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Nadja_studiert_Informatik

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Kommentare zu Blogbeiträgen von Nadja_studiert_Informatik

  1. Am 5.1.2024 um 18:05 schrieb KanzlerCoaching:

    Und bis dahin hat sie die Art und Weise, wie Sie leben und arbeiten, nicht daran gehindert, erfolgreich zu studieren und zu arbeiten, so wie Sie sich das wünschen.

    Das ist nicht korrekt. Sonst hätte ich ja nicht nach Hilfe gesucht und wäre man ja auch gar nicht darauf gekommen. Ohne Probleme und Leidensdruck macht es keinen Sinn in eine Psychiatrie zu gehen.

     

    vor 14 Stunden schrieb Markus Jung:

    Und manchmal hilft es auch, über etwas zu reden oder zu schreiben, dass es dann hinterher besser geht.

    Ja schon. Das ganze Thema ist halt aber sehr persönlich, vor allen Dingen wegen Komorbidität und dem Zusammenhang von Erfahrungen in der Kindheit und Jugend etc. Das sind keine Themen, die ich gerne in ein öffentliches Forum schreibe. Ich will wie gesagt auch kein großes Geheimnis daraus machen und überlege was ich gerne mitteilen möchte und aus welchen Gründen. Aber Vieles, was ich verarbeiten muss, ist einfach sehr intim.

  2. vor 48 Minuten schrieb AZI:

    Man lernt so einiges im Laufe des Lebens, vor allem wie man Verhalten immitiert damit man nicht auffällt...

    Ich würde für mich vor allen Dingen das Wort „auswendig“ noch an den ersten Satzteil hängen. Ich überlege gerade, was ich eigentlich LERNE durch die Anpassungsversuche. Ich weiß es gar nicht und bin gerade verwirrt. Mir fallen nur so Dinge wie Einsamkeit und sich anders fühlen ein. Aber das kann ja irgendwie nicht sein. 🤔 Ich habe gerade einen Knoten im Kopf.

     

    vor einer Stunde schrieb AZI:

    Ich krieg trotzdem ständig schimpfe, weil meine Schwägerin meint

    Ich weiß, warum mein Freund und ich gerne unter uns leben! Das klingt anstrengend.

     

    vor einer Stunde schrieb AZI:

    ich wäre in einigen Situationen viel zu unsensibel. Ich bin der Ansicht eine gute Distanz würde auch den anderen Gut tun, gerade in der Sozialen Arbeit. Ausserdem irgendwer muss ja einigermaßen den Überblick behalten, sonst wären solche Aufbau Arbeiten wie wir sie jetzt gerade machen zum Scheitern verurteilt ;)

    Ich kriege nicht nur Meltdowns aus Überforderung bei dem Thema, sondern auch regelmäßige Wutanfälle. Ich halte mich für seeehr sensibel und empathisch. Aber ich muss halt schon erstmal wissen wie es jemandem geht. Entweder jemand sagt mir das halt deutlich oder ich muss es mir irgendwie logisch ableiten und das kann daneben gehen. Bei Tieren funktioniert das (vermutlich durch meine berufliche Erfahrung) sogar besser als bei Menschen. Geschockt bin ich jedoch über so viele komplett unempathische Menschen, die ja angeblich so toll intuitiv die Gefühle der Anderen verstehen, dann aber rassistisch sind, die Tierindustrie unterstützen, Mobbing betreiben, sich über Unfälle Anderer in YT-Videos lustig machen und und und… Mir ist es ein Rätsel wie man sich so Verhalten kann und denke solche Menschen haben viiiel zu viel Distanz. Oder sind logisch komplett broken. Oder beides. Ich höre besser auf jetzt…

     

    vor einer Stunde schrieb AZI:

    Auf FB gibt es ein paar interessante Aspie Gruppen...

    Danke für den Hinweis. Ich bin mit Facebook, Instagram etc. irgendwie nie warm geworden.

  3. vor 17 Stunden schrieb Markus Jung:

    Ich habe Dich damals als sehr angenehme Gesprächspartnerin erlebt. 

