Zum Inhalt springen

Vica

Communitymitglied
  • Gesamte Inhalte

    1.772
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Blogbeiträge von Vica

  1. Vica
    Habe soeben vom immer top informierten Admin unserer Lerngruppe erfahren, dass der klinische Schwerpunkt im Fernstudium so nicht kommen wird. Als Alternative soll es angeblich die Möglichkeit geben, klinische Anteile aus dem Campusstudium nachzuholen - allerdings in 4x 1 Präsenzwoche. Zudem sind Mehrkosten dafür angesetzt, die zwischen 2.000 - 2.500€ liegen sollen. Mehr dazu gibt's wohl in den nächsten Wochen zu lesen.
     
    Vielleicht ist das ja für manch einen eine gute Alternative. Für mich jedenfalls leider nicht. Vier mal eine ganze Präsenzwoche kann ich nicht freimachen, die Mehrkosten erscheinen mir auch zu hoch, zumal man ja noch Logis, Anreise und so hat.
     
    Ich muss also darüber nachdenken, ob der Weg an der PFH für mich zu Ende ist und wie er nun weitergeht. Schade.
  2. Vica
    Eine weitere Masterbewerbung für Psychologie ist rausgegangen: Diesmal nach Hagen. Aktuell sind ja wieder Einschreibungen möglich  Und zum Glück geht das in Hagen bis zum 31.07., nicht wie hier überall im Umland nur bis 15.07. Das ersparte mir einiges an Hektik. 
    Ursprünglich wollte ich mit der Einschreibung wirklich warten, bis die Absagen bei den Präsenzunis durch sind. Doch das kann sich bis in den August, September und sogar Oktober hineinziehen und so würde ich im schlimmsten Fall ohne irgendwas dastehen. 

    Die Online-Einschreibung ist im Vergleich zu denen der Präsenzunis sehr ähnlich aufgebaut, aber simpler, was ich schonmal nicht schlecht fand. Allerdings ist das nur die halbe Miete, der Großteil muss doch in Papierform an das Institut geschickt werden. Das einzige, was ich etwas suspekt fand, war, dass ich die Seite mit der Einschreibung für Master-Studiengänge nicht direkt finden konnte. Ich habe Ostereier-Suchen hinter mir, die mir einfacher erschienen. Letztlich wurde ich mit der Suche über Google fündig, der Rest kann mir dann ja Jacke wie Hose sein. 
    Ganz irritiert war ich, dass ich gleich die Module mit allen darin enthaltenen Kursen eintragen sollte, die ich belegen will. Öhhhm?? Schnell ein zweites Browserfenster geöffnet und nochmal das Curriculum durchforstet - da stehen natürlich auch besagte Module, aber ehrlich gesagt überforderte mich das zunächst. Darum habe ich die Option: "Ich belege keine Module aus folgendem Grund: An anderen Hochschulen beworben und warte auf Zuweisung. Nach Abschluss des Bewebungsverfahrens hole ich die Belegung nach".
    Das klingt allerdings so, als sei die Hagen nur die Resterampe.  
    So ganz klar war mir zunächst nicht, warum man das machen muss. Da ich mich als "Vollzeitstudent" eingetragen habe, ist es ja ohnehin klar, dass ich die ersten zwei Module nehmen muss. 

    Einzureichen ist das Übliche: Bachelor-Urkunde, beglaubigt, Transcript, beglaubigt, und - da wurde ich etwas brummelig - der Nachweis der Krankenversicherung. Das sei angeblich Pflicht für jeden deutschen Studenten, aber an anderen Unis musste ich nichts dergleichen erbringen. Ich muss mal sehen, was genau die als Nachweis erachten. Eine Kopie der Krankenkarte wird es ja sicher nicht tun, daher muss ich wohl mal bei der Kasse fragen, ob sie mir ein entsprechendes Schreiben herausgeben. Ein Abitur wird nicht verlangt. 

    Hagen hat für mich durchaus einige Vorteile: 
     
    Verhältnismäßig günstig im Vergleich zu angelsächsischen Fern-Mastern, mit denen ich auch mal liebäugelt hatte, aber die schlichtweg zu teuer waren Ich könnte anbei arbeiten gehen, so dass auch etwas rein kommt!  Berechtigt zur Berufsbezeichnung "Psychologe"  Deckt viele Bereiche der Psychologie ab Mein Standort ist praktischerweise da, wo meine Schwiegereltern wohnen (das ist sehr interessant, in der Gegend ist sonst echt nichts *g*). Das hat große Vorteile bei der Kinderbetreuung, wenn man mal ein Seminar dort besucht.  Hagen "itself" ist hier um die Ecke  Generelle Flexibilität, auch bei der Familienplanung Ich finde die Module sehr interessant Es ist nun mal eben ein Master einer Universität. Einen solchen zu haben ist besser, als keinen zu haben.  
     
    Und die Schattenseiten:
    Keine klinische Psychologie enthalten, demnach keine Möglichkeit zur Weiterbildung zum KJP (allerdings muss man sich bei den steinigen Bedingungen eh fragen, ob man sich nicht beruflich umorientiert) Die Hagener, die ich bisher kenne, sind unzufrieden, bekamen Noten, die ihre Bemühungen nicht widerspiegelten oder haben sich nach einigen Prüfungsergebnissen wieder frustriert exmatrikuliert   Wieder nicht unter die Leute kommen (evtl.aber kompensiert durch Arbeit) Vermutlich harte Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Zusatzqualis und Weiterbildungen müssten wohl angestrebt werden (was nicht schlecht ist)   

    Mein Gefühl bei der Sache ist gut. Genauer beschreiben kann ich das aber noch nicht. So werde ich in den nächsten Tagen mal wieder zum Pfarramt pilgern und einiges beglaubigen lassen (kann ich nur empfehlen, ist umsonst!) und gleichzeitig mal meine Krankenkasse mobilisieren. 

    So lange soll Gut Ding Weile haben.  
     
     
     
  3. Vica

    KJP-Nebenjob
    Während meiner Klinikjahre hatte ich einige Male mit KJPs zu tun, die in die ausbildungstechnisch in die Erwachsenen-Psychotherapie gewechselt haben. Ich tat mich schwer damit, das nachzuvollziehen und hakte natürlich nach. Die Antworten waren immer dieselben: Die Arbeit mit den Kindern ist schön, natürlich ist es nicht unattraktiv, sich ihnen spielerisch oder kreativ anzunähern, erst recht, wenn man ein Typ mit gutem Patientenzugang ist. Doch die (Zusammen)Arbeit mit den Eltern hätte sich so schwierig gestaltet, dass sie von dem Berufsbild Abstand nahmen. Sofort kam mir in den Sinn, dass ich auch Lehrer und Erzieher im Freundeskreis habe, die mit derselben Begründung umgeschult haben. 
    Als unbeschriebenes Blatt in der Hinsicht konnte ich mir nicht vorstellen, dass das so schwierig werden würde. Tatsächlich merke ich hier in der KJP aber auch, dass schwierige Elternsituationen die Arbeit mit dem Kind komplett torpedieren können. Ich dachte zunächst an Einzelfälle, aber tatsächlich gibt es auch zu mindestens 50% solche Elternsituationen:
     
    Eltern psychisch erkrankt -> sehen Probleme aber beim (gesund entwickelten) Kind Eltern(teile) traumatisiert -> Völlig normale Trotzphase des Kindes wird als Vorbote eines gewalttätigen Charakters gesehen, wie eben der Vater (oder auch die Mutter) gewesen ist. Beide Elternteile streiten in der Sitzung so heftig, dass man die Polizei rufen muss Krasse kognitive Verzerrungen -> Eltern finden ihre Töchter zu hässlich, möchten diese zur Schönheits-OP schicken und wollen dafür ein Gutachten für die Kostenübernahme. Sie haben kein Interesse an den Sitzungen und kommen auch nicht mit rein. Beschweren sich aber später, dass die Stunde hätte anders laufen müssen, teilweise mit Unwahrheiten.  Feindliche Haltung der Eltern ggü. Ärzten, Therapeuten, Sozialarbeitern usw.  Die Therapiesitzung wird als Hausaufgabenhilfe verstanden. Die Hausaufgaben werden auch mitgebracht.  Eltern vergessen regelmäßig die Termine  In vielen Fällen müssten sie nicht zu uns, sondern mit ihren Anliegen definitiv hierhin: Zur Berufsberatung, Ohren-/Augenarzt, Rechtsanwalt, Polizei, sonstiger Facharzt oder Jugendamt.  Diese Störungen sollen am Ende einer einzigen Sitzung geheilt werden: Autismus, Schulverweigerung, oppositionelle Störung.  Auch häufig: Depression, Angststörungen und Suizidalität sollen behandelt werden, damit die Kinder wieder bessere Noten schreiben.  In den allermeisten Fällen wird keine Struktur aufgebracht, d.h. besprochene Verhaltensweisen werden nicht umgesetzt und auch nicht eingeübt: Weder Wiege-/Essenspläne (bei Kindern mit Essstörungen), Schreibübungen (bei LRS), es wird nicht, wie besprochen vorgelesen (z.B. bei Sprachverzögerungen), Haushaltshilfen nicht angefordert und Tagesklinikplätze oder Mutter-Kind-Kuren, die bereits bewilligt wurden mit unserer Hilfe, nicht angetreten.  Letztere machen sicher 90% aus, auch bei besser zugänglichen Eltern. Selbst erarbeitete Dinge werden nicht umgesetzt. Ziele werden dann immer wieder mit den Eltern erarbeitet, hinterfragt und analysiert und es klingt dann auch gut und selbst reflektiert. Es wird aber trotzdem nichts verändert und dasselbe (bereits identifizierte) Problemverhalten weiter durchgezogen. 
    Ein leider sehr unbefriedigender Aspekt an der Arbeit. Ich merke auch, dass ich mich daran irgendwie nicht so gewöhne - anders als bei meinen bisherigen Einsatzgebieten, die bisher auch Fallstricke hatten, aber selbst Wahn in Kombi mit Sucht während der PT1+2 hat mich nicht so ratlos dastehen lassen. Einerseits natürlich, weil mit den Eltern hier eine neue Variable dazukommt, die die Behandlungen in die eine, aber auch in die andere Richtung beeinflussen kann - aber auf die ich zwischen den Terminen ( 3-6 Wochen i.d.R) keinen Einfluss habe. An den eigentlichen Symptomträger, das Kind, komme ich so aber nicht ran. 

    Andererseits weil es vielleicht auch irgendwo stark mit meinem Wertesystem kollidiert - ich bin ja auch Mutter. Supervision wäre hier womöglich angebracht - gibt es aber bei einer Anstellung als Psychologin nicht, d.h., man müsste sich extern einen Supervisor besorgen = 100€ à 50 Minuten. Es gibt aber auch nicht wenige Fortbildungen, die schon heißen "Arbeit mit schwierigen Eltern" und die man sich mit Lehrern/Pädagogen und Sozialarbeitern teilt. Aber auch die haben ihren Preis, 350€ aufwärts und mehrere Tage muss man investieren. 

    Im Fernstudium hatten wir das Thema KJP recht intensiv. Ähnlich wie bei den Fortbildungen am Institut aber ausgerechnet da aus einer sehr theoretischen und empirischen Richtung: Modelle, Statistik, Testdiagnostik, Reliabilitäten, Heuristik usw. Eher interessant für alle, die in dem Bereich forschen möchten. 

    Immerhin sehen es meine (überwiegend kinderlosen) Kollegen genauso. 
    Die erste Idee war, dass wir eine Intervisions-Gruppe (im Grunde eine Selbsthilfegruppe) gründen. Mit der Chefin geht das auch d'accord, d.h. es soll in der Arbeitszeit stattfinden und nicht gar hinterher.  
    Ich hoffe, dass uns das ein wenig etwas bringt, zumal wir alle gleich ratlos sind. Vielleicht bringt aber am Ende schon der Austausch darüber Rückendeckung mit sich. 😁

    Bleibt gesund und haltet zusammen,

    LG

    Feature Foto: Daisy_Anderson/pexel.com 
  4. Vica
    Das erste Semester im MSc war ja notentechnisch eher ein Satz mit X  
    Man kann hinschmeißen - kann aber auch versuchen, sich neu aufzustellen. 
    8 Wochen hatte ich nun "frei" und konnte ein wenig Ursachenanalyse betreiben und ein paar Dinge entdeckt, die mir als Stoplersteine im Weg liegen und lagen. Dient als Notiz an mich selbst - inspiriert vielleicht aber auch andere. 
     
    Problem Nr.1: Vollzeit statt Teilzeit
    Das Studium möglichst schnell durchziehen um am Ende der Elternzeit Gewehr bei Fuß im Job stehen war eigentlich das Ziel. Ist aber leider an der Realität gescheitert. Denn in Hagen sind selbst die Teilzeitmodule stofftechnisch sehr vollgepackt. Fulltime-Job (Kinderbetreung von 7 bis 20 Uhr) und Vollzeitstudium verbindet sich in Hagen nur äußerst schlecht. Meiner Meinung nach gar nicht machbar!
    Lösungsansatz: Im Zweifelsfall TZ, bis VZ möglich. Das kann man ja jedes Semester ändern. 

    Problem Nr.2: Auf Lücke lernen 
    Man kann nicht alles wissen? Hätte ich eigentlich gedacht. In Hagen wird dies leider vorausgesetzt. Mit der größten Selbstverständlichkeit werden Nebensätze aus Scripten in der Prüfung abgefragt. 
    Lösungsansatz: Darum ist es unerlässlich, das Lernmaterial sehr sorgfältig durchzugehen und nichts auszulassen.  Am besten so gut, dass man zu allen Scripten/Vorlesungen ein Referat halten könnte. Das gilt auch für das Verständnis des Stoffs. Mir fehlten leider einige Vorlesungen am Schluss. 

    Problem Nr.3: Falsche Lerntechniken
    Was sich bei mir als schlecht erwiesen hat: Fast ausschließlich mit Altklausuren lernen, Stoff stur auswendig lernen (ohne ihn zu verstehen), sich an der in den Kursen empfohlenen Pflichtliteratur aufhalten (trockne, ellenlange Studien die nichts zum Verständnis beitragen), Vorlesungen auslassen und nur Scripte lesen, keine eigenen Notizen, sondern nur auf den Scripten mitschreiben, schlechtes Notizenschreiben, verschmähen sehr sinniger Lerntechniken wie z.B. Mindmaps oder Karteikarten, weil mir das alt und überholt vorkam. Nicht genutzte Möglichkeiten wie Speed Reading. 
    Lösungsansatz: Musste meine alten Lern-Verhaltensweisen komplett über Bord werfen und neu erlernen. Dazu gibt es sehr viel Literatur, man muss nur mal Amazon durchstöbern.   

    Problem Nr.4: German Sturheit
    Um jeden Preis durchziehen und damit Lücken zu riskieren rechnet sich in Hagen nicht. Die Zeit bis zur Klausur ist seeehr knapp bemessen. Ich hatte einen echt schwierigen Winter: Keine Kinderbetreuung, schwanger und permanent (jeden Monat) krank mit übelsten Infekten und selbst die MM1 Prüfung habe ich noch mit Fieber geschrieben. MM2 habe ich abgeschickt, um wenigstens irgendwas abzugeben. Dabei rumgekommen ist nichts. 
    Hier hätte es wirklich mehr Sinn gemacht, die Prüfung und Hausarbeit zu verschieben. Dass das nicht hinkommt, habe ich früh bemerkt, wollte es aber nicht wahrhaben. Verschieben ist hier ganz und gar keine Schande, erst recht da das Niveau in Hagen sehr hoch ist und die Benotung nicht unbedingt die wohlwollendste (finde ich). Eine gewisse Perfektion wird vorausgesetzt, was aber in manchen Umständen nicht machbar ist. 
    Lösungsansatz: Im Zweifelsfall also lieber einen Gang zurückschalten. 

    Problem Nr.5: Noch fehlende Flexibilität des Studiengangs 
    Hagen ist beim Thema Flexibilität noch kein Vorreiter, finde ich: Es ist nicht möglich, Ausweichtermine für Klausuren bei Krankheiten einzurichten. Stattdessen darf man sich wieder ein Semester hintenan stellen, wenn man am Prüfungstag krank ist. Das erhöht den Druck, sich selbst dann noch unbedingt zur Klausur zu quälen. Hausarbeiten kann man verschieben, ist aber ein bürokratischer Aufwand, sobald das Thema mal verschickt ist. Es geht im Prinzip über Krankschreibungen. Aber finde mal jemanden, der einen krank schreibt, wenn Abgabe Montag ist und man freitags schon ganztags zur Klausur muss. Bei der OU war das wesentlich besser, weil hier individuelle Extensions vergeben werden konnten und auch Klausuren hatten Ausweichtermine, sogar in Deutschland. 
    Möglich, dass sich die Sache in Hagen auch ändern wird, weil selbst der AStA dran ist, hier Verbesserungen zu bewirken.
    Lösungsansatz: Trotzdem lieber in den sauren Apfel beißen und verschieben, wenn nicht anders möglich. 

