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Echtes Problem mit Bachelorarbeit. -> Was würdet ihr machen?


Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

ich stehe gerade vor einem kleinen Dilemma bei meiner Bachelorarbeit und würde gerne eure Meinung dazu hören.

Für meine Arbeit habe ich eine Online-Umfrage durchgeführt, um die Akzeptanz und Gestaltung eines Gesetzesentwurfs zu untersuchen. Die zentrale Forschungsfrage geht in diese Richtung:

„Wie bewerten die Umfrageteilnehmer den Gesetzesentwurf und welche (weiterführenden) Maßnahmen befürworten sie?“

Während der Erstellung des Fragebogens fiel es mir schwer, mich auf konkrete Hypothesen festzulegen. Stattdessen hatte ich meine Forschungsfrage im Hinterkopf und habe den Fragebogen entsprechend gestaltet. Nun bin ich mit der Situation konfrontiert, dass ich zwar konkrete Hypothesen aufstellen kann, diese aber nicht alle Fragen im Fragebogen abdecken würden. Gleichzeitig tragen jedoch alle Fragen zur Beantwortung der Forschungsfrage bei und wurden bereits erfasst.

Ich alle Ergebnisse vorliegen, aber die Frage ist: Müssen wirklich alle Fragen dazu beitragen, die Hypothesen zu beantworten, oder kann ich auch abseits davon weitere Fragen einbinden, die zur Beantwortung der Forschungsfrage nützlich sind?

Es ist ein wenig wie eine bunte Mischung: Die Fragen sollen und können die Forschungsfrage beantworten, aber einige passen nicht exakt zu den möglichen Hypothesen.

Wie würdet ihr in dieser Situation vorgehen, um einen sauberen und wissenschaftlichen Methodik- und Ergebnisteil zu gestalten?

Ich hatte auch schon überlegt gar nicht mit Hypothesen zu arbeiten, aber ich denke dies wäre der wissenschaftlichere Weg.

Ich bin gespannt auf eure Gedanken dazu und möchte mich schonmal herzlich für eure Hilfe bedanken!

Liebe Grüße

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vor 1 Stunde schrieb EyeoftheTiger:

und habe den Fragebogen entsprechend gestaltet.

 

Bevor man mit einem "neuen" Fragebogen etwas machen kann, muss erst mal geprüft werden, ob der Fragebogen geeignet ist, die Fragestellung zu beantworten. Entwicklung und Eichung eines Fragebogens ist eine selbstständige Aufgabe.

Es muss ja sichergestellt werden, dass die Fragen verständlich sind, das messen, was sie messen sollen, etc. Das übliche Objektivität / Validität/ Reliabilitäts Ding.

Und wenn das steht, kann man im nächsten Schritt eine Untersuchung durchführen.

 

 

vor 1 Stunde schrieb EyeoftheTiger:

Müssen wirklich alle Fragen dazu beitragen, die Hypothesen zu beantworten, oder kann ich auch abseits davon weitere Fragen einbinden, die zur Beantwortung der Forschungsfrage nützlich sind?

Fragen, die nichts mit dem Thema des Fragebogens zu tun haben, gehören nicht in den Fragebogen.

 

vor 1 Stunde schrieb EyeoftheTiger:

Wie würdet ihr in dieser Situation vorgehen, um einen sauberen und wissenschaftlichen Methodik- und Ergebnisteil zu gestalten?

Die Fragebogenentwicklung nur sehr kurz thematisieren und hoffen, dass die Betreuer bei einer Bachelor Thesis nur wenig Wert drauf legen.

Dann den Fragebogen in den Anhang packen, die relevanten Fragen in der Arbeit referenzieren, die nicht relevanten nicht referenzieren.

 

In der Diskussion auf die Probleme mit dem Fragebogen hinweisen.

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Ich denke, es kommt - wie Lenny bereits schrieb - darauf an, wie viel Wert der Betreuer auf einen methodisch sauberen Aufbau von untersuchtem Gegenstand, Hypothesenbildung und  Fragebogenerstellung legt. Meinen Sie, es wäre ein Grund, die Thesis so nicht zu akzeptieren und mit "durchgefallen" zu bewerten?

