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Fernstudienakademie

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Blogbeiträge von Fernstudienakademie

  1. Fernstudienakademie
    Im ersten Teil dieses Interviews hat uns Alexa Gröner erklärt, was Crowdfunding eigentlich ist und wie es funktioniert. In dem folgenden zweiten Teil des Interviews erzählt Frau Gröner noch mehr von ihrem aktuellen Buchprojekt, dem „fundraising 2.0 Cookbook“.

    Anne Oppermann: Was haben Sie als Autorin von Ihrer Arbeit? Es ging Ihnen ja bei diesem Projekt nicht darum, selbst Geld zu verdienen. Auf ein Autorenhonorar verzichten Sie deshalb ja auch.

    Alexa Gröner: Als Autorin gibt es für mich den Aspekt der Motivation: Finde ich Unterstützer, muss ich das Buch umsetzen und darf mich nicht von anderen Ideen oder Projekten ablenken lassen.

    A.O.: Was haben die finanziellen Paten, die sog. „Sherpas“ davon, dieses Buchprojekt mitzufinanzieren?

    A.G.: Das ist eine zentrale Frage des gesamten Crowdfunding und natürlich auch des Fundraising. Jeder Spender und jeder Freiwillige/Ehrenamtler hat eine persönliche Motivation. Junge Freiwillige beispielsweise wünschen sich Erfahrung oder möchten einen Bereich kennen lernen. Ältere Menschen teilen gerne ihr Know-how und möchten gebraucht werden. Geld-Spender sind oft persönlich von einem Thema betroffen.

    Vielleicht gibt es Menschen, die meine Idee und Auffassung vom Fundraising teilen und so das fundraising 2.0 Cookbook unterstützen. Ich bin gespannt!

    A.O.: Was passiert eigentlich, wenn Sie in dem von Ihnen festgelegten Crowdfunding-Zeitplan nicht genug Geld zusammenbekommen? Bekommen die „Sherpas“ dann ihr Geld zurück?

    A.G.: Alle Sherpas bekommen ihr Geld zurück und das Projekt kann in dieser Weise nicht realisiert werden.

    A.O.: Dieses Buchprojekt lebt davon, dass Sie Ihre Zielgruppe dazu bringen, „mitzumachen“ bzw. es „mitzufinanzieren“. Welche Kanäle nutzen Sie, um auf das Buch aufmerksam zu machen?

    A.G.: Die wichtigsten Kommunikations-Kanäle sind für mich Veranstaltungen, auf denen ich über das Buch spreche und natürlich Newsletter, die facebook-Fanpage, Twitter und fundraising20.de als Plattform.

    A:O.: Warum wollen Sie das Cookbook eigentlich nicht in einem „normalen“ Verlag herausbringen?

    A.G.: Die Motivation, Crowdfunding zu nutzen, ist zum einen das Prozesshafte und die Miteinbeziehung der Unterstützer und des Weiteren meine Ungeduld. Ich wollte einfach loslegen und nicht warten, ob ein Verlag Interesse zeigt.

    A.O.: Für welche Büchergattungen, Textsorten oder Themen eignet sich Ihrer Meinung nach Crowdfunding besonders, für welche eher nicht?

    A.G.: Andrea Kamphuis hat das Buch „Friendly Fire - das Autoimmunbuch" sehr erfolgreich bei mysherpas finanzieren können.

    Ich denke, hier kommen alle erfolgversprechenden Aspekte zusammen: 1. Professionalität und Erfahrung der Autorin, 2. Fachwissen, 3. eigene Betroffenheit und Motivation für das Thema, 4. Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Finanzierung und 5. konsequente und gelungene Kommunikation via Blog, Facebook und mysherpas. Die Sponsoren konnten von Beginn an großes Vertrauen in Andrea Kamphuis und in das Gelingen dieses Projektes haben und sind nicht enttäuscht worden!

    A.O.: Kann man das Buch eigentlich später auch im Buchhandel bekommen oder kommen nur Ihre „Finanziers“ in den Genuss der Lektüre?

    A.G.: Selbstverständlich sollen möglichst viele Menschen in den (hoffentlich) Genuss kommen, das kann via Download als PDF sein und auch als gedruckte Exemplare. Geplant ist der Druck und der Vertrieb über Eigenverlage wie z.B. LuLu.

    A.O.: Markus Jung und ich haben bei unserem Buch „100 Fragen und Antworten zum Fernstudium“ ebenfalls auf die Mithilfe der späteren Zielgruppe gesetzt. Allerdings haben wir nicht um „finanzielle Paten“ geworben, sondern die User von fernstudium-infos.de um ihre inhaltliche Mithilfe gebeten. Sie waren dazu eingeladen, Fragen zu diesem „100-Fragen-Buch“ beizusteuern, die dann im Rahmen des Buches großteils auch tatsächlich aufgenommen wurden. Wird es eine solche inhaltliche Mitarbeit der späteren LeserInnen auch bei Ihrem Buchprojekt geben?

    A.G.: Das ist eine großartige Idee! Bei den fundraising2.0 Camps und Workshops habe ich Ideen von und mit den Teilnehmern gesammelt – einen Online-Apell habe ich noch nicht versucht, würde Ihre Idee aber sehr gerne aufgreifen, das ist neben Crowdfunding dann auch Crowdsourcing. Sie sehen, es geht immer weiter! Danke!

    Vielen Dank für das spannende Gespräch und viel Erfolg für Ihr Buchprojekt!

    Herzlichen Dank und Ihnen auch weiterhin viel Erfolg!

    P.S.: Noch eine Nachricht in eigener Sache: Das Blog macht eine Herbstferien-Pause. Ich bin ein paar Tage unterwegs und werde bestimmt auch mal ab und an hier bei fi.de vorbeischauen, aber wohl keine weiteren Blogeinträge posten...
  2. Fernstudienakademie
    Im letzten Blogbeitrag ging es ja bereits um das „Pech, das auf der Treppe liegt“, also die fast unweigerlich eintreffenden Verlags-Absagen, die ein Autor in großen Briefumschlägen häufiger findet.

    Was tun, wenn es Absagen hagelt?

    Was aber tun, wenn es über einen längeren Zeitraum Absagen hagelt? Das nagt ja schon ganz schön am Selbstbewusstsein eines jeden Autors – und sei er noch so erfahren.

    Zunächst einmal geht es darum, dass das eigene Selbstbild nicht immer mickriger wird: Man muss sich nämlich klar machen, dass man ja nicht als Person abgelehnt wird, sondern dass es „nur“ um die Ablehnung eines Buchprojektes geht.

    Für Absagen kann es viele Gründe geben

    Verlagsabsagen können ganz unterschiedliche Gründe haben, die manchmal noch nicht einmal etwas mit diesem Buchprojekt zu tun haben müssen:


    Der Verlag nimmt vielleicht gar keine Sachbücher (sondern nur Romane) bzw. keine Sachbücher zum Thema XY an. Der Titel passt also gar nicht ins Verlagsprogramm. (Bei sorgfältigerer Vorbereitung hätte das der Autor allerdings auch selbst herausbekommen können... )
    Der Verlag hat vielleicht seine programmatische Ausrichtung geändert und nimmt in Zukunft nur noch Titel an, die thematisch zu dieser neuen Ausrichtung passen.
    Vielleicht hat der Verlag ja erst vor wenigen Tagen ein Buchprojekt zum selben Thema angenommen?
    Der Lektor hat vielleicht heute auch nur seinen schlechten Tag und wirft mit Absagen um sich.



    Gründe für eine Absage kann es also viele geben: Manche haben etwas damit zu tun, dass das Exposé des Autors oder das Probekapitel des Buches nicht wirklich gut sind – daran kann ein Autor etwas tun. Manche liegen aber auch an den äußeren Umständen – und daran kann ein Autor dann eher wenig tun!

    Nach der Absage ist (vielleicht) vor der Zusage

    Wichtig ist es, auch nach der fünften, zehnten oder zwanzigsten Absage nicht den Mut zu verlieren – und ggf. etwas an seinem „Bewerberverhalten“ zu ändern. Dafür lohnt es sich, einmal genauer zu analysieren, wie es eigentlich zu der Absage kam:


    Wenn man bereits beim telefonischen Erstkontakt mit dem Verlagslektorat keinen Lektor findet, der sich das eigene Exposé anschauen mag, kann es daran liegen, dass man sich am Telefon einfach nicht überzeugend anpreisen kann. Dann könnte vielleicht ein dazwischen geschalteter Literaturagent wertvolle Dienste leisten.
    Wenn man eigentlich bei jeder Exposévorstellung zu hören bekommt, dass es zu dem Thema XY schon massenweise Bücher gibt, dann hat man sich nicht ausreichend informiert, ob es überhaupt eine Marktlücke für das Buch gibt. Dann kann es helfen, dass Buchthema weiter einzugrenzen. (Statt „PR-Arbeit für Einsteiger“ dann eher „PR für Reisebüros“.)
    Wenn die meisten Lektoren am Telefon eigentlich noch recht begeistert klingen, aber dann doch nur Absagen ins Haus kommen, kann es daran liegen, dass das Exposé und das Beispielkapitel einfach zu schlecht sind. Hier sollte man die eigenen Unterlagen unbedingt noch einmal überarbeiten.
    Wenn das Lektorat etwas spitz nachhakt, was den jeweiligen Autor denn eigentlich zum Fachmann / zur Fachfrau für das Thema XY macht, ist noch nicht klar geworden, ob der Autor tatsächlich vom Fach ist. Ist er es wirklich nicht – dann sollte man das Buchprojekt besser abblasen. Ist er es doch, dann sollte der Autor noch mehr in Sachen Selbstvermarktung unternehmen.

  3. Fernstudienakademie
    Die meisten Autoren kennen das Gefühl: Der Briefträger hat geklingelt, man geht zum Briefkasten – und schon auf dem Treppenabsatz merkt man, was die Uhr geschlagen hat: Wieder einmal liegt dort ein großer, brauner Umschlag mit dem Absender „Verlag XY“. Und wieder einmal wird dieser Briefumschlag (wie schon die vorherigen zehn von anderen Verlagen) eine Absage enthalten: Das Pech liegt eben auf der Treppe!

    Absagen als Gute-Laune-Killer

    Die ersten fünf Absagen nimmt man ja vielleicht noch sportlich, aber spätestens wenn Absage sechs bis zehn daheim eintrudeln, ist irgendwann Schluss mit der guten Laune. Manche Autoren fühlen sich durch solche Absagen wirklich bis ins Herz getroffen und zweifeln an ihren schriftstellerischen Fähigkeiten.

    Die meisten Absagen sind vom Ton her freundlich gehalten, aber wenig individuell. Da liest man dann, dass das eigene Buchprojekt zwar „recht interessant“ sei, aber dass es leider nicht ins Programm des Verlages passe. Zum Schluss bekommt man dann noch ein paar gute Wünsche mit auf den Weg gegeben, dass es ja vielleicht bei einem anderen Verlag klappen könnte.

