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Vica

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Alle Inhalte von Vica

  1. Meditation hat mir vor allem in der Masterarbeit geholfen, nicht durchzudrehen. Ich hatte mich nie damit beschäftigt, aber zu diesem Zeitpunkt plötzlich ein starkes Verlangen danach, es mal auszuprobieren. Was soll ich sagen? Es war genau das Richtige. Ich nutze dazu das Angebot der geführten Meditationen, die auf YouTube unterwegs sind. Überhaupt ist Yoga für mich großartig, insbesondere Yin-Yoga. Auch wenn ich bestimmt nicht alle Asanas immer korrekt ausführe, merke ich bahnbrechende Erfolge - mental wie körperlich. Leider gelingt es mir aber ebenfalls nicht, das regelmäßig(er) in meinen Alltag einzubauen. Manchmal muss ich mich ziemlich dazu treten, und manchmal passiert tagelang nichts. Ich hoffe darauf, dass es nach der stressigen Klinikzeit mehr wird. LG
  2. Da kann ich nur beipflichten. Besonders nervig finde ich aber die künstliche Verknappung auf jede Woche nur 1 Folge. Das ist zwar nicht die erste Serie, die in diesem Format angeboten wird und ich habe auch kein Problem damit, mich auf 1 Folge wöchentlich zu beschränken, aber sowas kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich für Streamingdienste zahle, möchte ich gerne das ganze Paket gleich und dann auch selbst entscheiden, ob ich binge oder nicht. Ansonsten kann man ja auch echt normales Fernsehen schauen. 😴
  3. Hm, also ich finde, man muss nicht mehr draus machen, als da ist: Jemand hat sich verkalkuliert, tut sich wichtig oder überschätzt seine Fähigkeiten (Immobilienbewertung) maßlos. Das Korrektiv wird irgendwann kommen: Er bekommt das Haus nicht, sondern jemand anders, der den entsprechenden Preis zahlt. Ich finde nicht, dass man aus so einer Situationen allgemeine Aussagen über Eliten, Reiche, Besserverdiener etc. ableiten sollte und auch nicht befürchten muss, selbst irgendwann so zu werden. Viel mehr ist es so: - Der Nachbar darf das Haus hässlich finden - Seine Bewertung von dem, was zentral ist oder nicht, darf ebenfalls von der Realität abweichen, bzw. kann er unter zentral was anderes verstehen. - Wer sich so aufführt, hat meistens was zu überblenden, z.B. Komplexe. Es würde mich nicht wundern, wenn er das Geld gar nicht hat, oder auch keine ernste Kaufabsicht. Ich denke, man tut sich den größten Gefallen, wenn man dem mit Akzeptanz begegnet 🙂 Es gibt halt Leute, die sind so. Das ist so, war schon immer so. Die Frage ist dann eher, warum einen das so stört und sich ändern soll. Die Welt wird nicht sicherer, wenn es anders ist. Wie man bei sich Bias entlarvt? Nun ja, ich würde sagen: Man weiß doch, wes' Geistes Kind man ist, das reicht. Man muss auch nicht perfekt sein. Liebenswürdig ist man trotzdem - auch der Nachbar wird Leute haben, die das über ihn bestätigen. 😉 Demnach: Locker bleiben 😊
  4. Ich habe mir die ersten zwei Folgen der Herr-der-Ringe-Serie angeschaut. Irgendwie weiß ich nicht wirklich, was ich dazu sagen soll. Optisch (vorw. landschaftstechnisch) hält das Ganze viel her, was ja durch die Produktionskosten aber fast schon vorausgesetzt werden kann. Ehrlicherweise hätte ich andere Geschichten aus dem ersten Zeitalter viel prickelnder gefunden. Und überhaupt Morgoth als Bösewicht. Irgendwie traut sich da keiner ran... Tja, nun haben wir diesen seltsamen Zeitpunkt und ich frage mich, warum ausgerechnet der gewählt wurde. Ich hätte schon fast abgewunken, aber nun interessiert mich, wer der Meteor-Mann ist. Naja, mal sehen, wie es weitergeht. Ansonsten hat Amazon Prime einem die 4.Staffel Handmaid's Tale quasi kommentarlos untergejubelt. Die ersten zwei Tage gab es nicht mal eine Synchronfassung (nicht, dass ich die bräuchte, aber ich wundere mich!). Na, insgesamt eine große Freude für mich. Es gibt auf jeden Fall ein bisschen was zu schauen im Feierabend 😁
  5. Hallo, was genau heißt Vertiefung - ist damit ein Master gemeint?🙂 Psychologie ist eines der wenigen Fächer, wo die Kompetenzerwartung mit steigendem Alter eher zunimmt. Das ist also kein Hindernis. Ein Fernstudium kommt meiner Erfahrung nach sehr gut an. Ich hatte dazu mal was verfasst: LG
  6. Ich bewerte sowas, wie ich es immer bewerte: Wenn jemand keinem anderen schadet und liebt, was er tut, kann daran nichts falsch sein. Trotzdem ist es halt eben ein Extremfall und auch sehr speziell - und da kommen natürlich auch Fragen auf. Wer finanziert ein 55jähriges Studium (vermutlich die in der Datenverarbeitung tätige Frau)? Möchte man nicht irgendwann irgendwo "ankommen"? Bräuchte man sozial nicht eher Leute der eigenen Altersklasse um sich herum als eine Generation, die man nicht mehr wirklich versteht (siehe seine Kritik an heutigem Kleidungsstil etc.)? Besteht da im Notfall eine Altersvorsorge? Erstrebenswert finde ich es persönlich nicht, weil es für mich 55 Jahre Prüfungsstress bedeutet und ich ein Studium immer nur als eine Art Transition verstehe. Ich denke, man muss nicht alles studieren, was einen auch interessiert. Aber ich halte auch niemanden auf dabei. 😉 LG
  7. Ja, das stimmt - es gibt auch diese Art Präsenzseminare, die nur aus Frontalunterricht bestehen. Man klebt am Stuhl und wird den ganzen Tag berieselt, Mitarbeit wird kaum gefordert, und spätestens in der Tagesmitte sitzt man schon da wie der Affe auf dem Schleifstein. Da verstehe ich den Mehrwert gegenüber Online auch nicht. Präsenz ist dann ganz schön, um ein paar nette Erinnerungen zu schaffen - bisher haben wir zwischen 2 Seminartagen immer was Schönes gemacht als Kurs. Aber sonst... Das Online-Jahr hat vor allem eine Menge Geld gespart und war mega effizient. Und familienfreundlicher! 😁 Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass man es bis zuletzt sehr misstrauisch gesehen hat.
