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Arbeitgeber hat ein Problem mit meinem Fernstudium


SunglassLion

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Nebenberufliche Studenten können nicht mehr 120% im Job bringen, sondern müssen dem Studium zwangsläufig Tribut zollen. In schwierigen Phasen (Masterarbeit, Bachelorarbeit, Studienarbeit, Prüfungszeit [also fast immer ...]) ist dann schon 75% eine Qual für den Mitarbeiter

Das ist eine Mutmaßung - man kann hier nicht pauschal sagen, dass AN, die ein Fernstudium absolvieren, automatisch weniger Leistung bei der Arbeit bringen. Oft sind es die motivierten und leistungsbereiten Mitarbeiter, die sich für ein Fernstudium entscheiden. Der AG kann nicht einfach vermuten, dass die Leistungsfähigkeit eines Mitarbeiters - vielleicht, eventuell, in der Zukunft - aufgrund seines Studiums abnimmt - da muss er schon handfeste Beweise haben.

Und ist er dann ein frischgebackener Absolvent, dann will er mehr Geld oder, schlimmer, geht gleich zum Wettbewerber. Die Qual muss sich ja gelohnt haben (aus Sicht des Mitarbeiters vollkommen verständlich)

AG, die so denken, gibt es vielleicht - aber hier hat das Studium wohl direkt mit der Tätigkeit des Threaderöffners zu tun, es ist nicht fachfremd. Der AG profitiert davon in einigen Jahren - und das zum Nulltarif, denn das Studium ist selbst finanziert. Bei solch einem großen Konzern gehe ich mal davon aus, dass es auch Entwicklungsmöglichkeiten gibt (anders wie bei vielen kleinen oder mittelständischen Unternehmen) - aus AG-Sicht ist es doch viel billiger und nachhaltiger, die eigenen Kräfte auszubilden, zumal der AG hier keinesfalls das Studium finanziert hat.

Fazit: Die Reaktion des Arbeitgebers ist durchaus verständlich und nachvollziehbar! (leider)

Nein, das finde ich nicht - noch nicht mal von Seiten des AG. Was ein AN in seiner Freizeit treibt, ist allein seine Sache. Anders sieht es aus, wenn die Arbeit darunter leidet - aber das war in diesem Fall wohl noch nicht der Fall. Sein direkter Chef war anfangs ja auch ganz begeistert - erst als der "big boss" dazukam, gab es Probleme.

Ganz ehrlich, für mich wäre das eine Situation, in der ich innerlich kündigen würde - wenn du die Möglichkeit hast, schau dich auf dem Arbeitsmarkt um, es gibt durchaus AG, die an einer Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeiter Interesse haben.

Gruß

Melanie

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Ich kann mich der Meinung von Fr. Kanzler nur anschließen: Behaupten, was nätig ist, um den Frieden so lange zu wahren, bis du etwas anderes gefunden hast.

Das ist Einmischung in die Privatspähre, die ich nicht dulden würde.

Zu Personalberater: Die Reaktion dieses Arbeitgebers mag auf den ersten Blick einleuchten, ist aber so was von kurzsichtig!

Einen besseren Mitarbeiter muss man erst mal finden: lernt in seiner Freizeit statt Kurse und Weiterbildungen während der Arbeitszeit zu besuchen, bezahlt diese auch noch selbst und zu allem Überfluss dauert es mind. 2-3 Jahre bis er fertig ist. In dieser Zeit bringt er sich schon mit seinem neuen Wissen ein und fördert das Unternehmen, bevor er die Möglichkeit hat, sich anderweitig umzusehen oder mehr zu fordern.

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Es spielt erst mal keine Rolle, wie der Arbeitgeber eine Weiterbildung findet. Es geht ihn genau so wenig an wie die Tatsache, ob ich nach Feierabend regelmäßig mit Nachbars Waldi spazieren gehe oder morgens vor dem Frühstück für den New York Marathon trainiere.

Dass bei einer Fortbildung parallel ein Mitarbeiter nicht 120% Einsatz bringen kann - das muss er auch nicht. Für Tarifangestellte (und ich gehe mal davon aus, dass der Threaderöffner das ist und keine Führungskraft) gibt es geregelt Arbeitszeiten, die sind von beiden Seiten (AG und AN) einzuhalten.

