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Fernstudium History an Open University oder Kulturwissenschaften an der Fernuni Hagen


horstenpeter

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Hallo,

würde mich freuen wenn Ihr mir helfen könntet, meine Gedanken zu klären.

ich trage mich mit dem Gedanken ein Fernstudium der Geschichte zu beginnen. Dabei habe ich mich jetzt vor allem mit der Open University und der Fernuniversität Hagen beschäftigt. Bevor ich mich entscheide würde ich gerne Eure Meinung zu ein paar Gedanken hören, die ich mir gemacht habe. Vielleicht studiert ja jemand an einer dieser beiden Universitäten Geschichte?

Meine erste Frage wären wohl die unterschiedlichen Studieninhalte. Weiß jemand, wie stark der Studieninhalt bei der OU sich an der Situation im Vereinigten Königreich orientiert? Nicht, dass dieser Aspekt uninteressant wäre, aber mich würde natürlich auch die deutsche Perspektive interessieren bzw ich will die kontinentaleuropäische Geschichte auch nicht vernachlässigen. In den Probe-Einheiten der OU z.B. zur Französischen Revolution war doch ein deutlicher Bezug zur Situation in England drin.

Zweitens, mich stört an der FU Hagen, dass man nicht einfach Geschichte studieren kann, sondern nur Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Geschichte (und daß man so gezwungen ist, noch Philosophie oder Literaturwissenschaft als Nebenfach zu studieren). Andererseits verbringt man bei der OU die ersten 1 1/2 Jahre (bei Teilzeitstudium) mit Kursen wie "The arts past and present" oder "Voices and texts", die sich, wenn ich das richtig verstanden habe, mehr mit dem Vermitteln wissenschaftlicher Arbeitsweise und Methodologien beschäftigen als mit geschichtlichen Inhalten. Natürlich ist auch das nicht verkehrt und daß man einen Überblick über andere Geisteswissenschaften bekommt ist auch schön, andererseits steigt man in Hagen gleich in die Materie ein.

Drittens, ich kann (will) nicht ausschließen, daß ich nach dem BA eventuell einen Master / PhD an einer Präsenzuni machen möchte. Das würde ich möglicherweise auch in England machen, da ich dort bereits einen MPhil (in History of Art) gemacht habe und mir das Studiensystem dort liegt. Wenn ich mich dort aber bewerbe, kommt dann nicht ein BA (Hons) in History der OU besser an als ein BA in Cultural Sciences, specialising in History? Besteht nicht auch eine Verwechslungsgefahr mit den "Cultural Studies", im angelsächsischen Sprachraum eine von den deutschen Kulturwissenschaften verschiedene Disziplin, die auch nicht unumstritten ist?

Tja. Und dann natürlich die Frage nach dem Preis. Die Open University kostet ja bekanntlich gut das zehnfache der FU Hagen, und auch wenn sie mir spontan mehr zusagt frage ich mich ob das zu rechtfertigen ist. Auch wenn ich glaube, daß ich dadurch vielleicht sogar motivierter studieren würde und einen besseren Abschluß machen würde.

Wäre toll, wenn ihr mir weiterhelfen könntet mit Euren Gedanken hierzu!

Danke,

J.

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Hallo,

so wie ich deinen Beitrag lese, hast du für dich schon sehr viele Argumente zusammengetragen und ich habe den Eindruck, dass dich das Studium an der Open University mehr ansprichst. Ich denke auch, dass ein anschließender Master in England einfacher ist, wenn du auch den Bachelor dort machst.

Wo zieht es dich denn beruflich hin? Eher Deutschland, oder international, ggf. UK? Willst du evtl. in die Wissenschaft/Forschung?

Soweit ein paar Gedanken von mir, mit eigenen Erfahrungen zu den beiden Studiengängen kann ich nicht dienen.

Viele Grüße

Markus

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Hallo Markus,

vielen Dank für Deine Antwort. So sicher wie das vielleicht rüberkam bin ich mir mit der Open University noch nicht. Ich habe auch im englischen Forum The Student Room nachgefragt und dort eine sehr kritische Meinung über den Kurs an der OU gehört: http://www.thestudentroom.co.uk/showthread.php?t=2080147 .

Beruflich bin ich recht offen, ob das am Ende Deutschland oder International unterwegs sein will. Auch eine Karriere in Wissenschaft/Forschung will ich nicht ausschließen - das liegt aber so weit in der Zukunft daß ich da noch keine zuverlässige Aussage treffen kann. Wer weiß, was sich in sechs Jahren beruflich oder persönlich bei mir getan hat. Im Moment studiere ich erstmal aus persönlichem Interesse, und wenn sich daraus dann beruflich etwas ergibt - um so besser.

Auf Anraten des Schreibers im anderen Forum sehe ich mir auch gerade die International Programmes der University of London an, spontan gefällt mir der Kurs dort sehr gut, weil man wirklich vornehmlich Geschichte studiert. Günstiger als die OU ist sie auch. Allerdings gibt es über die UofL auch einige negative Meinungen was die Betreuung und die Materialien angeht.

