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Vica

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Blogbeiträge von Vica

  1. Vica
    Es ist der Corona-Sommer. Der Sommer der Kurzarbeit, Übergangsjacken (hier wird's partout nicht wärmer als 19 Grad) und zudem der letzte Sommer in "Freiheit"  - danach beginnen laut meinem ausbildenden Institut die angeblich härtesten 3 Jahre meines Lebens. Die Verwaltungsmühlen laufen wegen Unterbesetzung und Urlaubszeit sehr langsam momentan, und so eine PP-Ausbildung bedarf zum Teil mehr behördlichem Papierkram, als ich ihn damals zum Standesamt schleppen musste.  
    Selbst eine simple Zeugnis-Beglaubigung für's LPA brauchte 4 Wochen Vorlauf. 

    Mittlerweile ist schon einiges klarer bezüglich der Ausbildung und ich habe meinen "Stundenplan", der ab Dezember beginnt  Das gefällt mir, so kann man auch besser Urlaub und besondere Termine planen. 

    Insgesamt sieht Belegung so aus (Achtung, kann sich von Institut zu Institut unterscheiden)

    Block 1, Theorie
    600 Stunden Betrifft den ganzen psychologischen Hintergrund Gut finde ich, dass ich dazu nicht unbedingt pendeln muss, sondern die Theorie auch in einem Partnerinstitut hier in der Stadt besuchen könnte (je nach freien Plätzen natürlich).   
    Block 2, Selbsterfahrung
    120 Stunden Hier lernt der angehende Psychotherapeut, sein eigenes Verhalten zu reflektieren und zu ergründen.  Je nachdem kann sowas vor Ort stattfinden, aber ich habe auch schon von Kursen gehört, die über ein Wochenende in die Berge fahren und sich dort in eine Hütte einschließen    
    Irgendwo hier: Erste Zwischenprüfung. 

    Block 3, Klinikjahr (PT1)
    1200 Stunden  In einer Klinik mit eigenen Patienten, Gruppenleitung etc. Viele fangen nicht erst hier an, sondern lassen sich vorher als klinischer Psychologe anstellen (schon in Block 1) und können sich diese Stunden uU auch für das Klinikjahr anrechnen lassen. Für diese Tätigkeit sind qua Gesetz 1000€ Vergütung von den Krankenkassen vorgesehen worden, die aber nicht immer in diesem Umfang gezahlt werden. (Bis vor kurzem war es so, dass man hierfür zum Teil gar nichts bis 450€-Job-mäßig bezahlt wurde trotz laufender Kosten beim Institut).  
    Block 4, Klinikjahr (PT2)
    600 Stunden Klinik, Lehrpraxis, Psychiatrie etc.  Eigentlich soll das in einem anderen Institut als PT1 erfolgen (finde ich auch interessanter, um mehr Bereiche abzudecken bei der Ausbildung), aber aufgrund der Knappheit solcher Plätze, machen viele das auch bei ihrer PT1-Stelle Diese Stelle MUSS nicht vergütet werden (die Vergütung gilt ausschließlich für PT1). Entsprechend hat man hier prekäre Verhältnisse (0 - 300 € scheint der Durchschnitt zu sein)  
    Block 5, Ambulanz 
    600 Stunden Hier kümmert man sich um eigene Patienten, die überwiegende Mehrheit scheint dies in Lehrpraxen abzuleisten, geht aber auch in Kliniken, sofern sie Ambulanz-Patienten aufnehmen.   
    Block 6, Supervision
    150 Stunden Der Name ist selbsterklärend. Beratung und Reflexion durch einen anderen Psychotherapeuten (sozusagen dem Ausbildungsleiter unter den Psychologen) Ich durfte da im Praktikum einige PiAs bei begleiten und finde das eine ziemlich gute Sache    
    Frei Spitze
    930 Stunden Quasi der Papierkram: Weiterbildung, Videos anschauen, Falldokumentation, Antragsstellung usw. 
    Insgesamt ist das auf 3 Jahre angelegt. Aber die sind wohl insgesamt eher unrealistisch, da einem ja auch mal etwas dazwischen kommen kann. Man kann dies auch in Teilzeitmodellen mit insgesamt 5 Jahren machen. Wer zwischendurch unterbrechen muss (Schwangerschaft, Krankheit usw.) kann natürlich die gesamte Spanne der Übergangszeit nach neuem PsychThG nutzen, also quasi 7 Jahren +, aber wie genau das ganze läuft, kA. 

    Der ganze Spaß kostet reduziert (da Eintritt in den gleichnamigen Interessensverein, ähnlich dem BDP) um die 19.000€ , weshalb von eurem Gehalt nicht super viel stehen bleiben wird  Zudem gibt es aber die gute Nachricht, dass die Kliniken oft zwischenzeitlich die Ausbildungskosten übernehmen oder sich beteiligen. Ist nicht immer so.
     
    Und nun nehme ich meinen Kopf wieder aus der Zukunft und komme mal wieder in der Gegenwart an, tatsächlich tippe ich noch bis Oktober an der Masterarbeit  Man muss ja aufpassen, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht aus den Augen verliert. 

    Euch ein schönes Wochenende, bleibt gesund + haltet zusammen. 

    LG

    Feature Foto: Anrea Piacquadio | pexels.com 

     
  2. Vica
    Okay, so allmählich geht die Bewerbungsfrist vieler Bachelor- und Masterstudiengänge in die letzte Runde (am 15.07. ist in der Regel sense) und ich überlege fieberhaft, ob ich mich noch für das ein- oder andere einschreiben sollte.
    Bei vier Präsenzuniversitäten liegen nun Bewerbungen für einen Psychologie-Master. Leider ist die Wahrscheinlichkeit, vom Fleck weg genommen zu werden, sehr gering. Da ich mich darauf also nicht verlassen kann, denke ich über Alternativen nach. 
    Offiziell bin ich noch in Elternzeit und möchte diese auch dazu nutzen, um mich weiterzubilden bzw. zu -qualifizieren. 
    Was also tun?
    Mein oberstes Ziel wäre immer noch die Kinder-und-Jugendlichen-Psychotherapeutenschiene. 
    Das ist hier in NRW nicht einfach, im Master müssten schon Prüfungsleistungen an klinischer Psycho nachgewiesen werden. 
    Leichter gesagt, als getan - dazu müsste ich einen der oben genannten Masterplätze ergattern. 
    Einerseits möchte ich wohl gerne noch eine Master-Bewerbung (Psychologie) für die FU Hagen abschicken. Die Inhalte fixen mich sehr an, ich finde ihn wirklich interessant. Die Zufriedenheit damit wird im Netz ja häufig als so lala bezeichnet und er berechtigt auch nicht zur KJP-Ausbildung, das ist wirklich schade. Andererseits berechtigt er immerhin zur Führung der Berufsbezeichnung "Psychologe" und öffnet natürlich viele andere Türen. Eigentlich wollte ich den Master nicht mehr im Fernstudium absolvieren, um mal wieder unter die Leute zu kommen, ich bin eben doch ein ziemlicher "Gruppenlerner". Es wäre also mehr was in Richtung Notlösung (dafür dann aber eine ziemlich gute). 
    Ich liebäugele auch mit dem Gedanken, mich hier für ein Lehramtsstudium einzuschreiben. Hier habe ich etwas Praxis, weil ich an einer Grundschule gearbeitet und dort den Lehrern assistiert habe. Mich würde es sogar etwas mehr dahin ziehen, wo viel soziales Engagement gefragt ist, z.B. Brennpunkt-Hauptschulen (kein Witz) oder Grundschulen. Mir war damals von den Lehrern angeraten worden, es unbedingt mit Lehramt zu versuchen, da ich ein "absoluter Typ dafür sei". Wie dem auch sei, mir hat das Arbeiten mit Kindern super Spaß gemacht und im Griff atte ich sie auch. Mit dem Lehramt kann man auch wieder eine KJP-Ausbildung aufnehmen. Allerdings müsste ich im Bachelor starten und die Geschichte dauert 3-5 Jahre, bis ich mit dem Master durch bin. Also eher nicht!
    Kurze Zeit hatte ich auch überlegt, mich vor Ort für den Master in Pädagogik bewerben. Auch der berechtigt zur KJP-Ausbildung. Auch eine Zukunft als Pädagoge kann ich mir vorstellen, und zwar Richtung Heim-Pädagogik. Dazu müsste ich aber viele Module nachholen und weiterhin sind die Studiengänge nicht konsekutiv. Das heißt: Nach Abschluss des Master bin ich weder Psychologe noch Pädagoge. Schlechte Alternative! 
    Das Gleiche gilt für meine Überlegungen, ob ich nochmal einen BSc und MSc in Sozialer Arbeit machen sollte.Da man hier nur an den Wochenenden Vorlesungen hat, ist das fast schon sowas wie ein Fernstudium und unter der Woche müssten 30 Arbeitsstunden anfallen, also wäre ein Verdienst möglich. Problem hier: Gerade am Wochenende lässt meine Leistungskraft doch deutlich nach und das ist die einzige Zeit, wo die ganze Familie mal wieder zusammen sein kann. Somit kommt das auch weit unten auf der Alternativen-Liste.
    Jetzt noch was ganz Exotisches: Die FU Hagen bietet nun einen Studiengang an, der zum Ersten Juristischen Staatsexamen führt. Mit anderen Worten ebnen die den Weg, nebenbei nochmal Anwalt, Staatsanwalt oder Richter zu werden. Das hat mich schon vor einiger Zeit sehr stark angefixt. So habe ich schon vor Monaten von der FU Hagen vorprüfen lassen, ob mein vorhandener Bachelor aus England allein überhaupt berechtigt, ein anderes Studium aufzunehmen und dazu eine positive Antwort bekommen. Natürlich wäre das eine ganz andere Richtung als Psychologie. Allerdings bin ich bei Jura ein wenig vom Fach, dadurch dass ich aus einem Juristenhaushalt komme. Mein Mann ist einer und ich habe das gesamte Studium miterlebt, inklusive der beiden StEx. Danach habe ich viel über Recht generell kennengelernt sowie über Kanzleiabläufe. Da meine Familie auch eine Kanzlei hat, in der sie in Arbeit bald ertrinkt, könnte hier ein Arbeitsplatz warten, auch ohne den Druck zu haben, Prädikatsexamina abzuliefern. Das wäre so eine Art zweites Standbein, wenn das mit der Psychologie nicht klappt. Diesen Schritt habe ich mit meinem Mann die letzten Wochen immer und immer wieder besprochen - in diesem Fach hätte ich natürlich die meiste Unterstützung. Und Interesse ist klar da. 
    Ich überlege, ob ich mich parallel zum Master Psychologie an der FU Hagen noch für diesen juristischen Studiengang bewerben soll. Klar, das wäre nicht ohne, aber ich sehne mich ein wenig danach, mal wieder richtig gefordert zu werden. Sollte das eine oder andere nichts für mich sein, könnte man sich auch wieder vom jeweiligen exmatrikulieren. 

    Das ist das momentane Gedankenkarrusell, das mich täglich umtreibt. Schade ist, dass man sich auf alles gleichzeitig bewerben muss und nicht Schritt für Schritt, auf Absagen aufbauend, neue Bewerbungen für neue Ziele rausschicken kann. Allerdings zwingt einen auch niemand, bei einer Platzzusage anzunehmen. Wichtig finde ich nur, dass man all diese Überlegungen nicht aus der Luft greift, sondern klar überlegt, mit allen Folgen (auch finanziell). 
    Im Augenblick fände ich es am tollsten, wenn irgendein Präsenz-Master in Psychologie zusagt, auch wenn damit das Nachholen vieler Scheine verbunden sein mag   

    LG 
    Vica
     
  3. Vica

    Master
    Das war's, liebe Leser - das Kolloquium ist gelaufen (coronakonform online natürlich!) und heute morgen ging die Note vom Prüfungsamt für beides hier ein 

    Die Zeit nach der Abgabe der Thesis war für mich echt nervenaufreibend. Ich hatte Erleichterung und Höhenflüge erwartet. Die Rechnung hatte ich aber ohne den Druck, Schlafmangel und Koffeinüberschuss der letzten Wochen vor der Abgabe gemacht. Es fiel mir echt schwer, mich zu entspannen. Zusätzlich hatte ich auch trotz des guten Zuredens aus der Familie und Freunde- bzw. Kollegenkreis schlimmste Ich-bin-durchgefallen-Neurosen. Aber immerhin habe ich mich an die goldene Regel gehalten, vor der endgültigen Einladung zum Kolloquium NICHT nochmal in die Arbeit zu schauen. Denn jeder Tippfehler da drin hätte Existenzsorgen noch und nöcher getriggert, so no thanks. 

    Die Einladung zum Kolloquium kam ziemlich schnell, was ja bedeutet, dass die Arbeit mindestens mit 4,00 bewertet und damit bestanden wurde. Das brachte aber nur bedingt Ruhe ins Nervensystem, weil ich fürchtete, die Arbeit um die Ohren gehauen zu bekommen und vielleicht nur durch Gnade des Profs bestanden zu haben. Die Angst kam nicht ganz so von ungefähr, ich hatte (im Kontext der Arbeit) ein etwas aufwendigeres statistisches Verfahren benutzt, mit dem ich mich ganz bewusst etwas aus dem Fenster gelehnt habe. Das war ein Risiko und hätte echt in die Hose gehen können. Mit letzterem hatte ich gerechnet.

    Aber es kommt doch immer anders im Leben. Prof + Zweitprüfer waren ganz angetan davon und darüber bin ich selbst jetzt noch baff.  Das spiegelt sich nicht nur in der Note von 1,3 wieder, sondern auch in der Frage, ob ich mir vorstellen könnte, das Ergebnis zu publizieren (mit der "Warnung", dass dann natürlich noch etwas Arbeit auf mich zukommen würde ). 
     
    Ein wunderschöner Schluss-Akkord! Mein Notenschnitt, bisher nicht schlecht, aber auch nicht der Rede wert, ist nun in für mich nie greifbar gewesene Höhen geschossen. Außerdem bin ich frisch gebackene Psychologin + Master of Science. 
     