    Vielen Dank, das freut mich. Ich fand auch, dass du das Interview sehr gut gemacht hast.

     

    vor 17 Stunden schrieb Markus Jung:

    Möchtest Du etwas dazu schreiben, was Dir hier aufgefallen ist?

    Prinzipiell kann ich sagen, dass ich eigentlich nicht so bin wie in dem Video. Mein Freund hatte auch zugesehen und gesagt, ihm ist aufgefallen was für ein gutes Schauspiel ich gemacht habe. Er erlebt mich ja fast immer nur privat. Ca. einmal oder zweimal im Jahr sind wir mit Freunden zusammen und das ist dann nochmal anders.
     

    Es ist halt gar nicht meine natürliche Art sondern ich wende bewusst gelernte Kommunikationsregeln an. Weil diese für mich nicht intuitiv sind, sondern gelernt und bewusst angewendet, passt es nicht immer sehr gut.
     

    Ich nenne Beispiele: Ich habe oft versucht lächelnd in die Kamera zu schauen. Manchmal klappt es einigermaßen und manchmal sieht es in den Situationen so aus als würde ich ins Leere starren. Ein paar mal wirkt es wie Kichern, als ich versucht habe, bestätigend zu lächeln.

     

    Während Videomeetings schaue ich auch immer mein Bild an, zum Beispiel um zu schauen, dass ich eine glatte Stirn mache, um nicht böse zu gucken, damit der Mund normal aussieht usw. Außerdem verliere ich den Faden, wenn ich die Bilder der Anderen anschaue. Ich kann Mimik nicht richtig lesen. Das heißt, ich brauche viel Zeit, um die Gesichtsteile zu untersuchen und nach Regeln zu interpretieren. Wenn ich reden oder mich inhaltlich konzentrieren muss, geht es sowieso gar nicht und ich lasse es dann lieber gleich und konzentriere mich lieber auf meinen Gesichtsausdruck, den Inhalt und den Gesprächsfaden. Das ist bereits extrem anstrengend, bekomme ich aber hin.

     

    Vermutlich kann man gar nicht viel damit anfangen, wenn man mich privat nicht kennt. Ich mache dieses Schauspiel sehr gut. Ich verwende in Meetings, die ich moderieren muss, auch immer logische Diagramme, um zu schauen, was ich tun muss, wenn geschwiegen wird oder wenn ich unterbrochen werde usw. Sonst könnte ich gar nicht reagieren. Mein Freund beschreibt es so: Ich bin ein Chatbot. Also einer der alten KI-Sorte, ein Expertensystem. Ich bin gut in solchen Expertensystemen. Das funktioniert so gut, dass den meisten Menschen im Gespräch nichts auffällt.

  4. Ja genau. Die Aufgaben sind doch auch alle so gestellt, wenn ich mich richtig erinnere, sodass diese Zahl sinnvoller ist? Also wenn es eine Aufgabe zu einem Ausreißer gibt, interessieren mich ja Ausreißer in die andere Richtung nicht, aber klar weiß man, dass es da auch welche gibt. Ich betrachte diesen Teil der Kurve höchstens in einem vorbereitenden Schritt. Mich hat das extrem irritiert.

    Ich wusste nicht, dass man es Quantil nennt. Als die Tutorin meinte, dass diese Zahlen im Skript falsch sind, war ich sehr erleichtert. Aber vielleicht geht es Anderen nicht so…

  5. Es gibt ja drei häufige. Und die wurden auch in der Klausur abgefragt (MC, also richtige Antwort war nicht möglich).
    Irgendwo in Lektion 5. Guck mal, das ist ein Ausschnitt aus meinem damaligen OneNote mit einem Ausschnitt aus dem IU-Skript:

    5681E559-DA19-4062-A371-138F33A5F4F0.thumb.jpeg.a335a5b05793fc55c8daf56abd2f3b5c.jpeg

    Die richtigen z-Werte sind:

    99 Prozent - z0,995 - 2,58

    95 Prozent - z0,975 - 1,96

    90 Prozent - z0,95 - 1,65

    Dann macht die Kurve auch Sinn.

