Zum Inhalt springen

kurtchen

Communitymitglied
  • Gesamte Inhalte

    879
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle Inhalte von kurtchen

  1. Ich habe gerade entdeckt, dass die IUBH ab Februar 2020 zwei neue Masterstudiengänge im IT-Bereich anbieten will. Einen M.Sc. in Data Science und einen M.Sc. in Artificial Intelligence. Beides finde ich durchaus interessant. Zwar hätte ich es gut gefunden, einen Master an einer staatlichen Hochschule zu erwerben. Das ginge ja z.B. bei der WINGS oder auch mit VAWI. Allerdings interessiert mich der angebotene fachliche Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik nicht so richtig. Hier im Forum hatte ich ja auch schon einmal von Überlegungen geschrieben, mich in den Master Praktische Informatik der FU Hagen einzuschreiben. Die bieten seit neuerer Zeit Module wie "Scientific Programming in Python" oder "Künstliche Neuronale Netze", was ich inhaltlich schon spannend finde. Aber die Schwerpunkte "Data Science" und "Artificial Intelligence" habe ich mir schon seit längerem gewünscht. Die Aussicht, mich in einem Masterstudium fast ausschließlich mit Themen zu beschäftigen, auf die ich wirklich neugierig bin, ist schon attraktiv. Das könnte ein Grund sein, einer privaten FH eine Chance zu geben.
  2. Ich studiere nicht an der IUBH, aber Fehler in Skripten können überall vorkommen. (Genau wie Fehler in Lehr- und Fachbüchern auch renommierter Verlage.) Ich möchte nicht behaupten, dass mir das egal wäre. Manchmal löst so etwas nur eine kurze Irritation aus, aber in Einzelfällen und gerade, wenn man Schwierigkeiten hat, den Stoff zu verstehen, kann so etwas auch viel Zeit kosten. Zum Beispiel wenn man die Umformung einer Gleichung nicht nachvollziehen kann oder ein Codebeispiel partout nicht zum laufen kriegt. Wenn sich das häuft, schafft es auch Unsicherheit für das nächste Mal. Man fragt sich: "Liegt es an mir oder ist das wieder ein Fehler?" Trotzdem: Als Ausschlusskriterium für die IUBH müsste es meiner Meinung nach schon konkreter sein. Eine Hochschule, an der nicht ab und zu ein Fehler im Skript ist, musst du erst mal finden. Das Problem dürfte generell vor allem neue Skripte betreffen. Aber in vielen Fächern ist es ja auch wünschenswert, dass die Inhalte sehr aktuell sind. Statt der n-ten korrigierten Auflage ist es dann sinnvoller, ein neues Skript zu verfassen, das natürlich auch wieder "Kinderkrankheiten" hat. Manche amerikanische Fachbuchverlage bieten Vorabversionen ihrer EBooks deutlich vor dem Veröffentlichungstermin an. Manning hat so etwas z.B. unter dem Label MEAP (Manning Early Access Program). Zum Teil kann man so Kapitel für Kapitel erleben, wie ein Buch entsteht. Fehler gehören dann dazu. Die Rückmeldungen der Early Access Leser helfen, Fehler oder missverständliche Passagen zu entdecken. Ich nutze das häufig, weil es nicht selten die erste und einzige Möglichkeit ist, ein richtiges Buch zu einem aktuellen Thema zu bekommen. Und das ist eben trotzdem etwas anderes als eine schnell zusammengestellte Online-Dokumentation.
  3. Ich war in meinem Leben mehrfach in der Situation, dass ich Studienleistungen anerkennen lassen wollte. Keine MOOC-Zertifikate sondern reguläre, benotete Scheine von staatlichen Hochschulen. Meine Erfahrung ist, dass so etwas durchaus recht bürokratisch ablaufen kann. Die entsprechenden Sachbearbeiter sind ja auch nicht unbedingt in der Materie drin. Kann also gut sein, dass es gar keine so große Rolle spielt, welche Kenntnisse du nun erworben hast, sondern inwiefern die Bescheinigung darüber in einem Kriterienkatalog gelistet ist. Insofern der Rat: Erst abklären, ob's anerkennungsfähig wäre. Nur dann Zeit und Geld investieren.