    Es gibt inzwischen fast nur noch standardisierte Absagen

    Viele Autoren bemängeln, dass solche standardisierten Absagen ihnen nicht wirklich weiter hülfen. Manche von ihnen möchten lieber konkrete Hinweise erhalten, was denn am jeweiligen Buchprojekt verbesserungswürdig wäre:


    Ist die Zielgruppe vielleicht zu klein?
    Ist das Thema nicht spannend genug?
    Stimmt der Sprachgebrauch nicht?
    Ist der Autor gar kein Fachmann/keine Fachfrau für das Thema?



    Wenn das Lektorat in einer Verlagsabsage all diese Fragen beantworten würde, wäre das aus Autorensicht sicherlich ganz spannend – aber kaum ein Lektor hat so viel Zeit, sich derart lange mit einem Buchprojekt zu beschäftigen, das vom Verlag eh nicht angenommen werden wird.

    Ein erfahrener Lektor kann einem Autor auf die Sprünge helfen

    Selbstverständlich können solche Lektoren-Tipps enorm wertvoll sein: Ein erfahrener Lektor kann einem Autor wirklich auf die Sprünge helfen und ihm Hinweise geben, mit welchen Veränderungen aus dem Buchprojekt doch noch – vielleicht bei einem anderen Verlag – etwas werden könnte.

    Allerdings muss man sich klar machen, dass jeder Lektor seinen ganz eigenen Zugang zum Text und seine ganz eigenen Kriterien zu dessen Bewertung hat. Wenn dem einen Lektor der Sprachstil eines Buches vielleicht zu „wissenschaftlich“ ist, kann genau dieser Sprachstil bei einem anderen Verlag und einem anderen Lektor gerade passend sein.

    So kann es einem Autor passieren, dass er von verschiedenen Lektoren Tipps und Verbesserungsvorschläge bekommt, die sich ggf. sogar widersprechen. Und dann? Dann ist der Autor im Prinzip genau so schlau wie vorher und muss sich selbst überlegen, was er aus diesen Hinweisen macht.

    Im nächsten Blogbeitrag soll es dann um die Frage gehen, wie man am besten mit Verlagsabsagen umgeht.

    P.S.: Ihr kennt das "Pech-Treppe-Phänomen" ja vielleicht auch aus Euren Bewerbungszeiten. Wie geht Ihr damit um?
  4. Fernstudienakademie
    "Schriftsteller sein ist toll - wenn nur das Schreiben nicht wäre!"

    Diesen Satz habe ich neulich in einem ganz witzigen und motivierenden Essay von Andreas Eschbach gelesen. In diesem Essay richtet sich Eschenbach zwar vornehmlich an Romanautoren, aber viele seiner Beobachtungen treffen sicherlich auch auf angehende Sachbuchautoren zu.

    http://www.andreaseschbach.de/schreiben/page21/page25/page25.html

    Das Schriftstellerdasein scheint einen gewissen Reiz auszuüben

    Aber gibt es das wirklich: Menschen, die zwar liebend gerne ein Buch veröffentlichen würden, aber in Wirklichkeit gar nicht schreiben wollen?

    Ich glaube ja! Mir geht es z.B. immer so, wenn ich in meinem weiteren Bekanntenkreis erzähle, was ich beruflich mache. Ich berichte dann, dass ich mein Geld mit dem Schreiben (von Lehrbriefen und Büchern) verdiene. Viele bekommen dann einen ganz verträumten Blick und murmeln: „Oooh, so was würde ich auch gerne machen!“

    Der Schreiberalltag ist gar nicht so aufregend

    Manche dieser verträumt dreinschauenden Gestalten fragen dann aber noch weiter: „Und wie machst Du das so?“

    Dann berichte ich von meinem Autorenalltag, der nun soo spektakulär auch nicht ist:



    Für jeden Text, den ich verfasse, muss ich recherchieren, sei es im Internet oder in Bibliotheken.
    Bevor ich nur ein Wort zu meinem „aktuellen“ Thema verfasst haben, muss ich bestimmt 20-30 Bücher (zumindest „quer“) gelesen haben.
    An der Gliederung meines Textes arbeite ich sehr intensiv – und bin nach jeder einzigen „Gliederungssession“ völlig (!) platt.
    Ich versuche, dass ich jeden Tag (!), also möglichst auch am Wochenende, in die Tasten haue. So bleibe ich am besten auf Betriebstemperatur und muss mich nicht immer wieder neu in meine Texte einfinden.
    Wenn der Text „an sich“ fertig ist, kommt noch jede Menge Kleinkram, der einfach dazugehört: Korrektur lesen, Layout überprüfen, Literaturverzeichnis checken usw., usw..




    Watt mutt, datt mutt

    Die meisten der schriftstellerischen Tätigkeiten sind sicherlich sehr spannend, manche aber auch erheblich weniger. Aber Kneifen gilt nicht: Wer, wenn nicht ich, sollte auch diesen langweiligeren Kleinkram übernehmen? Es ist eben so: „Watt mutt, datt mutt!“

    Wenn ich dann von diesem – manchmal auch langweiligen – Autorenalltag erzählt habe, schwindet bei meinem Gegenüber der verträumte Gesichtsausdruck sehr schnell: „Ach, soooo hätte ich mir das nicht vorgestellt!“

    Für mich (und die meisten meiner Schreiberkollegen) ist der Autorenberuf aber nach wie vor der tollste Job, den es gibt.

    So viel Freiheit, so viel selbstbestimmtes Arbeiten und so viele Flow-Erlebnisse, wie sie die meisten Autoren aus ihrem Alltag kennen, gibt es mit Sicherheit nicht in jedem Beruf.

    Allerdings hat dieser Job auch seine Schattenseiten: Man weiß nie, wie viel Geld man am Ende des Monats auf dem Konto hat, man muss sich immer wieder selbst motivieren und mit Kritik umzugehen lernen.

    Anne Oppermann
  5. Fernstudienakademie
    Liebe Blogleser: Ich brauche Eure Hilfe!

    Mir ist aufgefallen, dass in diesem Lehrgang der Fernstudienakademie noch nichts zum Thema Hörbuch steht.

    Woran das liegt? Ich gebe es zu: an mir... Das Problem ist nämlich: Ich mag a) Hörbücher selbst nicht so gerne und wenn mir jemand etwas vorliest, schlafe ich in Minutenschnelle ein. Ich bin halt nicht soo der auditive Typ. Alles keine guten Voraussetzungen, um etwas zum Thema Hörbuch zu schreiben!

    Bei Kindern beliebt

    Ich gestehe es an dieser Stelle: Ich kenne Hörbücher im Moment noch vornehmlich aus dem Bereich der Kinderliteratur: „Urmel aus dem Eis“, gelesen von Dirk Bach, hat was. Aber wenn ich schon die Titelmelodie von „Conny, Conny mit der Schleife im Haaaaaar...“ höre (die Mädchen-Eltern, wissen, wen ich meine... ), krieg ich zu viel.

    Hörbücher wie Sand am Meer

    Für meine Recherchen habe ich mich mal so ein bisschen umgeguckt: Hörbücher gibt es inzwischen wirklich viele. Bei den Belletristik-Bestsellern ist es ja schon normal geworden, dass parallel zur Hardcover- und E-Book-Ausgabe auch ein Hörbuch angeboten wird.

    Interessant ist dabei, dass die Inhalte eines solchen Belletristik-Hörbuches teilweise um bis zu 50 % gekürzt werden. Das war mir, ehrlich gesagt, nicht so klar. Dazu hier ein Interview mit der Autorin Rebecca Gablé über ihren aktuellen Roman:



    Linktipp: Kostenlose Hörbücher

    Und hier für die Hörbuch-Freaks unter Euch noch zwei Webseiten mit Audio-Files zum kostenlosen Download:

    http://www.vorleser.net

    http://www.hoerbuch-kostenlos-download.de/

    Bei der zweiten Seite muss man allerdings einige Kriterien erfüllen, um in den Genuss der Files zu kommen. Ihr müsst also selbst gucken, was Ihr davon haltet.

    Meine Bitte an Euch: Erzählt mir doch von Euren Hörbucherfahrungen (möglichst im Sachbuchsektor)

    Damit die Teilnehmer dieses Lehrgang zum/zur SachbuchautorIn mehr über die Hörer von Hörbüchern erfahren, würde ich Euch bitten, einfach mal ein wenig „aus dem Nähkästchen zu plaudern“. Das wäre wirklich klasse! Vielleicht helfen dabei folgende Fragen?

    Warum hörst Du gerne Hörbücher?
    Was ist für Dich der Vorteil gegenüber anderen Veröffentlichungsformen (Buch, E-Book etc.) des selben Textes?
    Wo hörst Du Hörbücher am liebsten? (im Auto, zu Hause, im Zug....?)
    Welche Sachbücher hast Du schon gehört?
    Was hat Dir bei diesen Audio-Files gut gefallen, was aber vielleicht auch weniger?
    Wie wichtig ist Dir die Stimme des Sprechers/Vorlesers?

    Wenn Ihr noch mehr erzählen wollt – gerne!

    Euch ganz herzlichen Dank!

    Anne Oppermann
  6. Fernstudienakademie
    Nachdem es im ersten Teil dieses Interviews mit Bianka um die Vor- und Nachteile von E-Books und E-Book-Readern ging, soll es in diesem zweiten Teil um die Frage gehen, was E-Book-Reader eigentlich leisten können.

    A.O.: Welche Texte sind auf Deinem Reader vorinstalliert? Konntest Du wirklich etwas damit anfangen?

    B.S.: Vorinstalliert waren 3 Bücher und mehrere Leseproben. Das war nett, um sich mit dem Gerät vertraut zu machen. Lesenswert waren sie für mich nicht.

    A.O.: Wie lange halten die Akkus Deines Readers?

    B.S.: Mein Reader hat den Vorteil, dass er nach 10 Minuten Nichtbenutzung in den Schlafmodus fällt und sich nach 2 Tagen komplett abschaltet. Obwohl ich ihn täglich 1-3 Stunden nutze, muss ich nur ca. alle 2 Wochen den Akku aufladen. Hier habe ich die Wahl, den Reader am PC mittels USB-Kabel oder mit einem Zubehörkabel in der Steckdose zu laden. Letzteres hat den Vorteil, dass ich auch während des Aufladevorgangs lesen kann.

    A.O.: Wie sieht es mit der Lesbarkeit der Schrift aus? Wie lange halten die Augen das Lesen von E-Texten aus?

    B.S.: Ich lese überwiegend EPUB-Formate und kann die Schriftgröße problemlos anpassen. Ebenso kann ich mich zwischen Hoch- und Querformat entscheiden. Bei den Studienbriefen im PDF-Format ist mir aufgefallen, dass ich die Schriftgröße des Inhaltsverzeichnisses nicht immer ändern kann.

    Da mein Reader keine Hintergrundbeleuchtung hat, werden die Augen beim Lesen nicht müde. Es ist genauso, wie in einem richtigen Buch zu lesen. Das Display spiegelt nicht, so dass ich mich auch zum Lesen in die Sonne setzen kann.

    A.O.: Kann man E-Books eigentlich verleihen?

    B.S.: Inzwischen habe ich eine Bücherei entdeckt, bei der man E-Books ausleihen kann. Zeitschriften für einen Tag, Bücher für eine Woche. Mir ist dieser Zeitraum zu kurz, deshalb habe ich dieses Angebot noch nicht genutzt.