  8. Also ich finde die Beschwerde sehr gut formuliert Sie ist auf Augenhöhe und respektvoll. Eine Beschwerde ans ILS würde ich dann formulieren, wenn wirklich nichts kommt. Klar, im Prinzip könntest du es dir "verscherzen", aber andersherum weiß er ja dann auch, dass du jemand bist, der sich beschwert 😉. LG
  9. Neben Ambulanz, eigenen Patienten und Klinikjob sind sie in letzter Zeit ein wenig ins Nebensächliche abgerutscht: Die Seminare. Warum das? Nein, ich habe kein einziges geschwänzt bisher. Der Grund ist viel angenehmer: Tatsächlich hat man uns Sommerferien gegönnt. Von Anfang Juli bis gestern war "Schule aus!" angesagt, sozusagen 😁. Die freien Wochenenden waren exorbitant gut! Das muss ich schon sagen. Tja, aber alle Ferien sind eben auch einmal zu Ende und so saß ich gestern wieder in einem KJP-Seminar. Der Auftakt war wahnsinnig gut, weil die Dozentin für ihr Thema so sehr geglüht hat. Ich liebe es, Leuten bei Dingen zuzusehen, von denen sie selbst vollends überzeugt sind 😊 Mich persönlich reißt positiver Input jedenfalls selbst immer mit. Aber! In der letzten Zeit hatte es aber auch mal Dozenten gegeben, die sich beim Thema Online so gar nicht auskannten. Da geht schon was an Zeit und Nerven drauf für: ,,Könnt ihr meinen Bildschirm sehen?", ,,Könnt ihr MICH sehen?", ,,Also ich sehe EUCH nicht...", ,,Ich würde jetzt gerne Break Out Rooms machen, aber das Programm lässt mich nicht!", ,,Weiß jemand, wie man hier was in den Chat stellt? Wo ist der denn?" oder gleich ganz: ,,Also leider verstehe ich von dem Programm hier gar nix. Ich nutze das nie! Ich verstehe von Technik nichts." Oder der Dozent verschwand plötzlich. Auch schon vorgekommen: Dozent ist Chefarzt und lässt sich mittendrin auf Station rufen, um auf Stationsinternes zu klären. Da sitzt man als Seminarteilnehmer schonmal wie eine Orgelpfeife vorm Bildschirm. Angebliche Stromausfälle kamen bei uns auch vor - so auch in anderen Seminaren. Wovon ich ja auch nichts halte, sind erzwungene Vorstellungsrunden à la "Ich arbeite da und da". Erstens kennen wir uns alle sehr gut, zweitens sind das Informationen, die dem Kurs überhaupt nichts nützen. Aber bis sich alle 25 vorgestellt haben, kann das schon dauern. Aber das sind zum Glück Ausnahmen. Und es waren sehr wenige Seminare, wo das der Fall war. Was ich dann richtig gut fand: Jedes Seminar mit einem solchen Ausfall durfte man (online) freiwillig nachbelegen, der Dozent wurde dann schnell ausgetauscht. Dennoch war man in meinem Institut not amused und hat schnell reagiert. Die Fanfare wurde nun geblasen: Alle kommenden Seminare werden wieder in Präsenz stattfinden. Da unsere Ausbildung in der Hochphase der Corona-Zeit begann, war hier natürlich viel Online angesagt. Und dafür wirklich sehr gut gemacht, ich konnte qualitativ überhaupt keine Unterschiede zu Präsenzseminaren feststellen. Auch in Präsenz klappt ja immer mal wieder was nicht (Beamer fällt aus, Laptop streikt, Präsentation lässt sich nicht öffnen, Drucker gibt den Geist auf, Dozent steckt im Stau fest). Da ist die Frage, ob man die Online-Vorfälle unbedingt so katastrophisieren muss. Und freilich hat Online zahlreiche Vorteile, gerade wenn man von weit kommt und Eltern kommen nicht in die Betreuungsbredouille. Und ja, finanziell ist das eine ziemliche Mehrbelastung mit der Bahnanreise und Hotelübernachtung... Nun ist es aber so wie es ist: Online ist erstmal abgesagt. Ich kann es schon nachvollziehen und finde es auch gut, dass die Aufsicht von oben funktioniert und man schnell reagiert. Aber in Hinblick auf den kommenden Herbst und Winter frage ich mich, ob es eine gute Idee ist, die Seminare zum Ende des Sommers wieder auf Präsenz umzustellen. 🤔 Man wird sehen. Könnt auch nach vorne losgehen.😊 Ich selbst und mein Kurs sind nicht mehr davon betroffen. Meine Seminarzeit endet bald, wir sind so gut wie durch. Zwar werden wir noch bis 2023 Seminare haben, aber die sind extrem entzerrt 😊 Die Präsenz-Termine, die wir noch haben, hatten wir ohnehin so im Curriculum stehen. Bleibt gesund & haltet zusammen, LG Feature Foto: Pixabay/pexels.com
  10. Da geht's mir schon auch wie @TomSon 🙂 Das ist eine willkommene Abwechslung. Und immer schön, wenn Leute lieben, was sie tun 🙂💪