    Im Augenblick bin ich einfach nur froh - der Druckabfall ist unbeschreiblich wohltuend. Ich melde mich die Tage wieder mit einem Schlusspost für diesen Blog und einem generellen Fazit zum Studium (mit kleinem Rückblick + Motivation für das Psychologiestudium). 

    Euch ein schönes Wochenende! 

    Feature Foto: Skitterphoto| pexels.com 
  4. Vica

    Psychotherapie Ausbildung
    Liebe Leser, es ist so weit: Nachdem ich mittlerweile die Masterurkunde in der Hand halte, steht dem Ausbildungsstart zur Psychol. Psychotherapeutin im Dezember nichts mehr im Wege. 
    Ich mache beide Versionen, die Erwachsenen- und die Kinder- und Jugendlichen-Variante. 

    Für mich stand immer fest, dass ich nach einem klinischen Master in die KJP- bzw. PP-Ausbildung gehen würde, da dies von vorneherein das Ziel war und ich den Master gezielt dafür aufgenommen habe. 

    Das Institut selbst steht in Hannover - das war wirklich die Grenze meines Suchradius, bis zu dem ich maximal gehen wollte. Es sind ja immerhin 200 km. Allerdings ist Hannover von hier aus sehr gut zu erreichen. Ich hatte noch zwei andere Institute auf dem Schirm, welche mir auch zugesagt haben.  Eines in Oldenburg, eines in Osnabrück. Osnabrück ist quasi nebenan, Oldenburg eher nicht (wobei auch keine Weltreise). In Osnabrück passte mir der Ausbildungsaufbau nicht so ganz, denn ähnlich wie beim Fernstudium brauche ich etwas mehr Flexibilität. Oldenburg hat leider eine quasi unmögliche Zugverbindung von hier aus - es ist echt sehr schwer, dort hinzukommen. 
    Das Institut in Hannover passt mir sehr gut. Ich persönlich mag die Stadt und habe sie in meinen Präsenszeiten in Göttingen schon kennengelernt, weil ich dort immer 1 1/2 Stunden Aufenthalt bis zum nächsten Zug hatte. Besonders gut an der Ausbildung in meinem Institut gefällt mir, dass sie sich explizit an Berufstätige richtet und auch auf die Bedürfnisse von Eltern eingeht.  Trotzdem würde ich die gesamte Ausbildung gerne in der vorgesehenen Zeit von 3 Jahren schaffen. Da mache ich mir aber gar keinen Druck, da das Leben auch oft zwischen so eine Planung kommt. 

    Präsenzzeiten sind 1 bis 3 x im Monat (letzteres eher selten) und erstrecken sich über ein Wochenende. Das ist schon vergleichbar mit manchen Fernstudiengängen, die ab und an Präsenzen oder Klausuren vor Ort haben. Der Preis beläuft sich  gerundet auf 20.000€. Dennoch ist dieser Preis nicht in Stein gemeißelt, da aktuell wegen Corona (Kurzarbeit & Co.) diverse Reduzierungen gibt. Andererseits kommen bei mir noch Zugfahrt und evtl. Hotelaufenthalt dazu, so dass die Gesamtkosten am Ende höher liegen. 
    Der monatliche Preis beläuft sich auf etwa 500€ herum, was witzigerweise auch in etwa den Fernstudi-Kosten bei einer privaten Hochschule entspricht.  Finanziert wird die Ausbildung mit der parallel verlaufenden Arbeit in einer psychiatrischen Klinik. 

    Ich für meinen Teil bin ziemlich aufgeregt  Ich fange schon wieder an, die üblichen Dinge zu tun, wenn etwas Neues am Start ist: Schreibwaren einkaufen, über Outfits nachdenken, Meal-Prep-Rezepte nachschauen und den Vorrat an Grüntee (nicht aus Leidenschaft, aber bester Aufputscher!) aufstocken. 

    Aber, aber...nicht zu vergessen: Wir haben eine Pandemie. Aktuell sieht es düster aus und der Start-Termin im Dezember könnte auf der Kippe stehen. Da es seitens des Instituts gewünscht ist, dass unsere Gruppe familiär zusammenwächst, ist gerade der Starttermin in Präsenz geplant. Von den Nachfolgekursen (Januar bis Mai) weiß ich, dass sie online stattfinden. 
    Mal sehen, ob der Start diesmal nicht doch online stattfindet. Vielleicht wird auch der Termin verschoben, aber das Problem wird von Januar bis März wohl nicht kleiner.
    Es fällt mir schwer, mir Bahnfahren oder Hotelaufenthalte zu Coronazeiten vorzustellen. Aber da muss man halt durch. 

    Aktuell suche ich noch ein Hotel, halte mich aber etwas zurück mit dem Buchen (riesiger Ansturm ist da eh nicht). Mein Institut gibt erst sehr knapp vorher Bescheid, wie die Lage aussieht, da die Verordnungen sich ja auch von Woche zu Woche ändern. 

    Tja, das sind momentan so die Gedanken, die mich bewegen  Bis zum Dezember werde ich noch ein wenig die Freizeit genießen. Das ist auch nicht so schlecht: Ich bin im Winterschlaf-Modus! 

    LG

    Feature Foto:  pexels.com/Andrea_Piacuquadio 
  5. Vica
    Vorwerg: Das Wochenende war wirklich der letzte Mist!  Ich hätte wirklich gerne nach der Klausur am Freitag so richtig gechillt, Aber daraus wurde natürlich nichts, weil mir noch wesentliche Teile der Gutachten-Hausarbeit (Abgabe Montag) fehlten. Auch wenn ich den Großteil davon schon hatte, hatte ich den Rest total unterschätzt. Und auch Kleinvieh (Literaturverzeichnisse, Inhaltsverzeichnis usw.) macht ja Mist. Krass, wie wenig Stunden der Tag hat, wenn man an dem Wisch schreibt. 
    Dieses Schreiben auf den letzten Drücker ist schlimmer als 6 Klausuren am Stück. Es tut körperlich weh und erschöpft wesentlich mehr.

    Ich hatte die schönsten Pläne mit der HA. Einen tollen Schreibstil sollte sie haben, ein schönes Schriftbild, differenzierte Quellen und eine ansprechende Bindung, die Bock auf Lesen macht. Ich wolle rechtzeitig zur Post, um das Teil per Einschreiben loszuwerden und spätestens Sonntagabend fertig sein. So der Plan. Fertig wurde ich gestern Abend um 18:15. (Öffnungszeit der Post: Bis 18:30). 
    In totaler Panik hab ich das Büro auf den Kopf gestellt (es sieht hier aus, als hätten Einbrecher gewütet ) und glücklicherweise doch einen halb zerknautschten Schnellhefter irgendwo gefunden. Schnell den Inhalt weggeworfen und Hausarbeit rein. Ab zur Post, die eigentlich 20 Gehminuten weg ist. Tatsächlich haben Mann, Kind und ich das in nur 10 Minuten geschafft. 
    Und dennoch umsonst: 18:33. 
    Mir wurde die Tür vor der Nase verschlossen und auf ein flehendes Wedeln meinerseits mit dem Umschlag wurde nur noch mit Kopfschütteln reagiert. Wenn Beamte Feierabend machen, dann ist auch wirklich Feierabend (finde ich eigentlich ja gut)  
     
    Tja, da blieb nicht mal die Post.
    Zum Glück war am Briefkasten noch eine Spätleerung. So ging das Ding ungesichert auf Reisen nach Hagen. 
    Ulkig war, dass zeitgleich mit mir eine weitere Studentin eintraf, die ebenfalls gerne ihre Hausarbeit los werden wollte. Woraus dann natürlich auch nichts wurde. So muss man sich jetzt drauf verlassen, dass schon alles gut ist. 
     
    Nach der Abgabe war ich ziemlich enttäuscht...
    - HA nicht Korrektur gelesen, nur krasseste Fehler rausgelöscht. Will nicht wissen, wie viele Fehler da drin rumwimmeln.
    - So einige Langquellen im Literaturverzeichnis vergessen. Wenn ich die nicht im Textteil kurz-zitiert hätte, hätte ich wohl unwillentlich nen Guttenberg gebaut!
    - Eine Aufgabe sehr unzureichend beantwortet, da keine Ahnung und keine Zeit mehr, zu antworten. 
     
    Der Mann hat mich unterwegs noch getröstet, mit alten Geschichten aus seiner Studentenzeit, wo verzweifelte Kommilitonen auf dem Weg zum Nachtbriefkasten sogar noch die letzten fehlenden Seiten handschriftlich geschrieben haben. 
     
    Tja, so hätte das nicht laufen sollen. 
    Das Ding wird entweder 4.00 oder gar nicht bestanden sein.
    Und es dauert laaaaange bis man das erfährt.

    Was soll's. Ich geh Lätzchen shoppen!   
     
  6. Vica
    Es gibt Erfreuliches an der PP-Ausbildungsfront: Heute morgen lag tatsächlich mein Ausbildungsvertrag im Postkasten nebst großem Infopaket und alle möglichen Zugangsdaten, z.B. die Intranetnutzung des Instituts. Demnach habe ich einen Platz ab Dezember in Hannover. 
    Das ist zum Pendeln ziemlich okay. Erstmal wird es ohnehin online starten wegen Corona. 
     
    Das ist eigentlich für so eine spontane Bewerbungsaktion das Beste, was geht, denn normalerweise wäre der Start erst nächstes Jahr im Herbst (So wäre das hier bei den Instituten vor Ort, wenn man sich jetzt bewirbt). 

    Das Bewerbungsgespräch war ja online und Aussichten, dass es klappen könnte, hat es schon am Ende des Gesprächs gegeben. Ich bin aber nicht so der Typ "Tag vor dem Abend-Lober".
    Aber trotzdem: H - A - M - M - E - R.  

    Insgesamt ist noch etwas Arbeit zu tun, so muss ich noch eine Menge Unterlagen ausfüllen und ans LPA schicken. Wahnsinn. 

    Übrigens handelt es sich um eine Doppel-Approbation, also den "Erwachsenen-Therapeuten" und danach den "KJP".   

    Dann mal ran ans Werk. 
    Zumindest die formale Bewerbung für den Klinikplatz muss noch rein. Eine Beglaubigung muss ich noch machen lassen (geht das überhaupt aktuell wegen Corona? )  Außerdem muss ich die Masterarbeit fertig kriegen. Unser Projekt bekommt massiv Aufmerksamkeit und ist sogar im Spektrum: https://www.spektrum.de/news/mehr-schwere-depressive-symptome-waehrend-coronakrise/1741008  

    Euch eine tolle Woche, haltet zusammen & bleibt gesund. 

    Feature Foto: Engin Akyurt | pixabay.com 
  7. Vica
    Es gibt manche Pferde, die lassen sich nur sehr schwer einreiten. Der Reiter, egal wie gut ausgebildet, kann sein Glück versuchen - und findet sich dann Sekunden später im Sand wieder. Er muss gegeben falls 1001 Versuche unternehmen, bis er fest im Sattel sitzt. Man sagt, irgendwann wird jedes Pferd zutraulich.
    Außer einem.
    Und das ist zweifellos der Amtsschimmel. 
     
    Genau an den bin ich geraten. Zur Erinnerung: Ich muss Deutschkenntnisse nachweisen, da mein Bachelor ja in England absolviert wurde. Wie weist man das nach? Nicht zulässig sind ein deutscher Pass, eine Geburtsurkunde und sämtliche Telefonate und Mails, in denen du deine Muttersprache unter Beweis stellst. Nachweisen muss ich in meinem speziellen Fall das per Abitur - offenbar kann man mit allen anderen Schulabschlüssen aus Sicht der Fernuni zwar Deutsch, aber nicht genug. Dabei beruft sich die Fernuni auf das Hochschulgesetz NRWs, welches für jeden Auslandsstudenten, unabhängig seiner Staatsangehörigkeit, vorsieht dass er deutsche Sprachkenntnisse nachweisen muss. Das Hochschulgesetz sagt zwar nicht, dass man dafür Abitur vorlegen muss. Es sagt allerdings, dass die individuelle Prüfungsordnung einer jeden Uni selbst festlegen kann, wie der Nachweis erbracht werden soll. 
    Nun das Dilemma: Abitur liegt mir ja leider nicht vor, sondern als letzter deutscher Schulabschluss die Mittlere Reife. War in England auch nie gefordert. 
     
    Mein Notar (der auch gleichzeitig Anwalt ist) hat heute Morgen angerufen und von einem frustrierenden Telefonat mit der Fernuni berichtet, dass das ohne Abi jedenfalls nichts werden wird mit dem Sprachnachweis und damit der Zulassung. 
    Das heißt für mich dann quasi: Ende Gelände für die ordentliche Einschreibung.  
     
    Ein bisschen riecht mir das wieder nach der "Hintertürchen schließen"- Methode vieler Universitäten. Niemand möchte Leute ohne Abitur, auch wenn es ihnen mittlerweile qua Gesetz aufgezwungen wird, auch beruflich Qualifizierte reinzulassen. Man findet auch drum herum immer wieder Möglichkeiten, doch nur Abi-Innehaber reinzulassen und damit einen gewissen Strukturfunktionalismus zu gewährleisten. Zu groß ist vermutlich die Angst, dass irgendwann mal Hauptschüler Ärzte oder Lehrer werden könnten. Man hört zwar immer wieder von solchen Erfolgsgeschichten. Aber die Tatsache, dass sie Ausnahmen sind, spricht Bände. 
     
