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schwedi

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Blogbeiträge von schwedi

  1. schwedi
    Dahoam
    Eigentlich sollte ich jetzt irgendwo in München sitzen und mir mit einer Freundin einen schönen Abend machen. Am Donnerstag Abend hat aber der letzte Blick auf die Wetterkarte meine Befürchtungen bestätigt: München kalt und regnerisch, Rheinland: warm und Sonne.
    Nachdem ich die letzten drei Wochenenden an verschiedenen Stellen in Deutschland in Regen und Kälte verbracht hatte, habe ich kurzerhand das DB-Ticket storniert und bin zuhause geblieben. Seit sechs Wochen schwelt eine nicht enden wollende Erkältung, da kann Sonne und Wärme nichts schaden.
    Der nächste Besuch in der zweitschönsten Stadt Deutschlands steht Ende Juli an, dank Konzert mit oder ohne Sonne .

    HL7 statt DFB
    Wobei - statt Sonne zu genießen, das neue Mountainbike auszuprobieren, Monte Balconia zu besteigen habe ich heute ganz untypisch den ganzen Nachmittag drinnen gehockt und mich mit dem Thema e-health und Interoperabilitäts-Standards beschäftigt. Drinnen, weil draußen in der Sonne einfach nichts zu erkennen ist auf dem Notebook-Bildschirm.
    Auch heute Abend stehen statt DFB-Pokal die Themen Interoperabilitäts-Ebenen, Standards und Formate, Terminologien und Nomenklaturen an. HL7, UCUM, LOINC, SNOMED & Co. geistern durch den Kopf.

    Lernziele statt Bergziele
    Ziel ist es, Morgen Abend den ganzen großen Block e-health, Telemedizin, Klinische Dokumentation und Medizinstatistik fertig zusammen gefasst und in ausdruckbaren Format gebracht zu haben. Wenn ich gut und fleißig bin, vielleicht auch noch Medizinische Klassifikation. Diese Fächer kann man gut miteinander in Verbindung setzen und damit besser lernen. Da das Ganze rein theoretisch ist für mich weil ich in meiner Arbeit leider keinen Bezug dazu habe, finde ich das Ganze zwar spannend, aber auch abstrakt.

    Wellness für´s Hirn
    Morgen wird aber definitiv das neue Rad ausprobiert. Hier in der Gegend gibt es herrliche Trails, und schließlich muss das Hirn auch mal wieder Pause machen und durchgepustet werden .

    Aus der Job-Kiste geplaudert
    Bewerbungsmäßig steht bald eine Entscheidung an. Diese Woche hatte ich ein sehr interessantes Gespräch bei einem Anlagebauer, der einen Projektleiter für das ganze Thema Dokumenten- und Unternehmensinformationssysteme sucht. Die Position ist neu eingerichtet und umfasst genau das Aufgabengebiet,n nachdem ich hier bislang vergebens gesucht hatte. Das Gespräch fand direkt mit der Geschäftsführung statt, der das Thema sehr am Herzen liegt und an der die Position auch nah aufgehängt wäre.
    Ich konnte es kaum glauben, als ich nach zwei Stunden mit einer konkreten Zusage aus dem Gespräch gegangen bin!
    Der Haken: die Firma ist einfache Strecke 77 km entfernt. Ich bin in das Gespräch gegangen, weil von einer 36-Stunden-Woche (!) die Rede war, und das für mich so eine Art Kompensation für die weitere Fahrt sein könnte. Etwas schwammig hieß es, ich könne auch mal Home Office machen.
    Aber der Vertrag, den ich inzwischen bekommen habe, besagt anderes zur Arbeitszeit, nämlich open end. Auch von flexibler Arbeitszeit ist dort nicht mehr die Rede.
    Jetzt muss ich dort nächste Woche dort erst mal nachfragen wie das konkret aussieht.

    In der kommenden Woche steht noch ein Gespräch bei einer anderen Firma an, dieses Mal aus dem Gesundheitswesen. Die Firma ist zwar auch 62 km entfernt, aber zur Not mit den Öffis noch erreichbar. Auch die Stelle klingt vom Aufgabengebiet her - Anforderungserhebung und -management - genau nach dem, was ich suche.
    Freitag in einer Woche steht dann die Entscheidung an. Ich hoffe so sehr, dass das Gespräch bei dem Gesundheitsdienstleister auch gut wird...

    So, dann wende ich mich wieder den Interop-Standards zu, während ich aus dem Wohnzimmer Fußballfan-Gejohle höre.
    Einen schönen Abend, mit DFB oder ohne!
  2. schwedi
    Es heißt ja, dass das Lernen vor dem Schlafengehen das Gelernte verfestigt.
    Mag sein, dafür verflüchtigt sich der Schlaf. Wenn ich mal fleißig lernen sollte wie gestern Abend - was natürlich viel zu selten vorkommt - schwirren mir nächtens wilde Gedankenfetzen durch den Kopf, gefühlt war ich die ganze Nacht wach.

    Was sich nach mehreren solchen Nächten leider auch tagsüber im Büro bemerkbar macht.
    Zumal mehr als drei Monaten nur Support und ohne Projekte nicht unbedingt wacher machen. Für die nächsten neun Wochen steht auch nur Support an, ein Kollege hatte gekündigt, der andere ist nun in Elternzeit, da ist nichts mehr mit Projekten. Obwohl ich darauf hingewiesen hatte, dass ich meiner Meinung nach durchaus Kapazitäten frei hätte. Oh, habe ich einen Bore Out ?

    Man mag sagen, ist doch prima, wenig Energie in der Arbeit verbrauchen = mehr Energie fürs Lernen übrig haben. Weit gefehlt, irgendwie ist die Rechnung bei mir anders herum. Je spannender und anspruchsvoller die Arbeit, desto wacher und motivierter fürs Lernen (und alles andere) nach der Arbeit.

    Was die mündlichen Prüfungen betrifft, habe ich beschlossen, dass mir Durchkommen genug ist. Die Noten sind mir jetzt egal.
    Zum Durchkommen sollte das in den letzten neun Monaten irgendwie bedenklich geschrumpfte Gedächtnis noch reichen, hoffe ich. Geholfen bei dieser gesunden Einstellung haben die Komilitonen, die mich einfach gefragt haben, ob ich denn das Zeugnis mit versenden würde bei Bewerbungen ("nein") und mein Mann, der meinte, dass nach dem Berufseinstieg niemand mehr wirklich an Noten interessiert ist, erst recht nicht bei Weiterbildungen. Zumindest nicht bei ihm im Konzern.
    Da bin ich beruhigt.

    So, dann schaue ich mal wieder, was für Tickets reingekommen sind.
    Einen schönen Tag und frohes, produktives Lernen!
  3. schwedi
    ..schlampiger!

    Die Klausur war beschämend einfach. Noch sehr viel beschämender war, dass ich vor lauter Begeisterung eine Aufgabe vergessen oder übersehen habe *beiß in den eigenen Hintern!*
    Es gab eine Frage, die grafisch wie eine einzige lange Frage dargestellt war, aber aus zwei komplett unterschiedlichen Fragen bestand. Da ich den kompletten Platz schon für die erste Frage verbraucht habe, ist die zweite Frage irgendwie untergegangen.
    Blöd, blöd, blöd *beiß noch mal in den eigenen Hintern!*...
    Trotzdem, in der rechten Seitenleiste müsste ich die blaue eigentlich guten Gewissens in grüne Schrift umändern können.

    Rum ums Eck.
    Dafür habe ich mir anschließend ein zweites Frühstück in meinem Lieblings-Café am See gegönnt und bin dann auf dem spiegelglatten See nach Friedrichshafen geschwebt. Dort entlang an der neu gestalteten und durchaus hübsch gewordenen Promenade zum Stadt Bahnhof promeniert und per IRE durch das wunderschöne Oberschwaben nach Lindau gefahren, wo mich die Sonne begrüßt hat. Dort musste ich mich einfach noch am Nachmittag aufhalten, mittag essen, Eis schlecken.
    Also der östliche Bodensee, ich wüsste nicht wo ich lieber wohnen wollte... Dann weiter per RE nach Sonthofen, wo ich (ab morgen Abend wir) bis Sonntag Urlaub in einer Ferienwohnung machen.
    ..und das Wetter kann uns mal!

    So, der leichte Teil des Studiums ist ´rum, und nun auf zum Endspurt, in genau zwei Monaten sind die mündlichen Prüfungen.
  4. schwedi
    In aller Herrgottsspäte bin ich gerade zum kürzesten aller Aufenthalte in Konstanz angekommen, der gerade mal 12 Stunden dauern wird.

    Morgen früh steht die letzte Klausur des Studiums an über die Fächer Medizinprodukte, QM im Gesundheitswesen, Biosignalverarbeitung und Rechenzentrumsbetrieb.
    Warum so spät? Ich hatte heute früh Nachmittag noch ein Vorstellungsgespräch, dann schnell nach Hause und ab in den ICE.

    Gefühlt war ich schon mal besser vorbereitet, aber zum Durchkommen sollte es passen.
    Morgen Mittag geht es ab in den Katamaran und Richtung Allgäu, für den Rest der Woche ist nämlich Urlaub angesagt. Zurzeit zwar noch in Kälte und Regen, aber schaun mer mal was wird.

