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Diskussionen über Diskussionen zur IU in diesem Forum


Empfohlene Beiträge

vor 10 Stunden schrieb brotkorb:

Und: Kann man einer Hochschule in der Größe überaupt genau genug auf die Finger schauen? Denn immerhin setzt die gerade die Messlatte für alle anderen privaten Hochschulen. Schon jetzt hat die IU 68% des gesamten Marktanteils. Wer mit der IU konkurrieren will muss verdammt viel verändern und nachrüsten (bzw. abrüsten). Ich sehe es als sehr gefährlich für die Lehre an, wenn sowohl Studierende als auch die Hochschule selbst Flexibilität, Qualität der Lehre und akademischem Anspruch als Zielkonflikt sehen. Egal wie gut oder schlecht eine Hochschule ist, man kann einem privaten Anbieter, mit diesem Umsatz und in dieser Größe gar nicht genau genug auf die Finger schauen.

 

Ich weiß nicht, in wie weit hier die staatlich vorgesehenen Kontrollmechanismen nachhaltig und unabhängig greifen. Wenn man sich die Berichte anschaut, habe ich schon den Eindruck, dass sie das tun. Mängel werden aufgezeigt, Änderungen angemahnt – und letztlich auch umgesetzt.

 

Positiv sind auch andere Signale. Lennart & Co. haben mit ihrer, nennen wir es mal Beharrlichkeit, durchaus positive Veränderungen "von unten" angestoßen und Unzufriedenheiten sichtbar gemacht. Auch erlebe ich die Professor:innen in meinem Studiengang ausnahmslos als engagiert und ernsthaft bei der Sache. Teilweise war es mir sogar too much und ich hatte den Eindruck, dass der akademische Anspruch Einzelner eher zu einer Uni passen würde denn zu einer FH.

 

Das steht in meiner Wahrnehmung im Widerspruch zu den objektiv teilweise vorhandenen qualitativen Mängeln in der Lehre, insbesondere bei den Fehlern in Skripten und den dahinterstehenden (nicht existierenden oder unzureichenden) Prozessen im Qualitätsmanagement.

 

Gefühlt steht die IU an einem Scheideweg. Weiteres Wachstum, Börsengang oder Verkauf um jeden Preis – oder kurzes Durchatmen und Rückbesinnung auf den eigentlichen Kern der ganzen Veranstaltung, akademische Lehre und deren Verbesserung.

 

Aber gut. Ich schreibe jetzt noch meine Masterarbeit (in Wirtschaftsinformatik übrigens, daher wohl auch meine eher positive Sicht auf die Hochschule) und danach kann mich die akademische Welt gern haben ;-).

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vor einer Stunde schrieb Explorer:

Aber gut. Ich schreibe jetzt noch meine Masterarbeit (in Wirtschaftsinformatik übrigens, daher wohl auch meine eher positive Sicht auf die Hochschule) und danach kann mich die akademische Welt gern haben ;-).

Erst einmal wünsche ich dir viel Erfolg bei der Masterarbeit!
Und es ist super, dass du mit der fachlichen Belegschaft sowie den Ansprüchen insgesamt zufrieden bist :)
Zu allem anderen habe ich auch noch ein paar Gedanken, da gehe ich heute Abend aber nochmal drauf ein.

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vor 4 Stunden schrieb Kruemmelchen:

Und in meinen Augen ist eine Werbung mit „ bei uns kann jeder studieren“ nicht wirklich ein Qualitätsmerkmal. Qualität ist für mich ganz deutlich gut fundiertes Wissen, das vermittelt wird

Das stimmt. Gerade was Durchlässigkeit betrifft ist die IU ein Vorreiter.
Deutschland ist ein ungleiches Land in dem Bildung mehr mit sozialer Herkunft korreliert als mit kognitiven Fähigkeiten. Da ist es gut dass es Hochschulen wie die IU gibt. Aber andererseits darf der Anspruch der Lehre sich nicht nach dem richten, was die Schwächsten leisten können.
Ein Studium ist keine Berufsausbildung und eine FH/Hochschule ist keine Berufsakademie.

Bearbeitet von brotkorb
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vor 3 Stunden schrieb brotkorb:

Ein Studium ist keine Berufsausbildung und eine FH/Hochschule ist keine Berufsakademie.

Ich stimme dir uneingeschränkt zu. Von einem Absolventen einer Hochschule sollten potentielle Arbeitgeber deutlich mehr erwarten, rein an Fachwissen als von Absolventen einer Ausbildung. Dass dieses oftmals nicht so ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.


Das was ich kritisiere, ist das gerade eine Hochschule die ganz viele Studiengänge im Bereich IT und Digitalisierung anbietet ihre Lehre rein über Skripte anbietet. Und über dieQualität der Skripte wurde auch schon hinlänglich diskutiert.
 

Dazu kommt, dass die einzigen Werbeslogans der letzten Zeit grundsätzlich nur noch auf Masse  verweisen. Ich würde mich freuen, wenn die Hochschule mit Qualität werden würde und diese dann auch strikt umsetzen würde.

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vor 2 Minuten schrieb Kruemmelchen:

Das was ich kritisiere, ist das gerade eine Hochschule die ganz viele Studiengänge im Bereich IT und Digitalisierung anbietet ihre Lehre rein über Skripte anbietet.

Jo.

Auch da die Infrastruktur in erster Linie aus nem Moodle und einem externen Dienstleister für die Online Klausuren besteht. 