    A.O.: Welche Textsorte (Romane, Fachbücher, Zeitungen o.ä.) liest Du am liebsten auf Deinem Reader? Warum?

    B.S.: Ich lese überwiegend Romane auf meinem Reader. Oder, wenn ich unterwegs bin, die verfügbaren Studienbriefe – leider stellt meine Fern-FH die Studienbriefe nicht generell digital zur Verfügung.

    Bei Fachbüchern greife ich dagegen meist noch auf ein echtes Buch zurück. Beim Lernen und Zusammenfassen sind mir verschiedenfarbige Markierungen wichtig. Auch bei Arbeitsgruppen sind echte Bücher vorteilhafter.

    A.O.: Wie zufrieden bist Du mit dem derzeitigen Angebot an E-Books?

    B.S.: Ich würde das Angebot mittlerweile als ausreichend bezeichnen. Neuerscheinungen sind allerdings erst nach mehreren Wochen als E-Book verfügbar.

    A.O.: Kaufst und liest Du eigentlich noch „echte“ Bücher?

    B.S.: Wie bereits oben erwähnt, bevorzuge ich Fachliteratur noch als „echtes“ Buch.
    Romane kaufe ich mir nur noch als E-Book, auch wenn ich darauf warten muss. Mein Ziel war ja, mein Bücherregal nicht mehr zu strapazieren.

    A.O.: Wie ist das „Lesererlebnis“ bei E-Books? Fehlt Dir da manchmal nicht das altertümliche Seitenrascheln oder dass man Eselsohren in die Seiten knicken kann?

    B.S.: Für mich ist das „Leseerlebnis“ optimal. In der Unibibliothek ärgere ich mich oft über den Zustand der Bücher. Häufig sind schon viele Passagen markiert, was ich irritierend finde.

    E-Books sind dagegen schön ordentlich. Ich kann aber auch mit meinem Reader ein virtuelles Eselsohr einknicken, wenn ich auf die obere Buchseite tippe. Durch den Touchscreen kann ich die Seiten mit einem Wischen umblättern, alternativ mit einem Knopf. Aber das Wischen kommt ja einem echten Umblättern schon sehr nahe.

    A.O.: Jetzt mal eine Frage von einem Beinahe-DAU: Können auch Menschen, die keine langjährigen Computerfreaks sind, mit den E-Readern umgehen?

    B.S.: Mittlerweile kann ich mich auch als einen „Beinahe-DAU“ bezeichnen. Mit der neuesten Technik bin ich jedenfalls nicht mehr unbedingt vertraut und das Interesse daran lässt zunehmend nach.

    Aber jeder, der im Internet eine Bestellung aufgeben kann oder auch schon mal Musik auf einen mp3-Player geladen hat, kann mit einem E-Book-Reader problemlos umgehen.

    Den Sony-Reader kann man eigentlich mit einem mp3-Player vergleichen. Bei der ersten Benutzung wird ein Programm installiert, mit dem man die Bücher, Musik oder Bilder verwalten, importieren und exportieren kann. Gleichzeitig wird ein Rechtemanagement installiert, was jedoch einfach beschrieben ist. Die gesamte Menüführung ist deutsch und gut erklärt.

    Gekaufte E-Books werden im Internet herunter geladen und mittels dieses Programms auf den Reader übertragen. Ich benötige hierfür nur einen USB-Anschluss. Der OYO kann das auch per WLAN. Mit dem OYO kann man sich direkt im Buchladen E-Books herunterladen und dabei Unterstützung von einem Verkäufer bekommen.


    Danke für das spannende Gespräch!

  7. Fernstudienakademie
    Auch hier im Forum ist es immer wieder Thema, ob es sich tatsächlich lohnt, einen E-Book-Reader anzuschaffen. Deshalb habe ich vor einiger mal habe die Frage gestellt, ob mir nicht ein Mitglied von Fernstudium-Infos.de ein paar Fragen zum Thema E-Book beantworten möchte. Bianka hat sich netterweise dafür zu Verfügung gestellt. Ganz herzlichen Dank!

    A.O.: Bianka – kannst Du Dich vielleicht einmal kurz vorstellen?

    B.S.: Mein Name ist Bianka S., ich bin 38 Jahre alt und aktuell aktive Fernstudentin an der HFH. Die Welt der Bücher hat mich schon von klein auf fasziniert und ich lese fast alles, was mir in die Finger kommt.

    A.O.: Wie bist Du auf die Idee gekommen, Dich für E-Books zu interessieren?

    B.S.: Da ich sehr gerne und sehr viel lese, leide ich chronisch unter Platzmangel in meinem Bücherregal. Schon vor einigen Jahren sah ich im Internet einen E-Book-Reader und wusste sofort: So ein Gerät ist das Richtige für mich. Und als mir letztes Jahr schließlich ein Bücherregal buchstäblich unter der Last zusammengebrochen ist, entschied ich mich ganz bewusst für einen E-Book-Reader.

    A.O.: Welchen E-Book-Reader besitzt Du und wie viel hat er in etwa gekostet?

    B.S.: Ich habe mir verschiedene Reader in einer Buchhandlung angeschaut. Zu Beginn habe ich den OYO-Reader ins Auge gefasst, jedoch hat er mir schon optisch nicht gefallen und er lag mir auch nicht gut in der Hand. Ein Tablet-PC schied von vornherein wegen des Gewichtes aus, auch wegen der Bildschirmbeleuchtung.

    Wichtig war mir ein „unabhängiger“ Reader, der verschiedene Formate verarbeiten kann und mit dem ich nicht auf bestimmte Anbieter reduziert werde. Deshalb kam für mich z.B. der Kindle nie in Frage.

    Letztlich suchte mir mein Mann einen Sony Reader als Weihnachtsgeschenk aus. Gekostet hat er 230,- Euro. Das ist natürlich eine beträchtliche Summe, aber ein alternativer Anbau eines Bücherzimmers wäre teuer geworden. ;-)

    Der Sony Reader hat ein Touchscreen und ein robustes Aluminiumgehäuse. Lesen kann er u.a. EPUB, pdf, MS Word, TXT, JPEG, GIF, mp3. Das Gehäuse gibt es wahlweise in schwarz, grau und rot. Dazu passend gibt es verschiedene Schutzhüllen bzw. Einbände. Ein Ladegerät für die Steckdose muss separat erworben werden.

    A.O.: Was sind für Dich die Vorteile von E-Books bzw. von E-Book-Readern?

    B.S.: Vorteile gibt es viele: Ich kann mit dem Reader mehrere Bücherregale in meine Handtasche stecken und trage nur ein Gewicht von 220 g mit mir herum. Der Reader hat eine Kapazität von ca. 1200 Büchern, was mit einer SD-Speicherkarte sogar noch erweitert werden kann. Die Größe ist ähnlich der eines Taschenbuchs.

    Mit dem Reader habe ich überall etwas zu lesen dabei und muss mich nicht auf ein bestimmtes Buch vorab festlegen. Das erleichtert das Urlaubsgepäck ungemein. Ich kann jederzeit zwischendurch Romane lesen oder auch lernen. Ich lade meine Zusammenfassungen der Studienbriefe als PDF auf den Reader. In den Dokumenten, aber auch in den Büchern, kann ich Lesezeichen setzten, Sätze markieren und Notizen dazu erstellen. Ich kann auch außerhalb von Dokumenten Notizen mit dem beigefügten Stift notieren oder malen.

    Ich lese gerne im Bett zum Abschalten und Einschlafen. Leider werde ich dabei dann doch schnell müde. Wenn ich unbedingt noch ein spannendes Kapitel fertig lesen möchte, kann ich die Schriftgröße auf meine Müdigkeit einstellen. Ich habe die Wahl zwischen 6 verschiedenen Größen.

    Der Reader merkt sich immer die zuletzt gelesene Seite. Das funktioniert auch, wenn ich zwischen mehreren Büchern umschalte. Ich kann mir die Bücher nach verschiedenen Optionen sortieren lassen, etwa nach Datum, Autor, Titel oder Lesedatum. Neue Bücher werden markiert. Ich kann verschiedene eigene Kategorien anlegen und so die Bücher und Dokumente nach meinen Bedürfnissen sortieren.

    Der Sony Reader hätte noch den Vorteil, dass ich Musik und Hörbücher aufspielen könnte. Jedoch habe ich diese Funktion bisher nur ausprobiert, nicht regelmäßig genutzt. Einen Ton kann man nur mit Kopfhörern hören.

    Ein ganz klarer Vorteil ist natürlich, dass die Buchhandlung an 7 Tagen in der Woche rund um die Uhr für meinen Reader geöffnet ist. Ich kann in Ruhe auf den Händlerseiten stöbern und gekaufte Bücher innerhalb weniger Minuten lesen. Es gibt keinen Mindestbestellwert und keine Lieferkosten. Die E-Books sind meist 1 bis 2 Euro günstiger als die „echten“ Bücher.

    A.O.: Was sind aus Deiner Sicht die Nachteile?

    B.S.: Ein Nachteil ist, dass man nicht mal eben mit Freunden Bücher tauschen kann. Das lässt das Rechtemanagement nicht zu. Auch kann man sich nicht einfach ein Buch schenken lassen. Mein Mann hat mir häufig Bücher geschenkt; jetzt kann er höchstens auf einen Gutschein eines Onlinebuchhändlers zurück greifen.

    Ein Nachteil wäre vielleicht noch, dass man mit dem Reader nicht unbedingt in die Badewanne gehen sollte. Auch sollte man ihn nicht herunter werfen. Einen Sturz auf meine Balkonfliesen hat er, dank Lederhülle, jedoch ohne Schäden schon überstanden.

    Teil 2 dieses Interviews erscheint im nächsten Blogbeitrag. Darin geht es um die Frage, was E-Book-Reader leisten können - und was nicht.
  8. Fernstudienakademie
    Der erste Lehrbrief ist jetzt bei 103 Seiten gelandet; mal schauen, wie viele Seiten der zweite Lehrbrief am Ende umfassen wird.

    Bei dieser zweiten Lektion geht es vor allem um folgende Themen: Suche nach einem passenden (und markttauglichen!) Buchthema, Alleinstellungsmerkmale von Buch und Autor und die Definition der Zielgruppe, an die sich das spätere Buch richten soll.

    Im Prinzip handelt es sich bei all diesen Lerninhalten also um „Marketing-Themen“: Nur Buchprojekte, die einzigartig sind und von Autoren geschrieben werden, die ebenfalls einzigartig sind, haben wirkliche Chancen darauf, dass ein Verlag sie zur Veröffentlichung annimmt.

    Ich denke, für die späteren Teilnehmer geht’s dabei auch ans „Eingemachte“, wenn sie sich selbst (z.B. im Rahmen der Übungs- und Einsendeaufgaben) überlegen müssen, was denn nun das ganz Besondere an ihnen und ihrem Buch ist. Also: Selbstmarketing in Reinkultur!

    Es wird wieder spannend – auch für mich als Lehrgangsautorin...