    Wieder eine Gute Nacht vom Seerhein aus!
  5. schwedi
    Während ich versuche für die mündlichen Prüfungen zu lernen, merke ich, wie sehr ich aus dem Lernen heraus bin. Ich war ja fürchterlich faul seit knapp einem Jahr.
    Angesichts der Menge die es bis Ende Juni zu lernen gibt muss ich mir dringend Methoden und einen Rhythmus zum Lernen zulegen.

    Kennt Ihr das Gefühl, etwas zu lesen und es eigentlich auch zur Kenntnis zu nehmen und zu verstehen, aber zwei Tage später könntet Ihr das Gelernte nicht wirklich wiedergeben? Es schleicht sich so langsam Sorge und Panik ein, dass ich mir nichts mehr merken kann. Das ist übrigens leider zu oft auch so bei Zeitungsartikeln.
    Für Demenz dürfte es mit 39 Jahren hoffentlich noch zu früh sein...
    Seltsam ist, dass ich eigentlich Lust aufs Lernen habe. Aber ich merke mir einfach nichts (mehr). Das frustriert! Wird in der Werbung nicht ab und an von Kapseln fürs Gehirn und gegen Vergesslichkeit gesprochen...?

    Richtige Studienhefte, wie es wahrscheinlich die meisten in einem richtigen Fernstudium haben, würden beim Lernen enorm helfen, nicht nur die PowerPoint-Folien mit Stichworten. Die Zusammenhänge sind dort häufig einfach nicht mehr da.

    Ich verwende jetzt zum Lernen OneNote mit großer Begeisterung. Mit der Art eine Seite frei zu gestalten ist es genauso ein Werkzeug wie ich es gesucht habe. Zumal ich frei zeichnen kann, einen Text selber aufsprechen, oder direkt zu einem der Lernvideos des Instituts verlinken kann. Für jedes Fach lege ich mir eine Registerkarte an, auf der ich sozusagen frei die Inhalte zusammenstelle. Das ist fürs Auge nicht langweilig, und ich als visueller Typ fühle mich mit so etwas wohl.

    Ursprünglich wollte ich mir auch Lernkarten schreiben (bin auch noch haptisch veranlagt), aber bis auf kurze knackige Sachverhalte wie welche Norm war noch mal für was macht das für mich keinen Sinn.

    Unterlagen pro Fach durchgehen, Klausuren noch mal durcharbeiten und zur Selbstkontrolle die komplexen von unserem und den Vorgängerkursen selbst erstellten Fragen versuchen zu beantworten, so werde ich versuchen vorzugehen.

    Zum Durchkommen wird es letztlich hoffentlich reichen.
    Vielleicht sollte ich zwischendurch Entspannungsübungen fürs Hirn machen, damit es wieder aufnahmefähiger wird.
    Vielleicht grätscht auch meine Unzufriedenheit im Job mit herein, der immer langweiliger und support-lastiger wird, wo ich doch endlich in die entgegen gesetzte Richtung durchstarten wollte. Ich möchte mich auf neue Jobs bewerben, finde aber keine passenden Ausschreibungn in dieser Gegend. Und diese unausgelebte Energie muss ich versuchen in Lern-Energie umzumünzen .

    Genug gemosert, weiter geht´s
    Frohes Lernen oder auch - Gute Nacht.
  6. schwedi
    Nachdem ich seit Frühling 2013 bis vor - naja, konkret und ehrlich gesagt bis gut vor 2 Monaten ! - so gut wie gar NIX für das Studium gemacht habe, könnte man seit kurzer direkt von einem Fortschritt sprechen.

    Hoch motiviert von der schönen und leider letzten richtigen Studienwoche am südlichen Rhein-Zipfel habe ich mich gleich anschließend in das Thema mündliche Prüfungen gestürzt, genauer gesagt in die Vorbereitung der Fragen.
    ?
    Ja, Ihr habt richtig gehört. Wir sollen 80 Fragen vorbereiten, die zur Einleitung zu den insgesamt vier mündlichen Prüfungen dienen. Es gibt vier Modulbereiche, von denen je einer pro mündliche Prüfung dran kommt. Zu jedem Modulbereich sollen mindestens 20 Fragen vorbereitet werden, die sich jeweils mit ca. 10 Minuten beantworten lassen können sollen.

    Klingt mal nicht so schlimm. Dachte ich mir. Bis ich die Fragen von den Vorgänger-Kursen las und mit Schrecken feststellen musste, dass ich nicht unbedingt das Gefühl hatte, qualifizierte Antworten geben zu können (faul + arbeitsmäßig branchenfern unterwegs = Nicht-Wisser = leider nicht geil). Die Fragen sind an und für sich phantastisch, weil sie mit auswendig lernen so rein nichts zu tun haben. Sondern man muss sich in eine Rolle eindenken (Du bist Qualitätsmanager, Du bist IT-Leiter) und etwas konzipieren, erklären und dabei Querverbindungen ziehen.
    Das Dumme: dieser Anspruch lastet nun auch auf uns. Das heißt, erst mal selber wieder was lernen, bevor ich überhaupt eine qualifizierte Prüfungsfrage und vor allem die Antwort dazu liefern kann !

    Mein Minimum habe ich heute Abend soeben erledigt, morgen Abend kommt noch ein Kür-Frage hinzu, denn es macht auch ein wenig Spaß inzwischen, und lernen tut man dabei auch ziemlich viel.

    Das zweite Eregnis ist eigentlich noch schöner
    Das Thema Projektarbeit hat mich - wie man unschwer den vergangenen Blogs immer wieder entnehmen konnte - lange Zeit ziemlich geplagt gehabt; Woher ein Thema nehmen wenn nicht stehlen?
    Nun bin ich per Zufall auf XING auf einen Absolventen gestoßen, mit dem ich am Schnuppertag für das Studium 2011 gut unterhalten hatte. Auf XING hatte ich gesehen, dass er inzwischen IT-Leiter eines Klinikums in der Region ist. Also kurzerhand in die Tastatur gegriffen und ganz frech gefragt, ob es potenzielle Themen gäbe.
    Gestern saßen wir tatsächlich mehrere Stunden zusammen, ich kann inzwischen die möglichen Themen gar nicht mehr zählen . (Und ich möchte zurzeit dort nicht Leiter sein..)

    Ich freue mich wie ein Schnitzel, dass ich die Aussicht habe an einem Klinkum eine praktische Arbeit zu schreiben! Und das ganz entspannt auch erst ab Juli, wenn Ende Juni die mündlichen Prüfungen vorbei sind . Ein Favoriten-Thema habe ich auch schon, ich hoffe, dass es bis Ende Juni aktuell bleibt.
    Dank flexibler Arbeitszeiten dürfte es auch kein Problem sein sich dort ab und zu aufzuhalten, was bei meinem Favoriten-Thema duchaus notwendig wäre.

    Mit diesen Worten wünsche ich eine Gute Nacht oder noch frohes Lernen!
  7. schwedi
    Mit Fug und Recht kann ich sagen, dass Mittwoch und Donnerstag letzte Woche 688 km rheinabwärts mit die besten Studientage gewesen waren. Ich hatte am Dienstag-Blog ja geschrieben, dass ich auf das staubtrocken klingende Thema sehr gespannt war.
    Das Seminar war von Anfang bis Ende wie ein spannender Film, in dem wir aktiv sein konnten.

    Der Spannungsbogen begann mit der Herleitung der heutigen Situation mit dem Problem, dass Software immer mehr Einzug hält in Medizingeräten und als Stand alone Software im Zusammenhang mit der fehlenden Möglichkeiten diese Produkte angemessen zu validieren, weil die Methoden der historisch gesehen elektrotechnisch-lastigen Validierung für Software-Produkte nicht geeignet sind. Meldungen von Herstellern medizinischinen Geräten und Software über Fehler und unsere Analyse, worin die eigentlich begründet lagen, gaben einen praktischen Einblick in die Ergebnisse der Missstände.

    Das Prinzip der europäischen und deutschen Gesetzgebung und die Normen zum Thema Medizinprodukterecht waren als nächstes dran und gaben einen guten Rahmen und Übersicht. Weiter ging es mit der Frage, wann ein Produkt eigentlich ein Medizinprodukt ist und welcher Klasse es im Zuge des Konformitätsbewertungsverfahrens zuzuordnen ist. Und da sind wir eingestiegen in das spannenden Thema Risikomanagement, eine der gängigen Methoden, um Medizinprodukte mit Software zu validieren.
    Weiter ging es mit der Frage, was eigentlich eine Gefährung genau ist, wie man eine komplette Risikoabschätzung möglichst konkret und belastbar vornimmt und daraus eine Risikobewertungsmatrix für die Risikomanagement-Akten erstellt.
    In einer mehrstufigen Gruppen-Fallübung konnten wir die Abschätzung und die Matrix von A bis Z einmal durchspielen.

    Alleine solche "banalen" Dingen im Rahmen einer Übung wie die Frage, was eigentlich jetzt genau die Gefährdungen eines Produktes sein können, zogen hitzige Diskussionen in den Gruppen nach sich.
    Auf jeden Fall ist deutlich geworden, wie viel Aufwand und Zeit man als Hersteller von Medizinprodukten einsetzen muss zur sauberen Risikoabschätzung.

