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Fernstudienakademie

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Blogbeiträge von Fernstudienakademie

  1. Fernstudienakademie
    Neulich bin ich in der Xing-Gruppe "Blogbuster" auf eine ganz spannende Idee gestoßen, nämlich aus den eigenen Blogbeiträgen ein Buch zu machen.

    Spezialanbieter

    In der Diskussion des Xing-Forums wurde auch ein auf diese Marktnische spezialisierter Verlag genannt, den ich aber nun nicht wirklich so toll fand: Die Bücher sind oftmals schweineteuer – wer mag schon bis zu 58 (!) Euro für ein paar gesammelte Blogposts bezahlen, die ja im Normalfall im Internet frei verfügbar wären? Ich jedenfalls nicht!

    Die Idee hat was...

    Trotzdem muss ich sagen, dass die Idee eines "Blogbuches" durchaus etwas hat. Was sind die Vorteile eines solchen Buches?


    Man erreicht mit einem solchen Buch u.U. auch diejenigen Leser, die nicht so besonders internetaffin sind.
    In Sachen Selbstmarketing und Kundenakquise hat ein "gedrucktes Buch" oftmals einen höheren Stellenwert als eine Sammlung von Blogposts im Internet.
    Man kann als Autor bei einem solchen Buch die eigenen Beiträge neu ordnen und neu gewichten – und u.U. auch Beiträge unter den Tisch fallen lassen, die nicht so wirklich gelungen sind.
    Ein Blogger kann mit einem Buch einen ganz guten Schlusspunkt zu seinem Blog setzen – und hat dann auch den Kopf freier für etwaige Nachfolgeprojekte.
    Falls sich ein Blogbuch besonders gut verkaufen sollte, kann man damit Geld verdienen. (Damit dies gelingt, muss man das eigene Netzwerk allerdings schon sehr gut im Griff haben, damit die User für ein Buch, dessen Inhalt sie ja bereits kostenlos (!) im Internet lesen durften, tatsächlich noch ein paar Euronen springen lassen.)



    Ein Blogbuch ist auch – ein Buch

    So ein Blogbuch ist – bei allem Charme dieser Idee – aber auch "nur" ein ganz normales Buch. Auch hier muss man sich die ganz normalen Gedanken rund um die Zielgruppe, das Alleinstellungsmerkmal des Buches und dessen "Bewerbung" machen. Da wäre es schon empfehlenswert (dieser Tipp kam von Jörg Krüger aus der Xing-Gruppe...), schon zu Beginn des Bloggens regelrecht zu planen, dass hinterher ein "echtes" Buch daraus werden soll.

    Wer zahlt dafür?

    Das ganz große Fragezeichen ist m.E., ob überhaupt noch jemand Geld für Blogbeiträge bezahlen will, wenn es alle Inhalte bereits frei zugänglich im Netz gibt. Bei vielen Blogs wäre da sicherlich ein preiswerteres E-Book eine gute Alternative...

    Würdet Ihr Geld für ein Blogbuch bezahlen? Welchen Preis für, sagen wir mal, 100 gesammelte Blogposts guter Qualität zu einem für Euch wichtigen Thema haltet Ihr für angemessen? Muss es wirklich ein "echtes" Buch sein oder würde Euch auch ein E-Book genügen?

    Wie seht Ihr das?

    Anne Oppermann
  2. Fernstudienakademie
    Im Internet ist man inzwischen relativ ungeduldig geworden mit Zeitgenossen, die sich nicht selbst die Mühe machen, nach einer bestimmten Frage zu googeln, sondern – ohne vorherige Internetrecherche – mit jedem ihrer Probleme umgehend Foren oder Mailinglisten „belästigen“.

    Googeln ist heute ein Muss!

    Googeln gehört also für alle diejenigen, die irgendwie zum „Internet-Volk“ gehören, längst zum Alltagsgeschäft. Welche Konsequenzen bringt das denn eigentlich für angehende Sachbuchautoren mit sich?


    Die avisierte Leserschaft ist dazu bereit und gleichzeitig auch in der Lage, sich die wichtigsten Informationen zu einem bestimmten Thema selbst aus dem Netz zu fischen.
    Bevor zu einer bestimmten Frage ein Sachbuch gesucht und konsultiert wird, sind Google, Wikipedia und entsprechende Themenportale (etwa im medizinischen Bereich) schon längst abgegrast.
    Internetuser sind daran gewöhnt, dass die Informationen, die sie im Internet erhalten, immer auf dem neusten (Forschungs-) Stand sind.


    Wo bleibt denn da noch der Bedarf nach Sachbüchern?

    Vor diesem Hintergrund stellt sich nun die Frage, wie denn ein Sachbuch überhaupt noch gegen diese Google-Wikipedia-Konkurrenz „anstinken“ kann. Was macht also das Einzigartige an einem gut gemachten Sachbuch aus?


    Sachbuchautoren sind in der Regel echte Fachleute für ihr Thema, deren Wissen über die „Häppchenkultur“ bei Google und Co. deutlich hinausgeht.
    Sie können auf einen breiten Erfahrungsschatz zu ihrem Thema zurückgreifen und können die verschiedenen Strömungen und „Lager“, die es in ihrem Fachgebiet gibt, richtig einordnen und bewerten.
    Sachbuchautoren nehmen immer eine Auswahl vor, was denn in ihrem Sachbuch überhaupt besprochen werden soll; die unwichtigen und überflüssigen Teile nehmen sie gar nicht erst in ihren Text auf.
    Durch ein sorgfältiges Lektorat wird sicher gestellt, dass der Sachbuchtext für die Leser möglichst gut verständlich ist und ihnen bei ihren Fragen wirklich weiter hilft.



    Ich glaube deshalb, dass auch in den Zeiten von Google, Wikipedia und Co. noch weiterhin Platz für gute Sachbücher bleibt – wenn diese Bücher wirklich informativer und besser aufbereitet sind als die ersten 20-30 Links, die Google bei seiner Suche ausspuckt.

    Gab/gibt es bei Euch auch (private oder berufliche) Themen, bei denen Eure Internetrecherchen nicht ausreichten? Wie oft kauft Ihr heute noch Ratgeber oder Sach- und Fachbücher?

    Anne Oppermann
  3. Fernstudienakademie
    Wenn ich mit einem neuen Fernlehrgang beginne, ist dies immer ein spannender Moment: Die nächsten Wochen und Monate werde ich mich den Großteil meiner Arbeitszeit mit ein und demselben Schreib-Projekt beschäftigen und dabei selbst auch immer wieder eine ganze Menge Neues und Interessantes lernen. Das macht den Job einer Fernkursautorin ja auch so spannend! ;-)

    Die ersten Seiten des ersten Lehrbriefes sind bei der Fernstudienakademie immer recht ähnlich:


    Die neuen Teilnehmer werden willkommen geheißen.
    Sie erhalten Tipps, wie man am besten mit dem Lehrbrief arbeitet, wie man sich das Lernen gut einteilen kann und was man bei der Bearbeitung der Prüfungsaufgaben beachten sollte.
    Und am Schluss dieses Begrüßungsschreibens wünscht das Team der Fernstudienakademie den Teilnehmern viel Erfolg bei ihrem Lehrgang.


    Für die Teilnehmer sind diese ersten Seiten eines Lehrbriefes oft sehr aufschlussreich und deshalb enorm wichtig: Der „Einstieg“ in den Kurs fällt so relativ leicht und man bekommt schon einen ersten Eindruck davon, wie wohl der Stil des späteren Lehrbriefes sein wird – nämlich (so hoffe ich...) vom Ton her freundlich, leicht verständlich und motivierend.

    Anne Oppermann
  4. Fernstudienakademie
    Nachdem Lehrbrief 2 abgehakt und fertig gestellt ist, geht’s nun los mit Lehrbrief 3: Also wieder einmal die Formatvorlage der Fernstudienakademie hervorholen, die Gliederung konsultieren – und „einfach“ anfangen!

    Der erste Themenschwerpunkt dieser Lektion wird darin bestehen, dass die Buchprojekte unserer Teilnehmer einen (Arbeits-) Titel bekommen.

    Wofür braucht man denn eigentlich einen „Arbeitsttitel“?

    Mit einem solchen Arbeitstitel stellt man sich und sein Buchprojekt dem Verlagslektorat vor. Es geht also (noch) nicht darum, die späteren Buchkäufer zu begeistern, sondern zunächst einmal möchte man den zuständigen Lektor für das Projekt gewinnen.

