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Silberpfeil

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Alle Inhalte von Silberpfeil

  1. Nach dem Klausurmarathon im Dezember hatte ich die Hoffnung, dass es anschließend ruhiger wird. Leider ist das Gegenteil eingetreten. In meiner Naivität hatte ich zum neuen Schuljahr eine Klassenleitung übernommen, die mir mit zwei bis drei Wochenstunden Arbeitsaufwand verkauft wurde. Zur Erklärung ist es wichtig zu wissen, dass die Arbeitszeit von Lehrkräften nicht nach tatsächlicher Arbeitszeit bemessen wird. Als Vollzeitkraft mit einer 39,5 Stunden Woche müsste man, um die Ferienzeit „vorzuarbeiten“, 48,74 Stunden pro Woche arbeiten. Das macht bei einer 5-Tage-Woche ein Tagessoll von ca. 9,7 Stunden. Der Hauptfaktor bei der Berechnung der Arbeitszeit von Lehrkräften ist aber die Unterrichtszeit, also die Wochenstunden Unterricht. Die sind je nach Schulform und Bundesland verschieden. In Niedersachsen muss ich als Berufsschullehrerin 24,5 Stunden pro Woche unterrichten. Weder Vor- und Nachbereitungszeit, Klausuren, Klassenleitungstätigkeiten noch Konferenzen werden darauf angerechnet. Und was alles zu Klassenleitungstätigkeiten gehört, habe ich im letzten halben Jahr erfahren. Von Eltern- und Ausbildersprechtagen, der kompletten Dokumentation der An- und Abwesenheiten der Schüler:innen (inklusive entschuldigter und unentschuldigter Fehltage), Schülergesprächen, Elterngesprächen, die zusätzlichen Corona-Maßnahmen (Verteilung der Tests, Kontrolle der Testergebnisse, Führen der Listen etc.), Konferenzen zum Leistungsstand und dem Arbeitsverhalten und der Erstellung der Zeugnisse hat mir leider im Vorfeld niemand etwas erzählt. Mehrarbeit bzw. Überstunden gibt es eben auch nicht.🥵 Überhaupt ist die Erstellung der Zeugnisse ein Musterbeispiel für die Digitalisierung und die Bürokratie in der Schule: es gibt einen sogenannten Zeugnisklient, für den man als Klassenleitung einen Zugang bekommt. Dieser Zugang ist aber nicht aus dem Homeoffice möglich, sondern ausschließlich über einen Rechner in der Schule. Dort kommen auf einen Rechner ca. 10 Lehrkräfte… man muss also Glück haben. Aus dem Klient druckt man eine Notenliste aus, die man in einen Ordner im Lehrerzimmer heftet. Dort tragen dann alle Lehrkräfte ihre Noten per Hand ein. Anschließend muss die Klassenleitung diese Zahlenkolonnen dann wieder in den Zeugnisklient übertragen. Diese fertige Notenliste wird dann ausgedruckt, damit alle beteiligten Lehrkräfte noch mal kontrollieren können, ob ihre Noten korrekt übertragen wurden. Wenn das der Fall ist, kann die Klassenlehrkraft die Datei exportieren und an den zuständigen Kollegen schicken (der vermutlich Anrechnungsstunden dafür bekommt), der dann die fertige Datei ans Sekretariat weiterleitet, wo die Zeugnisse gedruckt werden. Und das ist nur ein Beispiel von Digitalisierung in der Schule. Hier macht sich niemand Gedanken über Arbeitsprozesse, sondern es geht um Datenschutz, Finanzierungsprobleme (externe Berater werden nicht finanziert über den Digitalpakt) und natürlich Befindlichkeiten – viele haben halt lieber Papier in der Hand.