  11. Bücherwälzen, Termindruck, gesteigerter Kaffeekonsum (die wievielte Tasse war es nun?), verkrampfte Finger, Seitenzahlbegrenzung, tippen, löschen, umformulieren, immer an der Borderline zur manifestierten Schreibblockade 😁 Was könnte es anderes sein als eine Hausarbeit, was sich da so an Wochenendbeschäftigung mit Abgabe Dienstag auftut? Allerdings bin ich ja kein Studi mehr und die Hausarbeitszeit ist längst vorbei. In der PP-Ausbildung gibt es sowas natürlich auch nicht mehr. Es handelt sich stattdessen um einen Langzeittherapie-Antrag für den VT-Gutachter bei der Krankenkasse. Wird der bewilligt, kann die Therapie für den Patienten starten. Die Krankenkasse zahlt dann. Jedoch kann man nicht nach Lust und Laune Stunden beantragen: Man muss sehr genau transparent machen, welche Verfahren geplant sind und eine Prognose dazu abgeben. Mit anderen Worten: Davon hängt was ab. Wird er abgelehnt, gibt's auch keine Therapie. Anders als bei der Hausarbeit bin dann nicht ich der Doofe, sondern Patient. Klar erzeugt das Druck, es auch bloß richtig zu machen. Ebenfalls ein wichtiger Unterschied zur Hausarbeit ist, dass der Bericht aus höchstens 2 Seiten bestehen soll. Wobei ich auch im Fernstudium oft gedacht habe: "Haha, höchstens 4 Seiten, das ist in einer halben Stunde gemacht". Tatsächlich fand ich es immer schwieriger, weniger zu schreiben, als sehr viel zu schreiben 😁 Was muss rein? Die Punkte sind genau vorgegeben. Relevante soziodemographische Daten (Beruf, Familienstand, Kinder) Symptomatik und psychischer Befund (Schweregrad, wie selbst und wie vom Umfeld erlebt, Verlauf, Interaktion, Ergebnisse der diagnostischen Tests usw) Somatischer Befund/Konsiliarbericht (Somatische Befunde, Suchtmittelkonsum) Behandlungsrelevante Angaben zur Lebensgeschichte, zur Krankheitsanamnese, zur Psychodynamik Diagnose zum Zeitpunkt der Antragstellung Behandlungsplan und Prognose Zusätzlich erforderliche Angaben bei einem Umwandlungsvertrag Das Ganze muss vom Supervisor unterschrieben werden Nicht schlecht für 2 Seiten 😁 Wer sich im Detail für sowas interessiert, kann sich hier anschauen, wie ein Antrag aussieht: https://www.kbv.de/media/sp/02_Mustersammlung_PT.pdf Viele Gespenster im Umlauf Gerade angehende Psychotherapeuten sind verunsichert bei ihren ersten Anträgen. Das liegt aber an vielen Mythen, die im Umlauf sind, ich nenne sie eher Gespenster. Etwa, dass ihr Antrag nur durchgegangen ist, weil sie sich außergewöhnlich ins Zeug gelegt hätten oder spezielle Literatur dafür benutzt haben (der Markt boomt übrigens, was das angeht). Tatsächlich scheint es aber so zu sein, dass nur die allerwenigsten Anträge abgelehnt werden. Da wird definitiv anderes kommuniziert, auch vom Institut gibt es mehr Druck. Nun ja: Alles ist ein Versuch 😎 Ich muss aber sagen, dass ich mich etwas selbstbewusster fühle, weil ich im Fernstudium viele solcher knapp begrenzten schriftlichen Arbeiten hatte, wo quasi jeder einzelne Satz ein hart recherchierter, komprimierter Fakt ist. Als hätten die Profs (vor allem die in klinischer Psych.) genau das kommen sehen! Allen Studis der klinischen Psychologie, die in diese Richtung wollen, würde ich echt empfehlen, Arbeiten/Hausarbeiten ernst zu nehmen, die in diese Richtung gehen. Man lernt definitiv für's Berufsleben 😁 Mal sehen wie's gelingt. Doof nur, dass am Wochenende auch die Seminare wieder anstehen und ich gleich eines habe. Tja. Oh, und was Positives zum Schluss: Wer das liest, besteht seine nächste Hausarbeit (+Bachelor/Master-Arbeiten oder Therapieanträge! :) ) 🍾 Bleibt gesund und haltet zusammen, LG Feature Foto: Karolina_Gravowska/pexels
  12. Hmm, ich bin auf Basis meines OU-Bachelors Mitglied im BDP geworden, damals noch als Studenten-Mitglied und noch lange vor dem Abschluss. Anerkannt wurde er dann auch, wobei ich mich nicht erinnere, so viel gezahlt zu haben. Also das Potential besteht, dass er dort anerkannt wird. Dennoch gab es schon ganz früher Probleme damit (noch vor meinem Abschluss 2015), siehe hier: Mir hat aber die Anerkennung durch den BDP z.B. nicht bei der Zulassung bei zwei Präsenzuniversitäten geholfen. LG
  13. Ich persönlich würde Schach und/oder Musik nehmen. Erfüllung für die Freizeit sozusagen 🙂 LG
  14. Es sind nur noch ganz wenige Wochen 😎 Der Schampus steht schon kühl! Unbedingt 😊 LG
