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Entscheidungen treffen


KanzlerCoaching

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VOR einen Fernstudium - vor jeder Weiterbildung - muss man eine ganze Reihe von Entscheidungen treffen.

 

Es geht los beim "Will ich das?" und "Brauch ich das überhaupt?" über Fragen nach dem genauen Thema, dem Anbieter, den Kosten, der Dauer. Nicht zu vergessen: "Pack ich das überhaupt von den Anforderungen her?" und "Wie bringe ich die Weiterbildung/das Studium zeitlich in meinem Leben unter?"

 

Zu all dem finden sich hier ausführliche Stränge.

 

In den letzten Tagen habe ich zwei Stränge gelesen, in denen es darum geht, ein Studium/eine Weiterbildung aufzugeben. Das Ganze wird (mehr oder weniger "privat") in Blogs abgehandelt. Nachvollziehbar, irgendwie!

 

Ich finde allerdings, dass die Entscheidung, ob man eine begonnene Weiterbildung aufgibt, eigentlich genau so viel Platz und Gedanken verdient hat, wie die Entscheidung vor Beginn. Deshalb hier jetzt die Frage:

 

Welche Überlegungen sollte man anstellen, BEVOR man das Handtuch schmeißt und aufhört?

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Gutes Thema - grundsätzlich sollte man sich vor Augen führen, wieviel Lebenszeit ohne Resultat, und möglicherweise noch nicht erkennbare Chancen weggeworfen werden. Ich finde vor dem Studiumbeginn sollten "Points of no return" definiert werden. Das schafft eine große Barriere abzubrechen. Da wollte ich sowieso mal ein Blogeintrag zu schreiben.

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Ich finde das Thema auch interessant.

 

Meine Meinung: Man sollte sich überlegen, ob

- man das ursprüngliche Ziel aufgeben möchte (vielleicht, weil es sich anders erreichen lässt, es doch nicht mehr so attraktiv ist, sich andere Möglichkeiten aufgetan haben) oder

- ob man "nur" im Moment hoffnungslos, motivationslos oder verzagt ist, weil es vielleicht doch schwieriger oder aufwändiger ist, als man es sich vorgestellt hat.

 

Im ersten Fall wäre ich für's Aufgeben. Im zweiten würde ich zumindest sehr genau prüfen, ob es nicht noch andere Lösungen gibt: Anbieterwechsel, Fachwechsel, Wechsel des Studienmodells, Umstellungen im Privat- oder Berufsleben...

 

Auch interessant in dem Zusammenhang vielleicht: "Versunkene Kosten"  Intuitiv machen Gedanken wie "Jetzt habe ich so viel investiert, das kann ich nicht aufgeben" schon Sinn, aber rational ist das eigentlich nicht. Den Gedanken an das schon Investierte sollte man also vielleicht (zumindest zeitweise) bewusst ausblenden.

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vor 3 Stunden, Muddlehead schrieb:

grundsätzlich sollte man sich vor Augen führen, wieviel Lebenszeit ohne Resultat, und möglicherweise noch nicht erkennbare Chancen weggeworfen werden. Ich finde vor dem Studiumbeginn sollten "Points of no return" definiert werden.

 

Das kann sicherlich helfen, um sich selbst auszutricksen. Aber ob das rational sinnvoll ist? Die Kosten sind schließlich sowieso versunken.

 

Und wo ich schon bei Kosten bin: Am Ende geht es immer auch um Opportunitätskosten. Ich habe mich beispielsweise einmal dazu entschieden, hinzuwerfen, weil weiter zu machen bedeutet hätte, neben Privatleben, damaliger Firma und einer anstehenden Neugründung zu studieren. Mir war relativ schnell klar, dass ich diese Art von Belastung nicht würde durchstehen können und dass mir die Chance der neuen Firma wesentlich wichtiger war.