🤦‍♀️ Auf Intensivstation habe ich Digitalisierung weitgehend als Arbeitserleichterung empfunden. Da haben sich Leute wirklich Gedanken gemacht über die einzelnen Schritte von Arbeitsprozessen und diese digital abgebildet. Beispiel Pflegedokumentation: das ist mittlerweile so gut geworden, dass man auf meiner Station nur noch so selten Stifte benötigt, dass man die im seltenen Anwendungsfall erst mal suchen muss. Und ob Schwester Uschi und Dr. Brinkmann vor der Rente keine Lust mehr haben, sich mit Digitalisierung auseinanderzusetzen, kann bei bei der Einführung keine Rolle spielen. Im Gegensatz dazu kommt mir dieses bürokratische Monster, mit dem ich jeden Tag in der Schule zu tun habe, einfach absurd vor. Für alles gibt es mindestens ein Formular, eine Konferenz und ein Gespräch. Was für eine gigantische Ressourcenverschwendung das ist, wenn man mehr mit der Bürokratie beschäftigt ist als mit den Problemen, die man lösen könnte. In den letzten Monaten hat es mich eine Menge Energie gekostet, immer wieder gegen Betonwände zu laufen.😕 Auf der Haben-Seite kann ich allerdings phantastische Schüler:innen verbuchen, die sogar in der 9. Stunde noch schlaue Fragen stellen und für Spaß im Unterricht jederzeit zu haben sind. Was für Details sie noch aus Unterricht abrufen können, der teilweise monatelang zurück liegt, erstaunt mich jedes mal. Und so einen kaputten Overheadprojektor kann man super nutzen, um noch mal über den IV. Hirnnerv – den Augenrollnerv - zu sprechen. Den muss man ja schließlich auch nutzen.🙄🙄🙄 Eine Prüfungsleistung in meinem Zertifikatsstudium steht noch aus. Das Modul Spezielle Krankheitslehre wird eine geteilte Prüfungsleistung haben – im März und im April – die zum Glück beide online stattfinden. Ich werde berichten. Mal schauen, wie es danach weitergeht. Haltet durch! Viele Grüße Silberpfeil
  2. Ehrlich gesagt, ich verstehe die Frage nicht. 😀😉😉 Ich habe die ganze Zeit über fast Vollzeit gearbeitet, ab dem 3. Semester noch nebenbei unterrichtet. Anstrengung bedeutet ja nicht für jeden das gleiche und ist über einen Zeitraum von 3,5 Jahren auch nicht an jedem Tag gleich. Es gab Phasen, da war ich ganz schön überlastet und an einigen Stellen wäre mir auch fast die Puste ausgegangen. Die Alternative wäre gewesen, es zu lassen und weiter ausschließlich in der Pflege zu arbeiten. Und wenn man erst mal Zeit investiert und außerdem eine berufliche Perspektive nach dem Studium hat, führt eigentlich kein Weg zurück. Also Anstrengung: ja! Es wird einem - egal an welcher Hochschule- nichts geschenkt. Aber Du bekommst ja auch etwas zurück: eine neue berufliche Perspektive und vielleicht auch neue Horizonte. 😉
  3. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, (vorläufig) ohne Bachelor zu arbeiten. Du kannst über die Fachweiterbildung natürlich angestellt werden, weil es die Voraussetzung, einen Master zu haben, dort nur für die Leitung gibt. Oder Du wurdest mit Sondergenehmigung in der Pflegeschule angestellt. Die kann Deine Schulleitung beantragt haben. Frag sie einfach mal!
  4. Hallo! Du solltest noch eine wichtige Sache bedenken: Bildung ist Ländersache, und die Voraussetzungen, um Pflege zu unterrichten, unterscheiden sich nach Bundesland und nach der Bildungseinrichtung (staatliche Schule oder Berufsfachschule), in der Du tätig sein willst. Beispiel: in vielen Bundesländern kannst Du mit beiden Abschlüssen an Berufsfachschulen unterrichten, für eine staatliche Schule wird aber eher ein Bachelor in Pflegewissenschaft vorausgesetzt, weil das das Unterrichtsfach wäre. Also ist die Frage: Was ist Dein Ziel und führt Dich der jeweilige Abschluss dahin? Du kannst das erfragen bei Deinem zuständigen Landesamt für Schule und Bildung. Viel Erfolg!
