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35jährige Autodidaktin sucht passendes Studium / Anerkennung von Berufserfahrung


Clara

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Liebes Forum,

ich bin schon seit einer Weile ein wenig verloren in der Karriere/Bildungsplanung und hoffe, dass mir hier Leute mit ähnlichen Hintergründen/Erfahrungen bei meiner Entscheidunsgfindung weiterhelfen können. Kurz die hardfacts:

- Ich bin Schulabbrecherin ohne Berufsausbildung

- habe in meinen 20gern meine Allgemeine Hochschulreife als Autodidaktin über "Externenprüfungen" nachgeholt (guter Schnitt, NCs sind kein Problem)

- habe kein Studium und keine ECTS Punkte

- Ich arbeite seit 8 Jahren selbstständig im Bereich Videoproduktion

- Ich bin außerdem seit 3 Jahren in hauptberuflicher Teilzeitanstellung im Bereich der politischen Bildung

 

Mich interessieren grundsätzlich verschiedene Studiengänge inhaltlich, aber mein aktuelles Ziel ist vor allem, mehr Sicherheit zu erreichen, was Optionen für langfristige Anstellungsverhältnisse und ausreichendes, geregeltes Einkommen angeht. Ich möchte also nicht wieder zurück in die hauptberufliche Selbstständigkeit.

 

Meine aktuelle Anstellung ist gut, aber nicht langfristig planbar, und ich falle ohne einen akademischen Abschluss sehr aus dem typischen Raster der Angestellten. Meine Verantwortlichkeiten steigen tendenziell an, aber meine Aussichten auf steigendes Gehalt stehen schlecht, solange ich keinen akademischen Abschluss habe. Daher strebe ich ein Fernstudium an, was ich (des Geldes wegen, und weil ich meinen Job mag) neben dem Beruf absolvieren kann. Am besten wäre es natürlich, wenn meine Vorerfahrung zumindest im Bereich der Videoproduktion, vlt auch in den Bereichen von Projektkoordination und -leitung zumindest im geringen Umfang anerkannt werden würde und zu  einer (wenn auch wahrscheinlich eher geringen) Studienzeitverkürzung führen könnte. Bei einem telefonischen Beratungsgespräch mit der Euro-FH wurde ich informiert, dass Vorerfahrungen ohne Zertifikat/ECTS keine Anerkennung finden können. Wisst ihr von anderen Fernunis/-FH, die da eine individuellere Prüfung machen, oder habt selbst Erfahrungen gesammelt?

Bei einem regulären Bachelor-Fernstudium von mindestens 3 Jahren befürchte ich, jetzt Mitte 30, dass mein Job einfach zu lange "zu kurz" kommen würde. Ich weiß, vielleicht kann ich da nicht alles haben, aber vielleicht gibt es ja doch Möglichkeiten oder alternative Wege, von denen ich noch nichts weiß. Falls ich lieber an einer anderen Stelle weiterfragen soll, informiert mich gerne. Danke!

Bearbeitet von Clara
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vor 15 Minuten schrieb Clara:

[...] dass Vorerfahrungen ohne Zertifikat/ECTS keine Anerkennung finden können. Wisst ihr von anderen Fernunis, die da eine individuellere Prüfung machen, oder habt selbst Erfahrungen gesammelt?

Anerkannt und somit studienzeitverkürzend sind in der Regel ganz bestimmte Abschlüsse, vor allem solche aus staatlich anerkannten Bildungsgängen bzw. aus beruflichen Fortbildungsprüfungen der IHKs, Handwerkskammern usw.. Beispielsweise Fachwirte/Betriebswirte oder Fachkaufleute. Manchmal gibt es auch einige ECTS für berufliche Erstausbildungen, z.B. das Modul "BWL Grundlagen" oder "Rechnungswesen" für eine kaufm. Ausbildung.
Für diese Anerkennungen gibt es bei den Hochschulen oft einen "Katalog", welche Abschlüsse für welches Modul anerkannt werden. Manche Studiengänge sind auch direkt auf bestimmte berufliche Vorbildungen zugeschnitten und erweitern diese um einen Bachelor-Abschluss.

 

Autodidaktisch angeeignete Kenntnisse werden m.W. bei keiner (ernstzunehmenden) Hochschule in Deutschland anerkannt, es sei denn für wenige einzelne Module, in denen du nachweislich (z.B. Zeugnis des Arbeitgebers) exzellente Kenntnisse nachweisen kannst. 