    Lange Rede, kurzer Sinn, was ist zu tun?
    - Ohne Deutschnachweis ist noch nicht alle Tage Abend. Man bekommt die Gelegenheit, seine Sprachkenntnisse 1 Semester lang als Akademiestudent zu beweisen. Wie ein Akademiestudium im Master aussieht, weiß ich allerdings nicht, ich dachte immer, dass das nur mit Bachelormodulen möglich ist. Eigentlich bleiben einem manche Dinge in diesem "Schnupperstatus" ja verwehrt. Das fände ich dann natürlich nicht sehr attraktiv. 
    - Mich an den Gleichstellungsbeauftragten in Hagen wenden (Aussicht sicher nicht sehr hoch)
    - Ich könnte mich woanders nach einem Master umschauen, vielleicht bei der PFH Göttingen oder doch via Fernstudium in England. Das Problem ist allerdings das Preisliche solcher Studiengänge. 
    - Mir darüber Gedanken machen, wie man dieses blöde Abitur doch noch anschafft. Ist auch paradox, dass ich seit Jahren Nachhilfe gebe und alle meine Studis durch das Abitur gebracht habe, aber selbst keines habe. Tja, nur müsste ich da in meinem Fall Himmel und Hölle für in Bewegung setzen. 

    Ich hätte nur noch eine Vorlage über bestandene Probeklausuren aus Hamburg auf Abiturniveau, die zur Abiprüfung qualifizieren. Ist nicht dasselbe, aber darin ist natürlich auch eine Deutschnote enthalten. Dass Hagen das akzeptiert, glaube ich kaum. Trotzdem schicke ich am Wochenende nochmal alles ab, was ich habe. Und dann mal abwarten, wie's weitergeht. Im schlimmsten Fall muss man wohl erstmal den Akademiestatus nehmen... 
     
  8. Vica
    Liebe Leser. Was dem einen hilft, hilft natürlich dem anderen nicht und umgekehrt - so wie es auch nicht "die" Lernmethode gibt. Jeder Stoff hat seine eigenen Herausforderungen. Noch weniger hilft es, die Notizen anderer zu sehen. Dennoch, vielleicht inspiriert es auch jemanden bei der Bewältigung einer ähnlichen Art Stoff. 

    Im Sinne von "Durchziehen!" lerne ich gerade für die Inhalte aus dem ersten klinischen Block. Hier waren sämtliche Störungsbilder aus dem Bereich Kinder- und Jugendlichenpsychologie das Thema. Das Seminar dazu war ja nicht hilfreich und die Folien auch fehlerhaft, weswegen hier auch nichts vertieft wurde, sondern wir zu Hause wieder bei Adam und Eva anfangen.
    Das Lernen für den klinischen Bereich ist recht anspruchsvoll - im Grunde lernt man den ICD-10 und DSM-IV-TR auswendig. Doch wie geht es am besten, etwas sperrige Bezeichnungen, Klassifikationen und Störungsbezeichnungen auf die Kette zu kriegen, zu behalten und nicht durcheinander zu werfen? So fühlt sich vermutlich ein Medizinstudent. 
    Für große Kunstwerke bleibt kaum Zeit - simple Text-Notizen bringen mir persönlich hier in dem Fall auch nichts. 

    Einer meiner Hauptfehler ist es auch, zu viele Notizen zu machen, zu viel raus zu schreiben, was am Ende kein Gewinn aus der Quelle ist. Da ich beim Lernen trotzdem ein visueller Typ bin und so am meisten hängenbleibt bei mir, haben sich für diesen Lernstoff mal wieder Mindmaps erwiesen. Wichtig war mir, nur ein Blatt pro Kapitel voll zu malen, der Übersicht halber. Ist echt schwer bei so viel Stoff und so ausladenden Bezeichnungen, darum habe ich mit Farben gearbeitet.






    Die Mindmaps sind darum hervorragende Stichwortgeber. Ich versuche, so wenig wie möglich an Definitionen drauf zu schreiben, sonst bräuchte ich mehrere Blätter - die ich am Ende garantiert wieder verschlöre. Sehr hilfreich fand ich die Maps nun im Sinne des täglichen Wiederholens. Man kann sie immer mal wieder zwischenzeitlich für 1-2 Minuten überfliegen. In längeren Lernphasen sind sie optimal, um zu den einzelnen Punkten etwas mehr zu schreiben oder - wie in meinem Fall - zu erzählen. Bei mir bleibt mehr hängen, wenn ich laut erzähle. Vielleicht findet sich ja auch ein interessierter Zuhörer im Umfeld? 🙂 Meine Kids jedenfalls lachen sich kaputt   

    Bei manchen Störungsbildern finde ich es dann aber doch so schwer zu unterscheiden, dass sie mehr Aufmerksamkeit bedürfen - die kommen dann auf gesonderte Karteikarten. Eigentlich mag ich die nicht so, darum versuche ich es auch, sie knapp zu halten. Gebe mir da auch nicht die allergrößte Mühe mit  


    Schlussendlich mache ich es noch so, dass ich Klausurfragen beantworte, bzw. in dem Fall die Reflexionsfragen zu den Kapiteln, die wohl einen ähnlichen Zweck erfüllen. Der Übersicht halber kommen die auf die Rückseite der Mindmap (da ich mich ja kenne und am Ende nämlich wieder nichts finde, was zusammengehört). Auch hier versuche ich, nur 1 Seite vollzuschreiben. Das Schreiben ist wichtig, da wir nicht nur MC-Fragen, sondern auch offene Beantwortungskonzepte in der Klausur haben werden. 


    Später versuche ich dann auch, über die Fragen auswendig zu referieren. Zu viel Schreiben kostet mich beim Lernen nämlich zu viel Zeit und die letzten Notizen sollten finde ich nicht erst am letzten Prüfungstag abgeschlossen sein  

    Nächste Woche ist es schon so weit. Ob es etwas nützt, wird sich dann zeigen. Aber bisher habe ich das Gefühl, bleibt alles ganz gut hängen und ich merke schon, wie sich das mit dem Hirn verkabelt. 

    Übrigens sieht das nach viel Arbeit aus, ist aber sehr schnell gemacht. Im Moment wende ich so 1-2 Lernstunden pro Tag auf PLUS zwischendurch immer mal wieder wenige Minuten auf die Karten + Maps schauen. 

    Größere Sorgen macht mir, ob nächsten Samstag auch wirklich mein Zug nach Dortmund fährt. Bei den Seminaren hat sich der Samstag immer als Problemtag erwiesen, was unter anderem daran lag, dass ein Zug mal so eben einfach entfällt - nach Auskunft am Schalter deswegen, weil sich das personaltechnisch nicht immer lohne, wenn nur ein geringes Fahrgastaufkommen erwartet wird (hallo, geht's noch?). Also schau ich mich schon mal nach Alternativen um  

    Beste Grüße 
  9. Vica
    Mittlerweile habe ich die ersten Bewerbungen für die Approbationsausbildungen verschickt   Da mein Abschluss bis dato nur in Niedersachsen dazu berechtigt, habe ich mich auch dort beworben. Ich habe erstmal 3 Institute ausgesucht, die zwischen Osnabrück und Hannover liegen, weil diese für mich logistisch gut erreichbar sind. Aber ich schiele auch eventuell bis nach Göttingen, wobei letzteres von der Anreise her schon härter wäre (es kommt dann drauf an, wie die Theorie-Blöcke abzuleisten sind). 2x als KJP, 1x als PP mit der Möglichkeit der Weiterbildung zum KJP. 
    Bei allen Instituten ist praktisch, dass man zumindest bundesweit mit Partnerkliniken arbeiten kann. Ganze 4 davon stehen in meiner Stadt. 

    Die Bewerbungen sind sehr formlos und dadurch unkompliziert. Es werden keine pulitzerpreisverdächtigen Anschreiben oder Lebensläufe erwartet. Interessanter ist mehr die Motivation. Trotzdem rechne ich nicht auf die Schnelle mit einer Antwort. Warum ist das so? Oft können nur sehr wenige Plätze pro Kurs angeboten werden. Das benötigt sehr lange Zeit, man landet auf einer Warteliste. Das kann schon mal ein Jahr Vorlauf haben. 
     
    Man wird dann zu einem Gespräch eingeladen, das Datum wird mitgeteilt. Da offenbar jeder eingeladen wird, der sich bewirbt, sollte man sich beim Gespräch dann schon gut präsentieren. Offensichtlich läuft das ganze so, dass derjenige den Platz bekommt, der sich eben rechtzeitig anmeldet (und natürlich die Voraussetzungen erfüllt, also für uns Psychologen einen Master in Klinischer!). Und sich nicht allzu schlecht anstellt beim Gespräch, schätze ich.
    Rein nach Leistungsaspekten (wer hat die beste Note) wird zumindest bei den Instituten, die ich ausgesucht habe, offenbar nicht unterschieden. Darum heißt es auch nicht "Bewerbung", sondern lediglich "Anmeldung". Wie bei jeder anderen Weiter- und Fortbildungsmaßnahme auch. Haben sich aber zu viele gleichzeitig angemeldet, werden die Vorstellungsgespräche aber sicher der Gradmesser. Wer keinen Platz bekommt, kann sich nämlich im nächsten Durchgang gleich wieder anmelden. 

    Die Institute sind allerdings alle verhaltenstherapeutisch ausgelegt. Diese Institute bilden die klare Mehrheit. Das ist nicht unbedingt der Schwerpunkt, den ich anstrebe, ich komme mehr aus der tiefenpsychologischen Richtung (wobei ich mich mit VHT wohl auch anfreunden könnte). Die Institute, die dies anbieten, liegen allerdings gar nicht in greifbarer Nähe 😕 Trotzdem habe ich diese schon angeschrieben und bin gespannt, wie die Möglichkeiten aussehen. Tiefenpsychologie dauert in der Ausbildung länger und ist daher auch teurer. 

    Wenn die Bedingungen geklärt sind, werde ich in der nächsten Bewerbungsrunde auch dort eine Anmeldung hinschicken.

    Und dann?
    Theoretischer Fall: Meinen Master habe ich nicht vor September. Angenommen, man hat Glück und bekommt einen Ausbildungsplatz für Oktober, und diese Zusage käme im März - dann kann man im März bereits den PP1 bzw. den praktischen Teil ableisten, der später, nach Erhalt des Masters, schonmal mit angerechnet wird, bevor man den Theorieteil antritt. Das wäre was... 
     
    Mal sehen, wie sich das entwickelt  

    Übrigens haben es wieder zwei Freundinnen in Baden-Württemberg geschafft, mit ihren PFH-Master zugelassen zu werden. Schön, dass das da so reibungslos klappt.
    Von den anderen Bundesländern (außerhalb Niedersachsens, Baden-Württembergs und Sachen-Anhalts) hab ich leider nichts weiter gehört. Mein Eindruck ist, dass da auch nicht mehr viel passieren wird. Und ich glaube auch nicht, dass die Hochschulen sich da jetzt ein Bein ausreißen werden. Das Ende der Lehre der klinischen Psychologie in dieser Form ist nahe, da sie mit dem neuen Psychotherapie-Studiengang hinfällig wird  Und der wird so erstmal nur an Universitäten kommen. Das heißt dann eben: Pendeln, anders geht es nicht - aber immerhin das!. 


    Euch eine gute Woche!  

    Feature Foto: Pixabay.com 
     
  10. Vica
    …und ich hoffe mal sehr, dass er in der Flut der aktuellen Weihnachtspost nicht irgendwo untergeht, denn enthalten ist meine Anmeldung für das Einzelmodul „Klinische Psychologie“ an der PFH bzw. PFHPS Göttingen. Es handelt sich dabei um ein Modul, welches Bestandteil des Bachelor of Scienes Psychologie ist, wie man ihn an der PFH Göttingen wählen kann.

    Was hat mich dazu bewogen, diesen Kurs zu belegen?
    Ich bin seit 2 Wochen (Ende November 2015) stolze Inhaberin eines B.Sc. Psychology (Hons) von der britischen Open University. Meine Abschlussprüfung war bereits im Oktober, so dass ich – man muss ja vom Besten ausgehen - in der Zwischenzeit viel Zeit hatte, mich zu informieren, wie es nach dem Bachelor weitergehen soll. :-)  Da ich um 2017 mit dem Master in Psychologie starten möchte (nach Möglichkeit an einer Präsenzuni), suche ich nach Möglichkeiten, Scheine in Fächern zu machen, die an der OU nicht abgedeckt worden sind. Eines davon ist die klinische Psychologie. Das wiederum muss im Fernstudium passieren, da die Familienplanung es zur Zeit nicht anders zulässt J.

    Natürlich habe ich mich auch über die Anrechnung eines solchen Einzelmoduls informiert. Auf den ersten Blick wirkt er wie ein reiner Interessensstudiengang, so ganz ohne Zugangsvoraussetzungen. Es gibt an der PFH/PFHPS die Möglichkeit, sich diesen Kurs für ein Studium anrechnen zu lassen, was man direkt eingangs im Vertrag ankreuzen muss (andersherum ist es auch möglich, ihn nur interessehalber zu belegen). Dazu müssen dann allerdings Prüfungsleistungen erbracht werden und außerdem Präsenzphasen absolviert werden. Ist der Kurs bestanden, bringt er 15 ECTS ein. Nach Rücksprache mit dem Studienservice erfuhr ich, dass die PFHPS anderen Universitäten empfiehlt, diese Kurse auch wirklich anzuerkennen, ähnlich wie ein nachgeholter Schein. Ob das letztlich der Fall sein wird, kann man natürlich nicht genau wissen – rein formal sollte aber einer Anerkennung nichts im Wege stehen. Darum habe ich noch einmal mit meiner Präsenzuni vor Ort Rücksprache gehalten (Münster). Hier erfuhr ich, dass man dies nicht sicher sagen könne, weil ein spezielles Komitee die Zulassung regelt und es auch Ausnahmen von der Regel geben kann. Ich wurde aber dazu ermutigt, mich zu bewerben, was mich zusätzlich bestärkt hat.

    Aber dieser Kurs ist auch eine Interessensfrage J. Anerkennung oder nicht: Auf jeden Fall freue ich mich sehr auf diese neue Herausforderung. Je nachdem, wie der Kurs in den nächsten 5 Monaten läuft, überlege ich mir, auch noch „Diagnostik“ und „Statistik“ zu belegen.
     
