine Initiativbewerbung war, muss ich warten, bis die Stelle vakant ist.

    Ich habe auch etwas andere Arbeitsbereiche in Erwägung gezogen: Schulpsychologin, KJP in einem Kinderkrankenhaus, eine wissenschaftliche Mitarbeit mit möglicher Promotion (letztere interessiert mich aber nicht, es ginge auch ohne) an der Uni und in eine Stelle in einem Heim haben interessiert reagiert. 

    Noch habe ich nicht alle Gespräche und Hospitationen geführt. Es wird sich daher zeigen, wie es weitergeht. Aber erstmal finde ich meine Vorgehensweise ganz gut. 

    Darum: Nehmt nicht das Erstbeste, auch wenn es heißt, die Stellen seien rar. Achtet auf euer Bauchgefühl, hospitiert und sprecht mit den Mitarbeitern. Ihr habt nichts von Stellen, wo euch am Ende sogar die Zeit für einen Burnout fehlt (perfide gesagt - denn die Karriereleiter ist oft nichts weiter als ein Hamsterrad!). 

    Bleibt gesund und haltet zusammen,
    LG

    Feature Foto:  Daria_Obymaha/pexels.com
  2. Vica

    Theorie-Ausbildung
    Seit April hatte ich nun jedes Wochenende Seminar. Es war absehbar, dass diese Nadelöhr-Phase kommt. Und doch fiel sie mir mal weniger, mal mehr schwer, überwiegend letzteres 🤪 Zwar sind die Themen immer extrem spannend und interessant. Dennoch gab es zuletzt Schwierigkeiten mit so einer Seminarfülle bei mir. Selbst wenn ich irgendwie die mentale Power aufbringe, das durchzuziehen und aktiv mitzuarbeiten, bekomme ich ein Problem mit der Filterung der Informationen. Es blieben weniger Eindrücke und Informationen hängen, als wenn etwas Abstand zwischen den Seminaren lag. 

    Dieses Nadelöhr konnte entstehen, weil im Augenblick auch viele KJP-Seminare sind, die sich zwischen meine Erwachsenen-Seminare gequetscht haben. Mein Gedanke ist auch stets: "Mehr Gas geben und die Fortbildungspunkte zusammenkriegen, um schneller zu approbieren = hinten raus mehr Zeit." 
    Bis 2023 muss ich Seminare absolvieren. Je früher man alle absolviert hat, desto mehr Freizeit hat man später zwischen letztem Seminar und Examen. 80% sind bereits geschafft! 

    Tja. Aber ich merke so langsam auch, wie sich so eine gewisse Müdigkeit beim theoretischen Lernen einstellt. Ich bin fast ununterbrochen seit 2012 in der Weiterbildung. So langsam sehnt man sich danach, nach dem Feierabend einfach die freie Zeit zu genießen. Und auch die freien Wochenenden. Urlaub planen, ohne auf Seminatermine Rücksicht nehmen zu müssen.  Ich komme auch nicht umhin zu denken: "Ist gut jetzt, ich wende schon alles in der Klinik an. Wenn ich noch was wissen will, dann kann ich es auch einfach selbst nachlesen." 

    Ich merke interessanterweise bei Entspannungsübungen - Yoga- oder Meditationsversuche - wie müde und verkrampft ich mittlerweile bin. Und zudem sprechen mich Leute sogar schon von außen an, ob ich nicht ein bisschen viel mache momentan. Dazu gehören z.B. der Oberarzt, meine Supervisorin, der leitende Psychologe und nun sogar das Institut. Diese Entwicklung gefällt mir nicht. Und: Es wichtig, das sehr ernst zu nehmen und hier was zu ändern.  

    Was kann man konkret machen?
    Mein erster Anlaufpunkt ist immer, mit anderen drüber zu reden. Nicht nur Familie und Supervisoren, auch aktiv auf Kursteilnehmer zugehen. Es geht vielen tatsächlich auch so. Insbesondere den Eltern im Kurs. Aber auch die ungebundenen Singles ächzen. Daraus kann man Schlüsse ziehen. Man muss auch mal das Unangenehme beim Namen nennen: Steuert man auf einen Burnout zu? 

    Mein zweiter Anlaufpunkt war, mal meinen Präsentismus genauer unter die Lupe zu nehmen. Woher kam nochmal der Anspruch, immer und überall dabei sein zu müssen? Steckt da am Ende ein Fear-of-Missing-Out dahinter? Was soll der Perfektionismus - wie sympathisch sind mir denn bisher selbst perfekte Leute? Was hindert mich denn daran, ein Seminar mal zu einem späteren Zeitpunkt zu verschieben, machen andere ja auch. Ja, man muss um etwas bitten - wirklich so schlimm? Es ist ganz interessant, sich solchen Fragen mal zu stellen, egal wie unbequem sie erscheinen mögen.  

    Ein sehr wichtiger Punkt war, sich zu fragen, was alles angenehme Aktivitäten sind. Bei mir ist das die Family Zeit, die zu 1000% Kraftspender ist, kleine Dinge wie an freien Tagen irgendwo im Straßencafé Cappuccino trinken, Lieblingsserien schauen, gärtnern etc. :-) 
    Die Family litt zuletzt nicht unter den Seminaren, weil wir seeeeehr ausgeprägte Familien-Sonntage und Samstag-Abende machen und unter der Woche nach Feierabend genug Zeit bleibt. Trotzdem würde es mir persönlich besser gefallen, wenn man schon unter der Woche weiß, dass man sich auf ein Familien-Wochenende freuen kann, anstatt erst ein Seminar absolvieren zu müssen. Das hilft doch auch anderen, wenn ich entspannter zur Arbeit gehe. 

    Und natürlich muss man Nägel mit Köpfen machen. In nächster Zeit stehen viele Feiern bei den Kindern an: Musikaufführung, Ballett, die Schul-AG stellt sich vor, Kita-Kaffee-und-Kuchen-Nachmittag, Kids-Geburtstage...
    Es bedurfte gar keiner Überlegung, dass ich die Seminare, die da drauflagen, natürlich absage. Und so war der Anfang gemacht! Also habe ich sämtliche Seminare auf Herbst und Winter verschoben (dann als Gasthörer). 
    Das Gute ist, dass dann auch überwiegend wieder Online-Varianten stattfinden. Und schön entzerrt. 

    Einige Kursteilnehmer haben mitgezogen. Sie empfanden das so, dass unsere Diskussion darum das Gewinnbringendste in der letzten Zeit war. Und so kam es, dass im letzten Seminar tatsächlich nur noch 9 Leute saßen, statt 22. 😄 Alle anderen haben sich in eine Sommerpause zurückgezogen.

    Fazit:
    Ich hoffe, der Beitrag macht auch ein paar Fernstudis Mut, die ebenfalls dazu neigen, sich konstant zu überarbeiten. Man studiert und arbeitet ja nicht deswegen, um später teure Burnout-Therapien zu bezahlen 🤪


    Bleibt gesund & haltet zusammen


    Feature Foto: Tara_Winstead/pexels.com 
     
  3. Vica

    Psychotherapie Ausbildung
    Als mein Chef im Dezember verkündete, dass er, wie so viele andere Chefärzte deutschlandweit, zum 31.12. aufhören würde und es keinen Nachfolger geben würde, der Psychotherapeuten ausbilden darf, waren meine Tage in der Klinik gezählt. Ich brauchte einen neuen Klinikplatz. Viel Rücklauf gab mir das nicht und das Problem: Klinikplätze sind extrem rar. Nur 1-3 vergeben manche Kliniken und ihr könnt euch vorstellen, viele benötigt werden. Schon mein PP-Kurs besteht aus 20+ Leuten. 
    Absolute Laien unter euch können sich das so vorstellen: Man hat zwar die Berufsschule, aber keinen Ausbildungsbetrieb dazu. 
     
    Ich suchte also nach der PT1 (1200 Arbeitsstunden, geht ein Jahr) + der PT2 (600 Stunden). Die PT2 spielt erstmal keine so große Rolle, die könnte ich mir, wenn ich einen PT1-Platz habe, dann ja für das nächste Jahr suchen.  
     
    Es hatte den Anschein, dass man beim Kartoffelstechen im Garten eher auf Gold stößt, als dass man einen PT-Platz bekommt. Zusätzlich stand ich vor diesen Problemen: 
     
    ich bin ortsgebunden in unserer Gegend gibt es zu wenige Patienten  keine Ahnung, wie die Kliniken zu meinen Abschlüssen stehen. Ist ja ein Novum, wie das bei mir lief.  unfassbare Flut an Mitbewerbern, die gute Voraussetzungen haben: Top-Referenzen, jung und kinderlos; zur großen Bewerberflut kommen auch noch die aus dem letzten Jahr dazu, die im letzten Jahr keine Stelle bekommen haben.  Lockdown-Verlauf ungewiss; Schulen und Kindergärten dadurch nur teilgeöffnet; nicht jede Klinik hat hier Verständnis.  Die PT1 und 2 Stellen werden oft überhaupt nicht ausgeschrieben. Bewerbungen laufen initiativ,  und manche Kliniken befassen sich 2-3 mal im Jahr mit PT-Bewerbungen. Wann, weiß der Bewerber nicht. Hört er nix, weiß er nicht, ob dass nun Ablehnung ist, oder ob die sich erst in 8 Wochen mit seiner Bewerbung befassen.  Lockdown heißt auf Klinikseite: Wenig Personal, das sich jetzt um Personalfragen kümmern will, Schließungen ganzer Bereiche und damit werden noch weniger PiAs benötigt.  Durchschnittliche Rückmeldungsdauer: 6 Monate. Ausgang ungewiss.   
    Eine schwierige Kiste also...
    Demnach: Hemdsärmel hochkrempeln und ran an's Werk. 

    - Ein ansprechendes Bewerbungs-Template kaufte ich von einer auf Bewerbungen spezialisierten Grafikdesignern bei etsy. 
    - Ein neues Bewerbungsfoto musste auch her. Mangels Fotograf musste es ein Selfie tun. Ich war sehr zufrieden. 
    - Bei den Bewerbungstexten habe ich mich hauptsächlich vom Bewerbungsschreiben eines Chefkochs inspirieren lassen. 
    - Kliniken aus der Kooperationsliste des Instituts verschaffen einen zum Teil mehr Chancen; aber die kooperieren auch mit anderen Instituten, und somit gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Die sind auch fast alle zu weit weg, und bevor ich eine Weltreise mache, checkte ich meine unmittelbare Umgebung. 
    - Das heißt: Anrufen, nachfragen, Bewerbungsfristen einholen, nach Ablauf fragen. Entweder mit Chef-, Oberarzt oder Personaler. Danach hat man auch einen Bezug im Bewerbungsscheiben. 
    - Lesen ließ ich die Bewerbung meinen Mann und Freunde, da alle von denen Personalerfahrungen hatten. 
    - Einfach Wünsche ans Universum schicken. 
     
    Rückmeldung:
    Ich begann ja Ende Dezember mit der Suche und hatte bis Februar ca. 15 Bewerbungen rausgeschickt. Zunächst bissen gerade mal 4 Kliniken an (im Prinzip keine schlechte Quote). Ein Oberarzt rief mich auf meine Mailanfrage hin an und verkündete, dass er für Herbst (!) zwei Plätze hätte, vielleicht auch erst zu 2022. Ich könne ihm gerne meine Bewerbung schicken - daraufhin passierte nichts mehr. Selbes Spiel bei einer anderen Oberärztin, die am Telefon interessiert klang, aber nach Einreichung meiner Bewerbung nichts mehr von sich hören ließ. Alarm! Natürlich konnte das viel bedeuten...von Ablehnung des Fernstudiums über mangelnde Zeit. Ich überarbeitete meine Bewerbung nochmal und strich Stellen, die doch zu flapsig klangen. Alles noch knapper und noch eine Spur konservativer formuliert. Ich konnte so sehr viel streichen und baute lediglich sehr kurz nochmal die Motivation für die verhaltenstherapeutische Ausrichtung an.  
     
    Die Wartezeit auf Rückmeldung fand ich echt unangenehm. Ich wusste, dass das unter 6 Monate vermutlich nichts wird, aber ich habe bei viel Arbeitsmotivation keinen Arbeitsplatz verfügbar 😁 Dass meine Kollegen regelmäßig über ihre Klinikerfahrungen sprechen und Erfahrungen austauschen, machte mich zusätzlich irgendwie traurig. Andererseits: Jede abgeschickte Bewerbung machte Hoffnung, dass da ja noch was offen ist. Irgendjemand würde anbeißen, aber ich hatte Sorge, dass ich dafür sehr weit fahren muss - denn meine Familie möchte auch noch etwas von mir haben und so schwierig das auch erscheint: Priorität hat bei mir immer die Vereinbarkeit.
     