    Aber: Was würde denn bei einem Lektor besonders gut ankommen? Das ist natürlich die große Frage!

    Im Prinzip geht es bei einem Arbeitstitel zunächst einmal darum, dass sich der jeweilige Lektor überhaupt etwas unter dem Buchthema vorstellen kann.

    Wie ein Autor am besten bei der Titelfindung vorgeht, ist sicherlich eine Typfrage: Mancher angehende Autor möchte schon allein durch die Auswahl seines vorläufigen Buchtitels beweisen, wie wortgewandt und pfiffig er ist, während es dem anderen genügt, das Buchthema einigermaßen nachvollziehbar abzustecken.

    Ein Arbeitstitel bildet übrigens immer nur die erste Diskussionsgrundlage bei der Titelfindung; der Titel, mit dem das Buch dann später tatsächlich auf dem Buchmarkt platziert wird, wird nämlich erst nach und nach gemeinsam vom Herausgeber, dem Lektor, der Marketingabteilung des Verlages und dem Autor entwickelt.

    Und so manches Mal wundert man sich als Autor schon darüber, welche schrille Vorstellung gerade die Marketingfachleute vom eigenen Buchthema haben...

    Anne Oppermann

    P.S.: Wie habt Ihr eigentlich die Titel für Eure schriftlichen Arbeiten festgelegt? War er durch Euren Dozenten vorgegeben? Oder durftet Ihr ihn mehr oder weniger alleine festlegen?
  5. Fernstudienakademie
    Die meisten Autoren kennen das Gefühl: Der Briefträger hat geklingelt, man geht zum Briefkasten – und schon auf dem Treppenabsatz merkt man, was die Uhr geschlagen hat: Wieder einmal liegt dort ein großer, brauner Umschlag mit dem Absender „Verlag XY“. Und wieder einmal wird dieser Briefumschlag (wie schon die vorherigen zehn von anderen Verlagen) eine Absage enthalten: Das Pech liegt eben auf der Treppe!

    Absagen als Gute-Laune-Killer

    Die ersten fünf Absagen nimmt man ja vielleicht noch sportlich, aber spätestens wenn Absage sechs bis zehn daheim eintrudeln, ist irgendwann Schluss mit der guten Laune. Manche Autoren fühlen sich durch solche Absagen wirklich bis ins Herz getroffen und zweifeln an ihren schriftstellerischen Fähigkeiten.

    Die meisten Absagen sind vom Ton her freundlich gehalten, aber wenig individuell. Da liest man dann, dass das eigene Buchprojekt zwar „recht interessant“ sei, aber dass es leider nicht ins Programm des Verlages passe. Zum Schluss bekommt man dann noch ein paar gute Wünsche mit auf den Weg gegeben, dass es ja vielleicht bei einem anderen Verlag klappen könnte.

    Es gibt inzwischen fast nur noch standardisierte Absagen

    Viele Autoren bemängeln, dass solche standardisierten Absagen ihnen nicht wirklich weiter hülfen. Manche von ihnen möchten lieber konkrete Hinweise erhalten, was denn am jeweiligen Buchprojekt verbesserungswürdig wäre:


    Ist die Zielgruppe vielleicht zu klein?
    Ist das Thema nicht spannend genug?
    Stimmt der Sprachgebrauch nicht?
    Ist der Autor gar kein Fachmann/keine Fachfrau für das Thema?



    Wenn das Lektorat in einer Verlagsabsage all diese Fragen beantworten würde, wäre das aus Autorensicht sicherlich ganz spannend – aber kaum ein Lektor hat so viel Zeit, sich derart lange mit einem Buchprojekt zu beschäftigen, das vom Verlag eh nicht angenommen werden wird.

    Ein erfahrener Lektor kann einem Autor auf die Sprünge helfen

    Selbstverständlich können solche Lektoren-Tipps enorm wertvoll sein: Ein erfahrener Lektor kann einem Autor wirklich auf die Sprünge helfen und ihm Hinweise geben, mit welchen Veränderungen aus dem Buchprojekt doch noch – vielleicht bei einem anderen Verlag – etwas werden könnte.

    Allerdings muss man sich klar machen, dass jeder Lektor seinen ganz eigenen Zugang zum Text und seine ganz eigenen Kriterien zu dessen Bewertung hat. Wenn dem einen Lektor der Sprachstil eines Buches vielleicht zu „wissenschaftlich“ ist, kann genau dieser Sprachstil bei einem anderen Verlag und einem anderen Lektor gerade passend sein.

    So kann es einem Autor passieren, dass er von verschiedenen Lektoren Tipps und Verbesserungsvorschläge bekommt, die sich ggf. sogar widersprechen. Und dann? Dann ist der Autor im Prinzip genau so schlau wie vorher und muss sich selbst überlegen, was er aus diesen Hinweisen macht.

    Im nächsten Blogbeitrag soll es dann um die Frage gehen, wie man am besten mit Verlagsabsagen umgeht.

    P.S.: Ihr kennt das "Pech-Treppe-Phänomen" ja vielleicht auch aus Euren Bewerbungszeiten. Wie geht Ihr damit um?
  6. Fernstudienakademie
    Im letzten Blogbeitrag ging es ja bereits um das „Pech, das auf der Treppe liegt“, also die fast unweigerlich eintreffenden Verlags-Absagen, die ein Autor in großen Briefumschlägen häufiger findet.

    Was tun, wenn es Absagen hagelt?

    Was aber tun, wenn es über einen längeren Zeitraum Absagen hagelt? Das nagt ja schon ganz schön am Selbstbewusstsein eines jeden Autors – und sei er noch so erfahren.

    Zunächst einmal geht es darum, dass das eigene Selbstbild nicht immer mickriger wird: Man muss sich nämlich klar machen, dass man ja nicht als Person abgelehnt wird, sondern dass es „nur“ um die Ablehnung eines Buchprojektes geht.

    Für Absagen kann es viele Gründe geben

    Verlagsabsagen können ganz unterschiedliche Gründe haben, die manchmal noch nicht einmal etwas mit diesem Buchprojekt zu tun haben müssen:


    Der Verlag nimmt vielleicht gar keine Sachbücher (sondern nur Romane) bzw. keine Sachbücher zum Thema XY an. Der Titel passt also gar nicht ins Verlagsprogramm. (Bei sorgfältigerer Vorbereitung hätte das der Autor allerdings auch selbst herausbekommen können... )
    Der Verlag hat vielleicht seine programmatische Ausrichtung geändert und nimmt in Zukunft nur noch Titel an, die thematisch zu dieser neuen Ausrichtung passen.
    Vielleicht hat der Verlag ja erst vor wenigen Tagen ein Buchprojekt zum selben Thema angenommen?
    Der Lektor hat vielleicht heute auch nur seinen schlechten Tag und wirft mit Absagen um sich.



    Gründe für eine Absage kann es also viele geben: Manche haben etwas damit zu tun, dass das Exposé des Autors oder das Probekapitel des Buches nicht wirklich gut sind – daran kann ein Autor etwas tun. Manche liegen aber auch an den äußeren Umständen – und daran kann ein Autor dann eher wenig tun!

    Nach der Absage ist (vielleicht) vor der Zusage

    Wichtig ist es, auch nach der fünften, zehnten oder zwanzigsten Absage nicht den Mut zu verlieren – und ggf. etwas an seinem „Bewerberverhalten“ zu ändern. Dafür lohnt es sich, einmal genauer zu analysieren, wie es eigentlich zu der Absage kam:


    Wenn man bereits beim telefonischen Erstkontakt mit dem Verlagslektorat keinen Lektor findet, der sich das eigene Exposé anschauen mag, kann es daran liegen, dass man sich am Telefon einfach nicht überzeugend anpreisen kann. Dann könnte vielleicht ein dazwischen geschalteter Literaturagent wertvolle Dienste leisten.
    Wenn man eigentlich bei jeder Exposévorstellung zu hören bekommt, dass es zu dem Thema XY schon massenweise Bücher gibt, dann hat man sich nicht ausreichend informiert, ob es überhaupt eine Marktlücke für das Buch gibt. Dann kann es helfen, dass Buchthema weiter einzugrenzen. (Statt „PR-Arbeit für Einsteiger“ dann eher „PR für Reisebüros“.)
    Wenn die meisten Lektoren am Telefon eigentlich noch recht begeistert klingen, aber dann doch nur Absagen ins Haus kommen, kann es daran liegen, dass das Exposé und das Beispielkapitel einfach zu schlecht sind. Hier sollte man die eigenen Unterlagen unbedingt noch einmal überarbeiten.
    Wenn das Lektorat etwas spitz nachhakt, was den jeweiligen Autor denn eigentlich zum Fachmann / zur Fachfrau für das Thema XY macht, ist noch nicht klar geworden, ob der Autor tatsächlich vom Fach ist. Ist er es wirklich nicht – dann sollte man das Buchprojekt besser abblasen. Ist er es doch, dann sollte der Autor noch mehr in Sachen Selbstvermarktung unternehmen.