    Problem Nr.6: Pädagogik anyone?
    Ich empfand es so, dass man ein wenig alleine dasteht mit allem möglichen. Ein direkter Draht zu den Profs war nicht möglich. Per Moodle antworten zumeist deren studentische Mitarbeiter. Die Uni meldet sich ansonsten nur, wenn etwas fehlt, zum Beispiel Belege. Man fühlt sich etwas allein. So kümmern sich die Studis untereinander. Das führt aber organisationstechnisch oft zu Halbwahrheiten und Gerüchten. Es bestand oft Unklarheit beim Stoff in Statistik (oder auch über Formulierungen bei der Aufgabenstellung der Hausarbeit) worüber mehrere Leute stritten - was nun am Ende stimmt, weiß immer noch keiner. Die Pädagogik funktioniert hier also schlecht bis gar nicht. 
    Lösungsansatz schwierig - man muss Wissenslücken dann noch mehr über die für einen selbst passende Sekundärliteratur füllen. 

    Problem Nr.7: Keine Rekonvaleszenz 
    Obwohl einem als Vollzeit-Arbeiter jegliche Zeit fehlt, bin ich trotzdem nicht der Meinung, dass man alle vorhandene Freizeit für's Fernstudium aufopfern muss. Im letzten Semester habe ich mir gar nichts gegönnt - das ändert sich jetzt. Ich finde, dass man nur dann positiv ans Studium herangehen kann, wenn wieder vernünftig aufgetankt hat. Das bedeutet auch, dass man um mehr um Hilfe bitten muss - aber da über seinen Schatten zu springen lohnt sich echt. 

    Problem Nr.8: Sich zu sehr mit anderen vergleichen 
    Von den Kommilitonen zu lernen ist ja per se nicht schlecht. Wir sind nur eine sehr kleine Gruppe im Master und man merkt schon, dass das Niveau extrem hoch ist. Der Wissensstand meiner Mit-Studis ist bemerkenswert. Die Klausur und Hausarbeit scheinen einige im Vorbeigehen abzufrühstücken. Über eine 1,5 wird noch Trübsal geblasen. Schnell fällt aber auf, dass die Auswahl der Kommilitonen in der Tat die Crème de la Crème aus dem BSc Psychologie in Hagen ist. Sie sind sehr erfahren mit den hagener Gepflogenheiten, Klausuren und haben alle ihren Idealweg gefunden, damit umzugehen.  Alles andere ist längst vorher abgesprungen. Übrig blieb nur ein Trupp Elite, wie mir scheint. Als Externer (mein BSc kommt ja von einer anderen Uni) ist das alles extremes Neuland.
    Lösungsansatz: Irgendwie reinfinden und sich Zeit geben und bloß nicht mit anderen Leuten vergleichen (was nicht heißt, dass man sie sich nicht zum Vorbild nehmen kann). 

    Problem Nr.9: Nicht mit der alten Uni vergleichen
    Englische und hagensche Pädagogik liegen so weit auseinander wie die Erde vom Mond. Während man bei der OU lerntechnisch abgeholt wurde, wo man steht und jeder Aufwand auch belohnt wurde, muss man in Hagen eher um jeden Punkt kämpfen. Es wird knallhart frontal durchgezogen. 
    Lösungsansatz: Lernmethoden der alten Uni an den Nagel hängen und nicht erwarten, dass das, was vorher funktioniert hat, hier auch klappt. 
     
     
    Das sind erstmal die groben Fehler, an deren Beseitigung ich gerade arbeite. Mal sehen, was bei rumkommt. 
      
     
  5. Vica

    Praktisches Klinikjahr
    Manche Arbeitgeber beklagen sich, wenn im Bewerbungsprozess keine Arbeitszeugnisse mitgeliefert werden. In der PT1 und PT2 sind an manchen Kliniken üblicherweise kein Arbeitszeugnis vorgesehen, zumal wir Zertifikate mit Leistungsbescheinigungen bekommen. Das wiederum verstehen aber einige Arbeitgeber nicht, bzw. können damit nichts anfangen - und davon abgesehen gibt es bei mir tatsächlich einige Punkte (Führung eines kleinen Teams, Öffentlichkeitsarbeit mit Vorträgen, freiwillige Übernahme mehrerer Stationen, Gründung eigener Konzepte etc.), die man lobend in ein Zeugnis packen könnte 😄. Beantragt habe ich das Zeugnis natürlich schon im letzten Herbst zu meinem Austritt (für alle Fälle!). Leider gab's ja keinen Chefarzt mehr, der mir was bestätigen könnte, und der unterschriftsführende Ersatz hatte damals die Verantwortung an die Personalabteilung abgetreten. Da war mir schon etwas unwohl mit, denn die Perso kennt mich ja nicht. Vorsichtshalber hatte ich da nochmal Aufgabenprofil und sämtliche Anschriften für Rückfragen hingeschickt. 

    Gekommen ist das Zeugnis Anfang März 😅 Und zwar nur 3 Tage, nachdem ich nochmal etwas deutlicher nachgefragt habe. Der Inhalt war ein Späßchen. Mein  Nachname war schon falsch geschrieben. Es stand weder die Station noch der Klinikbereich, noch das spezifische Aufgabenprofil drin, nur generelle Bereiche, die Psychologen oder Therapeuten so machen. Dann war allerdings die Rede von folgenden Dingen:
     
    durch ihre struk­tu­rier­te, sorg­fäl­ti­ge und ziel­ori­en­tier­te Ar­beits­wei­se konn­te er die meist sehr kurz­fris­ti­gen Wün­sche un­se­rer Kundinnen und Kun­den stets kor­rekt und ter­min­ge­recht er­fül­len. 
    -> Von Kundinnen und Kunden auf einer Sucht-Wahn-Station zu sprechen, ist schon sehr ungünstig. Dass meine Kunden dann aber auch kurzfristige Wünsche hatten und ich diese termingericht erfüllt habe, ist mir auch mal was ganz Neues 😅 
      Mitwirkung bei der Planung und Ermittlung von Personaleinsatz und -bedarf 
    -> Neeee, wirklich nicht 😄
      XX identifizierte sich voll mit ihren Aufgaben und den Grundwerten unserer Seniorenresidenz. XX verfügt über gutes Fachwissen, das sie jederzeit mit großer Kompetenz einsetzt. 
    -> Nicht schlecht, die Klinik ist also eine Seniorenresidenz? Okay, aber dann auch nur gutes Fachwissen 😅 Finde ich dann aber doch noch lobenswert dafür, dass ich dort keinen Senior je gesehen habe. 
      Außerdem befanden sich im Zeugnis einige Rechtschreibfehler. Beispielsweise ging es nach einem Punkt klein weiter. also so. Oder einfach reingeworfene Stichworte mitten im Fließtext, an welchen Veranstaltungen ich teilgenommen hätte. Keine davon stimmte btw.   
    Das sind aber nur kleine Ausschnitte für das, was mit dem Zeugnis nicht stimmte. Witzig ist, dass man fast alle diese Beschreibungen 1:1 in irgendwelchen Zeugnisgeneratoren ergooglen kann. Teilweise wurde da wohl etwas zu viel Copy&Paste betrieben. 
     Ich habe dann so gut es geht Belege zusammengesucht für die Dinge, die ich wirklich geleistet hatte (z.B. für die Öffentlichkeitsarbeit, die Gründung eigener Bereiche, für die ich auch Dinge in den Druck gegeben hatte) und zudem nochmal mein Aufgabenprofil komplett erläutert. Das Ganze wurde sehr dick 😄 

    Daraufhin hörte ich erstmal wieder wochenlang nichts, bis auf Nachhaken eine Entschuldigung kam: Man hatte versehentlich das Zeugnis einer ausgeschiedenen Bürokraft irgendwie mit reinkopiert. Man werde sich jetzt um ein neues Zeugnis bemühen, jedoch gestalte sich das schwierig: Keiner der Verantwortlichen von damals, die dazu etwas sagen könnten, arbeite noch für die Klinik. Sie sind längst über alle Berge.

    Ohaaaa. Tja. 😄

    Ich weiß ohnehin nicht, warum manche Arbeitgeber solche Arbeitszeugnisse haben wollen, da sie insgesamt doch sehr gestellt und zudem begrenzt aussagefähig sind, zumal es ja rechtlich geregelte Mindestbewertungen geben muss. Aber in einem Fall bestand die neue Stelle darauf. Da ja kein vorzeigbares Arbeitszeugnis vorlag war die Idee der Personalerin, sich mit der Klinik persönlich auszutauschen. Da stimmt ich zwar zu, aber es ist natürlich kein Wunder, dass der Kontakt nie zustande kam. 😁 Und wer sollte dazu auch noch etwas sagen können?
    Dadurch musste ich leider sagen: ,,Ist leider nicht, lieber potentieller neuer AG!" 

    Wie  das ausging, könnt ihr bald erfahren. 

    Bleibt gesund & haltet zusammen,

    LG

    Feature Foto: Leelo_Thefirst/pexel
  6. Vica

    Psychotherapie Ausbildung
    Wie einige schon wissen, habe ich relativ zügig eine Stelle für das Klinikjahr  (bzw. zum Glück direkt für beide davon) gefunden und war damit ja wirklich over the moon vor Erleichterung 😁 Ich bin nun in einer riesigen Klinik angestellt und dort genau wo ich hinwollte, nämlich in einem "geschützten Bereich", sprich einer Geschlossenen. Meine Praktikumsklinik war eine Privatklinik und hatte keinen geschützten Bereich. Da dort nur Selbstzahler waren, war der Patientenkreis natürlich sehr eingeschränkt. 
     
     Dass das nun so geklappt hat, ist mega! War aber natürlich auch Zufall und damit ein Volltreffer. Hierher kommt alles: Selbsteinweisung, Zwangseinweisung, die Polizei, die jemanden von der Strafe aufgelesen hat, Leute mit richterlichem Beschluss, besorgte Betreuer, die keinen anderen Weg für ihre Klienten finden - jedes Alter oberhalb der 18 ist vertreten, mit so ziemlich jeder Lebensgeschichte. 

    So gemischt wie die Patienten, so gemischt auch das Team: Chefarzt, Oberarzt, Stationsärzte noch mehr Pfleger, Sozialassistenten, Physios und ich bin nun die Stationspsychologin dort. Mit eigenem Büro, welches gleichzeitig für die psychotherapeutischen Sitzungen gedacht ist. Das hatte ich nicht erwartet. Natürlich kann man da aber nicht gleich von Null auf Hundert starten, darum werde ich gerade von der alten Stationspsychologin angelernt, die bald in eine andere Abteilung wechselt (eine ganz engagierte, tolle!). 
     
    Ich habe in den ersten Tagen bereits alles gesehen: Verschiedene Patienten, Fixierungen, Sedierungen, Notfall-Knöpfe, Alarm-Knöpfe, die Pfleger gedrückt haben (da kommt ein ganzes Sondereinsatzkommando an Sicherheitskräften angerückt, die einfach aus dem Nichts erschienen!). Aber natürlich auch viele angenehme Situationen. 

    Die ersten Tage dienten dazu, die Teams und Patienten besser kennenzulernen. 26 Neuaufnahmen führten aber dazu, dass man eigentlich kaum Zeit hat, auch nur eine Tasse Kaffee zu füllen. Ich finde es sehr schön, wie sehr hier alles auf Augenhöhe läuft und Pfleger, Ärzte, Sozialdienst und Psychologen alle auf Augenhöhe sind (das war in der Privatklinik sehr anders, wobei es da nur 2 Ärzte + Rest Therapeuten gab).  Auch muss ich mich in neue Programme einlernen. Dazu gehört, Protokolle zu führen und Entlassungsberichte zu schreiben. Das fällt mir noch schwer; hatten wir zwar an der PFH im Rahmen von Hausarbeiten. Aber wofür man früher einen Monat Zeit hatte, habe ich jetzt 20 Minuten Zeit. 

    Zu meinen Aufgaben gehört natürlich auch das Explorieren der Patienten, also gezieltes Befragen; Wahn und besonders Suizidalität müssen erörtert werden.  
    Die Ausdrucksweise ist sehr psychiatrisch und dadurch eher medizinisch. Hier hab ich ganz schönen Aufholbedarf. 
     
    Es gefällt mir wahnsinnig gut, doch hat der Tag zu wenig Stunden. Man fängt um 8 an, macht einige Dinge und prompt ist es 16 Uhr. 
     
    Anekdötchen:
    Am zweiten Tag kam ich aus der Mittagspause auf Station zurück. Zunächst wunderte ich mich, warum das Personal so anders aussieht. Offenbar haben die zur Mittagspause gewechselt, das kann ja mal sein. Erst, als in meinem Büro ein anderer saß, fiel mir auf, dass ich mich in der Station geirrt habe und meine eigentlich ein Stockwerk drüber ist 
      Das ist ein dezenter Nachteil: Alles, wirklich alles in diesem Krankenhaus sieht zu 100% gleich aus. Jeder Flur, jede Stationstür etc. 
      Klar, dass ich mich in den ersten zwei Tagen auch nur verlaufen habe und den Ausgang nicht mehr fand ...alleine über diese Story könnte man einen Film drehen (alias Maze Runner Teil 4). 
      Ich brauche mein Fittnesstudio nicht zu vermissen. Ich bin mir sicher, in den ersten 2 Wochen mindestens 20 kg zu verlieren 😁 Und das liegt nicht daran, dass man im Grunde wenig Zeit hat,  zu essen - sondern an dem unglaublichen Gerenne. 5 Stockwerke hoch, 5 runter. Oh nein, Geldbeutel vergessen, wieder 5 hoch, erneut 5 runter. Nach der Pause: 5 hoch. Sitzfleisch hat man auch so nicht. Schnell noch dies in der Abteilung holen, schnell noch zum Pförtner, zum Schlüsseldienst, zum Schreibdienst...wo sind die? Am komplett anderen Ende. Das ganze Gelände hat übrigens 3 Bushaltestellen.
      Das Pendeln kann einen arm machen. Ich bin zwar nur 20 Minuten unterwegs, doch leider ist das echt teuer. Auch geht es zu den Bahnhöfen nur mit dem Bus, wenn man nicht 35 Minuten laufen will, was man auch mal machen kann. Darum will ich bald auf Fahrrad umschwenken, sowohl hier wie da, wo ich mir eins von Swapfiets ausleihen werde für 16€ im Monat (besser als 5€ Bus pro Tag!). Vermutlich kann ich dann im Jogging-Anzug anreisen und mich dort erstmal umziehen, denn die Klinik steht auf einem Berg . Ich schätze, ich sehe am Ende der 2 Klinikjahre eher wie ein Sportstudent aus. Aber nebenher fit werden ist natürlich nicht im Geringsten ein Nachteil   

    Bleibt gesund & haltet zusammen,

    LG

    Feature Foto: Cedring_Fauntleroy/pexels.com
     
     
  7. Vica
    Seit letztem Mittwoch bricht für mich eine neue Ära an, obwohl ich im letzten Studiendrittel bin  Erstmals sind nun beide Kids im Kindergarten, so dass der Vormittag bis frühe Nachmittag wieder mir gehören. Nun verlassen wir alle gemeinsam um 7.30 das Haus, und wenn jedes Kind bei seinem Kindergarten ist (sie sind in zwei verschiedenen, darum teilen mein Mann und ich uns das Hinbringen auf) geht's für mich auf direktem Wege zu meinem neuen Lernort: Der Uni Münster.

    Zu Hause ist das vernünftige Studieren einfach nicht möglich: Zu wenig Platz, Spielsachen und Kinder-Kunstwerke mischen sich unter meine Lernsachen, meine Stifte verschwinden oder Arbeitsblätter werden "verschönert" usw., Kakao-Finger auf meinen Karteikarten (wenn diese nicht eh spurlos verschwinden), Ablenkungen ohne Ende und unruhige Wohnungseinrichtung... usw.
     
    Interessanterweise wurde ich an der Uni MS als externe Studentin akzeptiert, weswegen ich auch eine Mensa-Karte bekommen konnte, mit der ich alle Mensen der Stadt, den Kopier- und den Ausleihservice benutzen kann. 
    Also erstmal die Mensa-App der Uni MS runtergeladen und erstmal das Wichtigste klargemacht: Die Speisepläne der verschiedenen Mensen abgeklappert 
     
    Ein Blick über den Laptop
     
    Ich sitze hier von ca. 8 Uhr bis 12 Uhr mit vielen anderen fleißigen Menschen in der Bibliothek zusammen (wer früher kommt, bekommt natürlich die besseren Plätze. Jeder einzelne Tisch hat einen Laptop-Steckplatz) und widme mich gerade der Klausurvorbereitung. Die nächsten sind zwar Ende Oktober erst, aber ich bin sehr gespannt, was dabei herumkommt, wenn man sich so frühzeitig und konzentriert darum kümmert. 


    Bücher für jedes Thema vorhanden! 

     
    Es sind zwar eine Menge andere Studis dort (und ja, ich finde es furchtbar interessant zu sehen, wie andere so lernen...wie viel Platz brauchen sie? Welche Sachen haben sie mitgenommen? Was sind das generell so für Leutchen?) Aber eines herrscht dort trotzdem vor: Absolute Ruhe.