    Ich hatte übrigens Bedenken, dass ich zu den Prüfungen mit Sack und Pack nach Göttingen fahren darf. In meiner momentanen Situation ist das für mich mit 250 km eine halbe Weltreise. Hier wurde ich positiv überrascht: Man kann zwischen vielen Studienzentren über das ganze Land verteilt auswählen und sich einem Standort in der Nähe zuordnen. Für mich ist das Greifbarste Dortmund (70 km und gut bekannt). Ein Umstand, der mich ebenfalls sehr motiviert hat!

    Der Preis beläuft sich momentan (12/2015) auf 1050 € und ist damit eines der teureren  Module des BSc Psychologie an der PFH. Die Finanzierung kann auch monatlich erfolgen.
    Starten kann man (speziell in diesem Modul!) zu jedem 1. eines Monats. Da ich also zum 1.1. anfangen will, musste der Brief sich jetzt, zusammen mit Heerscharen von Weihnachtspost, auf den Weg machen.

    Ich bin sehr gespannt auf das, was kommt, und werde das ab sofort hier mit euch teilen J.

    Bis demnächst,
    Vica
     
  11. Vica
    Meine Bewerbung für den Psychologie-Master an der Uni Münster ist ebenfalls in trockenen Tüchern :-).

    Das freut mich sehr, denn Münster hat insgesamt vier Schwerpunkte im Master:
    Klinische & experimentelle Psychopathologie Kognitive Neurowissenschaften  Lernen, Entwicklung und Beratung  Personal und Wirtschaft
    Bei der Bewerbung kann man immerhin zwei favorisierte Richtungen angeben. In meinem Fall sind das die kursiv dargestellten. Aber auch dann, wenn die überfüllt sind, kann man den anderen Schwerpunkten zugeordnet werden. Dies muss man in der Bewerbung allerdings ausdrücklich ankreuzen. Klinische Inhalte kommen auch in anderen Fachrichtungen als der Klinischen vor! Das ist essentiell, um z.B. zur KJP-Ausbildung zugelassen zu werden  
     
    Im Vergleich zu den Bewerbungsportalen der anderen Unis hatte ich mit diesem mehr Probleme. Die größten Stolpersteine lagen darin, dass ich teilweise nicht wusste, was ich ankreuzen soll. In einigen Feldern hatte ich nichts vorzuweisen, musste sie aber trotzdem ausfüllen, was dann häufiger dazu führte, dass ich behelfsmäßig Eintragungen wie "nichts" oder "keines" und Zeitraum: "2016-2016" eintrug. Das kommt sicher blöd beim Prof :-(  Am meisten irritiert war ich bei der Angabe der Bachelor-Note. Ein ausländisches Format wurde nicht akzeptiert, ich sollte das deutsche Äquivalent eingeben. Bei englischen Noten ist aber so einiges an Spielraum drin. Den Durchschnitt sollte die Uni selbst angeben. So hab ich eben mit Hilfe der Umrechnungstabellen schnell selbst eine Durchschnittsnote gebildet. Ich hoffe, ich habe da nicht zu hoch gegriffen. Sonst heißt es: Kommt NOCH blöder beim Prof :-(  (Dieses Problem gab es allerdings bei Bochum und Osnabrück auch). 
     
    Der Vorteil dieser Onlinebewerung ist, dass sie komplett papierlos ist. Das heißt, dass alle Zeugnisse gleich mit hochgeladen wurden. Von mir verlangt wurden:
    - Bachelor-Urkunde, beglaubigt
    - Transcript of records bzw. Diploma Supplement, beglaubigt 
    - Hochschulzugangsberechtigung/HZB. Auf deutsch gesagt ist das das Abitur. Liegt keines vor, ist es das letzte Schulzeugnis (natürlich nur in Verbindung mit einem Bachelor)
    Klar gab's natürlich etwas Gezicke um die Dateigröße. So ein Supplement kommt nunmal leider auf ein paar Seiten, und unter 200 dpi kann man nur noch raten, was da steht. 
    Aber irgendwann war alles unter Dach und Fach. 

    Hat man was vergessen, muss man sich an das Master-Büro wenden, damit diese die Datei ersetzen. Man selbst kann nach dem Abschicken nichts mehr verändern. 
    Immerhin waren die Mitarbeiter vom Master-Büro so nett, sich bei mir zu melden, so dass ich noch mein altes Schulzeugnis nachreichen konnte (sie hätten die Bewerbung auch von vornherein ignorieren können! ;-) ) 

    Fazit zur Bewerbung:
    Für die Bewerbung in Münster muss man etwas Zeit mitbringen, was auch selbst auf der Seite steht. Etwa 3 Wochen habe ich mich damit beschäftigt, immer wieder Dinge hinzugefügt, editiert usw. bis ich endgültig den Senden-Button geklickt habe. Es hat aber auch wirklich Vorteile, wenn alles direkt unter Dach und Fach ist, so kann man sich wirklich nicht verzetteln. Irritiert war ich davon, wie wenig Zettelwirtschaft man im Endeffekt einschicken musste. Bachelorzeugnis und Schulzeugnis, aber keine weiteren Anlagen wie Lebenslauf, Motivationsschreiben? Andere Unis möchten dies gerne haben. (Könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Uni vor lauter Bewerbungen aus allen Nähten platzt).

    Chancen:
    Ich kenne viele Master-Studenten aus Münster, auch weil ich selbst schon an deren Experimenten teilgenommen habe  Mir sind auch die Fachschaft und die Räumlichkeiten bestens bekannt. Im Internet findet man immer mal wieder Rezensionen und Erfahrungsberichte. Ich weiß, dass die eigenen Studenten es schwer hatten und teilweise nur über Wartesemester reinkamen. Auch eine Freundin, die Bachelor-Innehaber als Praktikanten bei sich anstellt, erzählte davon, wie holprig oder aussichtslos deren Weg zum Master war. Sicher sind solche Geschichten abschreckend. Aber im Endeffekt kennt man deren Leistungen nicht wirklich und kann kaum was dazu sagen  Glaubt man den Gerüchten, ist es am wahrscheinlichsten, einen Platz in "Kognitive Neurowissenschaften" zu bekommen. 
    Gering sind die Chancen vermutlich wieder wegen der Äquivalenzangleichung. Die Module der OU lassen sich nicht gut in deutsche Dimensionen umdenken, das Curriculum hierzulande ist gänzlich anders. Damit bleiben die Chancen klein.
    Allerdings gibt's nun einmal die Möglichkeit, sich als Auslandsstudent überhaupt zu bewerben, und so wartet man nun einfach mal ab.    

      
  12. Vica
    Bezüglich der Institute für die Therapeutenausbildung bin ich sehr positiv überrascht. Gerade mal einen Tag, nachdem ich die Anmeldezettel verschickt habe, haben sie schon Kontakt zu mir aufgenommen. Damit hätte ich nicht gerechnet. In erster Linie waren die Zettel eine Vorsortierung. Jetzt geht es darum, dass ich das Eingemachte einschicke.  So ganz ohne Unterlagen (also nur mit Bewerbungsgespräch und Masterzeugnis) geht es dann natürlich nicht. Es wird etwas mehr gefordet, als ich gedacht hätte. Andererseits findet sich in den Forderungen nichts, was einen überraschen sollte.

    Hier schon mal im Überblick, was man bereit halten muss:

    Motivationsschreiben - überrascht mich weniger, damit habe ich gerechnet. Zum Glück ist das ein Punkt, der mir nicht so schwer fällt. Meine Ansprüche an mich sind da recht hoch.
    Anschreiben - wie bei einer Bewerbung. Dient im Gegensatz zum Motivationsschreiben wohl mehr der Vorstellung der eigenen Person. 
    Lebenslauf - das ist der Part, den ich am wenigsten mag, denn meiner ist nicht ohne Lücken. Bisher war das allerdings nie ein Problem, sondern schien eher interessant zu sein. Dennoch schreibe ich höchst ungerne Lebensläufe und immer irgendwie mit schlechtem Gewissen.
    Bisheriges Diploma Supplement, bzw. Notenstand - kein Problem, da einfach downloadbar. Mein derzeitiger Schnitt ist kein Highlight, aber auch alles andere als schlecht.
    Empfehlungsschreiben/Referenz vom Prof - damit kann ich nicht aufwarten. Von der PFH her glaube ich nicht, dass sowas wirklich kommen könnte, weil ich mir das praktisch nicht vorstellen kann (man kennt sich ja nicht wirklich!). Vermutlich sind auch potentielle Arbeitgeber oder Menschen vom Praktikum gemeint, die ich erst recht nicht besitze!
    Praktikumszeugnisse - Das ist das große Dilemma, denn diese besitze ich (noch) nicht. Meines startet erst ab Januar! Ich könnte mir aber vorstellen, dass das für diese Institute schon ein KO-Kriterium sein könnte, denn es wird schwierig, den Berufswunsch ohne solche Erfahrungen zu rechtfertigen, obwohl ich immer mit Kindern gearbeitet habe. Das muss ich leider so schlucken. 
    Bachelor und Abizeugnis - das verstehe ich nicht wirklich, da nach Rechtslage nur der Master ausschlaggebend sein darf für die Zulassung. Vermutlich dient dies aber dazu, den Bewerber besser einzuschätzen. Da kann ich mit dem Bachelor punkten, mit Abi leider gar nicht! 

    Da sind also ein paar Punkte, mit denen ich sicherlich keinen Blumentopf gewinne. Das heißt im Umkehrschluss, dass man alles, wo man punkten kann, etwas stärker herausstellen sollte. Mal sehen, ob das gelingt  Die Lage ist sehr schwer einzuschätzen. Sicherlich ist es beim KJP auch nicht so schwer wie beim PP, das Interesse daran ist lange nicht so hoch wie bei letzterem! 

    Falls man durchkommt und die Zusage bekommt, sollte man übrigens erstmal auf der Warteliste landen. 

    Nun denn: Dann mal ran an's Werk und weiter vom Besten ausgehen  

    LG


    Feature Foto: Pixabay.com 
  13. Vica
    Liebe Leute.

    Seit 1 Woche läuft nun mein klinisches Praktikum. In einer Zeit, wo Menschen sich qua Gesetz von anderen distanzieren, begegne ich als sogenannter Systemrelevanter so vielen neuen Leuten wie noch nie zuvor. Mein Alltag ist ein 8 to 5 Job. Das ist ein absolutes Novum für mich: Ich hatte noch nie derart lange Arbeitszeiten. 


    Praktikumsbetrieb:
    Der Praktikumsbetrieb läuft bei uns trotz Corona weiter, was anders ist, als in vielen anderen Kliniken, wo sogar Famulaturen ausgesetzt sind. Dies wird so gehandhabt, da man davon ausgeht, dass die üblichen RKI-Vorgaben ausreichend sein werden: Hände desinfizieren (jaaa, es gibt wirklich noch ausreichend Sterilium für uns!), nicht mehr als 3 Personen pro Raum, Abstand usw. Zum anderen liegt es wohl auch am Personalmangel. Denn durch die Abstandsregelung sind nun die Gruppentherapien enorm verkleinert worden, so dass es nicht genug Therapeuten gibt, die diese durchführen können. 

    Da müssen wir Praktikanten ran - nein, es gibt keine Einleitung. Nein, es erklärt niemand was. Nein, vorgestellt wird man auch nicht. Nein, die Praktikumsleiterin sieht man quasi nie ("Bei Fragen einfach melden...oder noch besser: jemand anderen fragen"). Nein, Therapien, die wir abhalten, werden nicht mit der Krankenkasse verrechnet.  
     
    Wer sich auch etwas für uns interessiert, sind die PiAs (Psychotherapeuten in Ausbildung). Von denen gibts hier die volle Altersspanne. Im Median sind die vielleicht so 30 - 35, aber es gibt auch viele 40+ oder sogar um die 60. 

    Mitpraktikanten:
    Meine echten Mentoren sind die anderen Praktikanten. Mädels und Jungs, die Anfang 20 sind. Sie sind zum Teil schon 8 Wochen da und wirken durch den Trubel der letzten Wochen wie Leute, die dort seit 10 Jahren arbeiten. Sie kennen die Telefonnummer jedes Therapeuten auswendig, haben die Krankenakten aller Patienten samt Medikation im Kopf und wirken nicht nur fachlich enorm fit, sondern finden sich auch im Computer-Wirrwarr zurecht und haben für jeden Notfall eine kreative Lösung. Mit denen habe ich enorm Glück gehabt, denn ich lerne im Grunde alles von denen.

    Die Gespräche mit den Praktikanten in der Freizeit sind ganz witzig. Früher wäre das bestimmt so in Richtung "Von welcher Uni kommst du? Wo hast du den Bachelor gemacht? Was war der Schwerpunkt? Wo machst du dann die PP-Ausbildung" gewesen. 
    Aufgrund der Umstände sind die Gespräche aber hauptsächlich so:
    - ,,Und, welche Po-Dusche verwendet ihr so?"
    - ,,Wenn ich dir zwei Packungen Trockenhefe mitbringe, kannst du mir dann mit zwei Tassen Mehl aushelfen?"
    - ,,Habt ihr euch schon getraut, das HAndy einfach mal unter das Sterilium zu halten oder wird es dann zu nass?"
     

    Ablauf der Therapien:
    In die Therapien wurde ich mehr oder weniger einfach reingeworfen. Ohne Erklärung oder sonstwas. Im Laufe der Zeit stellte ich fest, dass ich fachlich nicht so große Probleme habe, wie man eine Therapie anleitet. Stattdessen habe ich eher Lücken mit Dingen, mit denen ich nie gerechnet hätte:
    - Laut und deutlich genug reden 
    - Klar genug an die Flipchart schreiben 
    - Die Konzentration auf das Gesagte der anderen wirklich konsequent 60 Minuten halten 
    Ich gehe aber davon aus, dass sich das schnell bessert. 

    Wenn therapiefreie Zeit ist, machen wir momentan viel Dokumentation. Termine eintragen, Handschriften der Therapeuten umtragen, Token-Systeme für Patienten erfassen, was kopieren, Telefonsprechstunden durchführen usw. Findet aktuell nicht statt: HRV-Messung und Bio-Feedback. Auch die Tagesklinik hat zu. Demnach dürfen momentan keine Patienten zum Autismus- oder Intelligenztest kommen. 