  4. Coursera hat ziemlich gute Kurse im Angebot. Aber ob eine Teilnahmebescheinigung oder ein Zertifikat von Coursera von deiner anvisierten Fernhochschule anerkannt wird, ist zumindest ungewiss. Wenn es darum geht, solltest du das vorher mit der Hochschule klären. Bei MOOCs und ähnlichen Formaten sollte man zwei Aspekte klar unterscheiden: i. Die Möglichkeit, etwas interessantes zu lernen. ii. Den dokumentierten Nachweis einer Qualifikation.
  5. Es ist unter anderem das Beispiel USA, das mich zweifeln lässt, dass sich die Geburtenrate auf diese Weise steigern lässt. Man kann diese Leistungen natürlich auch aus anderen Gründen für sinnvoll halten. Ich finde es ja gut, dass es Kindergeld, flächendeckende Kinderbetreuung zumindest im Kindergartenalter, Mitversicherung in der GKV und so weiter gibt. Will ich ja nicht abschaffen.
  6. Wahrscheinlich hast du mich missverstanden. Oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich glaube, dass Menschen in anderen Kulturen ebenfalls weniger Kinder bekommen würden, wenn sie in vergleichbaren wirtschaftlichen Umständen leben würden. Das ändert aber nichts daran, dass ich nicht glaube, dass höhere direkte Geldleistungen an Familien (unter unseren sozioökonomischen Umständen) einen positiven Effekt auf die Geburtenrate hätten.
  7. Es ist durchaus fraglich, ob mehr finanzielle Transfers zu Gunsten von Familien die in Deutschland niedrige Geburtenrate steigern würden. Im internationalen Vergleich findet da ja durchaus eine Menge statt. Ich denke, dass das Kinderwunschmotiv sich verändert hat. Menschen in technologisch weniger entwickelten Ländern erhoffen sich von Kindern z.B. tatkräftige Mithilfe in der Landwirtschaft oder im Kleingewerbe. Kinder werden in vielen Kulturen auch als individuelle Altersabsicherung gesehen. Mehr Kinder bedeuten dann mehr Mithilfe und mehr Absicherung. Diese Motive spielen in unserer Kultur keine Rolle mehr. Man bekommt Kinder aus emotionalen Gründen, also um in einer positiven Beziehung mit einem Kind zu leben, sich selbst in der Elternrolle zu erleben. So ein emotionales Motiv ist mit ein bis zwei Kindern ganz gut zu befriedigen. Mehr bringt nicht mehr. Ein Stück weit ist ein Kind für viele auch ein Lebensprojekt. Aus dem Kind soll was werden. Man selbst möchte die Elternrolle gut ausfüllen, das Kind fördern, unterstützen, emotional begleiten. Geteilte Aufnerksamkeit macht es schwieriger, diese erhöhten Ansprüche an die Elternrolle zu erfüllen. In dieser Logik kann es sinnvoll erscheinen, die begrenzten Ressourcen in ein bis zwei Kinder zu investieren, statt in drei oder mehr. Mehr Geld löst dieses Problem nicht. Heutige Eltern erwarten von sich mehr als materielle Daseinsfürsorge. Das könnte jedenfalls der Grund dafür sein, dass sich Deutschland eine vergleichsweise teure Familienpolitik leistet, bestehende Leistungen ausbaut, neue Leistungen erfindet und die Leute sich trotzdem nicht dafür entscheiden, mehr Kinder zu bekommen. Und der Grund dafür, dass global betrachtet viele Kinder vor allem dort geboren werden, wo es seitens der Politik wenig Unterstützung für Familien gibt. Eine wesentliche Rolle dürfte auch spielen, dass Frauen heute gut ausgebildet sind und (zu recht) Ansprüche an Selbstverwirklichung außerhalb von Heim und Familie haben. Das ist mit Kind schwierig und mit vielen Kindern umso schwieriger. Das führt insbesondere bei hochqualifizierten Frauen dazu, die Familiengründung weit hinauszuschieben, oft bis es zu spät ist. Auch hier hilft Geld nur bedingt. Eine promovierte Frau wird sich ihre Ambitionen auf eine wissenschaftliche Karriere nicht für mehr Kindergeld und einen Steuervorteil abkaufen lassen. Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben könnte manchen den Mut machen, sich für ein weiteres Kind zu entscheiden. Hier investiert die Politik in jüngerer Zeit auch. Ein Problem hierbei ist: Die Vereinbarkeit soll allein vom Staat in Form von Kinderbetreuung hergestellt werden. Die Arbeitswelt soll sich möglichst nicht ändern. Mama und Papa können Vollzeit arbeiten, weil die Kinder ganztags in Krippe, Kindergarten, Schule und Hort sind. Das passt aber nicht gut zum emotionalen Kinderwunschmotiv und zum Anspruch, persönlich da zu sein. Echte Vereinbarkeit bräuchte eine Arbeitswelt, in der man Chancen auf berufliche Entwicklung hat, obwohl man als Mutter und als Vater persönlich für seine Kinder da sein möchte. Von so einer Arbeitswelt sind wir noch weit entfernt. Im Moment bauen wir Betreuungssysteme um die bestehende Arbeitswelt herum und wundern uns, dass die Leute trotzdem nur ein bis zwei Kinder wollen. Eine solche Arbeitswelt kann die Politik wohl auch nicht im Alleingang verordnen. Da müsste sich auch in den Unternehmen etwas verändern.