    Obwohl ich mich natürlich schon lange nach dieser sehne, stelle ich fest, dass ich tatsächlich mal wieder lernen musste, bei Ruhe zu lernen  Das hat mich besonders erstaunt. Die ersten zwei Tage fand ich es aber schwierig, mal konzentriert und mit Gemach meine Sätze zu Ende zu lesen. In den letzten Jahren habe ich mir bedingt durch konstantem Zeitmangel, für mich suboptimalen Lernzeiten und innerhalb unserer recht lauten 4 Wände zu viel Speedreading angewöhnt. Das hat Vorteile, wenn man schnell machen muss, aber auch Nachteile, dass man eben zu viel übersieht und nur noch auf Stichworte achtet (ist mir auch beim Klausurenschreiben schon aufgefallen). 
    Da musste ich mich echt selber entschleunigen. 

      
    Ich steh total auf solches Essen! 

    Um 12 gehe ich dann also in eine der Mensen zum Essen und dann war's das auch schon mit dem Lerntag. Habe echt das Gefühl, das reicht. Ich habe dann noch etwas Zeit zur Verfügung, um etwas für mich zu tun - beispielsweise Sport. Im Augenblick bin ich noch bei Gymondo und kann zu Hause qua App mitturnen, habe aber nächste Woche ein Probetraining in einem wahnsinnig tollen Fitnessstudio, das einzige, welches auch tolle Kinderbetreuung anbietet. Da bleibt kein Wunsch offen, und ich möchte so langsam was gegen meinen Fernstudium-Rücken tun. Da ich aber meine...hä-ähm...Disziplin bei sowas kenne, will ich auf keinen Fall den Jahres oder gar Zwei-Jahresvertrag wählen, obwohl diese günstig wäre. 
    Der 3-Monatsvertrag wäre besser, aber der ist endlos teuer  Dilemma!
    Dennoch finde ich Sport so wichtig in unserer sitzenden Welt.
    Doch auch für Hobbys habe ich jetzt wieder Zeit. Ich würde gerne wieder das Malen anfangen (wie früher schon) oder einfach mal rumgammeln und irgendeinen Mist auf YouTube anschauen. 

    Danach bleibt Zeit für alles andere: Kids abholen, Spaß mit Kids, etwas Haushalt oder Homeoffice. 

    Tja, so sieht der Alltag derzeit aus und ich merke schon, wie die Zufriedenheit wächst  Ich fühle mich gerade produktiv und habe erstmals das Gefühl, richtig zu studieren (außerhalb der Blockseminar-Wochen zumindest). Besser spät als gar nicht! 

    LG

    Feature Foto: pixabay.com
  8. Vica
    Das Studium ist fast zu Ende. Moment, war da nicht noch was?! Ach ja, das Pflichtpraktikum!

    Pflicht eben darum, weil es ein fester Bestandteil des Studiums ist. Ohne Praktikum kein Master! Pflicht heißt es auch nur rein rechtlich. Denn das ist der Zeitpunkt, wo man endlich mal in die Hände spucken kann und sein über Jahre erworbenes Wissen mal praktisch anwenden kann. Endlich mal ,,echter Psychologe" sein...nach dem, was man so hört, benötigt man bei der Suche nach einem Platz bald selbst einen. Alles nur Gerüchte? 

    Wir sind eine Stadt mit sehr vielen psychiatrischen Kliniken - ob privat oder aus einem Verband, mit Träger, konfessionell oder nicht. Alles da. 
    Klingt doch gut?! Da muss doch ein Platz frei sein??
    Tja, aber die Rechnung hat man nicht mit der örtlichen Universität und FH gemacht. 
    Denn diese haben ebenfalls Psychologie-Studis aller Couleur und Schwerpunkte im Angebot. Und wisst ihr was? *trommelwirbel* Die haben das Pflichtpraktikum ebenfalls. 
    Weiterhin ist der Bewerbungszeitraum echt krass spät ewesen, wenn man bis September fertig sein will. Anders war es aber mangels Kitaplatz gar nicht möglich. Kann man also das Schicksal so herausfordern? Mal sehen...  

    Dringend gesucht: Praktikum in einer psychiatrischen Klinik 
    So sieht's aus: Pro Klinik sind 3 bis 5 Praktikumsplätze vorhanden. 
    Zeitraum: 360 Stunden, 9 Wochen, Vollzeit, am Stück 
    Good to know: Aufteilen auf mehrere Institutionen/Zeitäume geht nicht
    Challenge: Gegen Psychologiestudis antreten, deren Uni und FH die Kliniken bestens kennen.  
    Challenge 2: Das soll alles bis September diesen Jahres im Sack sein, denn dann ist das Studium zu Ende. 
     
    Als Fernstudi konkurrenzfähig?
    Es ist zwar "nur" ein Praktikum, d.h., die Kliniken gehen kein Risiko ein. Man arbeitet 9 Wochen für Umme und ist nach Ablauf der Zeit ja wieder über alle Berge. Dennoch sind diese Stellen so hart umkämpft, dass es schon ein kleiner Gradmesser für den Arbeitsmarkt ist. 

    Ich habe mich erst mal bei 7 Kliniken beworben (teilweise schon im letzten Jahr) und mir natürlich erstmal eine blutige Nase geholt. Mit dem Studium hatte das aber nichts zu tun. Stattdessen bekam ich Antworten, dass die Praktikumsstellen zum Teil bis 2022 ausgebucht sind. Jede Klinik war bereit, meine Bewerbung zu berücksichtigen, falls ich 2023 antreten will. Dann waren zum Teil auch kurzfristig Gespräche möglich. Jedoch konnte das aus Datenschutzgründen nicht überall so umgesetzt werden. Bei manchen hätte ich mich daher spätestens Januar 2022 nochmal bewerben müssen. In einem Fall bekam ich eine falsche Zusage, weil man dachte, ich wolle ein Pflegepraktikum machen  (offenbar Bewerbung verwechselt). Das war natürlich etwas bitter. In nur einem Fall gab es eine klare Absage, weil es kein Praktikantenprogram für mich gab. In der Klinik arbeiteten lediglich Ärzte und kein einziger PP, KJP oder Psychologe. 😕  
    Auf die Angebote konnte ich nicht eingehen, da ich 2023 schon drei Jahre mit den Studium durch sein will. 
     
    Also lieber woanders?
    Bekanntlich soll man ja die Flinte nicht gleich in's Korn werfen. Von dem großen Ziel "Klinisches Praktikum" bin ich zunächst mal abgerückt, auch wenn ich's schade fand. Wie sah es denn in anderen Branchen so aus, die auch was für Psychologen dabei haben?
    - Die Schulpsychologie der Stadt: 2020 alles zu. Bewerbungen für Ende 2021 ab Ende 2020.  
    - Kliniken im Umland: Zeitlich schwer machbar, da Fahrtweg zum Teil 2 Stunden 
    - Polizei, Bundeswehr, Gefängnis: See you in 2022. 
    - Kinderheim: Erst ab Oktober (zu spät), aber leider keine psychologischen Angebote, trotz Schwerpunkt Traumatherapie (die wird aber von Sozialpädagogen ausgeübt). Eventuell externen Psychologen dazwischen schalten, ist aber fummelig und ich muss ihn selber finden.  
    - Forschungspraktikum: Einem Prof in der Uni assistieren und sich das als Praktikum anrechnen lassen - leider alles mit den eigenen Psychologiestudis besetzt, Stellen gehen unter der Hand weg. 
    - Stationäre Jugendhilfe: Könnte das machen, hat aber kein psychologisches Angebot. 
    - Private Praxen: Nope, nur Büropraktikum (Terminabsprachen etc.)
     
    Unverhofft kommt aber oft
    Das sah schlecht aus, und das Studium um 2 Jahre verlängern nur für das Praktikum war keine Option. Aber so wirklich niedergeschlagen war ich noch nicht. Was ich letztlich gemacht habe, war mich per Mail an den Personalverantwortlichen eines großen Klinikverbundes zu wenden, von dem 3 Kliniken schon voll besetzt waren. Der gab mir den Tipp, mich bei den jeweiligen Abteilungen der Kliniken zu melden. Der war auch so nett, alle Kliniken des Verbundes aufzulisten INKLUSIVE der Mail der jeweilen Ansprechpartner. Und wer hätte es gedacht, da waren tatsächlich noch mehr Möglichkeiten, die ich so in der ersten Runde nicht gefunden habe: Eine forensische Klinik (etwas neben meinem Fachgebiet, aber sehr interessant) und zwei Privatkliniken, die das gesamte Spektrum an klinischen Erkrankungen abdeckten. Eine davon antwortete noch am selben Tag und bedankte sich für die Bewerbung. Ich hatte das unglaubliche Glück, dass jemand am Vortag erst sein Praktikum abgesagt hatte.  Die eine Stelle war damit wieder frei. Und das schon zu April  Ich bekam einen Termin zum Vorstellungsgespräch in 1 Woche. 
     
    Hurra!! Ach nee, doch nicht...?!
    Weiß noch jemand, dass der letzte Blog-Eintrag damit endete, dass ich etwas "für die Psychologie einkaufen muss, was mir keinen Spaß macht"  ? Es handelte sich dabei um einen Anzug für's Vorstellungsgespräch  Ja, ich gehe furchtbar ungerne Klamotten shoppen. Für mich ist das Stress pur und immer ein blödes Gerenne. Aber nach 5 Jahren Elternzeit hab ich fast nur Sportliches und vor allem Ausgelatschtes hier. 

    Normalerweise sind Vorstellungsgespräche Situationen, wo ich punkten kann. Dieses aber komischerweise nicht. Ich war im Anzug total overdressed, merkwürdig nervös schon im Voraus, und habe mich ganz anders vorbereitet. Es gab überhaupt keine fiesen Fragen, aber natürlich wollte die Personalerin wissen, wie ich auf die Klinik gekommen bin und was ich so darüber in Erfahrung gebracht hätte. Blöd nur, wenn man da einen Riesen-Blackout bekommt. Ich habe echt gestammelt, gestottert und einmal so krass gepatzt, dass selbst die Personalerin mich mitleidig ansah. Zusätzlich fiel mir vieles nicht mehr so wirklich ein, nicht einmal der Praktikumszeitraum. Meine vorher gut überlegten Fragen natürlich auch nicht mehr. Darum habe ich irgendwas gefaselt. Ich erinnere mich nicht mal mehr genau dran. 
    Ich wurde auch nach der Kinderbetreuung zu tun, im Krankheitsfall oder die Abholsituation. Denn damit habe man schlechte Erfahrungen gemacht, immer wenn die Kinder krank waren, fehlten die Praktikanten. Oh je. 
    Die Ansage, dass noch weitere Kandidaten gehört werden und man sich frühestens in 1 Woche meldet (WE nicht mitzgezählt), habe ich auch nicht wirklich als gutes Omen hingenommen. Ich war echt mega enttäuscht von mir und völlig überzeugt, es versemmelt zu haben. 

    Beim Studium war übrigens nicht weiter interessant, ob es sich um ein FH-, Fern- oder Campusstudium handelte. Hauptsache der Schwerpunkt und die Studienrichtung stimmte. Ein Einladegrund waren bei mir auch die Noten gewesen und zudem dass das Studium schon so recht nah am Ende ist, was natürlich suggeriert, dass schon ein paar Kenntnisse mehr sitzen. So wurde es auch offen gesagt. 
     
    Auflösung
    Aber was soll ich sagen: Schon 2 Tage später bekam ich wieder Rückmeldung von der Personalerin, dass sie mir die Stelle gerne anbieten wollen  Es hat also geklappt! Im April kann ich loslegen. Ich freue mich darauf, endlich mal etwas Praktisches in der Psychologie zu tun! Zusammen mit 4 anderen. Ich bin so gespannt, dass ich am liebsten schon loslegen würde. Aber es ist erst im April, was auch gut ist, so kann man sich noch ein wenig vorbereiten! 
     
     
    Ein paar mutmachende Lehren für euch. 
    - Nicht entmutigen lassen, auch wenn man sich spät bewirbt. Es kann immer mal sein, dass jemand abspringt. 
    - Auch wenn man auch spät noch hoffen darf - Praktikumsplätze besser so früh wie möglich abklären. 1 Jahr im Voraus würde ich es auf jeden Fall versuchen, dann habt ihr eventuell noch die freie Auswahl. 
    - Keine Klinik hatte an der Art des Studiums etwas zu bemängeln. Für alle kam ich prinzipiell in Frage. 
    - Schlechte Vorstellungsgespräche können wirklich nur rein subjektiv schlecht sein. Möglicherweise wirkt man trotzdem viel sympathischer/kompetenter, als man denkt. 
    - Im Internet stehen viele schlechte Bewerbungstipps. Die meisten davon suggerieren, man dürfe sich nicht den allerkleinsten Fehler erlauben, sonst sei man sofort weg vom Fenster. Finde ich echt nicht gut. 
    - Nicht googlen, ob gewisse Aussagen "Melden uns in 1 Woche" etc. gute oder schlechte Zeichen sind  Es ist Käse, was man da so liest. 
     
     
    Und nun?
    Heute nochmal Power-Learning für die letzte Klausur morgen. Ich kann mich gar nicht richtig motivieren dafür...:D  

    LG

    Feature Foto: Pixabay| pexels.com
  9. Vica
    Dass wir Fernstudenten sind, hat ja in der Regel seine Gründe. Die meisten können nur so den Spagat zwischen Alltag und Wissenschaft schlagen. An der PFH hatte ich mich ursprünglich wegen des klinischen Schwerpunktes im Fernstudium angemeldet, der dann aber überraschend zurückgesetzt wurde. Früh wurde dann bekannt, dass es den klinischen Schwerpunkt als Campusvariante geben wird und wir, zu gewissen Bedingungen (da zulassungsbeschränkt) an diesem teilnehmen können. So eine wirkliche Wahl hatte ich nicht direkt: Kein klinischer Schwerpunkt = keine Möglichkeit, Psychotherapeut in Ausbildung (PiA) zu werden, wozu ja auch der KJP zählt (die Kinder-/Jugend-Variante). Darum war mir schon klar, dass ich auf jeden Fall bei den klinischen Blöcken für den Master-Schwerpunkt dabei sein will. Das Problemchen an der Sache ist natürlich, dass 1 ganze Woche vor Ort (in Göttingen) sein muss. 

    Wie aber macht man das in Elternzeit, 2 kleinen Kindern und einem kleinen Job (der natürlich genau dann Anwesenheit erfordert, wenn das Blockseminar losgeht?) Vielleicht für alle, die sich eine ähnliche Frage stellen. 

    Ich hatte mich schon relativ früh ganz bewusst für das tägliche Pendeln entschieden, bin also nicht vor Ort geblieben. Der Gedanke war, rechtzeitig zu Hause zu sein um noch ein bisschen Familienzeit einzurichten. Göttingen ist 250 km weit weg und bedarf auf dem Hin- und Rückweg leider genau 6 Zügen - klingt erstmal abturnend und sehr unsicher, war es aber im Endeffekt gar nicht. 

    Zunächst mal musste folgendes abgeklärt werden:
    - Mein Mann musste Urlaub nehmen. Zum Glück waren das nur 3 Tage, weil 2 Tage ja über das Wochenende gingen. Damit war die Kinderbetreuung geregelt. Wenn er keinen Urlaub bekommen hätte? Das wäre schon kniffeliger geworden, weil wir auf kein Großelternpaar zurückgreifen können. Es gibt aber bei meinem Mann an der Arbeitsstelle eine Betriebskita, die auch externe Kinder betreut, wenn es sich um solche Notfälle handelt. 
    - Für die Redaktionssitzung am Arbeitsplatz, zu der ich hätte erscheinen müssen, konnte ich jemand anderes schicken, der dann für mich entsprechende Artikel-Ideen aufschrieb/an Land fischte. Das war abgeklärt und gar kein Problem. 
    - Wie will man die Reise antreten? Für mich ist Zug immer noch das effizienteste Mittel. 

    Der Reiseweg sah so aus:
    - Der Wecker klingelt um 4:30 - das heißt: Schlafen gehen um spätestens 9. 
    - Mit dem Bus um 5:40 zum Bahnhof fahren (am letzten Tag, dem Sonntag, musste ich da allerdings hinlaufen) 
    - Um 6:10 fährt der erste Zug nach Hamm
    - Um 6:40 der zweite Zug nach Hannover
    - Um 8:35 der dritte nach Göttingen, wo er um 9:10 eintrifft
    - Um 9:30 startete das Seminar 
    - Um 16:40 musste ich wieder den Zug nach Hannover nehmen 
    - Dort um 17:16 in den zweiten Zug umsteigen. Um 18:50 traf dieser in Hamm ein. An dieser Stelle wurde es stets kniffelig, weil da nur 4 Minuten Umstiegszeit waren. 
    - Um 18:54 fuhr der letzte Zug nach Münster und kam dort um 19:22 an. Mit dem Bus ging es wieder nach Hause. 

    Das klingt stressiger, als es ist. Eigentlich war ich nur 1-2 mal in einer Situation, bei der es echt knapp zu werden schien, aber es reichte immer. Ich fand es interessanterweise gar nicht schlimm, so viel Zug zu fahren und dauernd zu wechseln - eher mal ganz interessant. Es ist echt mal eine andere Erfahrung, zu reisen und verschiedene Leute dabei zu beobachten. 