    Übrigens: Das Essen ist bombe  Darf man nur leider nicht mit anderen zusammen einnehmen. 
     
    Corona?
    Hin- und wieder gibt es Leute, die meinen, infiziert zu sein. Klar: Bei jedem Niesen erschrickt man hier. Sowohl bei den Patienten als auch unter den Therapeuten gab es da schon Verdächtigungen. Bisher waren es immer False Alarms (Patienten). Allerdings gab es unter den Therapeuten einen positiven Fall. Zunächst war die Panik groß, weil jeder mit diesem mal irgendwo kurz im Kopierraum zusammengestanden hat. Aber dann stellte sich heraus, dass der nun mehrmals getestet wurde und mittlerweile sogar Antikörper hat. Also kein Risiko darstellt. In so einer Klinik geht alles schnell durch den Buschfunk, aber eben auch nur zur Hälfte. 
    Leider gibt's noch keine Masken für uns. Sie kommen nächste Woche (naja, sollen). Viruzide sind zum Glück mehr als ausreichend da (wobei von meinen Händen in 8 Wochen sicher nur noch das Skelett übrig ist). 
     
    Noch Energie??
    Ich hätte erwartet, dass ich nach so einem Tag totmüde ins Bett falle. Erstaunlicherweise ist das nicht so. Ich habe abends noch Luft, viele Runden mit den Kindern zu spielen, was für die Masterarbeit zu machen, Briefe zu schreiben und unser Online-Buchprojekt mit Kindergeschichten für die Kids unseres Kindergartens zu betreiben. Abgesehen von etwas Hausarbeit. So viel Power hatte ich früher nicht mal im Ansatz.
    Dieser Umstand verwirrt mich (nicht, dass ich es schlecht fände).
    Man wird sehen, wie es in den nächsten Wochen so ist.  


    Bleibt gesund & zuversichtlich  
     

    Feature Foto: cottenbro | pexels.com
  14. Vica
    Vor einigen Tagen habe ich mich in Hagen ja für einen juristischen und einen betriebswirtschaftlichen Kurs angemeldet, die beim Thema Selbstständigkeit hilfreich werden könnten  Ich gestehe, dass ich auch ein wenig gespannt bin, wie es sich anfühlen wird, mal in andere Disziplinen reinzuschnuppern. Die Psychologie in Hagen war ja eher gar nicht meins (das Fach natürlich schon, aber nicht die Art und Weise, wie die Kurse präsentiert wurden)
     
    Es handelt sich dabei um:

    - Einführung in die Betriebswirtschaftslehre
    - BGB - Allgemeiner Teil 

    Ich würde zwar nicht so weit gehen, zu sagen, dass das nun ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk ist, aber heute kam Zulassung inklusive neuem Studi-Ausweis in Hagen. Kann nicht ganz mit dem PVC-Exemplar der PFH mithalten, ist aber wesentlich praktischer als der Vorgänger aus Papier zum Selbstausschneiden. Man muss ihn zusammenklappen.

    Interessant fand ich, dass ich meine alte Matrikelnummer wieder bekommen hatte, die ich noch besaß, als ich für Psychologie eingeschrieben war  




    Die Kostenauflistung ist auch dabei gewesen. Genau wie zuvor ausgerechnet, handelt es sich dabei um € 180.  
    Das zeigt, dass selbst Akademiestudien ziemlich in's Geld gehen können - dass man kein Student im eigentlichen Sinne ist, heißt nicht, dass man das Studium auch für Umme bekommt  . Die Kosten werden beim Einschreiben nicht angezeigt, man kann sie aber mittels der SWS (Semesterwochenstunden) berechnen. Bei dem BWL-Kurs waren die SWS leicht zu finden, bei BGB musste ich intensiver suchen. 



    Das ganze startet im Sommersemester, demnach natürlich im April. Der BGB-Kurs hat auch einige Präsenzphasen, die zum Glück in meinem Studienzentrum um die Ecke stattfinden. Dort habe ich mich gerne aufgehalten. 
     
    Ich bin mal gespannt!  Leider dauert's aber noch ein wenig, bis das ganze losgeht. Der Versand der Studienmaterialien dann vermutlich auch. 

    Euch ein frohes Fest 
     
  15. Vica
    DAS PRAKTIKUM IST ZU ENDE!
    Unglaublich, wie die letzten Wochen verflogen sind...
    Am Ende ging es mir doch viel zu schnell. 

    Zuletzt hatte ich noch einmal einen Abstecher in die Borderline-Station und da in eine Art halb-psychoedukative, halb-kunsttherapeutische Gruppentherapie. Die Therapie selbst fand in der Kunstwerkstatt statt und die Leute im Kurs hörten sich in Stunde 1 etwas über das Thema "Ekel" an (das aktuelle Thema der Woche). Wie in einer klassischen Schulstunde durfte jeder etwas sagen und Eindrücke wurden gesammelt oder besprochen. In Stunde 2 durfte jeder etwas anhand verschiedener Items, die er sich an den Tisch geholt hatte (Wachsmalfarbe, Kaffeesatz, Lippenstift usw.) etwas zum Thema Ekel malen oder basteln. Ziemlich herausfordernd und ich hätte eher gedacht, dass da sofort das große "Mir fällt nix ein!" bzw. "Kann ich nicht!!" kommt. War aber gar nicht so. Die hatten echt Bock da drauf und haben ziemlich interessante Kunstwerke gebastelt. 
    Am nächsten Tag war "Selbstwert" das Thema und da lief es ebenso. 
    Diese Gruppe war sehr ausgeglichen, weil sie schon recht lange in Verband besteht und die Mitglieder schon viel gelernt haben (seit Februar besteht sie). Es hätte daher auch ein ganz normaler Kreativkurs an der VHS sein können  Ich schätze mal, da sind ganz viele reif für die baldige Entlassung. 
     
    Ja, und dann stand mein eigener Abschied bevor. Nach einer Überraschungsparty der anderen Praktikanten ging es zum Büro der Praktikumsleitung für das Abschlussgespräch. Und von da aus ging es weiter zum Büro der Klinikleitung, wo sich "zufälligerweise" auch gerade der stellvertret. Chefpsychiater und die psychologische Leitung aufhielten . Kurzum...wurde aus dem Abschiedsgespräch ein Vorstellungsgespräch. 

    Ich könnte eine Stelle ab Herbst/Winter dort haben, als PiA (=Psychotherapeut in Ausbildung, der praktische Teil der Ausbildung, während man an den Instituten die theoretische macht). Unsere Klinik ist auch Partnerklinik des Instituts, an dem ich etwas in Aussicht habe. 

    Bin jetzt noch völlig aus dem Häuschen über dieses Angebot. Das wäre der Oberhammer, wenn ab Herbst alles so zusammenlaufen könnte...
    Da hängen auch ein paar Unbekannte dran...
    - Ich muss die Masterarbeit so fertig kriegen, dass es passt zeitlich.
    - Ich brauche das definitive Okay des Ausbildungsinstituts, dass ich da tatsächlich genommen werde. Selbst zu einem späteren Kurszeitpunkt wäre es in Ordnung, früher in der Klinik zu starten.  

    Nachdem ich den anderen das mitteilte, haben wir gleich nochmal Abschied gefeiert. 

    Muss das alles sacken lassen  Ein Gesamtfazit zum Praktikum gibt's später. 

    Euch ein schönes Wochenende und natürlich wie immer: Bleibt gesund!

    LG

    Feature Foto: pickledchayote | pixabay.com 
  16. Vica

    KJP - Zusatzausbildung
    Wenn da schon eine Regionalzeitung so rumliegt, warum nicht einfach mal so reinschauen?
    Wann hab ich zuletzt eine Zeitung in der Hand gehabt, ich bin viel zu virtuell geworden. 
    Was gibt's Neues in der Umgebung? Fahrradstraße hier gesperrt, 175jähriges Eisenbahnfest im Nachbarstadtviertel, Kiosk macht Umsatzeinbußen, aha! 
    Wenn man schon dabei ist, kann man ja mal in den Anzeigenteil blättern. Aber nur mal schauen. Schauen kostet nix. 
    Für meinen Beruf gibt's da eh nichts. Vermutlich nur Studijobs. 
    Hoppla, hier sind ja sogar Ärztestellen.
    Und sogar ganze Praxen werden hier angeboten. 
    Oha: Und auch Psychologenstellen.
    Oh nein, eine Kinder- und Jugendlichenpraxis. Was steht da ernsthaft? Jemand, der Erfahrung mit Erwachsenen- und Kinder-Therapie hat?
    Die Praxis ist bitte wo?? Da kann ich ja zu Fuß hinlaufen. 
    Ach, was soll das. Wahrscheinlich haben sich da schon wieder x Leute drauf beworben. Und eigentlich hatte ich mich doch jetzt eingerichtet allein mit der Ambulanz.
    Und die glauben einem ja eh nicht, dass man an den verbleibenden Tagen noch gerne mit Kindern arbeiten würde. 
    Genau. Alles hoffnungslos! 
    Obwohl. 
    Na ja, bewerben kann man sich ja mal, richtig? 
    Eigentlich schadet es ja nichts. 
    Schick ich keine ab, kommt keine Antwort. Schick ich eine ab, kommt entweder eine Einladung, eine Absage oder keine Antwort. Drei Möglichkeiten vs. eine. 
    Aber, aber, aber....okay, verschickt. 
    Jetzt einfach vergessen. 
    Vier Tage später: Was ist denn das für eine Telefonnummer? Kenn ich nicht. Rangehen?
    Woah! Praxis! Einladung zum Gespräch!! Termin darf ich mir aussuchen.
    Muss nochmal checken, was diese Praxis genau im Detail macht. 
    Oh nein, das ist wirklich genau mein Ding! 
    Wird eh nix. Kann man im Prinzip auch absagen. 
    Aber kampflos sterben ist auch doof. Also hingehen ist eine Frage der Ehre. 
    Wow, das war ein nettes Gespräch. Die Chemie passt und der Laden gefällt mir auch. Mist, die Enttäuschung wird gigantisch. In zwei Tagen gibts nen Anruf zum festen Termin. Hab ich auch schonmal gehört, so Sachen. 
    Zwei Tage später: Kein Anruf zum Termin.

    20 Minuten später Anruf, Herzinfarkt. 
    Jaeshatlängergedauerthatteheutemorgenselbsteinennotfall.Ihrebewerbungunddasgesprächhabenunssotollgefallenkönnensiebitteanfangenbeiuns.terminhätteichauchschonpassenihnenfolgendearbeitszeiten?
    Hat sie das gerade wirklich gesagt? Hab sowas wie Watte im Kopf.
    Und echt? Die haben kein Problem mit der Ambulanz? Und sagen ernsthaft, ich kann meine Zeiten drum herum stricken? Und bäm. Bist du eingestellt als Kinder- und Jugendlichenpsychologin/-therapeutin i.A. Was du immer wolltest. 
    Einfach so. Ein paar Schritte von zu Hause weg. 
    Das Leben ist eine Wundertüte. 🌈

    Bleibt gesund und haltet zusammen. 

    LG 

    Feature Foto:  Cottonbro_studios/pexels 
     
  17. Vica
    Liebe FernUni, es ist Zeit, dass wir uns Tschüss sagen! Unsere Liaison war kurz und intensiv, doch genau so schnell war sie wieder zu Ende. Wir haben es ja wirklich versucht miteinander, ein ganzes Semester immerhin. Am Ende ich vielleicht etwas mehr mit dir, als du mit mir. Liegt mir auch fern, nur Lamento zu machen, wir waren nur einfach nicht füreinander gemacht. Du bist sicher generell eine gute Institution, doch hatte ich einfach das falsche Ziel. Man sieht sich ja angeblich immer zweimal im Leben, vielleicht stoßen wir in anderer Angelegenheit mal wieder zusammen? Man soll nie nie sagen. Nun aber nehme ich meinen Hut und sage: Chapeau - denn ich muss weiter. 
     
    Tja, so schnell ändern sich die Dinge. Studienvertrag und Einzugsermächtigung sind auf dem Weg nach Göttingen, ein Exmatrikulationsantrag dagegen nach Hagen (ohne @TomSon hätte ich den übrigens nie gefunden. Haben sie ganz gut versteckt! Dafür kann man sie dann recht schnell recht unbürokratisch über die Bühne bringen.).
    Ein "Tischlein wechsel dich" sozusagen  
     
    Bei der Exmatrikulation habe ich kein bisschen Zögern oder Bedauern gefühlt. Es wird insgesamt nur wenig geben, was ich an der FernUni vermissen werde. Eine Rückschau.

    Daumen nach oben: 
    Am ehesten denke ich an die supernette Betreuung im Regionalzentrum. Die Damen, die mir Tee kochten, als ich hochschwanger und mit Mittelohrentzündung die Klausur schrieb - die Damen waren wirklich besorgt und haben sich auch im Nachhinein erkundigt, ob alles gut gegangen ist. Das war wirklich sehr nett und geht weit über das Erwartbare hinaus! (Ich komme aus einander Gegend, wo die Leute generell nicht als die Fürsorglichsten und Freundlichsten gelten - in sofern hat es mich doppelt erstaunt) Ansonsten haben mir die beiden Pftlichtveranstaltungs-Tage in Hagen selbst sehr gut gefallen. Das Arbeiten und Vorstellen der Ergebnisse mit anderen Studis war wirklich ein tolles Gefühl. Man konnte sich austauschen und hat endlich mal Menschen in Fleisch und Blut kennengelernt, die genau dasselbe machen und wollen, wie du. 
    Auch positiv ausgewirkt hat sich bei mir das Befassen mit dem Stoff (der Sekundärliteratur, nicht den Studienbriefen) - ich habe auch für das echte Leben viel daraus mitgenommen (komplexes Denken, Sprachstil usw.). 
    Außerdem musste ich mir notgedrungen mal wieder richtig gute Lernmethoden überlegen. Das war sehr hilfreich, denn ich habe mich generell mit Lernmethodik befasst, was ich natürlich zur nächsten Uni mitnehmen kann. 
     
