Bachelor Informatik vs Softwareentwicklung

[Lyss]

Hey 🙂
Es gibt einen neuen Studiengang 'Softwareentwicklung'.
- Würdet ihr diesen Studiengang wählen oder schränkt er zu sehr auf das Thema ein im Vergleich zur Informatik?
- Wie sieht es auf dem Arbeitsmarkt damit aus?
- Könnte der Neue evtl. leichter sein, da es kein Mathe+BWL im Studium gibt und man sich dadurch besser auf ein Thema fokussieren kann?
- Welche Vorteile kann ein Studium in 'Softwareentwicklung' im Gegensatz zum Informatikstudium haben?

Da er relativ neu ist und einige evtl. schon Informatik studiert haben bzw. studieren. Hättet ihr den neuen Studiengang lieber gewählt oder seid ist zufrieden mit Informatik?

Danke schonmal im Voraus!

Bearbeitet 8. April 2022 von Lyss
Formatierung verschönert

[Gast]

Ich gehöre zu denen, die der Meinung sind, dass man bei "grundständigen" Studiengängen lieber bei den Klassikern bleibt und sich dann ggf. im Master spezialisiert.

 

Dazu kommt, dass ich denke, dass das Modul-System nicht gerade gut dafür geeignet ist, Programmieren zu lernen. Da braucht es schon ordentlich Disziplin und Scheuklappen, dass man sich der Versuchung widersetzt, einfach nur ECTS abzuhaken. Insofern denke ich, dass man Softwareentwicklung als Handwerk mit allem drum und dran besser nicht in einem akademischen Studium lernt, sondern in der Praxis. Im Studium wiederum kannst du dich mit Dingen beschäftigen, die du dann im Berufsalltag sehr sicher nicht mehr oder nur noch selten sehen wirst, die dir aber einfach eine gute und breite Grundlage für deine Arbeit mitgeben. Da zähle ich Mathe und die Theorie hinter Datenstrukturen usw. mit zu.

 

Aber letztlich ist es auch eine Bauchentscheidung für dich. Du bist ja schon im Info-Bachelor eingeschrieben, wenn ich das richtig sehe. Wenn du dir die Module nebeneinander legst und es dich in den anderen Studiengang zieht – zumindest die Anerkennung am Arbeitsmarkt dürfte für beide Abschlüsse im Kontext IU und Fernstudium nicht groß variieren.

Bearbeitet 8. April 2022 von Explorer

[Markus Jung]

Wo zieht es Dich denn beruflich hin? Sowohl kurz- als auch mittel-/langfristig? 

 

Hast Du vor, nach dem Bachelor auch noch einen Master zu machen?

 

Mit Softwareentwicklung legst Du Dich stark fest, während Du mit Informatik viel breiter aufgestellt bist.

 

Daher die Fragen. Wenn Du vorhast, rein Softwareentwicklung machen und auch dort bleiben zu wollen, könnte der Studiengang sich im Sinne einer spezialisierteren Ausbildung anbieten, vorausgesetzt Du nutzt viele Möglichkeiten, um zu üben, wie @Explorer es schon erläutert hat.

[DerLenny]

vor 24 Minuten schrieb Markus Jung:

Wenn Du vorhast, rein Softwareentwicklung machen und auch dort bleiben zu wollen

 

"Man lernt das Klavierspielen nicht durch den Besuch von Konzerten" - Carl Runge

 

Software Entwicklung ist eher Handwerk. Und auch im Studium SW Entwicklung kommt die eigentliche Entwicklung eher kurz. Du machst also theoretische Grundlagen im Studium (die wichtig sind), aber das eigentlich entwickeln findet zum größten Teil ausserhalb des Studiums statt.

 

Inhaltlich sind die SW Kurse  ganz ok und in etwa auf dem Level, den ich von den Unis Tübingen und Stuttgart kenne. Allerdings ist der auch nicht so sonderlich hoch. 