    Es prasselte nur so interessante Informationen im Sekundentakt, so dass ich mir ein Diktiergerät gewünscht hätte. Zeit zum Schreiben und Nachdenken blieb leider kaum. Das finde ich nach wie vor eines der größten Problem in diesem Studiengang, diese Hektik.

    Ab Spätnachmittag blieb aber genug Zeit das herrliche Konstanz und den See imt Stadtbummel und Seespaziergängen zu genießen, den Kopf wieder freizukriegen und abends mit den Komilitonten auf den Swutsch zu gehen.
    Wegen einer großen Familienfeier war ich schon am Donnerstag Nachmittag nach Hamburg geflogen. Das war eine sehr nette Reise: erst bei feinstem Wetter mit dem Katamaran von Konstanz nach Friedrichshafen, ein paar Stationen mit der Bodenseebahn bis zum putzigen Friedrichshafener Flughafen und dann mit einer ohrenbetäubenden Propellermaschine nach Hamburg. Meine Aktiv-Kopfhörer haben da aber hervorragende Dienste geleistet .

    Dieses Wochenende werde ich die ganzen Inhalte aus Bilderarbeitung, Qualitätsmanagement und Medizinprodukterecht aufarbeiten müssen, solange es noch im Kopf ist.

    Ein schönes Wochenende allen!
  8. schwedi
    Nicht wenige stöhnen bei dem Wort Qualitätsmanagement auf und müssen unwillkürlich gähnen. Und an einem einzigen Tag Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen abzuhandeln, ist zudem auch noch wahrlich keine leichte Aufgabe.

    Unsere Dozentin hat diese Aufgabe gestern aber wunderbar hinbekommen. Zwar war das Seminar eine Powerpointschlacht, wie fast alle Seminare, aber strukturiert, lebendig vorgetragen, immer mit einer klaren Fragestellung und mit Folien, die man prima zum Lernen und Nachschlagen verwenden kann. Als Beigabe den gedruckten Qualitätsreport 2012 vom Institut für angewandte Qualitätsförderung im Gesundheitswesen.

    Das Thema Qualitätsindikatoren war eines der zentralen Themen, und das kann man natürlich wunderbar auf alle Branchen anwenden, nicht nur auf das Gesundheitswesen. Ganz neu war das Kennzahlen-Thema für mich zwar nicht, aber das macht die Erkenntnis, in jeder Firma noch weiter entfernt zu sein vom strukturiert-gesunden Verstand als in der Firma davor und damit noch weiter vom Thema Qualität entfernt, nicht weniger frustrierend.

    In dem Zusammenhang fand ich die Unterscheidung in "Fassadenbauer", die nur für das fünfeckige Siegel eine Zertifizierung anstreben und deren Bemühungen also mit Vergabe des Siegels in der Schublade landen, und den "Kernsanierern", die ernstlich über die eigenen Strukturen, Ziele und Prozesse nachdenken und diese ändern wollen, eine sehr treffende Unterscheidung.
    Bislang habe ich nur bei Fassadenbauern gearbeitet !

    Die erschreckende Erkenntnis des Tages war, dass Krankenhäuser zwar laut Gesetz verpflichtet sind ein internes Qualitätsmanagement einzuführen und weiter zu entwickeln. So richtig sanktionsbehaftet ist das in der Realität aber nicht. Wie das QM aussehen soll, steht nämlich nirgendwo. Wenn das Krankenhaus also die Begehung von Stationen durch den Chefarzt als ihr QM angibt, ist das legitim.

    Heute und morgen steht das Medizinprodukterecht auf dem Plan.
    Ich halte es für das allertrockenste und verwirrendste Fach, ich mal sehr gespannt!

    So, nun widme ich mich dem süßigkeitenfreien Frühstück. Es ist schließlich Aschermittwoch!
  9. schwedi
    Kaum zu glauben, aber die Bahnfahrt gestern 688 Rheinkilometer rheinaufwärts aus der Karnevalszentrale Köln in das Herz der schwäbisch-alemannischen Fasnacht verlief reibungslos trotz der kurzen Umsteigezeit von 8 Minuten in Offenburg.

    Bildgebende Verfahren standen heute auf dem Plan, für mich ein bislang unbekanntes Thema. Dementsprechend habe ich als Physik-Depp maximal nur die Hälfte wirklich begriffen. Aber es gibt einige interessante Informationen auch für den "normalen Menschen" die ich vorher nicht wusste, z.B. zur Dosis an Strahlung, die man bei Röntgen- und bei CT-Aufnahmen abbekommt. Der normale Mensch bekommt natürlicherweise pro Jahr durchschnittlich 2 Millisievert an Strahlung ab, z.B. über kosmische Strahlung und aus den Böden. Wobei das innerhalb von Deutschland beispielsweise mit 18 mSv im Schwarzwald und weniger als 1 mSv in Niedersachsen differiert. Jedenfalls ist es beruhigend zu wissen, dass eine Zahnaufnahme mit weniger als 0,01 mSv belastet .

    Während ich schreibe, sehe ich draußen den Seerhein schimmern und höre Trommeln und Flöten. Aber weder habe ich eine Maske oder ein "Häs" dabei, noch eine Begleitung zu diesen närrischen Ereignissen; Meine Mitstreiter schreiben morgen vormittag eine Klausur, die ich schon geschrieben hatte, und sitzen deshalb lernend in ihren Zimmern.
    Vielleicht können wir uns morgen wenigstens die Verbrennungen und das Vertreiben Kuniberst zurück in den Bodensee ansehen...

    So, und nun Endspurt fürs Lernen Netzwerktechnik und die letzten MP3s angehört!
    Gute Nacht aus dem allertiefsten allerschönsten Süden!
  10. schwedi
    Nie war es hier im Großraumbüro ruhiger und stiller und man konnte besser arbeiten als gerade jetzt. Die Mitarbeiter der Mutter- und Schwesterunternehmen, mit denen wir die gemeinsame IT bilden, haben seit 11:11 Uhr karnevals-frei und sind feiern gegangen. Montag wird es ebenfalls eine herrliche Stille geben, da haben sie auch frei.
    Lustig, nun bin ich hier in Köln und habe im Gegensatz zu vorher in München überhaupt gar kein Karneval-frei mehr . Und ich kann mir auch noch Beschwerden von meinen Mann, der heute ab Mittag, Montag und Dienstag frei hat, anhören, von wegen ich sei in der einzigen Kölner Firma ohne Narren-Freiheit. Naja, ich bin ja auf der Suche .

    Nach einer trotz mäßiger Schneelage herrlichen Urlaubswoche im Allgäu geht es nun mit der Lernerei für Netzwerktechnik weiter.
    Am Sonntag fahre ich mit der Bahn nach Konstanz zur letzten vollen Studienwoche, auf die ich mich sehr freue.
    Medizinprodukterecht, Bioinformatik, RZ-Betrieb und Bild- & Signalverarbeitung stehen auf dem Plan. Ich hoffe auf nettes Wetter und bin gespannt ob es dort Fasnacht-mäßig noch was gibt. Die Guggenmusiker aus der Schweiz haben es mir da besonders angetan, ebenso die teils unheimlichen Kostümen.
    Ho Narro!
  11. schwedi
    Letztes Wochenende war ich zum ersten Mal auf "Heimaturlaub" in München. Bei allerfeinstem Wetter habe ich diverse Freunde besucht, bin im Schnee mit einer Freundin einen Berg mit Hütten-Belohnung hochgestapft und habe meine Schwester seit Längerem wieder in Ruhe gesehen.
    Kein Wellness-Urlaub konnte schöner sein, und wirklich nichts bringt den Puls und das Glücksgefühl mehr in Wallung als der Anblick der unter dem blauen Himmel gleißenden Berge!

    Ich bin ja fürchterlich neidisch auf die Fernstudenten, die erzählen, was sie alles so beim täglichen Pendeln mit den Öffis lernen können. Ich gehöre eindeutig nicht dazu. Bei dem Gequietsche, Geschepper und Gesabble fasse ich keine klaren Gedanken. Wenn der Zug allerdings so herrlich leer und leise ist wie der spätabendliche ICE von München zurück nach Köln, dann macht das richtig Spaß. Tisch für mich alleine, Laptop raus, draußen kann nichts ablenken dank Dunkelheit.

    Und so habe ich während der Fahrt endlich eine Übersicht und Struktur erstellt was es alles zu lernen gibt für die mündlichen Prüfungen ( !) und mich bei der Gelegenheit in das von mir zu Unrecht bislang geschmähte One Note einzuarbeiten. Und prokrastinations-artig daneben noch mal schnell eine Verlaufsübersicht hier im Blog erstellen.
    Vor Ewigkeiten - ich glaube als Office 2003 rauskam - hatte ich es mal geöffnet und in weniger als 30 Sekunden geschlossen, nach dem Motto, was ist das denn für ein Schrott! Großer Irrtum. Vor ein paar Wochen hatte ich ein super ausgearbeitetes Notizbuch mit One Note bei einem Kollegen gesehen und beschlossen es mit zum Lernen herzunehmen zusätzlich zu Lernkarten.

    Heute wird ein Zeitplan erstellt. Wie viel Wochen sind übrig bis Ende Juni, welches Fach wird wie viel Zeit beanspruchen, wann muss was fertig sein, abzgl. der Urlaube, welche Reihenfolge macht Sinn etc. pp.