    Daumen nach unten:
    -Behördencharakter: Was mir persönlich nicht gefiel, war die empfundene Behördenmentalität der FUH. Die Mitarbeiter sind freundlich und bemüht, aber man hat wirklich das Gefühl, mit einer Behörde zu sprechen, als mit einer akademischen Institution: Aktenzeichen, Ihr Schreiben vom...., Nachweise von A und B, Gebühren für gefühlt jedes Kreuzchen, das man irgendwo setzt, Ihr Anliegen kann derzeit nicht bearbeitet werden, denn ich befinde mich bis einschließlich XX im Urlaub. Sie wollen....? Dann bitte Antrag A, B, C, C1....bis spätestens.... einreichen. Eine Bearbeitungsgebühr von XX€ entfällt, wen Sie bis zum.....antworten etc. 
    - Verwaltung: Oft den Eindruck gehabt, A weiß nicht, was B tut. Häufig war unübersichtlich, ob die Klausuranmeldung eingegangen ist oder nicht. Klausurnoten wurden zum Teil an falschen Stellen eingetragen. Alles muss unabhängig voneinander beantragt werden. Exmatrikulation heißt nicht, dass man auch automatisch von den Klausuren abgemeldet ist - das muss man nochmal separat machen etc. 
    Will man eine Klausur am Regionalzentrum schreiben, muss man mit dem Regionalzentrum reden. Von denen erhält man dann die Daten einer Aufsichtsperson, welche man in das Formular nach Hagen einträgt und abschickt. Trotzdem bekommt man aus Hagen dann noch die Aufforderung, ich solle nachweisen, dass ich das Okay des Regionalzentrums habe (obwohl man doch nur beim Okay auch die Daten der Aufsichtsperson bekommt!!). 
    - Pädagogik: Eine wirkliche Betreuung habe ich nicht erlebt. Schreibt man den Prof an, wird nicht geantwortet, bis man zum zweiten Mal nachhakt, ob die Mail angekommen sei (die Antwort darauf fiel dann sehr pampig aus). Unter der Telefonnummer habe ich auch innerhalb der angegebenen Zeit keinen erreicht. Die Betreuung in den Foren machten bei uns studentische Mitarbeiter, nicht aber die Profs selbst. 
    - Unflexibel: Zwar ist super, dass die FUH einen Betriebskindergarten für Kinder von Studenten hat (der natürlich nur was bei Präsenzveranstaltungen nützt) und dass man Klausuren mit Baby oder schwanger im Regionalzentrum schreiben kann. Aber insgesamt ist die FUH so gar nicht auf die besonderen Bedingungen für junge Familien oder auch arbeitende Menschen zugeschnitten: Klausuren und Hausarbeiten können z.B. nicht auf einen naheliegenden Zeitpunkt verschoben werden (obwohl man aber von der Arbeit her oft nicht anders kann, als einen Termin mitten in der Woche zu verschieben - oder weil man ein krankes Kind hat, selbst erkrankt ist etc.). Schreibt man nicht mit, muss man sich ein ganzes Semester lang wieder hintenan stellen und verliert 6 Monate. So mies ist das nicht mal bei unserer Präsenzuni hier geregelt (und die ist schon echt unflexibel). Bei der OU konnte man Termine problemlos auf 2-3 Monate später verlegen. An der FUH kann man HAusarbeiten zwar auch verschieben, jedoch nur mit großem Aufwand (rechtzeitiges ärztliches Attest, Anzahl der Überzugstage muss erst genehmigt werden etc.) 
    - Lernmaterialien: Empfand ich als eher schlecht. Sowohl die Vorlesungen (da man offenbar nur insgesamt 8 Videos machen durfte, quetscht man alles Mögliche schonmal in 2 Stunden rein. Die Videos waren zum Teil auch nicht gut. Vieles im Stil von: "Das....äh....dazu komme ich später" (kommt nicht drauf zurück) oder "Das ist ähm...Sie müssen wissen dass, (führt etwas aus)....ähhh, nee, vergessen Sie das, ich fang nochmal anders an" (Mönsch, das ist doch nicht live!). Bei dem mitgelieferten Studienbriefen wird man spannende, psychologische Topics, die zum Denken und Mitarbeiten anregen, oder einen roten Faden eher vermissen - sie lesen sich so spannend wie das Telefonbuch von Murmansk.
    Viele Links bei Moodle waren tot und viele Studien, die verlinkt wurden, waren nur für sehr teures Geld zugänglich und dann nicht einmal essenziell.
    - Klausuren: Schlecht, da lediglich Auswendiglernen. Sehr stur. Mir fällt hierzu wirklich gar nichts Positives ein  
    - Gerade keine gute Zeit? Mein Eindruck ist, dass ich zu einer schlechten Zeit nach Hagen kam: Modul-Umstellungen, Profs, die nicht antworten, tote Links, mangelnde Betreuung, viel zu viele Studenten, die allgemeine Angst vor der gefährdeten Re-Akkreditierung des Masters. Mir fehlt der Vergleich, aber bei FB meldeten sich angeblich interne Mitarbeiter, die bestätigten, dass zwischen Profs und Studis gerade Eiszeit herrsche, was wohl damit zusammenhänge, dass die paar Mitarbeiter langsam mit dem Rücken an der Wand stehen gegen die Studentenüberzahl. Selbst der AstA äußert sich kritisch zur Uni in deren Zeitschrift "Sprachrohr". 
     
     
    Anekdötchen zum Schluss:
    Obwohl ich schon eine Weile abgemeldet bin von der Klausur (Bestätigung auch vorhanden), bekam ich am Freitag Post, dass meine Klausurunterlagen an das Regionalzentrum geschickt wurden. Somit könne ich die Klausur Anfang September dort schreiben und wenn ich nicht könne, solle ich rechtzeitig absagen 
     
    Nun aber freue ich mich auf alles, was in Göttingen vor mir liegt. Zum Beispiel der richtige Schwerpunkt (klinisch). Startschuss ist der 1.Oktober. 
     
    Übrigens ist das nur mein persönlicher Erfahrungswert zum Master in Psychologie an der FUH. Das heißt nicht, dass er deswegen generell schlecht ist! Es könnte sein, dass ihr damit ganz prima zurecht kommt! Oftmals liegt die Ursache ganz einfach auch in einem selbst, dass man mit den Arbeitsmethoden einer Institution nicht zurechtkommt!  


    PS:
    Ich habe meinen alkoholfreien Wein gefunden  Bei uns ist Weinfest und ich hätte es tatsächlich nicht erwartet, aber die haben sage und schreibe ganze zwei 0,00%ige Stillweine! Ich hätte ja gedacht, dass quasi nur Traubensaft übrig bleibt, wenn man dem Wein den Alkohol nimmt, aber zurück blieb ein sehr milder, lieblicher Geschmack, dem eben die "Schärfe" am Ende fehlt. Für's Anstoßen prima  



     
     
     
  18. Vica

    Master
    Liebe Leser, nicht nur als Eltern fragt man sich häufig, wo die Zeit hin ist - das geht auch uns (Fern)Studenten so. Anfang des Jahres erschien mir das Ziel Masterarbeit noch Lichtjahre entfernt. Mittendrin dachte ich, meine Nerven werden nie ausreichen. Und nun ist es schon wieder eine Woche her, dass die Verteidigung gelaufen ist. Der absolute Wahnsinn!
    Das heißt auch, dass wir am Ende des Blogs angekommen sind. 
    Der neue Blog, der meine Zeit in der Approbationsausbildung beschreibt, ist hier: Stuhl & Couch
     
    Mit dem Psychologiestudium gehen 8 turbulente Jahre zu Ende, die voller Erfahrungen, inspirierenden und noch immer sehr engen Kontakten und Entwicklungen gewesen sind.  Psychologische Prozesse interessierten mich schon lange, bevor ich wusste, dass es eine Wissenschaft gibt, die sich dessen annimmt. Ich fand schon im Kindergarten spannend, dass einige Kids schnell heulten, man von anderen aber überhaupt keine Träne sah. Als katholische Arbeitertochter vom Lande war mir die klassische akademische Laufbahn zunächst verwehrt.  Antwort meines Klassenlehrers, als wir ihn in Klasse 10 fragten, ob er uns die Empfehlung für die Gymnasium-Aufnahmeprüfung schreibt, da wir ja gerne Abi machen wollen: ,,Ich möchte auch so einiges. Zum Beispiel im Lotto gewinnen." Kurzum: Es gab keine Empfehlung (er spreche auch generell keine aus!), und das sei auch nicht schlimm, wir "heiraten ja eh". Erst als ich mit 17 Jahren 350 km umzog, um einen Schulplatz woanders anzunehmen, kamen die Dinge ins Rollen. Damals lernte ich meinen Jetzt-Mann kennen, der als anfänglicher Student natürlich eine sehr positive Einstellung zu meinen Plänen hatte.  2012 schließlich das Bachelor-Studium Psychologie an der OU, bis heute ein wenig meine "goldene Studizeit". Etwas anderes als Fernstudium war zu dem Zeitpunkt nicht mehr möglich, erst recht, als meine beiden Kinder geboren wurde. Es war eine tolle  Zeit und ich bin mit fast allen noch immer im Kontakt. Aber auch meine Joberfahrungen (der selbst geführte Haushalt muss sich auch finanzieren) waren Dinge, die sich sehr positiv verbuche und an die ich gerne zurückdenke, insbesondere meine Zeit an einer Grundschule, wo sich insbesondere der KJP-Berufswunsche herausformte.  
     
    Die Tür zur Psychotherapeutenausbildung war anfangs ein Ziel, für das die Tür oft zu war. Hier musste ich viel einstecken; seien es Absagen oder viel Hoffen und Bangen, was sich dann doch wieder zerschlug. Viele Hurra-Ach-nee-doch-nicht-Momente. Ich lief Ewigkeiten klinischen Credits hinterher. Zur PFH kam ich natürlich wegen des klinischen Schwerpunkts im Fernstudium - der prompt absgesagt wurde, nachdem ich immatrikuliert war. Da blieb nur die Möglichkeit für den Wechsel in den Campus, also Präsenz und wesentlich teurer. Ausbildung nur in Niedersachsen, welches zwar nebenan ist, aber trotzdem würde ein Institut, welche zusagt, ja vermutlich nicht direkt an der Grenze sein. Das war damals wieder so ein Schlag und ich war mir lange nicht sicher, ob ich das hinbekommen kann. Dennoch habe das Wagnis unternommen und kann nur sagen, dass es die beste Entscheidung war. Nicht nur waren die Präsenzwochen, trotz insgesamt 10.000 km Fahrt, das Beste am ganzen Studium, auch die Kontakte und Leute, mit denen ich bis heute in Verbindung bin! Auch fachlich konnte ich die Inhalte super für das klinische Praktikum nutzen. Ich habe da wirklich nur gute Erfahrungen gemacht, auch mit der Kommunikation und vor allem den Materialien. Auch bin ich furchtbar gerne in Göttingen gewesen, so dass ich mir zunächst überlegt hatte, die Ausbildung eventuell sogar da zu machen. 

    2020 war trotz Corona nochmal mein Jahr, denn 
    - ich bestand eine wichtige Klausur, die ich zuvor gefürchtet hatte, und das auch noch richtig gut
    - das Praktikum mit dem anschließenden Jobangebot
    - die Zusage des Instituts für die PP-Ausbildung 
    - die Thesis sowie
    - das megamäßige Ergebnis der Thesis 
     
    Es waren anstrengende 8 Jahre, die Fahrerei, das Geld und die ganzen Nerven, die man aufbringen muss, aber - zusammengenommen mit meinem Hauptjob als Mutter  - die erfüllendsten. 

    Ich danke allen für's Lesen, wünsche euch alles erdenklich Gute mit euren Fernstudien. Bleibt optimistisch und haltet zusammen. Lasst euch nicht sagen, dass ihr etwas nicht könnt, auch nicht von euch selbst.  

    Und wer wissen möchte, wie es weitergeht, schaut einfach in den nächsten Blog. 

    LG 

    Feature Foto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay.com 
  19. Vica
    Oh je, oh je, was für ein Klausurenwochende! Mit Voll-Karacho gegen die Wand - anders kann man das nicht nennen. Es stand eine meiner letzten Klausuren an und eigentlich hätte der Ausgang etwas besser sein sollen. Nun bin ich leider  ja nicht so wirklich der Klausurentyp und hatte immer wieder diverse Schwierigkeiten! Angefangen bei der gescheiten Lernstoffeinteilung bishin zu Blackouts während der Prüfung. Gegen die gestrige Klausur erscheinen die aber eher wie Luxusprobleme. Außerdem hatte jede Klausur irgendwie einen glimpflichen Ausgang. Das könnte nun aber anders werden!

    Die Klausur war morgens um 9, aber wegen der schlechten Zugverbindung zum Studienzentrum musste ich einen Zug nehmen, der 2 Stunden früher da war. Da ich auch 1 Stunde anreise, musste ich um 5 raus. Das fällt mir gerade echt schwer, ich bin total im Winterschlaf-Modus und in etwa so energiegeladen wie ein labberiger Toast. 
    Diese Reise dorthin gestaltete sich ähnlich trostlos: Im Dunkeln losfahren, im Dunkeln ankommen. Weit und breit keine Menschenseele. 
    Was soll man 2 Stunden vor Ladenöffnungszeit in der Großstadt? Ich habe mir meine Lernsachen mitgenommen und hatte vor, diese noch ein bisschen durchzulesen. Das scheiterte aber an einer Möglichkeit, sich irgendwo hinzusetzen. McDonalds war um diese Zeit voll von Partyleichen aus der letzten Nacht, außerdem wurde großflächig geputzt, weswegen wir alle rausgebeten wurden. Also watschelte ich ebenfalls in der Dunkelkeit schonmal zum Fernstudienzentrum, welches aber ebenfalls leider zu hatte. 