  6. vor 40 Minuten schrieb DerLenny:

    Weisst Du noch, welche Stelle das war?

    Die z-Werte für die Intervallgrenzen bei der Normalverteilung waren falsch. Das hat bei mir zuerst totales Chaos im Kopf verursacht. Wenn man sich die Kurve angeschaut hat, haben die Intervalle keinen Sinn ergeben und gar nicht zu den Aufgaben gepasst. Also für die Klausur mussten wir uns zu den Prozentzahlen der Intervallwahrscheinlichkeiten falsche z-Zahlen merken.

     

    Und laut meiner Aufzeichnungen hatte ich Probleme mit den Freiheitsgraden, die ich aber auch nicht gelöst bekommen habe, obwohl sich die Tutorin anscheinend Mühe gegeben hat. Da ich das mit den Freiheitsgraden jetzt auch nicht nachvollziehen kann, ist das etwas, was ich mir unbedingt nochmal vornehmen werde. 😅

  7. vor 1 Minute schrieb DerLenny:

    Weisst Du noch, welche Stelle das war?

    Ich bin am Überlegen. Aber eigentlich lerne ich gerade für die IT-Sicherheit-Klausur. 🤪😂 Daher überlege ich nur so halb. Ich schaue mal genauer noch und gebe dir Bescheid. Garantiert hatte ich es mir auch aufgeschrieben. 

     

    vor 3 Minuten schrieb DerLenny:

    Das Skript sagt, dass "Temperatur an sich" nicht in ein Verhältnis gesetzt werden kann, da es in unterschiedlichen Skalen unterschiedliche Nullpunkte gibt - das ist abwegig.

    Okay danke, habe es kapiert jetzt.

  8. vor 6 Minuten schrieb Lukas:

    Ein:e Korrektor:in wird doch wohl hoffentlich auch die ‚wirklich‘ richtige Antwort kennen und auch dafür Punkte geben können.

    Sie hatte zu dem Zeitpunkt keinen Einfluss auf die Klausurfragen. Sie durfte uns keine konkreten Aufgaben nennen. Sollte es sich um MC-Fragen handeln, zu denen es keine richtige Antwortmöglichkeit gab, hat sie es richtig gemacht. Sie wollte uns gut auf die Klausur vorbereiten. Daher hat sie zu dem damaligen Zeitpunkt Alles richtig gemacht meiner Meinung nach. Ich kann auch nicht sagen, ob sie die Klausuren korrigiert hat.

  9. Ich komme nicht ganz mit bei deiner inhaltlichen Kritik am Skript. Es sind zu kurze Ausschnitte, um das richtig nachvollziehen zu können. 
     

    Wörter wie „linksschief“ und „rechtsschief“ kamen, als ich das Modul bearbeitet habe, nicht vor und ich kann gerade auch nichts damit anfangen. Zumindest bin ich mir ziemlich sicher, dass sie nicht vorkamen.

     

    Deinem Punkt zu den Temperatur-Skalen kann ich gerade nicht folgen leider. Ich habe es damals so gelernt: Zahlen in Celsius und Fahrenheit lassen sich nicht in einem sinnvollen Verhältnis vergleichen und auch der Nullpunkt ist willkürlich, wohingegen in Kelvin der Nullpunkt natürlich ist und sich die Werte in ein Verhältnis setzen lassen. Ist auch logisch nach meinem Verständnis. Wird es im neuen Skript anders vermittelt? Sorry, wenn du es erklärt hast und ich gerade nicht folgen kann.
     