 

 

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Ich glaube, das ganze Gedöns bezüglich Testkonstruktion steht im aktuellen Fall nicht im Fokus. Sowas wird doch eigentlich bereits im Vorfeld mit dem Betreuer besprochen.

 

 Ansonsten würde ich mich ebenfalls auf die Hypothesen konzentrieren, wie @DerLenny schrieb. In der Diskussion könnten, falls es passt, die überschüssigen Items aus dem Fragebogen kurz thematisiert und eine Perspektive für weitere Untersuchungen damit aufgezeigt werden.

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Welche Absprachen hast du denn mit deinem Betreuer getroffen? An vielen Hochschulen ist ja der erste Schritt der Bachelorthesis eine Exposé, das u. a. einen Überblick über die Forschungsfrage(n) und das geplante Vorgehen zur Datenerhebung und -auswertung enthält und von dem Betreuer der Thesis abgenickt werden muss. Hast du einen solchen groben Rahmen, an dem du dich orientieren kannst/musst?

 

vor 2 Stunden schrieb EyeoftheTiger:

Ich hatte auch schon überlegt gar nicht mit Hypothesen zu arbeiten

 

Wirst du denn eine quantitative oder eine qualitative Datenanalyse durchführen? Bei einer qualitativen Datenanalyse ist es tatsächlich möglich, mit einer offenen Forschungsfrage und ohne Hypothesen zu starten. Das muss natürlich im Methodikteil begründet werden. Die Verwendung eines Fragebogens klingt aber eher nach quantativer Datenanalyse, und da wäre mir nicht bekannt, dass man ohne Hypothese(n) arbeiten kann. Letztlich geht es ja immer um die Frage, ob sich die Nullhypothese(n) verwerfen lassen - ohne (Null-)Hypothesen dürfte eine sinnvolle statistische Auswertung also kaum möglich sein.

 

Ähnlich wie @DerLenny kenne auch ich es nur so, dass für eine quantitative Datenanalyse auf bereits vorhandene Fragebögen zurückgegriffen wird. Die Entwicklung eines neuen Fragenbogens könnte zwar auch Thema einer Abschlussarbeit sein; das wäre dann aber eine eigene Arbeit im Rahmen eines der Methodenmodule.

 

Ich persönlich habe immer den Diskussionsteil genutzt, um die Probleme (oder auch neuen Erkenntnisse) zu thematisieren, die beim Schreiben der Thesis aufgetreten sind. Methodisch sauber scheint dein Vorgehen so oder so nicht zu sein. Ich denke aber, wenn du in der Diskussion reflektierst, was du im Rückblick kritisch siehst und inwiefern deine Ergebnisse dadurch beeinträchtigt sein könnten, dann ist das auch viel wert und du kannst an dieser Stelle zeigen, dass du dich auch mit den Gütekriterien für wissenschaftliches Arbeiten auskennst.

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Vielen Dank für die vielen hilfreichen Denkstöße. Ich arbeite quantitativ und ohne Hypothesen zu arbeiten wäre tatsächlich sicherlich nicht wissenschaftlich. Ich überlege die zusätzlichen Items des Fragebogens für explorative Analysen zu inkludieren. Damit ließe sich der Diskussionteil vielleicht interessanter gestalten.

Die "sonstigen" Items und daraus errechnete Ergebnisse werde ich dann im Ergebnisteil einfach unter einen eigenen Absatz "explorative Analysen" packen, dort kurz berichten und dann im Diskussionteil entsprechend interpretieren und diskutieren.

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Gerade eben schrieb EyeoftheTiger:

ohne Hypothesen zu arbeiten wäre tatsächlich sicherlich nicht wissenschaftlich

Die Idee ist eigentlich, dass du aufgrund der bestehenden Literatur und Studien deine Hypothese entwickelst, und dann eine passende Methode findest, diese Hypothese zu prüfen.

 

Insbesondere, wenn du quantitativ unterwegs bist, da du so ja nur das abfragen kannst, was Du vermutest. Daher wird ja für explorative Forschung auch gern qualitative Forschung genutzt

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