    Ausrüstung:
    - Bahn-App, sehr wichtig. So konnte ich mir immer die Züge so zusammenstellen, wie es mir passte. Nützlich, wenn das Seminar früher fertig war. Ich brauchte sie nur für die Rückfahrt. 
    - Ein ICE-Wochenticket trug wesentlich zu meiner Entspannung bei, denn damit hatte ich komplett freie Zugwahl. Für die 2.Klasse kostet es 220€. Sitze waren mehr als ausreichend vorhanden, ich glaube, der vollste Tag war der Freitag, wo ich 1x eine Weile stehen musste. Einmal durfte ich auch in die erste Klasse, weil die zweite vollbesetzt war und in der ersten nichts mehr reserviert. 

    Energielevel:
    Ich hätte eher erwartet, dass ich vielleicht gerädert und total kaputt sein würde, gar nicht mehr aufnahmefähig. Zumal ich in meinem Eltern-Alltag eigentlich konstant Schlafmangel vor mir herschiebe und oft das Gefühl habe, dass der Schlaf nicht ausreicht. Wo sollte da die Energie für so eine Reise herkommen?
    Komischerweise war ich an diesen Tagen sehr viel wacher und energiegeladener als sonst. Als wäre man quasi in eine Art Superhelden-Modus geschaltet. Die Energie blieb beständig. Hätte ich nie erwartet. 
    Auch meine Gruppenkollegen merkten das und sahen sich inspiriert, die Reise nächstes Mal auch so durchzuziehen. 
    Ich empfand es als großes Geschenk, zu Hause noch ein bisschen Familienzeit zu haben. 

    Sänk ju vor trävälling wiz Deutsche Bahn 
    Also ich muss sagen: So ein höfliches Team von der DB habe ich lange nicht mehr erlebt. Freundliche Zugbegleiter, Zugführer, die Witzchen machten. Verspätungen gab es, teilweise auch +70 Minuten. Aber ich war zum Glück nie betroffen, was natürlich Glück sein kann. Zumindest nehme ich 5-10 Minuten nicht so ernst. Mit der freien Zugwahl kann man aber auch schnell umplanen und einfach einen anderen Zug nehmen, wenn es hart auf hart kommt.

     Kaputt/falsch war trotzdem jeden Tag etwas anderes :-) Ich habe mir mal die Mühe gemacht, für alle meine 30 Züge zu notieren, was so schief lag:

    Tag 1:
    Zug 1: Alle Toiletten im Zug ausgefallen 
    Zug 2: Reservierungsanzeigen ausgefallen. Alle Passagiere ohne Reservierung müssen in Wagen 2. Na toll, ich bin in der 10.
    Zug 3: Zug kann nicht losfahren, weil hinteres Wagenteil noch nicht da ist. 
    Zug 4: "Notarzteinsatz am Gleis" :-( Nr.1
    Zug 5: ICE fährt fast 1 Stunde mit ca. 88 km/h, Oberleitung kaputt. Ob ich mal frage, ob ich mit dem Fahrrad vorausfahre und ziehe? Wollte ja eh auch Sportpsychologie dazu wählen, und vielleicht klappt's dann ja noch mit der Bikinifigur??
    Zug 6: Fährt fast Schritttempo, denn der Zug davor kommt nicht in die Pötte. 

    Tag 2:
    Zug 1: Anderes Gleis, Zug hält auf der 10 statt der 1, 1 Minute vorher mitgeteilt.  
    Zug 2: Notbremse wird vom Zugbegleiter auf Gleis gezogen, denn in Wagen 5 steht die Tür sperrangelweit auf und das Kommunikationssystem ist ausgefallen, er kann nicht mit dem Zugführer kommunizieren, ans Handy geht er wohl auch nicht.  
    Zug 3: "Notarzteinsatz am Gleis" in Hannover, Nr.2 :-(
    Zug 4: +16 Minuten Verspätung - holt er aber mit krassem Affenzahn innerhalb von 30 Minuten auf
    Zug 5: Der Zug schleicht 1 Stunde lang, Oberleitung angeblich beschädigt. 
    Zug 6: 24 Sekunden Umstiegszeit. Sportlich!   

    Tag 3:
    Zug 1: Alle Anzeigetafeln am Bahnhof fallen aus, inklusive Lautsprecher. Mal hoffen, dass man richtig steht und der Zug nicht wieder woanders abfährt. 
    Zug 2: Reservierungsanzeigen ausgefallen. Sitz mal wieder unsicher! 
    Zug 3: Notarzteinsatz am Gleis in Hannover :-( Nr.3  Ganz schlimme Sache in Hannover, totales Chaos. Folgezug wartet.
    Zug 4: Reservierungsanzeige kaputt, Lautsprecher im Zug funktionieren nicht, WLAN haut nicht hin. 
    Zug 5: Die App jagt mir riesen Angst ein mit "Strecke gesperrt" +70 Minuten...nehme lieber mal was anderes. 
    Zug 6: Anderes Gleis. Glück gehabt, es ist gegenüber!  

    Tag 4: 
    Zug 1: Zug hat von außen falsche Anzeige, Anzeigetafel am Bahnhof auch falsch. Sehr irritierend. Da muss man sich also wohl auf seine Intuition verlassen...
    Zug 2: Die Frau mit dem Kaffeewagen kommt einfach nicht. Hatte mich auf meinen überteuerten, aber guten Bordkaffee gefreut. Pah. 
    Zug 3: Klar, wenn ich mal so dringend muss, dass ich die Bahntoilette benutzen muss, sind alle "defekt". 
    Zug 4: Zug kann nicht geteilt werden. Super ärgerlich für andere Reisende. Ich bin zum Glück nicht betroffen. 
    Zug 5: Reservierungsanzeige kaputt - wird aber alles erstaunlich diplomatisch gelöst.
    Zug 6: Wegen unerwarteten Krankheitsfällen Personalmangel und damit kein Service. Na ja!

    Tag 5:
    Zug 1: Ist früher als gedacht bei den einzelnen Haltestellen, schafft es aber in der Summe trotzdem, zu spät zu sein!
    Zug 2: Kommt mit 15 Minuten Verspätung, schiebt aber im Anschluss so einen Affenzahn, dass ich fast im Sitz klebe und am Ende nur noch 2 Minuten Verspätung draus geworden sind. 
    Zug 3: Lautsprecher im Zug kaputt, Servicemitarbeiter gehen von Wagen zu Wagen, um alles durchzurufen. 
    Zug 4: Ich bin früher fertig und nehme einen Zug, der 70!!Minuten Verspätung hat - für mich ist er trotzdem früher da, als mein regulärer.
    Zug 5: Oberleitungsschaden, langsame Fahrt. Kann nicht in Wuppertal halten wegen eines Erdrutsches(!!) und will nun eine komplett andere Strecke fahren. Zum Glück erst nach meiner Haltestelle.
    Zug 6: Abgesehen davon, dass hier nur genervte Leute unterwegs zu sein scheinen, ist hier tatsächlich kein Vorfall zu verzeichnen :-) 

    LG

    Feature Foto: Pexel.com

     
  10. Vica
    Tja! Eigentlich müsste ich ja jetzt um diese Zeit fertig sein mit dem Modul und auch die Prüfung hinter mich gebracht haben.
    Das hat aber leider nicht geklappt! Ich befinde mich immer noch etwa bei der Hälfte der Studienlehrbriefe, da wo ich vor 3 Monaten auch schon war. Seitdem ist nicht wirklich viel passiert.
    Etwas Ursachenforschung: Kurzum fällt es mir etwas schwer, mich komplett selbst zu motivieren. Mir fehlen Online-Lerngruppen, Facebookgruppen, Diskussionen rund um Lehrstoff. Ich gehe davon aus, dass "richtige" PFH-Studenten dies im Studienzentrum auch geboten bekommen. Ich dagegen bin ja nur ein "Einzelmodul"-Beleger und dadurch nicht direkt angeschlossen. Zwar ist es mit gelungen, über Facebook eine Art private Lerngruppe zu finden. Der Admin war allerdings etwas misstrauisch, wollte weitere Identifikationsmaßnahmen meinerseits, bevor er mich zuließ. Das wollte ich dann ehrlich gesagt nicht preisgeben und so ließ ich es bleiben.
    Ohne Kommunikation und Austausch, nur mit sich selbst, ist es aber doch wirklich eine ganz harte Nummer! 
    Da mein Alltag auch nicht ohne ist, fällt es mir dann doch sehr schwer, wieder zum Stoff zurück zu kommen. "Gemeinschaftlichkeit" ist bei mir also ein wesentlicher Faktor zum Erfolg, auch im Fernstudium. Ohne irgendwie darüber zu kommunizieren, bleibt auch recht wenig hängen.
    Und so fällt es mir dann auch schwer, den Stoff regelmäßig in meinen Alltag zu integrieren: Hier mal eine halbe Stunde, hier mal eine Stunde...hier mal fünf Seiten, dann wieder wochenlang nichts. Mein Mann hat das Beste getan, um mich zu motivieren und mir den Rücken freizuhalten, aber auch das nützte nichts.

    Ich bin aber ein Typ für die Flucht nach vorn.
    Kurzum: Ich habe den Kurs verlängert! Geschmissen wird nicht.
    Dazu war er mir dann doch zu teuer.
    Zum Glück war es möglich, das Modul kostenlos um dieselbe Laufzeit zu verlängern, also gute 5 Monate. Selbst wenn ich dann nicht durch wäre, würde die Verlängerung maximal 50€ pro Monat kosten.
    Für die Klausuren im Oktober habe ich mich jetzt aber schon angemeldet, und hoffe, dass dies jetzt den Druck etwas erhöht (momentan ist er noch nicht so spürbar). :-)  

    Im Moment bin ich auch in einer ziemlichen Umbruch-Phase, weil ich mich parallel für Master in Psychologie bewerbe. Ein Unterfangen, das relativ aussichtslos ist, zumal ich die klinische Variante brauche. Andererseits ist es auch nicht unmöglich, wie ich von 2 Fällen weiß (OU-Abschluss!), die vom Fleck weg zugelassen wurden. In einem Fall wäre ich zugelassen, nämlich bei einem FH-Master, der im Anschluss die Approbationsausbildung zum KJP ermöglicht (darauf ziele ich ab). Wirklich Chancen hat man am ehesten aber mit dem (Uni!) Master Klinische Psychologie, für dessen Zulassung man sich keine rosigen Chancen ausrechnen braucht (und auch damit wird man nicht automatisch zur Ausbildung zugelassen, da auch de Bachelor betrachtet wird und ein Fernstudium hierzulande in dem Zusammenhang nicht gern gesehen wird). Aber mal sehen, auf welchem Platz man mit meiner Bewerbung landet ;-). Immerhin vermittelte mir das Einzelmodul etwas Wissen, das in mein Motivationsschreiben einfließt. Das ist auch nicht ohne.

    Auf ein Neues also! :-)
  11. Vica
    Während ich derzeit an der nächsten EA tüftelte, gibt es innerhalb meiner Lerngruppe schon längere Zeit eine etwas nervösere Diskussion zum Thema "Sehnsüchtig erwarteter klinischer Schwerpunkt". Natürlich bin ich nicht die einzige, die brennend interessiert, wie es hier weitergeht. Und ich muss ehrlich sagen, ich werde langsam etwas misstrauisch. 

    Fakt ist, dass es seit dem abrupten, vorzeitigen Aus für den Schwerpunkt im letzten Oktober und seiner anschließend geplanten Neueinführung keinerlei Infos gab. Das ist eigentlich nichts Schlimmes. Es gibt beim Akkreditieren ja feste Termine und dass man da nicht alle zwei Wochen etwas Neues verkünden kann, ist ja auch verständlich. Trotzdem gibt's für mich einen Unterschied zwischen "keine neuen Infos haben" und "die ganze Sache totschweigen".  
    Denn wiederholt kam es vor, dass es auf Nachfragen zur Entwicklung gar keine Antwort gab. 
    Selbst im offiziellen Forum, wo sich auch regelmäßig Mitarbeiter tummeln und vor Oktober noch kräftig Infos teilten, herrscht Schweigen. Auch hier blieb die Frage im Raum hängen. 

    Ich erlebe es derzeit so, dass hier mehr der Deckel auf dem Topf gehalten wird. Viele - sehr viele - wissen gar nicht, dass am 31.3. ein Zwischenstand verkündet werden sollte. Das ist auch schwer zu finden (wüssten das nicht wenige andere auch, hätte ich fast angenommen, ich hätte da mal wieder was durcheinander gebracht). 
    Dann habe ich noch als Info (hier aus dem Forum), dass während einer Infoveranstaltung gesagt wurde, dass die Begehung der Akkreditierungsbehörde erst im Juni stattfindet - das kann ich mir zu gut vorstellen, würde dann wieder passen, das jetzt noch geschwiegen wird.  Doch: Wenn das an einer Infoveranstaltung gesagt wird, ist die Sache ja spruchreif. Trotzdem wird sie nicht kommuniziert. Könnte man aber doch?! Viel mehr scheint das vor Ort auch wieder keiner zu wissen. Weiß hier die Rechte, was die Linke tut?

    Dann folgendes Ereignis:
    Der Admin unserer Lerngruppe hat zudem nochmal im Studienbüro angerufen und neue Infos erbeten. Natürlich war der Ausgang der, dass man nichts sagen könne. Auch wurde gefragt, ob man die klinischen Anteile vielleicht wenigstens im Präsenzstudium ableisten kann. Einige sind ja schon in höheren Semestern und würden jetzt gerne ihren klinischen Schwerpunkt wählen. Ob man die Schwerpunktsetzung denn irgendwie verschieben kann, bis das geklärt ist - auch dazu wisse man nichts. 

    Ganz ehrlich? Ich finde, so kann man das nicht machen. 
    Ist man als Student in der Hol-Schuld, was Informationen angeht? 
    Warum muss man erst über andere Studis erfahren, dass der früheste Infostand eigentlich erst im Juni möglich ist?
    Ich sehe es eigentlich so, dass die Hochschule in der Bringschuld ist. Schließlich wurde ja zunächst auch aggressiv mit dem Schwerpunkt geworben. Viele von uns haben die Hochschule daher gewechselt.
    Bis die entsprechenden Seiten dann irgendwie in Äther verschwanden.
    Diese Informationspolitik geht für mich nicht. 
    Man kann durchaus hin- und wieder transparent machen, welche Schritte gerade zur Akkreditierung unternommen wurden. Und immer wieder daran erinnern, dass Ende März Neues gesagt werden könne. Aber auch das wissen nur absolute Insider. 

    Ich ahne da nichts Gutes - für mich sieht das nicht nach einer zuversichtlichen Erwartungshaltung aus, dass es klappen wird mit dem Schwerpunkt. Hätte ich als Hochschule so ein gutes Pferd im Stall wie einen klinischen Schwerpunkt, halte ich doch nicht konstant die Stalltür zu. 

    Das hat nun einige dazu motiviert, an andere Hochschulen abzuwandern, wo klinische enthalten ist. Ich frage mich derzeit, welche das sein sollen. Außer der Diploma fällt mir keine ein, die das im Master fernstudientechnisch anbietet (Antworten stehen noch aus). 
    Ich bin natürlich auch am Überlegen, wie es weitergehen soll. Ohne den klinischen Schwerpunkt ist eine KJP-Ausbildung auf diesem Wege schwierig bis nicht möglich, da auch mein Bachelor keine klinischen Anteile hatte und externe Scheine noch nicht ausreichen. 
    Ohne klinische ist der MSc so wenig hilfreich dabei wie der in Hagen. Letzterer hat mir zwar keinen wirklichen Spaß gemacht, aber es gab ihn immerhin preislich fast umsonst (gefühlt)

    Natürlich kann sich alles noch entwickeln. In 10 Tagen läuft die Info-Frist ab. Ich muss echt sagen, dass ich sehr hohe Erwartungen habe an die Informationen, die dann bei rum kommen. Das muss nicht heißen, dass man auf Teufel-komm-raus jetzt den Schwerpunkt parat haben muss. Was nicht geht, kann man nicht erzwingen. Aber etwas mehr Kommunikation wünsche ich mir da einfach. Ein erneutes beschwichtigendes "Wir sind dran" oder gar gar nichts würde mich eher dazu veranlassen, Konsequenzen zu ziehen.


    Welche das sind, da muss ich dringend drüber nachdenken. 

    In diesem Sinne. Bis zum 31.3.! 
    Mit hoffentlich guten Nachrichten. 
    Die Hoffnung dafür hängt aber am seidenen Faden.
     
  12. Vica
    Gestern war es so weit: Der DHL klingelte und überreichte mir ein sehr kompaktes Bündel, das ich fast nicht alleine tragen konnte. 
    Jippie, Materiallieferung! 
    Ich liebe so was ja: Neue Fernlehrbriefe auspacken. So ein Paket ist immer voller Hoffnung auf etwas Neues, sei es nun eine Semesterlieferung oder die Erstausstattung. Letztere ist natürlich immer noch etwas spannender. 