    Anne Oppermann

    P.S: Zum Thema Selbstmarketing: Kennt Ihr den sog. „Elevator Pitch“, also ein kurzes Sätzchen, mit dem Ihr Euch und Eure Fähigkeiten z.B. während eines kurzen Gesprächs im Aufzug (daher der Name) präsentieren könnt? Ist ganz spannend, wenn man sich auch selbst einmal so ein kurzes Statement überlegen muss.

    Mein erster (!) Versuch: Ich bin so etwas wie ein „Karriere-Anspitzer“.

    Wenn’s gut geht, kommt dann die Frage: „Hä – was ist denn das?“ Dann kann ich los legen.

    Vielleicht habt Ihr ja auch mal Lust dazu, an einem solchen „Aufzugs-Satz“ zu feilen?
  9. Fernstudienakademie
    Es gibt ja – gerade im großen Themenbereich „Gesundheit“ – jede Menge Sach- und Ratgeberbücher, die von Betroffenen verfasst sind.

    Betroffenen wissen, wovon sie reden

    Das hat (aus Lesersicht) manche Vorteile:


    Die Betroffenen wissen wirklich, wovon sie reden.
    Sie haben ihre individuellen Erfahrungen (z.B. von besonderen Therapien) gemacht und können diese an die Leser weitergeben.
    Sie haben sich das nötige Fachwissen, um mit den Ärzten und Therapeuten „auf Augenhöhe“ reden zu können, selbst erarbeitet und können in vielen Fällen ihr Wissen auch an Menschen ohne entsprechende Vorkenntnisse in einfachen und verständlichen Worten weiter geben.



    Sind die Betroffenen vielleicht schon zu „nah“ am Thema?

    Diesen Vorteilen stehen aber nun auch einige (mögliche) Nachteile entgegen:


    Mancher Betroffene sieht in „seinem“ Umgang mit der Krankheit den einzig richtigen Weg und lässt u.U. andere Ansätze zur Behandlung nicht mehr gelten.
    Ein Betroffener hat sich zwar enorm in „sein Thema“ hereingearbeitet, aber trotzdem fehlt ihm (im Normalfall) die notwendige medizinische Ausbildung und der Zugang zu Literatur bzw. zu neueren Studien zum Thema, um auch aktuelle Behandlungsansätze richtig einordnen zu können.



    Finger weg von „Betroffenen-Büchern“? Nein, nicht unbedingt!

    Sollte man dann (als Leser) am besten die Finger von derartigen Ratgeberbüchern lassen, die von Betroffenen geschrieben wurden? Nein, das finde ich nicht! Diese Bücher stellen oft eine enorme Unterstützung dar für Menschen, die vielleicht mit derselben Krankheit leben: Hier spricht jemand ihre Sprache, hier kennt jemand ihre Sorgen und Nöte und hier bietet jemand Unterstützung an.

    Solche Bücher können wirklich wertvoll sein. Aber: Man muss sich schon klar machen, dass die Inhalte einer peniblen fachlichen Überprüfung nicht immer Stand halten.

    Zusammenarbeit als Lösung?

    Meines Erachtens sollte der Weg dahin gehen, dass Ärzte und Therapeuten gemeinsam mit Betroffenen ein solches Buchprojekt schultern: So ist (einigermaßen) gewährleistet, dass auf der einen Seite die Inhalte „fachlich richtig“ sind und dass man auf der anderen Seite auch tatsächlich die Sprache der Betroffenen spricht.

    Auch ein (medizinisch) vorgebildetes Lektorat kann hier angebracht sein: So gehen die Buchinhalte durch die Hände von verschiedenen Fachleuten, die überprüfen, dass alles seine Richtigkeit hat.

    Allerdings findet sich in fast allen medizinischen Ratgebern ja sowieso der Hinweis, dass das Buch auf keinen Fall eine ärztliche Diagnose und Therapie ersetzen kann: Eine Haftung wird also weder von den Autoren noch vom Verlag übernommen.

    Anne Oppermann

    P.S.: Was haltet Ihr von solchen „Betroffenen-Büchern“? Wertvoller Input oder „Bücher, die die Welt nicht braucht“?
  10. Fernstudienakademie
    Zunächst einmal Euch allen noch ein gutes und erfolgreiches (Studien-) Jahr, in dem alle Eure Wünsche in Erfüllung gehen mögen. Und danke, dass Ihr diesem Blog weiterhin die Treue haltet... Nun aber zum echten Blog!

    Schmankerl oben drauf

    Manche Verlagen bieten ihren Lesern zum Buch noch ein „Schmankerl“ oben drauf:


    Manchmal gibt es eine beigelegte CD-Rom mit Musik und Hörbeispielen zum Thema.
    Mal finden sich im Anhang Kopiervorlagen, die man für den eigenen Gebrauch nutzen kann.
    Ab und an findet man Checklisten oder sonstige Begleitmaterialien auf einer dem Buch beigefügten CD.



    Buchbegleitende Online-Workshops als besonderes Serviceangebot

    Neulich bin ich auf ein Workshop-Angebot des Gabal-Verlages aufmerksam geworden: In der Buchreihe Book@web gibt es nämlich zu den in dieser Reihe herausgekommen Werken Workshops im Internet.

    https://www.gabal-verlag.de/ic/page/355/book_at_web.html

    Ich habe mir das einmal genauer angeschaut – und fand das Angebot recht interessant!

    Wie funktioniert das?

    Nach einer einfachen Registrierung wird man freigeschaltet. Natürlich muss man dafür einen Titel aus der Reihe Book@web tatsächlich vorliegen haben, denn erst in diesem Buch findet man den Code, mit dessen Hilfe man Zugriff auf den zum Buch gehörenden Workshop bekommt.

    Ich hatte das folgende Buch vorliegen:

    Gottschling, Stefan: Einfach besser texten. Offenbach 2009.

    Interaktive Übungen – aber ohne Tutor

    In dem Onlinworkshop finden sich insgesamt 13 interaktive Übungen, die dem Inhalt des Buches angepasst sind. So kommt man dazu, das Erlernte wirklich einmal auszuprobieren und die eigenen Texter-Fähigkeiten auszubauen.

    Die Auswertung dieser Übungen erfolgt allerdings rein automatisch, es gibt also keinen Tutor im Hintergrund, der die Antworten der Workshopnutzer bewerten oder kommentieren würde. Es gibt ebenfalls keine Teilnahmebescheinigung und kein Zeugnis.

    Etwas schade finde ich, dass manche Übungen technisch so gestaltet sind, dass nur Nutzer des Internet Explorers hier zum Zuge kommen.

    Ein echter Mehrwert

    Mein Fazit: So ein buchbegleitender Workshop ist schon ein echter Hingucker: Die Leser bekommen damit einen wirklichen Mehrwert, der Autor kann sein Wissen multimedial aufbereiten und ein Verlag kann sich als besonders service- und kundenorientiert präsentieren.

    Da ich nicht weiß, wie teuer so ein Workshop-Spaß für einen Verlag eigentlich ist und wie sich so ein Zusatzangebot in Sachen Kundenbindung auswirkt, kann ich nicht sagen, ob sich ein solcher Service tatsächlich „rechnet“. Aber schick finde ich es auf jeden Fall!

    Anne Oppermann

    Was halten Ihr von solchen Workshops? Bei welchen Sachbuchthemen würdet Ihr gerne ein solches zusätzliches Serviceangebot offeriert bekommen?
  11. Fernstudienakademie
    Vor einiger Zeit habe ich einen wunderbaren Buchtrailer für ein Sachbuch gesehen:

    http://www.youtube.com/watch?v=c8LnWC8ahpY

    Diese Werbevideo für Petra van Cronenburgs Buch „Faszination Nijinsky“ ist einfach toll, stimmungsvoll und rundum werbewirksam. (Und nebenbei: Das Buch ist mindestens genau so toll, wie das Video erwarten lässt... )

    Werbevideos scheinen in zu sein

    Werbevideos scheinen derzeit absolut in zu sein: Fast jeder bessere Krimi und jeder bessere Roman wird z.B. bei amazon so beworben; hier einmal ein paar eher zufällig ausgesuchte Beispiele:







    Zu Sachbüchern gibt es nur selten Trailer

    Was aber auffällt: Sachbücher werden eher selten so beworben. Woran liegt das eigentlich?

    Zum einen richten sich Sachbücher meist nur an eine relativ kleine Zielgruppe. Mit einem Sachbuch kann man also nicht gerade Wahnsinnsumsätze generieren, so dass sich der Aufwand, einen solchen Clip herzustellen, einfach nicht lohnt.

    Zum anderen zeichnen sich Sachbücher eher selten durch ein besonders ausgeprägtes Maß an Emotionalität aus. Wer bei dem Thema „Hamsterhaltung“ oder bei dem Sujet des „Eigenbaus einer Sauna“ Tränen der Rührung und Ergriffenheit in den Augen hat, ist wohl schon als „äußerst seltsam“ zu bezeichnen.

    Buchtrailer sind darauf getrimmt, Emotionen hervorzurufen

    Buchtrailer sind aber gerade darauf „getrimmt“, dass sie möglichst positive Emotionen (und Neugier) auf das eigentliche Buch hervorrufen. Wenn ein Buch aber gar nicht dazu gedacht ist, die Emotionen der späteren Leser anzusprechen, wird es vermutlich sehr schwer werden, ein entsprechendes Werbevideo zu schaffen.

    Anne Oppermann

    Wie findet Ihr solche Buchtrailer? Haben sie Euch schon mal zu einem Buchkauf verführt?

    P.S: Das Blog macht nun eine Jingle-Bells-Pause... Euch allen frohe Weihnachten!
  12. Fernstudienakademie
    Neulich war ich mal wieder bei Thalia. Wegen meiner wunderbaren Buchhändlerschwester, die als Mittelständlerin schwer unter der Konkurrenz der „Großen“ der Branche zu leiden hat, bin ich ja aus reiner Solidarität eher selten bei solchen Kettenbuchhandlungen.

    Ein Bücherkaufhaus macht ganz schön was her!

    Aber es trieb mich dann doch mal wieder in dieses Bücherkaufhaus – und man muss ja ehrlich sagen, so ein Bücherkaufhaus macht ja ganz schön was her:


    schön dekorierte Bücherthementische
    Spielecke für Kinder
    Buchladencafé
    Hörbücher zum Reinhören
    schicke Papeterie-Artikel
    viele Kassen, so dass man nicht lange anstehen muss
    Ankündigungen für Lesungen und Signierstunden
    aufwändige Architektur mit Glasaufzug und riiiesiger Rolltreppe mitten im Laden
    und, und, und



    Da macht das Bücherkaufen schon wirklich Spaß: Man flaniert so durch Unmengen von Bücherregalen, hält mal hier ein, schaut sich da neue Kalender an und genießt einfach die Auswahl an Büchern.

    Fixiertheit auf Bestsellerlisten

    Was mich allerdings ein wenig nervt, ist die Fixiertheit auf Bestsellerlisten: Überall hängen diese Dinger herum, so dass auch der doofste Buchkunde sofort weiß, was derzeit angesagt ist. Und natürlich liegen die entsprechenden Bücher dann – genau nach der Ordnung der Spiegel-Bestseller-Liste – in riesigen Stapeln direkt im Eingangsbereich herum.