    Und wie ging das aus...?
    ...es war die letzte Bewerbung, die ich überarbeitet und nochmal verknappt hatte, die sofort einen Volltreffer landete.  Eine große Psychiatrie biss direkt an. Relativ in der Nähe, ca. 20 Minuten pendele ich. Die Stelle war nicht ausgeschrieben und auch nicht vakant. Die Personalerin meldete sich schon einen Tag darauf bei mir, um mir mitzuteilen, dass sie ihr sehr gut gefallen hätte - aber sie halt noch nichts versprechen könne, da die Bewerbung noch am Oberarzt vorbei muss und erst dann zum Chefarzt geht. Erst, wenn beide interessiert wären, würden sie sich kurzfristig zurückmelden. Wiederum einen Tag später kam vom Chefarzt eine Einladung zum Vorstellungsgespräch, welches lockdownbedingt online stattfinden sollte. Das Gespräch fand mit 4 Leuten statt und dauerte so 35 Minuten. 
    Was soll ich sagen: Es hat hingehauen.  Direkt nach dem Gespräch erhielt ich einen Anruf, dass ich direkt anfangen darf, wenn ich es möchte. Es besteht kein Personalmangel, im Gegenteil hat man gerade zu viel, also könne ich auch später im Jahr anfangen, wenn ich möchte. Vorher könne ich ja hospitieren, wenn ich mir anschauen will, ob mir das überhaupt gefällt. Die werden wohl im März wieder freigegeben. Grundsätzlich dürfte ich aber auch nächstes Jahr anfangen. (Als ob, hehe)
     
    Am Abend rief mich die Personalabteilung an, ob ich mir vorstellen könnte, die PT2 (also 2/2 vom Ausbildungsjahr) auch dort zu machen. Aufgrund des Gesprächs sei sich die Leitung sicher, dass das sehr gut passen wird. 

    Die ausgehandelten Positionen und Stellungen sind echt (für mich) der Hammer. Außerdem familienfreundlich. Der Grund ist wohl simpel, die Chefetage, Vorstände und leitenden Psychologen haben alle Kinder. Darüber werde ich euch bald mehr berichten.  
     
    Noch etwas Nützliches für die Nachwelt hier, was an der Bewerbung nun ausschlaggebend war.
    Das wollte ich dann doch noch vom Chefarzt wissen, da ja gar kein Personalmangel besteht, eher im Gegenteil. Er empfand sie "sehr beeindruckend" (die Fernstudiengänge zB), das Praktikum mit den darin enthaltenen Erfahrungen und vor allem den Lebenslauf - der hätte durch seine Gestaltung sehr zum Lesen angeregt. Gründe für die Zusage waren meine Ausrichtungen (z.B. klinische, positive Psychologie), die Erfahrungen durch die Leitung von Gruppen im Praktikum sowie die Einzelhospitationen dort. Weiterhin kennt man das Institut. Von der OU waren sie besonders beeindruckt, die wurden gegooglet. Da die Therapien auch in Englisch angeboten werden, war ein englischer Bachelor von Vorteil. Das Anschreiben hat er eher überflogen. Etwas kritisch angemerkt wurde, dass meine Bewerbung insgesamt sehr voll/umfangreich war. Die Personalerin sei noch neu und lese sehr sorgfältig, aber er könnte sich vorstellen, dass sie Bewerbung da, wo die Personaler von den vielen Bewerbungen genervt sind, eher untergeht, was er aufgrund der Qualis sehr schade fände. Also: Im Zweifel knapp, knapper, am knappsten!
     
    Bleibt gesund und haltet zusammen 
    (...bei einer Inzidenz von 17 wurden hier in der Stadt die Lockdownmaßnahmen nochmal stark angezogen, als sei die Pest ausgebrochen.  Schule wird nur im Wechselunterricht stattfinden. Mit gerade mal 1-3 Neuinfektionen pro Tag, in einer Großstadt. Ich hoffe, dass das jetzt der Endspurt wird...)

    LG

    Feature Foto: Tom_Leishman/pexels.com  
     
  4. Vica
    Die Fenster blitzen, im Parkettboden kann man sich fast besser erkennen als im Spiegel...das heißt - na klar - nur eins: Es ist Prüfungszeit  😮 Ende Juni muss ich ran. Eine Klausur davon dreht sich um Statistik. Das ist natürlich nicht unbedingt ein Grund für Freudentränen  
    Nichts gegen Statistik per se. Es ist eigentlich sogar recht interessant, wenn man mittels der gängigen Programme Daten (vor allem selbst gesammelte  ) eingibt und mit der Analyse nach Wahl einen Output bekommt, der einem etwas zu sagen versucht über die statistischen Zusammenhänge eurer Hypothese. 
    So simpel das klingt, ist es dann in der Realität leider nicht mehr. Statistikprüfungen im Psychologie-Master sind unlängst größtenteils auf multiple choice Basis. Leider ist Statistik etwas, aus dem für mich zumindest ein Schuh wird, wenn man es in Fließtexte presst, über die man dann wiederum Kreuzchen setzen soll. Insbesondere, wenn man (wie ich) ein Typ ist, der eine permanente "Häh? Kommt drauf an?!"-Stimme im Kopf hat bei solchen Prüfungen. 
    Die Prüfungsform ist eine besondere Herausforderung, finde ich.
    Aber jammern nützt nichts, da müssen wir durch. Wie heißt es so schön: Lehrjahre sind keine Herrenjahre  

    Trotzdem läuft meine Vorbereitung diesmal in Ordnung, vieles scheint hängen zu bleiben. 

    Hier eine kleine Übersicht meiner Vorgehensweise.  


    1. Revisionszeitraum festlegen
    Den Startschuss zum Lernen habe ich bewusst so angesetzt, wie er mir stoffmäßig am besten auskommt - und zwar so, dass ich keine Panik bekommen muss. Etwa 6 Wochen vorher (zu diesem Zeitpunkt waren alle Fernlehrbriefe schon durchgearbeitet - es muss auch nicht immer detailgenau sein). Das Logischste ist nun, die Fernlehrbriefe nochmals sehr genau durchzugehen, denn darauf wird sich die Klausur beziehen.  
    Ich habe zunächst den Zeitraum in Tagen bis zur Prüfung gezählt und mir danach den Stoff in den Fernlehrriefen angeschaut und mir für jeden Tag ein Bündel festgelegt, das ich wiederholen bin. Je nach Kapitel bedeutet das: Am Tag X 20 Seiten, am Tag Y 10, am Tag Z vielleicht nur 8. Darauf aber wieder 25 etc.
    Dazu habe ich mir einen Kalender in Word ausgedruckt (bei den Vorlagen), wo ich Tag für Tag die Lernaufgaben eintragen kann:

    Die einzelnen Themen habe ich farbig abgegrenzt. So sehe ich auf einen Schlag, dass ich z.B. nur 2 Tage die Varianzanalyse ausführlich wiederhole und mich hingegen ganze 4 Tage mit Zeitreihen befassen muss. 

    2. Positives und Negatives bewusst machen
    Den Schritt kann man wahlweise auch als ersten Schritt wählen, aber gerade beim Thema Statistik weiß man häufig vielleicht nicht, was genau man hier überhaupt gut/schlecht findet, das kommt vielleicht erst mit Stoffeingrenzung. 
    Wichtig finde ich zum Beispiel hier, sich mal klarzumachen, wo überhaupt die Abneigung gegen das Fach liegt. Hat das was mit den Formeln zu tun? Oder mag ich einfach kein Mathe im Bezug auf MC-Fragen? Ist es der Stoffumfang? Manchmal stellt man nämlich fest, dass die Vorbehalte doch gar nicht so schlimm sind, wenn man sie mal genau aufbröselt. Je besser man seine Stärken und Schwächen kennt, desto effektiver und vorurteilsfreier kann man sich überhaupt an den Stoff setzen. 
    Schließlich überlege ich, was mir gut gefällt - da muss man vielleicht auf die Suche gehen, aber es gibt immer etwas, was einem an einem Fach zusagt  Das öffnet die Bereitschaft, dich damit zu befassen. 

    3. Wiederholung
    Simple Sache: Lesen, Schlüsselbegriffe rausschreiben, Extra-Zettel mit Unklarem, Karteikarten (wenn nicht eh schon existierend).

    4. Vertiefung 
    Ich schaue mir gerne YouTube Tutorials ein. Mittlerweile gibt's da ja zu jedem Thema etwas. Ich mag es in Statistik lieber etwas lockerer und eher kreativ, darum ist mein Lieblingschannel Kurzes Tutorium Statistik . Es gibt aber auch viele andere. Auch die Tutorien der eigenen Hochschule sollte man nach Möglichkeit nutzen. 

    5. Anwenden
    Sehr wichtig finde ich, Aufgaben aktiv zu bearbeiten.
    Beispielaufgaben, Altklausuren, Aufgaben anderer Unis...man findet dazu eine ganze Menge! Anfangs notiere ich sowohl Frage als auch die Antwort (um mir einen Antwortestil anzutrainieren, außerdem bleibt so nochmal viel Wissen hängen). Später löse ich dann die Aufgaben selbstständig. 

    6.Lernfortschritte dokumentieren
    Da ich ein Typ bin, der sich schnell verzettelt, habe ich mir eine Art Lerntagebuch ausgedruckt, wo ich die am Ende des Tages die heutigen Themen eintrage, die Art und Weise, wie ich das Thema verstanden habe (simpel mit Emoji ausgedrückt) und was ich gar nicht verstanden habe, also nochmal nacharbeiten muss. 


    Auf diese Weise klappt es momentan ganz gut - natürlich ist Statistik aber immer eine Knacknuss und man weiß nie, ob man damit "davonkommt". Letztlich kann man es aber eben einfach nur probieren  Wie man oben sieht, füllt das Lernen nicht alle Tage bis zur Prüfung, aber Statistik ist nicht meine einzige Prüfung, ich brauche also den anderen Zeitraum noch für Diagnostik.

    Bis dahin heißt es: Positiv denken!  

    LG
  5. Vica
    Am Montag - etwas früher als gedacht - geht es an's Eingemachte: Das Pflichtpraktikum (Psychiatrie) beginnt. Überwiegend befinden sich hier Patienten mit Persönlichkeitsstörungen und Angsterkrankungen, aber auch Verhaltensstörungen. Für 3 Monate und auch unvergütet. Vieles wird anders laufen als geplant war. In diesem Zeitraum gehen Leute ja eher ins Home Office, als dass sie neu im Betrieb anfangen.  Auch mein Aufgabenbereich ist anders. Eigentlich war vorgesehen, dass ich mindestens 50% im Einweise- und Aufnahmeverfahren tätig bin und Fragebögen auswerte. Da die komplette Diagnostik aber geschlossen ist, gibt es für mich ein anderes Angebot:

    Da die Gruppentherapien durch die Abstand- und Kontaktregelungen enorm verkleinert werden, gibt es nun nicht genügend Therapeuten oder PiAs, die diese leiten können. Kurzum: Ich erhielt die Bitte, dass ich auch Gruppen leiten soll und im Extremfall auch Einzelgespräche - schlichtweg wegen Personalmangel. Es kam auch eine Entschuldigung vorab, dass keine Zeit für eine umfassende Einarbeitung bleiben wird. 

    Das ist schon ein ziemlicher Vertrauensvorschuss, den man da bekommt - in etwa so, wie wenn man zum Hausarzt geht und dort plötzlich einem Medizinstudi gegenübersteht. Trotzdem freue ich mich auch über die Verantwortung, da ich hier etwas Praktisches leisten kann und dieser Platz gefällt mir besser als irgendwo am Schreibtisch beim Auswerten. Ich hoffe, dem auch gerecht zu werden, denn diese Leute haben Störungen, die sie in ihrer Lebensqualität stark einschränken. Da muss man liefern.

    Die Theorie sitzt durchaus noch und Therapieabläufe (auch Gruppeninterventionen) hatten wir in den Blockseminaren. Da mir die praktische Erfahrung fehlt, hoffe ich wirklich, dass ich das gut hinkriege und es wirklich einen Mehrwert für die Patienten darstellt. 

    Was da passiert, ist zwar neu und hätte es so nie gegeben. Aber zeitgleich läuft so ein Modellversuch hier auch mit den Medizinstudenten: https://www.medizin.uni-muenster.de/fakultaet/news/wwu-schult-hunderte-von-studierenden-fuer-einsatz-gegen-corona/ 

    Habe mich die letzten Tage viel mit PiAs und PPs auf meiner Freundeliste ausgetauscht, wie ich da vorgehen kann. Die eindeutige Antwort von allen war, dass es da keine Patentrezepte gibt und sie das auch in der Ausbildung nicht lernen. Das hat mich etwas beruhigt. Ideen und Konzepte hab ich tatsächlich. Aber: Es kommt natürlich anders, als man denkt.
    Ein Regelwerk für Gruppentherapien habe ich bestellt...50€ ärmer bin ich nun 😮...aber wer weiß, wann das kommt. Am Rande: Übrigens habe ich das Buch über den provisorischen Online-Shop unseres regionalen Buchhändlers bestellt. Leider gehen erwartungsgemäß viele Geschäfte und Einrichtungen gerade pleite, da zählt jede Unterstützung! 

    Was mir auch vorliegt: 
    Eine Bescheinigung zur Systemrelevanz. Das ist ein Dokument, welches darstellt, dass ich die Aufgabe wahrzunehmen habe. Hier finden sich Arbeitszeiten und Ansprechpartner. Dieses kam zum Ausdrucken per Mail zu mir. Falls es mal zu Polizeikontrollen käme, wohin ich denn unterwegs bin (was ja aber aktuell kein Thema ist?!). Ausdrucken kann ich es mangels Drucker eh nicht. Copyshops etc. sind natürlich geschlossen. Für alle Fälle ist es abfotographiert. 