Insofern bleibt es spannend und ich freue ich mich weiterhin über jeden Beitrag :)

Viele Grüße

J.

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An deiner Stelle würde ich mich bei der OU mal erkundigen, ob du nicht von deinem MPhil etwas für das Geschichtsstudium anerkennen lassen könntest. Grad Kurse wie "the arts past and present" etc. sind ja mehr eine Einführung in wie man studiert, sich mit den Themen auseinandersetzte, Arbeiten schreibt (soviel ich weiss). Ich könnte mir vorstellen, dass du dir da einiges sparen und quasi 'direkt' in History einsteigen könntest.

Es gibt übrigens zu jedem OU-Kurs, nachdem ich mich je erkundigt habe (und das sind einige) sehr kritische Kommentare. Meine Erfahrung bisher ist, dass sich die Unzufriedenen eher öffentlich (also Facebook, offene OU-Foren etc.) melden als die Zufriedenen.

Von der UoL habe ich auch schon gelesen, dass man überwiegend einen "LEitfaden" erhält und sich sehr, sehr viel Material selber beschaffen muss - was auch beinhaltet, dass man herausfinden muss, was man sich überhaupt beschaffen uss.

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Mein MPhil war research-based, ich hatte also nur sehr wenige Kurse. Insofern habe ich Zweifel ob das klappen würde. Ich möchte aber auch gar nicht unbedingt so schnell wie möglich zum Degree, sondern möglichst viel lernen...

Ich habe inzwischen mal die Studienpläne der drei in Frage kommenden Unis nebeneinander aufgeschrieben, und es ist schon auffällig, daß man bei der UoL deutlich mehr Geschichte im Geschichtsstudiengang studiert als an der Open University. Mir kommt es ein bisschen so vor als würde man bei der OU versuchen, durch Kurse wie "The arts past and present" möglichst viele Studiengänge mit möglichst wenigen unterschiedlichen Kursen anzubieten. Der Studienplan in Geschichte der Uni Hagen gefällt mir auch gut, da ist dann wohl die Entscheidung, ob ich bereit bin zu einem Drittel Philosophie oder Literaturwissenschaft zu studieren.

Die kritischen Stimmen über die UoL habe ich auch gehört, scheinbar variiert die Qualität des Studiengangs auch stark in Abhängigkeit vom Lead College. Die größte Kritik habe ich über die Kurse vom LSE gehört, bei History wäre Royal Holloway das Lead College. Ich werde mal weiter versuchen, jemanden zu finden, der am Royal Holloway als Fernstudent Geschichte studiert...

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An der OU kann man sich in einigen Studiengängen ziemlich viele Vorleistungen aus einem bisherigen, fachlich gleichwertigen, Studium anrechnen lassen, wie an anderen Unis ja auch. Teilweise bis zu zwei Drittel, so daß nur noch die Level-3-Kurse am Ende übrig bleiben.

Das eröffnet die Möglichkeit, an der FernUni Hagen zu beginnen, dort möglichst viele Geschichts-Kurse des Bachelors zu absolvieren, und dann den Rest an der OU zu machen.

Man spart so Kosten, lernt mehr, und hat einen "reinen" Abschluß in "History".

Jeder Studiengang an der OU hat eine eigene Website, wo dieser Credit Transfer beschrieben wird

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Das ist eine gute Idee, die ich mir ernsthaft überlegen werde. Laut OU Website kann man für den History BA tatsächlich bis zu 2/3 anerkennen lassen. Allerdings bin ich inzwischen ziemlich von dem History BA der UoL überzeugt, der ist zwar immer noch teurer als Hagen, aber günstiger als die OU. An der UoL kann man allerdings bestenfalls 1/3 anerkennen lassen, d.h. die Ersparnis ist nicht ganz so groß. Trotzdem wäre so die Möglichkeit gegeben, den Bezug zur deutschen Geschichte etwas stärker herzustellen als bei einem reinen Studium in England...

Über die UoL habe ich inzwischen noch herausgefunden, dass man dort den History BA deutlich anders lehrt als z.B. die über das LSE angebotenen Studiengänge. Während man bei letzteren wirklich nur eine Literaturliste erhält und zu den Prüfungen erscheint, hat man beim History BA einen betreuenden Tutor und regelmäßige Online-Seminare. Mehr dazu auch hier, wo ein Mitarbeiter der UoL den Unterschied beschreibt. Nützlich (und auf der Website der UoL etwas versteckt) sind auch die Student Handbooks zu den jeweiligen Studiengängen. Vielleicht helfen diese Informationen ja noch jemandem weiter. Für mich ist seit der Lektüre des Student Handbooks jedenfalls deutlich klarer, worauf ich mich einlassen würde.

Ich würde immer noch gerne jemanden finden, der den Studiengang an der UoL belegt hat, bis jetzt ist mir das aber noch nicht gelungen.

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