  8. Meine Partnerin ist Biologin. Sie hatte im Grundstudium Mathematik, Statistik, Physik. Der Umfang in ECTS war vergleichbar mit dem, was ich im meinen Informatikstudium an der FH hatte, das Niveau eher höher. Hinzu kamen Fächer wie physikalische, anorganische und organische Chemie, die durchaus formale Kompetenzen aufbauen. Und dann natürlich die eigentlichen Module in Biologie mit Fächern wie Physiologie, Genetik, Neurobiologie. Biologie ist im 21. Jahrhundert ein bisschen mehr als Schmetterlinge und Käfer aufspießen. Informatiker erwerben auch formale Kompetenzen, schließlich ist Informatik eine Strukturwissenschaft. Zumindest als FH-Informatiker würde ich mir aber nicht einbilden, dass ich da per se besser aufgestellt bin als ein Biologe. Die Entscheidung, Informatiker nicht zuzulassen, finde ich allerdings auch nicht nachvollziehbar. Mit den Zulassungskriterien der FU Hagen hatte ich ja auch schon zu tun und fand sie recht "kniebohrerisch".
  9. Die Möglichkeit, umfangreiche Praxiserfahrungen zu sammeln, sollte man gerade bei einem pädagogischen Studium nicht verachten. Meiner Meinung nach lässt das Nebeneinander von Studium und Praxis einen erheblichen Mehrwert erwarten, auch und gerade für Dein Studium. Wenn Du denn zeitlich alles unter einen Hut kriegst und Dein Studium trotzdem vorantreibst. Ich kann jedenfalls gut verstehen, dass es Dich reizt, diese Chance zu ergreifen.
  10. Zu dem Termin eher nicht. Ich arbeite in Bayern im Kindergarten, bin Bezugserzieher für die 3-4jährigen. Da ist es schwer, im September frei zu nehmen, weil Eingewöhnung ist. Das ist für die Kinder ja schwer genug, aus der Krippe in den Kindergarten zu wechseln. Kann natürlich passieren, dass man krank wird, aber sich da geplant eine Woche frei zu nehmen ist schon ein bisserl gemein. Die laufen einem in der Zeit wie die Entenküken hinterher. Wobei ich glaube, dass so ein Vorkurs was bringen kann, wenn die Schulzeit schon etwas zurückliegt.
  11. Heute kamen Mails vom Studienbüro. Zum einen ging es wieder um eine Einladung zum Prüfungstermin. Da ich mittlerweile scheinfrei bin, betrifft mich das nicht mehr. Das andere war eine Einladung zu einem Vorkurs Mathematik. Der richtet sich aber nicht allein an Studierende bei Springer Campus sondern allgemein an künftige Studierende der FH Dortmund. Darum ist es auch ein Präsenzkurs vor Ort, der sich über eine Woche hinzieht. Ich habe meine Mathe-Scheine, aber zu Beginn meines Studiums hätte mich so ein Angebot schon interessieren können. Bislang hat mir das Studienbüro zu so etwas keine Einladungen geschickt. Wir hatten unsere eigenen Mathe-Tutorien auf den Präsenztagen. Aber schön fände ich das schon, wenn Studierende aus den Präsenz-Studiengängen und aus den Online-Studiengängen sich in so einem Rahmen begegnen würden. Ich vermute, dass das eher selten in Anspruch genommen wird. Viele Online-Studierende haben eine weite Anfahrt. Und natürlich haben sich die meisten für ein Online-Studium entschieden, weil sie arbeiten müssen. Allerdings tun sich auch viele mit Mathe schwer und können ein bisschen Starthilfe gebrauchen. Vielleicht wäre das für den einen oder anderen ja doch Motivation, sich ein paar Tage freizunehmen.
