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Überlegungen zum Sprachen lernen


Markus Jung

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Im Chat hat sich ein Austausch ergeben zu Möglichkeiten, Sprachen zu lernen, zu vertiefen und dies auch nachzuweisen im Lebenslauf.

 

Die Beteiligten @Azurit und @KanzlerCoaching haben einer Veröffentlichung hier als Thema zugestimmt, um die Inhalte abrufbar zu halten und den Austausch hier fortzuführen.

 

Azurit: @Frau Kanzler: Da haben Sie allerdings sehr recht! Meine "besten" Sprachen (Spanisch, danach Französisch) kann ich allerdings nicht vertiefen, da hier keine Kurse angeboten werden, zu denen ich zugelassen werden kann.

 

Azurit: Meine Ideen waren daher: 1. Portugiesisch von A1 mit dem nächsten Kurs auf A2 erweitern, 2. Chinesisch trotz Vorkenntnissen (3 Semester) von vorne beginnen, da ich das Schreiben und Lesen größtenteils vergessen habe, 3. den nicht abgeschlossenen Kurs in Russisch von Anfang wiederholen

 

Azurit: oder eben 4. eine Sprache mit nur sehr geringen Vorkenntnissen oder ohne Vorkenntnisse lernen (Italienisch mit sehr geringen Vorkenntnissen, Schwedisch ganz neu). Angenommen werden müsste ich natürlich auch erstmal, aber ich will mich niciht für alle Kurse bewerben, wenn ich sie am Ende nicht will

 

KanzlerCoaching: @Azurit Man kann auch anders vertiefen als durch einen Kurs. Man kann Literatur in der entsprechenden Sprache lesen, man kann Zeitungen lesen, im Fernsehen die entsprechenden Programme suchen. Ich halte es für unsinnig, x Sprachen zu beginnen und nichts richtig zu können.

 

KanzlerCoaching: Ich hab mit Dualingo angefangen, obwohl ich ziemlich gut Französisch spreche. Natürlich war ich misstrauisch, ob das überhaupt etwas bringt. Aber siehe da, es bringt Sicherheit im normalen Sprachgebrauch.

 

KanzlerCoaching: Also in der Alltagssprache. Die Le Monde ist immer noch keine Zeitung, die ich ohne Konzentration mal eben so lesen kann ...

 

Azurit: @Frau Kanzler: Das mache ich bereits, nützt mir aber nichts, da ich damit nichts in der Hand halte. Da müsste

ich dann schon ein Sprachzertifikat machen und die sind tatsächlich extrem teuer

 

Azurit: @Vica: Für mich war das nichts. Ich bin bei Sprachen eher ein strukturierter Lerner. Einfach nur "nachmachen" ist nicht so mein Ding. Ich brauch Grammatik-Aufschriebe und sowas.

 

KanzlerCoaching: @Azurit Wofür brauchen Sie denn ein Sprachzertifikat?

 

Azurit: @Frau Kanzler: Ohne Nachweise kann ich es schlecht in den Lebenslauf schreiben (und auch nicht mit genauer Angabe der Stufe des Referenzrahmens)

 

KanzlerCoaching: @Azurit Natürlich kann man Sprachkenntnisse in den Lebenslauf schreiben, ohne gleich eine offizielle Referenzstufe anzugeben. Man nimmt dann eben eine Selbsteinschätzung vor, die man ggf. im Vorstellungsgespräch belegen muss - indem man die Sprachkenntnisse dort beweisen muss.

 

Azurit: Im Endeffekt werde ich entweder Chinese in Speech and Writing I (zum Wiedereinstieg und weil die gelernten Vokabeln an verschiedenen Hochschulen vermutlich nicht die selben sind) oder Portuguese Basic Course 2 (führt zu A2) machen.

 

Fremdsprachen lernen

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Zitat

KanzlerCoaching: @Azurit Natürlich kann man Sprachkenntnisse in den Lebenslauf schreiben, ohne gleich eine offizielle Referenzstufe anzugeben. Man nimmt dann eben eine Selbsteinschätzung vor, die man ggf. im Vorstellungsgespräch belegen muss - indem man die Sprachkenntnisse dort beweisen muss.