    Büchertipps – auch abseits der Spiegel-Liste

    Da lob ich mir dann doch den Laden meiner Schwester: Die recht belesenen Buchhändlerinnen kennen natürlich auch den Mainstream der entsprechenden Bestseller-Listen, aber sie empfehlen „ihren“ Kunden, die sie meist seit vielen Jahren kennen, genau das, was zu ihnen und ihren Leserwünschen passt. Und das dann eben auch mal abseits der Spiegel-Liste.

    Anne Oppermann

    P.S: Wie findet Ihr eigentlich Buchkaufhäuser à la Thalia?
  13. Fernstudienakademie
    Im letzten Blogbeitrag ging es u.a. darum, was die Vor- und Nachteile der Veröffentlichung einer Examensarbeit sind, die man überhaupt nicht überarbeitet.

    Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Wann lohnt es sich denn überhaupt, dass man sich die Mühe des Umarbeitens macht? Dafür sollte man vielleicht einmal folgende vier Fragen beantworten:

    1. Passt die Arbeit zum eigenen Autorenprofil?

    Jeder Sachbuchautor hat ja das Ziel, für ein bestimmtes Thema in der Öffentlichkeit als absoluter Fachmann bzw. Fachfrau angesehen zu werden. Wenn sich nun jemand beispielsweise zum Profi in Sachen Erneuerbare Energien aufbauen will, würde es sicherlich nicht allzu viel bringen, wenn er seine Magisterarbeit zum Thema: „Etymologische Besonderheiten in Shakespeares Wortschatz“ auf den Markt bringen wollte.

    Eine solche Veröffentlichung würde dann nicht nur nichts bringen, sondern eher seinen angestrebten Profistatus für Erneuerbare Energien gefährden: Wer glaubt schon, dass ein Shakespeare-Kenner wirklich etwas Interessantes zum Thema Energie beisteuern könnte?

    2. Ist die Zielgruppe für eine Buchveröffentlichung groß genug?

    Je abgehobener, wissenschaftlicher und spezialisierter ein Examensarbeitsthema ist, desto kleiner wird die Zielgruppe des späteren Buches sein. Nur wenn das Buchthema für eine breitere (und natürlich mit geringerem Vorwissen ausgestattete) Öffentlichkeit interessant ist, sollte man an die Umarbeitung der eigenen Arbeit gehen.

    3. Welche anderen Titel zum Thema gibt es bereits?

    Wie jeder „normale“ Sachbuchautor muss natürlich auch derjenige, der seine Abschlussarbeit umarbeiten möchte, eine sorgfältige Konkurrenzanalyse durchführen:


    Welche Titel zu „meinem“ Thema gibt es bereits auf dem Markt?
    An welche Zielgruppen richten sie sich?
    Gibt es überhaupt noch eine Lücke für mein Buch und meinen Denkansatz?



    4. Gibt es Verlage, in deren Programm das Buch passen könnte?

    Wie bei „normalen“ Büchern auch muss sich jetzt der Autor auf die Suche nach einem passenden Verlag begeben. (Es sei denn, er möchte sich als Self-Publisher betätigen; das ist natürlich immer eine denkbare Option...). Bei der Suche nach einem „herkömmlichen“ Verlag muss selbstverständlich auch das „herkömmliche“ Procedere durchlaufen werden:


    Verlagssuche
    Kontakt mit dem Verlagslektorat
    Erstellen eines Exposés
    Erstellen eines Probekapitels
    etc.



    Umarbeitung der Arbeit

    Erst nachdem diese vier Fragen beantwortet wurden, geht’s an die „Knochenarbeit“, nämlich das Umstricken der Abschlussarbeit zu einem „echten“ Buch. Das Verlagslektorat wird dem stolzen Absolventen diese Aufgabe wohl nur zum Teil abnehmen, denn man erwartet von Verlagsseite schon ein einigermaßen markttaugliches Manuskript als Grundlage der weiteren Arbeit.

    Bei der Umarbeitung der Arbeit geht es u.a. um folgende Punkte:


    Kürzen der Arbeit auf die wirklich wichtigen Teile
    Ein historischer Abriss oder eine Einordnung des Themas in den wissenschaftlichen Zusammenhang interessiert in Wirklichkeit kaum einen Menschen.
    Veränderung des Sprachstiles von wissenschaftlicher „Schreibe“ hin zu einem leserfreundlichen Ton
    Auflösung von Zitaten
    Reduzierung des Literaturverzeichnisses auf die „besten“ (und damit besonders empfehlenswerten) Titel zum Thema
    Eingehen auf die besonderen Wünsche und Bedürfnisse der Zielgruppe
    Integration von „Serviceteilen“ wie etwa Linkverzeichnis, Adresslisten wichtiger Institutionen, die sich mit dem Thema beschäftigen, Randbemerkungen, praktische Beispiele etc.


    Anne Oppermann

    P.S.: Wie sieht es bei Euch aus? Wäre es für Euch lohnend, Eure eigenen Examensarbeiten zu einem „echten“ Buch umzuarbeiten? Warum (nicht)?
  14. Fernstudienakademie
    In diesem Blog sollen ja immer wieder auch verschiedene Berufe aus der Buch- und Verlagsbranche präsentiert werden; bis jetzt wurden folgende Jobprofile vorgestellt:


    Verlagsvertreter
    Layouter
    Herausgeber
    Illustrator



    Heute soll es um einen recht neuen Beruf in der Buchbranche geben, nämlich um den des Literaturagenten.

    Welche Aufgaben haben Literaturagenten?

    Literaturagenten agieren als Vermittler zwischen Autoren und den Verlagen, d.h. sie suchen für ein bestimmtes Buchprojekt einen passenden Verlag. Für diese Vermittlungstätigkeit verlangen sie natürlich auch Geld – meist werden sie an den Honorarerträgen, die ein Buchautor vertraglich vom Verlag zugesichert bekommt, beteiligt.

    Woran erkennt man seriöse Literaturagenten?

    Die seriösen Literaturagenten bekommen erst dann ihr Geld, wenn der Autor seinen Verlagsvertrag tatsächlich in der Tasche hat. Leider gibt es in dieser Branche auch eine ganze Menge schwarze Schafe, die den angehenden Autoren schon vor dem eigentlich Beginn ihrer Vermittlungstätigkeit eine Rechnung stellen.

    Besonders dreiste Vertreter dieser Branche „vermitteln“ den Autor dann sogar an einen Zuschussverlag, der das Buch – natürlich wieder gegen Geld – verlegt. Einen solchen Zuschussverlag hätte der Autor aber ganz sicher auch ohne einen Literaturagenten gefunden – so wird er also doppelt zur Kasse gebeten.

    Braucht man unbedingt einen Literaturagenten, wenn man ein Buch veröffentlichen will?

    Meiner Meinung nach braucht man nicht unbedingt einen Literaturagenten, wenn man sich auf die Verlagssuche begibt. Allerdings benötigt man schon ein gewisses Engagement, eine enorme Frustrationstoleranz und verhandlerisches Geschick, wenn man sich selbst um einen Verlag kümmern möchte.

    Wer es einfacher haben will und keine Zeit in die Verlagssuche investieren will oder kann, ist vielleicht bei einem Literaturagenten besser aufgehoben. Allerdings muss er dafür auf einen Teil seines Honorars verzichten. Außerdem baut er selbst keinerlei Kontakte in der Verlagsbranche auf und wird bei einem etwaigen Nachfolgebuch dann wohl wieder auf die Vermittlung durch einen Literaturagenten angewiesen sein.

    Was kann ein Literaturagent für einen Autor tun?

    Viele Literaturagenten schnüren ein komplettes Leistungspaket für ihre Autoren – für das sie natürlich auch entsprechend bezahlt werden wollen:


    Hilfe beim Erstellen eines Exposés
    Beurteilung des Buchprojektes auf seine Marktchancen hin
    Vermittlung des Buches an einen Verlag
    Lektorat
    Betreuung des Autors während des Schreibprozesses
    Vertragsverhandlungen
    Aufbau einer „Autorenpersönlichkeit“
    Planen etwaiger weiterer Buchprojekte



    Was kostet eine Vermittlung durch einen Literaturagenten?

    Falls ein Literaturagent nur für „Basis-Dienstleistungen“ (also z.B. ohne Lektorat und ohne Autorenbetreuung) und nur für die reine Vermittlungstätigkeit zwischen Verlag und Autor gebucht wird, fallen dafür ca. 15-20 % des Honorars an, das der Autor für sein fertiges Buch vom Verlag erhält.

    Anne Oppermann
  15. Fernstudienakademie
    Im Moment ist ja beinahe jeder auf der Suche nach d e m Weihnachtsgeschenk, das – richtig liebevoll ausgesucht – genau zu der Persönlichkeit des Beschenkten passt.

    Personal Novel

    Vielleicht ist da ja der folgende Link ganz wertvoll: Unter http://www.personalnovel.de kann man in einem (bereits verfassten) Romanrohling die Rollen der handelnden Personen mit „echten“ Charakteren aus dem Umfeld des Beschenkten besetzen.

    Bei diesen individualisierten Büchern kann ich als Käufer jede Menge Parameter selbst bestimmen, so z.B.


    Namen der (Haupt-) Personen
    Augenfarbe
    Haarfarbe
    Genre (Liebesroman, Krimi, Kinderbuch etc.)
    „Atmosphäre“ der Szenen - bei Liebesszenen gibt es z.B. die „lässige“ und die „rassige“ Variante
    Cover
    Einbandvarianten
    Illustrationen
    etc.



    Individualisierte Sachbücher: Wotan lässt grüßen!

    Da liegt ja nun die Überlegung nahe, ob man solche individualisierten Bücher nicht auch im Sachbuchbereich anbieten könnte.

    Vielleicht einmal als Vorgeschmack eine kleine Inhaltsskizze eines personalisierten Sachbuches, das sich an Hundehalter richtet. Alle unterstrichenen Begriffe können natürlich den individuellen Verhältnissen des jeweiligen Lesers angepasst werden:

    Der braune Irishsetter Wotan will im Moment sein Chappi nicht fressen, was sein Frauchen Eleonore Tierlieb aufs Tiefste besorgt.

    Ihr Verdacht: Wotan, der sie immer mit seinen tiefbraunen Augen traurig anschaut, hat sich in die Pudeldame Jasmin verguckt, die Hündin von Eleonores Kegelschwester Britta-Doppel-Name.

    Leider steht die schwarzgelockte Jasmin aber auf Nachbars Lumpi und würdigt Wotan keines Blickes.

    Wotan hat also nach Eleonore Tierliebs Meinung Liebeskummer und benötigt psychologische Unterstützung durch sein Frauchen. Wie man in dieser schwierigen Lage am besten reagiert, erfährt Eleonore in dem auf ihre persönliche Situation zugeschnittenen Hunderatgeber „Wotan in Love“!

    Und wer hat diesen wunderbaren Ratgeber bestellt? Na klar: Eleonore Tierliebs heimlicher Liebhaber. Und wer ist das? Es ist natürlich Peter Name, der nebenbei der Ehemann von Eleonores Freundin Britta Doppel-Name ist.

    So schließt sich dann der Kreis...

    Ähnlich individualisierte Ratgeber könnte es eigentlich in allen Lebensbereichen geben: Ob Kindererziehung, Jobsuche oder Rosenzucht – wohl jeder würde ein solches individualisiertes Sachbuch zu schätzen wissen.