     
    Insgesamt sieht meine Lieferung so aus:

    8x Fernlehrbriefe Jura (BGB 1)
    4x Fernlehrbriefe WiWi (Einführung in die BWL)
    1x Zeitschrift der FernUni
    1x Bitte-nicht-stören-Türschild
    1x Herzlich Willkommen - Aufsteller
    5x Postkarten (1 Ansichtskarte Hagen, 4 mit Motivationssprüchen)
    1x Sonderband Studien- und Prüfungsinformationen (WiWis)

    Bemerkenswert fand ich, dass es hierzu einen eigenen Band mit Prüfungsinformationen, möglichen Master-Kombinationen und allen Antragsformularen gab. Ich weiß zwar nicht, ob das bei allen Bachelor-Studiengängen in Hagen so ist oder ob es nun an der Fakultät liegt - im Master Psychologie habe ich so ein handliches Heftlein, das kompakt randvoll mit Infos ist, aber vermisst  Umso besser, dass hier so etwas mitgeliefert wurde. 

    Ich habe mir nach dem Sortieren zuerst einen Wirtschaftsband geschnappt und aufgeschlagen. Das Erste, worauf ich stoße: Haufenweise Formeln! Hehe. Bei Jura hingegen ist der erste Fernlehrbrief sehr dünn, sodass ich ihn mir zuerst zu Gemüte geführt habe. Ich habe mir die Lektüre rausgeschrieben, die man - in gedruckter Form! - benötigt und werde sie mir zusammen suchen (wie gesagt sind wir bis auf mich eine Juristenfamilie und haben zum Glück alles da). Nur das BGB gehe ich mir extern besorgen, da man hier ein wenig herum markieren soll. Mit 6€ haut es ja auch nicht wirklich schwer rein (im Gegensatz zu der anderen Lektüre, die überwiegend die Methodik betreffen). 

    Im ersten Jura-Heft habe ich schon wenig gelesen und herummarkiert bzw. notiert. Ich kann dazu bisher sagen: Auf den bisher gelesenen 25 Seiten geht es richtig zur Sache, man wird gleich in die Materie hineingezogen. Es ist aber auch nicht so, dass man in's kalte Wasser geworfen wird. Man muss auch dazu sagen: Will man Jura in Hagen regulär studieren, hat man zuerst eigentlich einen Vorgängerkurs, das Propädeutikum.  Möglicherweise lernt man hier noch viel mehr zum Einstieg. Ich denke aber, dass man auch problemlos mit BGB 1 starten kann. 

    Es kamen auf 25 Seiten schon einige juristische Fachbegriffe vor, einige Besonderheiten der juristischen Sprache - und an den berühmt berüchtigten Gutachtenstil wurde man ebenfalls schon herangeführt. Das Tempo ist also ganz ordentlich. 
    Ich werde hier wohl Karteikarten schreiben müssen, um mit den Fachtermini nicht durcheinander zu kommen. Simple Schaubilder sind hier bestimmt auch sehr hilfreich, mal sehen. 

    Druck machen bräuchte ich mir eigentlich nicht. Das mache ich aber davon abhängig, wie sehr mir die Kurse gefallen. Die Anfangseuphorie darf man ja nicht mitzählen. Eigentlich möchte ich ganz gerne zur Klausur und auch zu den Pflichtveranstaltungen, die hier im Regionalzentrum stattfinden. Hier hatte es mir schon während der Psycho-Master Zeit sehr gut gefallen. Ist eben auch praktisch, wenn man so etwas in der Nähe hat. 

    Die Akademiestudiensachen sind vorerst in eine Wabe im Regal untergekommen und stehen da zunächst auch ganz gut. Ich bin mal sehr gespannt, was mir die Kurse bringen.  

    Verregneten Gruß 
     
  13. Vica
    Wieder ist eine ereignisreiche Arbeitswoche mit komplexen Störungsbildern, interessanten Patienten, netten Kollegen und spannenden Aufgaben zu Ende gegangen. Ich muss tatsächlich sagen: Was Besseres als dieses Praktikum konnte mir nicht passieren. Klar gibt's überall mal was zu verbessern, nicht alles ist rund, für die harte Arbeit könnte es auch Bezahlung geben. Oder zumindest, dass man beim Mittagessen noch einen Beilagensalat oder 1 Stück Obst inklusive hätte. Aber ich bin soweit sehr zufrieden - auch gefällt mir diese Art Alltag sehr. Ich bekomme sogar noch Schwung mit, Dinge zu erledigen und ich merke, wie sich generell der Horizont weitet - eine tolle Sache!  
    Hätte ich das Praktikum in der Mitte des Studiums gemacht, wie es auch vorgesehen war, hätte das meine Motivation fürs Theoretische nochmal mehr verstärkt. Jetzt ist es allerdings anders herum, dass ich ziemlich gut auf die Inhalte des Studiums zurückgreifen kann und sie mit den Tätigkeiten verkabele. Eine gute Erfahrung.  

    Zum Glück bin ich auch nicht mehr alleine, weil 4 Mädels dazugekommen sind. Das ist schön, wieder Gesellschaft zu haben und sich auch mal fachlich auszutauschen  

    Thema Standesdünkel und Hierarchien: 
    In dieser Woche wollte ich auch mal die "heilige Hierarchie" austesten. Angeblich darf ein Praktikant niemals einen PiA oder gar Therapeuten um Hilfe bitten. Wenn man zum Beispiel ein technisches Problem mit einem Gerät zur HRV-Messung hat, gilt es als Sakrileg, beim Psychologen anzurufen und zu fragen, was man tun könne und womöglich falsch macht. Auch eigenständig Hospitationstermine besorgen etc. sei etwas, was die Praktikumsleitung ja gar nicht gerne sieht. Das erschien mir sehr unlogisch und nicht lösungsorientiert. Meine Erfahrung mit Menschen ist da grundsätzlich anders. Die meisten freuen sich, wenn sie helfen können und tun das gerne. 
    Genau so war es dann auch! 
    Alle Therapeuten/Psychologen, die ich gefragt habe, haben sehr gerne geholfen und würden sich sogar über mehr Rückmeldung freuen. Sie sind auch sehr gerne selber mit auf die Suche nach Dingen, z.B. Akten gegangen. Dabei fiel ihnen selbst auf, dass sie selbst auch seit einiger Zeit Fehler in gewissen Bereichen machten, über dessen Entdeckung sie nun froh waren.
    Und die Praktikumsleiterin war sogar begeistert, wenn man eigenständig Hospitationstermine ausmacht. Das bedeutet ja auch weniger Arbeit für sie. 
    Ebenso sieht es aus mit "Gott" ( dem Chef). Der wird von den jungen Leuten eher gemieden und sitzt immer allein am Tisch. Ist aber Quatsch. Der freut sich, wenn man auf ihn zugeht. 

    Der Ursprung dieser Gerüchte ist wohl das junge Alter der Praktikanten von vorher. Ende 30 und älter ist von Anfang 20 aus gesehen einfach sehr weit weg und die haben wohl noch etwas mehr Scheuklappen gegenüber (vermeintlichen) Autoritätspersonen, anstatt sich da auf Augenhöhe zu sehen. 
     
    Auch das ist schön: 
    Völlig unvermittelt bekam ich das Angebot, über das Praktikum hinaus bei einem der Therapeuten arbeiten zu können, wenn ich möchte. Das fand ich toll. Nur leider kommt es nicht infrage, da es Nachtschichten und Wochenendarbeit geben wird, was für mich mit zwei kleinen Kindern aber tabu ist. Trotzdem hat es mich gefreut, dieses Angebot zu bekommen  
      Man lernt hier eine Menge zum Thema Approbationsausbildung. Ich würde sagen, das Thema wird völlig entmystifiziert. 
      Das Ergebnis der letzten Studienklausur kam rein und betrug 1,7  Somit steht dem Ziel "Psychologe" nicht mehr im Weg, weil ich nicht davon ausgehen, durch die Masterarbeit zu fallen    
     
    Und Corona?
    Bei uns gibt es keine weiteren Corona-Verdachtsfälle  Leute melden sich zwar krank, jedoch nicht mehr wegen Quarantäne, sondern wegen Infekt und werden auch nur 3 Tage krank geschrieben. Angeblich laufen die Krankschreibungen beim Hausarzt wieder. Als Pfleger abgezogene PiAs werden nächste Woche zurückkehren, da nicht mehr benötigt - es gibt fast gar keine Intensivpatienten hier. 
    Wenn ich nachmittags nach Hause gehe, sehe ich Leute voller Lebensfreude auf der Straße. Klar, sie halten Abstand. Am Montag sollen angeblich über 90% der Geschäfte bei uns öffnen. Abgesehen von einigen Restriktionen (Schulen und Kitas zu etc.) hat man gar nicht das Gefühl, dass wir gerade von einem Virus beherrscht werden.
    Trotzdem hatte ich die Woche einen Schreckensmoment, als mein Mann anfing zu husten. 😕 Ich fand, dass die Symptome alle passen. Laut seines Arztes ist es aber eine besonders üble Variante seines Heuschnupfens. In diesem Jahr sind viele stärker betroffen, weil die Natur eher explosionsartig innerhalb weniger Tage von Frost in den Frühlingsmodus umgeschaltet hat. Sehr viele hätten das Problem, was natürlich in der jetzigen Zeit für viel Verunsicherung sorgt. Sein Heuschnupfen hat zwar Jahr für Jahr zugenommen, aber nun hat er eine neue Stufe erreicht und man spricht von allergischem Asthma. Mit Spray bessert sich die Sache schlagartig. Ohne Augentropfen kann er kaum was sehen. Es ist auch blöd, von letzterem abhängig zu sein, aber erleichert war ich dennoch, dass es "nur" (!!!) das ist. 
     
    Euch ein schönes Wochenende. Denkt positiv und haltet zusammen. 

    LG

    Feature Foto: Miguel A Padrinan | Pexels.com
  14. Vica

    Ambulanz & Job zusammen
    Für meinen psychologischen Teilzeitjob stand soweit alles auf volle Fahrt voraus. Zwei (mündliche!) Zusagen nach 3 Vorstellungsgesprächen sowie einen mit dem Personaler über Zoom aufgesetzten Vertrag, den er live vor mir sogar in den Briefumschlag packte, konnten nicht irren. Oder? 😁

    Nun ja, der Bewerbungsprozess lief seit Januar. Damals hieß es: "Wir möchten Sie unbedingt, aber haben leider gerade keinen, der die Gespräche machen könnte, könnten Sie warten?" Natürlich sieht "möchten Sie unbedingt" anders aus als 4 Monate Durststrecke mit immer wieder verschobenen und abgesagten Terminen. Und auch, dass immer mal wieder angeblich was fehlte an Papieren (was dann hinterher mysteriöserweise wieder auftauchte) war schon klare Hinhaltetaktik. 
    Allerdings wirkte der Laden zwischendrin auch mal wieder authentisch und es hatte wirklich den Anschein, als hätte es am massiven Personalengpass gelegen. Und auch irgendwie zwischen Differenzen zwischen Träger und dem 9-Mann-Betrieb, die recht deutlich zu spüren waren. Der Job an sich ist sehr interessant, und da es sich um einen Lohn-und-Brot-Job handelt (da auch befristet), muss für mich nicht alles 100% passen. 

    Die Oberärztin dort hatte mit mir sogar schon einen Dienstplan aufgestellt und mir Patient:innen zugeteilt. Doch: Der Vertrag, der angeblich schon in der Post war, kam nicht an. Nicht nach einer Woche, nicht nach zweien.
    Auf Nachfassen per Mail dann: Uuups, leider vergessen, abzuschicken. ,,Ich nehm das auch auf meine Kappe!" sagte der Personaler. ,,Spätestens übermorgen sollte es dann bei Ihnen eingehen." Als auch dann nichts kam, war bei dem Laden plötzlich keiner mehr zu sprechen. Erst, nachdem ich mit unterdrückter Nummer anrief, ging der Personaler wieder ran, sichtlich sprachlos, wie ich wohl auf diesen James-Bond-Trick gekommen sein könnte. 
    - ,,Es ist nicht so, dass wir uns gegen Sie entschieden haben!" meinte er. ,,Allerdings haben sich die Kollegen dann für eine andere Kollegin entschieden. Wir möchten Sie aber weiterhin unbedingt, da wir uns vergrößern und gerade was Neues anmieten. Dürften wir in ca 12 Wochen nochmal auf Sie zukommen?"
    ,,Das heißt, Sie sagen mir die Stelle nicht nur verbindlich zu, sondern sind offenbar nicht ehrlich, wenn Sie sagen, Sie hätten den Vertrag bereits abgeschickt?" 
    - ,,Ja, das ist irgendwie blöd gelaufen. Es gab intern Missverständnisse und es tut mir leid, dass wir Ihre Geduld da überstrapaziert haben."
    ,,Seltsam, mir wurde gesagt, es gebe gar keine anderen Mitbewerber." (Klar, die sind längst geflohen)
    - ,,Ach so, das kann natürlich auch sein...ich sitze hier ja ganz woanders und kriege das nicht immer so mit. Wie gesagt, sagen wir Ihnen ja auch nicht ab, aber leider haben wir räumlich nicht die Möglichkeiten, aktuell zwei Vollzeitstellen räumlich unterzubringen."
    ,,Sie haben 2 Vollzeitstellen aber ausgeschrieben. Außerdem hatten wir uns ja auf 20 Stunden geeinigt."
    - ,,Stimmt, da war was...aber wie gesagt: In 3-4 Monaten könnten wir Genaueres sagen."

    Erstaunlich, so viele Probleme damit, einfach abzusagen. Es ist ja nicht so, dass davon die Welt untergeht.
    Neben Lohn-und-Brot hätte mich die Stelle sehr interessiert, weil ich gehofft hatte, mich darüber noch ein wenig weiterzuentwickeln. Aber es muss einen Grund haben, dass die Leute von hier lieber 250 km am Tag pendeln. Weiter suchen werde ich jetzt definitiv nicht. Mit dieser Entscheidung war ich dann relativ erleichtert, denn so bleibe ich nun bei Vollzeit-Praxis-Arbeit. Das sind 15 Therapiestunden die Woche + nochmal so viel für Supervision und Dokumentation. Von der Work-Life-Balance passt es so auch besser 🙃. So kann ich das Ganze dann in einem Jahr auch abschließen. 

    Bleibt gesund & haltet zusammen,
    LG

    Feature Foto: Polina_Tankilevitch/pexel.com 
     
  15. Vica
    Der Blick in die moodle-Foren zur Multivariaten Regressionsanalyse war eher ernüchternd. Es ging darum, zu Tutorial Nr. 1 eine Übung in SPSS zu machen, die man dann anschließend dort mit den Kollegen diskutieren soll. Zwar stimmt mein SPSS-Output zur ersten Übung – aber die Kommilitonen unterhalten sich dort wie gestandene Mathematiker. Nicht mal in den Vorlesungen wird so gesprochen. Ich kann ihnen kaum folgen, die scheinen Regressionsanalysen (und auch alles Weitere in Statistik) auch dann zu können, wenn man sie nachts um 3 aus dem Schlaf reißt und abfragt.

    Um da mitzuhalten muss schnell Abhilfe her – ein wesentlicher Unterschied könnte sein, dass ich die Pflichtliteratur von Eid & Gollwitzer noch nicht gelesen habe. Genau genommen geht es zunächst um ein einziges, hunderseitiges Kapitel. Der Eid & Gollwitzer ist eines der Standardwerke in der Psychologie-Statistik.
    Nur versalzt mir die Bibliothek der FUH seit einiger Zeit die Suppe. Ich verstehe zum Beispiel nicht, warum das Buch, einmal heruntergeladen, nur knappe 24 Stunden haltbar sein soll. Klar, zu verschenken gibt’s nichts. Aber wer hat die 100 Seiten harte Statistik bis dahin durch?
    Man müsste es also jeden Tag auf’s Neue ausleihen, was wirklich nervig ist. Denn die Bibliothek hat das Problemchen, dass ihre Online-Ausgaben teilweise erst ab einer bestimmten Uhrzeit wieder verfügbar sind. Ich schätze mal: Zur Serverentlastung.

    Nun sitze ich schon zum xten Versuch hier und drücke F5. Vor einer halben Stunde sollte das Buch wieder verfügbar sein. Also war ich punkt zum besagten Zeitpunkt da und…tja: Timout error. Seitdem bekomme ich beim Versuch, auf das Buch zu klicken, nur noch alle erdenklichen Fehlercodes oder den Hinweis, dass die Seite nicht antwortet.
    Genau so war es schon gestern und vorgestern. Mit anderen Worten haben da wohl ein paar viele gewartet. Seeeehr viele.

    Tja, soll man sich den Eid&Gollwitzer anschaffen für die 1-2 Kapitel, die benötigt werden? Das widerstrebt mir im Hinblick auf seinen Preis (60€). Gebraucht ist er genau so teuer wie neu, die kindle-Variante kostet 54€. Bei Amazon ist er zudem gerade wohl vergriffen, weil die Lieferung erst ab 8 Tagen wieder möglich ist. Die normale Bibliothek hat ihn nicht. In der Psychologenbibliothek und der ULB hier in der Stadt ist er ebenfalls aktuell vergriffen. Den FUH Druckservice soll man nur bemühen, wenn das Buch nicht in deren BIB vorhanden ist.
    Höllisch teuer und offenbar doch gefragt, der Schinken.
    Das ist schon etwas ernüchternd, wenn man das Buch jetztjetztjetzt brauch.