  7. Fernstudienakademie
    Neulich las ich in der "Zeit" eine wunderschöne Glosse von Christoph Schröder zum Thema Klappentexte von Romane: http://www.zeit.de/kultur/literatur/2011-08/klappentexte

    Ertappt!

    Irgendwie fühlte mich ja ertappt, muss ich gestehen: Für mich (als mehr oder weniger „typische“ Leserin) ist ein Werk aus dem belletristischen Bereich anscheinend nur noch dann spannend, wenn Liebesgeschichten sehr „poetisch“ sind oder wenn im Gegensatz dazu eine besonders „verstörende“ Geschichte erzählt wird, wenn der Roman „atmosphärisch dicht“ (was wäre denn dann „atmosphärisch undicht“?) ist und – für viele Leserinnen ungemein werbewirksam – eine „starke“ Frau in dem Buch präsentiert wird.

    Treffer – versenkt! Ihr Marketingchefs von Verlagen habt mich an der Angel und ich falle (wirklich!) oft auf solches „blubberndes Heiapoeia“ herein – und fühle mich von den so angepriesenen Büchern meist auch ganz gut unterhalten.

    Bei der Textsorte Klappentext kann es wohl derzeit nicht knallig und marktschreierisch genug zugehen. Klappe®n gehört also wohl unbedingt zum Klappentexter-Handwerk. (Dieser Kalauer musste jetzt einfach sein – sorry! )

    Marketing-Getöse – auch im Sachbuchbereich?

    Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob solche Marktschreierei auch im Sachbuchgenre üblich ist. Ich habe mir einfach mal die Sachbücher angeschaut, die so bei mir im Bücherschrank rumstehen. Mein erster (natürlich nicht repräsentativer) Eindruck: Im Sachbuchgenre geht es (noch?) gesitteter zu. Der Klappentext weist eigentlich immer darauf hin, was man von der Lektüre des Buches hat: Die meisten Sachbücher empfehlen sich auf der Buchrückseite als Begleiter, Berater und Informant in den verschiedensten Lebenslagen, der die angepeilte Zielgruppe in ihrer aktuellen (Lebens-) Situation nicht alleine lässt. Und dieses „Versprechen“ wird bei „guten“ Sachbüchern meist ja auch tatsächlich eingehalten.

    Wie reagiert Ihr denn bei Büchern auf das (zumindest bei Romanen) fast unumgängliche Marketing-Getöse? Ist ein werbewirksam aufbereiteter Klappentext eher ein Kaufanreiz für Euch oder lasst ihr von besonders knallig und aggressiv umworbenen Büchern eher die Finger?

    Anne Oppermann
  8. Fernstudienakademie
    Nachdem ich ja vor Kurzem noch eine Schleife zurück zu Lehrbrief 1 nehmen musste, geht’s jetzt aber wirklich an Lehrbrief 2!
    Nach einer kurzen Einleitung kommt gleich ein ganz wichtiger Meilenstein bei der Planung eines Buchprojektes, nämlich die Suche nach dem richtigen Buchthema.
    Ohne Fachwissen des Autors gibt es schlicht und ergreifend kein Buch. Aber Fachwissen allein genügt noch lange nicht, wenn man für das eigene Buch tatsächlich einen Verlag finden will.
    Verlage verlangen nämlich Bücher, deren Themen etwas Besonders bieten: Der 115. Abklatsch zum Thema „Zeitmanagement“ wird inzwischen wohl von keinem Verlag mehr angenommen, weil der Markt für dieses Thema einfach gesättigt ist.
    Was also her muss, ist ein Thema, das neu ist, oder das den Lesern zumindest einen ganz neuen Blickwinkel auf ein vielleicht schon häufiger beackertes Thema bietet.
    Damit dies gelingt, bekommen die Teilnehmer dieses Fernlehrgangs von uns das passende Instrumentarium an die Hand – und natürlich auch die fachkundige Unterstützung durch ihren Kursbetreuer. Dann wird’s (hoffentlich) auch etwas mit der Entwicklung eines markttauglichen Themas...
    Anne Oppermann
    Eine Frage an Euch: Habt Ihr noch weitere Sachbuch-Themen (wie in meinem Beispiel das Thema „Zeitmanagement“) im Hinterkopf, zu dem es wahrscheinlich schon mehr als genug Bücher gibt? Ich würde nämlich gerne weitere Beispiele im Lehrbrief nennen.
    Einer meiner weiteren Favoriten ist übrigens das Thema „Networking im Internet“
  9. Fernstudienakademie
    Heute möchte ich mal auflisten, welche groben Inhalte (bislang) für diesen Fernlehrgang angedacht sind.

    Lehrbrief 1: Wer will mit einem Buch was erreichen?

    Lehrbrief 2: Thema und Zielgruppe

    Lehrbrief 3: Titel und Gliederung

    Lehrbrief 4: Gattung und Tonalität

    Lehrbrief 5: Recherche und Exposéerstellung

    Lehrbrief 6: Verlagssuche und Vertragsverhandlungen

    Lehrbrief 7: Manuskripterstellung und Zusammenarbeit mit dem Lektorat

    Lehrbrief 8: Letzte Überarbeitungen und Vermarktung


    Dieser Grobgliederung haben wir nach und nach die 1001 Ideen und Notizen des Brainstormings untergeordnet. Bis alle Punkte ihren richtigen Platz gefunden hatten, dauerte das natürlich! Inzwischen umfasst die verfeinerte Gliederung auch schon 22 Seiten – und es kommt an manchen Stellen immer noch etwas dazu.

    Diese Gliederung soll möglichst dynamisch bleiben, damit Punkte, an die ich am Anfang vielleicht noch nicht gedacht habe, immer noch integriert werden können. Mit diesem Verfahren der „dynamischen Gliederung“ bin ich bei all meinen Schreibprojekten bis jetzt ganz gut gefahren.
  10. Fernstudienakademie
    Das erste Lehrheft nimmt so langsam Formen an: 46 Seiten sind bereits (mehr oder weniger sinnvoll, so hoffe ich ) gefüllt, und das Schreiben macht mir eine Menge Spaß.

    Bei einem ersten Lehrbrief muss ich auch als Lehrgangsautorin immer gucken, in welchem Stil ich schreiben will und wie ich die späteren TeilnehmerInnen am besten anspreche, damit sie bei der Stange bleiben.

    Ich versuche deshalb, die Teilnehmer so oft wie möglich zu eigenem Tun zu animieren: Wer sich im Grunde nur berieseln lassen will, ist also bei diesem Lehrgang nicht so ganz an der richtigen Adresse.

    Damit die Teilnehmer wirklich „an die Arbeit kommen“, sind in den Text verschiedene Formen von Übungsaufgaben integriert, so z.B. Rechercheaufgaben, Wiederholungsfragen und Übungen zum Ausprobieren sowie Aufgaben zur Reflexion über das Selbstverständnis, das die angehenden Autoren von sich haben.

    Die Antworten auf diese Übungsaufgaben sollen immer mal wieder auch direkt im Lehrbrief eintragen werden. Die Studienbriefe sind also nicht nur einfache Lehrbücher, sondern echte Arbeitsbücher, die wirklich „benutzt“ werden sollen.

    Die Lösungen der Übungsaufgaben werden übrigens in vielen Fällen später noch als Grundlage für die Einsendeaufgaben gebraucht, für die sie dann weiter ausgebaut werden müssen. Als TeilnehmerIn kommt man also nicht drum herum, auch die Übungsaufgaben sorgfältig zu bearbeiten!

    Anne Oppermann

    P.S.: Vielleicht an dieser Stelle mal als Frage: Welche Typen von Übungsaufgaben findet Ihr besonders klasse – oder vielleicht auch besonders dämlich? Macht Ihr sie überhaupt?
  11. Fernstudienakademie
    Neulich las ich eine wunderbare Glosse von David Hugenick in der Zeit:

    http://www.zeit.de/kultur/literatur/2010-09/werbung-in-buechern

    „Kontextsensitive Anzeigen“

    Der Grundtenor: In den Zeiten von E-Book und Co. wird es immer wahrscheinlicher, dass Bücher bezahlte Anzeigen enthalten, die zum jeweiligen Buchthema passen. Solche „kontextsensitiven Anzeigen“ könnten dieser Glosse zufolge z.B. so aussehen, dass „Moby Dick“ mit Anzeigen des WWF ausgestattet würde und in „Effi Briest“ für Pommersche Landleberwurst geworben wird.