Wenn der Vorgesetzte Problem mit Leistungsschwankungen eines Mitarbeiters hat, dann soll er dazu ein Gespräch führen. Wenn der Mitarbeiter nach der Weiterbildung mehr Gehalt will, dann hat er gerade in Konzernen dafür Raum in seinem Budget oder nicht. Er hat dann eine höherdotierte Posititon zu besetzen oder nicht. Wenn der Mitarbeiter sich dann weg bewirbt - entweder im eigenen Haus oder nach extern, dann ist das ein ziemlich normaler Vorgang. Auch dagegen kann er nichts machen.

Insofern sind eigentlich alle vorgebrachten Argumente, warum ein Arbeitgeber die Lernbereitschaft seiner Mitarbeiter schätzen sollte, hier unpassend. Der Mitarbeiter kann machen, was er will.

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Meine Antwort fokussierte den Hintergrund der Reaktion des Vorgesetzten. Der Kandidat ist Sales Manager, wird für Umsatz bezahlt. Nicht anderes zählt für den Arbeitgeber.

Praxisbeispiel: 2. Dez., der Kandidat hat bis jetzt 78% seines Umsatzzieles erreicht. Aber es ist Jahresendgeschäft - da geht noch was. Also 14 Stundentag, immer frisch und immer voller Power. Jetzt das Problem: Am 28. 12. ist Abgabetermin der Studienarbeit. Am 12.12 stehen 2 Klausuren an. Der Kandidat kann sich nicht zerreißen ...

Genau dieses Problem sieht der Arbeitgeber. Ist vielleicht kurzsichtig, aber in 3 Monaten kann der Vertriebsleiter seinen Job los sein, wenn seine Mitarbeiter, z.B. unser Sales Manager, nicht performed hat. Also ist für ihn dieser Zeitraum entscheidend.

By the way, das Arbeitsrecht habe ich natürlich außer Acht gelassen. So einfach, wie es sich der Vorgesetzter hier macht, geht es natürlich nicht. Unser Kandidat kann sich natürlich auf die Hinterfüße stellen, steht dann aber auf der Abschussliste. So tickt unsere Berufswelt ...

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Ich möchte mich nochmals für die vielen Beiträge bedanken und auch meine Wertschätzung zum Ausdruck bringen, dass dies hier wirklich eine sachlich und fachlich äußerst hochwertige Diskussion ist.

Die Anforderungen was Arbeitszeit angeht sind bei meinem AG wirklich sehr hoch angesetzt, in meinem Bereich ist die Regelarbeitszeit von meinen Kollegen und mir ca. 50h/Woche. (Das ist der reelle Wert, auch wenn die Führungskräfte erwarten und glauben, dass mehr gearbeitet wird.)

Ich kann in diesem Zusammenhang auch die Bedenken meines AG verstehen, aber auch bei diesem Arbeitspensum sehe ich keine Schwierigkeiten nebenher mein Studium zu machen. Einerseits besteht die Möglichkeit es einfach über einen längeren Zeitraum zu absolvieren, andererseits aus privater Sicht gesehen absolviert meine Lebenspartnerin auch ein Fernstudium woraus gemeinsame Lernzeit resultiert.

Einen Betriebsrat oder einen Tarifvertrag wie man Ihn in Betrieben mit Gewerkschaft kennt gibt es leider in keiner Weise. Es gibt einige innerbetriebliche Regelungen, welche aber nur zur hälfte für Außendienstmitarbeiter gelten.

Edit: @Personalberater Ich absolviere mein Studium bei einer Hochschule bei der ich vollkommen flexibel bin. Ich kann bis zu zwei Modulprüfungen im Monat schreiben, es ist aber mir überlassen ob und wie viele ich tatsächlich schreibe.

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Wow also das ist echt mal eine heftige Reaktion.

Ich verstehe da deinen Vorgesetzten auch nicht. Mit dir freut er sich und plant für die Zukunft

und plötzlich dreht er sich um 180° und dann wollen sie das du abbrichst, oder kündigst.

Ich habe damals auch länger überlegt. Ich habe es auch gesagt, weil ich erstmals nicht auf den Bildungsurlaub verzichten möchte, und es aus meiner Sicht, wenn man sich mit den Kollegen versteht irgendwie blöd kommt, wenn man nach dem Studium plötzlich erst herausrückt. Auch wäre es ja dann beim Praxissemester herausgekommen, wenn man bei der Personalabteilung eine Bestätigung der aktuellen Tätigkeit benötigt.