    Es ist schade, wenn sich das Skript verschlechtert hat. Denn ich war vor, ich glaube, 1,5 Jahren im Sprint mit der anscheinend jetzigen wissenschaftlichen Leitung. Und sie war fachlich sehr gut (theoretisch und praktisch), was ihr Lebenslauf auch unterstreicht und hat auf Fehler im Skript aufmerksam gemacht. Ohne die Korrektur der Fehler durch sie hätte ich große Probleme an einer Stelle gehabt. Sie sagte, dass sie daran arbeitet, dass das Skript verbessert wird, sie aber einen Antrag stellen muss und so und das dauert. Sie hat uns sehr klar gezeigt, was wir bei Klausurfragen wie falsch beantworten müssen. Mich überrascht es daher sehr, wenn sich das Skript wirklich verschlechtert hat.

  10. vor 57 Minuten schrieb Nadja_studiert_Informatik:

    Ich lerne beim Lernen, dass ich beim Lernen nicht lerne.

    Das heißt, in diesem Satz sind eigentlich drei Bedeutungen:

    1. lernen: Erkenntnis gewinnen

    2. und 3. lernen: im Engl. to study; pauken / büffeln 

    4. lernen: im Engl. to learn; Sachverhalte so verinnerlicht, dass sie zielgerichtet wieder abrufbar sind

     

    Richtig verstanden?

  11. Kannst du nochmal erklären wie es sich genau im Englischen verhält?

     

    Ich gehe mit bei deinen Gedanken zu dem deutschen Wort „lernen“. 
    Ich lerne beim Lernen, dass ich beim Lernen nicht lerne.

     

    Das Wort „studieren“ sehe ich auch im akademischen Kontext. Man verwendet das Wort meines Wissens nach nicht in einem komplett anderen Kontext. Es bleibt immer eine Färbung oder ein Ton im Hintergrund. Wenn ich sage, dass „der Hund das Mauseloch studiert“, tue ich das, weil es eine gewisse zusätzliche Komik erzeugt. Ich stelle mir meinen Hund dann tatsächlich gerne mit Monokel vor. Und wenn meine Großmutter sagt, dass „der Opa die Bedienungsanleitung studiert“, meint sie auch, dass er eine WISSENSCHAFT aus etwas Banalem macht. (Es muss natürlich nicht immer eine komische Betonung sein.)

     

    Ich kenne mich aber im Englischen nicht aus. Wie ist das da genau? Zumindest im Oxford dictionary steht „learn“ direkt als Synonym für „study“. 
    https://www.oxfordlearnersdictionaries.com/definition/american_english/study_2

    Oder ist ein anderes Wörterbuch geeigneter?

  12. Am 15.8.2023 um 07:51 schrieb Vica:

    Digitalisierung hätte bei meiner Klinik schon bedeutet, mal von Windows 98 upzugraden 😅

    Ja, das ist normal. Das liegt nicht an eurer einzelnen Einrichtung. Prüfverfahren und Verhandlungen zwischen Politikern mehrerer Staaten, auch außerhalb der EU, riesigen Konzernen für extrem viele Lizenzen mit besonderen Auflagen sind sehr kompliziert und ziehen sich furchtbar. 😖

  13. Am 15.8.2023 um 07:51 schrieb Vica:

    Inklusive einer 2-Stunden-Kraft, die morgens durch die Stationen wandert, um die Kassetten wieder einzusammeln, und diese in die Abteilung fährt, die sie abhört und dann in Word tippt 🤪

    Ohgott, das klingt furchtbar! 😖 Das ist wirklich ganz schlimm!

  14. Jetzt lese ich mal nach Monaten wieder im Forum und werde gleich mit diesem Thema begrüßt. 😂 Und dann kann ich einfach nicht nicht meinen Senf dazu geben. Denn mein Herz schlägt immer ein bisschen schneller bei diesen Themen. Ich habe daher definitiv den richtigen Job in der IT unsers Klinikums gefunden. Ich arbeite in einem Team, das für die Übersetzung der Prozesse in die IT zuständig ist. Unser Ziel ist es Medienbrüche zu verringern, für Transparenz zu sorgen und die Digitalisierung an unserem Klinikum voranzubringen.

     

    @jedi, ich hoffe das ist okay? Sonst können wir den Post auch woandershin verschieben, @Markus Jung.

