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So kaufen sich Studenten ihren Abschluss - Insiderwissen eines Ghostwriters


DerLenny

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vor einer Stunde schrieb KanzlerCoaching:

Ich wünschte mir, die Hochschulen würden Begleitungen während des Schreibprozesses und Prüfungsformen einführen, die solchen Betrug erschweren. Und die Leute, die dann Zweifel aufkommen lassen bzw. deren mündliche Performance inhaltlich/fachlich nicht überzeugend ist und der Qualität der schriftlichen Arbeiten nicht entspricht, gnadenlos mit schlechten Noten bis hin zum "nicht bestanden" abstrafen.

 

Es allein von einer mündlichen Prüfung am Ende abhängig zu machen, finde ich schwierig. Einfach, weil manche Personen zwar gut schriftlich formulieren können, das aber mündlich schwer rüberbringen, zum Beispiel aufgrund von Aufregung/Prüfungsangst.

 

Ich sehe das Kolloquium daher als einen Schritt im Prozess der Begleitung, den Sie ja auch benennen. Wenn ich an meine Diplomarbeit zurückdenke, hatte ich zwei persönliche Treffen bei meinem Betreuer. In diesen haben wir über meine Gliederung, die Fragestellung meiner Arbeit und Literatur diskutiert und er hat diese kritisch hinterfragt. Wenn ich keine Ahnung vom Thema gehabt hätte, wäre dies aufgefallen.

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Ich finde es grundsätzlich gut, sich Hilfe beim Schreiben zu holen, wenn man sich damit schwer tut - für Informationsbroschüren, für Web-Präsenzen, meinetwegen auch für die Autobiographie... nicht aber für Prüfungsleistungen im Rahmen des Studiums (und bitte auch nicht für Bewerbungen!). Dass es diese Art "Ghostwriting" gibt, erzeugt bei mir schon seit Jahren ein gewisses Störgefühl.

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vor 46 Minuten schrieb Markus Jung:

Es allein von einer mündlichen Prüfung am Ende abhängig zu machen, finde ich schwierig. Einfach, weil manche Personen zwar gut schriftlich formulieren können, das aber mündlich schwer rüberbringen, zum Beispiel aufgrund von Aufregung/Prüfungsangst.

 

Das finde ich auch schwierig und das wäre auch gar nicht mein Anspruch.

 

Andererseits halte ich die Menge der Einser-Kandidaten, die in einer mündlichen Prüfung kein Wort herausbringen und/oder nur fachlichen Unsinn stammeln, für überschaubar. Die mündliche Leistung wird sich von einer schriftlichen Leistung doch eher in einer Spanne von ein oder zwei Notenstufen bewegen.

 

Auch in Anbetracht der Entwicklung von KI-generierten Texten halte ich eine einigermaßen engmaschige kritische (und unterstützende!) Begleitung des Entstehungsprozesses einer schriftlichen Arbeit für den einzigen Weg, Betrug einzugrenzen.

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vor 2 Stunden schrieb Luci:

Gerade bei Fernstudierenden heisst es oft im "Volksmund": der Abschluss ist doch gekauft oder locker/flockig erarbeitet!

Ja das stimmt echt.

 

Ich hatte anfangs auch zuerst gedacht das wäre alles leichter. Jedoch nach kurzem AUsflug in google (Das war vor dem Studiumbeginn) habe ich gemerkt, dass es doch etwas mehr Substanz hat.

 

Während des Studium merkt man dann, es wird einem nichts geschenkt. Kann mittlerweile 3x durchgefallen zählen und habe einen normalen Durchschnitt.

 

In dieser Disskussion habe ich überlegt, was mir letztendlich ein Ghostwirter hätte bringen können. Ehrlich? Für mich eigentlich nichts. Man lernt sehr stark wissenschaftlich zu schreiben und teilweise gibt man Hausarbeiten bei den selben Personen ab, wäre seltsam wenn sich die Qualität plötzlich stark unterscheidet.

 

Und am Ende muss sich jeder selbst in den Spiegel schauen. Ich schaue gerne rein, weil sowohl meine guten als auch meine schlechten ehrlich erworben wurden. Und da wuppt man auch noch eine Abschlussarbeit.

Bearbeitet von cheester88
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Ich verstehe persönlich nicht das Thema ChatGPT und Hausarbeit. Die echte adäquate Arbeit der Quellenbewertung, Aufbereitung derer, ein sehr guter roter Faden etc. kann Stand heute auch kein GPT erledigen. Auch keine anderen AI Tools, neben Chatbots, die am Ende nichts anderes sind als Erleichterungen oder Suchmaschine 2.0. Und ob die wissenschaftliche Kunst darin besteht, die Auswertung von zig Papers besonderes langwierig und quälend zu gestalten...halte ich für kein Bewertungskriterium......und wer die Mechanismen hinter LLMs versteht, sieht da auch keine Note 1 Hausarbeit per Knopfdruck. Etwas Provokation...."Faule Tutoren müssen wieder richtig ranglotzen und umso mehr die Quellen auch prüfen."

