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Studienrichtung - Interesse folgt Vernunft? Oder umgekehrt?


enjoyurlife

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Hallo liebe Leutz,

nachdem ich schon seit einiger Zeit Stammgast in diesem Forum bin und hier auch schon sehr viele wertvolle Informationen gefunden habe die mir bei meiner Studiumsplanung geholfen haben, hätte ich gerne eure Meinung zu meinem konkreten Thema.

Kurz zu mir: Ich bin 42, arbeite seit rund 14 Jahren bei einem IT Unternehmen (habe dort als Techniker begonnen und bin inzwischen im unteren Management angekommen) und habe vor kurzem meinen MBA ageschlossen. Nachdem mir die plötzliche Menge an Freizeit ein schlechtes Gewissen verursacht hat (das kennen wahrscheinliche viele die ihr berufsbegleitenden Studium beendet haben ;)) habe ich mich entschlossen ein grundständiges Studium anzuhängen (auch wenn es von der Abfolge her wohl etwas gegen den Strich ist). Die Motivation für dieses Studium liegt hauptsächlich im persönlichen Bereich, will heißen ich mache das in erster Linie für mich und meinen persönlichen Ehrgeiz und nur sekundär um beruflich bessere Aufstiegschancen zu haben.

Die grundsätzliche Richtung des Studiums - Informatik - ist klar, sowohl aus beruflichen Gründen als auch aus privaten Interessen. Worin ich aber nach wie vor schwanke ist die Frage: Wie sehr Informatik?

Im Prinzip kommen für mich vier Studienrichtungen in Frage, und wenn ich nach rein persönlichem Interesse gehe wäre die Reihenfolge der Attraktivität:

  1. Web- und Medieninformatik
  2. Informatik
  3. Informationsmanagement
  4. Wirtschaftsinformatik

Die Crux ist nun das aus vernünftiger Sicht die umgekehrte Reihenfolge sinnvoller wäre, da ich aufgrund meines Jobs eher mit Themen der WiInf zu tun habe. Ich könnte auch beispielsweise für Bereiche wie Software Engineering oder Medieninformatik keinerlei Berufserfahrung vorweisen. Auch wenn das die Bereiche wären die mich persönlich besonders interessieren würden, bin ich doch Realist genug um zu wissen dass ich mit meinem Alter als de-facto Berufseinsteiger nur wenig Chancen hätte, ganz abgesehen davon dass das bedeuten würde dass ich wahrscheinlich auf zwei Drittel meines Gehalts verzichten müsste.

Auf der anderen Seite ist es aus meiner Sicht so, dass bei einer angenommenen Bewerbung bei mir wohl eher die Berufserfahrung als die konkrete Studienrichtung ausschlaggebend sein würde (das Studium wäre wohl nur ein Häkchen auf der Checklist).

Die Frage ist also: Wähle ich die Studienrichtung die mich persönlich am meisten interessiert - mit dem Vorteil einer kontinuierlich hohen Motivation und Spass am Studium aber dem Nachteil dass die berufliche Nutzungsmöglichkeit dann (realistisch gesehen) eingeschränkt wäre? Oder entscheide ich mich für eine Vernunftslösung - eine Studienrichtung die mich zwar auch noch großteils interessiert aber nicht im selben Ausmaß wie der persönliche Favorit, dafür aber maximale berufliche Aufstiegseffizienz bietet?

Ich habe eingangs geschrieben dass ich das Studium aus persönlichen Gründen anstrebe, was aber nicht heißen soll dass die berufliche Nutzbarkeit völlig irrelevant ist. Daher tendiere ich momentan zum goldenen Mittelweg (i.e. Informationsmanagement), auch weil ich denke dass das in den nächsten Jahren ein großes Thema werden wird.

Wie ist eure Meinung dazu? Was hat bei euch den Ausschlag für eine bestimmte Studienrichtung gegeben? Und für die, die das Studium bereits abgeschlossen haben: War es die richtige Entscheidung?

Vorab schon danke für eure Antworten,

Thomas

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Hallo Thomas,

wenn das Studium in erster Linie für Dich persönlich aus Interesse sein soll, würde ich das Fach auf jeden Fall danach wählen.