 

Diese Nachricht hatte ich im Chat ganz übersehen. Beweisen wäre ja grundsätzlich kein Problem, oft ist es ja aber so, dass die Teilnehmer am Vorstellungsgespräch die Sprache selbst gar nicht beherrschen (Englisch natürlich schon, aber bei Chinesisch wird es wahrscheinlich schon schwierig).

 

Zitat

Azurit: Im Endeffekt werde ich entweder Chinese in Speech and Writing I (zum Wiedereinstieg und weil die gelernten Vokabeln an verschiedenen Hochschulen vermutlich nicht die selben sind) oder Portuguese Basic Course 2 (führt zu A2) machen.

 

Noch eine kleine Begründung dazu:

In der Schule habe ich Englisch (C1), Latein (Latinum) und Spanisch gelernt, daneben war ich in der Italienisch-AG. Englisch ist für mich damit ausgeschöpft, ich verfüge auch über das CAE. In Latein habe ich das Latinum erworben, die Kenntnisse sind sinnvoll für das Erlernen von anderen romanischen Sprachen, bringen mich aber ansonsten nicht weiter. Für Spanisch gibt es keinen Kurs, zu dem ich zugelassen werden kann und Italienisch habe ich so wenig gelernt, dass ich quasi von vorne beginnen würde.

In meinem ersten Studiengang habe ich dann Chinesisch studiert, war nebenbei in der Japanisch-AG und habe einen Französisch-Kurs besucht. Chinesisch müsste ich nochmals wiederholen, ist aber neben Spanisch meine stärkste Fremdsprache, die ich noch vertiefen könnte. Von Japanisch weiß ich kaum noch etwas, müsste also von vorne anfangen. An Französisch kann ich mich noch erinnern, aber auch hier gibt es keinen Kurs, zu dem ich zugelassen werden kann.

Russisch, Arabisch und Portugiesisch habe ich an der Hochschule in Dalarna ausprobiert, wobei ich Russisch und Arabisch nicht bestanden habe, da mir das mit den neuen Alphabeten (nach einer Woche schon fließend lesen können) viel zu schnell ging. Portugiesisch habe ich bestanden und daher aktuell das Niveau A1.

 

Und noch eine Ergänzung: Ich kam auf die Idee, mithilfe des Chrome-Übersetzers mal auf Schwedisch zu googeln, welche Voraussetzungen für die Spanisch-Kurse gelten und bin mir jetzt sehr sicher, dass bei meiner Bewerbung etwas schief gegangen ist! Das vorausgesetzte "Spanska 3" entspricht dem Niveau A2 des europäischen Referenzrahmens, während ich nach meinen drei Jahren Spanisch am Gymnasium mindestens das Niveau B1 erreicht habe (das hat sich letztens bei einem Einstufungstest auch bestätigt). Eventuell müsste ich hier nochmal nachhaken!
 

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@Azurit

 

Sie scheinen mir nach dem, was Sie gerade geschrieben haben, so etwas wie eine "Sprachensammlerin" zu sein. Kann man machen, wenn man Spaß daran hat.

 

Allerdings erschließt sich mir der Sinn nicht, eine ganze Reihe von Sprachen ein bisschen zu können. Was macht man damit? Und dazu noch mit solch eher wenig nutzbaren Sprachen, wie Sie sie hier aufzählen?

 

Und jetzt ganz allgemein, nicht auf Azurit bezogen:

 

Eine Sprache erlernt man "richtig", indem man  sie liest, hört und spricht. Die Möglichkeiten dazu muss man suchen, die sind nicht unbedingt vor Ort vorhanden. 