  12. Ach ja, andere Leute wissen immer ganz genau bescheid, was für einen richtig ist. Ich persönlich hätte mir zwar keinen Diplomstudiengang mehr ausgesucht, aber ich habe zwei Leute kennengelernt, die bei der Wings WI auf Diplom studieren und damit zufrieden sind. Insbesondere habe ich an der Wings das Modul "Theoretische Informatik" aus eben diesem Studiengang als Gasthörer belegt und mit Klausur abgeschlossen. Ich hatte einen tollen engagierten Prof und eine lohnende Präsenzveranstaltung. Mir hat diese Zeit mit der Wings Spaß gemacht. Da ich mit BWL nicht so gut zurechtkomme, hätte ich nicht Wirtschaftsinformatik studieren wollen, aber sonst wäre die Wings für mich durchaus eine Option gewesen. Insofern: Wenn dich ein Diplom WI an der Wings reizt und der Studiengang kommt zustande, dann mach es. Auf pauschale Aussagen wie "Fernstudium bringt eh nix" kannst du pfeifen. Das kommt durchaus drauf an. Neunmalkluge Sprüche darfst du dir übrigens auch als Präsenzstudent anhören.
  13. Wow, das finde ich toll. Ich habe als Jugendlicher und junger Erwachsener auch eine Kampfkunst trainiert, aber irgendwann mit Studium und Eintritt ins Berufsleben habe ich die Zeit nicht mehr gefunden. Aber schade war es schon. Kampfkünste sind ja so ein vielseitiges Training: Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Koordination, Balance... es ist einfach alles dabei. Weil Kampfkünste technisch anspruchsvoll sind, ist man auch mental sehr gefordert. Man muss sich konzentrieren, die eigenen Bewegungen und den eigenen Körper sehr bewusst wahrnehmen und nicht zuletzt braucht man auch Selbstdisziplin. Gerade die ist neben einem Fernstudium schwierig aufzubringen. Allerdings glaube ich, dass man aus so einem Hobby indirekt auch viel für sein Studium gewinnen kann, wenn man es denn zeitlich irgendwie unter einen Hut kriegt. Ich drücke Dir die Daumen, dass das klappt.
  14. Ich denke, genau so ist es gemeint. Wenn du dank einer vernünftigen Ausbildung jobmäßig nicht mehr ständig im Schleudersitz säßest und auch der finanzielle Druck ein bisschen nachließe, dann hättest du einen stabilen Rahmen, ein Fernabi in akzeptabler Zeit zu schaffen.