    Vielleicht schaue ich aber auch mal ein bisschen nach Alternativen weiter, die mir genauso helfen, aber erschwinglicher sind. Ich liebäugel schon mit ein paar Exemplaren.
  16. Vica
    Welche Erlösung, endlich sind die vorläufigen (da noch nicht offiziell abgesegnet sondern nur maschinell erstellten) MM1-Ergebnisse raus!  (Das ist, wie gesagt: 2x Statistik, 1x das Mysterium Evaluation)
    Damit ist der tägliche Nervenkrieg "Nein-ich-guck-nicht-ich-drück-jetzt-nicht-F5-hmmm-okay-ich-guck-nur-ganz-kurz-mal" endlich beendet  Eigentlich hätte ich an dem Tag gar nicht mehr nachgesehen, aber ich bekam eine SMS von einem Kommilitonen. 
    Allerdings ist weniger schön, welche Note mich da vom dritten Prüfungsbogen anglotzt (die muss man übrigens echt erstmal suchen!!).
    Insgesamt hab ich aus allen drei Klausuren eine 74% hingebogen.  Die Bestehensgrenze liegt aber bei 75%!

    Das heißt: Volles Rohr durchgesegelt. Trotz allem Abrackerns, Lernen-in-jeder-freien-Sekunde, Nachtschichtenschiebens. etc!

    Obwohl ich bei der mysteriösen Evaluations-Klausur (der Kurs, den ich am wenigsten geblickt habe!) eine 1,3!! gemanaged habe, reißt das das Ruder nicht rum. Meine beiden Statistikklausuren sind nur in der zweiten 60%er-Hälfte (67% und 69%, alles unter 75 = Note 5). Ein Nicht-Bestehen der Klausur ist automatisch die Gesamt-Note 5,0, egal wie gut dein Notenschnitt in Wahrheit ist, sobald er unter der Bestehensgrenze von eben 75% liegt.
    Zusätzlicher Tritt in den Rücken: Die Klausur SCHEINT in diesem Semester sehr gut ausgefallen zu sein. Das schließen einige aus der offenbar strengen Benotung (je besser die Klausur in der Kohorte ausfällt, desto strenger wird benotet?) Eine Kommilitonin hat 92% insgesamt erzielt und ist trotzdem im 2er Bereich (höh??).
    Im letzten Semester dagegen war sie so schlecht, dass die Bestehensgrenze bei 71% lag (menno ). Also wird an den Notengrenzen schonmal herumgeschoben. 
     
    Das sind nur die vorläufigen Noten, die offiziellen werden Mitte April per Post mitgeteilt  Sie können sich bis dahin minimal ändern, aber laut alten Hasen kann man es wohl vergessen, dass man hier eine günstigere Zensur erzielt. Einziger Strohhalm, an den ich mich noch klammern könnte: Der Prof hat gar nichts gut geschrieben, trotz reklamierter Schwächen in der Klausur, was angeblich ungewöhnlich ist. Auf den Beschwerdebrief an den Lehrstuhl hat er in diesem Jahr auch nicht geantwortet, weswegen da nochmal nachgehakt wird.

    Insgesamt denke ich aber, dass die 74% so wohl stehen bleiben werden. 
    Das bedeutet zunächst, dass ich die Statistik-Klausur im nächsten Semester wiederholen müsste, um über die so genannte Modul-Schranke hinauszukommen.
    Nun ja, packen wir's nochmal an und hoffen auf ein besseres Ergebnis beim zweiten Mal  
  17. Vica
    Ich hatte generell die letzten Tage ein etwas merkwürdiges Gefühl: Auf einmal ist von dem klinischen Schwerpunkt, der für dieses Wintersemester angekündigt war, nur noch sehr selten die Rede gewesen. Es ist noch kein Curriculum einsehbar, auf der Seite der Uni ist dazu ebenfalls nichts zu finden. Die bahnbrechende News, das mit dem klinischen Master eine Aufnahme in die PP-Ausbildung ermöglicht wird, ist irgendwie auch sehr in den Hintergrund geraten. Weiterhin sind auf der HP immer noch stets nur die alten Master mit den alten Schwerpunkten (Wirtschaft, Sport/Gesundheit usw.) zu finden. Sehr seltsam, wenn der Starttermin 1.10. angepeilt war. 
    Nun kann es ja aber sein, dass die Infos auch wirklich erst am 1.10. veröffentlicht werden, oder es verschiebt sich auf Mitte Oktober oder von mir aus auch Januar, wenn sich etwas nicht verzögert. Habe mir dann jedenfalls keine weiteren Gedanken drüber gemacht.

    Jetzt kam allerdings die Hiobsbotschaft, mit der ich nicht gerechnet hatte.
    Habe gestern einen Anruf der Uni (Edit 14.10. korrekterweise: Hochschule ) erhalten. Kurz: Der Klinische Schwerpunkt ist so nicht durchgegangen. Offenbar gab es Probleme mit der Akkreditierungsagentur, mit denen die Uni so selbst auch nicht gerechnet hätte. Bedeutet: Der klinische Schwerpunkt wird zunächst nicht kommen.  Ob er überhaupt kommt, kann derzeit nicht versichert werden. Es wird erst möglich sein, im Oktober 2018 (Edit: Achtung: Bei myPFH steht nun, dass es am 31.03. schon Klarheit geben kann  ) eine Aussage darüber zu treffen. Sie würden alles dafür tun, dass er kommt und sich auch ins Zeug legen. 
    Wenn ich den klinischen Schwerpunk aber auf Biegen und Brechen brauche (was für KJP ja noch unerlässlich ist, zumal ich keine klinische im Bachelor hatte und nein, nachgeholte Scheine zählen nicht!), haben sie mir angeraten, es eventuell woanders zu versuchen  

    Das heißt konkret: Ein Jahr lang Bibbern, ob der klinische Schwerpunkt kommt oder nicht. Und bis dahin wirklich viel Geld bezahlen. (Edit: Achtung: Aktuell wohl doch nur bis zum 31.03.!, also ein Semester ) 

    Das ist nicht schön und gerade am Anfang alles andere als eine Motivationsspritze. Über kurz oder lang brauche ich einen Master in Psychologie, sonst ist man nicht mal Psychologe. Aber wenn keine Klinische enthalten ist, hätte ich auch in Hagen bleiben können - zwar für wenig Studienerlebnis, dafür aber auch sehr viel weniger Geld. 

    Nun ist die Frage, was zu tun ist. So ganz seh ich im Moment den Wald vor lauter Bäumen nicht. 

    Es gibt für mich folgende Optionen:
    1) Warten bis 2018, ohne Garantie und eventuell umsonst und alles sehr teuer
    2) Zurückgehen nach Hagen 
    3) Der Klinische Master der Diploma, allerdings bekomme ich die Präsenzphasen in Magdeburg nicht hin und der ist auch nochmal einen Hunderter teurer
     
    Es ist immer ein ewiges Auf und Ab mit diesem Berufswunsch. Geht mal eine Tür auf, fallen gleich wieder 2 zu. 
    Man muss das Fach Psychologie schon sehr lieben. Irgendwie tritt es dir doch immer wieder in den Rücken. 
    Klinische, du Schreckgespennst! 
    Mal wieder ist alles offen - die Karten müssen neu gemischt werden. 

    Im Moment bin ich stark frustriert und damit natürlich eher emotional. Das Herz ist sauer auf gewisse Akkreditierungsbehörden, weil da jemandem wieder irgendein Haar in der Suppe nicht gepasst hat - und schon wurde der Traum sämtlicher Leute durchkreuzt. Der Kopf sagt, dass man natürlich nicht wissen kann, ob das nicht berechtigt ist.
    Ich finde es aber schwierig, gerade Entscheidungen zu treffen. Muss das erstmal sacken lassen. 

    LG

    Edit 1.10.2017:
    Nachträgliche Edits beachten bitte! So dramatisch klingt es nun nicht mehr  
     

     
  18. Vica

    Theorie-Ausbildung
    Gibt es bei uns am Institut sowas wie Lehrbücher oder Pflichtlektüre, die wir können müssen? Kennt man ja zu gut aus dem Fernstudium.
    Tatsächlich ist die entspannte Antwort: Wir nutzen - zumindest bei uns - keine Kursbücher, sondern ausschließlich die Power Point Unterlagen der Dozent:innen. Mit dabei sind häufig Studien, an denen sie auch oft selbst beteiligt sind, und  manchmal wird eine Studie vorab geschickt, weil sie relevant für das Seminar sind. 

    Ansonsten ist man selbst dafür verantwortlich, welche Literatur man sich so besorgt. Natürlich auch finanziell :-) Man bekommt nichts vergünstigt oder gar finanziert, außer man ist Mitglied bei den Verbänden, da könnt ihr dann ein paar Euros rausschlagen. 

    Ich habe hier mal ein paar Bücher aufgelistet, die sich im Laufe der Zeit wirklich "herauskristallisiert" und zu Dauer-Favoriten gemausert haben, in denen ich also immer wieder lese. 



    Unter Sektion 1 ist das einzige Buch gefasst, welches ich aus der Studienzeit mit rübergenommen habe:
    Wittchen, Hoyer: Klinische Psychologie & Psychotherapie Das war unser Kursbuch für die Klinische an der PFH. Jeder klinische Psychologie kennt den Wittchen&Hoyer. Er bietet einen guten Überblick über die gängigsten Störungsbilder und wie man sie behandeln kann. Trotz seines massiven Umfang ist es jedoch immer nur ein kleiner Abschnitt; eben sehr "basic", darum kann es auch von Laien aus Interesse gelesen werden. Im Berufsalltag bringt es mir nichts, aber ich schaue manchmal ganz gerne rein, wenn ich noch kurze und knappe Infos für Power Point Folien etc. brauche. Ansonsten verwende ich es gerne, um den Laptop draufzustellen, es hat die optimale Höhe für bessere Kameraperspektiven. 😄 

    Unter Sektion 2 sind sämtliche Bücher, die über den Tellerrand hinaus zum Nachdenken anregen.
    J. Flieger und andere: Verhaltenstherapie - Was sie kann und wie sie geht. Ein Lehrbuch. (ist gar kein Lehrbuch, sondern enthält Fachaufsätze, u.a. sind da einige unserer Dozenten am Werk)  Klaus Grawe: Psychotherapie im Wandel - Von der Konfession zur Profession (Grawe ist sowas wie der Verhaltenstherapie - Papst. Das Buch ist eher aus therapiehistorischem Interesse zu lesen) Hartmund Rosa: Resonanz  (Das intellektuellste Buch, das ich besitze, darum kam ich hier nur langsam . Ist nicht psychologisch, sondern soziologisch, wie geht der Mensch in Beziehung mit seiner Umwelt, welche Faktoren hindern ihn und machen ihn krank?) Wilhelm Schmid: Schönes Leben (Das beste Buch zum Thema radikale Akzeptanz der Dinge) Laotse: Tao Te King (Für angehende Stoiker, ich lese viel darin und denke über die Spruchzeilen nach)
    Sektion 3 enthält Bücher über Kunstgriffe für Fallstricke, die direkt im Therapiegespräch auftreten können:
    Miller, Rollnick: Motivierende Gesprächsführung (geeignet für Patienten, die sehr gering motiviert sind und schnell abbrechen und wie man nochmal richtig empathisch-wertschätzender auf diese eingehen kann. Mein Chefarzt hat es mir damals geschenkt, meinte aber: "Ihre Berufsgruppe brauch das eigentlich nicht...". So ist es. Ich empfinde es eher für Ärzte geeigneter sowie grundsätzlich für alle Mitarbeiter einer Sucht-Station. Manfred Prior - Mini Max Interventionen. 15 minimale Interventionen mit maximaler Wirkung. (Für die richtige Wortwahl in der Therapie  - wird wohl auch gerne von Führungskräften aller Branchen gelesen.)
    Sektion 4 ist für die Approbationsprüfung:
    Kandale, Rugenstein: Repetitorium - Lehr & Lernbuch für die schriftlichen Abschlussprüfungen zum PP und KJP (ist darüber hinaus ein fantastisches Psychologielehrbuch, hilft aber gleichzeitig auch im Berufsalltag!)  
    Sektion 5 sind die "Ohne uns geht nix auf Station" - Bücher:
    Das  AMDP - System (Zum Verfassen psychopathologischer Berichte unerlässlich. Für Laien nicht zu gebrauchen!) ICD-10 (Für die Diagnose-Erstellung dringend. Online nützt euch das nichts, wenn ihr gerade mit dem Ärzteteam die Kurvenvisite macht und eine Diagnose erstellt. Also auch das Büchlein haben! Bitte nur lachsfarbene Ausgabe. Nein, die ICD-11 spielt noch keine Rolle im Klinikalltag) Klein & Klein, Willenborg: Mein erster Dienst - psychiatrische Fälle (deckt alles ab, womit man auf Station konfrontiert wird, Fallberichte, Medikation, Dialogvorschläge, Auswege aus Fixierungssituationen, Screeningfragebögen etc. Kleines Buch, riesen Wirkung (+Preis).  Irivine D. Yalom - Im Hier & Jetzt (Autor ist zwar Psychoanalytiker, Buch war trotzdem nicht als Manual, sondern eher bellestrisch geplant. Witzigerweise aber der größte Schatz zum Thema Gruppentherapie, den man finden kann und das einzige gute Buch in diesem Bereich)  Gall-Peters, Zarbock: Praxisleitfaden Verhaltenstherapie (brauche ich für die Therapieplanung für einzelne Störungsbilder) Surall, Zarbock: Berichte an den VT - Gutachter (Textvorschläge für die Berichte an die Krankenkasse, die ausschlaggebend für die Kostenzusage sind. Seeeehr wichtig) Farrel & Shaw: Schematherapie in Gruppen bei Borderlinern (Gibt Besseres m.E., aber es gab nur wenige Bücher zum Thema Gruppen mit Borderlinern)  Friedmann Schulz von Thun: Miteinander reden (Nur für Patienten, sie schlagen immer gut auf die von ihm vorgestellten Modelle an)  
    Sektion 6: Blaue Reihe 
    Enthält Manuale zu den unterschiedlichsten Störungsbildern. Sie sind Gold wert und existieren zu fast jeder Störung. Reihe wird auch ständig erweitert. Ich habe ziemlich viele. Meiner Meinung nach die besten Bücher zu Psychotherapie überhaupt. (Achtung: Bei KJPs ist es die Gelbe Reihe.
    Sektion 7: Zeitschriften 
    Sie enthalten neben Studien das neueste aus der Psychotherapieforschung, Ausbildungssituation, Berufsordnung etc. pp. 
    Verhaltenstherapie & Psychosoziale Praxis: Gibt's nur im Abo für PiAs Report Psychologie: Die Zeitschrift des BDP, gibt's im Abo für PiAs, PP/KJPs und auch für Psychologie-Studenten, sofern der Bachelor/Master den Vorgaben des BDPs entspricht.  Psychotherapie Aktuell: Gibt's im Abo der Deutschen Psychologen Vereinigung, für mindestens PiAs.   
    Das ist also so meine persönliche Bücherkiste. Sie kann bei jedem unterschiedlich sein, da es in jedermanns eigenem Ermessen liegt, was er sich so anschafft. Das hängt natürlich auch davon ab, welche Störungsbilder auf Station gefragt sind und in welche Richtung man sich später vielleicht vertiefen will. 

    Für den KJP mache ich mal einen eigenen Bücher-Beitrag :-). 

    Bleibt gesund & haltet zusammen,
    LG


    Feature Foto: Privat 
  19. Vica
    So, nachdem der Schrecken mit dem verzögerten klinischen Schwerpunkt gefühlt nur halb so schwer ist, wie er zunächst erschien, kann ich mich voll und ganz dem neuen Semester widmen. Noch fehlt mir der myPFH Zugang, d.h. ich kann das Curriculum noch nicht online einsehen, aber im Großen und Ganzen scheint das Ganze so auszusehen:
     


    Multivariate Verfahren (Statistik):
    - 6 Hefte
    - 2 verpflichtende Online-Präsenzphasen 
    - Klausur (zu 6 möglichen Terminen im Jahr)  
    - Face-to-face Tutorials in Göttingen bei Bedarf (freiwillig)

    Ähnlich dem Statistik-Kurs aus Hagen, allerdings mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen in Schriftform und vielen Formeln. Die Lehrbriefe sind reich bebildert, was die Praktikabilität erhöht. Online gibt's nochmal viel Material, um das Hintergrundwissen aufzufrischen  Gefällt mir sehr gut, erinnert mich dezent an einen OU-Kurs (das Online-Project), in dem sehr viel mit SPSS gearbeitet wurde. 
     
    Psychologische Diagnostik:
    - 4 Hefte 
    - 3 Hausarbeiten als Prüfungsleistung

    Ein Anwendungsfach der Psychologie, thematisch schwierig zusammenzufassen, aber im Grunde bezieht es sich auf Entscheidungsfindungsprozesse und untersucht diese durch Fragestellung, Hypothesenformulierung, Datenerhebung, Urteilsfindung, Gutachten. 
    Das Ganze ähnelt dem Gutachten-Kurs aus Hagen, aber stark vertieft. Abgearbeitet werden hier u.a. Testkonstruktion, Interviewführung, Persönlichkeitsdiagnostik usw. Ich erhoffe mir hiervon mehr Einblicke in das Fach, das mir in Hagen leider eher schleierhaft geblieben war. Mit immerhin 4 dicken Heften und 3 Hausarbeiten sollte das auch machbar sein  

    Projektmanagament:
    - 2 Hefte 
    - Keine Prüfung/Hausarbeit? 