    Ich nähere mich dieser Aufgabe nach dem japanischen Prinzip: mit Staunen und Zittern. Ich bin ein klein wenig stolz, habe aber auch großen Respekt davor. 

    Wünsche allen, die ebenfalls während der Kontaktsperre ihren ersten Arbeitstag haben, einen guten Einstieg. Z.B. @TomSon und @Silberpfeil (ich hoffe, ich hatte das richtig auf dem Schirm 🙈 ) & dem Rest vor allem: Gesundheit!

    LG

    Feature Foto: Erkan Utu| pexels.com
     
     
  6. Vica
    Mittlerweile ist einige Zeit vergangen...trotzdem bin ich Semester für Semester den Akademiestudien in Hagen treu geblieben. Pro Semester wähle ich nur 1 Modul mit wenigen Semesterwochenstunden (am besten nur 1 SWS), damit es preisgünstig bleibt. 

    Ich habe bisher aus folgenden Disziplinen gewählt:
    - Recht 
    - BWL
    - Literaturwissenschaften
    - Bildungswissenschaften
    - Mathematik
    - Sozialwissenschaften/Politik/Verwaltung 

    Meistens läuft es so ab:
    - Ich melde mich zurück (Kaum ist das passiert, ist 2 Tage später schon der neue Studienausweis da)
    - Suche mir ein Modul
    - Prüfe den Belegwunsch
    - Ab geht die Post 
    - Innerhalb der nächsten Wochen trudelt dann der Fernlehrbrief bzw. die Fernlehrbriefe bei mir ein 
    - Man bleibt bis zum Schluss im E-Mail-Verteiler der Profs 
    - Es gibt immer wieder Einladungen zu Veranstaltungen 

    Ich finde das sehr interessant, da man so wirklich den Unterschied zwischen den Disziplinen in Hagen so live erlebt.  Bisher habe ich aber nicht mehr gemacht, als mich mit dem Studienbrief zu befassen, der da jeweils kommt - für mehr lässt mein Hauptstudium auch keine Zeit.

    Den Brief arbeite ich nicht durch, sondern überfliege ihn, wie ich z.B. eine Zeitung oder ein Journal durchblättere. Es gibt definitiv auch Module, die man belegen könnte, und die mir etwas in meinem Hauptstudium bringen würden...z.B. empirisch arbeiten, gewisse Psycho-Module...aber die sind mir zu teuer (zahle schon 700€ im Hauptstudium aktuell) und letztlich weiß ich nicht, ob ich sie dann doch nicht nutze. 

    Für das kommende Semester habe ich mich aber nur rückgemeldet und konnte mich nicht zu einem Modul durchringen. Es gibt nur wenige mit nur 1 SWS und nur aus Prinzip muss ich auch nichts belegen. 

    Der Hauptbeweggrund für mich ist immer noch, dass ich den Bibliotheksanschluss behalten will. Dieser ist einfach göttlich und nun kurz vor der Masterarbeit wollte ich ihn auch nicht verlieren. 

    Ob ich im übernächsten Semester noch dabei bin, weiß ich nicht. Man wird sehen. Jedenfalls eine sehr unkomplizierte Angelegenheit, das Akademiestudium...  Die 3 Erinnerungen zur Rückmeldung ist für Schussel wie mich, die schnell etwas vergessen, auch echt gut. Mir fällt auch auf, dass ich mich recht angeschlossen an Hagen fühle. Man hört permanent etwas von der Uni und hat das Gefühl, man kann jederzeit voll einsteigen. 

    LG

    Feature Foto:
    Ann_H| pexels.com 
  7. Vica
    Da war sie nun, die gefürchtete Endboss-Klausur, korrigiert und bereit zur Noteneinsicht im Online-Notenbereich. Irgendwie hatte ich heute sogar einen Riecher in die Richtung und checkte ständig mein Postfach. Irgendwann ploppte die Benachrichtigungsmail dann tatsächlich auf.  
    Angenehm kurz war die Bearbeitungsdauer. Für mich ein ziemlicher Augen-zu-und-durch-Moment, denn ich habe mich diese Klausur auf jeden Fall wiederholen sehen. Wer den Blogeintrag noch vor Augen hat, weiß vielleicht noch, wie blöde sie für mich verlief. In kurz: Die MC-Fragen hatten es echt in sich. Die Freitext-Fragen hingegen bezogen sich auf Störungsbilder, die ich ausgerechnet gar nicht gut drauf hatte. Und dann spalteten die sich in immer mehr Teilaufgaben, womit das Leiden sich auch noch verlängerte. 
    Da kann man nichts weiter tun, als sich um Kopf und Kragen zu schreiben. 

    Keine Ahnung, woran es nun lag, aber ich habe die Klausur mit einer echt guten Note bestanden!  Mein Notenspiegel wird nun sogar wieder leicht angehoben. Der helle Wahnsinn. Brauchte echt kurze Zeit, da zu registrieren. 

    Offen gesagt ist das immer noch nicht ganz bei mir angekommen  So viel Glück das auch gewesen sein mag, war es auch ein ziemlicher Knall vor den Bug, auch mehr auf Kleinigkeiten beim Lernen zu achten und sich nicht nur auf die "großen" Themen zu versteifen. 

    So, nun können die Festtage kommen. Glaube ich. Seltsam, aus dem Anspannungsmodus raus zu sein. Als hätte man sich in einer Grillzange befunden, die einen nun einfach fallen lässt. Puuuh.

    Euch allen schöne Weihnachten 

    Feature Foto: athree23| pixabay.com
     
  8. Vica
    Bezüglich der Institute für die Therapeutenausbildung bin ich sehr positiv überrascht. Gerade mal einen Tag, nachdem ich die Anmeldezettel verschickt habe, haben sie schon Kontakt zu mir aufgenommen. Damit hätte ich nicht gerechnet. In erster Linie waren die Zettel eine Vorsortierung. Jetzt geht es darum, dass ich das Eingemachte einschicke.  So ganz ohne Unterlagen (also nur mit Bewerbungsgespräch und Masterzeugnis) geht es dann natürlich nicht. Es wird etwas mehr gefordet, als ich gedacht hätte. Andererseits findet sich in den Forderungen nichts, was einen überraschen sollte.

    Hier schon mal im Überblick, was man bereit halten muss:

    Motivationsschreiben - überrascht mich weniger, damit habe ich gerechnet. Zum Glück ist das ein Punkt, der mir nicht so schwer fällt. Meine Ansprüche an mich sind da recht hoch.
    Anschreiben - wie bei einer Bewerbung. Dient im Gegensatz zum Motivationsschreiben wohl mehr der Vorstellung der eigenen Person. 
    Lebenslauf - das ist der Part, den ich am wenigsten mag, denn meiner ist nicht ohne Lücken. Bisher war das allerdings nie ein Problem, sondern schien eher interessant zu sein. Dennoch schreibe ich höchst ungerne Lebensläufe und immer irgendwie mit schlechtem Gewissen.
    Bisheriges Diploma Supplement, bzw. Notenstand - kein Problem, da einfach downloadbar. Mein derzeitiger Schnitt ist kein Highlight, aber auch alles andere als schlecht.
    Empfehlungsschreiben/Referenz vom Prof - damit kann ich nicht aufwarten. Von der PFH her glaube ich nicht, dass sowas wirklich kommen könnte, weil ich mir das praktisch nicht vorstellen kann (man kennt sich ja nicht wirklich!). Vermutlich sind auch potentielle Arbeitgeber oder Menschen vom Praktikum gemeint, die ich erst recht nicht besitze!
    Praktikumszeugnisse - Das ist das große Dilemma, denn diese besitze ich (noch) nicht. Meines startet erst ab Januar! Ich könnte mir aber vorstellen, dass das für diese Institute schon ein KO-Kriterium sein könnte, denn es wird schwierig, den Berufswunsch ohne solche Erfahrungen zu rechtfertigen, obwohl ich immer mit Kindern gearbeitet habe. Das muss ich leider so schlucken. 
    Bachelor und Abizeugnis - das verstehe ich nicht wirklich, da nach Rechtslage nur der Master ausschlaggebend sein darf für die Zulassung. Vermutlich dient dies aber dazu, den Bewerber besser einzuschätzen. Da kann ich mit dem Bachelor punkten, mit Abi leider gar nicht! 

    Da sind also ein paar Punkte, mit denen ich sicherlich keinen Blumentopf gewinne. Das heißt im Umkehrschluss, dass man alles, wo man punkten kann, etwas stärker herausstellen sollte. Mal sehen, ob das gelingt  Die Lage ist sehr schwer einzuschätzen. Sicherlich ist es beim KJP auch nicht so schwer wie beim PP, das Interesse daran ist lange nicht so hoch wie bei letzterem! 

    Falls man durchkommt und die Zusage bekommt, sollte man übrigens erstmal auf der Warteliste landen. 

    Nun denn: Dann mal ran an's Werk und weiter vom Besten ausgehen  

    LG


    Feature Foto: Pixabay.com 
  9. Vica
    Seit letztem Mittwoch bricht für mich eine neue Ära an, obwohl ich im letzten Studiendrittel bin  Erstmals sind nun beide Kids im Kindergarten, so dass der Vormittag bis frühe Nachmittag wieder mir gehören. Nun verlassen wir alle gemeinsam um 7.30 das Haus, und wenn jedes Kind bei seinem Kindergarten ist (sie sind in zwei verschiedenen, darum teilen mein Mann und ich uns das Hinbringen auf) geht's für mich auf direktem Wege zu meinem neuen Lernort: Der Uni Münster.

    Zu Hause ist das vernünftige Studieren einfach nicht möglich: Zu wenig Platz, Spielsachen und Kinder-Kunstwerke mischen sich unter meine Lernsachen, meine Stifte verschwinden oder Arbeitsblätter werden "verschönert" usw., Kakao-Finger auf meinen Karteikarten (wenn diese nicht eh spurlos verschwinden), Ablenkungen ohne Ende und unruhige Wohnungseinrichtung... usw.
     
    Interessanterweise wurde ich an der Uni MS als externe Studentin akzeptiert, weswegen ich auch eine Mensa-Karte bekommen konnte, mit der ich alle Mensen der Stadt, den Kopier- und den Ausleihservice benutzen kann. 
    Also erstmal die Mensa-App der Uni MS runtergeladen und erstmal das Wichtigste klargemacht: Die Speisepläne der verschiedenen Mensen abgeklappert 
     
    Ein Blick über den Laptop
     
    Ich sitze hier von ca. 8 Uhr bis 12 Uhr mit vielen anderen fleißigen Menschen in der Bibliothek zusammen (wer früher kommt, bekommt natürlich die besseren Plätze. Jeder einzelne Tisch hat einen Laptop-Steckplatz) und widme mich gerade der Klausurvorbereitung. Die nächsten sind zwar Ende Oktober erst, aber ich bin sehr gespannt, was dabei herumkommt, wenn man sich so frühzeitig und konzentriert darum kümmert. 


    Bücher für jedes Thema vorhanden! 

     
    Es sind zwar eine Menge andere Studis dort (und ja, ich finde es furchtbar interessant zu sehen, wie andere so lernen...wie viel Platz brauchen sie? Welche Sachen haben sie mitgenommen? Was sind das generell so für Leutchen?) Aber eines herrscht dort trotzdem vor: Absolute Ruhe.

    Obwohl ich mich natürlich schon lange nach dieser sehne, stelle ich fest, dass ich tatsächlich mal wieder lernen musste, bei Ruhe zu lernen  Das hat mich besonders erstaunt. Die ersten zwei Tage fand ich es aber schwierig, mal konzentriert und mit Gemach meine Sätze zu Ende zu lesen. In den letzten Jahren habe ich mir bedingt durch konstantem Zeitmangel, für mich suboptimalen Lernzeiten und innerhalb unserer recht lauten 4 Wände zu viel Speedreading angewöhnt. Das hat Vorteile, wenn man schnell machen muss, aber auch Nachteile, dass man eben zu viel übersieht und nur noch auf Stichworte achtet (ist mir auch beim Klausurenschreiben schon aufgefallen). 
    Da musste ich mich echt selber entschleunigen. 

      
    Ich steh total auf solches Essen! 

    Um 12 gehe ich dann also in eine der Mensen zum Essen und dann war's das auch schon mit dem Lerntag. Habe echt das Gefühl, das reicht. Ich habe dann noch etwas Zeit zur Verfügung, um etwas für mich zu tun - beispielsweise Sport. Im Augenblick bin ich noch bei Gymondo und kann zu Hause qua App mitturnen, habe aber nächste Woche ein Probetraining in einem wahnsinnig tollen Fitnessstudio, das einzige, welches auch tolle Kinderbetreuung anbietet. Da bleibt kein Wunsch offen, und ich möchte so langsam was gegen meinen Fernstudium-Rücken tun. Da ich aber meine...hä-ähm...Disziplin bei sowas kenne, will ich auf keinen Fall den Jahres oder gar Zwei-Jahresvertrag wählen, obwohl diese günstig wäre. 
    Der 3-Monatsvertrag wäre besser, aber der ist endlos teuer  Dilemma!
    Dennoch finde ich Sport so wichtig in unserer sitzenden Welt.
    Doch auch für Hobbys habe ich jetzt wieder Zeit. Ich würde gerne wieder das Malen anfangen (wie früher schon) oder einfach mal rumgammeln und irgendeinen Mist auf YouTube anschauen. 

