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Interview zum Diploma of Advanced Studies (DAS) an der APOLLON Hochschule


Markus Jung

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 Prof. Dr. Viviane ScherenbergFrau Prof. Dr. Viviane Scherenberg ist Vizepräsidentin für Strategische Kooperationen und Transfer an der APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft und Dekanin Public Health und Umweltgesundheit. In dem von ihr geleiteten Master Public Health kommt erstmals eine neue Modularisierung zum Einsatz, über die Diplomas of Advanced Studies (DAS) erworben werden können, welche wiederum aus Certificates of Advanced Studies (CAS) bestehen.

 

Das Konzept wird in diesem Gastbeitrag der APOLLON Hochschule ausführlich vorgestellt. Im Interview mit Frau Prof. Scherenberg möchte ich noch etwas mehr auf die Hintergründe, die verschiedenen Möglichkeiten und die weitere Entwicklung des Konzepts eingehen.

 

Frau Prof. Scherenberg, was hat den Anstoß gegeben, für den M.Sc. Public Health ein modulares Zertifikatsmodell zu entwickeln?

Anstoß für die Umsetzung des Zertifikatsstudiums ist die Tatsache, dass das System bereits in der Schweiz seit sehr langer Zeit erfolgreich etabliert und akzeptiert ist. Auch hierzulande bieten immer mehr Hochschulen Zertifikatsstudiengänge an. Zudem suchen wir immer aktiv nach Möglichkeit flexible Lernmodelle für unsere Studierende zu etablieren, um Menschen bei ihrer beruflichen „Traumverwirklichung“ zu helfen. Gerade in dynamischen Zeiten, in denen flexible Karrierewege gang und gäbe sind, werden solche innovativen Modelle zur Unterstützung der flexiblen Berufsfähigkeit immer wichtiger. 

 

Wieso wurde gerade dieser Studiengang dafür ausgewählt?
Public-Health-Kompetenzen sind aufgrund der derzeitigen globalen Rahmenbedingungen gesellschaftlich besonders relevant. Im Master-Studiengang Public Health sind viele Studierende immatrikuliert und er bietet sich an, da wir für nächstes Jahr planen noch ein weiteres DAS anzubieten. Das hat den sehr großen Vorteil, dass die Studierenden erst das Grundlagen „Diploma Public Health und Methoden der Gesundheitsforschung“ (DAS 1) absolvieren können und sich danach erst entscheiden müssen, welchen Studiengangs-Schwerpunkt sie wählen möchten (entweder „Prävention und psychische Gesundheit“ oder „Umwelt und Gesundheit“). Bei der Einschreibung müssen sie sich direkt für einen Schwerpunkt entscheiden, wer sich unsicher ist, kann sich allerdings über das Zertifikatsstudium beide Wege noch offenhalten und erst später entscheiden. 


Müssen sich die Studienbewerber:innen vor Beginn des Studiums entscheiden, ob sie den Master über das CAS/DAS-Modell, oder regulär studieren möchten? Gibt es hier einen Unterschied bei den Kosten oder Inhalten?
Ja, die Studienbewerber:innen müssen sich für den Master- oder das Zertifikatsstudium entscheiden, können aber flexibel später noch wechseln. Erbrachte Studienleistungen werden selbstverständlich angerechnet. Das Zertifikatsstudium ist geringfügig teurer aufgrund des administrativen Aufwandes. Grundsätzlich enthält der Zertifikatsstudiengang die gleichen Inhalte wie der reguläre und damit – ohne Auflagen – akkreditierte Master Public Health. 

 

Können auch einzelne CAS-Zertifikate belegt werden? 
Nein, die Einschreibung ist derzeit nur über die DAS möglich. Aber die Studierenden erhalten nicht nur ein Zertifikatszeugnis über die abgeschlossenen DAS, sondern auch eine elektronische Bescheinigung über die CAS, so dass sie diese direkt z. B. für ihre Bewerbungsunterlagen nutzen können. 

 

Wie viele Credit Points gibt es für die einzelnen CAS/DAS-Zertifikate? Können diese auch auf andere Studiengänge angerechnet werden?
Der Aufbau des Zertifikatsstudiengangs kann hier genauer betrachtet werden. DAS haben mind. 30 Credit Points/ECTS und CAS mind. 10 Credits Points/ECTS. Angerechnet werden können enthaltene Module dann, wenn Inhalte äquivalent sind – unabhängig ob bei der APOLLON Hochschule oder einer anderen Hochschule. Die Prüfung darüber, ob Inhalte und Umfang äquivalent sind, entscheidet die jeweilige Hochschule in Anlehnung an das Modulhandbuch. 

 

Gibt es auch die Möglichkeit, mehrere Wahlpflichtfächer zu belegen?
Beim „Diploma Public Health und Methoden der Gesundheitsforschung“ (DAS 1) und beim „Diploma Angewandte Prävention und psychische Gesundheit“ (DAS 2) gibt es die Möglichkeit ein Wahlpflichtfach aus den jeweils angebotenen 2 bzw. 3 Wahlpflichtfachmodulen auszuwählen. Sollten die Studierenden allerdings mehrere Wahlpflichtfächer für sehr spannend erachten, so werden diese oft auch als Hochschulzertifikatskurse angeboten. 

 

Wie wird es mit der Entwicklung weitergehen? Wird das Zertifikatssystem schrittweise für alle Master-Studiengänge eingeführt?
Hier sind wir noch in der Planung, wie beschrieben, wird das „Diploma Environmental Public Health (EHS): Umwelt und (öffentliche) Gesundheit“ (DAS 3) bereits entwickelt und wird nächstes Jahr auf dem Markt kommen. Alle Studienbewerber:innen, die jetzt das DAS 1 absolvieren, können sich bis zu ihrem Abschluss in Ruhe überlegen, welchen Schwerpunkt sie danach wählen möchten. Wie weit wir das Angebot ausweiten, ist auch davon abhängig, wie der Markt dieses flexible und innovative Lernmodell annimmt. 

 

Was ist mit den Bachelor-Studiengängen? Wird es auch hier ein Zertifikatssystem geben, dann mit dem Certificate of Basic Studies (CBS) und Diploma of Basic Studies (DBS)? Wie werden hier die Zugangsvoraussetzungen sein?
Erstqualifizierende Zertifikatsstudiengänge für Bachelor-Studiengänge sind in Deutschland noch nicht so verbreitet, wie Zertifikatsstudiengänge für Masterstudiengänge. Hier muss sich erst einmal zeigen, wie ein solches Angebot auf dem Markt ankommt. Allerdings machen wir uns natürlich schon erste Gedanken darüber, wie solche Modelle aussehen könnten, um die schnelle(re) Berufsfähigkeit der Studierenden zu gewährleisten. Damit die Studierenden später ihren Bachelor-Abschluss erhalten können, gelten grundsätzlich immer die gleichen Voraussetzungen, wie bei den regulären (bereits akkreditierten) Studiengängen. 

 

Vielen Dank, Frau Prof. Scherenberg, für die umfangreichen Informationen zum Zertifikatskonzept. Ich bin gespannt, wie sich dieses weiter entwickeln wird und was die Studierenden darüber berichten werden.

 

Hinweis: Das Interview wurde im August 2023 per E-Mail geführt

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