    Das hört sich jetzt erst einmal völlig undenkbar und absolut daneben an. Aber: In Wirklichkeit ist es schon längst so weit, dass die Marketingchefs von Verlagen auf solches finanzielles Zubrot ein sehr interessiertes Auge geworfen haben!

    Vielleicht noch nicht so sehr im Bereich der belletristischen Literatur, aber im Sachbuchbereich sind die Verlage anscheinend schon erheblich mutiger!

    Werbung im Buch „Fit für den Fernunterricht“?

    Ich erinnere mich da an mein erstes Buchprojekt, den Ratgeber „Fit für den Fernunterricht“, der ja bereits 2003 erschienen ist. Hier kamen die Marketing-Verantwortlichen auf die tolle Idee, dass es doch wun-der-bar wäre, wenn auf den Innenseiten des Buch-Umschlags verschiedene Fernschulanbieter werben würden.

    Aus Verlagssicht und aus Sicht der werbenden Fernlehrgangsanbieter eine wirklich wun-der-bare Idee: Die großen Fernschulen haben ja eh im Normalfall ein recht sattes Marketing-Budget, so dass sie hier sicherlich auch ein paar Euro hätten springen lassen. Und durch dieses Buch, das eben keine „Werbebroschüre“ ist, kommt man als Lehrgangsanbieter sehr nah und ohne Streuverluste an die avisierte Zielgruppe.

    Autoren sagen: Nein“!

    Als man uns Autoren (also meinem Mann und mir) diese wun-der-bare Idee unterbreitete, fiel uns die Kinnlade herunter! Wir verfielen zunächst einmal in eine Art „Schockstarre“: Unser schönes Buch, das wir ja geschrieben hatten, auch um (Selbst-) Marketing für unsere gerade im Entstehen begriffene Firma, die Fernstudienakademie, zu machen, sollte jetzt als Plakatwand für die anderen Anbieter dienen?!

    Zum Glück dauerte die Schockstarre nicht allzu lange an: Wir hängten uns ans Telefon und haben dem Verlag sehr schnell klar gemacht, dass wir für eine solche Anzeigen-Geschichte nicht zur Verfügung stünden.

    Irgendwie rechnete der Verlag wohl nicht mit einem solchen erbitterten Widerstand gegen seine wun-der-bare Idee – und hat dann ziemlich schnell klein beigegeben, so dass das Buch am Ende doch ohne Werbung auf den Markt kam.

    Werbung in Sachbüchern wird wohl immer normaler werden

    Ich vermute allerdings, dass Werbung in Sachbüchern im Laufe der Zeit immer normaler werden wird. Das muss noch nicht einmal auf jeden Fall schlecht sein, wenn sich dadurch z.B. auch solche Buchprojekte umsetzen lassen, bei denen sonst die Finanzierung nicht gewährleistet wäre.

    Allerdings sollte man als Autor schon darauf achten, dass man sich bei solchen Anzeigen nicht die direkte Konkurrenz mit ins Buch holt. Um bei unserem Buchprojekt „Fit für den Fernunterricht“ zu bleiben: Über Anzeigen, die nicht von unseren direkten Mitbewerbern gekommen wären, hätte man sicherlich noch reden können. Ich denke da z.B. an Anzeigen von Lehrmittelherstellen oder Bewerbungscoaches. Solche Anzeigen wären für die Zielgruppe interessant gewesen, hätten aber für uns als Lehrgangsanbieter und Autoren keine direkte Konkurrenz dargestellt.

    Anne Oppermann

    P.S.: Wie findet Ihr Werbung in Büchern? Fühlt Ihr Euch dadurch genervt oder ist das eigentlich ganz ok so?
  12. Fernstudienakademie
    Bevor ein Buchmanuskript beim Verlag eintrifft, hat es – neben dem Autor – meist schon eine ganze Reihe „fremder“ Leser gehabt: die Beta-Leser!

    Was sind Beta-Leser?

    Beta-Leser sind meist Menschen aus dem persönlichen Umfeld des Autors bzw. der Autorin, die ein Buchmanuskript auf Herz und Nieren prüfen, es kommentieren und auf Verbesserungen drängen, wenn dies nötig ist – lange bevor das Verlagslektorat den Text überhaupt in die Finger bekommt.

    Wie sollten Beta-Leser „gestrickt“ sein?

    Ein „guter“ Beta-Leser sollte über einige besondere Merkmale verfügen, damit der Autor wirklich etwas von den Kommentaren seiner ersten „fremden“ Leser hat:


    Beta-Leser sollten über ein gutes Sprachgefühl verfügen und eine korrekte Rechtschreibung und richtige Kommasetzung nicht für dummes Zeug halten.
    Sie sollten für das jeweilige Thema über eine Mindest-Kompetenz verfügen; sonst sind ihre inhaltlichen Kommentare nicht unbedingt zielführend.
    Sie sollten möglichst der Zielgruppe des späteren Buches angehören.
    Sie sollten den Mut haben, den Text gegen den Strich zu bürsten, und sich trauen, auch negative Kommentare zu äußern.
    Sie sollten möglichst nicht nur aufzeigen, was im Manuskript alles falsch und missverständlich ausgedrückt ist, sondern u.U. auch alternative Formulierungen vorschlagen, wie man einen bestimmten Sachverhalt besser ausdrücken könnte.



    Danke nicht vergessen!

    Ein Autor sollte sich nach einer solchen „Beta-Lektüre“ unbedingt bedanken: Die Lebenspartnerin, der eigene Kumpel oder der befreundete Lektor haben jede Menge Zeit in das Leseprojekt investiert, sich viele Gedanken zum Text gemacht und eventuell sogar einen Streit mit dem Autor um bestimmte Textteile riskiert. Dafür lohnt es sich, einfach mal

    Danke!

    zu sagen.

    Was ich hiermit auch mal selbst tun möchte: Meinem liebsten Beta-Leser (alias „guter Gatte“, aka Gereon Franken) ein ganz herzliches Dankeschön für mehr als 15 Jahre engagierten Beta-Lesertums!

    Anne Oppermann

    P.S.: Wer sind bei Euren Studien-Arbeiten Eure Beta-Leser? Inwiefern waren ihre Hinweise hilfreich? Wie habt ihr Euch bei Ihnen bedankt?

    P.P.S.: Ich werde dieses Blog jetzt vom Erscheinungs-Rhythmus etwas umstellen. Ich habe im Moment noch ein paar berufliche Baustellen mehr als sonst und außerdem will ich einfach mal ausprobieren, wie das "unregelmäßigere" Bloggen klappt.
  13. Fernstudienakademie
    In den Zeiten von Self-Publishing und Co. müssen viele Autoren ohne das „Backoffice“ eines Verlags auskommen, d.h. sie müssen ihr Buch z.B. selbst layouten, es selbst lektorieren und auch selbst die Werbung für das spätere Buch übernehmen. Dafür haben sie dann natürlich auch den Vorteil, dass sie nicht nur das Autorenhonorar bekommen, sondern dass der komplette Gewinn in die eigene Tasche fließt.

    Wenn das Verlagslektorat fehlt...

    Manchen Autoren wird es allerdings recht eng ums Herz, wenn sie ohne Verlagslektorat auskommen sollen:


    Es gibt dann niemanden mehr, der das Buch in seiner Entstehung begleitet und den Autor berät.
    Die im Buch enthaltenen Fehler, Unstimmigkeiten oder Formulierungs-GAUs werden von keinem Lektor mehr abgefangen und ausgemerzt.
    Das Lektorat bzw. die Verlagsleitung übernimmt normalerweise die gesamte Organisation der Buchherstellung – vom Buchlayout bis zum Druck. Das muss der Autor nun alleine tun.


    Können Autoren denn nicht selbst ihre Texte lektorieren?

    In einem gewissen Sinne sind Autoren natürlich ihre ersten (und oft auch strengsten!) Lektoren, die ihre Texte in verschiedenen Beta-, Gamma- und Deltaversionen immer wieder auf den Prüfstand stellen. Der Haken ist allerdings: Autoren sind bei ihren eigenen Texten oftmals betriebslind und „sehen“ einfach keine Tippfehler oder schrägen Metaphern mehr.