    Danach bleibt Zeit für alles andere: Kids abholen, Spaß mit Kids, etwas Haushalt oder Homeoffice. 

    Tja, so sieht der Alltag derzeit aus und ich merke schon, wie die Zufriedenheit wächst  Ich fühle mich gerade produktiv und habe erstmals das Gefühl, richtig zu studieren (außerhalb der Blockseminar-Wochen zumindest). Besser spät als gar nicht! 

    LG

    Feature Foto: pixabay.com
  10. Vica
    In dieser 5. Woche hatte ich einen ziemlich interessanten Aufenthalt in der Narzissmus-Station. Narzissmus finde ich als Störung sehr respekteinflössend und "interessant" (wenn man das so nennen kann), hatte auch mal eine Projektarbeit über einen Narzissten. Hier ist natürlich viel Betreuer-Kontakt und Supervision wichtig, was diese Woche auch reibungslos klappte. Ich war ganz nah dran an den Patienten und begleite die Einzelgespräche, gehe mit in die Medikamenten-Sprechstunde und mache ansonsten abgestimmte Angebote wie Spaziergänge auf dem Hof. 
    Außerdem darf ich mangels Personal gerade eine Physio-Gruppe "leiten"  ....die aber nur darin besteht, dass ich aufpasse, dass keiner vom Ergometer fällt  

    Es lief super und mir gefällt dieser Einsatzbereich sehr, doch dann kam an 2 zwischenmenschlichen Stellen Sand in's Getriebe  

    1.)
    Mein persönlicher Betreuer beim Hospitieren wechselt. Der alte war total super, man lernte eine Menge. Ich brauchte ein eigenes Notizbuch zum Mitschreiben. Er hatte ein großes Herz für Praktikanten, die etwas lernen wollten - er sah sich mit diesen zu 100% auf Augenhöhe. Er wurde allerdings krank und kommt nicht wieder - zunächst war geplant, dass er noch studenweise kommt. Dies ist aber nun irgendwie doch nicht der Fall. Der neue Betreuer hingegen wurde mehr oder weniger "unfreiwillig" auf meiner Station eingesetzt. Er macht keinen Hehl daraus, dass er nicht so motiviert ist und das "nicht so sein Störungsbild" sei, weil man "bei diesen Menschen nicht so gut durchkomme". Er hat das schon gleich ehrlich zugegeben. Mein Eindruck ist auch, dass ich ihn beim Hospitieren eher nerve .  
    Ich gebe an einigen Stellen etwas mehr Gas als der Betreuer und das gibt ihm noch mehr das Gefühl, dass das nicht sein Ding ist.  

    Z.B.
    - bin ich früher am Termin als er (er kommt gute 10 Minuten zu spät) und sitze mit dem Patienten ratlos herum. Bevor er kommt können wir nicht anfangen. Einmal kam er gar nicht, weswegen ich den Betreuer im ganzen Haus mit der Hilfe anderer Therapeuten suchen musste. Auf Telefonate reagierte er nicht. Selbst der Patient rief bei ihm an, was ich ja oberpeinlich finde.  
    - Selbst, als er nur 5 Minuten zu spät zum Termin kommt, war ich immer noch früher da.
    - muss ich ihm hinterher laufen, dass er die Terminplanungen für nächste Woche macht. Tut er natürlich nicht. Wir Praktikanten sitzen ohne aber auf dem Trockenen. 
    - haben wir Praktikanten etwas mehr Zugang zu gewissen Patienten. Das liegt daran, dass wir ja die zusätzlichen Angebote (Spaziergang, Sport usw.) mit ihnen machen. Dadurch haben wir mehr Wissen darüber, was der Patient so geleistet hat, an wen er Briefe geschrieben hat, was er an Tageszielen erreichte usw.  Der alte Betreuer fand das "spitze" und wollte alles darüber wissen. Der jetzige ist davon genervt. 
    - findet er seine Sachen nie. Wir wissen hingegen, wo sie sind. 
    - hat er genau 0% Vertrauen in seine Fähigkeiten. Verstehe ich nicht. Denn wenn er seine Arbeit macht, finde ich ihn echt klasse. Hab ich ihm auch gesagt. Selbst die Klinikleitung hat ihm das gesagt. Darum wurde er auch überhaupt eingesetzt. Aber: Es kommt einfach nicht bei ihm an!
    So kann man sich selber im Wege stehen. Menschlich übrigens ein total toller Typ! 

    Ich kanns auch verstehen, wenn nicht jede Station und jeder Patient was für einen ist. Aber dass man sich so derart dagegen sträubt ist auch seltsam - irgendwo ist es ja der Job. Er hat im Moment nichts weiter zu tun, als 1x 60 Minuten am Tag zu kommen + 30 Minuten Nachbearbeitung. 

    Na ja, so langsam wird er ziemlich unfreundlich. Grüßt nicht mehr, lässt einen hängen, reagiert genervt auf Fragen. Mal sehen, wo das hinführt. 

    2.) 
    Der zweite Stolperstein ist eine Praktikantin, die ebenfalls umgänglich ist. Ein nettes Mädel mit guten Noten und interessantem Masterarbeitsthema. Es gibt nur das Problem, dass sie kommt und geht, wann sie will. Meiner Meinung nach ihr Ding (bzw. Pech), doch nun kommt es an einen Punkt, wo es uns beim Ablauf der Arbeit stört. Sie pickt sich momentan die Rosinen raus und geht dann einfach, während wir bis zu den Ohren in Arbeit stecken (hat auch kein Problem damit, uns einen schönen Feierabend zu wünschen  - der erst 4 STunden später wäre). Anfangs betraf das nur 1-2 Stunden vor Feierabend, mittlerweile geht sie um 13 Uhr. Und geht z.B. um 10.00 für 2 Stunden nach Hause und kommt zum Mittagessen wieder. Danach macht sie Feierabend.
    Anfangs dachten wir anderen: Muss sie selber wissen, wenn sie erwischt wird, wird das Praktikum natürlich nicht angerechnet, das ist ihr Bier.

    Aber dann fing sie an, genervt zu reagieren, wenn sie Aufträge ab z.B. 16 Uhr übernehmen soll. "Ungerne" hieß es da. Wenn sie wirklich mal von uns feste eingeplant wurde, passierten ihr natürlich irgendwelche Dinge, die sie so aufgeregt hätten, dass sie "fix und fertig" sei, und deswegen nicht weiterarbeiten könne. 
    Mittlerweile ist der Unmut im Team riesig. Zum einen weil sie sich natürlich übervorteilt, zum anderen weil wir konstant 1 Person weniger haben. 
    Einige wollen "es petzen", ich persönlich und ein paar andere finden, man solle lieber mal persönlich mit ihr reden. 
     
    Es wird also im zwischenmenschlichen Bereich nächste Woche spannend  
    1.) Mein Betreuer wird vermutlich versuchen, mich irgendwie abzusägen 
    2.) Es muss TAcheles geredet werden mit der Praktikantin 

    Solche konfrontativen Situationen würde ich ja gerne umschiffen  Sie klingen in der Theorie einfach, sind in der Praxis aber schwieriger und unterliegen einigen Störvariablen mehr. Der Großteil der Praktikanten (inklusive mir) hat festgestellt, dass er ein zu großes HArmoniebedürfnis hat. Ja, über sowas reden Psychologiepraktikanten in der Pause  

    Euch eine gute Woche und bleibt gesund  

    Feature Foto: schwelmerchen | pixabay.de 
     
     
     
     
  11. Vica
    Das neue Jahr ist etwas ungünstig angelaufen  
    Erst nerviger Infekt, dann Lungenentzündung, Krankenhauskeime, ein kaputt geliefertes Piano - all das ist zwischen Neujahr und jetzt passiert. Leider habe ich den Kopf gerade nicht so wirklich frei und komme erneut nicht aus dem Quark heraus, was das Studium angeht. Dabei ist gerade Zielgerade angesagt. Dieses extrem dunkle und verregnete Wetter trägt auch nicht dazu bei, die Energiereserven anzukurbeln. Man will schnell wieder rein, wenn man mal draußen war - hier zumindest. 
    Da tut etwas positiver Input nicht schlecht. 
     
    Rückblickend ein paar Seelenschmeichler (Gedanken, Dinge, Entscheidungen, Ereignisse etc.) aus dem letzten Lernjahr, die sich echt gut angefühlt haben und die ich so jederzeit wieder machen würde. 
     
    Terminkalender aus Papier! Die letzte Hoffnung für mich, sich zu organisieren. Die BahnApp. Anders würde ich nicht mehr planen. Die Präsenzwochen natürlich. Großes Highlight im vergangenen Jahr.  Das ICE-Wochenticket bei Präsenzwochen. Komplett freie Zugwahl ist sensationell. So fühlt sich das wohl mit der legendären schwarzen BahnCard an. Gute Kontakte zu Kommilitonen, Profs & Tutoren (bringt motivations- und informationspolitisch so viel) WhatsApp Lerngruppen Sich beim Erstellen von Lernmaterialien von YouTubern beeinflussen lassen Niemals die Hoffnung aufgeben, dass es DAS passende Statistik-Tutorial gibt, mit dem es endlich sitzen wird (ich empfehle Matthias Bärtl btw) Hilfreichster Reiseproviant: Sandwiches aller Art, Äpfel (gegen Hungeranfälle, anspruchslos zu transportieren), Bananen (nicht ganz so anspruchslos), Schokoriegel gegen Unterzucker. Heißgetränke waren immer sehr angenehm. Wenn man in der fremden Stadt gar nicht weiß, wo man was essen soll: Nicht die Bäckereien unterschätzen.  Reisen! Eine supertolle Sache.  Den Wittchen & Hoyer zu kaufen (Klinische Psychologie). Geld war selten so gut angelegt, auch wenn's weh tut.  Die Matrikelnummer für Office-Vergünstigungen etc. zu nutzen. Totale Erleichterung!  Sich nicht von den Notendurchschnitten von Kommilitonen verunsichern lassen.  Bei unerwarteten Blackouts in Klausuren ein paar Minuten Achtsamkeitsübungen machen. Was gefällt mir im Raum? Was nicht? Was würde ich hier anders einrichten etc.? Und hoffen, dass man so wieder runterkommt. Dabei Tee schlürfen. Gegen befürchtete Blackouts etwas mit reinnehmen, was man gerne mag...Pralinen (aber um Himmel Willen vorher auspacken), Schokoriegel, die man sich sonst nicht gönnt, besonders schöne Textmarker, ein vom Feinsliebchen ausgeliehenen Schreibstift etc.  Textmarker in Pastellfarben. Eine der besten Anschaffungen.  Aufpassen mit Tipps von Bewerbungsseiten zum Thema Bewerbung - anzurufen, um "Interesse zu bekunden", wie denn der Name des Personalers sei, an den man die Bewerbung richtet (denn "Sehr geehrte Damen und Herren" scheint ja eine Todsünde zu sein), hat in 2 Fällen zu extremer Genervtheit in der Personalabteilung geführt, da es niemand wusste und auch "keinen interessiere, was in der Begrüßung steht".  Andererseits machen solche Ereignisse auch klar, wie das Betriebsklima so ungefähr ist, das kann man ja durchaus auch als dankenden Hinweis verstehen.   Einen ICD-10 zu kaufen und zu besitzen. Ist durch's gesamte Seminar gewandert. (lachsfarbene Edition) Genau so: "Richtlinien zur Manuskriptgestaltung" der DGP in Buchform. Da ärgere ich mich, dass ich das nicht schon früher entdeckt habe.  Lernen, sich über alles zu freuen, was bestanden bedeutet!  Die Feststellung, dass in Verbänden, Ausbildungsinstituten, LPAs usw. ziemlich nette Menschen sitzen, die wirklich weiter helfen wollen. Meine Lernnotizen helfen anderen mehr als mir selbst   Klausureinsicht ruhig beantragen, wenn euer Bauchgefühl quasi Lichtjahre von der tatsächlichen Note entfernt ist (meine kommt erst Mitte des Monats).  Facebookgruppen zur Hochschule, Studiengang oder Einzelmodulen beitreten. Ebenfalls ziemlich gut für die Infopolitik! Kaffee, Unmengen Kaffee. Dabei weiß ich gar nicht mal, warum...er bewirkt nichts bei mir (macht nicht munter oder wach), sondern gehört mehr dazu, wie die Luft zum Atmen.  Für kreative Eltern von Kleinkindern, die ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie eine Woche auf den Seminaren sind: Ich habe ihnen kleine Ausmalbildchen vom ICE gemalt, jeden Tag eines und kleine Geschichten vom Reisen im Zug geschrieben. Außerdem Postkarten verschickt und natürlich ein paar Videos von unterwegs. Das fanden sie sehr spannend und aufregend   Jede durchgezogene Klausur Ordnung am Schreibtisch! Bei uns echt schwer zu bewerkstelligen, da er irgendwie so eine Art Multifunktionstisch ist und von mehreren Personen genutzt wird, aber dennoch ist man so viel motivierter, ans Werk zu gehen! Andererseits muss man Klausuren auch nicht stur durchziehen, wenn es nicht gerade an der Regelstudienzeit rüttelt.  In sofern sehr zu loben: Die Klausurenpolitik an der PFH, Absagen 12 Stunden vorher und in 8 Wochen erneut teilnehmen ist eine große Sache!  Die PP/KJP-Anschlussausbildung war bei jedem möglich, der sich dafür beworben hat.  
    Ich hoffe mal, dass das Jahr bald die Positiv-Kurve aufnimmt und genau so Nützliches und Interessantes mit sich bringt  

    LG

    Feature Foto: tejas_prajapati | pexels.com 
  12. Vica
    Oh je, oh je, was für ein Klausurenwochende! Mit Voll-Karacho gegen die Wand - anders kann man das nicht nennen. Es stand eine meiner letzten Klausuren an und eigentlich hätte der Ausgang etwas besser sein sollen. Nun bin ich leider  ja nicht so wirklich der Klausurentyp und hatte immer wieder diverse Schwierigkeiten! Angefangen bei der gescheiten Lernstoffeinteilung bishin zu Blackouts während der Prüfung. Gegen die gestrige Klausur erscheinen die aber eher wie Luxusprobleme. Außerdem hatte jede Klausur irgendwie einen glimpflichen Ausgang. Das könnte nun aber anders werden!