  15. Im Fernstudium ist mir eines ein wenig abhanden gekommen: Die Relation. Erst langsam, dann aber immer bestimmter fiel es mir schwerer, einzuschätzen, was normal ist: Wie viel Kapitel lesen am Tag? Wie viele Notizen machen am Tag? Wie viel Karteikarten schreiben? Und wie lange darf das dauern? Wie viel bis zum Ende der Woche gelernt haben? Wie viel in welcher Zeit in den Kopf hämmern? Wie viel "Lücke" kann man sich so erlauben? Ist es normal, zur Klausur zu fahren und nicht alles 100% drauf zu haben? Ist die Note X für Fach Y okay? (Alle anderen scheinen wesentlich besser zu punkten - oder melden sich ganz einfach nur die Überflieger und die anderen schweigen?) Und so weiter eben. Man hat ja nicht täglich dutzend Leute um sich herum, mit denen man sich vergleichen kann. Nur sporadisch in den Präsenzphasen fällt auf, wo andere so stehen und wo man sich selbst einordnen kann. Wenn ich richtig drüber nachdenke, hat es da angefangen, insbesondere im Master. Die OU hat einen beim Thema Organisation des Lernens noch sehr gut an die Hand genommen, in der es einen wöchentlichen Plan gab, was diese Woche auf dem Programm stand. Hielt man den Plan nicht ein, wusste man passgenau, was man nachholen konnte. Im Master gab es das nicht, und rückblickend nahm das Unglück dann hier seinen Lauf. Meine selbst aufgestellten Lernpläne verliefen alle etwas schräg neben der Realität und waren kaum einzuhalten. Folge: Frust, schlechtes Gewissen, Selbstkasteiung. Der absolute Gipfel, was das angeht, war die Masterarbeit, wo ich Tage und Nächte durchschrieb und zum Teil nur 1-2 Stunden schlief. Mit dem plötzlichen Druckabfall nach der Abgabe konnte ich dann kaum umgehen und ich war echt ein Wrack. Es gab schon Leute um mich herum, die mich gewarnt haben, dass es so nicht optimal läuft, mir selbst fiel das aber nicht direkt auf und wie es dann so ist, man weiß ja alles besser 😜. Natürlich merkt man die Energie, die fehlt, aber in meinem Fall war ich überzeugt davon, dass es keinen Anspruch darauf gibt, zu "faulenzen", wie ich damals das Haushalten mit Energie nannte. Immerhin hatte ich mir den Weg brutal hart erkämpft, und nun ,,rumzujammern" (=locker bleiben, krankschreiben lassen und alles was mit Nicht-Lernen/Arbeit zu tun hatte) erschien mir Fehl am Platz. Das zog sich ungünstigerweise im Klinikjahr und während der Ausbildung zur PP/KJP so fort. Obwohl es Menschen um mich herum gibt, die mich ständig bremsen und warnen. Es brauchte ein paar gesundheitliche Einbußen, gutes Zureden von außen durch Familie, Arbeitskollegen und Ausbildungsteilnehmer sowie eine zwangsläufig unlösbare Aufgabe (-> Stimmung auf Station), dass das Ding mit der Selbstfürsorge bei mir ankam. Ebenfalls ausschlaggebend war der Zusammenbruch eines Ausbildungsteilnehmers und Kollegen, der ein ähnliches Problem hatte. Der Schock darüber sitzt noch. Tja, was aber genau heißt Selbstfürsorge? Wikipedia definiert das so: Klingt gut , und wenn man den Begriff auf YouTube eingibt hat man das Gefühl, dass damit gemeint ist: Yoga, Workouts in möglichst fechen Sportoutfits für Dinge wie "Optimaler Booty" usw., clean-eating gerechtes Vorkochen, trinken aus Flaschen mit Wasserstandsanzeige, Essen tracken, Meditation, Beauty-Einlagen am Tag usw. Nicht schlecht und sicher auch ein toller Ansatz - aber beim Anschauen bekomme ich persönlich noch mehr Stress als vorher, denn ich kann das so in meinen Alltag kaum einbauen. Aber alles ist ja individuell. In meinem Fall bedeutet Selbstfürsorge tatsächlich: Arzttermine wieder wahrnehmen. Nicht denken, alles besser zu wissen, als der Arzt. Extra-Arbeit ablehnen Keine Vorwürfe machen lassen Sport, nicht zum Erreichen irgendwelcher Figur-Ziele, kastenförmige Hintern etc., sondern für: Kreislauf, Rücken, gegen Fehlhaltungen usw. Yoga hilft tatsächlich, gegen starke Verspannungen und Gedankenkreisen Zuhause auch mal 5 gerade sein lassen bezüglich Haushalt und die Spülmaschine später ausräumen Die Uhr schlägt Feierabend: Griffel fallenlassen und nach Hause gehen. Gesünder essen, ebenfalls nicht für Figurziele, sondern erneut für Kreislauf und mentale Fitness (aber nicht, um diese dann wieder auf der Arbeit zu verbraten). Ein Seminar auch mal absagen, wenn man nicht mehr kann. Wenn man krank ist, ist man krank. "Krank" ist man auch, bevor man tot