Der Vorteil durch die Flexibilität, der aktuell definitiv besteht, kann durch das eine oder andere Update anderer Anbieter recht schnell schwinden.

 

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vor 5 Stunden schrieb brotkorb:

Und es ist super, dass du mit der fachlichen Belegschaft sowie den Ansprüchen insgesamt zufrieden bist :)

 

Insgesamt würde ich durch unterm Strich ersetzen. Es ist schon ganz gut, wenn man das Leben nicht schwarz/weiß betrachtet, sondern auch Schattierungen noch erkennen kann ;-).

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vor 11 Stunden schrieb brotkorb:

Aber andererseits darf der Anspruch der Lehre sich nicht nach dem richten, was die Schwächsten leisten können.
Ein Studium ist keine Berufsausbildung und eine FH/Hochschule ist keine Berufsakademie.

Hier das ist ein bisschen unglücklich formuliert. 

Hochschulen und Berufsausbildung haben unterschiedliche Ziele und betrachten Frage- und Problemstellungen aus unterschiedlichen Perspektiven. In beiden Einrichtungen dürfen sich die Ansprüche nicht nach dem richten was die Schwächsten leisten. Aber keins davon ist besser, schlechter als das andere 🙈

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Grundsätzlich sollte man sich die Frage stellen, wie sehr ein berufstätiger Normalo mit Familie und Co. so studieren könnte, wie einige es sich hier vorstellen. 

Ich gehe bei vielen Meinungen hier (v.a. in Bezug auf fehlerhafte Skripte und die schwankende Betreuung mit Personalkraft) mit, aber man sollte wie geschrieben grundsätzlich mal die Frage stellen, was wirklich im Fernstudium als Vollzeitberufstätiger möglich ist. 

Wenn das so wäre, wie es sich manche hier wünschen, dann hätte die IU wahrscheinlich keine 100k Studenten, sondern vielleicht nur einen kleinen Bruchteil. 

Letztlich wird die IU in meinen Augen nur dem Markt gerecht: Die Wirtschaft fordert für jeden Pipifax-Job einen Bachelor, wenn du im öffentlichen Dienst nur mit Ausbildung im mittleren Dienst schaffst, dann kannst du dir das Leben einfach nicht mehr wirklich leisten. 

Also versuchen die Leute, die in Ihrem Beruf tolle Arbeit leisten, aber miserabelst bezahlt werden (v.a. z.B. im sozialen Bereich) irgendwie an einen Fachhochschulabschluss zu kommen, welcher sämtliche Fernhochschulenanbieter gerecht werden.  Meine Meinung ist, dass die IU es perfektioniert hat, hierfür zu werben. 

Doch wie kann ich einen Studiengang anbieten, damit diesen die Zielgruppe auch schaffen ohne dass die Qualität leidet? M.m.nach ein Drahtseilakt. Die einen sagen "geht schon", die anderen sagen vielleicht: Ein Fernstudium mit diesen Rahmenbedingungen like IU ist egal mit welcher Qualität von Skripten, gar nicht möglich.

Anscheinend haben sich Institutionen wie der Wissenschaftsrat entschlossen, es in der Art, wie es die IU tut, zuzulassen.  Ich persönlich vertraue darauf und verlasse mich darauf auch.

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vor einer Stunde schrieb mac81:

Grundsätzlich sollte man sich die Frage stellen, wie sehr ein berufstätiger Normalo mit Familie und Co. so studieren könnte, wie einige es sich hier vorstellen. 

Ich gehe bei vielen Meinungen hier (v.a. in Bezug auf fehlerhafte Skripte und die schwankende Betreuung mit Personalkraft) mit, aber man sollte wie geschrieben grundsätzlich mal die Frage stellen, was wirklich im Fernstudium als Vollzeitberufstätiger möglich ist. 

Wenn das so wäre, wie es sich manche hier wünschen, dann hätte die IU wahrscheinlich keine 100k Studenten, sondern vielleicht nur einen kleinen Bruchteil. 

Letztlich wird die IU in meinen Augen nur dem Markt gerecht: Die Wirtschaft fordert für jeden Pipifax-Job einen Bachelor, wenn du im öffentlichen Dienst nur mit Ausbildung im mittleren Dienst schaffst, dann kannst du dir das Leben einfach nicht mehr wirklich leisten. 

Also versuchen die Leute, die in Ihrem Beruf tolle Arbeit leisten, aber miserabelst bezahlt werden (v.a. z.B. im sozialen Bereich) irgendwie an einen Fachhochschulabschluss zu kommen, welcher sämtliche Fernhochschulenanbieter gerecht werden.  Meine Meinung ist, dass die IU es perfektioniert hat, hierfür zu werben. 

Doch wie kann ich einen Studiengang anbieten, damit diesen die Zielgruppe auch schaffen ohne dass die Qualität leidet? M.m.nach ein Drahtseilakt. Die einen sagen "geht schon", die anderen sagen vielleicht: Ein Fernstudium mit diesen Rahmenbedingungen like IU ist egal mit welcher Qualität von Skripten, gar nicht möglich.

Anscheinend haben sich Institutionen wie der Wissenschaftsrat entschlossen, es in der Art, wie es die IU tut, zuzulassen.  Ich persönlich vertraue darauf und verlasse mich darauf auch.

Du hast in jedem Punkt ausnahmslos Recht. 

 

Aber da hast du es wieder: 

Du stellst Qualität, Anspruch und Flexibilität als Zielkonflikt dar.

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