    Die Klausur war morgens um 9, aber wegen der schlechten Zugverbindung zum Studienzentrum musste ich einen Zug nehmen, der 2 Stunden früher da war. Da ich auch 1 Stunde anreise, musste ich um 5 raus. Das fällt mir gerade echt schwer, ich bin total im Winterschlaf-Modus und in etwa so energiegeladen wie ein labberiger Toast. 
    Diese Reise dorthin gestaltete sich ähnlich trostlos: Im Dunkeln losfahren, im Dunkeln ankommen. Weit und breit keine Menschenseele. 
    Was soll man 2 Stunden vor Ladenöffnungszeit in der Großstadt? Ich habe mir meine Lernsachen mitgenommen und hatte vor, diese noch ein bisschen durchzulesen. Das scheiterte aber an einer Möglichkeit, sich irgendwo hinzusetzen. McDonalds war um diese Zeit voll von Partyleichen aus der letzten Nacht, außerdem wurde großflächig geputzt, weswegen wir alle rausgebeten wurden. Also watschelte ich ebenfalls in der Dunkelkeit schonmal zum Fernstudienzentrum, welches aber ebenfalls leider zu hatte. 

    Nun stand ich 1 Stunde draußen im Regen herum, bis der erste Mitarbeiter kam.
    Das war schonmal die Einleitung für die Klausur, die dem ganzen dann ein Krönchen aufsetzte:

    Nichts, nahezu nichts von dem, was ich gelernt hatte, kam dran  Diese Klausur war ein Endboss Level 11 von 10. Und ich selber habe mich gefühlt, als wäre ich so in etwa auf Level 1. 
    Wenn ihr versteht, was ich meine.
    Was passiert ist, ist schwer zu sagen. Aber statt der riesigen, großen Topics auf die ich mich focussiert hatte, kamen kleinste Kleinigkeiten dran, die zum Teil nebensächlich auf einer einzigen (von viiiielen) Folien genannt wurde. Diese ergaben astronomisch hohe Punktzahlen, die mir nun fehlen (so viel ist leider sicher).

    Das Gefühl ist ganz schön eklig, wenn man die Frage nicht konkret beantworten kann. Da hilft eigentlich nur: Im Gedächtnis kramen, ob man irgendwo dazu mal was aufgenommen hat. Versuchen, abzuleiten, was ein Begriff bedeuten könnte. Wenn ein Modell abgefragt wird, das man garantiert nicht weiß: Ein anderes Modell nehmen und versuchen, es irgendwie passend darauf anzuwenden, auch wenn es weit hergeholt ist. Versuchen, Argumente zu liefern und am Rande zumindest ein wenig zu zeigen: "Gelernt habe ich durchaus!". Bei Teilaufgaben, die sich darauf beziehen: Schreiben, was logisch wäre (auch wenn es garantiert nicht so auf den Folien steht, aber vielleicht kommt es dem nahe). Das ist alles der letzte Mist, aber könnte vielleicht ein paar Punkte generieren. Oder auch nicht...

    Der einzige Trost, den ich mitnehmen kann: Auch mit 6 Monaten Hardcore-Lernen wäre das nicht bei mir hängengeblieben. Zu einem Thema habe ich gleich gar keine Unterlagen, weil die Folien, die ich dazu bekommen habe, in meinem Fall leer sind. Ich hatte das so interpretiert, dass diese Inhalte wohl absichtlich gestrichen worden waren, da nicht relevant. (Wohl nicht). Zum anderen waren die MCs für mich so schwierig zu beantworten, dass sich auch damit vermutlich keine Punkte rausholen ließen - in der Regel sind sie ja gute Stichwortgeber. Aber hier saß ich nur mit Stielaugen davor und dachte: WTF??
    Nach Rücksprache mit dem Kommilitonen war ich in sofern etwas "beruhigt", als dass es diesen genau so erging mit dieser Klausur. Sogar von frustrierten Leuten, die die Klausur ab Mitte durchgestrichen haben und gegangen sind, haben wir gehört. 


    Morgens, 5.20. Die City schläft...


    Bahnreisende? Fehlanzeige...


    Im Fernstudienzentrum: Alles (noch) tot.

    Auf der Rückfahrt hab ich übrigens den Zug verpasst. Aber man fährt nicht insgesamt 10.000 Kilometer nach Göttingen per Zug, ohne zu lernen, wie man geschickt Züge verbinden kann. Und so kam ich über 2 Bimmelbahnen doch noch recht schnell nach Hause.

    Nun ja, was passiert, wenn man im Bosskampf stirbt?
    Man macht den Level nochmal. 
    Ich fürchte, das könnte die erste Klausur werden, die ich nochmal machen müsste. 

    Leute, so schnell kann das gehen - da hat man den Kopf zu sehr in der Zukunft (Ausbildungsinstitute etc.) und säuft in der Gegenwart ab! 

    Mal sehen, was kommt. Ich bin gewappnet für den nächsten Bosskampf!

    FeatureFoto: Francesco Ungaro @ pexels.com  
  13. Vica
    Liebe Leser, gestern war mal wieder Klausur-Wochenende und ich stieß auf ein ungeahntes Hindernis: Kein Zug war geeignet, um mich zu meinem 35 - 60 Min (je nach Verbindung) entfernten Prüfungsort zu bringen, weil kurzerhand die Bahnstrecke wegen technischer Schwierigkeiten gesperrt wurde. Tickets für den Regionalverkehr kaufe ich immer so einen Tag vorher, darum erfuhr ich das erst am Tag davor. Die anderen Verbindungen, um doch über Biegen und Brechen hinzukommen, waren leider gar keine Option . Gut, dass die Klausur erst um 14 Uhr stattfand. Das lässt einem viel Zeit zum Umdisponieren. 
     
    So haben wir uns kurzerhand entschlossen, aus dem Klausurentag mal einen Familientag zu machen. So fuhren wir schon am Vormittag mit dem Auto, gingen entspannt was essen und marschierten in aller Ruhe bei schönstem Wetter zum Regionalzentrum. So entspannt habe ich schon lange nicht mehr geschrieben! Es lief daher auch erstaunlich gut. Da auch die anderen Spaß an dem Tag hatten, überlege ich, die restlichen beiden Klausuren, die ich im Master noch habe, ebenfalls zu solchen Ausflugtagen zu verbinden. 

    Unterdessen bin ich froh, wieder einen Haken mehr setzen zu können. Das Ende des Studiums naht . 

    LG

    Feature Foto: pixabay.com
  14. Vica
    Beim klinischen Schwerpunkt gilt an der PFH Anwesenheitspflicht. Das bedeutet, dass man für alle 4 Blöcke zwischen 5 und 7 Tagen nach Göttingen anreisen muss. Ich weiß, dass viele noch damit hadern, ob man das tun solle.

    Dem Thema stand ich wie einige andere zunächst kritisch gegenüber, weil fast alle von uns als Fernstudenten gestartet sind (der klinische Schwerpunkt im Fernstudium wurde dann aber plötzlich ausgesetzt). Dass wir Fernstudenten sind, hat natürlich einen guten Grund. Bei meinen Kommilitonen ist es so, dass sie ein ziemliches forderndes Berufsleben haben (viele davon übrigens in Psychiatrien oder psychologischen Ambulanzen). Dazu kommen natürlich auch nicht selten familiäre Verpflichtungen - einige haben noch Kinder dazu. 
    Schwierig an der Sache ist, dass es 4x im Jahr eine Woche ist. 

    Das bedeutet konkret, dass in diesem Jahr der Jahresurlaub drauf geht (wenn man überhaupt so viel hat). Klingt harmloser als es ist, da es ja im Grund nur 4 Wochen sind. Dennoch ist Urlaub ein sehr begrenzter Zeitraum und man möchte ja schon noch die Möglichkeit, um mal etwas mit der Familie/Beziehung zu machen, für die eigene Rekonvaleszenz oder aber in besonders kritischen Phasen, z.B. beim Schreiben der Master-Arbeit. Außerdem müssen wir auch noch ein Pflichtpraktikum absolvieren, welches ebenfalls in die Arbeitszeit gequetscht werden muss - auch dafür könnte Urlaub anfallen!

    Bei mir war es so, dass meine Kinder zu dem Zeitpunkt noch keine Kindergartenbetreuung hatten, da wir keinen Platz bekommen haben (hier: 30 Kindergartenplätze, ca. 300 Bewerbungen). Großelternbetreuung ist keine Option, die wohnen zu weit weg/sind berufstätig. 

    Auf das zeitliche Dilemma kommt das finanzielle Dilemma, denn so ein Block kostet 300€. 150€ je Block werden glücklicherweise nach Ende des Studiums zurückgezahlt und sind nur so eine Art Schutzgebühr. Aber mit den Präsenzphasen verbunden sind auch die gewöhnlichen Studiengebühren, die 300€ bis 700€ betragen, je nach Modell (früher oder später müssen die 700€ pro Monat gewählt werden, weil man sich mit dem klinischen Schwerpunkt im Campusstudium befindet). 
    Ein Präsenzmonat kostet euch zunächst demnach günstigstenfalls 600€, schlimmstenfalls 1000€, je nach Vertrag (noch im Fernstudium? Teilzeit? Vollzeit?). Das war natürlich nicht alles, denn man muss den Aufenthalt in Göttingen bestreiten. Je nachdem, welches Hotel man bucht, kommen diese Kosten auch mit drauf (im Schnitt so 200€ herum bei vielen).

    Das klingt auf den ersten Blick kaum machbar als Nicht-Topverdiener. 

    Wie das immer so ist, gibt es aber doch häufig einen Königsweg!  

    Zeit & Urlaub: 
    Tatsächlich hatten wir viele Leute, die ihren Jahresurlaub genommen haben. Da das Arbeitsfeld Psychiatrie oder Ambulanz häufig eines mit Unterbesetzung ist, ist es natürlich günstig, wenn man den Urlaub so früh wie möglich nimmt. Einige Leute haben es aber so gemacht, um ihren Urlaub zu retten: Überstunden abstottern. Sie hatten im Vorfeld viele angesammelt (kommt ja auch schnell zustande, wo Unterbesetzung ist). Andere haben bewusst auf Minusstunden gesetzt, die sie dann später auf der Arbeit wieder aufholen würden, also genau umgekehrt. 
    So genannten Bildungsurlaub hat keiner genutzt, mit dem ich gesprochen habe, von einer aktiven Freistellung wüsste ich auch nichts. 

    Kinderbetreuung:
    Zu Beginn der Blocks hatten wir noch Eltern, die die Kinder nach Göttingen mitbrachten und sie bei Tageseltern, die sie vorher kontaktierten, betreuen ließen. Wie dieser Kontakt zustande kam, weiß ich nicht mehr im Detail, es war aber wohl ein Tip von einer anderen Kommilitonin, die das früher so gemacht und Kontakt zu der Familie hatte. Die meisten setzten bei der Kinderbetreuung auf die Großeltern, die entweder mit anreisten oder (Mehrzahl) zu Hause blieben. Bei vielen (mir auch) war der andere Elternteil dann mit den Kindern zu Hause. (Ich hatte durch das Pendeln das Glück, dass ich noch ein wenig den Abend mit ihnen gestalten konnte). Kurzzeit-Horts scheint es in Göttingen in dem Sinne nicht zu geben. Eine Kinderbetreuung wie durch die FernUni Hagen gibt es an der PFH nicht. 