    So als Motivation hat eine Ex-Kommilitonin des Studiums und jetzt Freundin mir ein Scan ihrer Master-Urkunde geschickt als Motivator. Mal ehrlich - die sieht etwas aus wie selbst gebastelt. Egal, ist eine anerkannte Urkunde.

    Auf geht´s!
  12. schwedi
    Bei so vielen motivierenden und positiven Blogs und guten Neujahrswünschen kann ich mich nur anschließen und wünsche Euch ein gesundes, frohes und erfolgreiches Jahr 2014!

    Glücklicherweise habe ich eben noch meinen letzten Blog gelesen, den ich vor einer Ewigkeit geschrieben hatte. Dort war die Rede von erst mal einleben etc. pp usw. Ansonsten wäre ich angesichts der ganzen positiven und fleißigen blogschreibenden Fernstudierenden hier längst im Boden versunken, wenn ich eine Bilanz meiner nicht vorhandenen Studienaktivitäten in den letzten sechs Monaten ziehe. Aber so habe ich eine Entschuldigung vor mir selber .

    Der letzte hartnäckige Karton ist nun aber auch verschwunden, die ersten dreieinhalb Monate im neuen Job sind um und damit die größte Eingewöhnung, an die sauerstoffreiche Luft hier unten habe ich mich langsam gewöhnt .

    Es gab da noch etwas das mit Stu... beginnt? Ich erinnere mich dunkel.
    Nachdem ich im letzten halben Jahr konkret null komma nix zustande gebracht habe für das Studium, ist es nun wieder an der Zeit. Ende Juni winken die mündlichen Prüfungen über das gesamte Studium. Da darf ich langsam anfangen mir über eine Lernstrategie Gedanken zu machen. Von meinen Ex-Studienkollegen (die bereits glücklich im Besitz einer Masterurkunde sind) weiß ich dass das nicht zu vernachlässigen ist.

    Und - im Westen nichts Neues.. - es steht noch immer die Projektarbeit an. Dank des viel zu technischen Jobs in der IT-Abteilung hat sich da bislang noch nichts ergeben. Ich würde momentan lieber noch mal vier Extra-Klausuren schreiben als diese vermaledeite Projektarbeit!

    Ja, der Job. Sehr gemischt. Pro: nette Kollegen, freizügige Weiterbildungsmöglichkeiten (schon zwei Schulungen in der Probezeit!), bislang keine Überarbeitung in Sicht. Contra: mit 28 Leuten auf viel zu engem Raum im Großraumbüro mit ständigem Lärm, Gewusel und null Privatsphäre, und vor allem sind die Aufgaben viel technischer und viel weniger Richtung Anforderungen, Prozesse und Organisationenals besprochen, was aber mein Ziel war und ausgeschrieben war. Ich habe angefangen mich wieder umzuschauen, nachdem der neue IT Service Katalog mein Ziel in der Ausschlussliste stehen hat.
    Wenigstens ist das jetzt klar nach so kurzer Zeit. Das kostet zwar wieder Energie, aber das ist dann so.

    Dann werde ich gleich mal die erste Studien-Aktivität dieses Jahres anfangen und das Institut über meinen weiteren Studienverlauf informieren. Das gibt ein gutes Gefühl !
  13. schwedi
    Frisch zurück aus dem phantastischen USA-Urlaub lichtet sich seit letzten Sonntag nach und nach der restliche Karton-Berg.
    Nach dem Umzug war dazu kaum Zeit, nachdem ein sich völlig ungewöhnlich verhaltener Zahn unseren Urlaub schon so gut wie storniert hatte. In einer Last-Minute-Sitzung beim Zahn-Doc wurde er stillgelegt, und 48 Stunden später saßen wir dann doch im Flieger nach Denver.
    Das herrlich freie Leben im Camper hat uns gut getan, diese endlosen Weiten, Wüsten, Canyons, Wälder und am Ende die Küste waren ein wundervolles Erlebnis.

    Nun beginnt hier im Rheinland ein neues Leben.
    Morgen fange ich meinen neuen Job an, und ich bin sicherlich nicht die Einzige die deshalb heute ziemlich nervös ist . Ich freue mich aber auch darauf. Das Rauskommen und neue Leute-Kennenlernen ist absolut wichtig für mich, nachdem ich hier außer meinem Mann noch niemanden kenne. Das macht den Abschied aus München hoffentlich leichter, nachdem mir das erheblich schwerer fällt als ich befürchtet hatte.

    Im Urlaub habe ich für die Projektarbeit absolut nichts gemacht. Abends waren wir einfach hundemüde. Bestenfalls waren noch ein paar Spiele drin im Kerzenlicht draußen neben dem Camper.
    Inzwischen weiß ich nicht mehr ob ich den Studienabschluss im nächsten Sommer schaffe.
    Um das zu packen, hätte ich dafür so langsam die Projektarbeit beginnen müssen.
    Auch hier die Hoffnung, dass ich im neuen Job relativ schnell ein Thema dafür erschließen kann.

    Eigentlich war der Plan bis Jahresende die Projektarbeit geschrieben zu haben und parallel schon das Thema für die Masterarbeit zu eruieren. Die Abgabe der Masterarbeit ist am 2.6. Im Frühjahr muss ich beginnen mich auf die mündlichen Prüfungen vorzubereiten, die im Juli stattfinden und praktisch alles aus dem Studium abfragen können.

    Plan B wäre bis zum nächsten Frühjahr die Projektarbeit fertig zu haben, mich dann ausschließlich auf die Mündlichen vorzubereiten und erst anschließend die Masterarbeit zu schreiben. Wobei ich erst mal klären muss, ob ich dafür den nächsten Kurs-Turnus abwarten muss oder sozusagen zwischendurch schreiben darf.

    Im Vordergrund steht für mich aber absolut, mich hier erst mal einzuleben, das erstmalige Zusammenleben mit meinem Mann gut hinzukriegen und gut in den Job zu starten.
  14. schwedi
    Die Wohnung platzt ohnehin aus allen Nähten; in den nächsten 50 Minuten werden (hoffentlich!) 50 weitere Umzugskisten angeliefert. Keine Idee wohin mit ihnen, geschweige nicht die leiseste Ahnung wohin mit den ganzen gepackten Kisten!

    Es wird jetzt also ernst, es geht los.
    Ziel ist es, mit Packen und dem ganzen administrativen Bohei von Abmeldung über GEZ bis Takten der Zähler-Stände-Ablesung bis Mittwoch Abend so weit zu sein, dass Donnerstag bis Sonntag für Berg- und Radtouren zur Verfügung stehen. Am kommenden Montag heißt es Abschied nehmen .

    Das Studium steht momentan eher auf dem Pausen-Gleis; zwischendurch lese ich ein ganz interessantes Papier vom Arbeitskreis EPA, das die ganze Bandbreite der elektronischen Patientenakte beleuchtet.
    Zumindest im Hinterkopf werde ich versuchen zu diesem Thema ein konkretes Projektarbeitsthema zusammen zu stricken.
    Ende August fliegen wir in die USA zwecks Camper-Urlaub; vielleicht tut sich auch hier eine Idee auf, z.B. den Stand in den USA zu beleuchten.

    So, jetzt heißt es fleißig weiterpacken! Da ist diese Abkühlung mehr als willkommen!
  15. schwedi
    Vielleicht sollte ich den Titel dieses Blog-Eintrags lieber wieder ändern; Nach über einem Monat Blog-Pause auch noch Melancholie inmitten des allerschönsten Sommers - was soll das!?

    Master im Konzil
    Die Studiengruppe, also meine Gruppe, mit der ich 2011 begonnen habe, hat Mitte Juli ihren Abschluss gemacht. Das haben wir im Rahmen des jährlichen Institut-Tages gebührend gefeiert. Die Abendveranstaltung der Tagung fand im Konstanzer Konzil statt, bei allerfeinstem Sommerwetter oben auf dem Balkon mit freier Sicht auf den Bodensee. Spätestens als sich meine Gruppe an den für Absolventen reservierten Tisch setzte und mein Mann mich wegzog mit dem Hinweis, dass ich ja noch kein Absolvent sei und mich deshalb dort nicht hinsetzen dürfe, fing die Melancholie ein ganz kleines bisschen an. Aber ich habe mich fürchterlich gefreut für meine Gruppe. Gerade in den letzten Monaten steckte mit Masterarbeit, mündlichen Abschlussprüfungen und dem Kolloquium eine Menge Arbeit dahinter. Melancholie auch, weil die 4 Semester nun vorbei sind und wir uns nicht mehr regelmäßig alle paar Monate sehen werden. Nächstes Wiedersehen wird der Institutstag 2014 sein, wo sie erwarten, dass ich dann auf dem Podium stehe...