 

Hinzuschmeißen war rückblickend die beste Entscheidung, denn so konnte ich mich mehrere Jahre voll auf das Abenteuer der neuen Firma konzentrieren. Jahre später war die Situation verändert. Aus den gewonnenen Erfahrungen heraus konnte ich den nächsten Versuch aber wesentlich überlegter starten. Mit dem Ergebnis, dass ich nun gerade an meiner Thesis sitze.

 

Unterm Strich treffe ich solche Entscheidungen mit viel Bauchgefühl und dem Motto: Kein Ja ist auch ein Nein. So war das damals auch: Kein Ja zum Weitermachen war ein klares Zeichen, aufzuhören.

 

 

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Ich finde nicht, dass man versunkene Kosten in dem Zusammenhang die Rationalität absprechen kann. Ja, Rückblickend war es für dich eine gute Entscheidung, aber du kennst gar nicht die Alternativen, hättest du das Studium damals durchgezogen. In der Retroperspektive kann man sich das entsprechend selbst legen. Und ich kann leider Lebenszeit nicht mit versunkenen Kosten gleichsetzen.

 

Wenn ich nicht gerade mich entschließe eine 180 Grad Wendung zu machen, so daß das Studium wirklich für die Tonne ist. Ja dann verbaut man sich ggf. entstandenen Möglichkeiten, an die man heute noch gar nicht denkt.

Bearbeitet von Muddlehead
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vor 19 Stunden, KanzlerCoaching schrieb:

Welche Überlegungen sollte man anstellen, BEVOR man das Handtuch schmeißt und aufhört?

 

Dazu habe ich eine ganze Reihe von hoffentlich Gedanken anregenden Fragen, die man sich stellen sollte:


Aus welchen Gründen habe ich das Studium begonnen?
Was hat sich an diesen Motiven geändert?

Haben sich meine Prioritäten verschoben?
Wie haben sich Vorstellungen und Wünsche an die Zukunft verändert?
Kann das Studium dabei helfen, diese Ziele zu erreichen?
Sind die beruflichen Perspektiven nach dem Studium noch interessant?

Was habe ich mir inhaltlich / organisatorisch anders vorgestellt?
Wie hoch ist die Arbeitsbelastung?
Entspricht der Arbeitsaufwand meiner Leistungsbereitschaft?

Was ist der Anlass, gerade jetzt darüber nachzudenken?
Gab es konkrete Ereignisse im privaten Umfeld, die Probleme ausgelöst haben?
Hat die Unzufriedenheit mit dem Studium oder mit meiner Lebenssituation zu tun?
Welche Rolle werden aktuelle Probleme in einigen Jahren spielen?
Könnte eine Reduktion der Verpflichtungen helfen?
Was habe ich schon getan, um die Situation zu verbessern?
Was sagen mir wichtige Menschen zu meinen Zweifeln?
Was würde ich anderen in meiner Situation empfehlen?
Was müsste sich ändern, damit ich morgen zufrieden aufwachen und motiviert in den Tag starten kann?

 

Da ich aktuell eines meiner beiden eingeschriebenen Studiengänge hingeworfen habe und eh noch einen Eintrag dazu verfassen wollte, nutze ich meine Fragen vielleicht gleich dazu, die mal in dem Blogeintrag zu beantworten ;)

Vielleicht helfen die Fragen anderen ja auch ein bisschen weiter.

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vor 13 Stunden, Muddlehead schrieb:

In der Retroperspektive kann man sich das entsprechend selbst legen. Und ich kann leider Lebenszeit nicht mit versunkenen Kosten gleichsetzen. 

 

Doch, genau das kannst du, manchmal musst du das sogar tun. Die Zeit ist weg, niemand bringt sie dir wieder. Und gerade deshalb gilt ja: Nur weil sich jemand mühsam ein Jahr seines Lebens durch etwas gequält hat, rechtfertigt das nicht im Ansatz, das noch zwei weitere Jahre zu tun. (Beispiel!) Das ist dann genau diese "Sunken Cost Fallacy", in die viele intuitiv reintappen.

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