    Finanzierung:
    Wie geht man mit der finanziellen Belastung um? Über das Thema wurde natürlich etwas weniger offen gesprochen. Ich weiß aber, dass einige Studis aus dem Ausland vorübergehend zu anderen Kursteilnehmern gezogen sind, die viel näher dran wohnen, und zwar bis zum Ende aller Blöcke (andere Ausgewanderte wohnten in der Zeit bei ihren Eltern). 
    Bei einigen zahlte der Arbeitgeber das gesamte Studium, inklusive der Blöcke und des Semestertickets - selbst die PP-Ausbildung würden einige Arbeitgeber noch übernehmen. Das ist also natürlich eine großartige Sache und riesen Entlastung, wenn man das so mit dem AG aushandeln kann. Einige haben auch Verwandte angepumpt. Ist ein unangenehmes Thema in einem gewissen Alter, aber es ist super, wenn man eine nette Oma/einen netten Onkel etc. hat, die/der unter die Arme greift. Ob sie dabei das Seminar finanzieren oder nur den Aufenthalt oder ein Zugticket - alles hilft. Wenn man Sorge hat, da vielleicht zu unverschämt rüberzukommen, kann man auch fragen, ob Sachgüter okay wären - da man in der Seminarwoche viel Geld ausgegeben hat, kann man vielleicht den Rest des Monats zu Oma zum Essen kommen. Vielleicht finanzieren sie auch lieber einen neuen Rucksack (<- Mangelware bei vielen, bei mir auch), etwas Literatur oder den Laptop als das eher nichtssagende Seminargeld. 
    Ansonsten bleibt aber auch die Möglichkeit eines familieninternen Darlehens, wenn die Verwandten das mitmachen. 
    Einen Bankkredit hat meines Wissens nach keiner genutzt, was aber auch eine gute Möglichkeit ist - der Kredit ist nicht sooooo hoch wie z.B. für ein Auto oder ein Haus und die Bank lässt da (vor allem bei Einkommen) bestimmt mit sich reden. Das Thema Bildungskredit fiel ein paar mal und sollte man mal bei seiner Hausbank abklären.
    Richtig geschröpft sind die, die die ganzen Kosten privat tragen. Mir hat es geholfen, dann vermehrt im Alltag zu sparen. Dazu gibt's super Sparmethoden, wozu man sich auch auf YouTube usw. ein paar Channel anschauen kann. Oder Dinge wie das 'Arm aber Glücklich"-Kochbuch usw.


    Fazit: 
    Es gibt Kommilitonen, die sich wegen der genannten 3 Punkte bewusst gegen den klinischen Schwerpunkt entschieden haben und den Gesundheits bzw. Betriebsschwerpunkt gewählt haben, obwohl der PP das Ziel sein soll. 
    Hilfreich für die Motivation finde ich es, dass man sich das ganze vom Ende her denkt und beherzigt, dass dies mal für 1 Jahr eine Ausnahmesituation darstellt - aber auch schnell wieder beendet sein wird, sobald die Blöcke abgeschlossen sind! Das war sozusagen mein Mantra. Es ist besser, die Blöcke so schnell wie möglich durchzuziehen. Verpasst man einen, verlängert sich das Studium um 1 Jahr (-> alles wird teurer). 
    Letztlich waren die Blöcke das Beste am ganzen Studium. Ich habe tolle Leute kennengelernt aus dem ganzen Land, die Lehrmethoden sind etwas ganz anderes als immer nur Fernlehrbriefe lesen (gehen auch sofort in Fleisch und Blut über) und das Studentenleben fühlt sich real an.
    Vorausgesetzt, einem sind solche Punkte überhaupt wichtig - nicht jeder möchte das ja. 

    LG

    Feature Foto: Pixabay 
     
     
  15. Vica
    Okay, so allmählich geht die Bewerbungsfrist vieler Bachelor- und Masterstudiengänge in die letzte Runde (am 15.07. ist in der Regel sense) und ich überlege fieberhaft, ob ich mich noch für das ein- oder andere einschreiben sollte.
    Bei vier Präsenzuniversitäten liegen nun Bewerbungen für einen Psychologie-Master. Leider ist die Wahrscheinlichkeit, vom Fleck weg genommen zu werden, sehr gering. Da ich mich darauf also nicht verlassen kann, denke ich über Alternativen nach. 
    Offiziell bin ich noch in Elternzeit und möchte diese auch dazu nutzen, um mich weiterzubilden bzw. zu -qualifizieren. 
    Was also tun?
    Mein oberstes Ziel wäre immer noch die Kinder-und-Jugendlichen-Psychotherapeutenschiene. 
    Das ist hier in NRW nicht einfach, im Master müssten schon Prüfungsleistungen an klinischer Psycho nachgewiesen werden. 
    Leichter gesagt, als getan - dazu müsste ich einen der oben genannten Masterplätze ergattern. 
    Einerseits möchte ich wohl gerne noch eine Master-Bewerbung (Psychologie) für die FU Hagen abschicken. Die Inhalte fixen mich sehr an, ich finde ihn wirklich interessant. Die Zufriedenheit damit wird im Netz ja häufig als so lala bezeichnet und er berechtigt auch nicht zur KJP-Ausbildung, das ist wirklich schade. Andererseits berechtigt er immerhin zur Führung der Berufsbezeichnung "Psychologe" und öffnet natürlich viele andere Türen. Eigentlich wollte ich den Master nicht mehr im Fernstudium absolvieren, um mal wieder unter die Leute zu kommen, ich bin eben doch ein ziemlicher "Gruppenlerner". Es wäre also mehr was in Richtung Notlösung (dafür dann aber eine ziemlich gute). 
    Ich liebäugele auch mit dem Gedanken, mich hier für ein Lehramtsstudium einzuschreiben. Hier habe ich etwas Praxis, weil ich an einer Grundschule gearbeitet und dort den Lehrern assistiert habe. Mich würde es sogar etwas mehr dahin ziehen, wo viel soziales Engagement gefragt ist, z.B. Brennpunkt-Hauptschulen (kein Witz) oder Grundschulen. Mir war damals von den Lehrern angeraten worden, es unbedingt mit Lehramt zu versuchen, da ich ein "absoluter Typ dafür sei". Wie dem auch sei, mir hat das Arbeiten mit Kindern super Spaß gemacht und im Griff atte ich sie auch. Mit dem Lehramt kann man auch wieder eine KJP-Ausbildung aufnehmen. Allerdings müsste ich im Bachelor starten und die Geschichte dauert 3-5 Jahre, bis ich mit dem Master durch bin. Also eher nicht!
    Kurze Zeit hatte ich auch überlegt, mich vor Ort für den Master in Pädagogik bewerben. Auch der berechtigt zur KJP-Ausbildung. Auch eine Zukunft als Pädagoge kann ich mir vorstellen, und zwar Richtung Heim-Pädagogik. Dazu müsste ich aber viele Module nachholen und weiterhin sind die Studiengänge nicht konsekutiv. Das heißt: Nach Abschluss des Master bin ich weder Psychologe noch Pädagoge. Schlechte Alternative! 
    Das Gleiche gilt für meine Überlegungen, ob ich nochmal einen BSc und MSc in Sozialer Arbeit machen sollte.Da man hier nur an den Wochenenden Vorlesungen hat, ist das fast schon sowas wie ein Fernstudium und unter der Woche müssten 30 Arbeitsstunden anfallen, also wäre ein Verdienst möglich. Problem hier: Gerade am Wochenende lässt meine Leistungskraft doch deutlich nach und das ist die einzige Zeit, wo die ganze Familie mal wieder zusammen sein kann. Somit kommt das auch weit unten auf der Alternativen-Liste.
    Jetzt noch was ganz Exotisches: Die FU Hagen bietet nun einen Studiengang an, der zum Ersten Juristischen Staatsexamen führt. Mit anderen Worten ebnen die den Weg, nebenbei nochmal Anwalt, Staatsanwalt oder Richter zu werden. Das hat mich schon vor einiger Zeit sehr stark angefixt. So habe ich schon vor Monaten von der FU Hagen vorprüfen lassen, ob mein vorhandener Bachelor aus England allein überhaupt berechtigt, ein anderes Studium aufzunehmen und dazu eine positive Antwort bekommen. Natürlich wäre das eine ganz andere Richtung als Psychologie. Allerdings bin ich bei Jura ein wenig vom Fach, dadurch dass ich aus einem Juristenhaushalt komme. Mein Mann ist einer und ich habe das gesamte Studium miterlebt, inklusive der beiden StEx. Danach habe ich viel über Recht generell kennengelernt sowie über Kanzleiabläufe. Da meine Familie auch eine Kanzlei hat, in der sie in Arbeit bald ertrinkt, könnte hier ein Arbeitsplatz warten, auch ohne den Druck zu haben, Prädikatsexamina abzuliefern. Das wäre so eine Art zweites Standbein, wenn das mit der Psychologie nicht klappt. Diesen Schritt habe ich mit meinem Mann die letzten Wochen immer und immer wieder besprochen - in diesem Fach hätte ich natürlich die meiste Unterstützung. Und Interesse ist klar da. 
    Ich überlege, ob ich mich parallel zum Master Psychologie an der FU Hagen noch für diesen juristischen Studiengang bewerben soll. Klar, das wäre nicht ohne, aber ich sehne mich ein wenig danach, mal wieder richtig gefordert zu werden. Sollte das eine oder andere nichts für mich sein, könnte man sich auch wieder vom jeweiligen exmatrikulieren. 

    Das ist das momentane Gedankenkarrusell, das mich täglich umtreibt. Schade ist, dass man sich auf alles gleichzeitig bewerben muss und nicht Schritt für Schritt, auf Absagen aufbauend, neue Bewerbungen für neue Ziele rausschicken kann. Allerdings zwingt einen auch niemand, bei einer Platzzusage anzunehmen. Wichtig finde ich nur, dass man all diese Überlegungen nicht aus der Luft greift, sondern klar überlegt, mit allen Folgen (auch finanziell). 
    Im Augenblick fände ich es am tollsten, wenn irgendein Präsenz-Master in Psychologie zusagt, auch wenn damit das Nachholen vieler Scheine verbunden sein mag   

    LG 
    Vica
     
  16. Vica
    Oh man, Leute - ich frage mich ernsthaft, wie man es hinbekommt, bei diesen Temperaturen, davon konstanten 31 Grad Raumtemperatur (Dachgeschosswohnung!) sich einen grippalen Infekt einzufangen. 
    Am Mittwoch wollte ich die Anzeichen noch verdrängen.
    Am Donnerstag ging es dann aber so richtig los: Unerträgliche Halsschmerzen, Husten, Fieber, Kopfweh. 
    Wieder mal vor einer Prüfung. Die ist morgen! 
    Wären wir nicht alle hier betroffen, würde ich schon fast denken, ich ticke nicht mehr richtig.  
    Leider bin ich jetzt "genau drin" und der Infekt hat schon Bergfest. Könnte morgen noch schlimmer sein. Im Prüfungsstoff müsste ich eigentlich fit sein, aber mir graut vor der Fahrt mit dem Takka-Tukka-Zug dorthin. 
    Au man. Wenigstens kann man sich immer darauf freuen, wenn man eine Klausur hinter sich hat - das ist der einzige Antrieb gerade. 
    Finde das Thema "Infekte im Studium" echt furchtbar. Fällt bei mir ständig mit einer Deadline zusammen und auch wirklich nur dann.
    Hoffentlich wird es morgen nicht so super heiß, wie prognostiziert. Die Kombi Grippaler Infekt + Affenhitze ist ja nun per se auch nicht so prickelnd. Aber die Kachelmannwetter-App lässt schon durchblicken, dass ich mir meine Stoßgebete an Petrus sparen kann.
    Nun ja - Kräfte mobilisieren und eine Fahrkarte besorgen.
    Und Tempos.
    Und Kopfschmerztabletten.
    Gegen krankheitsbedingte Motivtionstiefs gibt's vermutlich nichts von ratiop.... .  

    LG 

    Bild: Pixabay.com | Pixabay License
  17. Vica
    Huch, das ging aber erstaunlich schnell mit dem Ergebnis der Klausur für den ersten klinischen Block! Aber andererseits ist es auch kein Wunder, dass ich keine brutalen 6-8 Wochen warten musste, wie sonst immer - es ist ja das Campusstudium! Hier laufen die Mühlen etwas schneller  Die Nachricht hat mich heute morgen allerdings kalt erwischt, denn gerechnet habe ich damit nicht. Bei solchen Meldungen brauche ich ganz schnell ein Sauerstoffzelt und kann nur hoffen, dass ich mich mit meinen zitternden Fingern dann nicht 3x vertippe beim Einloggen. Ja, ich werde da unglaublich nervös und befürchte immer sofort das Schlimmste - nein, ich habe nicht das Gefühl, dass ich das kontrollieren kann  (Der Weg von der Benachrichtigungsmail zur Notentabelle im Online-Studienzentrum ist in der Situation der längste Streckenabschnitt, den die Menschheit hinter sich bringen kann). Au man!

    Ich hatte wegen des krassen Blackouts (wohl eher Black Hole) ein sehr schlechtes Gefühl, zumal ich hinterher nur noch Dunst im Kopf hatte und mich nicht mehr erinnern konnte, was genau ich eigentlich geschrieben hatte. Nicht nur bezüglich der Klausur war ich in den Wochen davor schon dauernd unaufmerksam und schusselig, hab Sachen nicht richtig gelesen bzw. falsch verstanden. Was, wenn ich nun auch Mist gebaut habe? Das war ein echt gruseliges Erlebnis, das hoffentlich so nicht wiederkommt. Beim Überfliegen der MC-Fragen war mir kurz vor der Abgabe aufgefallen, dass ich fehlerhaft angekreuzt habe.  Ich mache es mir bei MCs aber zum Teil auch unnötig kompliziert mit der Denke. 