    Lektorat auf Gegenseitigkeit

    In dieser Situation schließen sich nun mache Autoren zu „Lektorats-Tandems“ zusammen; frei nach dem Motto: Lektorierst Du meinen Text, dann lektoriere ich auch Deinen.“

    So hat man – im Rahmen eines Tauschgeschäfts – mit seinem Lektor einen echten „Wortkünstler“ zur Seite, der den geschriebenen Text gegen den Strich bürsten und wertvolle Hinweise zur Verbesserung geben kann. Und das alles, ohne dass weitere Kosten entstehen.

    Ich finde, das ist ein wirklich lohnendes Tauschgeschäft, von dem alle Seiten profitieren können.

    Nicht jeder Autor ist für solche Tauschgeschäfte wirklich geeignet!

    Allerdings muss ich zugeben, dass ich selbst für solche Tauschgeschäfte nicht wirklich geeignet wäre: Ich bin zwar (sage ich jetzt mal frech ) eine ganz leidliche Autorin, aber ich bin in Lektoratsdingen nicht absolut sattel- und vor allem nicht Duden-fest. Darum bin ich froh, dass ich meinen Haus- und Hoflektor jeden Morgen beim Frühstück sehe, nämlich meinen wunderbaren Gatten...

    Anne Oppermann
  14. Fernstudienakademie
    Ich gebe es zu: Ich habe noch nie eine Lesereise gemacht (das bietet sich beim Buchthema „Fernunterricht/Fernstudium“ auch nicht wirklich an ) und ich habe auch erst an relativ wenigen Autorenlesungen als „Leserin“ teilgenommen.

    Irgendwie ist es nicht so mein Ding, wenn ich mir anschauen muss, wie Autoren zur Verkaufsförderung durch die Lande geschickt werden, um in der Stadtbücherei Niederschwalmbach-Südkrotzingen (o.k.; das ist ein Fantasiename!) ihr Werk dem geneigten Publikum zu Gehör zu bringen und danach ca. 127 mal pro Minute „Für Tante Friede“ oder „dem lieben Muckelchen“ ins Buch als Widmung zu schreiben.

    Meine Schwester dagegen, sie ist Buchhändlerin, freut sich oftmals – nicht immer – über Lesungen: Das Publikum will wirklich genau diesen Autor einmal persönlich kennen lernen und ist deshalb ausgesprochen aufmerksam und auch oftmals – nicht immer – in besonderer Kauflaune. (Was dann meine Schwester noch mehr erfreut!)

    Vor einigen Wochen ist mir zum Thema Lesereise eine ganz spannende Glosse von Cordula Stratmann in die Finger gekommen, die sehr pointiert von devoten Veranstaltern, dem ewigen Warten auf Zug und Flugzeug und der nervigen Frage „AUSNAHMSLOS ALLER“ Veranstalter, Moderatoren und Hotelmitarbeiter berichtet, die da lautet: „Hatten Sie eine gute Anreise?“

    http://www.buchjournal.de/439754/

    Cordula Stratmann weist gleichzeitig aber auch auf das wirklich Tolle an Lesereisen hin:

    „Und jetzt verrate ich Ihnen, was den Autor beinahe täglich dann wieder entschädigt für dieses vollkommen unromantische, triste und in einem zutiefst tiefen Sinne langweilige Kofferschleppen von A nach B: Das sind Sie, liebe Leser, die pünktlich und erwartungsvoll den Gastgeber auf der Bühne empfangen und ihm Ihre Aufmerksamkeit schenken.“

    Wenn das mal keine richtig überzeugende Werbung dafür ist, als Autor auf Lesereise zu gehen?

    Was meinst Du, Markus: Sollen wir nicht doch mal zusammen auf Tour gehen und unser epochales Werk „100 Fragen und Antworten zum Fernstudium“ mit verteilten Rollen vorlesen? Du die Fragen und ich die Antworten? Oder lieber umgekehrt?

    Eine Frage noch an Euch: Seid Ihr gerne (und vielleicht sogar öfter) bei Lesungen? Welche Autoren interessieren Euch dabei besonders?

    Anne Oppermann
  15. Fernstudienakademie
    Liebe Blogleser: Ich brauche Eure Hilfe!

    Mir ist aufgefallen, dass in diesem Lehrgang der Fernstudienakademie noch nichts zum Thema Hörbuch steht.

    Woran das liegt? Ich gebe es zu: an mir... Das Problem ist nämlich: Ich mag a) Hörbücher selbst nicht so gerne und wenn mir jemand etwas vorliest, schlafe ich in Minutenschnelle ein. Ich bin halt nicht soo der auditive Typ. Alles keine guten Voraussetzungen, um etwas zum Thema Hörbuch zu schreiben!

    Bei Kindern beliebt

    Ich gestehe es an dieser Stelle: Ich kenne Hörbücher im Moment noch vornehmlich aus dem Bereich der Kinderliteratur: „Urmel aus dem Eis“, gelesen von Dirk Bach, hat was. Aber wenn ich schon die Titelmelodie von „Conny, Conny mit der Schleife im Haaaaaar...“ höre (die Mädchen-Eltern, wissen, wen ich meine... ), krieg ich zu viel.

    Hörbücher wie Sand am Meer

    Für meine Recherchen habe ich mich mal so ein bisschen umgeguckt: Hörbücher gibt es inzwischen wirklich viele. Bei den Belletristik-Bestsellern ist es ja schon normal geworden, dass parallel zur Hardcover- und E-Book-Ausgabe auch ein Hörbuch angeboten wird.

    Interessant ist dabei, dass die Inhalte eines solchen Belletristik-Hörbuches teilweise um bis zu 50 % gekürzt werden. Das war mir, ehrlich gesagt, nicht so klar. Dazu hier ein Interview mit der Autorin Rebecca Gablé über ihren aktuellen Roman:



    Linktipp: Kostenlose Hörbücher

    Und hier für die Hörbuch-Freaks unter Euch noch zwei Webseiten mit Audio-Files zum kostenlosen Download:

    http://www.vorleser.net

    http://www.hoerbuch-kostenlos-download.de/

    Bei der zweiten Seite muss man allerdings einige Kriterien erfüllen, um in den Genuss der Files zu kommen. Ihr müsst also selbst gucken, was Ihr davon haltet.

    Meine Bitte an Euch: Erzählt mir doch von Euren Hörbucherfahrungen (möglichst im Sachbuchsektor)

    Damit die Teilnehmer dieses Lehrgang zum/zur SachbuchautorIn mehr über die Hörer von Hörbüchern erfahren, würde ich Euch bitten, einfach mal ein wenig „aus dem Nähkästchen zu plaudern“. Das wäre wirklich klasse! Vielleicht helfen dabei folgende Fragen?

    Warum hörst Du gerne Hörbücher?
    Was ist für Dich der Vorteil gegenüber anderen Veröffentlichungsformen (Buch, E-Book etc.) des selben Textes?
    Wo hörst Du Hörbücher am liebsten? (im Auto, zu Hause, im Zug....?)
    Welche Sachbücher hast Du schon gehört?
    Was hat Dir bei diesen Audio-Files gut gefallen, was aber vielleicht auch weniger?
    Wie wichtig ist Dir die Stimme des Sprechers/Vorlesers?

    Wenn Ihr noch mehr erzählen wollt – gerne!

    Euch ganz herzlichen Dank!

    Anne Oppermann
  16. Fernstudienakademie
    Liebe BlogleserInnen – es ist so weit! Die Zentralstelle für Fernunterricht hat den Fernlehrgang „SachbuchautorIn“ überprüft und zugelassen!

    Damit kann dieser Lehrgang nun endlich gebucht werden!

    Jiiiiipppie!

    Danke an alle!

    An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Euch allen bedanken:

    Zunächst einmal natürlich bei Markus, der dieses Blog-Experiment überhaupt erst möglich gemacht hat. Danke, dass ich hier bei Dir den Entstehungsprozess dieses neuen Fernlehrgangs in Form eines Blogs nachzeichnen durfte.

    Danke auch Euch eifrigen BlogleserInnen und KommentatorInnen, die Ihr Euch die Mühe gemacht habt, Euch durch insgesamt 133 Blogbeiträge durchzuarbeiten. Eure Kommentare haben mir wirklich viel Auftrieb gegeben und mich motiviert. Das Verfassen eines neuen Lehrgangs ist nämlich im Prinzip so ähnlich wie ein Fernstudium: Man muss den langen Atem behalten und sich immer mal wieder auch durch Motivationslöcher kämpfen. Ihr kennt das ja alle!