 

Du solltest Dir also vorher definitiv noch eine Menge extra Zeit einplanen, um echte Projekte durchzuführen. Und damit meine ich anfangs wirklich kleine Dinge. Coden ist nicht schwer. So wie zeichnen nicht schwer ist. Es braucht halt nur eine Menge Übung.

 

Die einzelnen Informatik Varianten (Info, Medieninfo, Wirtschaftinsfo, etc.) geben sich recht wenig, wenn es du es aus der "Entwicklersicht" betrachtest. Und auch die Mathekurse an der IU sind nicht mit den "Aussiebkursen" an anderen Hochschulen vergleichbar. Also, falls Mathe deine Sorge ist: das packst. Die auf YT angebotenen Mathevorkurse gehen über Mathe 1 an der IU hinaus. Wenn du also zum Beispiel den Vorkurs der HAW Hamburg durchmachst, bist recht gut vorbereitet.

 

Die "praktischen" Kurse kannst auch als WP belegen, wenn du möchtest. 

Ich würde daher ebenfalls vorschlagen, dass Du dir die Ausrichtung der einzlenen Studiengangsvarianten nochmal genauer ansiehst und Dir überlegst, in welche Richtung du mal gehen möchtest.

 

Rein vom Programmieren her bist evtl. auch mit ner Ausbildung zum staat. gepr. Informatiker oder ggf auch mit nem Fachinformatiker besser bedient - bei letzterem allerdings auch nur in einem guten Betrieb. Einfach weil da wirklich programmiert wird.

 

Egal welchen Studiengang du belegst, du solltest dir zusätzlich zum Studium definitiv Zeit nehmen um Programmieren zu lernen. Die Kurse an der IU gehen auch sehr stark auf das "was" ein, weniger auf das "wie" oder "warum."

 

Das notwendige analytische Denken um ein Problem in die entsprechenden Elemente zu kapseln wird nicht explizit geschult. Ebenso wenig wie Herangehensweisen an eine Problemlösung. Das musst du Dir wirklich nebenbei selbst beibringen.

 

 

[Audi82Aat]

Hallo zusammen,

 

also ich werde mich höchstwahrscheinlich für deb Softwareentwicklungsbachelor einschreiben. Ich befürchte aber, aufgrund einer noch laufenden Ausbildung, Familie und Arbeit wird das erst Mitte nächsten Jahres etwas… 

@Lyss Hast dich nun für das Studium entschieden? Wenn ja, schon ein wenig rein geschmökert?

@DerLenny Ich habe ein paar Beiträge deines Blogs gelesen. Bei deinem Studium überschneiden sich ja einige Lehrveranstaltung mit diesem Bachelor. Du warst ja mit der Qualität der IU zuerst nicht sehr zufrieden. Hat sich das im Laufe des Studiums gelegt uns würdest die IU nun empfehlen?

 

danke

Andreas

 

[DerLenny]

vor 2 Stunden schrieb Audi82Aat:

Du warst ja mit der Qualität der IU zuerst nicht sehr zufrieden. Hat sich das im Laufe des Studiums gelegt uns würdest die IU nun empfehlen?

 

Die Skripte haben ein sehr niedriges Niveau und sind häufig fehlerhaft. Dies scheint aber nur wenigen Leuten etwas auszumachen.

Ich persönlich würde nicht mehr an der IU studieren wollen, aber das ist wirklich Geschmackssache. Viele finden es total nice und merken die Fehler nicht oder nehmen diese in Kauf, weil eben der Anspruch nicht so hoch ist und halt die Online Klausuren extrem bequem sind.

Du musst guggen ob es für dich passt

[Audi82Aat]

vor 23 Minuten schrieb DerLenny:

 

Die Skripte haben ein sehr niedriges Niveau und sind häufig fehlerhaft. Dies scheint aber nur wenigen Leuten etwas auszumachen.