    Anne Oppermann
  16. Fernstudienakademie
    Bergfest ist – die Hälfte des Lehrgangs ist fertig! Zeit, den bisherigen Projektverlauf einmal genauer zu begucken.

    Was lief gut?


    Das Schreiben des Lehrgangs macht nach wie vor jede Menge Spaß.
    Mit jedem neuen Lehrbrief arbeite ich an meiner eigenen Autoren-Weiterbildung. Viele Dinge habe ich als Autorin bislang eher intuitiv gemacht; jetzt weiß ich ein bisschen besser, warum ich sie so mache.
    Es gibt schon erste Interessenten, die nach Informationen rund um diesen Lehrgang fragen.
    Ich habe während des bisherigen Schreibprozesses vor allem durch die Interviews, die ja auch hier im Blog veröffentlicht wurden, eine Menge spannender Leute und ihre Sicht auf die Buchwelt näher kennen gelernt.
    Durch die Bloggerei rund um diesen neuen Lehrgang der Fernstudienakademie habe ich eine ganz neue Textsorte, nämlich das Blog, kennen und schätzen gelernt.
    Ganz toll ist für mich auch das engagierte Feedback von Euch Bloglesern und Blogkommentatoren. Eure Einwürfe, Ideen und Kommentare sind enorm wertvoll für mich. Darum einmal ein ganz, ganz herzliches Dankeschön an Euch!



    Was lief weniger gut?


    Mitte des Jahres bin ich (und auch die Firma) ja umgezogen: Den Stress und den Zeitaufwand für dieses Umzugsprojekt habe ich unterschätzt.
    Während der heißen Phase des Umzugs kam ich nämlich kaum noch zum „Dichten“.
    Die hier im Blog publizierten Interviews habt Ihr anscheinend manchmal als zu lang empfunden. Daran muss ich wohl noch arbeiten....



    Wie geht es weiter?


    Natürlich mit Lehrbrief 5! Darin geht’s um die Themen „Recherche“ und „Exposéerstellung“.
    Parallel dazu wird ein neuer Fernlehrgang der Fernstudienakademie zum Thema „Event- und Incentivemanagement“ für die ZFU aufbereitet. Wann dieser Fernlehrgang zugelassen wird, ist noch nicht so ganz raus.
    Bei den dann anstehenden Gesprächen mit der ZFU wird auch dieser Lehrgang zum/zur SachbuchautorIn dem zuständigen Sachbearbeiter (wenigstens in groben Zügen) vorgestellt. Dann hat er etwas, auf das er sich freuen kann.



    Anne Oppermann

    P.S.: Habt Ihr ggf. noch Themen (aus dem Bereich Autor werden, Buch, Buchmarkt, Buchmarketing usw. usw. usw.), die Ihr gerne in diesem Blog wieder finden würdet?
  17. Fernstudienakademie
    Buchhändler lieben gemeinhin ihren Job und sie finden es toll, ihren Kunden bei deren Weihnachtseinkäufen beratend (und natürlich verkaufend!) zur Seite zu stehen. Schließlich ist das Weihnachtsgeschäft ja auch die umsatzstärkste Zeit im Jahr.

    Die Vorweihnachtszeit ist für den Einzelhandel die umsatzstärkste und gleichzeitig stressigste Zeit im Jahr

    Deshalb habe ich meine Buchhändler-Schwester mal gefragt, welche Top-Ärgernisse es im Vorweihnachtsgeschäft für Buchhändler gibt. Vielleicht hilft diese Liste ja dabei, ein wenig Verständnis für die Mitarbeiter im Einzelhandel zu entwickeln, die im Weihnachtsgeschäft oft alles geben...

    Top 5 der BuchhändlerInnen-Ärgernisse

    1. Es gab da mal ein Buch...

    Sehr beliebt sind Kunden, die ein ganz bestimmtes Buch vorbestellen wollen, aber leider weder eine Ahnung davon haben, wer es geschrieben hat, noch worum es in dem Buch geht, und natürlich schon gar nicht, wie der genaue Titel lautet oder in welchem Verlag das Buch erschienen ist.

    Typische Bestellfrage: „Frau G., ich hab da neulich von einem Buch gehört, da ging es um eine Liebesgeschichte. Der Einband war, glaube ich, rot. Oder doch blau? Ich weiß es nicht mehr, aber meine Freundin Annegret war total von diesem Buch begeistert!“

    2. Ist das vorbestellte Buch auch wirklich da...?

    Richtig schön ist es auch, wenn ein Kunde ein Buch vorbestellt, später noch drei mal telefonisch nachfragt, ob es denn nun auch wirklich im Laden angekommen sei – und es dann niemals abholt. So füllen sich dann die Vorbestellregale der Buchhandlung aufs Allerfeinste mit „Leichen“, bis der Laden irgendwann aus allen Nähten platzt.

    3. Für wen war das Buch denn jetzt noch?

    Sehr schön ist auch immer wieder folgende Situation: Frau XY macht Weihnachsteinkäufe – richtig viele schöne Bücher. Bestimmt 20. Die sollen auch allesamt (natürlich einzeln) eingepackt werden, was die Buchhändlerin auch sehr gerne tut, selbst wenn sich hinter Frau XY schon eine Schlange ungeduldiger Kunden bildet. Alles kein Problem.

    Das Problem fängt erst dann an, wenn Frau XY beim Einpacken nicht so genau aufgepasst hat, welches Buch denn nun für Antje, Berta, Christoph oder Dieter sein sollte. Und weil sie inzwischen durch den vorweihnachtlichen Stress so richtig durcheinander gekommen ist, wird die liebenswürdige Buchhändlerin gebeten, doch „einfach noch einmal alle Bücher auszupacken“, damit Frau XY doch noch eben gucken kann, für wen das liebevoll ausgesuchte Geschenk denn eigentlich sein sollte. Danach geht’s natürlich (!) gleich wieder ans formschöne Einpacken, während die Schlange hinter Frau XY schon bis zur Eingangstüre reicht. So etwas macht richtig Laune!

    4. „Ihr Einpackpapier ist ja potthässlich!“

    Buchhändler packen die bei ihnen gekauften Bücher sehr gerne und natürlich auch kostenlos ein. Das ist einfach ein Zusatzservice, der sein muss. Ärgerlich wird es aber dann, wenn keines der vorgehaltenen drei Papierdesigns dem Kunden gefallen mag.

    Da wäre es ja nun eine Option, wenn der jeweilige Kunde nicht lange herumnörgelte und seine Bücher – wie die meisten anderen seiner Geschenke ja auch – im selbstausgesuchten Papier zu Hause einpacken würde. Leider ziehen es manche Kunden vor, die Bücher trotzdem in einem der vorrätigen Papiere einwickeln zu lassen, allerdings nicht ohne durch den Laden zu grölen: „Nee, sind Ihre Papiere alle potthässlich!“

    5. „Ja, dann weiß ich ja Bescheid!“

    Die wirklichen Lieblinge des inhabergeführten Buchhandels sind wohl die Kunden, die sich stundenlang und intensiv vom meist ja wirklich gut geschulten Fachpersonal beraten lassen, um dann mit den Worten: „Ja, dann weiß ich ja jetzt Bescheid!“ aus dem Laden eilen. Und man weiß genau, dass sie die entsprechenden Bücher dann doch bei Thalia oder Amazon kaufen werden.

    Vielleicht gibt es hier ja noch mehr Menschen, die im Einzelhandel arbeiten? Was sind Eure Top-Ärgernisse? Aber natürlich auch die andere Frage: Was ärgert Euch als Kunde im Vorweihnachtsstress am meisten?

    Anne Oppermann
  18. Fernstudienakademie
    Vor einiger Zeit habe ich Euch gefragt, ob Ihr Fi.de-User Interesse an der Frage habt, wie man denn aus einer Examensarbeit ein „echtes“ Buch machen kann. Und ja: Ihr hattet Interesse - wenigstens ein bisschen.

    Die Examensarbeit existiert ja schon

    Der Gedanke ist ja schon verführerisch: Die eigene (wahrscheinlich ja auch gut benotete) Examensarbeit liegt vielleicht seit längerer Zeit in der Schublade. Es wäre doch schade, wenn dieses gesammelte Fachwissen vor sich hin gammelt – davon hat ja kein Mensch etwas!

    Der einfachste Weg, eine Examensarbeit zu veröffentlichen, geht wohl darüber, dass man sie schlicht und einfach (z.B. per E-Book) selbst veröffentlicht oder darauf spezialisierte Dienstleister wie etwa grin.de damit beauftragt.

    Das Procedere dabei ist recht einfach und es ist meist noch nicht mal nötig, dass man das Manuskript der Arbeit für die Veröffentlichung umarbeitet.

    Wie funktioniert das?

    Wie dies (z.B. eben bei grin.de) funktioniert, sieht man an diesem kurzen Video:



    „Okeee, dann hat man ja ohne viel Aufwand ein echtes Buch!“ könnte man nun denken. Damit müsste ja eigentlich dieser Blogbeitrag zu Ende sein – ist er aber nicht!

    Eine unveränderte Examensarbeit ist noch kein „echtes“ Buch!

    Warum nicht? Es stellt sich hier die Frage, ob eine Examensarbeit, die 1:1 und ohne entsprechende Umarbeitungen veröffentlicht wird, überhaupt ein „echtes“ Buch ist. Ich meine: Nein, nicht wirklich!

    Bei einer solchen Veröffentlichung spart man zwar jede Menge Zeit und Geld und hat am Ende auch noch einen weiteren Titel auf der eigenen Literaturliste, mit der man vielleicht irgendwo Punkte machen kann.

    Allerdings sieht auch der unerfahrenste Leser, um was es sich bei diesem Titel eigentlich handelt, nämlich schlicht und ergreifend um eine Examensarbeit – nicht mehr und nicht weniger!

    Examensarbeiten sind nur selten leserfreundlich!

    Eine solche Arbeit zeichnet sich durch einige Besonderheiten aus, die sie nicht gerade leserfreundlich erscheinen lassen:


    Die Zielgruppe der Examensarbeit ist eng umgrenzt; im Grunde möchte man damit nämlich nur zwei bis drei Menschen auf diesem Planeten beeindrucken: Die Prüfer!
    Der Sprachgebrauch in einer solchen Arbeit ist meist ziemlich abgehoben, denn man möchte ja damit beweisen, dass man die inhaltlichen und wissenschaftlichen Standards im eigenen Fach drauf hat.
    Auch der Umfang des Literaturverzeichnisses ist ein Nachweis darüber, dass der Examenskandidat den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Diskussion im Überblick hat.
    Die Abbildungen gleichen oftmals von ihrer Komplexität her Schaltplänen von chinesischen Atomkraftwerken.



    Alles in Allem sind Examensarbeiten also ziemlich schwere Kost für Leser, die sich vielleicht für ein bestimmtes Thema interessieren, aber u.U. weit davon entfernt sind, echte Profis dafür zu sein.

    Ein wirklich leserfreundlicher Text, der auch auf dem „normalen“ Buchmarkt Chancen hätte, sähe wohl ganz anders aus!

