Zum Inhalt springen

Aufstieg der Fachhochschulen


jedi

Empfohlene Beiträge

Anzeige: (wird für registrierte Benutzer ausgeblendet)

@Jedi: Im Grunde geht es in dem Artikel ja nur um das Promotionsrecht...

@Aliud: Uni ist eher forschungsorientiert, FH eher praxisorientiert - so ganz grob.

Ich hätte jetzt auch sagen können FH macht Spaß, Uni nicht. Aber das wäre sehr subjektiv und auch nicht fair, nur weil ich es so erlebt habe... ;-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Aliud

Auch das Fernstudium hatte mal schlechten Ruf. ich habe mal mit jemand im Zug darüber geredet und die Fernuni Hagen erwähnt. Da meinte eine ältere Frau: Ist das jetzt schon besser angesehen? So ändern sich die Zeiten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@jedi

Stimmt darum auch vor kurzem mal meine Frage.

Die ältere Dame aus deinem Posting erinnert mich an meine Oma. Die kann sich sowas wie ein Fernstudium, bzw. virtuelles Studium garnicht vorstellen.

Das man sich das meiste praktisch alles selbst erarbeitet.

Die hat z.B. ein festes Studium wie von meiner Cousine im Kopf. Also unter der Woche Vorlesungen in der Uni. Dann lernen und Klausuren ablegen.

Die ist immer ganz entsetzt, wenn man an einem Samstag keine Vorlesung ist ;-) Wie soll man den da was lernen ;-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Den Unterschied am Promotionsrecht festzumachen ist natürlich heute der offensichtlichste Unterschied. Man schaue sich aber mal die Professorenschaft an. Der FH-Professor hat oftmals eine Promotion plus mehrjähriger Praxiserfahrung. Die Unis setzen oft noch die Habilitation voraus.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So verständlich persönlicher Ärger ist, sollte man doch die Sache etwas sachlicher sehen. Zunächst werden Professoren für Forschung und Lehre eingestellt, also ist es nur sinnvoll, ihre Qualifikation für diese Tätigkeit zu bewerten. Zweitens darf man doch Menschen zutrauen (Du würdest das doch für Dich selbst auch in Anspruch nehmen) sich in Situationen einzufinden, die sie nicht selbst erlebt haben. Und auch Jura-Professoren sind in in Ihrer großen Mehrheit (ein paar kenne ich) keine abgehobenen Idioten, die glauben, dass jeder mit einem C4-Gehalt nach Hause geht. Drittens scheint mir der Zusammenhang der "praktischen Arbeit" mit dem Verständnis für Zeitarbeiter auch nicht offensichtlich - wer als Absolvent mit 100000 Euro Jahresgehalt (das gibt es) bei einer Kanzlei anfängt hat zwar praktisch gearbeitet, ob er aber soviel mehr "Lebenserfahrung" hat, darf bezweifelt werden. Übrigens ist so einfach mit der Professur auch nicht, und eine wissenschaftliche Laufbahn ist (auch in Jura) eine unsichere Angelegenheit. Die Erfahrung von nicht glänzend bezahlten Zeitverträgen dürfte jeder Jura-Profesor gemacht haben. Insofern ist der durchschnittliche Akademiker dem Proletariat näher als ein VW-Arbeiter, der seit dem 20. Lebensjahr im IG-Metall-Tarif beschäftigt ist, für den Arbeitslosigkeit ein Fremdwort ist und der die Lohnerhöhung als Naturgesetz betrachtet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@stefhk3

Es gibt an Hochschulen auch arme Mitarbeiter, die grade so überleben können. Beim Mittelbau ist es ja bekannt, doch was ist mit Privatdozenten? Da ist wohl nichts mit viel Gehalt.

http://www.zeit.de/studium/hochschule/2013-09/privatdozenten-unterbezahlt-2

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/akademischer-alltag-privatdozenten-sind-das-uni-prekariat-11657573.html

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Ich habe den Zeitartikel gelesen, halte ihn aber für einseitig, undifferenziert und wenig perspektivisch.