  15. Ich würde es etwas anders ausdrücken. Es leben über 80 Millionen Menschen in unserem Land und den meisten von denen bist Du im Großen und Ganzen egal. So wie Du Dir auch keine schlaflosen Nächte über die Einzelschicksale der anderen 80 Millionen machst. Die meisten Leute würden vermutlich sagen, dass sie Dir, ohne Dich zu kennen, allgemein wohlwollend ein gutes Leben wünschen. Sie möchten halt nur nicht dafür in Verantwortung genommen werden, z.B. als Finanzierer von irgendwas. Du bist ein erwachsener Mensch. Darum geht man davon aus, dass Du die Verantwortung für Dich und Deine Belange selbst trägst. Und das schließt vor allem auch den wirtschaftlichen und finanziellen Aspekt ein. Das Problem ist, dass Du ein geringes Qualifikationsniveau hast. Da Du keine Berufsausbildung abgeschlossen hast, kannst Du formal keine beschäftigungsrelevanten Kenntnisse und Fähigkeiten nachweisen. Kann natürlich sein, dass Du trotzdem etwas weißt und kannst, aber wer eine Ausbildung hat, kann das mit einem Dokument belegen. Deine Schulbildung ist dabei nicht das größte Problem. Auch wenn Du das Abitur schon in der Tasche hättest, würde ein Hauptschüler mit Gesellenbrief im richtigen Beruf Dein erzielbares Einkommen mühelos schlagen. Als Beschäftigter bist Du also im Grunde Freiwild. Das Problem ist nicht, dass die Gesellschaft etwas von Dir erwartet. Das Problem ist eher, dass sie wenig bis nichts von Dir erwartet. Ohne Qualifikation bist Du einfach irgendjemand, kommst in Frage für Tätigkeiten, bei denen man jeden einstellen könnte, bist jederzeit durch jedermann ersetzbar. Als Beschäftigter spielst Du so ein blödes Spiel mit einem schlechten Blatt, bei dem Du im Grunde nicht gewinnen kannst. Deinen jetzigen Spielpartnern kann es völlig wurscht sein, ob Du weiterspielst. Es gibt bessere Spiele und bessere Mannschaften, aber die interessieren sich nicht für Dich. Der Traum vom Aufstieg durch Bildung ist gut. Aber die Art und Weise, wie Du die Sache angehst, ist leider nicht erfolgversprechend. So, wie Du das beschreibst, kann es noch lange dauern, bist Du ein Abitur hast. Die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Kraft nicht reicht, erscheint mir hoch. Die Wahrscheinlichkeit, dass danach keine Kraft mehr für den nächsten nötigen Schritt bleibt, noch höher. Und ein Abi allein ändert an Deiner Situation noch nicht viel. Du schreibst, dass Du Dich unter Druck gesetzt fühlst. Ich meine, den Druck des Weges, für den Du Dich entschieden hast, könnte ich nicht aushalten. Meiner Meinung nach gibt es bessere Wege. Die dauern ein bisschen länger. Dafür kommst Du irgendwann an und hast noch Kraft und Lust für den nächsten Trip. Meine Befürchtung ist: Wenn Du jetzt im Schnelldurchgang versuchst, die abgebrochene Schullaufbahn auszugleichen, wirst Du am Ende gar nichts haben.
  16. Den Link von Patse finde ich gut. Da kann man nicht nur Skripte sondern auch Musterklausuren einsehen. So sieht man klarer, was auf einen zukommt, wenn man sich für ein Studium bei der IUBH entscheidet.
  17. Zur Frage nach dem Material: Manche Anbieter ermöglichen den Download von Leseproben zu Modulen. Oder man kann Skripte in einem Studienzentrum oder an einem Klausurstandort einsehen. Ich würde da mal bei der Hochschule nachfragen.
  18. Die Ausbildung zum Fachinformatiker halte ich für solide. Die meisten meiner Kommilitonen haben vor ihrem FH Studium diese Ausbildung gemacht. Inhaltlich hätte das auch für mich interessant sein können, aber in meiner Lebenssituation kam nur ein berufsbegleitendes Studium in Frage. Die meisten berufsbegleitenden Studiengänge in Informatik sind an FHs. Der dort vermittelte Stoff ist meist anwendungsbezogener, auch in Mathematik. Auch die Fernuni Hagen bietet ein Studium der Informatik. Der Lehrplan kommt mir etwas theoretischer vor. So, wie Du Dich schilderst, würde ich vermuten, dass Dir eher ein FH-Studium gefallen würde. Ausgangspunkt für eine Recherche könnten Modulhandbücher sein. Dort werden die Inhalte der einzelnen Module eines Studiums mehr oder weniger detailliert beschrieben. So kannst Du erkunden, ob das für Dich interessant sein könnte. Gute Modulhandbücher haben z.B. die Anbieter OnCampus, Springer Campus und