Zum Inhalt springen

Wissenschaftsrat empfiehlt, die Qualifizierung in den Gesundheitsfachberufen zu verbessern


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Im Rahmen seiner Herbstsitzungen vom  18. bis 20. Oktober hat der Wissenschaftsrat unter anderem Empfehlungen   für die wissenschaftliche Weiterentwicklung der Gesundheitsfachberufe verabschiedet.

 

Diese passen nach meinem Eindruck gut dazu, dass es auch im Fernstudium zunehmend Angebote aus diesem Bereich gibt.

 

In einer Pressemitteilung heißt es dazu unter anderem:

 

Die Anforderungen an die Gesundheitsfachberufe, also die Pflege-, Hebammen- und Therapieberufe, zu denen Physiotherapie- und Ergotherapie sowie Logopädie und Sprachtherapie zählen, steigen. So werden immer mehr Aufgaben aus dem stationären in den ambulanten Sektor verlagert und erfordern mehr fachliche und kommunikative Kompetenz, etwa zur Aufklärung über Themen wie Prävention, Rehabilitation und palliative Versorgung. Auch die zunehmende Technisierung und Digitalisierung machen eine Ausbildung auf hohem Niveau erforderlich. Der WR empfiehlt deshalb eine vermehrte wissenschaftliche Qualifikation. Er spricht sich dafür aus, dass neben der Vollakademisierung der Hebammen künftig bis zu 20 % der weiteren Angehörigen der Gesundheitsfachberufe akademisch ausgebildet sind. Dabei sollte der Fokus weiterhin auf den Auf- und Ausbau primärqualifizierend-dualer Studiengänge gerichtet sein.

 

In seinem Papier zeigt der WR die schon jetzt gravierende Personalsituation in manchen Bereichen auf. So führt die mangelnde pflegerische Versorgung kritischer Bereiche in manchen Kliniken bis hin zu deren Schließung. Zugleich haben erhöhte Zuweisungen aus Pflegeheimen in Notaufnahmen eine Überlastung der Notfallambulanzen zur Folge. Auch droht eine Unterversorgung mit Gesundheitsleistungen in ländlichen oder strukturschwachen Gebieten.

 

„Wenn wir unsere Gesundheitsversorgung auf dem heutigen Niveau halten und möglichst verbessern wollen, brauchen wir attraktive Gesundheitsfachberufe mit einer größeren Autonomie und Entscheidungskompetenz, wie es in vielen Ländern außerhalb Deutschlands bereits üblich ist. Um die dringend benötigten hochschulisch qualifizierten Kräfte auszubilden, müssen sich die dahinterstehenden wissenschaftlichen Disziplinen weiterentwickeln. Dafür müssen entsprechende Voraussetzungen rasch geschaffen werden“, betont der Vorsitzende des WR, Wolfgang Wick.

 

Als wichtige strukturbildende Maßnahme empfiehlt der WR die Einrichtung und Förderung von Zentren für Forschung, Lehre und Versorgungssteuerung, die vorhandene Expertise zusammenführen und stärken.

 

Außerdem sollten die Gesundheitsfachberufe stärker institutionell an den Universitäten verankert werden. Der Ausbau der Forschung und die Ausbildung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in frühen Karrierephasen sind dabei wesentliche Voraussetzungen, um auch das Studienangebot auszubauen. Die Attraktivität der Studiengänge soll steigen, beispielsweise durch eine Vergütung der Praxiseinsätze im Pflegestudium, analog zur bereits bestehenden Vergütung in der nichtakademischen Ausbildung. Gleichzeitig sind besondere Anstrengungen notwendig, um den Übergang in die Berufspraxis erfolgreich zu gestalten. Wichtig ist es, berufliche Zielpositionen für hochschulisch qualifizierte Gesundheitsfachpersonen mit Bachelor-, Master- und Promotionsabschluss zu entwickeln und dadurch Karrierewege in Versorgung und Wissenschaft aufzuzeigen.

 

Das entsprechende Papier dazu steht hier als PDF zur Verfügung:

Perspektiven Gesundheitsberufe.pdf

 

Es gibt auch einen Mitschnitt des Pressegesprächs:

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

Ein richtiger, aber längst überfälliger Schritt für die Gesundheitsfachberufe in Deutschland! 

 

Dies wird hoffentlich in der Hierarchiestufe der Gesundheitsfachberufe eine Veränderung herbeiführen und zur besseren Arbeitsbedingungen beitragen können!

 

Die Gesundheitsfachberufe brauchen nicht nur warmen Applaus in Pandemiezeiten, sondern eine gesamtgesellschaftliche Wertschätzung und Anerkennung ihrer Leistungen! Alle Gesundheitsfachberufe sind systemrelevant und das gesamte System muss dringend reformiert werden! Schluss mit unzureichende DRG-Finanzierung, die nur den wirtschaftlichen Druck auf die Mitarbeiter erhöht und zum Kliniksterben führt! Weg von kranken hin zur gesunden Systemen, bei denen sowohl die Patienten als auch die Mitarbeiter im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen! Gesundheit muss dem Gemeinwohl dienen und nicht der Profitmaximierung!

Nur durch Akademisierung kann auch die Lobby in diesem Bereich stärker werden!

 

Bearbeitet von Byana
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden



×
  • Neu erstellen...