    Umso erfreuter war ich über den Ausgang von 2,00! So viel besser als erwartet und stellenweise war ich gar nicht mehr sicher, ob die Klausur überhaupt bestanden ist. Ich bin so happy darüber, dass ich spontan Party machen möchte. Da meine Kommilitonen alle zu weit weg sind, überlege ich, das in eine Kuchenschlacht umzuwandeln für meine Mit-Mütter hier in der Nachbarschaft. Stillfreundlich mit Bienenstich und koffeinfreiem Kaffee statt Sekt und Atzenmusik  Wir haben dann zwar für den ein oder anderen sicher eher was von Hühnerstall als Studiparty, aber hey! Sie haben mir ja auch fleißig die Daumen gedrückt. So glücklich war ich schon lange nicht mehr über den Ausgang einer Klausur! Die Motivation ist gerade um 500% gestiegen und eigentlich kann das Wochenende nicht besser starten. 

    Jeder, der das gelesen hat, darf sich umarmt fühlen. 

    LG

    Feautre Foto:
    Photo by Bernard Hermant on Unsplash
  18. Vica
    Bei schönstem Frühlingswetter (wie war das nochmal mit dem angeblichen Wintereinbruch?) fand er statt: Der zweite klinische Ausbildungsblock in Göttingen. Ok, eigentlich ist es ja der dritte, aber ich bin ja erst seit letztem Mal dabei  

    Dieses Mal hat es sich voll und ganz lohnt, sich morgens um 4 aus dem Bett zu quälen, um pro Tag zwei Fernreisen zu unternehmen. Warum, werdet ihr gleich erfahren. Der Einfachheit halber gliedere ich meinen Bericht ein wenig. 

    Zeitpunkt:
    Mittwoch bis Sonntag, jeweils 9.30 bis 17.00 Uhr, wobei sonntags natürlich minimal früher geschlossen wird, wegen der ganzen Abreisen.

    Kursteilnehmer:
    Ich glaube, wir waren insgesamt 26 oder 27 - eine hatte sich abgemeldet, daher weiß ich es nicht mehr ganz genau. Aber auf jeden Fall eine Zahl in diesem Bereich, also schon so groß oder klein wie ein Schul-Klassenzimmer  

    Themen:
    Es handelte sich ja um einen 5-Tage Block.
    Thema Tag 1-3: Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie bzw. Diagnostik. Hier ging es hauptsächlich um Leitlinien zur Diagnostik psychischer Störungen bei Kindern aber auch um typische Störungsbilder (z.B. Essstörungen). Hier konnten wir auch unsere Referate vortragen, die wir vorbereiten mussten. 
    Thema Tag 4-5: Psychotherapeutische Intervention bei Erwachsenen

    Dozenten:
    Es gab diesmal zwei Dozentinnen. Die Dozentin vom verkorksten Block davor ist nicht mehr tätig für die Hochschule. Die beiden, die das jetzt gemacht haben, waren zwei ziemlich interessante Persönlichkeiten. Die erste ist gerade erst von der Uni weg, hat den Master jetzt in der Tasche und hat ihr erstes Seminar gehalten. Ich fand es faszinierend, wie gut man das machen kann. Sie hat von Anfang an sehr klar kommuniziert, wie sie das Seminar gliedert, was uns erwartet und auch was sie erwartet. Auch hat sie uns aktiv mit eingebunden, so dass eine richtige Interaktion zustande kam. Sie hat sich auch ziemlich gut strukturiert und sich mittels Sticky Notes weitergeholfen, die sie am Morgen schon angebracht hatte.
    Die zweite ist Diplompsychologin und - obwohl sehr jung - schon routiniert im Vortragen, da sie an ihrer Uni wohl auch doziert. Sie hat auch die PP-Ausbildung hinter sich und konnte da wertvolle Tipps mit an die Hand geben. Auch bei Fragen zur Ausbildung bot sie sich an. Überhaupt eine tolle Persönlichkeit, aber dazu komme ich gleich.

    Ablauf:
    Seminar KiJu: Hier haben wir natürlich hauptsächlich Diagnostik-Leitlinien besprochen, konnten uns dazu auch Original-Fragebögen anschauen oder Testinventare ausprobieren und eben auch die Referate vortragen. Es gab Referate zu den Leitlinien und zu Störungsbildern. Ich war recht fasziniert, wie unterschiedlich kreativ die Leute diese gestaltet haben: Einige haben Items verteilt, die man z.B. bei selbstverletzendem Verhalten als Substitution nutzen kann (etwa Ammoniak-Ampullen zum dran schnüffeln, Vitaminbrausetabletten fürs Wasser, die man stattdessen auf der Zunge zergehen lässt usw.). Andere haben kleine Einspiel-Videos mit ihren von Autismus betroffenen Geschwistern verwendet oder waren per se eben Vortragetalente. 

    Seminar Psychotherapeutische Intervention bei Erwachsenen:  Hier hat die Dozentin viel zu ihren (wirklich außerordentlich guten) Folien erzählt und blieb dabei immer wieder ganz nah an der Praxis. Wir wurden stets um Meinungen gebeten und damit ständig eingebunden. Zwischendrin hat sie aber auch immer wieder Spiele zur Auflockerung gemacht, z.B. wie man eine Depressions-Gruppe erheitern kann - mit einem Spiel wie Obstsalat  etwa. Das machte Lust und Laune  Beim Thema Phobien und Intervention ging es ganz besonders zur Sache (damit könnt ihr euch wahrscheinlich den Beitragstitel erklären). Es ging um Patienten mit Angst vor Schaben - was würde man hier tun? Zunächst wurden uns Bilder von Schaben gezeigt, was ja noch ok ist. Videos von Schaben waren schon eine andere Nummer, aber auch noch erträglich für die meisten. Dann packte die Dozentin ohne Witz kleine Packungen mit je 2 echten Schaben aus dem Zoohandel aus. Jeder Gruppentisch bekam zwei Schaben. Wer mutig war, konnte sie selbst auspacken und die Konfrontationstherapie gleich bei sich selber testen  Fazit: Leichter als gedacht. Das fanden alle so genial - sicher noch ein Anekdötchen für die Enkel  

    Anreise, Unterkunft?
    Die meisten waren natürlich in Hotels untergebracht, nur wenige hatten die Möglichkeit, mit Auto oder Bahn anzureisen. Wir haben Leute aus Italien, Abu Dhabi oder - huiii - Australien! Beliebt in Göttingen ist das Box Hotel direkt unter der PFH ab 25€ die Nacht. Die anderen waren überwiegend im Hotel Rennschuh untergebracht, welches so ca. 2 km von der PFH entfernt liegt. 

    Bahn-Chaos?
    Ich hatte ja täglich meine 2 Fernreisen, 250 km hin und zurück. Das geht insgesamt mit 5-6 Zügen, je nach Verbindung. Ich hab gar nicht mehr geschaut, wie genau ich fahren muss. Meistens bin ich einfach nur bis Hannover gefahren und hab mir da den nächsten Zug gesucht, der in meine Richtung fuhr. Irgendwas geht da immer - hat ganz wunderbar funktioniert. Die Bahn-APP ist da euer Freund. War aber auch nur möglich, weil ich ein ICE-Wochenticket hatte und dadurch freie Zugbindung. Für die 2.Klasse kostet es 230 €. 
    Das hat an allen Tagen wie gesagt vorbildlich funktioniert. Nur am Samstag stellte sich ein Totalchaos ein: Hier hieß es nämlich um 5:52 am Bahnhof mal eben, dass mein Zug heute entfalle. Rechne sich meistens nicht, weil zu wenige mitfahren meinte ein Mitarbeiter dort (hallo, geht's noch??). Leider gab es auch keinen Ersatz oder irgendwas, was mich zu meinem Bahnhof für den zweiten Zug hätte bringen können. So gammelte ich über 1 Stunde bei McCafé herum und wartete auf einen Zug nach Osnabrück, von wo aus ich es wenigstens nach Hannover schaffen kann (= 30 Minuten nach Göttingen). 
    In Osnabrück erwischte ich auch rechtzeitig den Anschlusszug. Aber während ich drin saß, kam die Meldung, dass ein so genannter "Notarzteinsatz am Gleis" (der Bahn-Code für Suizid) sich ereignet hatte. Ganze 38 Minuten Verspätung waren durch das tragische Ereignis angesetzt, aber es führte dazu, dass der Bahnverkehr in der Region zunächst komplett implodierte. Fast 2 Stunden zu spät saß ich im Seminar. War aber kein Problem. 

    Blödeste Idee ever:
    Diesmal hab ich kein Meal Prep gemacht, weil ich mich in Göttingen selbst versorgen wollte. Mit dem Eregebnis, dass ich nun arm und 2,5 kg dicker geworden bis. Nächstes Mal also wieder vorbereiten  

    Auch noch gut zu wissen:
    - 2 mutige Studis haben ihren Weg bis zum Präsidenten der Hochschule gemacht, um mit ihm in unserem NAmen über die verkorkste Seminarsituation von dem Block davor zu reden. 
    - Der war wohl menschlich total toll und hatte Einsicht
    - Es wird nun finanzielle Entschädigung geben, weil die Leistung in dem Sinne nicht erbracht worden war. Sieht so aus, dass das nächste Seminar also nichts extra kostet. Finde ich super so. 
    - Der Prüfungsstoff wird sich nur auf die Fernlehrbriefe beziehen, die uns zum Thema Klinische noch bereit gestellt wurden, denn die Folien der Dozentin sind fehlerhaft, lückenhaft und zum Teil auch einfach nur Copy+Paste gewesen.  
    - Es sind nicht nur eine Hand voll zur PP-Ausbildung zugelassen, sondern sogar zur Doppel-Approbation (Als KJP und PP -> Bundesländer: Niedersachsen + Baden Württemberg)


    So, nun ist es doch eine Wall of Text geworden. 
    Ich vergebe eine 1,00 in der Zufriedensheitsskala und freue mich auf das nächste Seminar im Juli.  

    Feature Foto: pexels.com 
     
     
  19. Vica
    Mittlerweile weiß man ja, dass für den Wechsel ins Präsenzstudium einige Hürden hinzunehmen sind: Aufnahmetest, Aufnahmegespräch, 15 ECTS klinische Psychologie aus bestimmten Bachelor-Modulen, um an den Präsenz-Blockseminaren teilzunehmen.

    Letztere hatte ich neulich schon in Angriff genommen und mich in die Module eingeschrieben. Gesagt, getan. Seit heute ist auch gleich die Klausuranmeldung für November und Dezember per Einschreiben auf dem Weg zum Prüfungsamt. Wenn die Prüfungsleistung erbracht ist (und bestanden wird  ), kann ich im Februar mit dem ersten Blockseminar starten. 
    Erst hatte ich einen Schock bekommen, weil ich den Prüfungstermin-Plan falsch interpretiert hatte. Demnach wäre die zweite Klausur erst im Februar möglich gewesen, NACH der Block-Seminar-Woche. Als Resultat hätte ich die 15 ECTS zu dem Zeitpunkt noch gar nicht haben und somit auch nicht teilnehmen können. Gut, dass ich nachgefragt habe - natürlich geht das früher. 

    Somit ist nun der zweite Schritt auf den Weg gebracht, in den klinischen Schwerpunkt reinzukommen. Der erste war die Anmeldung für die Nachhol-Module. 

    Es läuft also 
    Im Moment jedenfalls. Es ist Sommer, da habe ich immer Hochphase. Während im Herbst immer alles ins Stocken gerät. Hoffentlich tanke ich genug Sommerenergie für einen dunklen Winter (es graut mir etwas davor ). 

    LG
  20. Vica
    Mittlerweile ist ja klar, dass der Weg zum klinischen Schwerpunkt etwas steiniger ist, als erwartet (Äquivalenzprüfung, 15 ECTS zusätzliche klinische Leistungen, Aufnahmegespräch, Aufnahmetests, lange Präsenzphasen und mehr Kosten). Bei so viel Knochenarbeit verwundert es nicht, dass sich manch einer sicher sein will, dass der Abschluss hinterher auch wirklich zum Ziel führt und zur PP-Ausbildung berechtigt (für mich: zum KJP). 

    Aus Niedersachsen gibt's das schriftlich vom LPA bestätigt. Das ist ja auch gut. 

    Nun ist es natürlich so, dass eine Fernhochschule ja selten dort steht, wo der Prüfling wohnt. Heißt: Wer nicht in Niedersachsen wohnt oder dort hin pendeln kann, hat eventuell das Dilemma, dass er in seinem Bundesland keinen Zugang zur Approbationsausbildung bekommt, denn auch die ist mal wieder Ländersache. 

    Für andere Kollegen, die ebenfalls in NRW wohnen (weiter unten), habe ich mal nachgefragt, wie weit wir mit unserem klinischen Master dort kommen würden. Ich habe folgende Antwort bekommen:
     

    Die Antwort hat wirklich sehr lange gedauert und ich hätte nicht gedacht, dass sie noch kommt  . Das ist für manch einen sicher eine Hiobsbotschaft. Mich verwundert das gar nicht, weil ich noch nicht gehört habe, dass NRW schon bei der Anerkennung der Gleichstellung von diversen Hochschulstudiengängen mitgezogen hätte, obwohl da aktuell ja viel im Wandel ist. 