    Nun stand ich 1 Stunde draußen im Regen herum, bis der erste Mitarbeiter kam.
    Das war schonmal die Einleitung für die Klausur, die dem ganzen dann ein Krönchen aufsetzte:

    Nichts, nahezu nichts von dem, was ich gelernt hatte, kam dran  Diese Klausur war ein Endboss Level 11 von 10. Und ich selber habe mich gefühlt, als wäre ich so in etwa auf Level 1. 
    Wenn ihr versteht, was ich meine.
    Was passiert ist, ist schwer zu sagen. Aber statt der riesigen, großen Topics auf die ich mich focussiert hatte, kamen kleinste Kleinigkeiten dran, die zum Teil nebensächlich auf einer einzigen (von viiiielen) Folien genannt wurde. Diese ergaben astronomisch hohe Punktzahlen, die mir nun fehlen (so viel ist leider sicher).

    Das Gefühl ist ganz schön eklig, wenn man die Frage nicht konkret beantworten kann. Da hilft eigentlich nur: Im Gedächtnis kramen, ob man irgendwo dazu mal was aufgenommen hat. Versuchen, abzuleiten, was ein Begriff bedeuten könnte. Wenn ein Modell abgefragt wird, das man garantiert nicht weiß: Ein anderes Modell nehmen und versuchen, es irgendwie passend darauf anzuwenden, auch wenn es weit hergeholt ist. Versuchen, Argumente zu liefern und am Rande zumindest ein wenig zu zeigen: "Gelernt habe ich durchaus!". Bei Teilaufgaben, die sich darauf beziehen: Schreiben, was logisch wäre (auch wenn es garantiert nicht so auf den Folien steht, aber vielleicht kommt es dem nahe). Das ist alles der letzte Mist, aber könnte vielleicht ein paar Punkte generieren. Oder auch nicht...

    Der einzige Trost, den ich mitnehmen kann: Auch mit 6 Monaten Hardcore-Lernen wäre das nicht bei mir hängengeblieben. Zu einem Thema habe ich gleich gar keine Unterlagen, weil die Folien, die ich dazu bekommen habe, in meinem Fall leer sind. Ich hatte das so interpretiert, dass diese Inhalte wohl absichtlich gestrichen worden waren, da nicht relevant. (Wohl nicht). Zum anderen waren die MCs für mich so schwierig zu beantworten, dass sich auch damit vermutlich keine Punkte rausholen ließen - in der Regel sind sie ja gute Stichwortgeber. Aber hier saß ich nur mit Stielaugen davor und dachte: WTF??
    Nach Rücksprache mit dem Kommilitonen war ich in sofern etwas "beruhigt", als dass es diesen genau so erging mit dieser Klausur. Sogar von frustrierten Leuten, die die Klausur ab Mitte durchgestrichen haben und gegangen sind, haben wir gehört. 


    Morgens, 5.20. Die City schläft...


    Bahnreisende? Fehlanzeige...


    Im Fernstudienzentrum: Alles (noch) tot.

    Auf der Rückfahrt hab ich übrigens den Zug verpasst. Aber man fährt nicht insgesamt 10.000 Kilometer nach Göttingen per Zug, ohne zu lernen, wie man geschickt Züge verbinden kann. Und so kam ich über 2 Bimmelbahnen doch noch recht schnell nach Hause.

    Nun ja, was passiert, wenn man im Bosskampf stirbt?
    Man macht den Level nochmal. 
    Ich fürchte, das könnte die erste Klausur werden, die ich nochmal machen müsste. 

    Leute, so schnell kann das gehen - da hat man den Kopf zu sehr in der Zukunft (Ausbildungsinstitute etc.) und säuft in der Gegenwart ab! 

    Mal sehen, was kommt. Ich bin gewappnet für den nächsten Bosskampf!

    FeatureFoto: Francesco Ungaro @ pexels.com  
  20. Vica
    Mittlerweile ist ja klar, dass der Weg zum klinischen Schwerpunkt etwas steiniger ist, als erwartet (Äquivalenzprüfung, 15 ECTS zusätzliche klinische Leistungen, Aufnahmegespräch, Aufnahmetests, lange Präsenzphasen und mehr Kosten). Bei so viel Knochenarbeit verwundert es nicht, dass sich manch einer sicher sein will, dass der Abschluss hinterher auch wirklich zum Ziel führt und zur PP-Ausbildung berechtigt (für mich: zum KJP). 

    Aus Niedersachsen gibt's das schriftlich vom LPA bestätigt. Das ist ja auch gut. 

    Nun ist es natürlich so, dass eine Fernhochschule ja selten dort steht, wo der Prüfling wohnt. Heißt: Wer nicht in Niedersachsen wohnt oder dort hin pendeln kann, hat eventuell das Dilemma, dass er in seinem Bundesland keinen Zugang zur Approbationsausbildung bekommt, denn auch die ist mal wieder Ländersache. 

    Für andere Kollegen, die ebenfalls in NRW wohnen (weiter unten), habe ich mal nachgefragt, wie weit wir mit unserem klinischen Master dort kommen würden. Ich habe folgende Antwort bekommen:
     

    Die Antwort hat wirklich sehr lange gedauert und ich hätte nicht gedacht, dass sie noch kommt  . Das ist für manch einen sicher eine Hiobsbotschaft. Mich verwundert das gar nicht, weil ich noch nicht gehört habe, dass NRW schon bei der Anerkennung der Gleichstellung von diversen Hochschulstudiengängen mitgezogen hätte, obwohl da aktuell ja viel im Wandel ist. 

    Gut, dass ich an Niedersachsen so nah dran wohne, dass ich quasi rüberhüpfen kann. Aber das war auch einer der Punkte für mich, den Studiengang überhaupt zu wählen  

    LG
     
  21. Vica
    Ja, das ist so eine Sache mit dem Warten auf den Masterplatz. Da tun sich zum Teil wirklich bürokratische Abgründe auch, wie zuletzt bei der FU (siehe letzten Beitrag).
     
    Nun steht für Münster fest: Seit Montag dieser Woche sind die Bescheide raus, egal ob Zusage oder Ablehnung. Einige haben sogar am Freitagabend schon eine Vorabmail bekommen, dass sie es geschafft haben - andere wiederum nicht, die wurden vergessen, bekamen dann aber immerhin zeitnah Post.
     
    Während man in Studentenforen in Echtzeit mitverfolgen kann, wie sich tagtäglich die Rangplätze ändern und viele bereits im Nachrückverfahren sind, herrscht in meinem Briefkasten nur eines: Gähnende Leere! Keine Ablehnung, keine Zusage, kein da-fehlt-was!
     
    Noch trauriger ist der Onlinestatus der Bewerbung - hier scheint wirklich jeder mehr zu wissen als ich. Dort steht nichts weiter als: Bewerbung eingegangen, wird bearbeitet. Bei anderen steht: Entscheidung getroffen, kein Angebot, Platz annehmen?, Nachrücken?
     
    Natürlich frage ich mich gleich, ob das an mir liegt. Habe ich einen fundamentalen Fehler gemacht? Irgendwas vergessen, einzureichen?
     
    Folgende Szenarien gehen mir dazu durch den Kopf:
    1. Der Fehler liegt bei mir, obwohl ich mittlerweile 1000x gegengecheckt habe. Aber angenommen, es fehlt noch etwas, dann müsste doch zumindest eine Ablehnung kommen?
     
    2. Die Profs haben meine Bewerbung direkt für Müll befunden. Auch dann müsste aber eigentlich ein Negativ-Bescheid kommen?
     
    3. Aus irgendeinem Grund sind die Masterbewerbungen für Psychologie noch nicht gecheckt.
     
    4. Als Auslandsstudent tritt man nicht zusammen mit den Inlandsstudenten in den Rängen an.
     
    5. Meine Bewerbung wurde verschlört. Gottseidank hab ich da ja was schriftlich.
     
    Fest steht: Psychologie in diesem Jahr:
    7000 Bewerbungen auf >140 Plätze! Da brauch man sich wenig vormachen. Aber: Mit einer Absage kann man leben! Man kann sie akzeptieren, dagegen klagen, sie ins Klo werfen oder aufheben und hoffentlich in 5 Jahren drüber lachen.
     
    Keine Antwort dagegen ist eine ziemlich öde Angelegenheit. Verglichen mit den Posts anderer, die in den Rängen bereits vorgerückt sind, ein Gefühl wie wenn nebenan eine Party steigt - aber du bist nicht eingeladen.
     
    Ich warte mal bis Montag, ob sich etwas tut. Momentan kann ich mangels Festplatte nicht auf meine Mails zugreifen, vielleicht wartet hier eine Antwort auf mich (glaube es aber nicht, sonst hätte sich am Onlinestatus was geändert). Wenn bis dahin nichts Neues zu hören ist aus dem Masterland, werde ich wohl mal anrufen müssen.
     
    LG
    Vica
     
     
     
     
  22. Vica
    Was das Fernstudium angeht, läuft bei mir eigentlich nicht viel zur Zeit, weil ich immer noch zum Warten auf den MM1-Zweitversuch im September angewiesen bin  So ein ,,Urlaubssemester" hat auch seine Vorteile. Man findet mal wieder ein bisschen mehr zu sich selbst. Dazu gehört auch, dass ich mein Fähnchen weiterhin in den Wind hänge, was andere Master-Ausrichtungen angeht. 
    Das Problem mit dem hagener Abschluss ist, dass er mich nicht da hinbringt, wo ich hin will. Als Psychologe wird man damit womöglich nie richtig ernst genommen, zumal die klinischen Anteile fehlen und damit die Möglichkeit zur Approbation - die bei uns doch der Türöffner zu sämtlichen Aufgabenbereichen im psychologischen Arbeitsfeld sind. Das zählt nicht nur für niedergelassene Therapeutentätigkeiten, sondern auch für Stellen im klinischen Bereich oder in der Forschung. Damit kann man mit dem Master aus Hagen nicht mal träumen. 
     
    Mit dem neuen PFH-Master könnte das anders werden, der - als FH-Abschluss nun mit der Uni gleichgestellt - ohne Wenn und Aber in die Therapeutenausbildung zulassen soll. 
    So eine Entscheidung zum Wechsel fällt mir nicht ganz so leicht:
    Auf der einen Seite würde ich zwar gerne abwarten, wie der "Testlauf" wird, auf der anderen Seite denke ich, gibt's keine Zeit zu verlieren, weil er bald vermutlich so hoffnungslos überrannt sein wird, bis irgendwann ein NC vorgeschoben werden müsste und das übliche Prinzip "Ihre Persönlichkeit statt NC" vielleicht nicht mehr ausreicht. 
    Eine gewisse Restangst bleibt auch, etwas zu machen, was dann am Ende doch nicht anerkannt wird, weil es heißt: Ja, aber...
    Dennoch muss man gewisse Risiken einfach mal eingehen. Sonst wird man auch nie herausfinden, ob sich etwas bessert. 

    Zu klären wäre noch die Finanzierungsfrage. Der übliche Fernstudien-Master der PFH schlägt in 6 Semestern schon mit guten 300€ zu Buche. Bei 4 Semestern (was mir wesentlich lieber wäre) haut er sogar mit 450€ rein. Monatlich. 650€ Prüfungsgebühr müssen auch noch vorhanden sein. Es ist schon möglich, dass die Preise des neuen Masters dann nochmal fürstlich steigen könnten (wissen tu ich das aber nicht!). 
    Zum Glück bleibt noch etwas Zeit, so dass man mal mit der Bank sprechen könnte. Vielleicht wäre ein Studienkredit möglich. Letztlich wird auch die PFH etwas dazu sagen können. Und meine Family hält den Master auch für eine gute Idee. 
    Nebenher sollte ich wohl auch mal Lotto spielen  
    Wenn andere Leute reich wären, wollen sie Welreisen, Yachten, Autos - ich glaube, das erste, was ich machen würde, wäre diverse private Fernstudiengänge anzufangen.  

    Oh man, oh man. Bin ganz schön in Aufbruchsstimmung! 
  23. Vica
    Beim klinischen Schwerpunkt gilt an der PFH Anwesenheitspflicht. Das bedeutet, dass man für alle 4 Blöcke zwischen 5 und 7 Tagen nach Göttingen anreisen muss. Ich weiß, dass viele noch damit hadern, ob man das tun solle.

    Dem Thema stand ich wie einige andere zunächst kritisch gegenüber, weil fast alle von uns als Fernstudenten gestartet sind (der klinische Schwerpunkt im Fernstudium wurde dann aber plötzlich ausgesetzt). Dass wir Fernstudenten sind, hat natürlich einen guten Grund. Bei meinen Kommilitonen ist es so, dass sie ein ziemliches forderndes Berufsleben haben (viele davon übrigens in Psychiatrien oder psychologischen Ambulanzen). Dazu kommen natürlich auch nicht selten familiäre Verpflichtungen - einige haben noch Kinder dazu. 
    Schwierig an der Sache ist, dass es 4x im Jahr eine Woche ist. 

    Das bedeutet konkret, dass in diesem Jahr der Jahresurlaub drauf geht (wenn man überhaupt so viel hat). Klingt harmloser als es ist, da es ja im Grund nur 4 Wochen sind. Dennoch ist Urlaub ein sehr begrenzter Zeitraum und man möchte ja schon noch die Möglichkeit, um mal etwas mit der Familie/Beziehung zu machen, für die eigene Rekonvaleszenz oder aber in besonders kritischen Phasen, z.B. beim Schreiben der Master-Arbeit. Außerdem müssen wir auch noch ein Pflichtpraktikum absolvieren, welches ebenfalls in die Arbeitszeit gequetscht werden muss - auch dafür könnte Urlaub anfallen!

    Bei mir war es so, dass meine Kinder zu dem Zeitpunkt noch keine Kindergartenbetreuung hatten, da wir keinen Platz bekommen haben (hier: 30 Kindergartenplätze, ca. 300 Bewerbungen). Großelternbetreuung ist keine Option, die wohnen zu weit weg/sind berufstätig. 