     

    Aaalso... um es kurz zu machen:

     

    Ja, wir sind auf einem guten Weg. Die derzeitige rasante Entwicklung in der Digitalisierung wird auch in den letzten verstaubten Ecken unsereres bürokratischen Systems Veränderngen erzwingen. Ich vermute jedoch, bis es nicht wirklich ein Zwang wird, bleibt man bei der bisherigen extrem langsamen Haltung und wartet auf neue Gesetze, Standards, Zertifizierungen... Ich vermute, dass das diesmal nicht aufgeht und die Behörden einen schmerzhaften Prozess erleben werden. Denn die Auftragnehmer der Krankenhäuser werden sich durch die KI-Entwicklung neu aufstellen und die Zusammenarbeit wird gezwungernermaßen anders aussehen.

     

    Insgesamt bin ich gespannt auf das weitere Zusammenspiel von Politik, Behörden und Industrie.

     

    Vieles bei uns auf Arbeit ist an diesen Zusammenhängen sehr anstrengend und erfordert starke Nerven, Verständnis für alle Seiten und viel Ausdauer.

     

    Die Zusammenhänge sind extrem komplex. Wir haben in Deutschland eine sehr stabile und gut organisierte Demokratie, was ich sehr schätze, aber gleichzeitig den Digitalisierungsprozess stark verlangsamt. Unser Gesundheitssystem ist sehr alt, über eine lange Zeit in voneinander abgetrennten Bereichen gewachsen und wir sind dadurch sehr spezialisiert und haben gute Lösungen für sehr viele Themen im Gesundheitswesen. Die soziale Versorgung ist extrem gut im Vergleich zu anderen Ländern, gerade durch unser komplexes politisches System. Wir schützen Daten mit großem Aufwand und gehen nicht leichtfertig mit IT-Sicherheit um. Wir haben viel Geld, das wir an unübersichtlich vielen Stellen in Projekte stecken.

     

    Diese Vorteile bringen unglaublich viel Bürokratie mit sich. Forschung ist ganz schwierig, wodurch wir immer weiter zurückfallen. Die digitale Vernetzung dieses Systems ist anspruchsvoller als in anderen Ländern.

     

    Bei uns am Klinikum gibt es mehrere hundert Anwendungen und die Ärzte möchten nicht auf die Systeme verzichten, die sie für ihre Spezialisierungen schätzen. Die Einzellösungen sind zahlreich durch die komplexe Landschaft unserer Versorgung mit all den vielen Bereichen. Gleichzeitig sind die Anwender gezwungen mit sehr veralteten Systemen zu arbeiten und mit vielen davon gleichzeitig, was wirklich eine Zumutung ist. Das Dokumentationssystem nimmt nicht zu bewältigende Ausmaße an und reicht immer noch nicht aus für unsere Gesetze. Die Rechtslage ist auch so, dass jeder Behandler selbst immer die komplette Verantwortung übernimmt. Ich habe keine Vorstellung bisher wie das mit der Einführung von KIs in der Diagnostik werden soll.

     

    Bis zur Einführung dieser Technologien ist es aber auch noch ein weiter Weg. Anwendungen, die bei uns für die Diagnostik verwendet werden dürfen, müssen zertifizierte Medizinprodukte sein. Es dauert Jahre, bis die Medizintechnik-Firmen solche Medizinprodukte auf den Markt bringen. (Vielleicht geht es bald schneller.)

    Jede Verwendung einer Cloud ist bei uns mit einem langen bürokratischen Prozess verbunden. Unsere Infrastruktur ist komplex, um die Gesundheitsdaten zu schützen und um uns auch in Krisensituationen von der Außenwelt abschotten und dennoch Gesundheitsversorgung gewährleisten zu können.

     

    Einrichtungen des Gesundheitswesens und besonders große und solche, die Forschung betreiben, müssen sehr viele komplexe und strenge Gesetze einhalten und haben enormen Verwaltungsaufwand.