    Anne Oppermann

    Im nächsten Blogbeitrag gehe ich dann der Frage nach, unter welchen Umständen sich auch eine zeitintensivere Umarbeitung der eigenen Examensarbeit lohnen könnte und wie man am besten dabei vorgeht!
  19. Fernstudienakademie
    Neulich las ich in der "Zeit" eine wunderschöne Glosse von Christoph Schröder zum Thema Klappentexte von Romane: http://www.zeit.de/kultur/literatur/2011-08/klappentexte

    Ertappt!

    Irgendwie fühlte mich ja ertappt, muss ich gestehen: Für mich (als mehr oder weniger „typische“ Leserin) ist ein Werk aus dem belletristischen Bereich anscheinend nur noch dann spannend, wenn Liebesgeschichten sehr „poetisch“ sind oder wenn im Gegensatz dazu eine besonders „verstörende“ Geschichte erzählt wird, wenn der Roman „atmosphärisch dicht“ (was wäre denn dann „atmosphärisch undicht“?) ist und – für viele Leserinnen ungemein werbewirksam – eine „starke“ Frau in dem Buch präsentiert wird.

    Treffer – versenkt! Ihr Marketingchefs von Verlagen habt mich an der Angel und ich falle (wirklich!) oft auf solches „blubberndes Heiapoeia“ herein – und fühle mich von den so angepriesenen Büchern meist auch ganz gut unterhalten.

    Bei der Textsorte Klappentext kann es wohl derzeit nicht knallig und marktschreierisch genug zugehen. Klappe®n gehört also wohl unbedingt zum Klappentexter-Handwerk. (Dieser Kalauer musste jetzt einfach sein – sorry! )

    Marketing-Getöse – auch im Sachbuchbereich?

    Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob solche Marktschreierei auch im Sachbuchgenre üblich ist. Ich habe mir einfach mal die Sachbücher angeschaut, die so bei mir im Bücherschrank rumstehen. Mein erster (natürlich nicht repräsentativer) Eindruck: Im Sachbuchgenre geht es (noch?) gesitteter zu. Der Klappentext weist eigentlich immer darauf hin, was man von der Lektüre des Buches hat: Die meisten Sachbücher empfehlen sich auf der Buchrückseite als Begleiter, Berater und Informant in den verschiedensten Lebenslagen, der die angepeilte Zielgruppe in ihrer aktuellen (Lebens-) Situation nicht alleine lässt. Und dieses „Versprechen“ wird bei „guten“ Sachbüchern meist ja auch tatsächlich eingehalten.

    Wie reagiert Ihr denn bei Büchern auf das (zumindest bei Romanen) fast unumgängliche Marketing-Getöse? Ist ein werbewirksam aufbereiteter Klappentext eher ein Kaufanreiz für Euch oder lasst ihr von besonders knallig und aggressiv umworbenen Büchern eher die Finger?

    Anne Oppermann
  20. Fernstudienakademie
    Wer viel in Buchläden unterwegs ist, kennt das Bild: Überall liegen im Grunde dieselben Bestseller herum – Jussi Adler Olsen neben Rebecca Gablé und natürlich die unvermeidlichen Regionalkrimis.

    Wenn eine Buchhandlung etwas auf sich hält, besitzt sie auch noch eine gut bestückte Kinderbuchabteilung, in denen Oma/Opa die Geschenke für ihre Enkelkinder kaufen können.

    Nur wenige Buchhandlungen haben eine überzeugende Sachbuchabteilung

    Die wenigsten Buchläden haben allerdings eine wirklich überzeugende Buchabteilung für Sachbücher. Wenn es hoch kommt, klemmt dann zwischen Reiseführen und Kochbüchern (die sich noch relativ gut verkaufen) ein Regalbrettchen mit Bewerbungsratgebern, Leitfäden zum Verfassen von Geschäftskorrespondenz und der 1050. Ausgabe von „ganz legalen Steuertricks“.

    Sachbücher werden also vom stationären Buchhandel in der Regel ziemlich stiefmütterlich behandelt. Woran liegt das?

    Sachbücher haben meist eine kleine Zielgruppe

    Man muss sich bei Sachbüchern klar machen, dass sie sich in der Regel an eine relativ kleine Zielgruppe wenden: Wer nicht gerade in einer Bewerbungsphase steckt oder die Steuererklärung vor der Brust hat, hat einfach keinen Bedarf an solchen Titeln.

    Ein Buchladen, der für solche Sach-Themen viele Regalmeter “reserviert“, macht damit einfach keine großen Umsätze. Wer dagegen Gablé, Jussi Olsen oder aber die Regionalkrimis im Geschäft vorrätig hat, kann seine Kunden mit genau dem bedienen, was sie auch – ganz unabhängig von ihrer derzeitigen Lebenslage – interessiert.

    Da schließt sich dann auch wieder der Kreis: Die Buchläden halten kaum noch Sachbücher vor, weil sie damit nur geringe Umsätze machen, woraufhin die Kunden gar nicht mehr erwarten, dass sie in ihrem Buchladen tatsächlich ein Sachbuch zu „ihrem“ Thema finden könnten.

    Die Kunden informieren sich im Internet – und kaufen auch dort!

    Was macht dann der „durchschnittliche“ Kunde? Klar, er schaut im Internet z.B. bei Amazon nach einem für ihn passenden Sachbuch und bestellt es, der Einfachheit halber, auch direkt dort.

    Was bedeutet dies nun für einen (angehenden) Sachbuchautor?

    Er (Sie) muss sich klar machen, dass die potenziellen Leser vor allem im Internet nach einem passenden Sachbuch suchen. Je präsenter ein Autor mit seinem „Thema“ und seinen Veröffentlichungen im Internet ist, desto eher wird ein potenzieller Leser auf ihn und seine Werke stoßen – und sie dann letztendlich auch kaufen.

    Ein ganz spannendes Interview zu diesem Thema findet Ihr übrigens hier: http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/2011/08/04/belletristik-kann-jeder.htm

    Anne Oppermann

    P.S: Wie geht Ihr selbst beim Kauf Eurer Studien- und Sachbuchliteratur vor? Bestellt Ihr sie im „normalen“ Buchhandel oder macht dann doch Amazon das Rennen? Wo informiert Ihr Euch über interessante Neuerscheinungen?
  21. Fernstudienakademie
    Zunächst einmal vorneweg eine kurze Nachricht in eigener Sache: Die Fernstudienakademie ist nun auch bei Google + mit einer eigenen Präsenz dabei:

    https://plus.google.com/u/0/b/102068358862600180503/

    Neue Follower auf Google + sind herzlich Willkommen!

    Vielleicht habt Ihr ja Lust, öfter mal vorbeizuschauen? Es wird dort in regelmäßigen Abständen Neuigkeiten rund um die Fernstudienakademie und ihr Programm geben – und natürlich immer wieder auch einen Blick hinter die Kulissen eines Fernlehrgangsanbieters.

    Ich freue mich über weitere „Follower“!

    So, nun endlich zum tatsächlichen Blogthema:

    Vor einiger Zeit hatte ich ja angekündigt, dass ich hier im Blog verschiene Berufsbilder aus der Buch- und Verlagsbranche vorstellen möchte. Bis jetzt gab es Artikel über Verlagsvertreter, Layouter und Herausgeber. Nun sind die Illustratoren „dran“.

    Wie arbeiten Illustratoren?

    Illustratoren arbeiten eher selten angestellt; die meisten unter ihnen sind freiberuflich tätig und haben deshalb verschiedene Auftraggeber, so z.B. Zeitungs- und Zeitschriftenverlage, Werbeagenturen oder eben Buchverlage.

    Gibt es im Sachbuchbereich überhaupt Illustrationen?

    Die Verwendung von Illustrationen (keine Statistiken oder sonstige „sachliche“ Grafiken) kommt im Sachbuchbereich zwar relativ selten vor, aber es gibt sie doch. Sie werden häufig dazu eingesetzt, bestimmte Inhalte des Buches humoristisch auf den Punkt zu bringen, um so die Leser zu einem Schmunzeln zu animieren.

    Welche grundlegenden Fähigkeiten sollte ein Illustrator mitbringen?

    Er (sie) sollte nicht nur über eine entsprechende Ausbildung (z.B. als Grafikdesigner) verfügen und „gut“ zeichnen können, sondern er muss auch die Fähigkeit haben, die Inhalte eines Buches „gegen den Strich zu lesen“, um daraus ansprechende Illustrationen entwickeln zu können.

    Wie viele andere in der Verlags- und Buchbranche Tätige muss ein Illustrator unter Umständen unter einem enormen Zeitdruck arbeiten und kreative Vorschläge praktisch auf Bestellung produzieren können.

    Was kann ein Autor dafür tun, dass die Zusammenarbeit mit dem Illustrator gut klappt?

    Die Denkweise und der Humor von Illustrator und Autor müssen irgendwie zusammen passen: Wenn die beiden Akteure nicht über dieselben Dinge lachen können und über eine ähnliche „Bildsprache“ verfügen, dann wird sich die Zusammenarbeit ziemlich schwierig gestalten.

    Da ja ein Illustrator in den meisten Fällen vom Verlag ausgesucht wird, ist immer auch ein bisschen (glücklicher oder unglücklicher) Zufall dabei, ob die beiden Akteure tatsächlich „mit einander können“.

    Damit ein Autor den in Frage kommenden Illustrator überhaupt einschätzen kann, sollte er sich möglichst Arbeitsproben oder Referenzprojekte zeigen lassen. So merkt man meist recht schnell, ob man in Sachen Humor tatsächlich auf einer Welle schwimmt.

    Falls die Zusammenarbeit aber nun so gar nicht klappt, sollte der Autor schnell die Reißleine ziehen und zusammen mit dem Verlag überlegen, ob man das Buch entweder doch ganz ohne Illustrationen heraus bringt (das ist im Sachbuchbereich ja sowieso der häufigere Fall) oder ob man versucht, einen anderen Illustrator zu finden.

    Anne Oppermann

    P.S.: Wie wichtig findet Ihr selbst Illustrationen in Sachbüchern? Eher Firlfeanz oder doch eine gute Abrundung des Buches?
  22. Fernstudienakademie
    In der Autorenzunft hoffen viele Autoren auf das „Geheimrezept“, wie man denn nun einen Bestseller schreibt und so auch an das wirklich, wirklich große Geld kommt.

    Das Internet wimmelt da von Tipps und es gibt sogar eine PDF-Datei zum Thema: (http://www.professionellschreiben.de/index.cfm?action=ViewDetails&ItemID=2 ) Man kann sie sich zum Preis von sage und schreibe 28 Euro herunterladen – wobei man dann auf den ursprünglichen Preis von 38 Euro sogar noch 10 Euro spart! Wow!

    Wer da kniepig ist und nicht umgehend die 28 Euronen bezahlt, spart doch wohl am falschen Ende, oder?

    An der falschen Stelle gespart?

    Ich gebe es zu – ich habe mir die 28 Euro bislang gespart! Und was habe ich nun davon? Ich habe immer noch keinen Bestseller geschrieben, der mich so richtig reich und berühmt macht. Schön doof – oder?