  5. Genau diese Erfahrung habe ich an der HFH gemacht. Es gibt im Webcampus die Modulfachberatung. Dort kann man bei Verständnisfragen die modulverantwortliche Person anschreiben. Ich habe das in meinem gesamten Bachelor sehr gern in Anspruch genommen, manchmal auch nur um zu wissen, ob ich einen Inhalt richtig verstanden habe. Ich habe immer innerhalb eines Werktages, meistens sogar schneller, eine ausführliche Antwort bekommen. Dagegen wird in manchen FB Gruppen ellenlang über dieses und jenes aus den Studienbriefen diskutiert, und wenn ich frage, habt ihr schon mal die Fachberatung kontaktiert, ist die meistens sogar in höheren Semestern unbekannt. 🤷‍♀️ Und das bei angehenden Pädagogen, von denen man eigentlich annehmen könnte, dass sie in der Lage sind, ihren Lernbedarf zu erkennen und sich passende Hilfe holen zu können. 😀😉
  6. Herzlich willkommen hier. Ich war Erstie mit 39. 🙂 Du bist hier in guter Gesellschaft. Viel Erfolg im Studium!
  7. Das ist richtig. Leider finde ich die Quelle im Webcampus nicht mehr.
  8. Mich würden ja mal sehr die Inhalte des Skripts interessieren. Gab es nur eins oder mehrere?
  9. Warum ich erst jetzt auf diesen Film komme, ist mir und meinem Mann schleierhaft. Dafür bin ich jetzt voll drauf und muss mir vielleicht auch die eine oder andere Figur bestellen. Mindestens aber die von Lightning McQueen. https://www.youtube.com/watch?v=OqCxtTNPLT0
  10. Heute räume ich mein Büro auf, und dabei ist ein erschreckend hoher Stapel Papier zusammen gekommen. Bestehend aus Unterlagen, die weggeheftet werden müssen, und einem bunten Haufen Unterrichtsmaterial zu allen möglichen Themen, der sich seit den Sommerferien angesammelt hat, wurden die verschiedenen Stapel (Alltag, Schule, Studium) immer unüberschaubarer, was meine Motivation zum Aufräumen nicht gerade gesteigert hat. Letzten Endes ist so viel zusammengekommen, weil ich es im alltäglichen Wahnsinn einfach nicht geschafft habe. Nachdem ich 2020 einen neuen Job beim alten Arbeitgeber begonnen und im Dezember meine Bachelorarbeit abgegeben hatte, dachte ich eigentlich, dass 2021 ruhiger wird. Mehr aus Neugier bewarb ich mich auf eine ausgeschriebene Stelle an einer staatlichen Schule. Der neue Job beim alten AG war zwar nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht toll. Vielleicht, weil ich eigentlich nicht so richtig auf der Suche war, lief das Vorstellungsgespräch super. Ich lernte ein sehr engagiertes Schulleitungsteam kennen, denen bestimmte Werte wirklich wichtig sind, und das Angebot war so gut, dass ich es nicht ablehnen konnte. Denn der Job an einer staatlichen Schule bedeutet Schulferien, und wenn man 25 Jahre mit den üblichen 30 - 34 Urlaubstagen (durch Schichtdienst) auskommen musste, ist das geradezu paradiesisch. Der einzige Haken: für eine dauerhaft unbefristete Stelle muss man sich pädagogisch und mit einem Zweitfach nachqualifizieren, und um dafür zugelassen zu werden, musste ich 50 CP nachstudieren. Dafür wiederum brauchte ich Geld, denn das Zertifikatsstudium wird mich rund 4500 Euro kosten, so dass ich eine geringfügige Tätigkeit beim alten Arbeitgeber auf Intensivstation aufnahm. Die neue Arbeitsumgebung in der Schule, die Prüfungsleistungen im Studium, der Nebenjob, der mit steigenden Inzidenzen auch mehr Zeit in Anspruch nimmt (durch Personalmangel), und alles, was man "nebenbei" so hat: Familie, Freunde, Haustiere, Haus, Garten, Hobbys... und weil das auch noch nicht gereicht hat, hatte ich 2021 so viele Autoreparaturen, dass ich in den sauren Apfel beißen und das alte verkaufen und ein neues kaufen musste... 