     

    Extrem wichtig sind Standards. Um möglichst schnell voranzukommen in der Digitalisierung, sind wir auf einheitliche Standards angewiesen. Wir sind permanent damit beschäftigt veraltete Schnittstellen, für die die Hersteller keine Lösungen anbieten, in Standards zu übersetzen, um digitale Lösungen zu schaffen. Ich koordiniere beispielsweise gerade eine Schnittstellenanpassung, bei der wir die Befunde einer externen Firma per E-Mail zugeschickt bekommen und keine andere Möglichkeit in Aussicht gestellt wird. Kein Scherz! Und diese Firma verwendet zur Generierung der Befunde eine moderne KI und steckt dort die Entwicklungsarbeit rein. An der Lösung der Schnittstelle sind drei Firmen beteiligt, deren Datenaustausch untereinander es sehr kompliziert für uns macht. Die Umsetzung haben Vorgänger von mir vor 2,5 Jahren gestartet und es geht lediglich darum, dass der Befund in die digitale Patientenakte gelangt und nicht als Papierblatt von den Anwendern ausgedruckt werden muss. Das Handling mit Papierbögen auf einer Intensiv-Station mit vielen Notfällen und ständig wechselndem Personal ist unzumutbar. Diese Schnittstelle ist eine sehr kleine, für eine kleine Anwendung, aber sie ist furchtbar kompliziert. Egal mit wem ich von meinem Kollegen darüber spreche, niemand versteht den Entwurf, wenn ich es nicht mehrfach mit mehreren Diagrammen erkläre. Man kann sich vielleicht vorstellen wie dann ein System aus mehreren hundert und zum Teil sehr großen und alten Anwendungen aussieht. Würden alle Firmen für ihre Produkte Standards anbieten, hätten wir diese Probleme nicht. Es gibt viele tolle technische und moderne Lösungen mit guten KIs, aber es nützt uns nichts, wenn wir diese Anwendungen nicht in unsere Infrastruktur integrieren können und erst recht nicht, wenn es nicht nach den gesetzlichen Vorschriften geht. Man glaubt nicht, wieviele Firmen nicht damit planen. Zumindest unser Haus hat einen Prozess entwickelt, damit solche Anwendungen nicht mehr beschafft werden, vor allen Dingen nicht an unserer IT vorbei.

    Wir werden bei uns im Haus bereits gesetzlich zu Standards verpflichtet. Das heißt, wir müssen ohnehin alle Schnittstellen anpassen und Firmen kündigen, bei deren Produkten das nicht möglich ist. Diese Gesetze sind jedoch nicht konkret für die genaue Umsetzung und basieren für fast alle Gesundheitseinrichtungen in Deutschland auf einer unrealistischen Basis. Die meisten Häuser sind lägst nicht so weit und haben auch nicht das Geld, um damit starten zu können. Wir haben es zum Glück besser.

     

    Die größte Herausforderung ist es die klinischen Prozesse und die IT zusammenzubringen. Um die Standards umzusetzen, müssen alle klinischen Prozesse bis ins Detail in unsere IT übersetzt werden. Die Technik ist simpel, aber die komplette Umsetzung scheint nahezu unmöglich. Es gibt kein Klinikum in Deutschland, dass es bisher geschafft hat. Ich mache Teilprojektleitung in einem sehr großen Projekt bei uns. Meine Projektleitung beschränkt sich auf den Teil Infrastruktur und Schnittstellen. Es geht also genau um das Thema. Aus mehreren fachlichen Bereichen müssen alle klinischen Prozesse in die standardisierten Schnittstellen eingebaut werden. Aber das Wissen über diese Prozesse liegt verteilt bei sehr vielen Personen aus Behandlung, Pflege, Controlling, Datenschutz und Datensicherheit, IT-Service usw... Und diesen Standard hat in diesem Ausmaß in Deutschland auch noch keine Firma umgesetzt. Es ist also ein sehr spannendes Thema! 😍 Und wer in diesen Bereich geht, wird nicht reich, aber wird garantiert gebraucht.