Ich persönlich würde nicht mehr an der IU studieren wollen, aber das ist wirklich Geschmackssache. Viele finden es total nice und merken die Fehler nicht oder nehmen diese in Kauf, weil eben der Anspruch nicht so hoch ist und halt die Online Klausuren extrem bequem sind.

Du musst guggen ob es für dich passt

Vielen Dank für die rasche Antwort.

Ich frag mich aber manchmal ob das nicht eher ein generelles Thema ist. Ich hab schon viele Bewerbungsgespräche geführt, da waren alle möglichen Abschlüsse dabei… Ein Studium ist halt oft auch ein Rahmenprogramm um sich Grundlagenwissen anzueignen. Wie man es vertieft ist aber auch oft einem selbst überlassen… Das gilt aber natürlich auch nicht für alle Hochschulen…

[DerLenny]

vor 7 Stunden schrieb Audi82Aat:

Ich frag mich aber manchmal ob das nicht eher ein generelles Thema ist.

Ist es.

Das ist auch der Punkt, der mir am meisten Sorge bereitet. Fehler sind komplett normal. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Wenn es einen Kurs seit Jahren gibt, und ich als Studierender beim ersten Durchlesen viele offensichtliche inhaltliche Fehler finde, dann passt da was nicht. Mir fallen sie halt auch meist nur auf, weil ein anderer Kurs davor zum gleichen Thema was anderes behauptet hat. Und dan gugg ich halt was stimmt. Manchmal liegen dann auch beide Skripte falsch :)

 

Aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist: Welchen Ansprach (als Hochschule) muss du haben, damit nach Jahren noch offensichtliche Fehler von den Studierenden gefunden werden? Wenn es irgendwo eine neue Entwicklung gibt, und das Skript veraltete ist, dann ist das zwar doof, aber eben der Gang der Welt.

Aber wirklich offensichtliches Zeug, dass den zuständigen Personen beim ersten Lesen auffallen sollte - warum ist das noch drin? Warum bleibt es drin?

 

Warum macht die IU nicht, was sie predigt? Ich habe einige Kurse zu E-Learning, Kommunikation, Change-Management, UI/UX, Prozessmanagement und Qualitätssicherung. Und dann sieht man halt auch sehr schön den Unterschied von "So sagen wir, dass man Dinge tun sollte" und "so tun wir Dinge." Das macht die ganze Sache dann noch mal etwas unglaubwürdiger.

 

Korrektheit sicherzustellen ist unmöglich. Man könnte aber versuchen, zumindest einen Mindestmaß an Qualität zu bieten. Unter Hinblick auf die ganzen oben erwähnten Kurse gehe ich davon aus, dass die IU weiss, wie man es besser machen könnte. Und sich eben bewusst dagegen entscheidet.

 

Sieht man Wissenschaft als eine Methode/ einen Prozess an und vergleicht diesen Prozess mit dem was an der IU abläuft, dann kommen wir halt in den Bereich, in dem die Argumentation langsam sehr dünn wird.

 

Das wäre jetzt so auf "der generellen" Ebene.

 

Und jetzt erinnere ich mich gerade an so viel Zeug aus so vielen Kursen... *seufz*

Ist auch egal. Du kannst aber jederzeit deine Klausur schreiben. Das ist scho was wert.

[brotzeit]

vor 10 Stunden schrieb DerLenny:

Die Skripte haben ein sehr niedriges Niveau und sind häufig fehlerhaft. Dies scheint aber nur wenigen Leuten etwas auszumachen.

Ich persönlich würde nicht mehr an der IU studieren wollen, aber das ist wirklich Geschmackssache. Viele finden es total nice und merken die Fehler nicht oder nehmen diese in Kauf, weil eben der Anspruch nicht so hoch ist und halt die Online Klausuren extrem bequem sind.

 

Shitstorm in 3, 2, 1…. 🤣

[PVoss]

Voll lustig.