umfällt. Wertschätzende Kontakte aufrecht erhalten. Menschen, die stets um Negatives kreisen, sich nur beschweren und empören meide ich eher (privat). Freimachen von allen Anspruchshaltungen Fehler machen dürfen Mehr Genuss im Alltag. Warum z.B. nicht mal Auf der Arbeit grenze ich Ziele ganz konkret ein. Es geht nur um die Patienten und nicht darum, die Stimmung auf Station (vor allem bei anderen Berufsgruppen) zu retten. Sich freuen auf die Dinge, die auf der Arbeit gut laufen. Das können allerkleinste Sachen sein. Ich freue mich z.B., dass ich einen Hintereingang gefunden habe, den ich mit meinem Master-Schlüssel aufschließen kann und über den ich die Station betreten kann, ohne an den Streithähnen am Haupteingang vorbei zu müssen. Oder schöne Pausen mit Kollegen. Kaffeetrinken mit denen, mit denen man sich gut versteht. Sich was vom Oberarzt erklären lassen (10 Minuten mit ihm ersetzen ein Semester Medizin 😉😉) Außerdem suche ich mir Vorbilder, die selber auch gut mit ihren Kräften haushalten und trotzdem gefragt sind. Die ärztlichen Kollegen sind hier etwas besser als die psychologischen Kollegen. Dinge dürfen scheitern, länger dauern als geplant oder können scheiße bewertet werden und nicht jeder muss sie mögen. Schlussendlich das Wichtigste: Aushalten, dass andere einen deswegen doof finden (können). Das ist der fundamentalste Punkt und oft die Wurzel allen Übels. Der Harmonieanspruch, die Angst vor Konflikten und der Kampf gegen alles, was mit Ablehnung zu tun hat. Man sollte sich immer genau vor Augen halten, wo das herkommt. Dabei finde ich auch wichtig, bei seiner eigenen Herkunftsgeschichte den Umgang mit Strafen und Versagen kritisch zu hinterfragen. Letztlich bin ich auch noch nicht zu 100% dort angekommen, die fauligen Prozesse immer gleich zu erkennen. Aber ich bin froh, dass ich eine Supervisorin habe (eine approbierte PP), die mit mir daran arbeitet. Es wäre schön, wenn man gerade beim Fernstudium auch so etwas hätte, denn gerade hier gibt es viele Fallstricke und unrealistische Leistungsansprüche an sich selbst, die schnell pathologisch werden können. Es ist schon deswegen nicht so leicht umzusetzen, weil nicht jeder Verständnis dafür haben wird, dass man selbstfürsorglich ist. Gerade wenn man vorher ein Schwarzes Loch für Arbeit und Vorwürfe aller Art war, werden es gewisse Kreise nicht sehr schätzen, wenn ihr auf einmal "Nein" sagt. Auch das muss nicht beunruhigen - eher sieht man vielleicht, wo der Hund begraben liegt. Und natürlich ist alles eine Sache der Relation. Seine Kernarbeit muss man schon erledigen. Komplette Arbeitsverweigerung sitzt natürlich nicht drin 😅 Aber gerade unter den "Stars" unserer Klinik fällt mir auf, dass diese sehr gut beim Thema Selbstfürsorge unterwegs sind. Und dass muss ja einen Grund haben: Sie sind weniger gestresst und damit mental fitter, gesünder und auch ausgeglichener. Bleibt gesund & haltet zusammen (&haushaltet mit euren Kräften) LG Feature Foto: Cedric Lim Ah Tock/pexels.com
  16. Netflix hat gerade Hook 😄 Den Film mochte ich in meiner Kindheit sehr und hab' ihn regelmäßig angeschaut. Irgendwie ist er dann von meinem Radar verschwunden, und jetzt habe ich ihn erstmals nach gefühlten 2 Millionen Jahren wieder angeschaut. Gar nicht mal sooo gut gealtert, so richtig den Zauber von früher konnte er mir (anders als z.B. E.T.) nicht so wirklich zurückbringen 😅 Alles ist auch ein bisschen zu dick aufgetragen. Ich probiere demnächst mal aus, den Film mit der Nachfolgegeneration hier zu zeigen. Mal sehen, was die "Experten" sagen 😁 Auf Amazon Prime gibt es jetzt Dreizehn Leben. Ein Film, der mich weniger vom Cineastischen her interessiert, sondern eher, um diese unglaubliche Rettungsaktion mit den thailändischen Jungs in der überfluteten Höhle visualisiert zu kriegen. Das ist auch gelungen. Wenn man vorher noch nicht klaustrophobisch war, dann wohl spätestens nach diesem Film 🥴. Ich frage mich echt, was für Übermenschen diese Taucher sind...5 Stunden!!! lange Tauchgänge durch trübes Wasser, krasse Engstellen durch Siphons, das alles zum Teil mit Jetlag...und die beiden Haupt-Wegbereiter der Rettung waren dazu ja auch gut was älter. Auf dem Disney-Channel gibt es auch eine Doku-Serie zu der Rettungaktion, "The Rescue". Gefiel mir auch ganz gut.