    Warum bin ich denn so kniepig? Ich bin der Auffassung, dass man - bei richtiger Planung - durchaus ein Buch schreiben kann, das von der Zielgruppe gekauft (und im besten Falle auch gelesen!) wird. Ich glaube, dass man eine ganze Menge für die Vermarktung und Bewerbung des Buches tun kann. Und ich bin davon überzeugt, dass man sich mit Hilfe eines Buches auf jeden Fall einen Expertenstatus aufbauen kann.

    Sind Bestseller wirklich planbar?

    Aber so richtig planen kann man einen Bestseller wohl nicht. So äußerte sich z.B. Thilo Sarrazin, der mit dem Werk „ Deutschland schafft sich ab“ sicherlich das umstrittenste Sachbuch des Jahres 2010 verfasst hat, einmal folgendermaßen zu seinem Erfolg:

    »Bei 30 000 verkauften Büchern wäre ich zufrieden gewesen, bei 300 000 wurde meine Brust schon breiter, als es dann über eine Million verkaufter Exemplare waren, bin ich vor Stolz natürlich fast geplatzt. Das würde aber jedem Autor so gehen.«

    Quelle: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/36042/2/1

    Mit diesem Buch hat (aus Sicht des Verlages) Sarrazin wohl ein gesellschaftlich virulentes Thema zum genau „richtigen“ Zeitpunkt angepackt und ausgesprochen provokant in die Öffentlichkeit gebracht – und dabei, ohne es so richtig zu erwarten, einen absoluten Bestseller gelandet. Natürlich stand die "Marktmacht" des Verlages, ein gutes Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit und eben der bekannte Name Sarrazin" hinter diesem Buchprojekt. Sarrazin ist durch dieses Buch also zum Millionär geworden – aber er selbst (und mit ihm sein Verlag) haben ja wohl auch nicht mit einem soooo großen Verkaufserfolg gerechnet.

    Hätte Sarrazin auch noch die 28 Euro für die oben erwähnte PDF-Datei investiert, was wäre dann wohl aus ihm geworden? Wahrscheinlich ein richtiger Milliardär, der die Schulden Griechenlands aus der Portokasse hätte begleichen können. Selbst Schuld, Herr Sarrazin!

    Anne Oppermann
  23. Fernstudienakademie
    Ich habe vor einiger Zeit eine ganz spannende Glosse von Markus Barth gelesen über „gekaufte“ Rezensionen bei Amazon: http://www.boersenblatt.net/413691/

    18 Kölsch und zwei Tüten Erdnüsse

    Barth musste seinen Kumpel mit insgesamt 18 Kölsch und zwei Tüten Erdnüssen bestechen - ich hoffe sehr, dass jeder der beiden Akteure nur die Hälfte dieses Gelages weg gehauen hat...

    Und was war die Gegenleistung des Saufkumpanen? Eine Rezension bei Amazon über eines von Barths Büchern – mit lausigen 3 Sternen!

    Hätte der Autor nun einfach noch ein paar Kölsch mehr ausgeben müssen und nach den Erdnüssen auch noch ne Tüte Chips zusätzlich – und dann wäre alles gut geworden und er hätte die „goldenen fünf Sterne“ bekommen? Wer weiß...

    „Rezensions-Phishing“ ist gängige Praxis

    Was Barth da beschreibt, ist aber wohl gängige Praxis: Wer ein Buch verfasst hat, bittet häufig seine Freunde, Bekannten und zum Schluss sogar die verschwägerte Sippschaft aus Bad Lippspringe um eine Rezension bei Amazon.

    Gängige Praxis ist ja das eine... Aber ist solches „Rezensions-Phishing“ denn moralisch vertretbar? Macht man sich damit nicht zum Hampelmann und jeder, der bis 3 zählen kann, merkt auf Anhieb, dass die ersten drei bis vier Rezensionen ganz deutlich „Bon Mots aus Bad Lippspringe“ sind?

    Ich persönlich habe da eine etwas andere Meinung: Als Autor sollte man sich schon gut überlegen, wen man um eine Rezension bittet: Und die Bad Lippspringer Sippschaft sollte dabei möglichst außen vor bleiben! Es sollten stattdessen wirkliche Profis aus der eigenen Branche angefragt werden, die tatsächlich etwas Profundes zum Thema zu sagen haben. Erst dann „haben“ die Leser einer Amazon-Kritik tatsächlich etwas von der Lektüre.

    Geübte Amazon-Kunden achten eher auf negative Kritiken

    Wer geübter Amazon-Kunde ist, ist ohnehin eher darauf aus, sich die negativen Kritiken zu den ausgewählten Büchern anzuschauen. Erst da wird wirklich Tacheles geredet und man bekommt mit, was vielleicht die Schwachpunkte des Werkes sind.

    Diese negativen Kritiken sind dann zwar nicht „gekauft“ – müssen sich deswegen aber noch lange nicht durch einen überragenden Sachverstand des Rezensenten auszeichnen.

    Was haltet Ihr von solchen „gekauften“ Buchrezensionen, um die man seine Netzwerkpartner und Kollegen bittet? Völlig daneben? Oder: Eigentlich eine gute Methode, um den Buchverkauf anzukurbeln?

    Anne Oppermann
  24. Fernstudienakademie
    Ein Ratgeber dient den Leserinnen und Lesern als Unterstützung und Beratung in einer bestimmten Lebenslage, etwa wenn es darum geht, sich im Bewerbungsdschungel zurecht zu finden, oder wenn man sich darauf vorbereiten möchte, ein Fernstudium zu beginnen. (Gerade zum Thema „Fernstudium“ soll es ja ein saaagenhaft gutes Buch geben, stimmt’s Markus? )

    Ratgeberautoren müssen dabei schon ganz besonders „gestrickt“ sein, damit sie den besonderen Herausforderungen dieser Rolle gewachsen sind:

    * Ratgeberautoren sollten über möglichst umfassende Erfahrungen in der Beratung und Begleitung der Zielgruppe ihres Buches verfügen und sich mit deren typischen Problemen sehr gut auskennen.

    * Sie sollten darüber hinaus ein Mindestmaß pädagogisch-didaktischer Fähigkeiten mitbringen, die ihnen dabei helfen, ihr (Fach-) Wissen auch für Laien verständlich herüber zu bringen.

    * Damit die späteren Leser diese ständigen „Belehrungen“ durch den Autor aushalten, sollte der Schreiber seine Texte mit einem gewissen Augenzwinkern und Humor verfassen und, wann immer möglich, die unterhaltsamen Seiten des Themas hervorheben.

    * Ein Ratgeberautor muss sich über seine Rolle als Berater im Klaren sein und dazu bereit sein, Verantwortung für seine Texte zu übernehmen: Die späteren Leser vertrauen dem Autor und wollen sich sicher sein, dass dessen Tipps und Hilfestellungen tatsächlich dabei helfen können, ihre Probleme zu lösen und ihre Fragen zu beantworten.

    * Autoren von Ratgebern sollten für ihre Leser ansprechbar sein. Den meisten Ratgeberautoren kommen solche Leser-Nachfragen ohnehin entgegen, da sie auf diese Weise an neue (und dann auch zahlende!) Kunden kommen.

    * Ein „guter“ Ratgeberautor erkennt an, dass auch sein Wissen begrenzt ist. Deshalb verfügt er über ein Netzwerk von Fachkollegen, an die er sich bei Fragen wenden kann.

    * Wer als Ratgeberautor Erfolg haben möchte, sollte sehr genau wissen, welche Gegenmeinungen es zu seinen Thesen gibt - und wie man sie am besten entkräften kann.

    Wie sähe Eurer „Traum-Ratgeberautor“ aus? Habt Ihr noch weitere Merkmale auf Lager?

    Anne Oppermann
  25. Fernstudienakademie
    Für viele angehende Sachbuchautoren ist nicht so wirklich klar, wie oft sie denn nun „dichten“ sollen: Ist es besser, wenn man sich möglichst regelmäßig, dann aber relativ kurz an den Schreibtisch setzt, oder sollte man sich lieber ein paar Wochen frei nehmen und den Text dann konzentriert und am Stück „herunter kloppen“?

    verschiedene Rahmenbedingungen

    Wie bei vielen Fragen rund um das Thema Zeitmanagement kommt es auch hier darauf an, wie denn eigentlich die Rahmenbedingungen sind: Wer z.B. einen richtig stressigen Job hat und kaum vor 21 oder 22 Uhr nach Hause kommt, wird dann kaum noch die Muße haben, sich noch einmal jeden Abend (jede Nacht?) zum Schreiben hinzusetzen. Er wird dann vielleicht lieber den Jahresurlaub opfern und ihn damit verbringen, den Text mehr oder weniger in einem Rutsch zu verfassen.

    Das sind dann erst einmal Rahmenbedingungen, an denen man nicht allzu viel ändern kann und mit denen man sich arrangieren muss.

    „Dichten“ auf einen Rutsch oder...

    Es gibt auch einige gute Gründe, die für das konzentrierte „Dichten“ in einem Rutsch sprechen:


    Man ist absolut im Thema drin und muss sich nicht immer wieder neu einarbeiten, weil man z.B. den Inhalt des letzten Kapitels nach einer längeren Pause vergessen hat.
    Man hat eine klare Deadline vor Augen, wann das Buch fertig sein muss, nämlich z.B. am letzten Tag des Jahresurlaubs. Für Menschen, die besser unter Druck arbeiten, ist dies oft ein wirklicher Vorteil!
    Das persönliche Umfeld kann sich besser auf diese ununterbrochenen Schreibphasen einstellen und weiß, dass der angehende Autor für eine gewisse Zeit mehr oder weniger „abgetaucht“ ist.


    Für mich persönlich ist dieses „Schreiben in einem Rutsch“ allerdings gar nichts. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Rahmenbedingungen, unter denen ich arbeite, eine Beschäftigung mit ausschließlich einem Projekt nicht erlauben: Ich muss mich um meinen „normalen“ Job und um meine Kunden kümmern; daneben habe ich natürlich auch als Mutter meine regelmäßigen Verpflichtungen, von denen ich mich nicht einfach „entbinden“ lassen kann.

    ... regelmäßiges „Dichten“

    Daher bin ich eher eine regelmäßige „Dichterin“, deren Texte in kleineren Häppchen entstehen. Dieses „Stückwerk“ kommt mir persönlich sehr entgegen:


    Mein aktuelles Schreibprojekt kann langsam wachsen, so dass ich immer auch auf aktuelle Neuerungen bei „meinem“ Thema eingehen kann.
    Es ist mir möglich, meine Zeit auf verschiedene Aufgaben parallel zu verteilen, so dass (hoffentlich!) niemand zu kurz kommt.
    Ich kann mich immer auch mit unterschiedlichen Themen beschäftigen, so dass ich (so meine ich jedenfalls) weniger „betriebsblind“ werde.
    Ich kann bei dieser Arbeitsweise stärker von der Unterstützung des Lektorats profitieren und dessen Feedback umgehend einarbeiten.


    Wie haltet Ihr es denn bei Euren (Abschluss-) Arbeiten: Setzt Ihr Euch über einen längeren Zeitraum regelmäßig an den Schreibtisch oder zieht Ihr es vor, konzentriert und am Stück zu arbeiten?

    Anne Oppermann
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