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Medieninformatik IU oder SRH? Oder doch Informatik?


Kristall

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Am 26.5.2021 um 16:12 hat Kristall geschrieben:

Kann jemand über Medieninformatik oder Informatik an einer der beiden Fernunis berichten?


Ich studiere Informatik an der iu. Auch Ich empfehle wie @DerLenny das Studium bedingt.
 

Es stimmt, dass es eine breite thematische Aufstellung gibt. Meiner Meinung nach liefert das Studium gute Grundlagen zu vielen Themen, um dann selbst in die Themen richtig einzusteigen.

 

Das Studium ist sehr theoretisch, es wird viel Auswendiglernen verlangt und viel mit Multiple Choice abgefragt und Vieles dabei nur gestreift. Das macht das Studium für Alle extrem flexibel und auch günstig. Der Nachteil ist, dass Verständnis und Anwendung nicht gefragt sind. Beispielsweise besteht das Java-Modul aus zwei knappen Skripten, in denen das meiste, das es in Java gibt, einmal genannt wird. Es fehlen Erklärungen, Übungen, Aufgaben, Tutorien bei allerdings sehr viel Inhalt in kurzer Zeit und sehr reduziert zusammengefasst. Man braucht keine einzige Zeile Programmcode zu schreiben, um das Modul abzuschließen. Für mich beispielsweise als Programmieranfängerin macht es das allerdings extrem schwer. Ich lerne mit jeder Menge anderen Büchern, Videos, Aufgaben und Code-Beispielen aus dem Internet. Die Skripte nutze ich nur noch, um auswendigzulernen, was dann in der Klausur dran kommt. Das Java-Modul ist ein extremes Beispiel, aber in anderen Modulen läuft es ähnlich.

 

Bisher fand ich die Skripte alle fachlich qualitativ sehr gut übrigens. Didaktisch sind sie sehr unterschiedlich.

 

Es kommt also sehr darauf an, was du brauchst und willst. Wenn du den Abschluss, den Themenüberblick und ein solides Informatik-Grundwissen willst, kann ich die iu sehr empfehlen, vor allen Dingen weil man so extrem flexibel studieren kann. Voraussetzung ist, dass du gut im Selbststudium bist. Wenn du dich spezialisieren möchtest, in die Tiefe gehen und in der Praxis gut werden möchtest, würde ich mich nach etwas anderem umschauen.

 

Das ist meine Sichtweise. 

Bearbeitet von Nadja_studiert_Informatik
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  • 2 Wochen später...

Dann würde ich doch mal gerne für Bachelor Informatik (ohne Medien) der Fernuni in Hagen ins Spiel bringen. Ich habe mir da aber nur ein paar Grundlagen-Module interessehalber angesehen. Aber die waren sehr gut und man muss auch programmieren. 😉

 

Falls einem spätere Module zu theoretisch werden, kann man ja noch immer unter Anrechnung (vorher Modulhandbücher vergleichen) zu einem anderen Anbieter wechseln.

 

Ich selbst studiere übrigens aktuell Bachelor Wirtschaftsinformatik an der Fernuni und habe mir auch schon mal überlegt, ob ich besser zur reinen Informatik wechsle. IMHO ist man dort und anderswo bei solchen Misch-Studiengängen oft ungeliebtes Stiefkind mehrerer Fakultäten und Module sind nicht für den speziellen Studiengang erstellt worden sondern schlimmstenfalls grob aus dem Vorhandenen zusammengewürfelt.

 

 

Bearbeitet von WiInfo
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Am 2.6.2021 um 14:13 hat Nadja_studiert_Informatik geschrieben:

Das Studium ist sehr theoretisch, es wird viel Auswendiglernen verlangt und viel mit Multiple Choice abgefragt und Vieles dabei nur gestreift. Das macht das Studium für Alle extrem flexibel und auch günstig. Der Nachteil ist, dass Verständnis und Anwendung nicht gefragt sind. Beispielsweise besteht das Java-Modul aus zwei knappen Skripten, in denen das meiste, das es in Java gibt, einmal genannt wird. Es fehlen Erklärungen, Übungen, Aufgaben, Tutorien bei allerdings sehr viel Inhalt in kurzer Zeit und sehr reduziert zusammengefasst. Man braucht keine einzige Zeile Programmcode zu schreiben, um das Modul abzuschließen. Für mich beispielsweise als Programmieranfängerin macht es das allerdings extrem schwer. Ich lerne mit jeder Menge anderen Büchern, Videos, Aufgaben und Code-Beispielen aus dem Internet. Die Skripte nutze ich nur noch, um auswendigzulernen, was dann in der Klausur dran kommt. Das Java-Modul ist ein extremes Beispiel, aber in anderen Modulen läuft es ähnlich.

Bei mir ist das nicht so. Für C++ musste ich in der Prüfung programmieren. Keine einzige Wissensfrage. Nur Anwendung. In 10 Modulen waren 3 dabei, in denen ich stur auswendig lernen musste (eines davon war BWL). Alle anderen waren auf Verständnis und Anwendung ausgelegt. Ich glaube, dass diese Art auch deutlich aufwändiger und anspruchsvoller ist, als alles nur auswendig lernen zu müssen. Ich mache zwar E-Technik aber ich glaube in Informatik wird es bei Akad auch so sein. In den Klausuren wird auch stark darauf geachtet, dass man die Inhalte und Techniken beherrscht. Man kann Aufgaben auf mehrere Arten bearbeiten, wenn der Korrigierende sieht, dass man es versteht, bekommt man auch die Punkte. Multiple Choice hatte ich bis jetzt nur in einer Prüfung, sonst waren alles offene Fragen. 