    Auf das zeitliche Dilemma kommt das finanzielle Dilemma, denn so ein Block kostet 300€. 150€ je Block werden glücklicherweise nach Ende des Studiums zurückgezahlt und sind nur so eine Art Schutzgebühr. Aber mit den Präsenzphasen verbunden sind auch die gewöhnlichen Studiengebühren, die 300€ bis 700€ betragen, je nach Modell (früher oder später müssen die 700€ pro Monat gewählt werden, weil man sich mit dem klinischen Schwerpunkt im Campusstudium befindet). 
    Ein Präsenzmonat kostet euch zunächst demnach günstigstenfalls 600€, schlimmstenfalls 1000€, je nach Vertrag (noch im Fernstudium? Teilzeit? Vollzeit?). Das war natürlich nicht alles, denn man muss den Aufenthalt in Göttingen bestreiten. Je nachdem, welches Hotel man bucht, kommen diese Kosten auch mit drauf (im Schnitt so 200€ herum bei vielen).

    Das klingt auf den ersten Blick kaum machbar als Nicht-Topverdiener. 

    Wie das immer so ist, gibt es aber doch häufig einen Königsweg!  

    Zeit & Urlaub: 
    Tatsächlich hatten wir viele Leute, die ihren Jahresurlaub genommen haben. Da das Arbeitsfeld Psychiatrie oder Ambulanz häufig eines mit Unterbesetzung ist, ist es natürlich günstig, wenn man den Urlaub so früh wie möglich nimmt. Einige Leute haben es aber so gemacht, um ihren Urlaub zu retten: Überstunden abstottern. Sie hatten im Vorfeld viele angesammelt (kommt ja auch schnell zustande, wo Unterbesetzung ist). Andere haben bewusst auf Minusstunden gesetzt, die sie dann später auf der Arbeit wieder aufholen würden, also genau umgekehrt. 
    So genannten Bildungsurlaub hat keiner genutzt, mit dem ich gesprochen habe, von einer aktiven Freistellung wüsste ich auch nichts. 

    Kinderbetreuung:
    Zu Beginn der Blocks hatten wir noch Eltern, die die Kinder nach Göttingen mitbrachten und sie bei Tageseltern, die sie vorher kontaktierten, betreuen ließen. Wie dieser Kontakt zustande kam, weiß ich nicht mehr im Detail, es war aber wohl ein Tip von einer anderen Kommilitonin, die das früher so gemacht und Kontakt zu der Familie hatte. Die meisten setzten bei der Kinderbetreuung auf die Großeltern, die entweder mit anreisten oder (Mehrzahl) zu Hause blieben. Bei vielen (mir auch) war der andere Elternteil dann mit den Kindern zu Hause. (Ich hatte durch das Pendeln das Glück, dass ich noch ein wenig den Abend mit ihnen gestalten konnte). Kurzzeit-Horts scheint es in Göttingen in dem Sinne nicht zu geben. Eine Kinderbetreuung wie durch die FernUni Hagen gibt es an der PFH nicht. 

    Finanzierung:
    Wie geht man mit der finanziellen Belastung um? Über das Thema wurde natürlich etwas weniger offen gesprochen. Ich weiß aber, dass einige Studis aus dem Ausland vorübergehend zu anderen Kursteilnehmern gezogen sind, die viel näher dran wohnen, und zwar bis zum Ende aller Blöcke (andere Ausgewanderte wohnten in der Zeit bei ihren Eltern). 
    Bei einigen zahlte der Arbeitgeber das gesamte Studium, inklusive der Blöcke und des Semestertickets - selbst die PP-Ausbildung würden einige Arbeitgeber noch übernehmen. Das ist also natürlich eine großartige Sache und riesen Entlastung, wenn man das so mit dem AG aushandeln kann. Einige haben auch Verwandte angepumpt. Ist ein unangenehmes Thema in einem gewissen Alter, aber es ist super, wenn man eine nette Oma/einen netten Onkel etc. hat, die/der unter die Arme greift. Ob sie dabei das Seminar finanzieren oder nur den Aufenthalt oder ein Zugticket - alles hilft. Wenn man Sorge hat, da vielleicht zu unverschämt rüberzukommen, kann man auch fragen, ob Sachgüter okay wären - da man in der Seminarwoche viel Geld ausgegeben hat, kann man vielleicht den Rest des Monats zu Oma zum Essen kommen. Vielleicht finanzieren sie auch lieber einen neuen Rucksack (<- Mangelware bei vielen, bei mir auch), etwas Literatur oder den Laptop als das eher nichtssagende Seminargeld. 
    Ansonsten bleibt aber auch die Möglichkeit eines familieninternen Darlehens, wenn die Verwandten das mitmachen. 
    Einen Bankkredit hat meines Wissens nach keiner genutzt, was aber auch eine gute Möglichkeit ist - der Kredit ist nicht sooooo hoch wie z.B. für ein Auto oder ein Haus und die Bank lässt da (vor allem bei Einkommen) bestimmt mit sich reden. Das Thema Bildungskredit fiel ein paar mal und sollte man mal bei seiner Hausbank abklären.
    Richtig geschröpft sind die, die die ganzen Kosten privat tragen. Mir hat es geholfen, dann vermehrt im Alltag zu sparen. Dazu gibt's super Sparmethoden, wozu man sich auch auf YouTube usw. ein paar Channel anschauen kann. Oder Dinge wie das 'Arm aber Glücklich"-Kochbuch usw.


    Fazit: 
    Es gibt Kommilitonen, die sich wegen der genannten 3 Punkte bewusst gegen den klinischen Schwerpunkt entschieden haben und den Gesundheits bzw. Betriebsschwerpunkt gewählt haben, obwohl der PP das Ziel sein soll. 
    Hilfreich für die Motivation finde ich es, dass man sich das ganze vom Ende her denkt und beherzigt, dass dies mal für 1 Jahr eine Ausnahmesituation darstellt - aber auch schnell wieder beendet sein wird, sobald die Blöcke abgeschlossen sind! Das war sozusagen mein Mantra. Es ist besser, die Blöcke so schnell wie möglich durchzuziehen. Verpasst man einen, verlängert sich das Studium um 1 Jahr (-> alles wird teurer). 
    Letztlich waren die Blöcke das Beste am ganzen Studium. Ich habe tolle Leute kennengelernt aus dem ganzen Land, die Lehrmethoden sind etwas ganz anderes als immer nur Fernlehrbriefe lesen (gehen auch sofort in Fleisch und Blut über) und das Studentenleben fühlt sich real an.
    Vorausgesetzt, einem sind solche Punkte überhaupt wichtig - nicht jeder möchte das ja. 

    LG

    Feature Foto: Pixabay 
     
     
  24. Vica
    Die Fenster blitzen, im Parkettboden kann man sich fast besser erkennen als im Spiegel...das heißt - na klar - nur eins: Es ist Prüfungszeit  😮 Ende Juni muss ich ran. Eine Klausur davon dreht sich um Statistik. Das ist natürlich nicht unbedingt ein Grund für Freudentränen  
    Nichts gegen Statistik per se. Es ist eigentlich sogar recht interessant, wenn man mittels der gängigen Programme Daten (vor allem selbst gesammelte  ) eingibt und mit der Analyse nach Wahl einen Output bekommt, der einem etwas zu sagen versucht über die statistischen Zusammenhänge eurer Hypothese. 
    So simpel das klingt, ist es dann in der Realität leider nicht mehr. Statistikprüfungen im Psychologie-Master sind unlängst größtenteils auf multiple choice Basis. Leider ist Statistik etwas, aus dem für mich zumindest ein Schuh wird, wenn man es in Fließtexte presst, über die man dann wiederum Kreuzchen setzen soll. Insbesondere, wenn man (wie ich) ein Typ ist, der eine permanente "Häh? Kommt drauf an?!"-Stimme im Kopf hat bei solchen Prüfungen. 
    Die Prüfungsform ist eine besondere Herausforderung, finde ich.
    Aber jammern nützt nichts, da müssen wir durch. Wie heißt es so schön: Lehrjahre sind keine Herrenjahre  

    Trotzdem läuft meine Vorbereitung diesmal in Ordnung, vieles scheint hängen zu bleiben. 

    Hier eine kleine Übersicht meiner Vorgehensweise.  


    1. Revisionszeitraum festlegen
    Den Startschuss zum Lernen habe ich bewusst so angesetzt, wie er mir stoffmäßig am besten auskommt - und zwar so, dass ich keine Panik bekommen muss. Etwa 6 Wochen vorher (zu diesem Zeitpunkt waren alle Fernlehrbriefe schon durchgearbeitet - es muss auch nicht immer detailgenau sein). Das Logischste ist nun, die Fernlehrbriefe nochmals sehr genau durchzugehen, denn darauf wird sich die Klausur beziehen.  
    Ich habe zunächst den Zeitraum in Tagen bis zur Prüfung gezählt und mir danach den Stoff in den Fernlehrriefen angeschaut und mir für jeden Tag ein Bündel festgelegt, das ich wiederholen bin. Je nach Kapitel bedeutet das: Am Tag X 20 Seiten, am Tag Y 10, am Tag Z vielleicht nur 8. Darauf aber wieder 25 etc.
    Dazu habe ich mir einen Kalender in Word ausgedruckt (bei den Vorlagen), wo ich Tag für Tag die Lernaufgaben eintragen kann:

    Die einzelnen Themen habe ich farbig abgegrenzt. So sehe ich auf einen Schlag, dass ich z.B. nur 2 Tage die Varianzanalyse ausführlich wiederhole und mich hingegen ganze 4 Tage mit Zeitreihen befassen muss. 

    2. Positives und Negatives bewusst machen
    Den Schritt kann man wahlweise auch als ersten Schritt wählen, aber gerade beim Thema Statistik weiß man häufig vielleicht nicht, was genau man hier überhaupt gut/schlecht findet, das kommt vielleicht erst mit Stoffeingrenzung. 
    Wichtig finde ich zum Beispiel hier, sich mal klarzumachen, wo überhaupt die Abneigung gegen das Fach liegt. Hat das was mit den Formeln zu tun? Oder mag ich einfach kein Mathe im Bezug auf MC-Fragen? Ist es der Stoffumfang? Manchmal stellt man nämlich fest, dass die Vorbehalte doch gar nicht so schlimm sind, wenn man sie mal genau aufbröselt. Je besser man seine Stärken und Schwächen kennt, desto effektiver und vorurteilsfreier kann man sich überhaupt an den Stoff setzen. 
    Schließlich überlege ich, was mir gut gefällt - da muss man vielleicht auf die Suche gehen, aber es gibt immer etwas, was einem an einem Fach zusagt  Das öffnet die Bereitschaft, dich damit zu befassen. 

    3. Wiederholung
    Simple Sache: Lesen, Schlüsselbegriffe rausschreiben, Extra-Zettel mit Unklarem, Karteikarten (wenn nicht eh schon existierend).

    4. Vertiefung 
    Ich schaue mir gerne YouTube Tutorials ein. Mittlerweile gibt's da ja zu jedem Thema etwas. Ich mag es in Statistik lieber etwas lockerer und eher kreativ, darum ist mein Lieblingschannel Kurzes Tutorium Statistik . Es gibt aber auch viele andere. Auch die Tutorien der eigenen Hochschule sollte man nach Möglichkeit nutzen. 

    5. Anwenden
    Sehr wichtig finde ich, Aufgaben aktiv zu bearbeiten.
    Beispielaufgaben, Altklausuren, Aufgaben anderer Unis...man findet dazu eine ganze Menge! Anfangs notiere ich sowohl Frage als auch die Antwort (um mir einen Antwortestil anzutrainieren, außerdem bleibt so nochmal viel Wissen hängen). Später löse ich dann die Aufgaben selbstständig. 

    6.Lernfortschritte dokumentieren
    Da ich ein Typ bin, der sich schnell verzettelt, habe ich mir eine Art Lerntagebuch ausgedruckt, wo ich die am Ende des Tages die heutigen Themen eintrage, die Art und Weise, wie ich das Thema verstanden habe (simpel mit Emoji ausgedrückt) und was ich gar nicht verstanden habe, also nochmal nacharbeiten muss. 


    Auf diese Weise klappt es momentan ganz gut - natürlich ist Statistik aber immer eine Knacknuss und man weiß nie, ob man damit "davonkommt". Letztlich kann man es aber eben einfach nur probieren  Wie man oben sieht, füllt das Lernen nicht alle Tage bis zur Prüfung, aber Statistik ist nicht meine einzige Prüfung, ich brauche also den anderen Zeitraum noch für Diagnostik.

    Bis dahin heißt es: Positiv denken!  

    LG
  25. Vica
    Tatsächlich wollte ich heute schonmal durchstarten und die Arbeit für morgen machen (morgen komme ich nämlich nicht dazu). Das heißt: Die erste Vorlesung in "Multivariate Verfahren" absolvieren. Dazu ist es nötig, nebenher Datensätze in SPSS zu öffnen. Als ich SPSS aktivieren wollte dann aber die böse Überraschung: Für mich ist keine Lizenz freigeschaltet. 
    Die Erklärung klingt auch nicht so super: "Derzeit gibt es keine Lizenzvergabevergabeverfahren, in denen Sie eine Lizenz aktivieren können." Oder: "Es sind keine aktivierten Lizenzen für Sie registriert. Es ist möglich, dass beendete Lizenzvergabeverfahren mit abgelaufenen bzw. ungültigen Lizenzen gelöscht werden. In diesem Fall werden die betreffenden Buchungsinformationen nicht mehr zur Verfügung gestellt."
     
    Nun frage ich mich, ob das so ist, weil der Kurs offiziell morgen erst losgeht? (Allerdings sprach der Prof davon, man könne SPSS ja schonmal VOR dem Kursstart herunterladen und damit rumspielen)
    Oder gibt's im Master gleich gar keine Lizenzen mehr und man muss sie selbst käuflich erwerben? Das wäre ärgerlich, da teuer, aber es ist dann wohl mit Studentenrabatt zu rechnen. 
     
    Naja, ich habe mal dem Helpdesk geschrieben. Hoffentlich brauchen die nicht wirklich Wochen zum Antworten. 
    Tageszusammenfassung:Hochmotiviert, aber voll ausgebremst! 
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