    Danke auch an meine InterviewpartnerInnen, die mir bei vielen Fragen rund um das Thema „Buch“ Rede und Antwort gestanden und mir so auch immer wieder einen neuen Ansatzpunkt und eine neue Perspektive für meine Arbeit geliefert haben.

    Und nun?

    Dieses Blog ist damit auch zum Ende gekommen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, diese für mich neue Textsorte „Blog“ auszuprobieren und für mich weiterzuentwickeln. An anderer Stelle werde ich weiterbloggen – vielleicht mag der ein oder andere von Euch dort ja weiterhin mitlesen?

    Geplant ist ein „Corporate Blog“, dann allerdings auf unserer eigenen Webseite. Thematisch wird es dabei um unsere verschiedenen Lehrgänge (also auch um Sachbuchautorenkurs) gehen, wobei wir den LeserInnen Zusatzinfos, Denkanstöße oder Hintergrundwissen für unsere einzelnen Kurse geben wollen. Außerdem wird es noch eine Rubrik zum Thema Fernlernen geben. Ziel ist es, dabei so eine Art „Survival-Guide“ für Fernstudierende zu erstellen. Ich bin schon gespannt, wie dieses Angebot, das wir gerade entwickeln, tatsächlich angenommen wird.

    Für Euch...

    ... Blogleser, die Ihr dieses Blog so geduldig und engagiert begleitet habt, noch ein Angebot: Vielleicht habt Ihr ja Lust, Euch einmal (natürlich kostenlos und unverbindlich!) den ersten Lehrbrief dieses neuen Fernlehrgangs anzusehen? Bei Interesse meldet Euch doch einfach per PN bei mir; wir schicken Euch diesen ersten Lehrbrief dann gerne zu. Dazu müsstet Ihr mir allerdings Euren Klarnamen und Eure Postadresse nennen. Keine Sorge: Danach werdet Ihr garantiert nicht mit Werbung zugemüllt; das ist wirklich nur eine einmalige Aktion!
  17. Fernstudienakademie
    Der erste Lehrbrief liegt in der Rohfassung vor – jetzt geht’s ans Feintunig.

    Dazu drucke ich mir (nach einer automatischen Rechtschreibkontrolle) den gesamten Text noch einmal aus, koche mir einen Cappuccino (manchmal macht das auch mein wunderbarer Gatte ;-)) und setze mich bewaffnet mit einem spitzen Bleistift und einem Radiergummi an den Schreibtisch.

    Bei meiner Überarbeitung geht’s immer um folgende Punkte:


    Ich korrigiere etwaige Komma- und Tippfehler.
    Ich schreibe die Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel.
    Ich checke, ob die Kapitelüberschriften und -überleitungen stimmen.
    Ich überprüfe, ob die Übungs- und Prüfungsaufgaben, die ich mir bereits während des Schreibens aufnotiert habe, stimmig sind.
    Ich liste die Antworten zu den Übungsaufgaben auf.
    Ich erstelle das Literatur- und Link-Verzeichnis.
    Ich verfasse ein Glossar, in dem die wichtigsten Fachbegriffe erläutert werden.
    Und ganz zum Schluss überprüfe ich noch, ob die fertigen Seiten gut aussehen oder ob an manchen Stellen z.B. noch weitere Abbildungen integriert werden sollten.


    Diese Überarbeitung des ersten Lehrbriefes dauert ca. 2 Arbeitstage. Dann wird das gute Stück sicher abgespeichert – und wartet dann natürlich noch auf einen weiteren Überarbeitungsgang, wenn der gesamte Kurs fertig geschrieben ist.

    Anne Oppermann
  18. Fernstudienakademie
    Jetzt kommt ein Schreibworkshop, der bestimmt bei dem ein oder anderen der späteren Teilnehmer für Kopfschütteln sorgen wird.

    Es geht nämlich darum, wie man es denn mit den LeserINNEN des späteren Buches halten will. Sollen sie beim sog. „generischen Maskulinum“ irgendwie „mitgemeint sein“ oder will man sich expliziter darum bemühen, dass sich auch die „Damenwelt“ angesprochen fühlt?

    Dafür gibt es einige Formulierungen, die sicherlich jeder (ha - da ist es wieder, das generische Maskulinum!) schon mal gesehen hat. Da ist dann z.B. die Rede von „Leserinnen und Lesern“, von „LeserInnen“ oder von den „Lesenden“ oder sogar von der „Leserschaft“.

    Mit diesem Schreibworkshop will ich vor allem eines erreichen: Dass sich die späteren Autoren (und Autorinnen ) überhaupt Gedanken darüber machen, wie sie selbst mit dieser Frage der „geschlechtergerechten Sprache“ umgehen wollen. Ein „Richtig“ oder „Falsch“ gibt es da meiner Ansicht nach nicht – aber man sollte sich schon genau überlegen, wie man denn selbst schreiben will und was dabei auch am besten zur avisierten Zielgruppe passt.

    Wer z.B. einen Wellness-Ratgeber für Schwangere verfasst, sollte m.E. schon auf vornehmlich weibliche Formulierungen achten, denn sonst fühlt sich die Zielgruppe schlicht und einfach vereimert.

    Wie haltet Ihr es eigentlich bei Euren Einsende- und Abschlussarbeiten bzw. bei sonstigen Texten, die Ihr vverfasst? Nutzt Ihr das generische Maskulinum oder richtet Ihr Euch auch explizit an Eure LeserINNEN?

    Anne Oppermann
  19. Fernstudienakademie
    Im nächsten Kapitel geht’s für die Teilnehmer – mal wieder – ans Eingemachte! Sie müssen sich damit beschäftigen, welche Merkmale sie als Autor unverwechselbar machen, was also (in der Marketingfachsprache) ihr „Alleinstellungsmerkmal“ gegenüber etwaigen Autorenkollegen ist.

    Aus Marketing-Sicht ist es wünschenswert, dass die späteren Autoren ihr Thema geradezu „verkörpern“, dass man ihnen also abnimmt, dass sie für das jeweilige Thema der absolute Fachmann bzw. die absolute Fachfrau sind.

    Ein Beispiel: Wer ein Sachbuch zum Thema „Judo-Training für Kleinkinder“ auf den Markt bringen will, sollte also unbedingt auch selbst solche Trainings seit längerer Zeit anbieten. Sonst werden ihm weder die Verlage noch die späteren Leser Glauben schenken, dass er sich wirklich mit dieser Materie auskennt.

    Dabei ist es ganz spannend, sich einmal anzuschauen, welche Autoren denn eigentlich für „ihr“ Thema in ganz besonderer Weise „stehen“. Mir sind auf die Schnelle folgende Autorenpersönlichkeiten und Themen eingefallen:


    Lothar Seiwert: Zeitmanagement
    Sabine Asgodom: Work-Life-Balance
    Annette Schwindt: Facebook
    Jürgen Hesse, Hans Christian Schrader: Bewerbungstraining
    Annette Kast-Zahn: Schlafprogramme für kleine Kinder
    Samy Molcho: Pantomime


    Ich finde nun nicht, dass alle diese Autoren die wirklich „besten“ Bücher zu den entsprechenden Themen verfasst haben, die es auf dem Markt gibt. Aber sie „stehen“ dennoch in ganz besonderer Weise für ihr Thema.

    Ein Newcomer kann nicht aus dem Stand heraus und mit nur einem einzigen Werk zu einer richtig bekannten Autorenpersönlichkeit werden. Dazu braucht es schon das ein oder andere Nachfolgerbuch, das vom Publikum ebenfalls positiv aufgenommen wird.

    Aber man sollte sich am besten schon zu Beginn der Autorenkarriere ein paar Gedanken darüber machen, welches Buchthema denn am besten zum eigenen Profil passt, für welches Thema (bzw. für welche Themen-Aspekte) man also in ganz besonderem Maße „steht“.

    Habt Ihr noch weitere (Lieblings-) Autoren (im Sachbuchbereich), die ihr Thema in besonderer Weise „verkörpern“?

    Anne Oppermann


    P.S: Gestern habe übrigens ich zur Abwechslung mal meine Fähigkeiten als Belletristik-Schreibcoach ausprobiert: Mein Sohn muss für die Schule ein Märchen „dichten“. Der Anfang sieht jetzt schon ganz vielversprechend aus – wir arbeiten natürlich weiter dran, getreu dem Motto der Fernstudienakademie „Schritt für Schritt zu Ihren Zielen“.
  20. Fernstudienakademie
    Heute ist mein Sohn Paul (9) krank - ein doofer Bänderriss am Tag vor der Klassenfahrt. Blöder kann es ja gar nicht kommen! Deshalb bloggen wir heute zusammen, und zwar - damit es zu diesem Blog auch passt - zum Thema: „Sachbücher für Kinder".