😰 ... kurz bevor im Dezember der Klausurmarathon mit drei Klausuren dem Jahr die Krone aufgesetzt hat. Am 23.12. hatte ich dann noch einen letzten Spätdienst auf Intensivstation (inklusive Notfall), und dann waren endlich Ferien. Diese Ferien verbringe ich zwar nicht tatenlos (mein Mann hat renoviert und ich habe in vielen anderen Ecken des Hauses aufgeräumt und entrümpelt), aber doch sehr entspannend. Wir haben viele Freunde getroffen, Filme und Serien geschaut, Spiele gespielt, Bücher gelesen und die Katzen verwöhnt, so dass ich mich richtig aufgetankt fühle. So langsam trudeln auch die Ergebnisse der Prüfungsleistungen ein: Auch wenn (oder vielleicht gerade weil) ich auf Noten keinen großen Wert lege, sind sie doch sehr gut ausgefallen. Am meisten freut mich Biopsychologie, denn zum einen war der Inhalt eins meiner all-time-Lieblingsthemen, und zum anderen war die Prüfungsleistung sehr kniffelig. Zwar habe ich noch mindestens zehn Ideen, was ich alles machen möchte, denn die HFH hat noch einige Module im Angebot, die mich sehr interessieren. Aber ich habe mir fest vorgenommen, 2022 mindestens einen Gang zurückzuschalten, denn die Module laufen ja nicht weg. Für das kommende halbe Jahr bleibt noch ein Modul im Zertifikatsstudium, Hauptjob und Nebenjob bleiben natürlich, und ich will wieder unbedingt mehr Sport treiben und mich um die Dinge kümmern, die im letzten halben Jahr viel zu kurz gekommen sind. Wie gut, dass in Niedersachsen noch Ferien sind.😁 Viele Grüße Silberpfeil
  11. Die HFH bietet Module im virtuellen Studienzentrum an. Als Materialien gibt es Studienbriefe oder Lehrbücher und aufgezeichnete Vorlesungen. Mit Prüfungsleistungen wird scheinbar viel experimentiert, ich hatte schon virtuelle Gruppenarbeiten und Präsentationen. Auch sogenannte Postersessions soll es auch online geben. In welchen Modulen bzw. Studiengängen das eingesetzt wird, kann ich aber überhaupt nicht sagen. Die Studienberatung kann da sicher bessere Auskunft geben.
  12. Aber vermutlich weißt Du bei dem TSH schon alles darüber. 🙂
  13. Wenn man Wörter wie mineralokortikotrope Achse, Aldosteron/Renin-Quotient oder Pseudohypoparathyreoidismus super findet, wird man das Modul Innere Medizin lieben.😀 Auch das Modul ist aus dem M.A. Berufspädagogik. Mich persönlich hat schon immer viel mehr die Intensivmedizin und Anästhesie begeistert, und seit dem Modul weiß ich, dass daran auch meine Lehrtätigkeit nichts geändert hat. 😁 Lehrmaterial ist das Kurzlehrbuch Innere Medizin aus dem Thieme Verlag, wobei man sich durch das kurz besser nicht täuschen lassen sollte. Das Lehrbuch dient eigentlich der Prüfungsvorbereitung für Ärzte und setzt eine Menge Wissen bereits voraus. Denn wie das so ist mit medizinischem Wissen, erschließen sich Krankheiten nur, wenn man die Grundlagen der Anatomie und Physiologie drauf hat. Das heißt, man sollte schon genau wissen, wie ein Organsystem aufgebaut ist und welche Funktionen sich daraus erschließen, um sich überhaupt mit Krankheiten zu beschäftigen. (Etwas, was btw meiner Meinung nach bei der Pandemie viel zu kurz kommt... viele Leute reimen sich Dinge über das Immunsystem zusammen, ohne überhaupt eine entfernte Ahnung vom Aufbau zu haben.) Prüfungsrelevant waren die Kapitel Kardiologie, Pulmologie und Endokrinologie 🙄 und Stoffwechsel (also beispielsweise alles, was mit Diabetes, Schilddrüse und Gicht zu tun hat). Ich musste also erst mal wieder die Anatomie wiederholen und viele Fachwörter nachschlagen, um dann die Kurzfassung der Krankheit zu verstehen. Zum Glück war die Steuerung der Hormone Bestandteil des Moduls Biopsychologie, so dass ich den Studienbrief wieder verwenden konnte. Es ging tatsächlich so weit, dass ich mir Zeichnungen gemacht habe. 