Das Schöne an Deiner Liste ist ja, dass alle (naja, fast alle..) Studiengänge das Wörtchen "Informatik" enthalten. D.h. wenn Du im IT-Bereich tätig bist, unterstelle ich mal, dass jeder der vier Studiengänge Dir neues teilweise Wissen verschaffen würde, das Du in Deinem Job einsetzen kannst.

Also hättest Du beides für den Fall, dass Du Web- und Medieninformatik studieren würdest: Spaß am Fach, und nebenbei neues Wissen für Deinen Beruf.

Ich wage hier mitzureden, weil ich in einer ähnlichen Situation bin: ich interessiere mich speziell für IT im Gesundheitswesen und habe deswegen einen Master-Studiengang begonnen. Ich arbeite zwar tatsächlich in einem Unternehmen aus diesem Bereich, habe aber selber mit dem Thema fachlich nichts zu tun. Ob ich jemals einen Job bekommen werde der fachlich mit IT im Ges.wesen zu tun hat, weiß ich nicht. Bislang wurden bei meinen "Traumjobs" immer Berufserfahrung aus dem Gesundheitswesen vorausgesetzt, die ich nun einmal nicht habe. Trotzdem studiere ich das Fach; die eine Hälfte im Zweifelsfalle eben nur aus reinem Interesse ohne berufliche Verwertung, die andere Hälfte des Studiums kann ich in jedem IT-Job nutzen.

Viel Erfolg für deine Entscheidung und viele Grüße,

Silke

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Hallo Thomas,

darf ich fragen, wo du deinen MBA gemacht hast und was deine ursprüngliche Berufsausbildung war?

Willst du auf jeden Fall einen Bachelor machen? - Oder würde nicht eher ein Master, der sich an Nicht-Informatiker richtet, Sinn machen?

Ich finde, du hast für dich schon sehr gut die Vor- und Nachteile der einzelnen Studiengänge herausgearbeitet. Ich würde nicht empfehlen, einen Studiengang nur aus Karriereüberlegungen zu studieren, wenn mich die Inhalte gar nicht interessieren würden. Aber das ist vermutlich bei keinem der genannten Angebote für dich der Fall, oder? Hast du die Studieninhalte schon im Detail verglichen? Es könnte eine Möglichkeit sein, diese zum Beispiel mehrfarbig zu markieren oder aufzulisten:

1. Nach Interesse (stark - neutral - gering)

2. Nach Nutzen (stark - neutral - gering)

Vielleicht ergibt sich dadurch noch eine Überraschung, in dem sich zum Beispiel zeigen könnte, dass die für dich zunächst nicht so interessant erscheinenden Angebote doch auch viele für dich spannende Inhalte bereit halten oder umgekehrt deinen Interessen-Favoriten auch viele für die Karriere nützliche Themen bieten.

Viele Grüße

Markus

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Hallo Silke,

danke für deine Antwort. Scheinbar sind wir hier in einer ähnlichen Situation....wir segeln schon am richtigen Schiff aber noch nicht an der richtigen Stelle ;)

Du hast recht, einen Gutteil des Studiums werde ich in jedem Fall nutzen können...alles weitere schon im Vorfeld planen zu wollen ist schon alleine aufgrund des zeitlichen Horizonts sehr schwierig.

lg

Thomas

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Hallo Markus,

den MBA habe ich an der Henley Business School gemacht...war allerdings nicht meine Entscheidung sondern die meines Arbeitgebers. Ursprünglich habe ich normales Abitur gemacht und meine ersten Berufsjahre als techn. Zeichner verbracht. Nachdem dies aber alles andere als erfüllend war habe ich mit 28 entschieden Richtung IT zu gehen und nach einigem Suchen auch eine entsprechende Stelle bei meinem jetzigen Arbeitgeber gefunden (was mit einer rein privaten Vorbildung auch damals schon nicht einfach war).

Ein Master (zumindest die die ich bis jetzt kenne) wäre mir zu weit von meinem persönlichen Interesse (den Grundlagen und der Technik der Informatik) entfernt. Aus demselben Grund habe ich auch die Idee eines DBA sehr schnell wieder verworfen (nebst den absurd hohen Kosten).

Deinen Vorschlag zum Vergleich der einzelnen Module finde ich sehr interessant. Ich habe mir die in Frage kommenden Studiengänge schon auf Modulbasis in einem Spreadsheet zusammengefasst, aber eher um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten. Werde das aber jetzt auch noch auf Interesse/Nutzen-Basis machen. Danke!

lg

Thomas

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