    Wer kauft das?


    Zunächst einmal die Kinder selbst
    Manchmal aber auch Erwachsene für die Kinder
    Bibliotheken kaufen ebenfalls Sachbücher für jüngere Leser, um sie an die Kinder ausleihen zu können



    Warum kauft man ein bestimmtes Sachbuch für Kinder?


    Weil es die Kinder interessiert
    Als Geschenk
    Wenn in der Schule ein bestimmtes Thema behandelt wird, dient es als Hintergrund.
    Manche Sachbücher werden auch gekauft, um einzelne Buchreihen (was ist was?) zu ergänzen.


    Wann ist ein Sachbuch wirklich toll?


    Die Texte und die Textlänge müssen zum Alter passen.
    Der Inhalt sollte sowohl die Grundlagen eines Themas behandeln, als auch weiterführende Informationen enthalten für Kinder, die sich schon besser mit dem Thema auskennen.
    Ein Sachbuch für Kinder sollte unbedingt über viele Bilder verfügen.
    Besonders spannend sind die Sachbücher aus der TipToi-Reihe.
    Zur Erklärung: Bei TipToi-Büchern wird einem ein „elektronischer“ TipToi-Stift, der aussieht wie eine zu dick geratene Möhre, mitgeliefert. Mit diesem Stift kann man das Buch erkunden, z.B. Tondokumente hören, kleine Spiele spielen oder die handelnden Personen begleiten und sie etwas erzählen lassen.
    Einschub von mir, Anne Oppermann: Dieses Buchprinzip könnte sich auch in der Erwachsenenbildung lohnen!


    Tipps für Kindersachbuchautoren:


    Sie sollten unbedingt schon während des Schreibens mit Kindern über das Buch sprechen.
    Sie sollten das Lieblingskapitel ihres Buches vor Kindern (z.B. in der Schule) vortragen.
    Sie sollten die Kindersachbücher zu ihrem Thema kennen und ihre Bücher besser machen als die der anderen Autoren.


    Danke an Paul für seine wertvolle Mitarbeit an diesem Blogbeitrag!
  21. Fernstudienakademie
    O.k.: Es ist eine Binsenweisheit: Ohne gute Gliederung geht bei einem Mammutprojekt wie einem Sachbuch gar nichts. Aber warum ist sie eigentlich so wichtig?

    Da lohnt es sich, einmal darüber nachzudenken, für wen denn eine Gliederung von Bedeutung ist:

    1. Der Autor braucht eine Gliederung als Projektplan

    Die meisten Autoren sprühen nur so vor Ideen, die sie in ihrem Buch verarbeiten wollen. Wenn dieser kreative Input aber nicht gut gegliedert und an den entsprechenden Stellen ggf. auch beschnitten und zurecht gestutzt wird, helfen die tollsten Einfälle leider nichts.

    Eine Gliederung hat aber für einen Autor noch eine weitere wichtige Funktion: Sie dient ihm in gewisser Weise auch als Projektplan, an welcher Stelle seines Werkes er sich derzeit befindet, welche Kapitel dem aktuellen Text vorangegangen sind und welche Abschnitte noch fehlen.

    2. Das Verlagslektorat braucht eine Gliederung, um den Inhalt des Buches und die gedankliche Stringenz des Autors einschätzen zu können.

    Gliederungen sind mit das wichtigste Element eines Buchexposés, mit dem sich angehende Autoren bei einem Verlag vorstellen. Wenn die Gliederung stimmig ist und das Verlagslektorat erkennt, dass der Buchschreiber tatsächlich Ahnung von der Materie hat und seine Gedanken in eine entsprechende Struktur bringen kann, ist schon ein ganz wichtiger Schritt hin in Richtung Buchveröffentlichung getan.

    3. Die (potenziellen) Leser brauchen die Gliederung (bzw. das Inhaltsverzeichnis), um eine Kaufentscheidung zu treffen.

    Man kennt es ja: Wenn man ein Sachbuch kaufen möchte, schaut man sich nicht nur das Cover und das Register an, sondern vor allem auch das Inhaltsverzeichnis. An ihm kann der interessierte (potenzielle) Käufer auf den ersten Blick schon eine ganze Menge erkennen:


    Werden in dem Buch „meine“ Fragen überhaupt behandelt?
    Erkenne ich den roten Faden, wie das Buch aufgebaut ist?
    Sind die Überschriften einladend? Machen sie mich neugierig?
    Kann der Autor seine Gedanken kurz und knackig in eine überzeugende Überschrift gießen?



    Je nach „Zielgruppe“ – Autor, Verlaglektorat und potenzielle Käufer – kann die Gliederung natürlich ganz unterschiedlich aussehen: Die Autorengliederung (also der „Projektplan“) ist u.U. recht umfangreich, während die Gliederung, die an das Verlagslektorat geht, schon erheblich knapper und stringenter gehalten sein sollte. Das Inhaltsverzeichnis des fertigen Buches schließlich sollte in erster Linie dazu geeignet sein, dass sich das Buch gut verkauft.

    Eine wirklich „markttaugliche“ Gliederung entsteht oftmals erst Schritt für Schritt in der Zusammenarbeit von Autor, Lektor, Verlagsleitung und Marketingabteilung des Verlages.

    Anne Oppermann

    P.S.: Mal eine neugierige Frage: Wie lange guckt Ihr Euch im Laden ein (Sach-) Buch an, bevor Ihr entscheidet, ob Ihr es tatsächlich kauft oder nicht? Wie viel Zeit hat also der Autor (bzw. das Buch), um Euch zu überzeugen?
  22. Fernstudienakademie
    Ich habe vor einiger Zeit eine ganz spannende Glosse von Markus Barth gelesen über „gekaufte“ Rezensionen bei Amazon: http://www.boersenblatt.net/413691/

    18 Kölsch und zwei Tüten Erdnüsse

    Barth musste seinen Kumpel mit insgesamt 18 Kölsch und zwei Tüten Erdnüssen bestechen - ich hoffe sehr, dass jeder der beiden Akteure nur die Hälfte dieses Gelages weg gehauen hat...

    Und was war die Gegenleistung des Saufkumpanen? Eine Rezension bei Amazon über eines von Barths Büchern – mit lausigen 3 Sternen!

    Hätte der Autor nun einfach noch ein paar Kölsch mehr ausgeben müssen und nach den Erdnüssen auch noch ne Tüte Chips zusätzlich – und dann wäre alles gut geworden und er hätte die „goldenen fünf Sterne“ bekommen? Wer weiß...

    „Rezensions-Phishing“ ist gängige Praxis

    Was Barth da beschreibt, ist aber wohl gängige Praxis: Wer ein Buch verfasst hat, bittet häufig seine Freunde, Bekannten und zum Schluss sogar die verschwägerte Sippschaft aus Bad Lippspringe um eine Rezension bei Amazon.

    Gängige Praxis ist ja das eine... Aber ist solches „Rezensions-Phishing“ denn moralisch vertretbar? Macht man sich damit nicht zum Hampelmann und jeder, der bis 3 zählen kann, merkt auf Anhieb, dass die ersten drei bis vier Rezensionen ganz deutlich „Bon Mots aus Bad Lippspringe“ sind?

    Ich persönlich habe da eine etwas andere Meinung: Als Autor sollte man sich schon gut überlegen, wen man um eine Rezension bittet: Und die Bad Lippspringer Sippschaft sollte dabei möglichst außen vor bleiben! Es sollten stattdessen wirkliche Profis aus der eigenen Branche angefragt werden, die tatsächlich etwas Profundes zum Thema zu sagen haben. Erst dann „haben“ die Leser einer Amazon-Kritik tatsächlich etwas von der Lektüre.

    Geübte Amazon-Kunden achten eher auf negative Kritiken

    Wer geübter Amazon-Kunde ist, ist ohnehin eher darauf aus, sich die negativen Kritiken zu den ausgewählten Büchern anzuschauen. Erst da wird wirklich Tacheles geredet und man bekommt mit, was vielleicht die Schwachpunkte des Werkes sind.

    Diese negativen Kritiken sind dann zwar nicht „gekauft“ – müssen sich deswegen aber noch lange nicht durch einen überragenden Sachverstand des Rezensenten auszeichnen.