 

Ansonsten bin ich dafür. Nur noch physische Bücher. Papier. Und Bleichstift. Alles Andere ist verboten. Nur noch handschriftlich verfasste Hausarbeiten. Dann bleibt im Worse case der schlimmste Betrug eine Hausarbeit des Ghostwriter per Hand abzuschreiben. Immerhin. Eine Leistung!

 

Pappt einen mündlichen Austausch dazu und gut ist. Ich sehe da kein Hindernis. Eine oder mehrere mündliche Prüfungen zu überstehen gehört zum Erhalt eines akademischen Grads für mich dazu. Ich dachte, es handelt sich um eine ganzheitliche „Ausbildung"?

Wenn das für mich bei der Mitarbeitenden-Suche ein Filter ist, brauche ich keinen der bei wenig Stress bereits zusammenbricht. Dann kann ich mir das Kriterium schenken. Für die perspektive Forschung kann ich das natürlich nicht bewerten. Vielleicht benötigt es dort Fähigkeit der mündlichen Kommunikation.

Bearbeitet von Muddlehead
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@KanzlerCoaching

Ich muss mich doch ein Wenig Wundern.

 

Ich als Ghostwriter tue nichts verbotenes und ich persöhnlich meines erachtens auch nichts verwerfliches. Alle meine Arbeiten sind 100% von mir, mit ordentlicher Zitation und Literaturverzeichnis. Ich als Autor könnte jede dieser Arbeiten abgeben und es wäre null komma Nada daran auszusetzen.

Null Plagiat... 

 

Diese originäre Arbeit die ich abgebe ist folglich zu einem großen Teil mein geistiges Eigentum.

Ich habe die Literaturrecherche gemacht, der Auftraggeber liefert seine Forschungsdaten und erläutert sein Methodisches Vorgehen. Also, wenn er mit mir zusammenarbeitet, muss er schon wissen, was er da macht, denn ohne eine angemessene Forschungsmethode und ausreichende Datenlage, kann ich die Daten ja nicht zu einem Artikel oder Buch verwerten.

 

Und auf einige dieser Arbeiten bin ich stolz, auch wenn niemand je Erfahren wird, dass sie zum Großen Teil auf meiner Arbeit basieren.

 

Was ein anderer mit dem macht, was er von mir kauft, vor allem wenn ich ausdrücklich Sagen sie müssen dass überarbeiten und neu Fassen in dem Fall in dem sie dass irgendwo an einer Uni o.ä. einreichen wollen, kann man weder mir noch anderen Ghostwritern anlasten. Ich habe einen Wissenschaftlichen Artikel bzw. ein Buch verfasst, keine Master- oder Bachelorarbeit. 

 

Und auch bei einer Bachlor oder Masterarbeit geh ich mal davon aus muss der Auftraggeber eine Datenbasis liefern mit der der Schreiber arbeiten kann. Ich kann mir nicht vorstellen das ein Ghostwriter ganz ohne Daten vom Auftraggeber irgendetwas sinnvolles schreiben kann.

 

Anders ist das mit den Hausarbeiten. Da finde ich es echt erschreckend für welchen Pille Palle da Hilfe bei einem Schreiber gesucht wird. Hier ist wirklich die Frage angebracht, ob der Auftraggeber überhaupt ne Ahnung hat was da verlangt wird, da bei Hausarbeiten eher weniger Forschungsfragen gestellt werden, die eine Erhebung und Auswertung von Daten erfordert. 

 

Das Problem besteht ja nicht nur mit Ghostwriter, wenn einer keinen Bock hat kauft er sich ein zwei Bücher und schreibt ab, oder klaut aus dem Internet oder lädt sich ein nicht wissenschaftliche indiziertes PDF herunter und ändert zwei drei Punkte, damit es nicht zu auffällig ist und gibt das ab.

 

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Als Ghostwriter ein Buch oder einen Artikel zu schreiben ist etwas anderes (und auch einigermaßen ok), als für jemanden eine Prüfungsleistung zu erbringen. Selbst unter dem Vorbehalt, dass der Auftraggeber diese Arbeit überarbeiten muss. 

 

Dass man das niemandem wirklich verbieten kann, weil es sehr schlecht nachweisbar ist, das ist mir klar. Ich halte es aber für mangelnden Anstand, sowohl sich eine Arbeit schreiben zu lassen und als auch so eine Dienstleistung anzubieten. Es ist und bleibt für mich Betrug. Auch Betrug an all denen, die ihre Studienleistungen selbst erbringen.

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Ich sehe nicht wo auf Seiten des Ghostwriters der Betrug sein soll, es seie denn es ist einer von denen der seine Arbeit auch nur Abkupfert und dann verhökert, weil dann bekommt der Auftraggeber nicht dass, was er bestellt hat. 