die Fernuni Hagen. An der Fernuni Hagen kann man zu vielen Modulen auch Leseproben herunterladen. (Ich finde, an denen merkt man schon, dass es an der Uni ein bisschen theoretischer zugeht.) Ebenfalls empfehlen kann ich, einmal ein einführendes Lehrbuch der Informatik zu lesen. Gut finde ich z.B. "Informatik - Eine praktische Einführung mit Bash und Python" von Tobias Häberlein. Programmieren kannst Du ja schon, aber dieses Buch geht am Beispiel der Sprache Python durch verschiedene grundlegende Themen der Informatik. Es vermittelt also einen gewissen Überblick davon, was Gegenstand eines Informatikstudiums ist. Ebenfalls empfehlen möchte ich "Algorithmen kapieren" von Aditya Y Bhargava. Beide Bücher sind nicht sehr dick, also schnell zu lesen. Wenn Du das interessant findest, könnte ein Studium der Informatik etwas für Dich sein. Zur Mathematik: In meinem Studiengang waren es 4 Module a 5 ECTS. Ein Bachelor hat 180-210 ECTS. Mathematik spielt also eine Rolle, steht aber - zumindest an FHs - nicht im Mittelpunkt. Falls Du kein Abitur hast, musst Du damit rechnen, für Mathematik mehr Zeit und Mühe aufzuwenden, weil Dir die sehr nützliche Grundlage der Oberstufenmathematik fehlt. Ich habe aber viele Kommilitonen ohne Abitur, die Mathematik trotzdem geschafft haben. Ich studiere seit 2015 Web- und Medieninformatik bei Springer Campus und führe hier im Fernstudienforum einen Blog mit Beschreibungen aller Module. Da ich inzwischen scheinfrei bin und "nur noch" an meiner Bachelorarbeit schreibe, zeigt der Blog inzwischen fast einen vollständigen Studienverlauf. Du könntest dort also mal schauen, wie ein Modul "Rechnerarchitektur" oder auch die Mathematik-Module aus Teilnehmerperspektive aussehen.
  19. Ich studiere nicht an der IUBH sondern bei Springer Campus. In unserem Studiengang wird vor allem Java als Lehrsprache verwendet. Fast alle Module schließen mit einer Klausur ab. In manchen Modulen ist zusätzlich zur Klausur eine mündliche Prüfung abzulegen. Deine Frage nach den Klausuren erscheint mir berechtigt. Die Klausur als Prüfungsleistung ist gekennzeichnet durch begrenzte Zeit. Beim Programmieren kommt es oft darauf an, steigende Komplexität zu beherrschen, nicht den Überblick zu verlieren, wenn ein Softwaresystem wächst. So etwas lässt sich mit einer Klausur schlecht abprüfen. In meinem Studiengang gibt es auch eine Projektarbeit. Da baut man dann über einen längeren Zeitraum ein größeres System. Das ist natürlich etwas anderes als eine Klausur. Gerade durch das Projekt habe ich viel gelernt, weil sich hier die Chance bot, Inhalte aus ganz verschiedenen Modulen miteinander in Bezug zu setzen. Auch die Bachelorarbeit ist ja eine Arbeit über einen längeren Zeitraum. Prinzipiell fände ich es besser, wenn studienbegleitende Leistungen einen stärkeren Einfluss auf die Noten hätten. Denn hier gäbe es die Chance, die Studenten komplexere Probleme über einen längeren Zeitraum lösen zu lassen.
  20. Auf einer Seite, wird man gefragt, wie oft man den Lieferanten gewechselt hat. Hier kann man angeben, dass man es nicht weiß. Auf der folgenden Seite muss man dann angeben, wie man den Wechsel durchgeführt hat, an den man sich nicht erinnert...
  21. Das eine Klausureinsicht helfen kann, die Bewertungskriterien zu verstehen, leuchtet mir ein.
  22. An der Benotung hat das Nachfragen nie etwas geändert. Das hätte ich auch nicht gut gefunden. Aber der Austausch mit den Tutoren hat mir oft geholfen, die Bewertungskriterien besser zu verstehen. Oder meine Fehler. Das ist wichtig für die Präsenzklausur. Die Benotung der Einsendeaufgaben ist an meiner Hochschule nicht relevant für die Modulnote.
  23. Die Kontaktaufnahme zu den Tutoren halte ich auch für wichtig und hilfreich. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn mir Kommilitonen erzählen, dass sie diese Möglichkeit gar nicht nutzen. Manche schicken nur Einsendeaufgaben und nehmen die Benotung zur Kenntnis. Gerade wenn eine Aufgabe nicht gut bewertet wurde, kann sich eine Nachfrage lohnen. Ich habe dann oft besser verstanden, nach welchen Kriterien meine Lösung bewertet wurde. Das waren manchmal andere, als ich vermutet hätte, und das war für die spätere Präsenzklausur wichtig.