    Ade, Du schöner Süden
    Bislang sieht das allerdings noch nicht danach aus.
    Grund ist meine nicht vorhandene Disziplin mich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren und dafür mehr als im Überfluss vorhandene Melancholie über meinen Umzug. Das Undenkbare ist Wirklichkeit geworden. Nach inzwischen jahrelangem Suchen und (trotz überraschend vieler Angebote) langem langem Durchringen werde ich in drei Wochen von Starnberg nach Köln ziehen. Nach fünf Jahren Pendelei ziehen mein Mann und ich zusammen, zu ihm nach Köln. Markus und alle Kölner und Rheinländer - bitte verzeiht mir! Aber ich hoffe mehr als inständig, dass mein Mann nach dem Zusammenziehen in Südbayern oder südlichem Baden-Württemberg eine neue Stelle findet, frei nach dem Motto "... und hier geschieht ein Wunder!", so dass mein Weg sozusagen as soon as possible wieder gen Süden zeigt...
    Ja, ich bin da äußerst wählerisch, das gebe ich zu. Außer der hohe Norden - weil´s meine Heimat ist - oder der Süden mit den süchtig machenden Bergen und der Lebensart kommt für mich als Standort auf Dauer einfach nichts Anderes in Frage, hier unten fühle ich mich sauwohl und zuhause.

    Projektarbeit
    Anstatt also, wie es dringend anstünde, mir endlich ernsthafte Gedanken um ein geeignetes Projektarbeits-Thema zu machen - nachdem bei meiner Ex-Firma das sicher geglaubte Thema doch nicht geklappt hatte und meine Anfragen in den Kliniken negativ ausfielen - und nebenbei einfach meine Freizeit (seit Mitte Juli ist es vorbei in der Ex-Firma) und das herrliche Sommerwetter entspannt zu genießen, versuche ich wie bekloppt noch alle Berg- und Radtouren zu unternehmen, die ich unbedingt noch machen muss. Inzwischen müsste ich eigentlich so langsam den Starnberger See kilometermäßig der Länge nach durchschwommen haben (Da, wo mein Mann wohnt, gibt es nicht nur keine Berge, sondern freiwassermäßig nämlich NICHTS, also muss ich hier noch alles mitnehmen was geht).
    Während ich also mein Hirn jahrelang zuerst mit Jobsuche und dazu parallel mit dem ständigen Ringen ob nun weggehen oder nicht, zu 70% beschäftigt habe, ich im April dann letztlich den neuen Job in Köln mit Beginn im Oktober unterschrieben habe, unsere Hochzeit im Juni inzwischen vorbei, mein Umzug zu 90% und unsere Flitterwochen-Reise im September zu 90% fertig geplant sind, gibt es jetzt wirklich keinen Grund mehr sich nicht ernsthaft um die Findung eines Projektarbeits-Themas zu kümmern. Außer man ist sich wie ich selbst der höchste Berg, so dass man sich mit der Gefühlsduselei, Selbstmitleid und Wehmut ständig selbst im Weg herumsteht in Form des Zugspitz-Massivs.

    Nebenbei eine Frage an die angehenden Psychologen unter den Fernstudenten:
    wie kann es eigentlich sein dass der Verstand ("sei dankbar, es war schön, und freu Dich auf was Neues") und das Gefühl ["Das Leben ist nun vorbei, keine Berge, kein Wasser, keine Freunde, keine Verwandten..) dermaßen in galaxie-artiger Entfernung zueinander stehen? Ich fühle mich wie schizophren! Wobei: Alle, die nicht im Süden leben, verstehen mich nicht. Lustigerweise verstehen mich aber alle, die selber hier leben...

    Wenn mich meine angestammte Gruppe nächstes Jahr mit Talar und Hut auf dem Institutstag sehen soll, sollte ich es bald machen wie die "Wise Woman". Wehmut, Depri und Selbstmitleid wegschieben und die Energie lieber für die Projektarbeit freimachen.
    Denn es steht für das Studium noch an:

    Projektarbeit, sobald wie möglich zu beginnen, weil offiziell man schon im Oktober das Masterarbeitsthema haben sollte ...!!
    meine letzte Studienwoche im März 2014
    Masterarbeit, abzugeben Ende Mai 2014
    Mündliche Prüfungen im Juni 2014
    und zu guter Letzt das Kolloquium im Juli 2014
    .
    Mein Studium mache ich mit dem Nachfolgerjahrgang weiter. Um auch mal was Positvies zu sagen in diesem Jammer-Blog: Es ist eine ausgesprochen nette Gruppe, in der ich mich jetzt schon heimisch fühle.

    Zurück zur Projektarbeit. Blöderweise bin ich herzlich unkreativ darin, mir theoretisch was aus dem Ärmel zu schütteln als Thema. Die Uni vergibt leider keine Themen, weil jeder sein eigenes Projekt verfolgen soll.
    Interessant wäre ein Thema aus dem Bereich intersektorale Versorgung. Ich erlebe selber gerade als Patient, wie man zu fünf verschiedenen Ärzten wegen einer ungeklärten Sache hin- und herrennt und als Laie alles wieder von vorne erzählen darf (dabei die eine Hälfte vergisst, und die andere wahrscheinlich auch nicht genau das wiedergibt, was bislang alles so passiert ist). Also das Thema einrichtungsübergreifende elektronische Patientenakte ist äußerst spannend. Nun muss ich mir aber irgendwie noch einen konkrete Fragestellung aus dem Ärmel ziehen. Falls da jemand was weiß...

    Auch wenn sich kaum jemand durchgelesen haben wird durch diesen Jammer-Roman, aber auch was Gutes zum Ende. Ein bisschen freue ich mich ja schon auf den neuen Job..
  16. schwedi
    Das absolute Highlight des Studiums war "das Trio".

    Ich bin immer wieder fasziniert von Menschen, die es schaffen, einen von der ersten bis zur allerletzten Minute zu begeistern, einzufangen, zu unterhalten, während man wie nebensächlich eine ganze Menge lernt. Diese Menschen sind wirklich begnadete Dozenten. Beweis? Allein schon, dass mein Biorhythmus überlistet wurde, so dass das Hirn nicht wie sonst garantiert tagesüblich ab 13.30 Uhr von einer mindestens einstündigen bleiernen Müdigkeit still gelegt wurde, soll was heißen!

    Aber von vorne.

    BWL I-III, also drei Tage BWL hintereinander, von morgens bis abends: So richtig darauf gefreut hatte ich mich nicht. War aber ein Fauxpas! Es stand neben Einführung Management: Vision, Strategie, Struktur Themen wie Einführung Rechnungswesen, strategisches und operatives Controlling, Kennzahlen, Investitionsrechnung, finanzielle Aspekte des Businessplans statt. Für mich gänzlich ungewöhnlich, klebte man förmlich an den Worten des Dozenten (ich lasse mich in der Regel ansonsten leider leicht ablenken...) Zwischendurch gab es immer wieder Aufgaben, die es in Gruppen zu bearbeiten und gemeinsam zu besprechen galt. Auf Buchhaltung hatte ich nun gar keine Lust gehabt; es ging aber so weit, dass wir am fortgeschrittenen Nachmittag (!) fröhlich an Buchungssätzen knobelten (keine Ironie!) und man fast schon von Spaß reden konnte. Hätte ich ja nie für möglich gehalten !

    Schier jede einzelne Minute des Seminars haben wir auch bei BWL IV-VI genossen, die von Nr. 2 des Trios Dozenten geleitet wurde. Prozessmanagement und -controlling standen hier auf dem Plan. Es war endlich mal nicht dieser technokratische Ansatz zum Thema Prozesse, sondern es ging in der Prozessgestaltung vielmehr vor allem darum, wie ich die Menschen mitnehmen kann. Stück für Stück haben wir den Weg von der Strategie bis hin zu lebenden neuen Prozessen zurückgelegt und komplett in einer Gruppenarbeit durchgespielt. Das war tatsächlich eines der besten Seminare in meinem Leben.

    Oder war es doch Kommunikation? Der Kommunikation wird im Studium 6 volle Tage zugesprochen, und gilt in der Philosophie des Studiums als eines der wichtigsten Themen. Zu Beginn fand ich das ein wenig übertrieben und hätte lieber einem anderen Fach ein oder zwei Tag mehr zugeschustert. Hinter den verteilten Tagen Kommunikation I- VI verstecken sich die "master-üblichen Kommunikationsthemen" wie Kommunikation und Rhetorik, Präsentation und Moderation, Gesprächsführung und Verhandlungsführung, Führung, Teambildung und Konfliktmanagement.
    Der Dozent (Nr. 3 des Trios) ist praktisch nicht zu beschreiben, außer, dass er restlos begeistert und als Schweizer auch für Nicht-Alemannen gut verständlich ist . Für alle Interessenten des Studiums: befasst Euch am besten mit Kaminen!
    Ich wünschte mir, alle Mitarbeiter meiner Firma würden diese Kommunikations-Seminare besuchen. Gespräche, Präsentationen, Meetings, Ideenübermittlung, das alles würde so viel besser... - oder halt!, sagen wir mal, wenigstens überhaupt mal grundsätzlich akzeptabel über die Bühne gehen, so wie das hier läuft...
    In jedem Fall war das das dritte Fach, vor dem mein Biorhythmus ohne zu Murren kapituliert hatte !

    Ob es Zufall ist, dass alle drei Dozenten von der Uni St. Gallen kamen und gemeinsam eine Beratungsfirma gegründet haben? Wie schafft man es, dass man so viel Expertise, Erfahrung und Exzellenz mit so viel Menschlichkeit, Offenheit, Humor und Spaß kombinieren kann?!