😀 Abgesehen davon war der Kater sehr hilfreich beim Lernen. Die schriftliche Ausarbeitung (Prüfungsleistung) hatte dann die Rolle der Pflege bei der Prävention chronischer Krankheiten zum Thema. Man sollte zu einer selbst gewählten chronischen Krankheit ein Schulungskonzept erstellen. Gern hätte ich ja mein erworbenes Wissen über den Hypophysen-Schilddrüsen-Regelkreis in die Prüfungsleistung eingebracht, weil ich es nun extra gelernt hatte. Da der Anteil der Pflege und der Prävention da aber verschwindend gering ist, habe ich mich für die Herzinsuffizienz entschieden. So hart wie ich die Neurologie und damit Biopsychologie geliebt habe, so viele Gefühle bringe ich für die Innere Medizin dann doch nicht auf. 😀 Trotzdem halte ich das Modul für Lehrkräfte sehr wichtig, denn die Innere Medizin vermittelt einfach viel Grundlagenwissen, das man für so ziemlich jedes Unterrichtsthema gebrauchen kann. Ich selbst musste hier nicht ganz so viel lernen, da ich zum einen fast alles innerhalb der Kardiologie, Pneumologie und Diabetes bereits rauf und runter unterrichtet habe, und die langen Jahre auf Intensivstation hatte ich auch oft genug ein Fachbuch vor der Nase, um Zusammenhänge besser zu verstehen. Für Berufsanfänger könnte das Modul allerdings ziemlich zeitaufwändig sein. Für dieses Jahr ist der Klausurenwahnsinn erst mal vorüber. Bevor ich mich freuen kann, dass nur noch ein Modul offen ist, will ich erst die Ergebnisse der Klausuren abwarten. Denn die eigene Leistung bei der schriftlichen Ausarbeitung einschätzen, fällt mir noch schwerer als bei Klausuren, die "nur" abfragen. Euch allen einen schönen Sonntag! Silberpfeil
  14. Die Biopsychologie befasst sich mit den neurobiologischen Grundlagen von Erleben und Verhalten, und das Modul ist sowohl Teil des B.A. Psychologie als auch Bestandteil des M.A. Berufspädagogik Fachwissenschaften Pflege Plus. Ich hatte mich auf das Modul gefreut, seit ich wusste, dass ich es zur Nachqualifikation belegen kann, und wurde nicht enttäuscht. Mit dem Wort super meine ich verschiedenes: zum einen hat mir das Modul wirklich über alle Maßen gefallen und Begeisterung hervorgerufen, zum anderen war es sehr anspruchsvoll und die Bearbeitung der Prüfungsleistung aufwendig. Die Studienbriefe behandeln folgende Themen: 1. Neurobiologische Grundlagen von Erleben und Verhalten: es gibt eine Einführung in die Biopsychologie, und in den weiteren Kapiteln die Anatomie des Nervensystems von groß nach klein - vom Aufbau des Gehirns bis zur Erregung der Nervenzelle, Synapsen und Neurotransmittern. 2. Neuroplastizität, Lernen, Gedächtnis und Amnesie: ein wirklich faszinierendes Kapitel über die pränatale Entwicklung des Gehirns, eins über Hirnschädigung und Neuroplastizität und im dritten Abschnitt Lernen, Gedächtnis und Amnesie. Alles untermauert mit Fallbeispielen aus der klinischen Praxis und mit Fragestellungen, die sehr praxisorientiert sind. Da ich das Thema Neuroanatomie gerade unterrichte, habe ich viel recherchiert und kann sagen, dass man das in der Kompaktheit kaum in Fachbüchern oder im www finden kann. Mein Lieblingsbeispiel habe ich gleich mit in den Unterricht genommen: wo im Gehirn Erinnerungen abgespeichert werden, kann man sich gut an dem Beispiel verdeutlichen: wenn man an einen wunderschönen