  24. Ich kann dir leider nicht direkt weiterhelfen, finde aber deinen Ansatz gut. Es kann ausgesprochen aufschlussreich sein, sich mit jemandem zu unterhalten, der einen Studiengang aus Teilnehmerperspektive kennt. Falls sich niemand findet, der IT-Forensik studiert, wäre es evtl. auch interessant, sich mit einem Studierenden der Wirtschaftsinformatik zu unterhalten. Diesen Studiengang gibt es schon länger, so dass hier im Forum vielleicht leichter jemand zu finden ist, der etwas dazu sagen kann. Zumindest solltest Du so an Informationen kommen, wie gewisse Dinge bei der WINGS ablaufen. Die haben ja ein eigenes Konzept, z.B. mit Präsenzen am Wochenende an verschiedenen Standorten im Bundesgebiet. Im Vergleich zu privaten Anbietern sind die Prüfungstermine fix, aber es gibt Möglichkeiten, verpasste Prüfungen nachzuholen. Details kenne ich nicht, aber für eine realistische Einschätzung, ob man so ein Studium neben dem Beruf schafft, es ist wichtig, sich über solche Rahmenbedingungen des Studiums zu informieren.
  25. Ich vermute, dass die Entscheidung für einen Studienabbruch oft weniger systematisch gefällt wird als die für ein Studium. Vor dem Studium gibt es viele Unbekannte: Worum geht's da? Wie viel Zeit muss ich investieren? Wie schwierig ist das? Hier werden viele versuchen, die Ungewissheit durch Recherche zu reduzieren: Anbieter auflisten, vergleichen, solche Sachen. Das kostet Zeit und wirkt systematisch. Ein Problem dabei ist, dass man es hier mit der Selbstdarstellung der Anbieter in Form von Marketingmaterial zu tun bekommt. Dort werden Chancen und Nutzen betont. Typisch sind dort z.B. Bilder von Studierenden in entspannter Umgebung am Laptop: Im Café, im Park, auf der Couch zu Hause... Entscheidende Unbekannte betreffen vor allem den Studierenden selbst: Bringe ich echtes Interesse für den Stoff auf? Ist das auch nachhaltig? Was für Themen gehören noch dazu, obwohl die mich eigentlich nicht so interessieren? (Mathe, Recht, BWL...) Kann ich dranbleiben? Habe ich Unterstützer? Wie komme ich mit jahrelangen Einschränkungen meiner Freizeit zurecht? Viele werden diese Fragen zu optimistisch beantworten, obwohl gerade sie für den Studienerfolg wichtig sind. Denn stimmen die persönlichen Voraussetzungen, kann man notfalls auch unter widrigen Studienbedingungen Erfolge erzielen. Dennoch wird sich Recherche oft auf die äußeren Rahmenbedingungen konzentrieren. Mit Aufnahme des Studiums verwandeln sich mehr und mehr Unbekannte in Bekannte. Hier ist mit Entzauberung und Ernüchterung zu rechnen. Oft wird erst hier das erste Fachbuch gelesen. Die Studienbedingungen sind doch nicht so rosig wie die Selbstdarstellung der Anbieter erwarten ließ. Man erfährt erst jetzt, wie man mittelfristig mit dem Druck und der Eigenverantwortung umgeht. Dieser erste Studienabschnitt gilt nicht als Recherche, erfüllt aber deren Zweck meist besser. Das idealisierte Bild der Recherchephase wird nach und nach von einem realistischeren Bild ersetzt. Oft wird hier noch eine gewisse Abwehr der Wirklichkeit eine Rolle spielen, insbesondere wenn es idealisierte Vorstellungen von der eigenen Studierfähigkeit betrifft. Trotzdem kann der Punkt kommen, an dem man sagt: Wenn ich das SO gewusst hätte, dann hätte ich mich gar nicht für das Studium entschieden. Enttäuschung ist dann buchstäblich das Ende der Täuschung. Und an dem Punkt können Entscheidungen schnell fallen. Prinzipiell fürchte ich, dass ein systematisierter Entscheidungsprozess für oder gegen den Abbruch hier nicht der Knackpunkt ist. Wichtiger wären wahrscheinlich mehr Realismus und weniger Wunschdenken vor der Entscheidung für ein Studium.
×
  • Neu erstellen...