 

Ein Buchstaben plus Zahl, wie Sprachkenntnisse im europäischen Referenzrahmen klassifiziert werden, sagt nicht viel darüber aus, wie jemand tatsächlich mit der Sprache im beruflichen und persönlichen Alltag umgehen kann. Insofern ist es auch nicht zwingend notwendig, in Bewerbungen das anzugeben. Eine Selbsteinschätzung (die natürlich realistisch sein sollte!) genügt. Wenn die Sprache im Berufsalltag regelmäßig gebraucht wird, wird man sowieso überprüfen, wie es mit der Sprachpraxis aussieht.

 

Im Job nützen auch rudimentäre Kenntnisse wenig. Und in der Bewerbung fünf Sprachen anzugeben, von denen man keine richtig spricht und mehr oder weniger nur Grundkenntnisse hat, wertet eine Bewerbung nicht auf.

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vor 7 Minuten schrieb KanzlerCoaching:

Sie scheinen mir nach dem, was Sie gerade geschrieben haben, so etwas wie eine "Sprachensammlerin" zu sein. Kann man machen, wenn man Spaß daran hat.

 

Nein, ich habe tatsächlich immer die Kurse gemacht, die ich machen konnte (auf dem Dorf gibt es kein großes Angebot, Sprachkurse während des Studiums mussten in den Stundenplan passen und in Dalarna musste ich eben eine Zulassung für die Kurse erhalten).

 

Zitat

Allerdings erschließt sich mir der Sinn nicht, eine ganze Reihe von Sprachen ein bisschen zu können. Was macht man damit? Und dazu noch mit solch eher wenig nutzbaren Sprachen, wie Sie sie hier aufzählen?

 

Genau aus diesem Grund, die Kenntnisse zu vertiefen, will ich doch weitere Kurse machen. Daher verstehe ich den Hinweis nicht.

Das sind übrigens die für mich am ehesten nutzbaren Sprachen - die meisten (Italienisch und Japanisch natürlich nicht) davon gehören zu den weltweit am meisten gesprochenen Sprachen. Ich wüsste jetzt nicht, was da "sinnvoller" wäre.

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Man vergisst doch so schnell alles, wenn man es nie anwendet. Wenn du also nicht sämtliche Sprachen auch regelmäßig trainierst durch Sprachtandems, Serien in Originalsprache etc., dann ist die investierte Zeit doch schnell vergebene Liebesmüh. Dann doch lieber auf 2 oder so konzentrieren als alle Sprachen der Welt auf einmal sprechen, oder?

Ich finde, wenn man Englisch, Spanisch und Chinesisch kann, ist man doch quasi überall auf der Welt zu verstehen. Jetzt könnte man natürlich noch Russisch, Indisch und Portugisisch dazunehmen, aber ob das wirklich weiterhilft, dann von allem nur ein bisschen zu können? Weil 5 Sprachen aktiv zu verwenden doch sehr anspruchsvoll klingt.

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In der Personalauswahl ist es m.E. nicht zwingend nötig, dass ich alle Sprachen selbst beherrsche. Wenn ich jemanden brauche, der/die z.B. Persisch fließend spricht, kann ich mir immer einen entsprechenden Sprachpartner mit ins Boot holen, um das zu testen.

 

Und oft ist es ja so, dass branchenspezifisches Vokabular gebraucht wird, das ich in einem Sprachkurs eh nicht lerne, sondern im täglichen Umgang mit der Sprache und mit dem jeweiligen Thema.

 

Sprachen wollen ebenso wie Instrumente regelmäßig genutzt werden, sonst schlafen sie ein. Wenn man eine Sprache mal gut beherrscht hat, lässt sie sich meist schnell wieder aufwecken, aber direkt präsent ist sie halt nicht. Wir Menschen sind ja keine Maschinen.

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vor 1 Stunde schrieb KanzlerCoaching:

Eine weltweit viel gesprochene Sprache nützt nichts, wenn man sie nur auf erweitertem Anfängerniveau beherrscht. Das wird nicht besser, wenn das bei mehreren Sprachen so ist.