    Projektmanagement als solches sagte mir nichts. In Hagen gab es ein solches Modul nicht. 
    Ich habe jetzt mal in den Heften geblättert und werde noch nicht so ganz schlau daraus, was es sein soll  Es dreht sich aber im Großen und Ganzen alles um: Projektorganisation, Projektbeteiligte, Human Factors, Teamwork, Projektauftrag, Planung & Organisation...
    Insgesamt geht's hier wohl mehr um ein wirtschaftspsychologisches Thema oder auch die Frage, wie man Projekte, Auftraggeber usw. an Land zieht. 
    Das scheint dem Modul "Evaluation" aus Hagen zu gleichen. Letzteres fand ich ja gruselig und hoffe, dass es hier etwas interessanter sein wird.
    Habe aber bisher nur drin geblättert. 

    Wissenschaftliches Publizieren:
    - 1 Heft 
    - Keine Prüfungsleistungen?

    Das fehlte mir in Hagen definitiv. Ein ganzes Heft, dass sich um Öffentlichkeitsarbeit dreht, dem Veröffentlichen psychologischer Bücher, Artikel, Zuschriften, Mitteilungen, Rezensionen!
    Das wird wohl definitiv mein Lieblingsschmöker werden und ich freue mich, dass dieses Heft sooo dick ist! 
    Ich habe schon oft gedacht, dass das Thema vernachlässigt wird, obwohl doch gerade Psychologen oft etwas veröffentlichen. Echt super !



    Multivariate Verfahren und Diagnostik sind nicht unbedingt meine Lieblingsthemen in der Psychologie. Aber Methodik bildet eben erstmal den Grundstein und ich denke (hoffe), dass die teilweise trockene Thematik hier interessant verpackt wurde  

    Starten werde ich erstmal mit den multivariaten Verfahren. Natürlich liegt die Priorität auch auf den Prüfungsfächern  . Ohne den myPFH-Zugang kann man generell wenig machen außer Lesen. Ich hoffe, dass dieser im Lauf des Tages nachkommt, nachgeordet habe ich ihn schon. 

    LG

     
  20. Vica
    Was haben wir uns die letzten Monate zusammen abgekämpft, gefreut, kleine Erfolge gefeiert und bittere Niederlagen zusammen durchgestanden und uns am Ende doch zusammengerauft: Die Masterarbeit und ich. Gestern war schlagartig einer der intensivsten Zeitabschnitte meines Lebens vorbei, denn jetzt ist sie weg. Ich hatte mich so auf das Nichtstun danach gefreut. Aber die Erleichterung nach dem Absenden kam erstmal nicht. Stattdessen steh ich ratlos hier wie nach einer Sturzgeburt. 
     
    Eigenartig, dass man jeden Tag gerackert hat und ehrlich jede freie Minute dran saß, notfalls auch nachts - und es trotzdem erst schafft, am Stichtag abzugeben. In unserer Studiengruppe wird das wild diskutiert, weil es fast allen so geht. Denn einige konnten den Abgabetag nicht einhalten und mussten verlängern. Die eine Hälfte findet, dass es Optimierungsbedarf beim Stress- und Zeitmanagement gibt (Verhaltenstherapeuten), die andere schiebt es auf verdrängte Ängste vor der Zukunft nach der Absage (Tiefenpsychologen).   
     
    Ich kann mir vorstellen, dass es eine Mischung aus beidem ist. Verlängern wollte ich nicht. Meines Erachtens ist das verführerisch, aber es führt nicht unbedingt dazu, dass man noch was optimieren kann. In Wahrheit verlängert man das "Leiden" (so ist es zumindest bei mir). 
     
    Kurzum: Die letzten Wochen vor der Abgabe waren echt nicht schön und eher gesundheitsgefährdend. Eine Masterarbeit während Corona zu schreiben war anstrengender als zunächst gedacht. Dass ich, bedingt durch die Pandemie, keinen Zugang zur Bibliothek habe und mir damit der ruhige Arbeitsplatz wegbrach, ist eine Sache. Ich habe aber unterschätzt, dass mit diesen Maßnahmen noch andere Punkte zusammenhängen: Eingeschränktes Betreuungsangebot, Kita-Verbot bei laufenden Nasen, geschlossene Schulen, weil die Lehrerin Corona hat usw. 

    Ein weiteres Problemchen ist, dass ich meine Themen stets zu breit aufstelle. Ob Hausarbeit, ob Projektarbeit, ob Thesis. Ich habe immer das Bedürfnis, das ganz große Ding aufzustellen und aufzudecken. Da kann ich mich fast drin verlieren. 
    Schwierig ist auch, dass ich solche Arbeiten ähnlich aufziehe wie beim Kreativen Schreiben: Ich mache keine Pläne und weiß nicht, wohin die Reise geht, da ich will, dass der Progress es zeigt. Das hat durchaus Vorteile, aber erschwert einem das Aufstellen und Einhalten von Zeitplänen. 
     
    Nun gut, es hat geklappt. 
    Und ja, gestern war unser Projekt sogar in den Tagesthemen! Das macht stolz und man kann ihn in dem Fall mit der Familie teilen. 
    Auch klar: Egal, wie es ausgeht, meine gesammelten Daten sind Teil des Erfolges. Das freut mich. 
     
    Ich denke, für so eine Multifunktions-Frau für mich ist es wirklich gut, dass ich es geschafft habe, fertig zu werden - auch wenn der Zeitdruck (bzw. ich mir selbst) viele Striche durch die Rechnung gemacht hat. Jetzt ist es halt so.
    Nun gilt es, die Nerven wieder zu beruhigen, langsam auf die Erde zu kommen und vor allem die Post-Abgabe-Grübelei abzustellen (das finde ich ja das Schlimmste). 
     
    Die letzte Studienleistung ist abgegeben! 
    Das Studium ist vorbei .
     
    Das muss sich setzen. Mal sehen, was das mit mir macht. Anfang November ist die Verteidigung der Arbeit. Bis dahin gilt es, einige Dinge zu erstellen. Fühlt sich dann ja noch zumindest ein bisschen studentisch an.  

    Euch eine schöne Woche
     
    Feature Foto: Free_Photos@Pixabay
     
  21. Vica

    Ganz normaler Klinik-Wahnsinn
    Ich war neben dem einen Praxistag auf der Suche nach einer halben psychologischen Stelle.  Das Problem hier: Zu viele Psychologen, zu wenige Stellen 😁
    HAbe ich hier im Ballungsraum das Nachsehen, Seite an Seite mit vielen sehr jungen Kollegen mit 1,0-Universitätsabschlüssen und Abitur-Landesbesten? Schon möglich...aber ihr wisst ja, wie das mit den Hummeln und der Aerodynamic ist. Gegen jede Erwartung fliegen sie eben doch. Das Prinzip lautete also wie immer: Einfach mal machen 😁

    Ich habe übrigens keinen Druck, eine Stelle zu finden, da ich ja wie gesagt die Praxis habe. 

    Doch es sah gut aus: Alle meine neun Bewerbungen haben zu einer Einladung geführt. 

    Das Ergebnis meiner Suchen präsentiere ich euch in 3 Teilen (sonst wird es etwas zu kompakt), die allerdings zeitlich etwas versetzt sind 😄 Ich habe mich überwiegend im KJP-Bereich beworben. 

    Noch ein paar Eckdaten zur Bewerbung. 
    Enthalten waren ein Deckblatt, Anschreiben + Lebenslauf (ausschließlich mit Psychologie-Relevantem). Das Design habe ich bei einer Grafikdesignerin gekauft, die auf Bewerbungen spezialisiert ist, und meine Sachen entsprechend eingefügt (das war trotzdem eher schwierig). Das Design ist modern, aber trotzdem sehr minimalistisch). Bachelor + Masterurkunde + Zeugnis,/ToR, Arbeitszeugnisse, Empfehlungsschreiben, Nachweis der PP-Ausbildung + Ausbildungsstand (+dasselbe für KJP).

    Stelle Nr. 1: Pädiatrische Onkologie (Initiativbewerbung) 
    Voraussetzung: Master in klin. Psychologie, KJP-Erfahrung von Vorteil
    Beschäftigungsart: Unbefristet 
    Aufgabenbereich: Einzel- + Gruppengespräche, Elterngespräche, je nachdem auch Trauerbegleitung. Hauptsächlich ressourcenaktivierende Arbeit, Entlastung, Angstthematik.  
    Schwierigkeit, hier genommen zu werden: Eher gering, da Personalmangel, PP/KJP-Ausbildung nicht unbedingt vorausgesetzt, überwiegend medizinische Station. 
    Ausgang: Ghosting seitens des AGs

    Hier habe ich mich noch während meiner Klinikzeit im letzten Jahr beworben - das ganze war eine initiative Angelegenheit meinerseits. Eine Kinderkrebsstation konnte ich mir sehr gut vorstellen und so habe ich ganz klassisch den Hörer geschwungen und auf Station angerufen. Mein Nachfragen ergab, dass auf jeden Fall Bedarf besteht. Innerhalb einer Woche war alles klargemacht: Bewerbung, nachgereichte Unterlagen, Vorstellungsgespräch. Das Interview fand im Blutabnahme-Raum mit insgesamt 6 Personen statt, Chefärztin + Bereichsleiter:innen. Ich saß auf dem Platz, wo der Patient auch Blut abgenommen bekommt, was ich dezent beklemmend fand; ich konnte das aber für mich gut ausblenden. Meine 6 Gesprächspartner waren extrem freundlich, so dass ein sehr gutes Gespräch entstand. Die Chefärztin, das konnte ich spüren, war nicht ganz so überzeugt von mir. Auf Drängen der anderen 6 konnte dann aber eine zweitägige Hospitation klargemacht werden. Die zwei Tage waren phantastisch. Man war schnell mit dem Team per Du, von der Pflege bis zum Oberarzt. Ich wurde sehr genau eingewiesen und es wurden bereits Listen mit mir aufgestellt, welche Patienten ich zuerst behandeln sollte, je nach Warteliste. Ich fühlte mich da pudelwohl. Ehrlich gesagt schätzte ich meine Chancen auch nicht schlecht ein, immerhin arbeiteten hier 4 Psychologen zu wenig. Am letzten Tag versicherte mir dann die Chefärztin, das Team sei ja begeistert, und wann ich anfangen könne (es war allerdings keine mündliche Zusage in dem Sinne!). Ich nannte ein Datum und nun ja, bis dahin klappe es aber ihrer Meinung nach nicht, das müsse ja alles auch erst durch den Betriebsrat usw. Es würde sich zeitnah schnellstmöglich gemeldet. Ich fand schon ein wenig verdächtig, dass man keine Zusage geben konnte, auch nicht im Sinne von: Wir stellen Sie erst einige Wochen später ein. Allerdings war die Station vertrauenserregend, weil die Kommunikation gut klappte im Bewerbungsprozess, die Stimmung so gut war und ja nun auch Personalmangel herrschte. Ich rechnete mir beste Chancen aus. Allerdings geschah zunächst nichts. Das Warten war brutal, und nach 4 Wochen fasste ich per Mail nach um zu hören, dass der Prozess noch nicht abgeschlossen war. Ein weiteres Nachfassen mit der Frage, ob die Stelle noch vakant sei (nach 8 Wochen) ergab dasselbe. 
    Nun, das Ganze ist nun 4,5 Monate her und ich habe nie wieder was gehört von der Station 😉. Ziemlich krass finde ich, dass man nicht einfach eine Absage formuliert, nachdem man immerhin 2 Tage dort probegearbeitet hat. Letztlich kann es natürlich auch sein, dass es keine Absage gibt und ich einfach im Bewerberpool gelandet bin, für den Fall, dass irgendwann mal Knappheit besteht. Oder die Mühlen laufen wirklich so langsam (öD!). Die einzige Möglichkeit, etwas herauszufinden, war die Team-Seite der Station. Dort steht tatsächlich noch niemand Neues drin, sogar noch die alten, ausgeschiedenen Teammitglieder sind noch on. Nichts Genaues weiß man nicht. Es wäre aber merkwürdig, bei dringendem Bedarf nicht direkt nachzubesetzen. Letztlich war ich hier sehr gefrustet. 

    Stelle Nr.2: Chirurgische Abteilung in einem Krankenhaus, Bereich für pädiatrische Tumorbehandlung
    Voraussetzung: Master in klinischer Psychologie, angefangene PP-Ausbildung, Erfahrung mit Schmerzpatienten 
    Art: Befristet auf 1 Jahr für die Laufzeit eines Forschungsprojekts. Keine Aussicht auf Verlängerung/Übernahme, da Psychologen hier regulär nicht arbeiten. 
    Aufgabenbereich: Arbeit mit Patienten eingewoben in ein Forschungsprojekt (getestet wird, ob psychologische Gespräche durch eine App ersetzt werden können oder eben nicht).
    Schwierigkeit, hier genommen zu werden: Moderat; ausgeschriebene Stelle eben, allerdings befristet ohne Aussicht auf Verlängerung, wer längerfristig etwas sucht, wird also nicht glücklich.
    Ausgang: Absage, ca. 6 Wochen nach Gespräch

    Das fand ebenfalls im letzten Jahr noch während meiner Klinikzeit statt. Das Interview war mitten in meine Arbeitszeit terminiert, aber es gab keine Aussucht auf Verschiebung, weswegen ich auch gar nicht danach fragte - so musste ich aber einen Urlaubstag nehmen. 
    Hier hatte ich wenige Stunden nach der Bewerbung eine Einladung zum Gespräch bekommen mit dem Vermerk, dass ich nach einer ersten Durchsicht bereits auf Platz 1 der aussichtsreichen Kandidaten gelandet wäre, was mich etwas stutzig machte. Die entsprechende Klinik fand ich gar nicht. Die angegebene Hausnummer existierte nicht und wurde einfach übersprungen, wie ein 13.Stock in Hotels. Kurios: Niemand im Haupthaus konnte mir weiterhelfen. Ich fand die Klinik schließlich hinter einer Feuerschutztür auf dem Flur eines anderen Bereichs - das wirkte wie eine Lagertür beim Discounter, die man auch nicht weiter beachtet.  Die chefärztliche Sekretärin bestritt zunächst, dass es ein Vorstellungsgespräch gab. Gut, dass ich die Einladung dabei hatte. Ich wurde dann in der Küche der Mitrarbeiter hinter der Spülmaschine geparkt. Hier erschien dann tatsächlich auch bald ein Mitarbeiter, der mich aber ignorierte und begann, vor seinem PC Mittag zu machen und am Handy über andere Kollegen zu lästern. Die leitende Chefärztin konnte nicht aufgefunden werden, sehr zur Peinlichkeit der HR-Managerin, die auch völlig überrascht war von dem Termin. Sichtlich blamiert betüddelte sie mich mit Kaffee und Keksen und machte sich nun per pedes auf den Weg durch die Klinik, um sie zu finden. Zunächst gab ich an, dass das schon okay sei. Jedoch verstrich die Zeit. Bald waren mehr als 20 Minuten rum und ich merkte, wie in mir langsam Wut hochkochte. Schließlich schneite die Chefärztin dann doch rein, sichtlich durch den Wind und hatte noch 10 Minuten Zeit für mich, ob das schlimm sei. Der lästernde Mitarbeiter durfte weiterhin im Raum bleiben, das fand ich sehr beklemmend, aber ich fragte mich insgeheim auch, ob das alles ein Stresstest sein sollte (was ich nicht ausschließen kann, aber für sehr unwahrscheinlich halte, hier wäre viel schauspielerisches Talent gefragt gewesen(. Das Gespräch war erstaunlicherweise ziemlich sympathisch, so dass es dann am Ende doch länger ging. Mehrmals wurde begeistert über die Bewerbung und die Punkte darin gesprochen, die auch markiert waren - also gelesen hatte man sie tatsächlich.
    Mir war allerdings schon auf dem Nachhauseweg klar: Hier wird es nichts, auch von meiner Seite aus nichts. Es wurde 1 Woche Bedenkzeit angekündigt. Nach 6 Wochen kam eine Absage per Mail - da hatte ich die Stelle schon gar nicht mehr auf dem Schirm 🤐