  17. Ich bin echt froh, dass ich meine Supervisorin habe. Ihre Arbeit geht weit über das hinaus, was man in solchen Kliniken eigentlich erwarten kann. Wenn sie nicht wäre, wäre ich bestimmt schon gleich am Anfang unter die Räder gekommen!
  18. Aber es gibt halt eben auch noch ihn: Den Klinikjob. Leider ist die Stimmung auf unserer Station in der Pflege nicht zum Aushalten. Das schwappte sogar auf andere Stationen über. Niemand möchte dort auch nur für zwei Minuten hinkommen, weil die dicke Luft dort reicht, um einen die Laune für einen ganzen Monat zu verderben. Selbst im Notfall kommt keiner auf unsere Station. Ich bin zwar von den Streits nicht betroffen und sitze zwischen den Stühlen, aber so kann man auch mit keinem mehr zusammenarbeiten. Wichtige Prozesse werden zudem gestört. Anfangs dachte ich noch: Hakuna Matata, es ist ja nicht dein Problem - Hauptsache positiv bleiben. Die Rechnung kam aber bald gesundheitlich: Ich bekam Albträume, Herzrasen und Beklemmungsprobleme beim Betreten der Station. Als sich einmal sogar Atemprobleme einstellten, die ich erst draußen wieder in den Griff bekam, war es aber Zeit, die Reißleine zu ziehen. Ich habe dann wirklich an Kündigung gedacht. Eine Kündigung im Klinikjahr ist ein Sakrileg, wegen der Anerkennung der Stunden. Das ist komplizierter Verwaltungsaufwand, und woanders eine Anschlussstelle zu kriegen, die da anknüpft, ist brutal schwer. Vermutlich gibt es mehr Menschen, die auf dem Mond waren, als solche, die an dieser Stelle kündigen. Trotzdem musste sich was tun. So kann man nicht arbeiten. Und nein: Teamrunden, Mediationen, Wünsche an den kommissarischen Chefarzt, Klinikleiterin etc. haben zu nichts geführt, haben es eher verschlechtert. Seit Wochen bzw. Monaten bekommen die Verantwortlichen die Kuh nicht vom Eis. Was man in der Regel nur ändern kann, ist der eigene Umgang mit so einer Situation. Mit Hilfe meiner Supervisorin habe ich dann Möglichkeiten erarbeitet, wie ich in diesem Klima besser zurecht komme (immer mit der Option, bei Gesundheitsschäden natürlich doch zu kündigen). Der größte Schritt aber war die Akzeptanz der Situation. Das ist hier so, das ändert sich nicht, das kann und muss ich nicht beeinflussen. Es gibt auch keinen Anspruch darauf. Der letzte Punkt war am schwierigsten. Aber irgendwann habe ich dann wirklich geschnallt, dass ich das nicht lösen muss und auch nicht kann. Und dass das wiederum nicht heißt, dass man den versagt hat. Dieses Konstrukt saß tief und wollte kaum gehen. Irgendwann platzte der Knoten aber. Damit kam viel ins Rollen: Kontakt zu Menschen auf der Arbeit, die man wirklich mag und ein Meiden des Rests. Wenn es unaushaltbar wird: Einfach mal weg von Station. Urlaubsvertretung auf anderen Stationen machen, um mit anderen Teams und Aufgaben in Kontakt zu kommen. Sich auf die Dinge konzentrieren, die wirklich spaßig sind - der kleine Führungsjob und alles, was mit dran hängt. Kein falsch verstandener Anspruch, sich wie Herr Oberjesus aufzuführen und für jeden Mist Verständnis zu haben. Stattdessen lasse ich lieber auch mal mein inneres Monster frei, wenn einer der Streithähne einem blöd kommt. 🦖 Eine Prise mehr LMAA darf sein. Das Hauptproblem ist wohl auch, dass mein zu hoher Perfektionsanspruch an Harmonie mit der Realität kollidiert. Muss man sich erstmal wirklich auf der Zunge zergehen lassen... Seitdem läuft es so gut wie nie. Ich trete komplett anders auf als vorher. Tatsächlich macht die Klinikarbeit wieder Spaß Bis Ende Herbst kann ich damit sehr gut umgehen, denke ich. Ich freue mich aber unendlich auf den Tag des Austritts. Und dennoch werde ich ein bisschen wehmütig, je näher die Zeit kommt. Ja, das ist ambivalent. Leider geil. Bleibt gesund und haltet zusammen, LG Feature Foto: Pixabay/pexels.com
  19. Guten Morgen, das denke ich auch. Die Ablehnung finde ich eine ungewöhnlich harte Entscheidung der PFH und offen gesagt sehr überraschend . Andererseits ist mein Studium dort Jahre her, der OU Bachelor umso mehr - damals auch noch EU. Der klinische Master war damals in der Form noch der Testpilot. Die Antwort der PFH erinnert mich an die Antworten mancher Präsenz-Universitäten. Auch hier hatte ich zum Teil Probleme und kam in Erklärungsnöte. Gar nicht mal wegen des Curriculums, sondern regelmäßig wegen der Modul-Beschreibungen. Die sind bei der OU leider nicht sehr hilfreich und lesen sich eher wie Interessens-Kurse. Eventuell sollte man das denen mal rückmelden, wozu das führt. Du kannst generell die Entscheidung bei der OU rückmelden. Meiner Erfahrung nach setzen sie sich mit Unis/Hochschulen auch in Verbindung und klären dort Dinge bzgl. der Zulassung, auch in D. Ich weiß nur, dass es an der PFH einen sehr starken Run auf den klinischen Studiengang gab und momentan auch auf die Ausbildungsstätten. Auch, wenn ich den Frust verstehe - der Rückschlag muss dich nicht demotivieren. Es gibt ja auch tolle Alternativen mit derselben Qualität, die zu genau denselben Möglichkeiten führen, die SRH hat ja z.B. auch offenbar ein sehr tolles Programm 🙂 Also: Nicht aufgeben und nach vorne fliehen. Verschlossene Türen gehören bei diesem Weg dazu wie die Mehrwertsteuer, bislang ging aber immer eine auf. Toi Toi Toi! LG