    Gut, dass ich an Niedersachsen so nah dran wohne, dass ich quasi rüberhüpfen kann. Aber das war auch einer der Punkte für mich, den Studiengang überhaupt zu wählen  

    LG
     
  21. Vica
    Meine Güte, was hat in den letzten Wochen die Gerüchteküche gebrodelt. Irgendjemand aus meiner Master-Lerngruppe hatte am Telefon erfahren, dass unsere liebe Hochschule bald eine Alternativlösung für alle anbieten wird, die wegen des ausbleibenden klinischen Schwerpunkts nun in der Bredouille sind, im Anschluss keine Approbationsausbildung zum PP/KJP machen zu können 🙂 (Ärgerlich, wo man sich doch extra dafür dort eingeschrieben hatte)
    In "1-2 Wochen" sei die Info spruchreif, erfuhren andere, die auch anriefen. Das wurde zwischendrin so spannend, dass ich auch mal den Hörer geschwungen habe. Leider hatte ich nicht so viel Glück, bei mir hieß es: ,,Tut uns leid, aber da hat sich nichts geändert. Es ist noch immer alles beim Alten. Wenn es irgendwann was Neues gibt, werden Sie das im internen Bereich zuerst sehen."
    So weit, so schlecht.

    Aber nur 1 Tag später gab es endlich die erhoffte Mail mit der Alternativlösung. 
    Demnach ist der klinische Schwerpunkt für alle aktuell eingeschriebenen schön möglich. 

    ABER. Dickes ABER.

    So sieht sie aus:

    - Man wird vom "Fernstudent" zum Campusstudent umgeschrieben (Im Campusstudium haben die nämlich klinische) - die Studiengebühren erhöhen sich auf 700€/Monat
    - Das passiert am Ende des Studiums, nachdem man den Schwerpunkt wählt
    - Das bedeutet, dass man vor Ort 4 Blockseminare machen muss. Die gehen je eine Woche und  sind in unterschiedlichen Monaten, nicht am Stück. Kosten je Block: 300€ (also x4)
    - Um den Schwerpunkt "Klinische" zu wählen, gelten folgende Bedingungen:
    Man braucht zuvor abgeleistete 15 ECTS an klinischen Modulen aus dem Bachelor Es muss eine wissenschaftliche Ergänzungsprüfung für einige Module aus dem Fernstudium geleistet werden, die so nicht 1:1 für das Campusstudium anerkannt werden können Man muss sich zunächst einem Auswahlverfahren stellen. Bestehend aus: Auswahlgespräch UND Aufnahmetest - Wer die 15 ECTS aus dem Bachelor nicht hat, muss sie zuvor nachholen. Dazu muss man zwei Module separat finden, von dem ich nur das eine finde, und allein dieses kostet schon 1000€. Denke nicht, dass das zweite billiger ist. Geschätzte Zusatzkosten so ca 2000€. 

    So sieht sie nun aus, die Übergangslösung 😉

    Selbst für den Fall, dass man zwischenzeitlich Millionär geworden ist und neben diesen ganzen Beträgen auch noch Unterkunft und Verpflegung in Göttingen bezahlen könnte, ist damit noch lange nicht gesagt, dass man auch den Aufnahmetest besteht. Und selbst wenn, so kann man noch am Auswahlgespräch scheitern  

    Wie soll man das finden?

    Hier schon mal der Soundtrack zum Blogeintrag 😂
  22. Vica
    Für das Akademiestudium in Hagen habe ich mich in einer Zeit entschlossen, in der die Abendgestaltung sehr trübe aussah. Die Kids schlafen, im Fernsehen lief nichts, auf dem Büchermarkt war nichts Interessantes für mich, gute Filme auf Amazon Prime immer nur für 5€ oder nur gegen Kauf, also kann man es auch gleich lassen. Für's Psychologiestudium wollte ich am Abend definitiv nichts mehr machen, da ich tagsüber gut hinkomme damit. Also war der Gedanke, dass ich noch ein bisschen Zeit für meine Bildung nutzen könnte. Auch das kann gewissermaßen Rekonvaleszenz sein. 
    Es geht mir in erster Linie darum, ein wenig Gründer-Wissen für eine Selbstständigkeit als Psychologe zu bekommen, aber der Gedanke war auch, das ganze mit der Abendgestaltung zu kombinieren. 

    Nun kam mir allerdings Netflix dazwischen. Ich wollte es eigentlich nur mal austesten und glaubte nicht daran, dass es mich überzeugen könnte, zumal meine bessere Hälfte auch kein Mit-Interesse bekundet hat. Nun haben wir es und selten hatten wir so Spaß beim Fernsehschauen. Ehrlich, ich hatte den Fernseher schon abgeschrieben. Nun gucken wir sogar mal wieder zu zweit, was abgesehen von der Tagesschau selten der Fall war (unterschiedliche Interessen). Das ist so erholsam und inspirierend, dass ich mich nun frage: Wohin eigentlich mit der Akademie-Studienzeit?

    Die Antwort liegt nah, ich werde mich überwiegend am Wochenende damit befassen  Da studiere ich nicht, wegen der Erholung - nun aber doch. Zum Glück habe ich bei den beiden Kursen keinen großen Druck. Ich muss ja nichts einschicken, auch nichts mitschreiben. Wie ich mich kenne, werde ich mich dann aber eventuell doch wieder konsequent selbst stressen. Na, mal sehen, wie mir das auskommt  

    Wenn es mir gelingen sollte (sollte!!!!), plane ich auch noch andere Kurse im nächsten Semester zu belegen. Mich interessieren auch welche aus der Bildungswissenschaft oder der Soziologie. Mehr als 2 sollten es aber nicht sein, denke ich. 

    Man kann nur abwarten und dann das Fazit ziehen. Jetzt dürft ihr aber bald kommen, liebe Hefte! 
     
  23. Vica
    Ab 1.Oktober ist ja Startschuss mit dem Master bei der PFH. Ich bin natürlich schon ganz hibbelig und kann es nicht erwarten, dass die Studienmaterialien hier eintreffen - oder der Zugang zu myPFH (einige haben ja beides schon). 
     
    Der Sommer (Sommer??) ist rum und der Alltag klopft wieder an  Okay, um genau zu sein ist es ein "neuer" Alltag, denn vieles hat sich hier geändert. Kindergarten, neues Studium, neue Routinen! 

    Da ist es an der Zeit, alles ein wenig zu gliedern. 

    Noch habe ich ja kein Material zu bearbeiten. Ist aber auch gerade nicht weiter tragisch. So lange fülle ich meinen Kopf mit Psychologie-Basics, um sie beim Start des Masters wieder parat zu haben - der Bachelor ist nämlich schon eine Weile her und das Statistik-Bootcamp in Hagen hatte mit reiner Psychologie nicht sooo viel am Hut.
    Das Home-Office wird gerade auch nochmal umgebaut, mit einer ganzen Wand Psychologie-Lektüre, yay!  

    Aktuell sieht der Tagesablauf so aus:
    6.15: Aufstehen, frühstücken, alle(s) fertigmachen
    7.30: Kindergarten für Nachwuchs 1 beginnt 
    7.40: Kleiner Abstecher an der frischen Luft mit Nachwuchs 2 
    8.00 - 8.15: Kurze Auszeit am PC, Kaffee/Tee, Nachwuchs 2 in den Schlaf begleiten 
    8.16 - 9.00: Sport (Krafttraining oder YouTube), kurz duschen
    9.00 - 12.00: Psychologie (aktuell: "Report" lesen, Fachlektüre, alte Studienbücher/Hefte, um das Bachelor-Wissen wieder aufzufrischen). Nachwuchs 2 nebenher bespaßen, mag aber in der Zeit lieber das Freispiel  In diesem Zeitfenster wird demnächst dann das Lernen stattfinden./Lernzeit Teil 1 
    12.00: Kochen (für die ganze Familie), Haushalt oder Pause 
    12.30 - 14.00: Psychologie/Lernzeit Teil 2
    14.00 - 14.30: Spaziergang mit Nachwuchs 2, Teil 2. Nachwuchs 1 aus Kindergarten abholen. 
    14.30 - 17.30: Spielzeit mit Nachwuchs/zusammen etwas unternehmen 
    18.00 - 19:00: Psychologie/Lernzeit Teil 3 
    ab 19.00: Feierabend  

    Die drei Lernzeiten gliedern sich so: 
    Lernzeit Teil 1: Besteht aus Stoff lesen, Videos anschauen und Rohnotizen 
    Lernzeit Teil 2: Notizen zusammenfassen 
    Lernzeit Teil 3: Für den Krimskrams wie Karteikarten, Schaubilder etc.  

    Natürlich können die Zeiten schon mal variieren und sind nicht starr. Aber so im Groben ist das die Struktur. Habe das jetzt einige Zeit beobachtet und so kommen alle am besten klar  Der Plan gilt aber nur für unter der Woche. Beim Wochenende bin ich mir nicht sicher, bzw. lässt sich vieles eben doch schlecht planen, da das meiste spontan ist. Am wahrscheinlichsten ist, dass das Lernen dann in die Abendstunden fällt oder aber ich da ganz frei mache (je nachdem, wie es unter der Woche klappt!). 

    Tja, jetzt kann's losgehen, oder?    
     

     
  24. Vica
    Die Tage sind hier zwei dicke Info-Hefte mit der Post gekommen. So ganz habe ich die Hoffnung, KJP zu werden, ja noch nicht aufgegeben. Mit dem Hagener Abschluss alleine ist dies ja nicht möglich. Ich habe mir diesbezüglich mal ein paar Informationen zu folgenden Studiengängen eingeholt:

    - M.Sc. Klinische Psychologie und Empowerment an der diploma/MEU (da schleiche ich schon eine Weile drum. Es ist natürlich ein ganz heißes Gerät, dieser Master, insbesondere wegen den klinischen Anteilen darin, die dann auch zur KJP-Ausbildungen befähigen. PT möchte/mochte ich ohnehin nicht (noch nie) werden. Aber selbst im nicht-klinischen Bereich gibt's derzeit den hässlichen Trend, dass klinische Anteile in der Ausbildung gefordert werden und ich habe den Eindruck, dass Psychologen ohne klinische Psychologie kaum noch ernst genommen werden.)

    - B.Sc. Soziale Arbeit an der diploma (abgesehen davon, dass meine Arbeitsstelle im sozialpädagogischen Bereich liegt, führt dieser ja zur Zulassung als Sozialpädagoge. Sozialpädagogen sind ebenfalls für die KJP-Ausbildung zugelassen)

    - B.Sc Soziale Arbeit an der IUBH (da scheint die Zulassung zum Sozialpädagogen derzeit aber noch nicht geklärt zu sein. Was blöd ist, denn hier kann man flexibel anfangen und nicht erst im Sommer- oder Wintersemester). 

    Ich frage mich, ob sich irgendwas davon neben Hagen studieren ließe, wenn man Hagen auf Teilzeit zurückfährt. 
    Könnte man überhaupt zwei Master derselben Disziplin (Psychologie), aber mit unterschiedlichen Ausrichtungen studieren?
    Weiß jemand vielleicht noch andere Stellen für Soziale Arbeit?  
    Mich interessiert das alles erstmal nur theoretisch! 
  25. Vica
    Verdammte Hacke, am Freitag ist es ja schon so weit. Die gefürchtete MM1 Klausur steht an. Zwei Fächer Statistik (Für Nicht-Mathematiker kaum zu bewältigen) und ein Fach Evaluation. Statistik 20 Fragen, Evaluation 20, also 40, 4 Stunden Zeit.
    Trotz alleiniger Kleinkindbetreuung von 6:30 - 19:30 kann ich sagen: So gut wie jetzt war ich noch nie vorbereitet. Und leider war es noch nie so egal, ob man sich vorbereitet oder nicht  
    Schreiben darf ich ja wegen Mutterschutz in meinem Regionalzentrum, 40 km weit weg von hier, wo ich garantiert der einzige Prüfling bin. Die Damen dort sind alle sehr besorgt und mütterlich  Die Situation gab es bisher wohl noch nicht so oft.
    Leider gibt's keine Betreuungsmöglichkeit für mein Kind. Oma will nicht, Opa hat Geschäftsreise, mein Mann ist schon beim unbezahlten Urlaub und muss wegen Krankheitsausfällen den Laden ganz alleine schmeißen und der Rest ist zu dem Zeitpunkt auf der Arbeit. Mal sehen, wie sich das noch löst...letztlich bleibt's wohl wieder an meiner besseren Hälfte hängen.
    Notfall-Konsequenz wäre, ich nehme den Nachwuchs mit zur Prüfung, und das kann sehr chaotisch ausgehen   
     
    Die Gutachter-Hausarbeit für MM2 kommt auch nur schleppend voran. Abgabe ist nächsten Montag. Ich muss sie also parallel schreiben, was nicht so das Gelbe vom Ei, ehrlich gesagt. Ich weiß auch, was ich schreiben will und müsste, allerdings hab ich gerade sowas von keine Energie, mich dran zu setzen. Mich würgt's, wenn ich die gefühlten 1000 Bücher Fachliteratur jedes Mal wieder aufblättern und meine Notizen zusammen suchen muss. Wie schön wäre es jetzt, sich an den PC zu setzen und nichts weiter zu machen, als irgendeinen Mist auf YouTube anzugucken oder zu facebooken. Tja. 
    Werde wohl erst auch am Stichtag, also Montag, abgeben. Das geht den anderen, auch Nicht-Kinder-Habern aber auch so. Fast alle scheinen sich auf Montag auszurichten. Gibt natürlich auch Besseres, als HA und Klausur gleichzeitig zu schreiben. Dafür ist der Wisch dann aber auch gleichzeitig weg! 
    Und nächsten Dienstag hab ich dann kurzzeitig mein Leben zurück. Besser geht's nicht  
     
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