 

Bearbeitet von brotzeit
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vor 24 Minuten hat brotzeit geschrieben:

Bei mir ist das nicht so. Für C++ musste ich in der Prüfung programmieren.

 

In einer IDE? Oder zumindestens mit Zugriff auf die Dokumentation?

Konntest du den Code laufen lassen?

 

An der iu wird anteilig auch mal grundlegendes API Wissen abgefragt, oder "Code Schnippsel."

Das Codieren machst dann in den Projektkursen.

 

Für die Lernkurse fehlt mir etwas, das wie die "tutorien" an normalen Unis abläuft - Übungsaufgaben, die selbstständig bearbeitet, und dann geprüft werden und mit Feedback zurück kommen.

Hier ist mir die Feedbackschleife viel zu lose gekoppelt.

 

Ich finde auch die Idee Programmieren "an einer" Sprache zu zeigen nicht geeignet. Programmiersprachen sind kein Selbstzweck, sie haben sich im Laufe der Jahre entwickelt um bestimmte Bedürfnisse zu erfüllen. Die Grundlagen sind aber gleich und lassen sich auf andere Sprachen und auch andere Problembereiche erweitern.
Dieses Festzurren an einer Sprache ist meiner Meinung nach ein grundlegendes Problem.

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Nein, ich musste die Aufgaben in einem Texteditor lösen ohne IDE und Hilfsmittel. Daher habe ich wochenlang vorher auch ohne IDE geübt. Ich habe es immer in den Texteditor eingeben und dann in die IDE kopiert um zu sehen ob es funktioniert.

Das war eine reine Programmierprüfung und die konnte man nur bestehen, wenn man es entweder schon beherrscht oder sehr viel geübt hat. Die Zeit war auch sehr knapp und man konnte nie wirklich lange überlegen. Das musste alles sitzen.

Das Modul zählt bei uns auch, wie Mathe und Physik, zu den „Brechern“. Die Durchfallquote ist entsprechend hoch. Ich habe von Leuten gehört, die dafür ein halbes Jahr geübt haben und trotzdem durchgefallen sind. Auch habe ich von jemandem gelesen, der hatte programiertechnisch überhaupt keine Ahnung und hat mit Kinderbüchern angefangen zu üben. Um da überhaupt erstmal Berührungspunkte zu bekommen.

Die war richtig schwer. Ohne IDE ist das ekelhaft.

 

C und C++ macht in der E-Technik schon Sinn, da wir ja nur hardwarenah programmieren. Wenn man das einigermaßen gut kann, kommt man in die anderen Sprachen schnell rein.

Ich brauche das später um die Microcontroller zu programmieren. 

Bearbeitet von brotzeit
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vor 5 Minuten hat brotzeit geschrieben:

C und C++ macht in der E-Technik schon Sinn, da wir ja nur hardwarenah programmieren.

 

Nichts gegen die Sprache. 

Aber Programmieren beruht auf Konzepten, die sich generell anwenden lassen - die Frage ist nur, wie setze ich es in Sprache X um.

 

Ich bin da evtl. etwas Hardcore, ich finde, Assembler sollte relativ am Anfang unterrichtet werden, ggf. zeitgleich mit den Konzepten der Programmierung. Dann wird auch schnell klar, warum C so ein großer Vorteil ist. Von da kann man auf Designkonzepte eingehen, erst OOD/ OOP in C, dann wird klar, warum C++ entstanden ist, und warum sich diverse Dinge in der Sprache so verhalten, wie sie es tun.

 

Die Entwicklung der Sprachen war immer ein "ich will X aber geschickt machen können" Ding. Es gab immer einen Bedarf, der durch diese Sprachen gedeckt wurde. Wenn man das versteht, wird vieles klarer und einfacher. 

Auch die Änderungen der Sprachen über die Zeit ist schon sehr aussagekräftig. 

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Haha, das hilft dir auch alles nichts, wenn du es einfach nicht kannst….Übrigens habe ich hier in der Modulreihenfolge vorgegriffen, weil das mit dem Prüfungstermin besser gepasst hat. Kann sein, dass Assembler noch dazwischen irgendwo kommt. 

Nochmal, ich studiere E-Technik und nicht Informatik. Programmieren ist mittel zum Zweck. Kann sein, dass das für dich einen andere Stellenwert hat.

 

 

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vor 10 Minuten hat brotzeit geschrieben:

Programmieren ist mittel zum Zweck.

 

Gerade aus dem Grund halte ich das von dir beschriebene Prüfungsformat allerdings auch für, vorsichtig formuliert, sehr, sehr fragwürdig. Die drei wichtigsten Werkzeuge zum Programmieren sind in der Praxis, in der Reihenfolge, Google, Stack Overflow und ein guter Editor/eine gute IDE. Das alles aus der Gleichung zu nehmen und darauf basierend jemanden zu prüfen, halte ich für schwierig. Jedenfalls dann, wenn es um den Anwendungsbezug gehen soll (C/C++ für E-Technik, Python für Data Science, JavaScript für Webentwicklung etc.)

 

Da fehlt mir ehrlich gesagt das Verständnis, warum man so prüft. Das ist in meinen Augen wenigstens so schwierig wie die 50% MC-Fragen in den IU-Klausuren.

Bearbeitet von developer
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vor 7 Minuten hat developer geschrieben:

Die drei wichtigsten Werkzeuge zum Programmieren sind in der Praxis, in der Reihenfolge, Google, Stack Overflow und ein guter Editor/eine gute IDE.

 

Und selbst in grauer Vorzeit hatte man Reference Manuals und Hardware Dokumentation. Da war dann halt der Schreibtisch voller und man seine Fragen an Mailinglisten geschickt (und natürlich erst RTFM und RTFF)- das grundlegende Vorgehen war sehr ähnlich - wenn auch langsamer.

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