  20. Ich kann dir dazu nichts Verbindliches sagen. Mir ist selbst aber mal ein ähnliches Ding passiert: E-Mail geschrieben, Anhang vergessen. Gemerkt erst lange nach Abgabetermin. Da hat es der Tutor aber noch angenommen. Er meine damals, dass die fristgerechte Kontaktaufnahme zählt, da es ja auch technische Probleme geben kann. Es gab keine Notenabzüge dafür. Das ist keinesfalls eine Regel und liegt sicher an der Kulanz des jeweiligen Tutors - nur, damit du siehst, dass es durchaus auch Spielraum geben kann. LG
  21. Ach, ist schon okay, wenn man da nicht immer einer Meinung ist, ich bin aber gespannt, wer sich da am Ende durchsetzen darf 😊 Ja genau, die ist Pflicht und er ist sozusagen rechtsverantwortlich für die Fälle. Zum Glück zahlt das Institut ihn, sofern er Kooperationspartner des Instituts ist (bin ja froh, so einen hier vor der Haustür zu haben). Ansonsten wären das 100€ pro 45 Minuten. Zahlen aus eigener Tasche muss man dann, wenn man Termine nicht wahrnimmt bzw. zu spät absagt. (Eigentlich darf man nur krankgeschrieben sein). Bei den Patienten musste ich mich zunächst auf 5 beschränken, später werden es 15 sein, die meisten davon Langzeittherapien. Also entweder z.B. 3 an Tag 1, 2 an Tag 2. Oder 4 an Tag 1, 1 and Tag 2...je nachdem 😊 Im Moment muss ich die Termine etwas strecken, mein Supervisor hat sehr wenig Zeit und ich bekomme die nicht rechtzeitig hinterher supervidiert.
  22. Jedem Anfang wohnt ja ein Zauber inne - und nun sind schon fast 4 Wochen ins Land gezogen, seitdem ich nun für zwei Tage die Woche in einer psychotherapeutischen Praxis angefangen habe. So ungefähr verläuft ein Beispieltag: Praxisarbeit Das Aufstehen ist entspannt. Den ersten Termin habe ich auf 8:30 gelegt und wenn man ansonsten mit den Hühnern aufsteht, ist das gefühlt ein Ausschlafen. Die Praxis ist ca. 10 Minuten weg, also muss ich nicht groß am Vortag planen, was man anzieht und mitnimmt, um auch bloß rechtzeitig wegzukommen. Mein Arbeitsweg startet also auf dem Fahrrad, mein Lieblingsfortbewegungsmittel, und endet dann dank der zentralen Lage der Praxis recht schnell wieder :-). Die Stadt hat zwar noch nicht auf, wenn ich ankomme, aber trotzdem herrscht schon reges Treiben: Ladung, Verräumung, erste Bäcker öffnen. Dazwischen: Schulkinder. Es erinnert mich an mein Masterpraktikum im Fernstudium an einer Privatklinik, wo ich auch diese Weg gegangen bin und was ebenfalls eine sehr gute Zeit war :-). Ich schließe die Praxis auf und schaue, wer schon da ist. Die älteren Sprechstundenhilfen - die schon zum Vorbesitzer gehörten - sind sowas wie die guten Seelen der Praxis. Sie sind immer früher da, als sie müssten. Sie lüften Räume durch, stellen Blumen auf die Fensterbänke, füllen Klopapier auf, achten drauf, dass Zeitschriften im Warteraum liegen. Nach kurzem Smalltalk gehe ich dann in meinen eigenen Raum, verrücke die Stühle, öffne die Fenster und schaue, dass ich Laptop, WLAN, Praxissoftware und Kartenlesegerät zum Laufen kriege (was nicht ansatzweise ein Problem ist). Außerdem schaue ich nochmal kurz in die Patientenakte. Der erste Patient ist pünktlich, ich hole ihn aus dem Wartezimmer ab. Er ist ordentlich nervös, darum lockere ich das Gespräch zunächst auf mit Smalltalk, was bei ihm immer sehr gut gelingt. Ich biete auch was zu trinken an, denn dies kann Spannungen lösen. Heute steht eine Testung auf dem Programm, die Differenzialdiagnose des Patienten ist noch nicht ganz klar. Ich erkläre dann nochmal, warum die Testung wichtig ist, was das mit der Krankenkasse zu tun hat und dass sich Fragen auch wiederholen können und das anstrengend ist. Ich entscheide mich für ein großes klinisches Interview. Den ersten Teil hatten wir in den Stunden davor schon angefangen. Der Haken an Ende: Mehrere Diagnosen passen und es ergibt sich die Frage nach der so genannten Therapiehierarchie. Was wollen wir vordergründig bearbeiten? Ich belasse