    Stelle Nr.3: Kinder- + Jugendlichenpsychiatrie (inkl. Promotion)
    Voraussetzung: Master in klinischer Psychologie, fortgeschrittene PP-Ausbildung (PT1 + 2 müssen abgeschlossen sein), Gruppenpsychotherapie-Schein,+ für PPs muss eine fortgeschrittene KJP-Zusatzausbildung vorhanden sein, Masterzeugnis nicht schlechter als 2,0.   
    Art: Auf 4 Jahre befristet, wobei das letzte Jahr komplett der Promotion gewidmet werden soll
    Aufgabenbereich: Einzige Psychologin auf einer spezifischen Station (unklar) + Arbeit für die Uni 
    Schwierigkeit, hier genommen zu werden: Brutal, siehe Voraussetzung 
    Ausgang: Absage zum verabredeten Zeitpunkt
    Ebenfalls im letzten Jahr! Okay, ich muss sagen: Hier eingeladen zu werden war schon eine Ehre, denn allen gruseligen Klinikbewertungen zum Trotz gibt es hier Legionen von Mitbewerbern und jetzt wurden nur 3 Leute eingeladen. Auch hier wurde die Bewerbung mit allen Punkten gelobt. Aber auch dieses Gespräch war sehr seltsam: Der Empfang wusste nichts von Vorstellungsgesprächen. Ich wurde zunächst ins Wartezimmer (!) mit Ambulanzpatienten (überfüllt btw!) gesetzt, bis die Sache geklärt war. Erst 20 Minuten später holte mich eine Mitarbeiterin ab. Die leitende Psychologin war ziemlich jung, der Oberarzt dagegen sehr alt. Die beiden führten das Gespräch. Der OA war deutlich angepisst, was ich schon beim Betreten des Raumes merkte. Anders als bei Stelle 2 gab es kein Getränk zur Stimmungsauflockerung. Der OA guckte aus dem Fenster, mied Blickkontakt und beantwortete Fragen meinerseits sehr zynisch (wobei er allerdings sehr wertschätzend auf den Lebenslauf einging). Die leitende Psychologin gab sich Mühe, dies auszugleichen, was zu einer seltsamen Atmosphäre beitrug. Ich hatte dezent das Gefühl, einen Streit unterbrochen zu haben. Irgendwie ergab sich auch kein sinniges Gespräch. Ich schlug eine Hospitation vor, die aber sofort abgelehnt wurde. Die angepriesene Promotion klang ein wenig zu gut, um wahr zu sein - so habe ich das noch nie gehört. Nach 40 Minuten wurde ich vor die Tür gesetzt, ohne alle meine Fragen gestellt zu haben, weil der nächste Bewerber warte. Ich solle per Mail schreiben, wann ich anfangen kann und auf welche Station ich will. Das fand ich sehr seltsam, denn dazu ist ein Gespräch doch da, um das u.a. zu klären. Ich schrieb sie, der Empfang wurde mir aber nie bestätigt, wie gebeten. 
    Ich wusste hier schon während des Gesprächs, dass das nichts wird, denn hier störte ich eindeutig. Wie gedacht kam die Absage recht zeitnah, immerhin zum verabredeten Zeitpunkt.  Witzigerweise war es derselbe Standard-Satz wie bei Stelle Nr.2 und ich wurde mit "Herr" angesprochen 🤭
     
    Nach 2 Absagen und 1 Ghosting kam ich schon ein wenig ins Grübeln. Grundsätzlich hatte ich es überall in die nähere Auswahl geschafft, aber offenbar versprach meine Bewerbung mehr. War das wirklich so? Bisher war ich - IMMER - ein Typ gewesen, bei dem es umgekehrt war, der persönlich punkten konnte. War ich nach 2 Klinikjahren einfach zu verbraucht um gut rüberzukommen? Laber ich ggf. Mist? 
    Das mit der Außenwirkung ist ja manchmal so ein Ding. Und so entschloss ich mich für ein Coaching 😁

    Das war nur der erste Streich, wie es weiterging - und letztlich ausging - kommt demnächst 😉

    Bleibt gesund & bewerbt euch trotzdem,
    LG

    Feature Foto: Rima_Miroschnichenko/pexel.com 
  22. Vica
    Ich staune generell, wie der Tag so verläuft, wenn man ihn voll und ganz mit dem Schreiben der Masterarbeit verbringt. Da Bibliothek ja coronabedingt flach fällt, ist mein Schreibort die eigenen vier Wände. 
    Nicht nur, dass beim Schreiben die Zeit anders zu verlaufen scheint:
    Eben noch kurz ein Kapitel kürzen: 30 Minuten weg.
    Eben noch die paar Variablen in SPSS umcodieren und mit Werten beschriften, 45 Minuten weg.
    Eben noch kurz eine Kovarianzanalyse mit den anderen zwei Variablen durchjagen und überlegen, ob man dazu ein paar Sätze schreibt: 40 Minuten weg.
    Eben diese Sätze dann doch noch schreiben: 25 Minuten weg. 
    Eben nochmal was im Methodenteil umformulieren, weil es mehr nach Erstklässleraufsatz klingt: 35 Minuten weg. 
    So ist es kein Wunder, dass der Tag verfliegt, als hätte man ihn vorgespult. 

    Nein: Das ist nicht alles.
    Hier lauern: Versuchungen aller Art. 
    *Weiße Hai Musik*
    Netflix & Co.kann ich ja zum Glück noch gut umschiffen, denn das ist im Wohnzimmer und da geh ich tagsüber eigentlich nie hin. Auch schon lange nicht mehr gesehen: Die Waage. Wohl aus gutem Grund...

    Der einzige ausgiebige Spaziergang, den ich mir momentan gönne, ist der vom Bürostuhl zur Kaffeemaschine. Unglaublich, was einem dazwischen so alles in den Mund fallen kann. Hier ein Stück Schokolade, da eine Hand voll Nüsse, da Kuchenreste von gestern, die Kekse sind auf, die Chips vom Mann muss man auch mal probieren, einen Joghurt gibt's ja auch noch, der mal weg müsste, oh, gekochte Eier sind auch da?...
    Au man. Erstaunlich sowieso, dass man so viel Appetit hat wie ein Feldarbeiter, wenn man ohnehin 99% des Tages quasi ortsfest verbringt.
    Fitnessstudio? Ehrlich gesagt, die Zeit wäre da. Aber da gibt es ja viele Gegenargumente: Wetter zu gut, zu schlecht, zu mittel, zu wenig/viel/mittelmäßig Sonne, zu viel Regen, zu trockene Luft, zu viele Autos, zu wenig Luft im Fahrradreifen, ich zu gesund, zu krank, zu müde, zu fit...hmmm. 

    Wenn die Masterarbeit rum ist, werde ich vermutlich total eingerostet sein. Ich bin nicht nur ziemlich steif geworden. Hin- und wieder knackt und rasselt es Richtung Rücken, so knarzt bei meiner Oma die Eckbank aus den 50ern . 

    Naja, kurzum: Nach der Thesis werde ich wahrscheinlich einiges zu tun haben, ernährungstechnisch gesehen. Super, so kann man alles auf später verschrieben. 
    Trotzdem bin ich gerade merkwürdigerweise in so einer Art Glücksrausch! Die Arbeit läuft. Der Flow ist da! Es macht glücklich, sich dran zu setzen. Natürlich ist es auch Arbeit, aber das ist verschmerzbar, wenn sich die Arbeit von selbst schreibt. Sowas muss reifen, wie guter Wein. Oder Käse. Aber da bin ich schon wieder mit dem Kopf in der Küche .

    Euch alles Gute.
    LG

    Feature Foto: iSAW Company | pexels.com
  23. Vica
    Liebe Leser. Am Samstag stand ich einer sehr fairen Klausur zum ersten klinischen Block gegenüber. Es gab keine Erfahrungsberichte, Probeklausuren (abgesehen von Beispielfragen) oder sonstige Rückmeldung dazu, weil wir der erste Durchlauf und somit ein Präzedenzfall sind.  Es stand alles unter guten Vorzeichen: So gut vorbereitet war ich schon lange nicht mehr, selbst die Gen-Orte spezifischer Störungen oder die Wichtigkeit diverser Noxen hätte ich euch nennen können. Noch dazu kam sogar die Bimmelbahn auf die Minute pünktlich. Vergessen hatte ich lediglich, dass an dem Tag Borussia gegen Schalke spielte und ihr könnt euch nicht vorstellen, was für ein Schwall bereits angetrunkener Fans nach Dortmund pilgerte - so was gab's bestimmt zuletzt beim Auszug aus Ägypten. Den reinsten Partyzug hatten wir  (Das Personal hat wohl auch von vornherein resigniert, Fahrkarten usw. wurden gar nicht mehr kontrolliert ). Gut, dass ich um 9.00 Uhr ran musste. Ich will gar nicht wissen, was für ein Ausnahmezustand das nachmittags gewesen wäre. 

    Bei der Klausur gab es auch keine bösen Überraschungen. Trotzdem gibt es ein "Aber". Leider habe ich Bekanntschaft gemacht mit jemandem, auf den man gut verzichten kann: dem Blackout  Das hatte ich in meiner Fernstudienkarriere seit 2012 so noch nie. Ich las zwar die Worte, aber es war, als wollten sie sich nicht richtig mit meinem Hirn verkabeln. Die einfachsten Dinge sagten mir gar nichts mehr. So wirklich erklären konnte ich mir das nicht. Ich war wegen der guten Vorbereitung nicht nervös - langsam bin ich ja auch etwas routiniert im Prüfungsbetrieb. Da ich die Situation nicht ändern konnte, blieb ich erst mal 10 Minuten nur sitzen und schlürfte meinen Tee, der erstmals richtig wirkungslos bei mir war - ich war müde. Bin ich während der Prüfung eigentlich nie, normal hält mich der Adrenalinstoß ab "jetzt dürfen Sie den Bogen umdrehen" wach bis zur letzten Minute. Ab und an blätterte ich den Bogen durch und machte dann erst Aufgaben, bei denen ich mir sicher war. Stück für Stück kam dann auch die Erinnerung zurück.
    Vollständig kam sie aber genau wann zurück? Richtig, natürlich nach der Abgabe. 
    Ich habe wohl ein paar Kreuzchen falsch gesetzt und im Nachhinein ist mir das echt peinlich  

    Jetzt nur hoffen, dass ich unter der Dunstglocke, in der mein Kopf offenbar war, nicht noch größeren Mist gebaut habe  Erinnern kann ich mich eigentlich nicht mehr genau daran, was drankam. Ich wäre nie der Typ, der ein Gedächtnisprotokoll erstellen könnte. Ich wundere mich WIRKLICH wie einige das machen. Mit der Zeit entwickle ich auch zum Teil falsche Erinnerungen an Fragen. Aber ich halte es da halt eben wie mein alter OU-Tutor: Hand it in and forget about it  

    Leider war ich am Prüfungstag offenbar schon zu platt. Die 2 Wochen vor der Prüfung waren relativ unruhig (Kindergartenferien!) und ich merke langsam, wie mir der Urlaub fehlt. Die nächsten 2 Wochen habe ich mich daher auf Ferien gesetzt  Empfiehlt sich nächstes Mal vor der Klausur. Egal, wie gut man vorbereitet ist, letztlich kann einem der Körper da einen Strich durch die Rechnung machen, wenn du deine Überanstrengung nicht wahrhaben willst. Jetzt hoffe ich natürlich das Beste.

    Das nächste, was kommt, sind:
    - Ein paar EAs, die ich noch abschicken will  
    - Überlegungen zur Hausarbeit
    - Überlegungen zu Schwerpunkt Nr.2 
    - Überlegungen zum kommenden Praktikum, aber da herrscht derzeit Stillstand. Blogeintrag dazu folgt.
    - Das Seminar im Juli, auf das ich mich schon sehr freue ❤️

    Außerdem basteln wir am Thema Urlaub. Mein letzter, der nicht irgendwie mit Fortbildungen, Facharztterminen usw. verbunden war und daher nicht zählt, war im Jahr 2000 

    Beste Grüße

    Feature Foto: 
    Photo by Adam Cai on Unsplash 
  24. Vica
    Ja, Leute, nach der Klausur ist bekanntlich vor der Klausur. Aktuell stehen drei an, sowohl im klinischen Aufbaufach, als auch in Gesundheit und in Diagnostik. Ich möchte gerne die klinischen Seminare im Februar starten und möchte bis dahin die 15 ECTS, die ich als „Eintritt“ brauche, sicher haben. Am 9.Dezember steht die letzte Klausur dort an.

    Aktuell ist das gar nicht so leicht, da wirklich sehr viel los ist: Jahreszeitentypisch ist ständig jemand erkältet, es stehen viele Feste mit langer Vorbereitungszeit an (auch für den Kindergarten) und ich habe einen kleinen Job in einer Zeitungsredaktion. Ich lerne gerade, wie es passt. Ein Projektmanagament oder sonstigen Plan habe ich nicht aufgestellt, weil ich bei zu viel Struktur dazu neige, hinterher zu hinken, und dann entstehen Scham- und Schuldgefühle und dadurch letztlich Prokrastination, die man ja gar nicht gebrauchen kann.

    Ich bin ja der Meinung, dass gute Notizen alles sind. Am besten funktionieren bei mir Mindmaps und Karteikarten.
    Mindmaps gestalte ich gerne etwas aufwändiger. Erstens studieren Mädels ja nicht wirklich, sie malen alles bunt aus und unterstreichen nur bleibt so viel mehr hängen, und ich bin nun mal ein enorm visueller Typ (aka: „Ach, das war doch das Blatt wo…“). Zweitens empfinde ich so ein bisschen Kreativität nebenher als ganz entspannend und so fängt man zwei Fliegen mit einer Klappe. 


     
    In meine Karteikarten musste ich etwas Ordnung bringen. Auch die großen (DIN A5) kommen mir dauernd abhanden oder ich kriege sie nur ganz schwer untergebracht. Garantiert NIE habe ich sie am Start, wenn ich sie brauche. Auf YouTube habe ich ein Video gesehen, wie man sie auf ganz wunderbare Weise zu kleinen Themenheftchen zusammenkleben kann. Das finde ich wirklich ungeheuer praktisch (auch wenn es schwer ist, gute Washi-Tapes zu finden, die das Buch zusammenhalten. Günstiger als eine Bindung ist das aber schon!). So kann man sie super auch mal unterwegs mitnehmen und hat das Thema schön kompakt, je nachdem, wie ausführlich man da vorgehen will. 

     

     


    Sonstiges Equipment, ohne das nichts geht: Sämtliche Kaffeegetränke, Tee, Schokolade - über die Dosen wollen wir mal lieber nicht reden ;-)  

    LG 
  25. Vica
    Ab 1.Oktober ist ja Startschuss mit dem Master bei der PFH. Ich bin natürlich schon ganz hibbelig und kann es nicht erwarten, dass die Studienmaterialien hier eintreffen - oder der Zugang zu myPFH (einige haben ja beides schon). 
     
    Der Sommer (Sommer??) ist rum und der Alltag klopft wieder an  Okay, um genau zu sein ist es ein "neuer" Alltag, denn vieles hat sich hier geändert. Kindergarten, neues Studium, neue Routinen! 

    Da ist es an der Zeit, alles ein wenig zu gliedern. 

    Noch habe ich ja kein Material zu bearbeiten. Ist aber auch gerade nicht weiter tragisch. So lange fülle ich meinen Kopf mit Psychologie-Basics, um sie beim Start des Masters wieder parat zu haben - der Bachelor ist nämlich schon eine Weile her und das Statistik-Bootcamp in Hagen hatte mit reiner Psychologie nicht sooo viel am Hut.
    Das Home-Office wird gerade auch nochmal umgebaut, mit einer ganzen Wand Psychologie-Lektüre, yay!  

    Aktuell sieht der Tagesablauf so aus:
    6.15: Aufstehen, frühstücken, alle(s) fertigmachen
    7.30: Kindergarten für Nachwuchs 1 beginnt 
    7.40: Kleiner Abstecher an der frischen Luft mit Nachwuchs 2 
    8.00 - 8.15: Kurze Auszeit am PC, Kaffee/Tee, Nachwuchs 2 in den Schlaf begleiten 
    8.16 - 9.00: Sport (Krafttraining oder YouTube), kurz duschen
    9.00 - 12.00: Psychologie (aktuell: "Report" lesen, Fachlektüre, alte Studienbücher/Hefte, um das Bachelor-Wissen wieder aufzufrischen). Nachwuchs 2 nebenher bespaßen, mag aber in der Zeit lieber das Freispiel  In diesem Zeitfenster wird demnächst dann das Lernen stattfinden./Lernzeit Teil 1 
    12.00: Kochen (für die ganze Familie), Haushalt oder Pause 
    12.30 - 14.00: Psychologie/Lernzeit Teil 2
    14.00 - 14.30: Spaziergang mit Nachwuchs 2, Teil 2. Nachwuchs 1 aus Kindergarten abholen. 
    14.30 - 17.30: Spielzeit mit Nachwuchs/zusammen etwas unternehmen 
    18.00 - 19:00: Psychologie/Lernzeit Teil 3 
    ab 19.00: Feierabend  

    Die drei Lernzeiten gliedern sich so: 
    Lernzeit Teil 1: Besteht aus Stoff lesen, Videos anschauen und Rohnotizen 
    Lernzeit Teil 2: Notizen zusammenfassen 
    Lernzeit Teil 3: Für den Krimskrams wie Karteikarten, Schaubilder etc.  

    Natürlich können die Zeiten schon mal variieren und sind nicht starr. Aber so im Groben ist das die Struktur. Habe das jetzt einige Zeit beobachtet und so kommen alle am besten klar  Der Plan gilt aber nur für unter der Woche. Beim Wochenende bin ich mir nicht sicher, bzw. lässt sich vieles eben doch schlecht planen, da das meiste spontan ist. Am wahrscheinlichsten ist, dass das Lernen dann in die Abendstunden fällt oder aber ich da ganz frei mache (je nachdem, wie es unter der Woche klappt!). 

    Tja, jetzt kann's losgehen, oder?    
     

     
×
  • Neu erstellen...