 

Wir haben hier mal wieder ein Missverständnis, ich versuche mal, etwas präziser zu werden:

Natürlich ist das Ziel dann, nicht nur den einen nächsten Kurs zu machen, sondern die weiteren Kurse ebenfalls anzuschließen. Die Kurse führen bis zum Bachelor-, manchmal sogar bis zum Master-Abschluss (B2 und damit eine relativ sichere Kommunikation sollte damit gut zu erreichen sein). In diesem Fall strebe ich allerdings keinen Abschluss an, weiterführende Kurse in Literatur sind jetzt nicht gerade mein Interessengebiet. Die Kurse im Bereich mündliche Kommunikation und Aussprache, Grammatik und schriftliches Ausdrucksvermögen und vielleicht auch das ein oder andere zur Kultur interessiert mich dagegen schon.

Die Frage ist jetzt also eher, welche Sprache ich als erstes bis zu einem gewissen Niveau bringe (entweder eine der bereits angefangenen oder eine neue). Und ich weiß, das mag bei mir etwas seltsam anmuten, da ich normalerweise alles gleichzeitig mache, aber ich habe festgestellt, dass das bei Sprachen für mich keine sonderlich gute Idee ist.

 

vor 1 Stunde schrieb unrockbar:

Man vergisst doch so schnell alles, wenn man es nie anwendet.

 

Ich bin mir nicht so sicher, ob das allgemeingültig ist... Spanisch habe ich seit ungefähr 10 Jahren überhaupt nicht mehr gebraucht (höchstens mal, um ein Meme bei Facebook zu lesen) und bin im Einstufungstest trotzdem bei B1 gelandet, so viel kann ich also nicht vergessen haben. Beim Chinesischen hat es mich sehr erstaunt, dass ich mich von den ursprünglich mal 600 Zeichen, die ich lesen und schreiben konnte, gerade mal an drei erinnern kann. Dafür sind aber auch hier die Vokabeln im Sinne von Sprechen (und Pinyin) noch sehr präsent, obwohl ich seit ungefähr 10 Jahren nichts mehr damit zu tun hatte. Und was man einmal gelernt hat, kommt auch schneller wieder, wenn man sich erneut damit beschäftigt, zumindest war das seither vor allem bei Sprachen meine Erfahrung.

 

vor 1 Stunde schrieb Naledi:

Wenn man eine Sprache mal gut beherrscht hat, lässt sie sich meist schnell wieder aufwecken, aber direkt präsent ist sie halt nicht. Wir Menschen sind ja keine Maschinen.

 

Danke für deine Einschätzung. Und was diesen schönen Satz angeht - da widerspreche ich absolut nicht!

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Bei Gymglish soll es übrigens bald möglich sein, sich auch mit der KI zu unterhalten. Also nicht nur mit einem Chatbot, sondern auch verbal. Darauf bin ich gespannt und werde darauf sicherlich auch noch intensiver eingehen. Kommt ja dann nicht nur darauf an, dass die Sätze grammatikalisch richtig sind, sondern auch von der Aussprache und Satzmelodie her. Stelle ich mir anspruchsvoll vor. 

 

Testen durfte ich das System, allerdings nur in der Textversion. Das war okay, ähnlich wie eine Unterhaltung mit ChatGPT. Etwas mehr strukturiert. 

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Vielleicht können wir das Thema öffnen zu allgemeinen Fragen, die sich nicht nur auf die Lernerfahrung von Azurit beschränken?

 

  • Wie lernt man am besten Sprachen?
  • Ist das Lernen einer Sprache per Fernkurs sinnvoll? Sollte man Ergänzungen - sprechen mit Muttersprachlern, Zeitungen lesen, Alltagsleben im Sprachland suchen, Filme, Bücher, Fernsehen - von Anfang an mit einplanen?
  • In welchem Umfang kann man auf diesem Weg ein Gespür fürs Land, für die Kultur (im Sinne von "sich sicher im Landesumfeld und in seinem beruflichen Umfeld bewegen") erwerben?
  • Bis zu welcher Tiefe sollte man eine Sprache lernen, die man beruflich verwenden will?
  • Und welche Sprache(n) sollte man ins Visier nehmen, wenn man noch nicht weiß, wohin die Sprachereise beruflich gehen wird?
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