    Der einzige ausgesprochene Nachteil an diesen exzellenten Seminaren ist der Moment, wenn man die Schwelle zur eigenen Firma betritt. Schwungvoll versucht man hier und da etwas einzubringen, nur um spätestens wenige Wochen später wieder auf dem Boden der Tatsache zu landen und festzustellen, dass man nur irgendein Mitarbeiter ist und nicht viel Bedeutung hat, und nicht Unternehmensberater, denen zugehört wird.

    Egal - es steht bald ein Jobwechsel an. Neue Chance, neue Tatsachen. Das ist aber ein anderer Blog-Eintrag und soll ein anderes Mal erzählt werden.
  17. schwedi
    Mein Kurs hatte vergangenen Freitag und Samstag ihre mündlichen Abschlussprüfungen über alle Fächer des Studiums. Die Masterverteidigung steht noch Anfang Juli an, und dann können sie ihre Master-Mützen entgegen nehmen auf der Abschlussfeier Mitte Juli.
    Die Verteidigung muss man sich allerdings wirklich verdienen. Das Fachliche muss sitzen, und es wird hier zusätzlich richtig viel Wert gelegt auf die Art der Präsentation.
    Wirft der Kandidat nur ein paar Powerpoints an die Wand, wie man es in jedem langweiligen Büromeeting vorfindet, oder schafft er es, fachfremde Personen in 10-15 Minuten strukturiert in neues Thema einzuweihen und Begeisterung zu wecken, so wie man es idealerweise auch im Arbeitsleben machen sollte? Die Qualität der Präsentation ist tatsächlich zu 34% Bestandteil der Masterprüfungsnote.

    Zur Abschlussfeier reise ich nach Konstanz, auch wenn mir noch kein Mütze winkt. Am Abschluss-Abend werde ich froh sein, wenn der eine Mitstudent aus meinem Kurs auch dabei sein sollte, er plant auch erst nächstes Jahr abzuschließen; Wir werden dann sehnsüchtig zuschauen und auf nächstes Jahr hoffen.

    Schade, dass bis dahin nicht mehr viele Fächer aus dem Bereich e-health und Medizin anstehen. Die fand ich ausgesprochen spannend und interessant, sie sind genau das Bindeglied zwischen Medizin/Krankenhaus, Prozesse/Organisation und IT. Genau das was ich mag .
    Medizinische Klassifikation, Syntaktische Standards wie DICOM und HL7, E-health, Telemedizin und Gesunheitstelematik standen auf dem Programm. Auch hier muss ich sagen, dass die allermeisten Dozenten sehr gut waren; Auch hier mussten sie allerdings viel zu viel Stoff in viel zu wenig Zeit hineinpressen.
    Ein Fach steht noch aus dem Bereich an: Biosignalverarbeitung werde ich erst im nächsten Jahr im Nachfolgekurs belegen.
  18. schwedi
    Die Frage des Blog-Titels lässt sich nicht eindeutig beantworten.

    Im letzten Blogbeitrag hatte ich mein etwas schales Gefühl bzgl. des Masterstudiums erwähnt. Würden Kommilitonen den letzten Beitrag lesen, würden viele nur mit dem Kopf schütteln. Das hängt auch damit zusammen bzw. ab, wer mit welchem Hintergrund und welchen Zielen das Studium beginnt.

    Ich behaupte, dass diejenigen Mitstudierenden am zufriedensten mit dem Studium wirken, die zu Beginn ihrer Laufbahn eine Ausbildung gemacht haben und nun vor allem im IT-Bereich im Krankenhaus und im Bereich Krankenkasse eine gewisse (Führungs-)Position erreicht haben. Ich finde es erstaunlich, wie viele in meinem Jahrgang und im Nachfolgekurs das Studium nur für "den Schein" - also die Master-Urkunde - machen wollen, damit sie gegenüber (chef-)ärztlichen Autoritäten mit mehr Standing begegnen können bzw. für einen Aufstieg akademisch qualifiziert sind.
    Das österreichische Gesetz erlaubt es offensichtlich, dass man weiterbildende Master ohne Erststudium machen kann.
    Jetzt, wo ich diese Worte schreibe, finde ich es allerdings nicht mehr erstaunlich, sondern ziemlich klar...

    Je weiter entfernt die Teilnehmer von der "IT im Gesundheitswesen" sind, desto weniger zufrieden sind sie mit dem Studium. Drei Teilnehmer kommen aus dem ärztlichen und pflegerischen Bereich und wollen das Studium als Sprungbrett nutzen um in einen anderen Bereich zu gelangen. Sie haben naturgemäß Kenntnisse im Gesundheitsbereich, aber nicht in der IT. Ihnen helfen die IT-Fächer im Studium nicht allzuviel bzw. sind überfordert angesichts der vollgestopften Tage.

    Welche IT-Fächer kommen im Studium vor?

    Software-Entwicklung (1 Tag)
    Datenbanken und -modellierung (1 Tag),
    zwei Tage Netzwerktechnologie (2 Tage),
    Software-Testen (1 Tag),
    IT-Projektmanagement (1 Tag)
    IT Servicemanagement (1 Tag)
    IT Controlling (1 Tag)

    In der Kürze liegt die Würze, dieser Spruch hilft da leider nicht viel. Mit den oberflächlichen Inhalten kann man nicht behaupten sich in den genannten Gebieten halbwegs auszukennen und sich also nicht ernsthaft damit bewerben. Das ist genau das Problem der Teilnehmer.
    Und auch von der anderen Seite haben diese Fächer nicht so viel gebracht: Für mich als eher "informatik-lastige" Person war es bis auf IT Servicemanagement und Controlling eine nette Wiederholung und hier und da eine Ergänzung, aber nichts wirklich Neues. Also ehrlich gesagt sogar fast überflüssig.

    Das heißt, weder als IT-Neuling noch als "informatik-lastige" Person kann ich wirklich von den Fächern profitieren.
    Ich denke es gibt auch einen guten Grund weshalb die (wenigen und für mich leider nicht erreichbaren) alternativen Angebote in Berlin und Bern den Kurs zunächst aufsplitten in eine medizinisch vorgebildete Gruppe, die zunächst Informatik-Grundlagen lernt und in eine informatiklastige Gruppe, die parallel medizinischen Grundlagen und Begriffe erlernt.

    Mit der Qualität der Seminare an sich hat das nicht viel zu tun: Die Dozenten fand ich sehr gut. Sie haben sich wirklich bemüht, die zahlreichen Inhalte in die paar Stunden zu quetschen und halbwegs verständlich zu machen, und ich würde sie weiter empfehlen.

    Die Frage würde also allein jeder Teilnehmer in meinem Kurs anders beantworten.
  19. schwedi
    Nach der zweiten Studienwoche hatte man den Ablauf des Studiums langsam durchdrungen.

    Stoffvermittlung
    Die Stoffvermittlung findet ausschließlich an den Studientagen statt.
    Vereinzelt kann man sich die Unterlagen zwar schon vor der Woche herunterladen, aber das ist eher die Ausnahme. Man arbeitet also nicht vor jeder Studienwoche selbstständig Studienmaterial durch, sondern bekommt meistens zu Beginn eines Fachs die ausgedruckten Materialien mitsamt Ordner. Auch hier ändern sich die Zeiten: Der Nachfolgejahrgang will beispielsweise gar keine Ausdrucke mehr, sondern arbeitet nur mit den digitalen Unterlagen.

    Der zeitliche Umfang für ein Fach ist angesichts der nicht vorhandenen Vorarbeit gering, wie ich finde: Ein Fach wird in 1 bis max. 3 Tagen behandelt.
    Die Seminare in einer Studienwoche finden jeweils 5 Tage lang morgens von 8.30 Uhr (montags ab 10 Uhr) bis ca. 17.00 Uhr (je nach Dozent) statt. Die Seminarform hängt dabei immer vom jeweiligen Dozenten ab.
    Bei Gott sei Dank eher wenigen Fächern gibt es reinen Frontalunterricht. Meistens gibt es zwischendurch immer wieder Fallaufgaben, die es in kleinen Gruppen zu lösen und zu präsentieren gilt.

    Klausuren und Leistungsnachweise
    Jedes Fach hatte in der ersten Studienwoche ca. 2 Paten zugeteilt bekommen. Diese Paten haben während der Studientage ihrer jeweiligen Fächer die Aufgabe, Klausurfragen auszuarbeiten. Mindestens 11 Fragen pro Fach pro Tag sollen dabei herauskommen. Und das Beste kommt noch: die Dozenten geben dazu per MP3 ihre Antworten. Wo gibt es denn so was? In welchem Studiengang kenne ich denn die Prüfungsfragen schon vorher? Traumhaft! Die max. 55 Fragen sollte man draufhaben für die einstündige Klausur der darauffolgenden Woche, plus die Fragen der davor liegenden Studienwoche, aus der auch was in der Klausur auftauchen kann.
    Traumhaft im Vergleich zu den üblichen Studiengängen, wo es ja häufig pro Fach 90-120 Minuten Klausur zu schreiben gilt!