     

    Dazu kommt, dass wir kaum noch etwas selbst entwickeln. Wir machen fast nur noch Customizing und Parametrisierung. Die externen Firmen werden immer mehr. Zehn verschiedenen Firmen in einem solchen großen Projekt sind nicht unüblich. Die Koordination ist extrem aufwendig.

     

    Wir benötigen auch immer mehr Lizenzen und die Kosten sind dafür vermutlich nicht mehr lange tragbar, denn sie steigen extrem.

     

    Ich denke, die neuen Transformer können uns helfen. Ich sehe deren Mehrwert zunächst gar nicht mal so sehr in der Diagnostik, aber unbedingt im Projektmanagement und bei der Dokumentation. Für mich ist es derzeit immer ein bisschen merkwürdig, dass wir mit so viel Aufwand überall strukturierte Daten einzuführen versuchen und damit so viele Jahre im Verzug sind. Gleicheitig kommen jetzt die ganzen KIs in den Einsatz, denen es nunmal vollkommen egal ist, ob verarbeitete Daten strukturiert sind. Wir werden auch damit wieder Jahre lang im Verzug sein. Es sei denn, der Paradigmenwechsel kracht so richtig gewaltig. Es bleibt spannend...

     

    So viel (sehr verkürzt!) erstmal von mir dazu... 🙂

     

    P.S. Wenn mein derzeitiges Semester rum ist, melde ich mich nochmal in meinem Blog.

  15. vor 29 Minuten schrieb Tommchen:

    Hallo Nadja,

     

    ich finde es bemerkenswert, dass du Informatik studierst. Ich würde vor allem mit dem Programmieren gar nicht klar kommen. Ich habe vor rund 15 Jahren mal etwas Technisches studiert. Dort hatten wir die LVA "Einführung in die Programmierung" und ich habe es trotz Nachhilfe und mehreren Anläufen nicht geschafft diese LVA erfolgreich abzuschließen. Ich muss dazu sagen, dass ich vorher leider noch nie in der Schule etwas mit Programmierung zu tun hatte. Unsere Programmiersprache war damals Java, wirst sicher kennen :-)

     

    Wie weit bist du mit dem Bachelor inzwischen? Wie gehts dir mit dem Programmieren? Ihr habt ja sicher auch sehr viel Mathematik, oder?

     

     

    Ich schreibe dir nachher eine PN. 😉 Das hier ist ja der Blog von PVoss.

  16. Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Klausur! 🥳 Dann haben wir fast gleichzeitig dieses schwierige Modul geschafft. 😀

     

    Deine Blogeinträge sind immer super informativ. Du bist mir ein Stück voraus mit dem Studium. Zum ersten Mal lese ich einen Eintrag von dir zu einem Modul, was ich schon gemacht habe.

     

    Ich habe so ziemlich die selben Sachen zum Lernen verwendet wie du. Dazu noch die beiden Bücher „Logik für Informatiker“ von Uwe Schöning (war super für die Prädikatenlogik) und „Petri-Netze“ von Priese und Wimmel. Karteikarten habe ich für ein paar Sachen auch verwendet.

     

    Wie du bestimmt auch gelesen hast, habe ich mächtig viel bei Discord Andere mit Fragen verwirrt.

     

    Ich hatte auch große Schwierigkeiten mit dem Skript und war sehr froh, mit GoodNotes zumindest ordentlich strukturieren zu können. Ich fand die Lektionen nämlich teilweise auch furchtbar chaotisch und musste vor allen Dingen bei den Petri-Netzen alles nochmal neu zusammenfügen an Bildern, Beispielen usw.

     

    Ich werde irgendwie nostalgisch, wenn ich deinen schönen Blogeintrag lese. Das war schon ein besonderes Modul. Ich überlege was man denn tun kann, um nicht Alles wieder zu vergessen, was man sich so mühsam erarbeitet hat. Und es sind ja auch wichtige Grundlagen. Guckst du noch in alte Karteikarten oder Bücher oder so?

     

    Das mit der Verlangsamung im Studium durch den Job kenne ich nur zu gut. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei Beidem!

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