Ich denke, dass die Unterscheidung FH und Uni sich grundsätzlich überholt haben, bzw. sich überholen wird. Es gibt durchaus forschungsstarke FH (im Vergleich zu ihrer Größe, bspw. die HS Geisenheim) und extrem schwache Universitäten. Ich sehe nicht, warum FH in Zukunft, wenn sie die regulären Voraussetzungen erfüllen wie eine Universität auch (es gibt ja auch Unis ohne Promotionsrecht), nicht dieses auch erhalten können sollen und Unis, die es heute noch haben aber faktisch diese Voraussetzungen nicht (mehr) erfüllen, auch ihr Promotionsrecht verlieren sollten. FH sind heute häufig zu klein um essentielle Grundlagenforschung zu betreiben. Für Universitäten ist es aufgrund ihrer Historie und Größe leicht eine Markteintrittsbarriere aufzubauen und immer wieder darauf zu verweisen. Ich halte es aber nicht für richtig, dass mit solchen Argumenten alle FH über einen Kamm gezogen werden, genauso wenig, wie ich ein allgemeines Promo-Recht bei Hochschulen sehe - was aber auch keiner fordert. Hier geht es lediglich um die Öffnung für FH, damit Einzelfälle dieses evtl. können.

Um es klarer zu machen, möchte ich auch gar nicht mehr den Status unterscheiden, sondern jetzt weiter von Hochschulen reden. Eine Hochschule ist demnach etwas, was akademisches Niveau mitbringt und einem staatlichen Anerkennungs- und Zulassungsprozess unterzogen wird. Erfüllt eine Institution diese Bedingungen, wird es eine Hochschule. Wie sich diese letztlich ausrichtet, bliebe ihr überlassen. Eine Hochschule mit Forschung und Forschungsschwerpunkt in der Lehre müsste dann mit einer Hochschule, die ein reiner anwendungsorientierter Lehrbetrieb ist, um Studenten konkurieren. Hochschulen, die promovieren wollen, sollten dann durch ein gesondertes Verfahren. Eine Hochschule ohne ausreichende Forschung kann aber keine Promotionsrechte erhalten.

(Heutige) FH müssen dafür natürlich andere Strukturen schaffen. Wie korrekt in dem Zeitartikel beschrieben, sind die heutigen (!) Strukturen und Ausrichtungen wenig zielführend, wenn eine FH Promotionsrecht haben möchte. Aber Strukturen kann man ändern und dann?

Zurück mal zum Beispiel Geisenheim. Geisenheim gehört im Bereich Önologie zur absoluten Weltspitze. Nicht nur was Lehre, sondern auch was die Forschung betrifft. Sie steht im Einklang mit den großen Weinhochschulen der Welt. Geisenheim kennt fast jeder Önologe der Welt, wie fast jeder WiWi weiß, was Wharton ist. Warum sollte man so einer HS, wenn die Strukturen entsprechend angepasst werden, kein Promotionsrecht geben? Heute laufen deren Promotionen häufig über die Uni Siegen oder Gießen, betreut in Fakultäten und von Professoren die nicht im Ansatz das Wissen haben, was in Geisenheim vorhanden ist - sie verlassen sich auf die Betreuer dort und geben eigentlich mehr oder minder, hart formuliert, nur noch ihren Uni-Stempel. Macht so etwas Sinn?

Ich glaube, die Diskussion ist ein Anachronismus mit Argumenten von Gestern, die heute vielleicht noch in manchen Fällen heute gelten und dann schon nicht mehr für alle. Die Unis versuchen händeringend ihre Pfründe zu sichern und die Fahne der überlegenderen akademischen Instiution hochzuhalten, statt sich zu bewegen und ihre Strategien nicht auf Gestern aufzubauen sondern auf Morgen auszurichten. Gleiche Argumente hat man vor Bologna gehört und das Abendland ist nicht untergegangen, sondern hat sich weiterentwickelt. Die Welt entwickelt sich weiter. Unser veraltetes Hochschulsystem sollte damit langsam mal beginnen. Wir brauchen Visionen und keine Zementierung eines in die Jahre gekommenen Status Quo.

...und wenn wir schon dabei sind: Schafft die Habilitation ab und erweitert den Doktor gem. internationalen Vorbildern zum PhD, dessen vornehmliches Ziel die Forschung und Lehre ist. Der typisch deutsche Doktor hat m.M. schlicht ausgedient.

Amen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.




×
  • Neu erstellen...