OK man könnte sagen dass der Ghostwriter evtl einem möglichen Betrug vorschub leistet indem er die Arbeit schreibt, allerdings müsste er ja zu 100% sicher sein, dass der Auftraggeber diese Arbeit für eine betrügerische Handlung verwenden will. OK wenn wir von den Agenturen in diesem Bereich ausgehen, die zwischen Student und Schreiber vermitteln, und deren Werbung betrachtet, muss man eigentlich zu dem Schluss kommen, dass hier das Angebot die Nachfrage zum Betrug deckt und deren Leistung entsprechend mit dem Ziel einen Betrug zu unterstützen geschrieben werden.

 

Doch die Agentur vergibt ja auch nur die Aufträge weiter. Je nachdem wie sie es gegenüber dem Ghostwriter verpackt stellt sich die Frage ist für einen Ghostwriter ersichtlich dass mit seiner Arbeit ein Betrug begangen werden soll?

 

OK wenn ich so einen Pille Palle Auftrag sehe bei dem random Fragen beantwortet werden sollen ist klar, da versucht sich einer um die Hausarbeit zu drücken. Aber bei einer größeren Arbeit, kann ich da wirklich als Ghostwriter im Auftrag einer Agentur sicher sein, wofür das was ich schreibe wirklich verwendet wird. Zu mal wenn man sich als Ghostwriter unterschreiben lässt, dass es eben nicht zu betrügerischem Zweck sprich zum einreichen an einer Uni verwendet wird?

 

@KanzlerCoaching verstehen sie mich nicht falsch, es gibt garantiert auch Ghostwriter die haargenau wissen was sie da produzieren, aber ich bin mir halt nicht sicher ob das für den Ghostwriter auch immer wirklich ersichtlich ist, oder ob er sich sicher ist eben für einen anderen Zweck als den Betrug von Studienleistungen zu schreiben.

 

Eine Pauschale Verurteilung der Ghostwriter als Dienstleister ist nicht angebracht, sie erbringen eine Dienstleistung und sie haben keine Kontrolle was der Kunde mit ihren Arbeiten macht. Schreiben sie für Agenturen, werden sie nicht mal den Namen des Kunden erfahren.

Es gibt sogar Agenturen die größere Arbeiten in Abschnitte teilen und diese von unterschiedlichen Schreibern bearbeiten lassen, und dann durch eine Weitere Person im Lektorat erst eine Einheit daraus machen. Arbeitet man an so einem Projekt, woher soll man wissen, dass ggf die Arbeit vollständige von Schreibern erbracht wird und nicht nur Abschnitte Formulierungshilfen gebraucht werden.

 

Als Person die das System kennt, möchte ich mich gegen die pauschale Verurteilung der Schreiber als Betrüger einfach verwehren. Zumal diese Tätigkeit oft nicht zum Spaß sondern aus der Not heraus aufgenommen wird, wie hätte ich zwei Menschen bis zu ihrem Tod begleiten und dennoch genug fürs Studium verdienen können, wenn nicht durch eine Arbeit wie diese. 

 

Der Betrug wird vom demjenigen begangen, der diese fremde Arbeit an einer Institution als seine eigene Ausgibt. 

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vor 3 Minuten schrieb AZI:

Der Betrug wird vom demjenigen begangen, der diese fremde Arbeit an einer Institution als seine eigene Ausgibt. 

 

In meinen Augen redet sich der Ghostwriter da etwas schön. Wenn ich eine Prüfungsleistung (Hausarbeit, Bachelor-/Masterthesis schreibe, dann tue ich das in vollem Wissen, was der Auftraggeber mit hoher Wahrscheinlichkeit damit vor hat.

 

Wenn Sie so einen Auftrag annehmen und das ok finden, dann ist das Ihre Sache. Aber Sie sollten sich dann auch nicht rausreden, dass Sie (dass der Ghostwriter) dann mit dem Missbrauch der Arbeit nichts zu tun haben.

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vor 37 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

In meinen Augen redet sich der Ghostwriter da etwas schön.

 

Das sehe ich auch so. Es wird wohl kaum ein Mensch das Geld ausgeben, um einen Ghostwriter zu beauftragen eine Abschlussarbeit zu verfassen und sich dann das Ergebnis rein als Inspiration in den Schrank zu stellen. Und wer einfach nur Schwierigkeiten hat, seine Arbeit zu schreiben, findet hier ja ausreichend Quellen, um daran zu arbeiten. Und selbst wenn die Arbeit des Ghostwriters umgeschrieben wird, künftig dann wohl einmal durch eine AI gejagt wird, entsteht dadurch ja keine eigenständige Leistung der Studentin oder des Studenten.

 

Für mich ist die Erbringung einer solchen Dienstleistung für Studierende Beihilfe zum Betrug, auch wenn es rechtlich anders aussieht. Und aus meiner Sicht zumindest moralisch für alle Beteiligten problematisch. 

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