    Zumindest mit einem Fach soll man sich noch mal zusätzlich bis zur nächsten Studienwoche befassen. Jeder Student hat eine Transferaufgabe zu lösen, in dem das Gelernte anhand einer praktischen Aufgabe umgesetzt werden soll. Meistens kann man eine aus mehreren Transferaufgaben auswählen oder freiwillig alle bearbeiten. Aber auch da hält sich der Aufwand sehr in Grenzen. Ich habe zwischen 60 und 180 Minuten je Transferaufgabe gebraucht, je nach Aufgabenstellung und Vorkenntnissen. Es gibt keine Benotung dafür, sondern eine schriftliche Rückmeldung zur Lösung.

    Zu guter Letzte bereitet jeder Student ein zweiminütiges Impulsreferat für ein vorgegebenes Thema vor, das er bzw. sie in der nächsten Studienwoche hält mit dem Ziel, einem fachfremden Publikum kurz ein Thema vorzustellen. Auch hier gibt es keine Note, sondern Feedback vom Studiengangleiter und den Kommilitonen.

    Studium oder Management-Seminare?
    Aber das war´s dann auch mit dem jeweiligen Fach. Von der breiten Breite bis zur flachen Tiefe hin habe ich eher den Eindruck eine Ansammlung von Management-Seminaren zu besuchen als ein Studium. Denn was will man denn in 1 - 3 Tagen auch profund vermitteln?
    Es liegt natürlich grundsätzlich immer in der Hand eines jeden Studierenden, inwiefern ich mich über den Unterricht hinaus mit dem Stoff beschäftigen will. Aber auch das können wir optional in einem ungleich höheren Maß, als die Studis von "normalen" Studiengängen die Wahl dazu hätten.

    Ja, kritische Töne sind zu vernehmen, das ist ja mal etwas Neues in diesem Blog. Aber im Ernst: dieses System lässt bei mir Zweifel aufkommen hinsichtlich der Vergleichbarkeit mit anderen Master-Abschlüssen. Das Studium ist mit 120 ECTS bewertet; aber wann man die notwendigen Stunden für die Fächer überhaupt einsetzen muss, ist nicht ansatzweise klar.

    Da mögen manche - so auch meine Kommilitonen - sagen: sei doch froh! Aber bei mir bleibt - unabhängig von der Qualität der jeweiligen Seminare - unterschwellig ein schales Gefühl, einen auch noch halbwegs erschlichenen Schmalspurmaster zu machen.
  20. schwedi
    Weißer leerer Sandstrand, türkisblaues Meer, eingerahmt von rötlichen Felsen, aus denen tiefgrüne Bäume ragen, 29 Grad Lufttemperatur. Was gibt es Schöneres, als sich nach einer Bergtour im Bavella-Gebirge am Nachmittag an so einem Ort niederzulassen und in die Fluten zu springen?

    Trotz des schlechten Gewissens wünschte ich mich in dieser zweiten Urlaubswoche auf Korsika Anfang September nicht so ganz wirklich nach Konstanz zur ersten Studienwoche. Obwohl schon das Gefühl nagte, bereits zu Beginn nicht dabei zu sein. Aber dieser Urlaub war schon über ein halbes Jahr vorher gebucht und stand nicht mehr infrage (und steht es im Nachhinein auch nicht, Korsika sieht uns definitiv wieder!)

    Was hatte ich nun verpasst in der ersten Woche?
    Einführung in das Studium, Lernen lernen, Einführung in das Gesundheitswesen und die Themen wissenschaftliches Arbeiten und Bibliothek standen auf dem Programm, garniert mit einem Tag Markup-Sprachen. Nichts, was ich fürchterlich dramatisch gefunden hätte. Blöder war es, nicht bei den "Kennlern-Events" dabei gewesen zu sein und vor allem bei der Einteilung der Modul-Paten. Modul-Paten? Ja, jedes Modul oder vielmehr Fach bekommt 1-2 Paten. Was die tun sollen, darauf komme ich bei dem Thema Prüfungen zu sprechen in einem zukünftigen Blog-Eintrag.

    Bedauerlicher fand ich meine Abwesenheit schon bei einem abendlichen Event in einer Stadtführung, gefolgt von einer sehr gemütlichen, uralten, winzigen Weinstube in der Konstanzer Altstadt. Bevor ich zur Arbeit komme, muss ich das Vergnügen hier noch mal erwähnen: In jeder Studienwoche gibt es einmal wöchentlich abends einen kulturellen Event, der vom Institut organisiert und gesponsert wird. Aha, dahin gehen also schon mal ein Teil der Studiengebühren .

    Zu Dozenten und zur ersten Woche lässt sich aus meiner Sicht dank meines Urlaubs eben nicht allzu viel berichten. Die Unterlagen der ersten Woche standen wenige Tage später im eCampus bereit. Der Umfang der Inhalte hielt sich doch sehr in Grenzen, und so war es klar, dass ich die Klausur, die in der 2. Studienwoche stattfindet, mitschreiben würde (zitter! ).
  21. schwedi
    Im Dezember war es endlich, endlich soweit! Die zweite Studienwoche stand an, und dieses Mal war ich dabei. Die Fahrt dort hin präsentierte sich nicht allzu winterlich, der Platz im Gästehaus der FH Konstanz war gebucht.
    Also in aller Herrgottsfrühe los, so dass ich zwischen 9.00 und 9.30 Uhr auf jeden Fall da bin.

    Der Weg war ja dank Schnuppertag bereits bekannt. Pünktlich angekommen, kam das Buffet nach der Fahrt gerade recht. Eine weitere Besonderheit wie ich meine: an jedem Studientag gibt es ab morgens ein Buffet mit einer Auswahl belegter Brötchen, süßes und salziges Gebäck, Obst und Joghurt. Je nachdem, wie die Komilitonen gefrühstückt haben und wie viel also übrig ist, braucht man gar nicht unbedingt mittags essen zu gehen Ja, verflixt, ich weiß, ich rede schon wieder nur vom Vergnügen..

    Also gut, was stand auf dem Programm in der Woche?
    Tag 1: Netzwerktechnologie

    Tag 2: Klausur (60 Minuten) über die Inhalt der 1. Woche
    Netzwerktechnologie

    Tag 3: IT-Security

    Tag 4: Kommunikation I

    Tag 5: Kommunikation II

    Kommunikation I + II hatte ich nicht mitgemacht; Das waren die ersten Fächer, die ich beschlossen hatte auf den nächsten Jahrgang zu verschieben.

    Der Dozent von Netzwerktechnologie I + II war prima, viele Inhalte wurden in die zwei Tage gepresst, ich war froh dass ich Vorkenntnisse darin hatte. Die Haupt-Inhalte waren OSI-Modell, LAN-Design, Netzwerkprotokolle, Virtualisierung, Grundlagen IPv6.

    IT-Security ist gerade im Krankenhaus ein wichtiges Thema, und mit einem Dozenten, der an einer Uniklinik IT-Sicherheitsbeauftragter ist, waren wir damit gut bedient. In diesem Bereich hatte ich sehr geringe Kenntnisse, und so konnte ich trotz des kurzen einen Tages Einiges mitnehmen.

    Mit Krankenhaus hatte ich bislang außer als Patient nichts zu tun, und so konnte ich manchen Diskussionen nicht folgen; Die meisten Mitstudenten arbeiten im Krankenhaus im IT- oder im ärztlich-pflegerischen Bereich. Andere Diskussionen sind wiederum spannend, weil sie vereinzelt Einblick geben in die Organisation und Fragestellungen in ihrem Alltag.

    Das Event der Woche war ein gemeinsamer Weihnachtsmarkt-Besuch. Der Weihnachtsmarkt ist herrlich direkt am Hafen gelegen, und zeigte sich sehr gemütlich. Und es war eine prima Gelegenheit, das verpasste Kennenlernen nachzuholen.

    Nette Studiengruppe, im Vergleich zum Erststudium sehr machbare Klausur (man wusste ja nicht genau was auf einen zukommt, zwei gute Dozenten; Mit diesem Fazit bin ich am Mittwoch Abend nach Hause gefahren.
  22. schwedi
    Eines der Hauptgründe, weshalb ich mich auf das Abenteuer präsenzlastiges Studium eingelassen hatte in der unsicheren Lage, ist die Flexibilität des Instituts (.. und der Uni Krems?).

    Auch wenn ich mich zunächst für den "Akademischen Experten" eingeschrieben hatte, konnte ich mir die Fächer, mit denen ich die 60 ECTS machen wollte, aussuchen. Voraussetzung war nur, dass für den Abschluss alle Fächer eines Moduls belegt wurden. Zwar sind in der Broschüre in der Donau Uni Krems sehr wohl die Fächer des "Akad. Experten" aufgelistet; Aber das scheint keine Rolle zu spielen.

    Gut zu wissen war auch, dass ich selber bestimmen konnte, welches Fach ich in welchem Jahr besuchen möchte und das Studium praktisch beliebig verlängern kann. Fernstudenten werden jetzt mild lächeln, schließlich sind Verlängerung und Flexibilität ja eine Selbstverständlichkeit im Fernstudium. Aber in einem Studien-System mit vielen Präsenzen und festen Turnuszeiten (pro Jahr beginnt ein neuer Kurs im September) finde ich das nicht selbstverständlich.
    Damit war ich ziemlich flexibel in der Zusammenstellung meines Stundenplan und musste nicht 12 Wochen Präsenzen in 2 Jahre quetschen .