Naja natürlich waren auch hier manche begeistert und manche nicht.

Was mich am meisten gestört hat, waren dann auch gleich die ersten Aussagen wie

: " Oje dann müssen wir uns ja in 2 Jahren einen Neuen suchen...".

Sowas mag ich nicht. Weil ich überhaupt nicht vorhabe in der nächsten Zeit gleich etwas zu ändern. Auch könnte es gut sein, dass

ich danach ggf. einen Master noch draufsetze.

Aber manchmal habe ich schon das Gefühl, das unser Teamleiter seitdem etwas komisch ist.

Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein. Er ist total nett wie immer. Aber ich habe halt das Gefühl, dass er neue Dinge usw.

mehr den anderen Kollegen erklärt. Vielleicht weil es sich bei mir ja nicht mehr lohnt ;-)

Aber man sieht halt hier gut, dass Unternehmen in diesem Punkt halt Angst haben.

Am liebsten wäre Ihnen halt ein Mitarbeiter der auf eine Stelle eingearbeitet wird

und dann bis zur Rente bleibt.

Auf der einen Seite beklagen sie sich über Fachkräftemangel und suchen Erfahrene Führungskräfte und andere Arbeitsplätze die ein Studium erfordern,

und auf der anderen Seite passt es dann nicht, wenn die eigenen Mitarbeiter durch ein Studium aufsteigen.

@KanzlerCoaching

>Um es mal ganz deutlich zu sagen: Es geht einen Arbeitgeber nichts an, was Sie in Ihrer Freizeit >machen und er hat Ihnen da auch nichts reinzureden.

Dazu hätte ich noch eine Frage. So ganz kann es ja auch nicht stimmen, da der Arbeitgeber ja auch einer geringen zweiten Beschäftigung zustimmen muss.

Auch wird ja Angestellten häufig bei Extremsportarten die Pistole auf die Brust gesetzt.

Besonders wenn sie dann häufiger deswegen ausfallen.

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@SunglassLion: Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich empfehle ein solches Studium nachdrücklich! Zieh das durch, auch wenn es manchmal schwer fällt - es wird sich lohnen. Ich habe selbst ein nebenberufliches Aufbaustudium + Doktorat durchgezogen - nur so war eine Konzernkarriere bis zum Direktor möglich. Ich hatte dies aber meinem Arbeitgeber nie mitgeteilt, erst als ich das Diplom bzw. den Doktor in der Tasche hatte. Viel Erfolg!

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@KanzlerCoaching

>Um es mal ganz deutlich zu sagen: Es geht einen Arbeitgeber nichts an, was Sie in Ihrer Freizeit >machen und er hat Ihnen da auch nichts reinzureden.

Dazu hätte ich noch eine Frage. So ganz kann es ja auch nicht stimmen, da der Arbeitgeber ja auch einer geringen zweiten Beschäftigung zustimmen muss.

Auch wird ja Angestellten häufig bei Extremsportarten die Pistole auf die Brust gesetzt.

Besonders wenn sie dann häufiger deswegen ausfallen.

Ein berufsbegleitendes Studium ist aber kein zweites Arbeitsverhältnis. Und bei den Extremsportarten ist es wie mit dem Studium: Wenn Sie sich da bedeckt halten, wer soll das dann mitbekommen? Außer, Sie brechen sich natürlich immer mal wieder die Knochen. Aber ich habe mir sagen lassen, dass von Verletzungen Hobbyfußballer viel regelmäßiger betroffen sind.

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Sie sagen "Ja, ich habe das Studium abgebrochen!" und halten in Zukunft den Mund zu dem Thema.

Ich vermute, dass der Arbeitgeber einen Beleg fordern könnte, dass das Studium abgebrochen wurde (also Exmatrikulationsbescheinigung, Kündigungsbestätigung oder Ähnliches).

Ansonsten stimme ich zu, dass ich die Reaktion des Arbeitgebers für völlig überzogen halte Und das, nachdem der direkte Vorgesetzte ja scheinbar zunächst positiv eingestellt war.

Wie bist du denn bisher mit dem Vorgesetzten deines Vorgesetzten klar gekommen? Und hat dein direkter Vorgesetzter sich nochmal dazu geäußert? - Immerhin hatte er dir ja schon Unterstützung in Aussicht gestellt.

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