    Was haltet Ihr von solchen „gekauften“ Buchrezensionen, um die man seine Netzwerkpartner und Kollegen bittet? Völlig daneben? Oder: Eigentlich eine gute Methode, um den Buchverkauf anzukurbeln?

    Anne Oppermann
  23. Fernstudienakademie
    In diesem Blogbeitrag gibt’s mal wieder einen kleinen Zwischenbericht, wie weit der neue Fernlehrgang der Fernstudienakademie denn inzwischen gediehen ist. Im Moment habe ich den sechsten Lehrbrief in der Mache – und es macht viel Spaß!

    Programmatische Schwerpunkte

    In diesem Lehrbrief geht es für die Teilnehmer wieder richtig zur Sache; es stehen unter anderem folgende Programmpunkte an:


    Die Teilnehmer verfassen ein Beispielkapitel, das dem Exposé beigefügt wird, mit dem die Autoren ihr Buchprojekt bei den Verlagen vorstellen.
    Im Lehrbrief wird übrigens auch das Original-Beispielkapitel abgedruckt, mit dem Markus und ich bei unserem Buch „100 Fragen zum Fernstudium“ bei den Verlagen vorgesprochen haben.
    Außerdem wird es um die Unterschiede zwischen „Self-Publishing-Verlagen“ und „richtigen“ Verlagen gehen. Dabei werden auch die Vor- und Nachteile der beiden Publikationswege ein Thema sein.
    In einem „Nebenschlenker“ gibt es einige kritische Anmerkungen zu den sog. „Zuschussverlagen“, von denen sich manche Autoren durch entsprechende Anzeigen ködern lassen. (Zu dem Thema „Zuschussverlage“ wird es übrigens demnächst auch noch einen separaten Blogbeitrag geben.)
    Schließlich gibt es noch ein umfangreiches Kapitel darüber, wie man denn bei der Verlagssuche nach einem „richtigen“ und seriösen Verlag vorgeht.



    Schreibworkshops für Self-Publisher

    In den (für diesen Lehrgang typischen) Schreibworkshops erfahren die angehenden Autoren die notwendigen Basics, wie man denn überhaupt ein Buch per Self-Publishing herausbringt.
    Heutzutage muss sich ja ein Autor gar nicht mehr unbedingt auf die zeitaufwändige Ochsentour begeben, um endlich, endlich einen Verlag für das eigene Buchprojekt zu finden: In den Zeiten von E-Books und Books on Demand kann ein Autor schon erheblich schneller zu seinem eigenen Buch kommen. (Vgl. zum Thema BoD auch das Interview mit Susanne Hagedorn.)

    Ob das Veröffentlichen eines Buchs per Self-Publishing tatsächlich immer der „einfachere“ Weg wäre, ist eine wichtige Frage: Man muss sich als Autor schon sehr gut in Sachen Lektorat, Textverarbeitung, Layout und Coverdesign auskennen, damit das eigene Buch tatsächlich überzeugend wirkt. Wer diese Kenntnisse nicht besitzt, muss sich u.U. ganz schön in diese Themen „hereinfuchsen“ – oder externe Dienstleister damit beauftragen, was ziemlich ins Geld gehen kann.

    Typografie

    Im Rahmen der Recherchen zum Thema Typografie (ein wichtiges Thema für Self-Publisher!) bemerkt man schnell, wie absolut uncool im Moment Serifen-Schriften sind: Ich bin dabei u.a. auf folgendes Bekennerschreiben gestoßen:

    http://wirres.net/article/articleview/5719/1/6

    Übrigens: Witz 3 ist auch nicht schlecht...

    Für alle diejenigen, die sich einmal mit dem Thema Typografie auseinander setzen wollen, hier noch ein Buchtipp:

    Claudia Runk: Grundkurs Typografie und Layout. http://www.amazon.de/gp/product/3836217945/ref=s9_simh_gw_p14_d0_g14_i1?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_s=center-2&pf_rd_r=0QQZN53W3M45FQ5VGA9H&pf_rd_t=101&pf_rd_p=463375173&pf_rd_i=301128

    Anne Oppermann

    P.S.: Wie wichtig ist Euch bei Euren Studienarbeiten das Thema Typografie? Oder habt Ihr feste Vorgaben, wie Eure Texte auszusehen haben?
  24. Fernstudienakademie
    So, jetzt gibt's mal einen Blogbeitrag außer der Reihe.

    Ich bräuchte mal Euer Feedback...

    In einem der nächsten Lehrbriefe möchte ich verschiedene Berufsbilder aus der Buch- und Verlagsbranche vorstellen, damit die angehenden Sachbuchautoren wissen, mit wem sie es da eigentlich zu tun haben werden.

    Meine Fragen sind nun:

    1. Würde es Euch auch im Rahmen dieses Blogs interessieren, solche Berufsprofile einmal vorgestellt zu bekommen?

    2. Falls ja - fallen Euch noch weitere Berufsbilder ein als die folgenden?


    Buchhändler
    Lektor
    Korrektor
    Layouter
    Herausgeber
    Literaturagent
    Verlagswerber/Vertreter
    Verleger
    Mitarbeiter der Marketingabteilung
    Mitarbeiter der PR-Abteilung


    Über Euer Feedbaack, was Ihr von dieser Idee (auch für dieses Blog!) haltet, würde ich mich sehr freuen!

    Danke schön

    Anne Oppermann
  25. Fernstudienakademie
    Im Sachbuchgenre gibt es eine Textsorte, mit der gar nicht wenige Texter ihr Geld verdienen, nämlich das Verfassen von Biographien, die von Kunden in Auftrag gegeben und am Ende auch bezahlt werden.

    Schreiben im Kundenauftrag

    Auftragsbiographen verfassen dabei Biographien von ganz „normalen“ Menschen, die das Bedürfnis haben, ihr Leben in Form eines Buches für die Nachwelt zu konservieren, sich es aber nicht zutrauen, den Text dafür selbst zu verfassen.

    Eine Sonderform der Auftragsbiographie stellt das Verfassen von Unternehmenschroniken dar, die eine Firma etwa zu einem runden Jubiläum der Öffentlichkeit präsentieren möchte. Diese sog. „Corporate Books“ werden dann z.B. an Kunden, kooperierende Dienstleister oder aber an Pressevertreter, die sich über ein bestimmtes Unternehmen informieren wollen, (in der Regel kostenlos) übergeben.

    Solche Biographien oder Unternehmenschroniken erscheinen häufig in Form von Self-Publishing, so z.B. bei Books on Demand (BoD) oder anderen darauf spezialisierten Dienstleistern.

    Wie muss ein guter Biograph „gestrickt“ sein?

    Ein „guter“ Auftragsbiograph zeichnet sich durch einige Besonderheiten aus:


    Wie alle „guten“ Autoren muss natürlich auch ein Auftragsbiograph über eine gute „Schreibe“ verfügen.
    Dabei muss er verschiedene Stilebenen beherrschen, denn der Kunde liegt nicht nur den Inhalt des späteren Buches fest, sondern in vielen Fällen auch den „Ton“, in dem seine Erinnerungen verfasst werden sollen.
    Ein guter Berufsbiograph muss darüber hinaus über ein gehöriges Maß an Empathie und Geduld verfügen, denn er muss sich in oft stundenlangen Gesprächen und Interviews ganz auf seinen Kunden einstellen können.
    Wichtig ist außerdem ein gewisses psychologisches Geschick, wenn ein Kunde z.B. über einzelne Phasen seines Lebens sehr unglücklich ist oder bestimmte Entscheidungen, die er getroffen hat, bereut. Hier braucht er dann u.U. sogar den Beistand und den Trost seines Biographen.
    Ein Berufsbiograph muss sich für Zeitgeschichte interessieren und über ein entsprechendes Hintergrundwissen über historische Zusammenhänge verfügen, um die Ausführungen seines Auftraggebers richtig einordnen zu können.
    Darüber hinaus muss er dazu in der Lage sein, selbständig z.B. in Unternehmensarchiven oder Bibliotheken zu recherchieren.
    Schließlich sollte er auf ein Netzwerk von Dienstleistern zurückgreifen können, die ihn bei seiner Arbeit unterstützen können, so z.B. Fotographen, Layouter oder Lektoren.


    Anne Oppermann

    P.S.: Was haltet Ihr von solchen Auftragsbiographien? Ist es eine interessante Methode, individuelle Zeitgeschichte auf Papier zu bannen, oder haltet Ihr solche Biographien eher für einen Ausdruck gesteigerter Eitelkeit des Auftraggebers?
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