    Wie zur Belohnung gab es nach einigen Studienwochen einen Bereichsleiterwechsel in meinem Job; Mit dem neuen, offenen Bereichsleiter, den ich schon kannte, stieg die Chance unbezahlten Urlaub für das Studium zu bekommen. Und kurze Zeit später war es dann auch so! Ich konnte bzw. kann mir bis zu 4 Wochen unbezahlten Urlaub nehmen pro Jahr. Damit hieß das neue Ziel nun: Auf zum Master!
    Der neue Plan sah dann vor, dass ich den Master aber nicht jetzt im Juli mit "meinem" Jahrgang abschließe, sondern um ein Jahr verlängere und mit dem Nachfolgejahrgang fertig sein würde. Damit kann ich die Zahl der Präsenzen und damit der unbezahlten Urlaubstage strecken.

    Damit schlug ich einen anderen Weg ein als der Rest meiner Gruppe. Den einen oder anderen Studientag oder -woche hatte ich nicht mitgemacht, im ersten Winter hatte ich nicht mit der Projektarbeit begonnen, und ich bin zurzeit im Gegensatz zu meiner Gruppe nicht gestresst; Die befinden sich jetzt gerade auf der Zielgeraden der Masterarbei und deren Verteidigung und bereiten sich auf die mündlichen Prüfungen vor, die Mitte Juni stattfinden.

    Völlig alleine bin ich auf meinen "Abwegen" aber doch nicht; ein beruflich stark eingespannter Mitstudent hatte kurzfristig mittendrin entschieden, dass er die fehlenden Präsenzwochen erst im nächsten Jahrgang mitmacht, aber in der Zwischenzeit die Masterarbeit schreibt und nun im Juli schon deren Verteidigung absolviert.
    Und ab und an kreuzen neue Gesichter im Seminarraum auf; Studenten von früheren Jahrgängen, die ebenfalls einen "ungeraden" Weg eingeschlagen haben und das eine oder andere Fach nachmachen.
    Schön zu wissen, dass ich dabei nicht alleine bin auf den Sonderwegen !

    So kann man sich dieses sehr präsenzlastige Studium einigermaßen einrichten wie man es braucht.
  23. schwedi
    Als Studienort hatte ich ja die Donau-Universität Krems und das Institut für IT im Gesundheitswesen Konstanz angegeben. Wie passt das zusammen?

    Die Musik spielt in Konstanz, dort wird das Studium faktisch komplett durchgeführt. Ich behaupte, dass jeder Student meines Studienganges lediglich E-Mail- und bestenfalls noch telefonischen Kontakt mit Krems hat - zu Gesicht bekommt man die Uni von innen nicht.

    Nicht, dass das schade wäre, ganz im Gegenteil. In den vier Semestern des Studiums hat man 12 Präsenzwochen (!), die jeweils durchschnittlich alle 2-3 Monate stattfinden. Und damit ausgiebig Gelegenheit, Konstanz in allen Jahreszeiten kennenzulernen. Das Urlaubsgefühl beginnt schon auf der Fähre von Meersburg nach Konstanz. Dieses Gefühlt verstärkt sich noch angesichts der Instituts-Villa, die fast direkt am See-Rhein liegt, passender- und bibliotheksmäßig praktischerweise direkt gegenüber der FH Konstanz.

    Vielleicht geht das auch nur einem Ex-Studi einer FH so, der sein Studium in einem schnöden Bürogebäude am Stuttgarter Hauptbahnhof zugebracht hat und dem sich ein Campusleben praktisch nie erschlossen hat: Aber wenn man an schönen Tagen die direkt neben der Villa gelegenen Fußgängerbrücke zur FH überquert und das extensive Studenten-/Strandleben an der FH Konstanz miterlebt, die ja ebenfalls direkt am Rhein liegt, entschädigt mich das für das entgangene Studi-Leben in Stuttgart.
    Alternativ verbringt man die Pausen im villa-eigenen Garten mit Blick auf den Rhein oder stärkt sich in der Kantine des benachbarten Landratsamtes - das Essen dort ist meistens durchaus genießbar.

    Eine typische Präsenzwoche geht von Montag 10.00 Uhr bis Freitag Nachmittag. Die Termine sind schon Monate vor Studienbeginn bekannt. Zumindest bei uns hat sich kein einziger Termin verschoben.

    Bei so vielen Nächten ist es nur gut, wenn man etwas Schönes zum Übernachten gefunden hat. Wirklich phantastisch gelegen ist das Gästehaus der FH, das direkt am See-Rhein liegt und nur ein paar hundert Meter von der Villa entfernt ist. Das Gästehaus ist so ziemlich nagelneu und auf Selbstversorgung ausgelegt. Was mit der offenen Küche im Aufenthaltsraum mit Rhein-Blick (übrigens genau wie die meisten Zimmer) und Einkaufmöglichkeiten um die Ecke durchaus eine Alternative ist.
    Eine im Vergleich günstigere Option ist es eine der zahlreichen Ferienwohnungen zu mieten. Die natürlich meistens nicht direkt am See-Rhein liegen, aber mit dem Rad ist in Konstanz alles ziemlich schnell erreichbar.

    Fazit zum Studienort: Ich muss zugeben, alleine der Gedanke in Konstanz zu studieren hat mich schon regelrecht beflügelt. Ich bin nach wie vor vom Studienort restlos begeistert.

    Okay, fein - aber was ist nun mit dem eigentlichen Studium? Das ist ein anderer Blog-Eintrag und soll ein anderes Mal erzählt werden.
  24. schwedi
    Anmeldeformular, Zeugnisse, Motivationsschreiben und Lebenslauf waren die Unterlagen, die die Donau Uni Krems von mir wollte, bevor ich das Studium beginnen konnte. Es dauerte nicht lange, da kamen der Studienausweis, Zugangsdaten für den e-campus und die Einschreibungs-Bestätigung. Die Immatrikulation konnte ich elektronisch vornehmen.

    Aber Moment: Anmeldung für was genau?
    In meinem letzten Blog-Eintrag habe ich ein wichtiges Detail - sagen wir mal - unerwähnt gelassen: zunächst habe ich mich nur für die Vorstufe "Akademischer Experte" eingeschrieben. Höre ich da schallendes Gelächter? Ja, mein Mann kringelt sich noch heute unter Tränen wenn er diesen "Titel" hört. Der "akademische Experte" scheint so eine Art Abschluss in Österreich zu sein als Vorstufe zum Master.

    Für den "Experten" absolviert man nur die Hälfte der für den Master erforderlichen 120 ECTS. Das heißt konkret, man belegt weniger Fächer und braucht weder eine Projekt- noch eine Masterarbeit zu schreiben. Diese Vorstufe war mir in der damaligen Situation zunächst einfach lieber, optional konnte ich mich ja immer noch "upgraden" auf den Master, wenn alles gut läuft.

    Es dämmerte mir bald, dass ich die Allererste in der Geschichte des Studienganges war, die sich für den Akademischen Experten eingeschrieben hat. Na, Glückwunsch ! Das war das erste Mal, dass ich mir "anders" vorkam als der Rest der vergangenen und zukünftigen Komilitonen.

    Anders? Weshalb anders?
    Aber das ist eine andere Blog-Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.
  25. schwedi
    Mehr als 1,5 Jahre ist es nun schon her, dass ich das Masterstudium "IT im Gesundheitswesen" an der Donau Universität Krems und am Institut für IT im Gesundheitswesen im schönen Konstanz begonnen habe.

    Trotzdem soll dieser späte Blog einen kleinen Einblick in diesen Studiengang geben, auch wenn er streng genommen kein astreiner Fernstudiengang, sondern eher berufsbegleitend konzipiert ist. Dafür aber sicherlich umso -.. ich sag mal, anders konzipiert als die meisten Studiengänge.
    Aber erst mal von vorne.

    Gut 13 Jahre liegt der Abschluss meines Erststudiums "Informationsmanagement" schon zurück, und gefühlt habe ich genau so lange nach einem Aufbaustudium gesucht, davon mehr als zwei Jahre lang unter anderem auch hier auf FI nach Studiengängen und Erfahrungsberichten gewühlt. Es sollte schon dieses etwas spezielle Fach IT im Gesundheitswesen sein, weil ich diese Branche sehr spannend finde und das Studium auf mein wirtschaftsinformatik-nahe Erststudium aufbaut.

    Mangels Angebot in diesem speziellen Fach erst mal wieder umgeschwenkt in Richtung Wirtschaftsinformatik, aber es war (damals!) nicht so recht was dabei, was mich vom Hocker gerissen hätte.
    Meinen jetzigen Studiengang entdeckte ich vor über 3 Jahren, hatte es aber dank nicht vorhandener Unterstützung durch die Firma und Fern-Beziehung für unmöglich gehalten, 2 Jahre lang den kompletten Jahresurlaub für die Präsenztage zu verwenden. Trotzdem habe ich einen Absolventen des Studienganges zwecks Ausquetschens getroffen und an einem Studienschnuppertag teilgenommen.

    Im Sommer 2011 war es aber soweit: müde vom ewigen Für und Wider, entgegen aller Wenns und Abers, entgegen aller Zweifel an der Donau Universität Krems, habe ich mich angemeldet nach dem Motto: wird schon klappen.

    Tut es bislang auch.
    Mein allererster Blog-Eintrag droht nun sehr länglich zu werden - demnächst mehr über das Studium selbst in diesem Blog!
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