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vor einer Stunde schrieb Clara:

- Ich bin außerdem seit 3 Jahren in hauptberuflicher Teilzeitanstellung im Bereich der politischen Bildung

 

Nachtrag:

 

In Rheinland-Pfalz gibt es beispielsweise die Möglichkeit, ein Master-Studium mit Berufserfahrung auch ohne vorheriges Bachelor-Studium aufzunehmen, wenn man eine Aufnahmeprüfung ablegt. (Insofern wird dann die Berufs- und Lebenserfahrung quasi anstelle eines Bachelors anerkannt).

Da du den Bereich der politischen Bildung explizit erwähnst, vielleicht käme der Master "Erwachsenenbildung" für dich in Frage. Der umfasst 90 ECTS, quasi die Hälfte eines gewöhnlichen Bachelorstudiums.

https://fernstudium.rptu.de/fernstudienangebote/bildung-soziales-und-kultur/erwachsenenbildung

 

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Willkommen bei Fernstudium-Infos.de!

 

Die Chancen auf eine Anerkennung von Vorleistungen schätze ich auch als eher gering ein. Wenn Du schneller fertig werden möchtest, kannst Du natürlich versuchen schneller zu studieren.

 

Oder umgekehrt: Du lässt Dir mehr als die drei Jahr Zeit (falls nötig), sodass Dein Job nicht zu kurz kommt. Viele hier haben ein Fernstudium auch neben einem Vollzeit-Job absolviert, auch wenn das anspruchsvoll ist.

 

Den Fokus würde ich an Deiner Stelle jetzt zunächst darauf legen, welche Studiengänge denn für Dich infrage kommen. Was sind berufliche Tätigkeiten, die Du nach dem Abschluss (oder schon während des Studiums) ausüben möchtest?

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vor 2 Stunden schrieb Clara:

Am besten wäre es natürlich, wenn meine Vorerfahrung zumindest im Bereich der Videoproduktion, vlt auch in den Bereichen von Projektkoordination und -leitung zumindest im geringen Umfang anerkannt werden würde

 

Bei der IU können 5 ECTS für 3 Jahre Berufserfahrungen anerkannt werden.

Der Medien Design Studiengang hat auch nen Videoproduktionskurs, das sollte passen.

Wahrscheinlich auch noch andere Kurse.

 

Du solltest auch nicht unterschätzen, wie viel Zeit Du sparst, weil Du Dinge schon kennst / kannst.

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Hallo @Clara, für mich ist noch nicht ganz klar geworden,

 

vor 3 Stunden schrieb Clara:

ich falle ohne einen akademischen Abschluss sehr aus dem typischen Raster der Angestellten. Meine Verantwortlichkeiten steigen tendenziell an, aber meine Aussichten auf steigendes Gehalt stehen schlecht, solange ich keinen akademischen Abschluss habe.

 

a) ob du ein (quasi beliebiges) Studium machen möchtest, das unter einer möglichst hohen Anrechnung so kurz wie möglich ausfallen sollte, damit du einen akademischen Abschluss als Formalqualifikation erhältst oder

 

b) ob bestimmte Fachrichtungen speziell für dich von Interesse sind (wenn ja, welche?) und die mögliche Anrechnung nur eins von verschiedenen Auswahlkriterien darstellt.

 

vor 3 Stunden schrieb Clara:

Daher strebe ich ein Fernstudium an, was ich (des Geldes wegen, und weil ich meinen Job mag) neben dem Beruf absolvieren kann

 

Wenn du bei deinem Arbeitgeber glücklich bist und du mit deinen Studienplänen dort offen umgehen möchtest, könntest du dich erkungen, ob du in irgendeiner Form eine Unterstützung erhalten würdest, z. B. durch einen finanziellen Zuschus zu den Studiengebühren oder sonst vielleicht dadurch, dass du für Präsenzphasen/Prüfungstermin o. ä. eine bezahlte Freistellung erhalten kannst.

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Hallo Clara,

 

an Ihrer Stelle würde ich mir in einem ersten Schritt überlegen, welches Studium mich interessieren würde und was eine hohe Nähe zu meinen bisherigen beruflichen Erfahrungen hat. Letzteres deshalb, weil Sie mit 35 mit Ihrer bisherigen Ausbildungsgeschichte nicht herumexperimentieren sollten. Außerdem sollte es ein Studium sein, das Ihnen verschiedene berufliche Optionen für die Zukunft bietet.