Urlaubstag denkt, dann sind da nicht nur bildhafte Erinnerungen, sondern man denkt beispielsweise an die Wärme auf der Haut, das Salzwasser des Meeres oder den Geschmack des Weins zum Abendessen. Daran erklärt sich, dass Erinnerungen eben nicht nur an einem Ort abgespeichert werden, sondern über den Cortex verteilt sind. Alles in allem - und nachdem ich ihn nun mehrfach gelesen habe - m.M.n. der beste Studienbrief, den ich bisher von der HFH bekommen habe. 3. Hormone, Sexualität, Schlaf: hier geht es um die Grundprinzipien der Hormonwirkung, um Sexualhormone und sexuelle Entwicklung, und im dritten Kapitel um Schlaf und Traum. 4. Biopsychologie von Emotionen, Motivation und Stress: thematisiert werden Motivation und Sucht, neuronale Grundlagen menschlicher Emotionen und Stress. 5. Biopsychologie ausgewählter Prozesse und Störungen: der letzte Studienbrief geht noch mal richtig ans eingemachte. Es geht um die zerebrale Lateralisierung von Sprache, das somatosensorische System (also grob gesagt die Körperwahrnehmung betreffend), Schmerz und Nozizeption, und im letzten Kapitel werden psychische Störungen wie Schizophrenie, Angststörungen usw. behandelt. Spontan fällt mir kein Modul ein, bei dem ich so viel Vorwissen habe wie in diesem, weil ich die Themen entweder bereits unterrichtet habe, oder während meiner Zeit auf neurologischen und neurochirurgischen Intensivstationen viel Erfahrung gesammelt habe. Beispielsweise versteht man die Lateralisierung von Sprache ganz anders, wenn man mal Schlaganfallpatienten betreut hat, die in der linken Hirnhälfte einen Infarkt hatten. Trotzdem sind die Studienbriefe keinesfalls oberflächlich, sondern gehen viel mehr in die Tiefe, und daher musste ich viel Zeit investieren und war froh, als ich im Webcampus noch die Aufzeichnungen der online abgehaltenen Präsenzen gefunden habe. Außerdem werden die Studienbriefe ergänzt mit qr-Codes, die beispielsweise zu einem Film führen, der "Das Gehirn am Klavier" heißt und in dem die komplexen Prozesse im Gehirn beim Klavierspielen erklärt werden. Oft saß ich buchstäblich mit offenem Mund vor den Studienmaterialien und habe erkannt, was ich - trotz Vorwissen - alles nicht weiß. 😀 Die Prüfungsleistung war eine Klausurersatzleistung, die ich gestern geschrieben habe, und die war ein echtes Brett. Es gab zwei Fallbeispiele zur Lateralisierung von Sprache und Gedächtnis, die absolut kniffelig waren, und ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, wie ich abgeschnitten habe. Zum benötigten Zeitaufwand des Moduls, wenn man so gar kein Vorwissen in dem Bereich hat, kann ich keine Angaben machen. Wäre aber mal interessant zu hören, wie das anderen Studierenden erging. Den Rest des Samstags war mein Gehirn zu nichts anderem mehr in der Lage als eine Serie zu schauen. Und der Sonntag läuft so ähnlich. 😉 Euch einen schönen Restsonntag Silberpfeil
  15. Klar fand ich Geschenke gut. Aber schon als Kind mochte ich Frühling und Sommer viel lieber.
  16. Ich muss ehrlich gestehen, dass mir die Weihnachtszeit nie besonders wichtig war, oder vielleicht verstehe ich sie einfach nicht. Entweder man feiert die Geburt von Jesus Christus, oder gar nichts. (Bitte alles mit 😉😉😉😉 lesen). Dafür liebt es mein Mann und dekoriert fröhlich das Haus. 🤷‍♀️ Ich gebe zu, dass ist schon schön, auch wenn die Katzen mit der Deko spielen. Stollen ist nicht so meins, dafür Plätzchen und Gewürzkuchen. Leider darf ich nicht viel davon essen, weil das sonst für immer auf meinen Hüften bleibt.😀 Euch eine gemütliche Zeit!