es nicht bei dem Interview, sondern mache noch zwei schnelle kurze Tests, um etwas gegenzuchecken. Die Patient:innen haben in Kliniken die Erfahrung gemacht, dass sie Diagnosen teilweise nach einem kurzen Gespräch fest eingetragen bekamen - und seitdem nicht mehr loswerden. Patient Nr.1 geht erschöpft, aber zufrieden. Er ist froh, dass man so genau versucht herauszufinden, was er hat. Die nächste Patientin kommt belastet an, sie kann sich auch nicht so recht auf Smalltalk einlassen. Darum setze ich hier eine Achtsamkeitsübung zur Entspannung um, bevor man die Sitzung überhaupt eröffnet. Nachdem sie sich wieder etwas entspannen konnte, machen wir heute eine biographische Anamnese. Ich will in erster Linie herausfinden, was die Biographie der Patientin zu ihrem Störungsbild beigetragen hat, welche Erziehungsmuster es gab und welche Problemlösestrategien es so gab. Der nächste Patient ist neu und berichtet umfassend über sein Leiden. Während ich zuhöre, sind eigentlich zwei Köpfe aktiv: Der eine, der verbal und non-verbal zuhört. Der andere, bei dem sofort das große Hypothesen-Zahlrad angeht. Ich male erste kleine Ideen auf und wir versuchen, zusammen ein Störungsbild zu skizzieren, das aber nur eine erste Idee darstellt. Danach trage ich die Verdachtsdiagnosen ein, die jederzeit geändert werden können. Feierabend Nachdem alle Patienten für heute erschienen sind, packe ich alles zusammen, verrücke die Sessel wieder und schließe die Fenster. Auf dem Flur begegne ich zwei meiner approbierten Kollegen. Man begegnet sich bisher sehr selten, weil man ja stets andere Terminzeiten hat. Doch diesmal reicht es für ein kurzes sympathisches Gespräch. Es ist ein gutes Gefühl, nur approbierte Kollegen um sich herumzuhaben. Leute, die weiter sind als man selbst und von denen man lernen kann. Ich verabschiede mich dann auch von den Sprechstundenhilfen. Nach der Praxis gehe ich in ein kleines Café gegenüber und trinke dort einen Milchkaffee oder futtere noch etwas. Das ist etwas, was mir seit Beginn des Fernstudiums brutal gefehlt hat: Sich einfach kurz eine solche Auszeit nehmen, ich mag es, einfach kurz in einem Café herumzuhängen 😁 Nachdem ich mich gestärkt habe und zum Schluss noch die WA-Nachrichten meiner Freunde beantwortet habe, geht es nach Hause. Hier dokumentiere ich in der Praxissoftware kurz den Studenverlauf und trage die Leistungen ein - dabei kann man auch stets sehen, welche Summen man dabei generiert. Der ganze Nachmittag gehört den Kids. Supervisor treffen Am Abend packe ich wieder meine Sachen - ich muss zum Supervisor, ebenfalls 10 km mit dem Fahrrad, nur diesmal in eine andere Richtung. Alle Patient:innen müssen supervidiert werden. Der Termin ist Pflicht. Ich bespreche mit ihm heute den Patienten mit den vielen Diagnosen. Hier geraten wir fast aneinander, weil wir die Dinge unterschiedlich sehen, können uns dann aber doch einigen. Es bleibt noch Zeit für einen weiteren Patienten - hier besprechen wir den Antrag für die Krankenkasse. Er sieht soweit gut aus, aber einige Teile muss ich überarbeiten. Nach 45 Minuten ist auch schon wieder Schluss und es geht zurück nach Hause. Tja, und die nächsten 3 Tage ist dann wieder Klinik + Pendeln angesagt. Ehrlich gesagt lässt sich die Klinikarbeit aber leichter aushalten, nachdem man zumindest zwei Tage diese erfüllende Praxisarbeit hat. 😁 Bleibt gesund & haltet zusammen, LG
  23. Guten Morgen, ich kann meinen Vorrednern da nur zustimmen :-). Warte aber mal ab, was die Prüfung ergibt! Letztlich wird nur da genau draufgeschaut. Ich habe zumindest die Erfahrung gemacht (nicht bei der PFH), dass im Vorfeld der Bewerbung, wenn ich Fragen zur Zulassung hatte, das stets an den Maßstäben deutscher Bachelor-Abschlüsse gemessen wurde. Obwohl ich ja explizit auf den Auslandsbachelor hingewiesen habe. Nach der eingehenden Prüfung dann aber die Überraschung, dass das Auslandsstudium dann doch auch als solches betrachtet wurde und gewisse Voraussetzungen dafür nicht mehr galten. Mach dir darum vor der Prüfung der Bewerbung keinen allzu großen Kopf. Was aber wahrscheinlich ist, ist, dass du dann das Bachelor-Modul Klinische nachholen musst - das ging mir auch so, obwohl wir natürlich auch klinische Inhalte an der OU haben. Das muss dich aber nicht im geringsten demotivieren, dieses Modul ist sehr interessant und eine gute Einführung in das deutsche klinische Gesundheitssystem. Es ist auch nicht zu viel Arbeit. Und im Worst Case gibt's ja gute Alternativen. Daumen sind gedrückt! LG
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