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Fernstudium LMT, mit 40 und 2 kleinen Kindern


biochemikerin

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Liebe Biochemikerin,

ich möchte Dir Mut zusprechen:

a) nein, zum Lernen bist du nicht zu alt - und du hast eine universitäre Vorbildung bis zur Promotion, du weißt also, was wissenschaftliches Arbeiten wirklich bedeutet. ich möchte sogar meinen, dass die SRH dir leicht fallen wird. (das ist eine private FH. den Bachelor kannst du fast ohne Zusatzliteratur aus den Studienbriefen lernen)

Da du auf's Geld schauen musst, es wurde schon erwähnt, Hochschulen wie die FH Anhalt bieten für weniger Geld ähnliche Module an. Bitte nicht unbedingt an B.Eng. (<- ok, matheaffinin solltest du schon sein) oder B.Sc. festmachen. Ich würde noch andere staatl. FHs durchforsten, ob Fernkurse angeboten werden. Gibt es welche in deiner Nähe? (wegen der Kinder) Dann Modulbücher aufmerksam durchlesen und dann schauen, wo es am besten passt vom Gefühl. Die privaten FHs bieten einen tollen Service, jedoch kostet das. Wissen kann man aber auch günstiger haben. Du bist erfahren, du brauchst womöglich kein Sorglospaket. (dh. Du findest dich an einer Hochschule schon zurecht) Ich möchte mehr Selbstvertrauen aus dir heraushören, bitte. :) Ich war nur an der SRH, weil mein AG mich bezuschusste. Privat wären mir die 16000 € zuviel gewesen. In der Lage bist du aber nicht, du bist z.Z. nicht in einem Lm Betrieb (richtig?) und außerdem murrt dein Mann. das sind auch Faktoren, die ich bedenken würde, statt den erstbesten Hochglanzprospekt privater Bildungseinrichtungen zu erliegen.

 

2) Laborphasen (im Besonderen die an der SRH) finde ich sehr bereichernd. ich konnte so in den MiBi Bereich reinschnuppern, was mir sonst nie möglich gewesen wäre. Labore werden dir bei deiner Vorbildung sehr wahrscheinlich eh erlassen.

 

3) in meinem mittelgroßen Lm Betrieb (ich sage dir gerne per Privatnachricht um welchen Konzern es sich handelt) wird gerade die Struktur komplett auf Internationalisierung ausgerichtet. Im Bereich der Produktentwicklung (Frische Dessert, Tk, Nährmittel) wurden bei uns in den letzten beiden Jahren diese Berufsgruppen eingestellt. (Quelle: live am Standort mitbekommen, da es neue Kollegen sind und deren Werdegänge kurz per Willkommens-Mail verschickt werden)

-Lm Technologen B.Sc. oder B.Eng. ohne Vertiefung (FH) Bachelor und/oder Master: im Bereich trockene Nährmittel/ambient Produkte, Jobbezeichnung: Lead Engineer oder Produktentwickler, alle U30, eher Mitte 20

 

-Lm Chemiker B.Sc., M.Sc.: werden entweder in der Produktentwicklung oder LmRecht eingestellt (ja, dort sucht man nicht nur Volljuristen), Jobbezeichnung: Produktentwickler oder eben Sachbearbeiter, Alter: Mitte 20

-Fleischtechnologe (das ist Lm Technologie mit Vertiefung) auch FH Bachelor: Produktentwicklung, Alter: Mitte 20

 

-eine "exotische" Naturwissenschaft in unserem Bereich war dabei, sie ist Molekularbiologin (Universität, Master): Lead Engineer Nährmittel, Alter: Ende 20. Hatte allerdings schon vorher bei einer Produktentwicklung gearbeitet. Also nicht frisch von der Uni und nicht fachfremd. Das wäre bei dir auch der Fall, siehe Käserei.

 

-dann gibt es noch Verfahrenstechnik FH Leute, die eine Vertiefung in Lm Technologie hatten. Hier meist Master oder noch Diplom (Ü30, Ü40 - eingestellt allerdings auch Ende 20), Jobbezeichnung: Produktentwickler

 

Gefühlt sind 60% bei uns LmTechnologen FH; die jungen Leute, die eingestellt wurden sind sehr oft U30. In vielen Fällen haben sie vor dem Studium eine Ausbildung gemacht: Konditor/in, Bäcker, Fachkraft für LmTechnologie, einer ist Milchlaborant

 

Fazit: Wenn Du anstrebst, bei einem größeren Konzern unterzukommen, so ist meine Meinung, dass "irgendeine" Naturwissenschaft, die am besten Lm berührt, ausreicht. Ich würde aber nicht mit deiner Zusatzausbildung warten bist du 50 bist. Dazu gerne mehr per privat Nachricht, da ich da live beim letzten Bewerbungsprozess in meiner Abteilung etwas zum Alter der Bewerber mitbekommen habe. Aber du siehst allein schon an der oben genannten Altersverteilung, dass es eher weit in Richtung U50 geht.  Der Andrang auf unsere Produktentwicklung-Stellen ist immer groß. Da der Bereich auch noch weiblich dominiert ist, kommen auch "oft" junge Elternzeitvertretungen, die ebenfalls oben genannte Fächer studiert haben. Als Elternzeitvertretung bekommst du aber u.U. 2-3 Entgeltgruppen weniger (Abtl.leiter abhängig) Wenn Bedarf ist, und der ist meist, werden die nach der Elternvertretung gerne fest eingestellt - wie die finanzielle Anpassung dann ist, dazu kann ich nichts sagen.

 

Möchtest Du aber eher in einem kleinen Betrieb unterkommen, dann brauchst du womöglich kein volles Studium. 

 

Ich wünsche Dir die richtige Portion Entscheidungskraft für das Für oder Wider. Entschuldige den Roman.

Viele Grüße

PP

 

Bearbeitet von Polypropylen
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