  17. Im Dezember habe ich mir drei Klausuren vorgenommen, und heute stand die im Modul Pflegewissenschaft und Transfer auf dem Plan. Die Prüfungsleistungen finden an der HFH zur Zeit wieder online statt, und ich muss sagen, mir liegen diese Klausurersatzleistungen deutlich mehr. In den Präsenzklausuren wird viel auswendig gelerntes abgefragt, während in den schriftlichen Ausarbeitungen Transferwissen abgefragt wird. Das sind oft Fallbeispiele, und das Wissen aus den Studienbriefen muss angewendet werden. Das Modul thematisiert im 1. Studienbrief den aktuellen Stand der Pflegewissenschaft, im 2. geht es um Pflegemanagement als Forschungsgegenstand, im 3. und 4. um Evidence Based Nursing und im 5. um Expertenstandards. Es ist das letzte meiner vier pflegewissenschaftlichen Module, und wieder gibt sich die HFH Mühe, Pflegewissenschaft praxisorientiert zu vermitteln. Viele Inhalte waren mir neu und es war hochinteressant. Ein Kritikpunkt ist aber, dass der 1. Studienbrief - Aktueller Stand der Pflegewissenschaft - noch in der 1. Auflage von 2010 ausgeliefert wird. "Nebenbei" geht der alltägliche Wahnsinn munter weiter (meinem Mann und mir wird sowieso selten langweilig). Bei einer Pendelstrecke von ca. 100 km wurde es langsam Zeit für ein neues Auto, da mein Mini 200.000 km auf der Uhr hatte und leider auch kein Sparwunder war. Bei so einem Auto macht ein privater Verkauf deutlich mehr Sinn, hat aber auch mehr Zeit in Anspruch genommen. Und dann brauchte ich auch noch ein neues Auto... und das ist für mich nicht so einfach. 😀🙄 Zum Glück hatte nach einiger Sucherei mein Mann einen sehr passenden Vorschlag. Er weiß halt, was mir gefällt. 😀 Nun ist es ein Skoda mit einem 1,4 l Diesel TDI geworden. Ein richtiges Auto also. 😉 Bis zu den Weihnachtsferien werde ich noch drei Mal auf Intensiv arbeiten. Ich freue mich zwar immer sehr auf die Arbeit und auf die Kollegen, aber die derzeitige Situation dort macht mir doch zu schaffen, da wieder so viele Corona Patienten da sind. Die Kollegen hatten nach der 3. Welle null Verschnaufpause, und es ging gleich in die 4. Welle über. Von daher bin ich mittlerweile überhaupt nicht mehr in Stimmung für Debatten mit Impfgegnern und würde am liebsten alle mit auf Station nehmen. Oder vielleicht meine Präsentation über das Immunsystem aus dem Anatomie Modul vorführen? Auch am 11. und am 18. werde ich Klausurersatzleistungen schreiben in den Modulen Biopsychologie und Innere Medizin. Dazu aber mehr in den nächsten Einträgen. Euch ein schönes Wochenende! Silberpfeil (ohne silbernes Auto, aber in schwarz metallic) Foto: pixabay https://pixabay.com/de/photos/krankenschwester-liebe-spritze-1251256/
  18. Gut, dass Du eine kleine zeitliche Verzögerung im Studium hast. Deine Notenübersicht sieht sonst einfach zu Streber-mäßig aus. 😀😉😉
  19. Eine andere Perspektive kommt mir ein bisschen zu kurz, denn bisher ging es hier ausschließlich darum, wie die anderen das optimale Alter bewerten - also (potentielle) Arbeitgeber, Familie und Freunde. Bildung ist doch aber auch persönliche Weiterentwicklung und Wachstum. Ich für mich weiß, dass ich direkt nach der Schule (hätte ich Abi gemacht) gar nicht so sehr vom Studium profitiert hätte. Zu der Zeit war ich viel schneller überfordert, und meine Lernstrategien waren bei weitem nicht so effizient wie heute. Und der Theorie-Praxis-Transfer ist nach langen Jahren Berufserfahrung auch ein ganz anderer.
  20. Was total anderes, total witzig, aber mit ganz viel Lebenskunst. Und wie gesagt, ich liebe Autos. https://youtu.be/FCXQfxTPVPY
  21. Silberpfeil

    Haustiere

    Lernen mit Katzen. Der Kater (das ist der, der nicht auf dem Tisch liegt) wollte eigentlich gern auf dem Studienbrief liegen. 😀
  22. Silberpfeil

    Haustiere

    Ich habe auch zwei vierbeinige Mitbewohner. Auch wenn es aussieht wie ein Knäuel. 😀
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