 

Ob Sie dann gleich wie oben beschrieben in einen Masterstudiengang einsteigen können und sollen, weiß ich nicht. Erstens weiß ich ohne Hintergrundwissen nicht, ob das sinnvoll ist, zweitens weiß ich nicht, ob der Sprung von null Studienerfahrung zu einem Masterstudiengang nicht zu hoch ist. Wenn Sie nach ein oder zwei Semestern merken, dass es nicht klappt, dann haben Sie Geld ausgegeben und Zeit verloren.

 

Ich tendiere dazu zu empfehlen, sich mit dem Gedanken an einen Bachelorstudiengang anzufreunden. Wenn er aufbaut auf dem, was Sie bisher beruflich gemacht haben und womit Sie erfolgreich sind, dann sind Sie mit dem Abschluss keine grüne Berufsanfängerin, sondern jemand mit Erfahrung, der jetzt auch einen akademischen Abschluss vorweisen kann. Damit sollte sich auf dem Arbeitsmarkt etwas finden lassen.

 

Ob während der Zeit des Studiums Ihre jetzige Arbeit leidet, das liegt vor allem daran, zu wie vielen Einschränkungen in Ihrem privaten Leben Sie bereit sind. Wenn Sie hier die verschiedenen Blogs von erfolgreichen Absolventen lesen, dann werden Sie eine ganze Reihe von Bloggern finden, die ein Studium trotz Jobs mit 40 Stunden plus und Familie gemeistert haben. Viel Freizeit und Urlaub hatten sie allerdings alle nicht während des Fernstudiums.

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Ich würde die Frage der Anerkennung von Leistungen nicht so in den Mittelpunkt stellen, sondern mich lieber fragen, welcher Abschluss dir langfristig am meisten bringt bzw. dich am meisten interessiert (am besten natürlich beides). Und welche Hochschule deinen Bedürfnissen am besten entgegenkommt.

 

Private Hochschulen sind da eigentlich schon sehr kulant, indem auch Leistungen aus Ausbildungen, Zertifikate usw. teilweise anerkennen können. Unis erkennen z.T. nicht mal ihre Leistungen untereinander an... 5 ECTS für 3 Jahre Berufserfahrung, wie Lenny schreibt, sind ja wirklich nicht viel, aber mehr wird es woanders auch nicht geben, wenn du einen echten, anerkannten akademischen Abschluss haben möchtest. Der dauert nun mal seine Zeit.

 

Dafür wärst du, wenn du nach der Anerkennung gehst, sehr eingeschränkt bei der Wahl der Hochschule und des Fachs. Das lohnt sich meiner Meinung nach nicht. Dann lieber überlegen, wie du deinen Beruf mit einem Studium nachhaltig vereinbaren kannst und den Abschluss wählen, der dir auch tatsächlich am meisten bringt.

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vor 1 Stunde schrieb ClarissaD:

Ich würde die Frage der Anerkennung von Leistungen nicht so in den Mittelpunkt stellen, sondern mich lieber fragen, welcher Abschluss dir langfristig am meisten bringt bzw. dich am meisten interessiert (am besten natürlich beides).

Ja, so würde ich auch vorgehen. Wobei das mit der Langfristigkeit so eine Sache ist - es kann schwierig sein, heute schon zu wissen, ob einem ein bestimmer Abschluss in 20 Jahren noch etwas "bringt" bzw die Studienwahl darauf auszurichten.

 

Auch wenn ein Master und die Anerkennung von beruflichen Erfahrungen durchaus verlockend ist, würde ich persönlich mit einem Bachelor starten. Einen Master könntest du, wenn dir danach ist, später immer noch machen. Auch mit 40+ ;-)

 

vor 20 Stunden schrieb lippi:

Da du den Bereich der politischen Bildung explizit erwähnst, vielleicht käme der Master "Erwachsenenbildung" für dich in Frage.

 

Ich habe in grauer Vorzeit genau diesen Master gemacht und würde das als Erststudium nicht empfehlen. Es ist ein tolles Programm und seitdem ich dort war hoffentlich nicht schlechter geworden, aber es ist schon "knackig".

 

 

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